Beiträge von Marco84

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    Günter:


    Im Breitensport denke ich deswegen anders, weil gerade in den Dorfvereinen der Leistungsunterschied gewaltig ist.
    Du weißt das doch selber, dass der Star der Mannschaft manchmal in einer völlig anderen Welt spielt als der, der
    gerade mit Fußball angefangen hat oder einfach nie gut war. In kleinen Vereinen findet man Leistungstechnisch
    so ziemlich jeden Spielertypen, von sehr gut bis sehr schlecht. Da dort aber jeder Spieler grundsätzlich willkommen ist,
    sollte man auch die Kriterien etwas runterschrauben. Muss man sogar, sonst sitzen immer die gleichen auf der Bank da
    der Rückstand oft für viele nicht einzuholen ist - selbst wenn man ein Weltklasse Trainer wäre!


    Deswegen gelten da für mich andere Gesetze. :)

    Das ist doch völlig legitim und logisch. Je höher gespielt wird, desto eher muss man sich durchsetzen können.
    Ob nun Jugendliche oder Erwachsene, wer in so Klassen spielt dem muss das bewusst sein das man dafür
    hart arbeiten muss um spielen zu können. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass diese Mannschaften
    unter anderem eben so "beliebt & erfolgreich" sind weil sie das so handhaben.


    Ich fänds sogar merkwürdig wenn da drauf geachtet werden würde das alle die gleichen Spielzeiten bekommen.
    Da würde man jedem was vorlügen, denn nachher im Berufsleben (und auch in der Schule) wird dass nicht anders sein:


    Wer hart und gut arbeitet kommt weiter - da wird nicht aus Mitleid oder Höflichkeit befördert.


    Kann man auch als eine Art Vorbereitung für das spätere (Berufs-)leben sehen. Entscheidend für mich sind da eher
    die Kriterien, wie welche Spieler zu welchen Spielzeiten in unterklassigen Mannschaften kommen. In der Kreisklasse
    nur nach Leistung zu sortieren wäre völlig falsch, da zählen eher die Basics wie:


    Regelmäßiges erscheinen, vernünftig mitmachen und Fleiß im Allgemeinen. Je höher man spielt, je fester kann man
    die Schraube anziehen.


    Ist jedenfalls meine Meinung ;)

    16er:


    Habe den Thread total vergessen bzw übersehen, entschuldige :)
    5vs2 mache ich eigentlich so gut wie gar nicht, um ehrlich zu sein. Wird schon oft genug vor Spielen gemacht, wieso dann noch im Training...
    Ich hab neulich (wieder) im Aufwärmen II so ne Art Farbenspiel gemacht. 2x4 große Hütchen mit verschiedenen Farben in eine Reihe gelegt.


    zb.: Blau - Weiß - Rot - Gelb Gelb - Rot - Weiß - Blau





    -------------------------- x - y ----------------------------------


    X steht für Startplatz Gruppe 1, Y für Gruppe 2. Ziel ist das von mir benannte Hütchen so schnell wie möglich am Boden zu berühren, im 1vs1 Wettkampf (Sprints).
    Ich fange meist mit einer Farbe an und ende oft mit 6 Farben. Wobei es da mir sogar manchmal schwer fällt die Reihenfolge zu behalten. :)


    Als Beispiel: Ich sage Blau, x und y müssen auf ihrer Seite zu Blau und wieder zurück. Später dann z.B. Blau, Weiß, Rot, Blau. Nun müssen sie von Blau
    zu Weiß zu Rot zu Blau und zurück. Immer mit Hütchen berühren am Boden. Kam bis jetzt immer ganz gut an :)


    Dani:


    Da ich auch relativ neu bin und das Glück habe keine "Gurkentruppe" erwischt zu haben kann ich da natürlich schwer bis gar keine Ratschläge geben. Ich würde mal
    behaupten das sowas Kopfsache und Einstellung sind, selbst bei schwachen Mannschaften kann man da denke ich schon einiges bewirken. Ich nehme (oder würde es
    in diesem Fall) davon Abstand nehmen die Abwehr schuldig zu sprechen, aber vielleicht sollte man da mal umbauen. Die physisch großen und starken nach hinten,
    die kleinen und wendigen nach außen und vorne die, die am wenigsten "Schaden" anrichten. Ist natürlich sehr, sehr pauschalisiert - aber vielleicht ein kleiner Anhaltspunkt.
    Ich würde zu dem noch den Wettkampf im Training immer mehr forcieren, so dass sich vielleicht eine Art "Gewinnen-wollens" in den Köpfen festsetzt. Ständig Übungen
    die auf Gewinner/Verlierer aus sind, egal ob 1vs1 oder 4vs4. Ich glaube oft fehlt einfach nur der Wille.


