Mädchenfusball

Was hat bitte das gleichberechtigungsgesetz damit zu tun?

Beide Vereine haben gegen die geltenden Regeln verstoßen und haben zurecht die Punkte aberkannt bekommen.

Ob man diese Regelung jetzt für Sinvoll hält oder nicht, steht auf einem ganz anderen Papier.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!

Im WFLV (Westdeutscher Fußball- und Leichtathletik-Verband) ist es so, dass jüngere Spielerinnen in der nächsthöheren Altersklasse eingesetzt werden dürfen. Jahrgang 2003 ist U13. Sie dürften also in der U15 eingesetzt werden. Hat der Verein keine U15, so können die Spielerinnen des älteren U13-Jahrgangs (das ist Jahrgang 2002) in der U17 eingesetzt werden.

Nachzulesen in § 4 Abs. 3 der Jugendspielordnung des WFLV.

Meines Erachtens hat deine Tochter daher keine Spielberechtigung für die U17. Dementsprechend ist zumindest rein formell alles richtig gelaufen.

Ich glaube nicht, dass es in anderen Kreisen (mit Wissen des Kreisjugendausschusses) anders läuft.

Wieso ist es für euch von Interesse was in anderen Kreisen erlaubt ist?

Ihr spielt im Kreis Recklinghausen, und dort gelten diese Regeln. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet von Paragraphen, aber wenn alle anderen Kreise in Deutschland dies zulassen, nur der in Recklinghausen nicht, würde mich das schon sehr wundern.

Wenn es ein Spiel auf Kreisebene war gelten die vom Kreis vorgegeben Regeln. Die man übrigens nachlesen kann!

Davon ab würde mich interessieren in wie weit ihr benachteiligt werdet durch diese Regel. Die gelten doch wohl auch für die andere Mannschaft, oder täusche ich mich?

ganz unabhängig von irgendwelchen Regelungen, wer 11jährige des öfteren mit über 16jährigen in einer Mannschaftenin der Punktrunde zusammen spielen lässt handelt für mich verantwortungslos.

Allein aus diesem Grunde finde ich die Strafen angebracht, eher noch zu gering, da es sich nicht um einen einmaligen Vorgang handelt.

Nicht das Gleichberechtigungsgesetz sollte hier angesprochen werden, sondern der normale Menschenverstand überprüft werden.

Das mit dem Gleichberechtigungsgesetz finde ich irgendwie höchst amüsant.

Letztlich ist es so: Der DFB als Dachverband unterhält weitestgehend autonome Landesverbände. Diese wiederum sind nochmals in Kreise unterteilt. Letztlich sind die Kreise auf Kreisebene für ihre Regeln völlig autark verantwortlich. Im Überkreislichen Wettbewerb entsprechend die Regeln des Landesverbandes für alle. Das was über den Landesverband hinausgeht ist halt Sache des DFB.

Glechberechtigung ist ja schön und gut, da es sich aber um eigenständige Verbände handelt, sind diese auf Kreisebene nicht zu einer einheitlichen Regelung gezwungen.

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Im übrigen finde ich günthers Ansicht absolut korrekt. Wer 10 oder 11 Jährige (2003) gegen 16-17jährige spielen lässt handelt verantwortungslos. Völlig zu Recht, dass die Regeln das zumindest weitgehend verhindern.

Bei uns im Kreis dürfen die Mädchen auch nur bis zu einer gewissen Alterstufe eingesetzt werden, also ist euer Kreis nicht der einzige. Man kann über alle Regeln diskutieren, aber sie sind halt da und so muss man damit leben.

Ich möchte nur guenter und M3rlin bezüglich der Verantwortungslosigkeit wiedersprechen. Ihr könnt Mädchenfußball nicht mit Jungenfußball vergleichen. Bei den Jungs bin ich eurer Meinung. Bei den Mädchen kann es durchaus sein, dass eine 11-jährige locker bei den 16jährigen mitspielen kann. Diese braucht nur seid der F schon in Jungsmannschaften gespielt haben, dann sind U17-Mannschaften für diese Mädchen oft kein Problem. Das habe ich schon öfter beobachtet. Es gibt nämlich im Mädchenfußball etliche Spielerinnen, die erst mit 15/16 Jahren anfangen. Wenn natürlich die U17 höherklassig spielt, würde ich auch von einem Einsatz absehen. Aber gerade in den unteren Klassen werden die 16jährigen oft von 11jährigen schwindelig gespielt. Bei den Jungs wäre das undenkbar, da man hier ja fast keine Spätstarter hat. Ich habe auch schon eine 11jährige erlebt, die bei einer U17 Großfeld (unterste Klasse) mitgespielt hat und dort die Mädels reihenweise schlecht aussehen hat lassen. Mittlerweile ist diese Spielerin zweifache deutsche U17-Meisterin und spielt bei einem bekannten Klub.

Nela

Unbestreitbar dass 11 jährige Mädchen wesentlich fussballerich weiter und besser sein können als 16 jährige.

das gibt es aber auch bei Jungs, wenn auch seltener

es geht aber hierbei nicht um das Können im Fusball.

Hier wurde schon diskutiert dass F oder E Jungs des jüngeren Jahrgangs körperliche Defizite und somit Nachteile gegenüber
1 Jahre älteren Jungs haben.

Und im vorliegenden Fall reden wir ja nicht über 1 oder 2 Jahre Unterschied sondern um 5 möglicherweise gar um 6 Jahre
Unterschied.

Und für mich ist und bleibt das verantwortungslos.

Nach deiner Argumentation könnte man da ja durchaus einen 2 jahre ältern Dicken Paule, der ja den Jüngeren vom Können her total unterlegen ist, die Mitspielerlaubnis erteilen, aber da gibtst ja dann bekanntlicherweise einen Riesenwirbel.

guenter:
Man muss ja jetzt das Fass nicht in beide Richtungen aufmachen (bezüglich dem dicken Paule)...das habe ich ja auch nicht vorgehabt...damit könnte man ja generell jede Diskussion erschlagen.
Ich habe nur angemerkt, dass ich es schon mehrfach in Mädchenteams gesehen habe, dass es oft ohne Probleme funktioniert 11jährige bei 16jährigen mitspielen zu lassen. Und zwar auch gut und ohne, dass hier irgendein Vereletzungsrisiko besteht und darum geht es ja in erster Linie bei der Regelung. Das hat nichts mit dickem Paule usw zu tun. Mädchenfußball funktioniert derzeit einfach noch anders. Der Traum wäre natürlich jeden Jahrgang besetzt zu haben. Aber das ist nunmal die Ausnahme. Und so wird einfach oft entprechend dem ältesten Mädchen ne U17 gemeldet und da alles reingepackt was an Spielermaterial da ist. Es fehlen einfach oft die Alternativen. Wenn du zwischen der Wahl stehts gar kein Teams zu haben und eines, wo ein Jungjahrgang mitspielt (natürlich nur soweit es gesundheitlich unbedenklich ist), was machst du? Wenn man damit natürlich die Regeln des Verandes bricht ist es ein NoGO.
Übrigen gibt es bei uns auch zusätzlich eine Frauenfreizeitspielbtreib. Da dürfen die Mädels ab 14 bis 99 spielen. Spielen