    Aber wie gesagt: Dafür bin ich zu neu im Geschäft um sowas auch nur Ansatzweise beurteilen zu können oder gar Ratschläge zu geben! Wäre glaube ich nur meine
    Vorgehensweise.

    Signifikant verändert habe ich die Ansprache nur in dem ich sie um gute 25 Minuten(?) gekürzt habe.
    Wenn man sich den Anhang zum Thread anschaut, kann ich sagen das ich Punkt 2 (Aufgaben) und
    4 (Gegner) in der Kabine so gut wie weg gelassen habe. Punkt 4 (Taktik) hingegen etwas reduziert.



    Man darf sich jetzt nicht vorstellen das ich da total gelangweilt was gesagt habe oder sie nur kurz zum
    Umziehen und Startaufstellung bekannt geben in der Kabine gehalten habe. Das würde ich grundsätzlich
    nie tun.



    2 Spiele sind sicherlich kein Aussagekräftiges Kriterium, aber ich bin auch erst Seit 10 Spielen überhaupt
    dabei.



    Das wir gegen zwei schlechte Teams gespielt haben spielt da sicherlich auch ne große Rolle. Aber genau da
    ist es dann auch wichtig die Jungs richtig zu motivieren, und eben dass gelingt mir auch nur durch etwas
    längere "Ansprachen" oder besser: Kabinenzeit. Ich bin der Meinung das ich speziell meine Mannschaft
    nur dann vernünftig Einstellen kann, wenn man dem Gegner auch einen gewissen Respekt zollt. Und das
    geht bei mir nur durch längere Zeiten in der Kabine :)



    Kurz rein, umziehen, wieder raus und einfach spielen ist halt nicht. Jedenfalls nicht bei meiner Mannschaft,
    denn wenn ich die Sachen auf dem Feld beim Aufwärmen anspreche habe ich nur 50% Gehör weil neben an
    der Ball rollt. Ähnlich wie bei Hunden die apportieren :D

    Okay, seit meinem letzten Post sind wieder zwei Spiele vergangen.
    Beides zwei deutlich schwächere Gegner (8:1 ; 9:0).


    Habe die Ansprachen, wie mir hier angeraten worden ist, relativ kurz gehalten.
    Kurios dabei: Beides zwei sehr schlechte Spiele der Mannschaft.



    Ich weiß, Kantersiege - wie kann das schlecht sein?
    -> Viele Egoaktionen von den meisten Spielern, Kombinationsfußball? Fehlanzeige!


    Dann habe ich mich gefragt: Wieso? Wieso haben die (in meinen Augen) so schlechten Fußball gespielt?
    Wenn ich die zwei letzten Spiele mit Spielen gegen Mannschaften auf Augenhöhe oder besser vergleiche,
    komme ich zu folgendem, vielleicht auch trügerischem, Schluss:


    - Halte ich kurze Ansprachen, spielt dass Team einfach miserabel
    - Sage ich der Mannschaft das der Gegner schlecht ist (oder sie wissen's dank Fussball.de) schalten
    die innerlich ab bzw. wollen Zauberfußball spielen
    - Waren beides Auswärtsspiele, vielleicht muss ich noch lernen Auswärts anders anzusprechen da ich
    auswärts meist wenig bis gar keine Hilfsmittel zur Verfügung habe


    Am wahrscheinlichsten aber tifft für mich Punkt 1 zu. Kurze Ansprachen - Maues Spiel.


    Ich möchte damit keines Wegs beweisen das ihr Unrecht habt und ich Recht habe, aber dass sind Fakten.
    Gerade das erste der zwei letzten Spiele war grauenvoll. Halbzeitstand 1:1, und dass war schmeichelhaft
    da wir bereits in Minute 3 in Rückstand geraten waren.


    Gegen starke Gegner habe ich lange Ansprachen gehalten, Informationen heraus gearbeitet, mir die Gegner
    vorher angesehen und meinem Team mitgeteilt "der 7er ist sau schnell" etc. Das alles hatte ich die letzten
    zwei Spiele nicht getan und ich denke das ich durch meine "fahrlässige Informationsbeschaffung" und Motivation
    die Spieler damit im negativen angesteckt habe. Ich hab's lockerer genommen, sie auch. Mache ich aber "Ernst",
    macht die Mannschaft auch ernst auf dem Feld.


    Ich glaube lange Ansprachen (keine Monologe; eher Informationsaustausch, Spezialaufgaben verteilen etc.) lösen
    bei meinen Spielern das gewisse Etwas aus. Kann sein das dass bei uns speziell so ist, aber dass ist das was ich
    beobachten konnte! Vielleicht fühlen sie sich dann besonders, wichtig, was auch immer?


    Und nochmals: Ich möchte mich nicht das dass so rüberkommt als würde ich sagen: "Seht ihr. Ich hatte Recht!"
    Viel mehr glaube ich, dass ich von Anfang an den für meine Mannschaft richtigen Weg gefunden zu haben. Da ich
    mich aber generell stetig verbessern möchte habe ich eure Tipps und Ratschläge gerne angenommen und herum
    experimentiert. Vorallem da wohl die meisten in dem Punkt völlig anders arbeiten als ich. Nun kann ich euch raten:
    Probiert's mal so herum aus. Auch wenn es völlig gegen die Logik ist weil ihr denkt eure Mannschaft würde sich
    langweilen bei zu langem Gelaber. Einfach mal testen!


    Mit der Anonymität habe ich kein Problem, wer wissen möchte wo ich tätig bin kann das gerne über PM in
    Erfahrung bringen.

    @Uzu:


    ftw = For the win ... soweit ich weiß :)


    16er:


    Du erinnerst mich an meine Spieler. Die Meinung und Entscheidungen wechseln sich wöchentlich. Was heute gut war ist morgen schlecht.
    Versuch deiner Linie treu zu bleiben und verlasse den Verein nicht vor der Winterpause! Du musst wie ein Fels in der Brandung stehen,
    damit sich die Jungs an dir orientieren können. Du musst quasi vorleben was Du verlangst. Dazu zählt auch eine Gemeinschaft zu erstellen
    und die Eltern mit einzubinden - und wenn Du sie halt besuchen musst und persönlich drauf ansprichst! Ich wette manchen wird es unangenehm
    sein und werden so ihr Denken eventuell ändern.


    Über Ausländer kann ich im übrigen nur gutes Berichten. Der IV der unbedingt im Sturm spielen wollte nahm die Entscheidung ohne wenn
    und aber an. Keine Diskussionen, keine null-Bock-Einstellung. Gar nichts. Ich selber bin deutscher (zur hälfte zumindest :) und muss leider
    sagen dass es eher die einheimischen Kinder sind, die ständig diskutieren und lamentieren wollen. Kann aber überall anders aussehen.


    Nur weil der Großteil deines Teams der deutschen Sprache nicht so mächtig ist wie Du, darfst Du diese nicht von oben herab behandeln.
    Wäre der größte Fehler den Du machen könntest!

    Ich mache das sogar recht häufig.


    Der Sinn für mich dadrin: Spiel über den dritten - weg vom "einfachen" Doppelpass!


    Meinem Team fehlt es etwas an räumlichen Denken, zu wenig wird die Seite im Ballbesitz
    gewechselt. Das versuch ich damit unter anderem auch zu forcieren, allerdings nicht
    mit so einer Übung wie oben beschrieben ist. Sieht dann etwas anderes aus, im Prinzip
    aber sehr ähnlich was das prallen lassen angeht.


    Wie oben schon geschrieben kommen dann noch das erlernen der Laufwege hin zu,
    so wie 3 Spieler anstatt zwei (beim Doppelpass) mit einzubinden. Wenn man dann nur
    noch 1-2 Ballkontakte erlaubt, gibt man den Dribbelkönigen auch die Möglichkeit mal
    ihre Mitspieler mit einzubeziehen.


    Ich halte generell sehr viel von Kombinationsübungen!

    Da sehe ich es von Vorteil, wenn diese Trainer gemeinsam mit ihren Teams entscheiden, wer beginnt und wer eingewechselt wird.

    So verfahre ich mehr oder weniger auch. Klar, entscheide ich vorm Spiel im Endeffekt wer von Beginn an ran darf oder nicht. Meinungen vom Kapitän oder den
    Leistungsträgern (die ich auch meist Berücksichtige) hole ich mir oft während des Trainings. Einziges Problem: Die meisten möchten bei diesen Gesprächen offensiv
    spielen und nicht hinten stehen. Ich hoffe das sich das mit zunehmendem Alter ändert.


    Ein- und auswechseln entscheide ich hingegen oft alleine bzw. mit meinem Co-Trainer - mache das aber nicht von der Leistung des jeweiligen Spielers
    abhängig. Viel eher vom Verhalten (meckern) und welche Spieler ich Positionsbezogen (Kader: 14 Spieler) austauschen werde - z.B. Mittelfeldspieler vs Mittelfeldspieler.


    Ich denke das dass nicht nur im KiFu (u10?) sinnvoll ist, ich denke sowas ist generell von Nutzen wenn man die richtigen Charaktere im Kader hat.
    Ich würde sogar eher sagen dass das im höheren Alter viel besser wäre als im KiFu, denn da spricht man dann mit "reiferen" Kindern und bindet diese
    automatisch mit ein. Gibt ihnen (Mit-)Verantwortung und lässt sie Wertvoller werden.

    16er:


    So habe ich auch immer gedacht. Doch irgendwann musste ich mir dann eingestehen: "Verdammt. Der hatte damals ja doch Recht."
    Er hat es damals nicht gut verstanden zu kritisieren bzw hatte ich als Jugendlicher / junger Erwachsener meinen (zu stark ausgeprägten)
    eigenen Willen.


    Mittlerweile sehe ich das anders. Was der Umgang mit Menschen betrifft wird sich da nicht viel geändert haben. Was damals gut war
    wird auch noch heute gut sein. Kommen mir ältere allerdings damit die Technik zu verteufeln höre ich bewusst weg - weil das eben
    etwas ist wo die jüngeren eindeutig mehr Ahnung haben (in den meisten Fällen zumindest :-)).


    Beim Fußball ist das übrigens wieder was anderes. Bestimmte Themen / Methoden haben in meinen Augen immer noch Bestand und
    ihre daseinsberechtigung - wieso also nicht zu hören? Oft werden die älteren für ihre Meinung nur verteufelt weil sie falsch kritisieren und
    Feedback geben, jedenfalls ist dass meine Erfahrung.


    Wer schnell alles schlecht redet und das im falschen Ton wird halt oft mit so Sätzen wie "Die haben die Weisheit mit Löffeln gefressen"
    abgespeist, vorallem bei älteren. Recht haben sie allerdings oft, nur ist die Ablehnung sich so "erniedrigen" zu lassen oft viel größer
    als zu zuhören und vielleicht das ein oder andere mitzunehmen.


    p.s.: Sonny schlägt da in die gleiche Kerbe was das kritisieren angeht :)

    Hi Sonny und willkommen :)


    Den ersten Satz kann ich absolut gar nicht nachvollziehen. Das Meinungen auseinander gehen sollte klar sein,
    aber dass Niveau finde ich alles andere als so schlecht wie Du es darstellst. Das liegt vermutlich oft daran

    das qualifizierte und nicht-qualifizierte Trainer haben. Dazu dann noch die Altersunterschiede wo alte
    Schule auf neue Schule trifft wo beide Seiten von profitieren könnten.

    Das manche (mich mit eingeschlossen) übermotiviert sind stimmt sicherlich, auf der anderen Seite hat sowas
    auch immer einen positiven Nebeneffekt: Engagement.

    Stell dir mal vor wie langweilig das für die Kinder wäre wenn keine Motivation vorhanden wäre.



    Und ein guter Trainer/Betreuer zu sein, wer will dass nicht? Wer nicht danach strebt besser zu werden,
    der wird früher oder später seine Problemchen haben - und so vermittel ich dass auch meinen Spielern:


    Wer sich nicht reinhängt - der spielt nicht oder weniger als Andere. Und damit meine nicht rennen bis
    zum umfallen oder sowas, viel eher die Basics wie: Zum Training kommen, ordentlich mitmachen und die
    "Null-Bock-Einstellung" mal für 90 Minuten zur Seite legen etc.



    Wieso denen was vormachen und Dinge schenken, wenn es später im Leben anders läuft?
    Gute(s) "Verhalten" / "Einstellung" sollte belohnt werden, genau so verhält es sich auch andersrum!

    Günter:


    Das sehe ich ähnlich. In schweren Spielen werden die Aufgestellt, die am stärksten sind + die, die Regelmässig zum
    Training erscheinen. Nächste Woche zB haben wir wieder das Spiel 3. gegen 4., da habe ich meinem behinderten Spieler
    schon mitgeteilt das er dort wahrscheinlich nicht zum Einsatz kommen wird. Er selber versteht das und akzeptiert es. Als
    Ausgleich habe ich ihm dazu angeboten im übernächsten Spiel (Gegner ohne Wertung) volle 80 Minuten garantiert, was
    ich auch so umsetzen werde.


    Die schwächeren werden schon eingewechselt, jedoch haben die stärkeren Spieler das "Startrecht", wenn sie zum Training
    erscheinen.


    Leverkusener:


    Genau so ist es. Kenne ich noch aus meiner Jugend was die Onlinezockerei betrifft :)
    Man liest auch ständig das Trainingsformen, die einen Wettkampfcharakter haben, am beliebtesten bei Kindern sind. Für Spiele
    sehe ich das genau so, was die Spielzeiten angeht. Wer sich reinhängt, spielt. Hängen sich alle rein, wird bei schweren Spielen
    nach Stärke selektiert und bei schwächeren Spielen nach Rotationsprinzip.


    Das ganze bezieht sich übrigens nicht auf KiFu (U10), da würde ich schon allen die gleichen Spielzeiten geben denn da geht es
    um nicht viel. Im Leistungsbereich (für mich ab C-Jugend) wollen die Kinder aber selber zum grössten Teil Ergebnisorientiert spielen.
    Sehe das bei uns in der C-Jugend auch.

    Leverkusener & Gordinho:


    Die meisten größeren, mit Kunstrasen ausgestatteten Vereine (Flittard, Holweide, Deutz) versuchen alle abzuwerben. Hab ich neulich erlebt, da ich mitten drin stecke :)
    Zu Saisonbeginn hat sich sogar ein ehemaliger Spieler von Deutz bei uns angemeldet, vermutlich aus der B2 (Leistungstechnisch betrachtet).


    Es ist bei vielen Vereinen in Köln meist so, dass wenn Du keinen Kunstrasenplatz hast, oft dass nachsehen hast was die Mitgliederzahl betrifft. Letztes Jahr ist
    bei uns eine komplette Mannschaft nach Flittard abgewandert. In dieser Saison kommen sie vereinzelt zurück, da sie dort nur 2.Wahl waren oder der Trainer
    nicht der richtige war.


    Die Problematik mit VFB und Deutz ist mir auch bekannt - und kann dem nur zustimmen. Auf der anderen Seite muss man halt auch erwähnen dass gerade
    der VFB 05 den Ruf einer "Tretermannschaft" hat, jedenfalls was die höheren Jahrgänge anbelangt.


    Genug off-Topic, schön n' paar Kölner zu treffen :)

    Habe auch so einen.


    Zu mir sagte er das er Leistenschmerzen hat - die Eltern meinten daraufhin das es am Wachstum liegt. Ihm fällt es z.B. auch schwer das
    Bein richtig anzuwinkeln. Ich hatte so Probleme in der Jugend auch, öfter Schmerzen in den Leisten. Lag bei mir daran das ich zwischen
    15 und 16 Jahren nen richtigen "Schuss" nach oben gemacht habe (bin nun circa 1,84m groß).


    Liebe Grüße,
    Marco

    Sowas aus der Ferne zu beurteilen finde ich immer schwierig, deswegen spare ich mir sowas.


    Verstehen kann ich ihn in manchen Punkten schon, auf der Anderen Seite hätte ihm aber auch klar
    sein müssen das D-Jugendliche halt noch Kinder sind. Das der "Sozialarbeiter"-Anteil mehr ausmacht
    als den Professionellen Fussballtrainer, wie er es gerne durchgezogen hätte. Das wäre auch für mich
    ein Grund keine Kindermannschaft trainieren zu wollen.


    Man kann nur mutmaßen, aber ich vermute dass er eher daran gescheitert ist eine gute Atmosphäre
    innerhalb des Teams zu kreieren. Sonst würde es nicht ein Spieler schaffen drei mitzureißen. Da würde
    ich dann mal gerne wissen wie sie das im Verein handhaben - ob sie in eine andere Mannschaft gesteckt
    werden oder ob sie solange schmoren müssen bis sie zur "Vernunft" kommen (was ich klar bevorzugen
    würde!).


    Sicher ist es nicht in Ordnung in mitten in der Saison den Hut zu nehmen, auf der anderen Seite weiß
    man nicht was vereinbart war. Denn auch ich habe am Anfang gesagt: "Wenn wir hier nur mit 4-5 Mann
    trainieren und im Spiel öfter nur 10 oder gerade 11 Mann sind - mache ich das auch nicht ewig mit."
    Ob ich das tatsächlich so machen würde wäre was anderes - zumindest würde ich ein Zeichen setzen
    und erstmal fern bleiben und abwarten was passieren würde.


    Ich hatte übrigens auch viel zu hohe "Erwartungen" und falsche Vorstellungen vom Jugendfußball der
    Kreisklasse - aber mit nem guten Teamspirit und Spielern die gewillt(!) sind ordentlich mit zu ziehen kann
    man vieles "kompensieren". Zu mal ich auch gar nicht wüsste ob ich in der Lage wäre richtig hochklassige
    Mannschaften zu trainieren - eher (noch) nicht :)


    Ehrgeiz ist der Schlüssel. Wollen die Spieler, will der Trainer. Auf der anderen Seite muss es dem Trainer
    aber auch gelingen seine Motivation/Euphorie/Ambitionen auf die Spieler überschwappen zu lassen, denn
    dass was der Coach vorlebt bestimmt die Richtung der Mannschaft. Ich vermute das war das Problem bei
    ihm - gerade weil er die schwächste Mannschaft der Altersklasse hatte. Würde mich auch frustrieren wenn
    ich dann mal wieder wen gutes im Team habe und er dann nach oben "befördert" werden würde. Macht hier
    glaube ich niemandem Spaß, es sei denn man ist persönlich als Vater oder Onkel involviert.


    Das er sie also im Stich lässt würde ich so nicht unterschreiben - viel eher wurde er vom Verein im Stich gelassen
    und das ist nun die Konsequenz. Von oben nach unten - Vorstand lässt Trainer im Stich, Trainer lässt Kinder im Stich
    weil sich Kinder ebenfalls abwenden. Natürlich muss man als Erwachsener ein Vorbild sein, dennoch finde ich es
    auf eine bestimmte Weise nachvollziehbar, vorallem nach 10 Monaten ... denn wer weiß wie lange dass schon so
    geht.



    Was ich nicht verstehe:


    Wieso er soviel Wert auf Lob und Anerkennung legt. Sowas ist Nebensache und kommt, wenn überhaupt, von
    alleine wenn eh alles läuft.


    Ich würde mir so eine Mannschaft nie aussuchen, hätte ich aber so eine: Ich würde die Herausforderung annehmen,
    allerdings mit Voraussetzungen (Eltern halten sich zurück, Verein gibt Rückendeckung). Denn ich glaube fest daran
    dass der Schlüssel hier ganz klar in der Atmosphäre der Mannschaft liegt, egal wie gut oder schlecht sie spielen würde.

    Hi Italy,


    was Du beschreibst klingt einerseits ätzend - auf der anderen Seite sollte man halt bedenken das es D-Junioren sind die eben noch sehr jung sind.
    Die Argumente "nicht als Kindergärtner" arbeiten zu wollen verstehe ich sehr gut, deswegen mein Rat an dich: Such dir eine B- oder A-Jugend, da
    haste zwar auch schon mal welche dabei die bockig sind, aber auf einer ganz anderen Ebene. Spieler einer Fussballmannschaft in allen Belangen
    erziehen zu müssen wäre mir auch zu viel, deswegen würde ich auch nie unter C-Jugend irgendwelche Mannschaften trainieren.


    Um ehrlich zu sein hätte ich auch keine Lust eine Mannschaft die als Auffangbecken dient, zu trainieren. Man kann in deinem Post auch schnell sehen
    welchen Stellenwert diese bei deinem Verein hat: Kaum Feedback, Desinteresse des Vorstands/Jugendleiter usw. - wäre für mich auch ein absolutes
    No-Go. Ständig hohe Pleiten zu kassieren würde dann auch den Spaß am Trainersein bei mir trüben, da bin ich ganz ehrlich - da kann man von halten
    was man will, aber ich selber bin ein sehr engagierter Typ der nicht aus Freude am Spiel spielt... :) Hätte ich so eine Mannschaft aber als erstes Team
    meiner Karriere bekommen hätte ich es als Herausforderung angesehen und würde erst dann anfangen das Handtuch zu schmeißen wenn die Trainings-
    und Spielbeteiligung jenseits von Gut und Böse wäre - dafür wäre mir nämlich auch meine Zeit zu schade!


    Denk noch mal drüber nach ob Du wirklich ganz aufhören möchtest, vielleicht war es nur der falsche Verein und die falsche Altersklasse.

    Hi,


    "Mein" Co-Trainer hat mir am Anfang der Saison mitgeteilt das er leider nicht so viel Zeit dafür hat, weil er beruflich
    sehr stark eingebunden ist. Da sein Sohn aber mit in der Mannschaft spielt, versucht er so oft wie möglich zu den
    Spielen zu kommen. Zum Training schafft er es leider nicht.


    Da er Zeitmangel hat, hat er sich von Anfang an gewünscht dass ich mich um das Hauptsächliche kümmere, während er,
    wenn er da ist, sich um organisatorische Dinge wie Spielberichte, Spielerpässe etc. kümmert. Er hat mir auch vor der Saison
    schnell einen "Mannschafts-Crashkurs" gegeben, wer üblicherweise wo gespielt hat, wer stark ist, wer oft zum Training kommt
    und zuverlässig ist etc.


    Deshalb bin ich mehr oder weniger "Alleinverantwortlich", obwohl ich es immer zu schätzen weiß wenn er Zeit hat zu den
    Spielen zu kommen, da ich seine Ratschläge (gerade als Neuling) immer zu schätzen weiß. Schön ist auch das wir oft
    die gleiche Ansicht bei Dingen wie Spieler auswechseln haben: was ich oft denke, spricht er dann in der Halbzeit im vier
    Augen Gespräch mit mir an. Das er mir das unter vier Augen mitteilt finde ich übrigens einen schönen Zug von ihm, da er
    will das ich als "Chef" angesehen werde und er sich (nach außen hin) immer als Unterstützer gibt - er hat oft Angst mir zu
    sehr darein zu reden und ich finde es immer wieder gut wenn er mir versucht "rein zu reden", denn so funktioniert nun mal
    ein gutes Team. Traut er sich aber leider zu selten :)


    Während den Spielen teilen wir uns immer an der Seitenlinie auf: Ich bin immer auf der Seite der Reservespieler und er
    beläuft die Seite gegenüber. Wir geben dann beide Anweisungen von zwei Seiten. Auch hier ists gut dass weder er noch
    ich unter die Kategorie "Schreihälse" fallen, wir sind da gottseidank auf einer Wellenlinie. Was ich dann vor dem Spiel in
    der Kabine fordere, hilft er mir (von der anderen Seite aus) im Spiel umzusetzen - selbst wenn er mal bedenken hat.


    Um's kurz auszudrücken:


    Ich entscheide, er organisiert.

    Haha :)


    Ich beschwere mich eigentlich nur wenn meine Spieler anders spielen als sie können und total unnötige Aktionen bringen (mit der Hacke versuchen den Ball
    in der Luft zu erobern; nicht richtig zum gepassten Ball laufen; zu viel rumfummeln). Wenn so Basics aus Coolness/Lustlosigkeit/Arroganz vernachlässigt
    werden könnte ich auch schon mal ausflippen, denn dass sind Dinge die jeder halbwegs richtig machen kann ohne gut Fußballspielen zu können. :)


    Beim "Beleidigen" der eigenen Spieler gibt es auch Unterschiede. Was ich aber aufgeführt hatte waren keine harmlosen Dinger, die waren schon bisschen
    krasser als Spaß.


    Allgemein finde ich rumbrüllen oder runter machen (vorallem vor allen anderen - wie es ja im Spiel ist) immer kontraproduktiv. Klar, gibt Leute die soll dass
    anspornen aber meistens besteht das rumbrüllen ja nicht aus Korrekturen sondern eher aus reiner Kritik ohne Verbesserungsvorschläge. Wachrütteln finde
    ich in Maßen in Ordnung,, bei der richtigen Wortwahl.

    Der selbe Gedanke kam mir auch schon. Habe bei uns in der Staffel zwei Spielabbrüche "gesehen" und mich gefragt
    ob das nachgeholt wird oder nicht? Und wenn ja unter welchen Bedingungen?


    Ich schätze nun weiß ich's. Kann mir auch gut vorstellen das über ambitionierte Trainer/Mannschaften vor sowas
    keine Scheu hätten. Meistens ists wohl dann auch noch so das diese Mannschaften die "besten Kontakte" haben und
    ungeschoren davon kommen würden. Könnte ich mir jedenfalls sehr gut vorstellen :)


    Ich hoffe ja mal nie in den Genuss zu kommen zu sehen wie ein Spiel "meiner" Mannschaft abgebrochen wird weil
    der Gegner sich daneben benimmt.

    Gegnerische Trainer die anfangen meine Spieler zu beleidigen war für mich das "Highlight" meiner kurzen Trainerkarriere bis Dato.
    Kann ich einfach nicht nachvollziehen das andere Vereine und Schiedsrichter sowas dulden und durchgehen lassen, finde ich zum
    Teil echt traurig. Sowas fördert doch die Gewaltbereitschaft auf und neben dem Platz, denn so wie er meinen Spieler beleidigt hatte
    so machte er es auch mit seinen Spielern. Wenn ich als Trainer sowas vorlebe machens die Jungs doch dann automatisch nach
    weil es "cool" ist und der Trainer das ja genau so macht. Mich würde es nicht wundern wenn bei den Mannschaften mit solchen
    Personen irgendwann zu Spielabbrüchen kommen würde, weil es zu viele rote Karten, Schlägereien oder Drohgebarden geben würde.



    Als das Spiel dann rum war und wir gewonnen hatten wurde das zum Teil noch was ausschweifender. Habe mich da aber zurückgehalten


    und ihn einfach "labern lassen" und meinem Spieler gesagt das er einfach weitergehen soll und ihm keine Beachtung schenken muss.
    Ist sicherlich schwer, aber was will man da sonst bitte machen? Mit so nem Volk hab ich auch keine Lust mich abzugeben.


    Auch so Sprüche vom Gegnerischen Trainer wie "Der kann nix - der wirft ein wie ne schwuchtel Schiri" etc. - da fragt man sich manchmal
    echt wieso sowas im allgemeinen geduldet wird? Aus Mangel an Alternativen? Im übrigen sind das oft die jüngeren Trainer, bzw. u35 würde
    ich mal so grob schätzen.


    Manchmal kann ich mir aber auch ein Lächeln nicht verkneifen wenn ich dann zum Teil Trainerkollegen sehe die nur rumbrüllen obwohl gar
    nichts passiert oder falsch gemacht wurde. Gab mal einen Trainer den ich vom Spiel unserer D-Jugend beobachtet hatte, der nur brüllte.
    Hab den echt kein einziges mal in normaler Lautstärke reden hören. War dann irgendwie ganz lustig als Aussenstehender, zu sehen wie er
    sich lächerlich machte.

    Hi Fak,


    vorab:


    - B-Jugend
    - Wir spielen in der Kreisklasse
    - I.d.R. 14 Spieler anwesend beim Spiel (Insg. 16 in der Kaderliste)
    - Trainingsbeteiligung liegt so zwischen 10-12 Spielern pro Einheit


    Nun solltest Du wissen das ich eine recht ambitionierte Mannschaft trainiere, was sich wohl auch bei der Beteiligung des Trainings wiederspiegelt.
    Einfach gesagt habe ich 9 starke Spieler, einen der öfter Koordinationsprobleme hat (verstolpert Bälle, wirkt sehr ungeschickt in seinen Bewegungen)
    und 1,90m groß ist. Ich denke das legt sich, aber Momentan ist dass eben so - wohl Wachstumsbedingt. Dann besitze ich zwei die sehr spät mit
    Vereinsfussball begonnen haben (diese Saison bei uns angemeldet, erster Verein) und zwei die durchschnittlich sind bzw. schlechter als gut. Zu guter
    letzt noch einen geistig behinderten Jungen (30%) der von der Mannschaft aber voll akzeptiert und integriert ist.


    Gegen starke Mannschaften: (Wir haben 3 starke Gegner; zwei Spiele davon absolviert)


    Wir bzw. ich handhabe das so, dass wir gegen gute Gegner mit den 9 stärksten spielen. Die zwei Durchschnittsfussballer und die zwei Spätzünder
    lasse ich immer bei solchen Spielen um den Startplatz im Training nach folgender Rangfolge kämpfen:


    1. Beteiligung
    2. Einsatz/Motivation
    3. Stärke


    Sollte nun Punkt 1 und 2 bei allen 4 gegeben sein gehe ich nach Stärke. Dem geistig behinderten teile ich von vornerein mit das er wohl nicht zum
    Einsatz kommen wird. Er akzeptiert das und unterstützt die Mannschaft gelegentlich als Zuschauer bzw. im Trikot von der Bank. Würde ich das nicht
    so machen hätte der Rest der Mannschaft n' Hals auf mich bzw. würde ihnen die Lust am Fussball wohl irgendwann vergehen. Eingewechselt wird
    der "Rest" schon.



    Gegen schwache Mannschaften: (davon haben wir 3)


    Bei schwächeren Gegnern gilt die Rangliste für alle Spieler. Wir haben z.B. am nächsten Spieltag einen Gegner der ein Torverhältnis von 2:32 hat. Dort
    habe ich dem geistig behinderten auch schon seinen Startplatz garantiert. Hier werden auch alle eingewechselt und sogar experimentiert (System 4-3-3 etc.)



    Gegen andere Mannschaften:


    Gilt auch die Rangliste für alle, allerdings nicht für die "Top-Stars" (davon habe ich 4). Dem geistig behinderten gebe ich je nach Ergebnis und Spiel
    dann zwischen 5-10 Minuten Spielzeit. Liegen wir hinten wird er keine bekommen. Die Rotationsspieler versuche ich immer einzubinden und die
    kriegen auch immer ihre Spielzeit (zwischen 10-25 Minuten circa).



    Auch wenn das hier wohl auf wenig Gegenliebe stoßen wird, würde ich anders verfahren hätten viele meiner Jungs wohl weniger Lust am Spiel. Beim ersten Spiel
    was wir verloren hatten habe ich dem geistig behinderten 20 Minuten beim Stand von 1:2 gegeben, danach gab's viele Beschwerden. Spielen wir gegen schwache
    Mannschaften legen sie ihm den Ball wirklich SEHR OFT so vor das er nur noch einschieben muss. Ob er trifft oder nicht ist egal, keiner meckert. Das finde ich
    gut! Ihm, den behinderten, geht es im eigentlich auch nur um die Gemeinschaft: dabei sein, mitmachen dürfen, akzeptiert werden. Wurde mir von außen schon öfter
    mitgeteilt.


    Ich habe da (gottseidank =) ) sehr ambitionierte Jungs die oft echt alles geben und im Training einen bei meinen Erläuterungen förmlich Löcher in den Körper starren.
    Deswegen finde ich meinen Weg richtig und gut - und werde diesen auch so beibehalten. Die Rangliste (oben) kennt jeder, jedoch wissen die Jungs nicht dass ich sie
    je nach Gegnerstärke anders anwende bzw. manche ihren Platz schon sicher haben ohne es zu wissen.


    Hoffe ich konnte helfen!


    Grüße,
    Marco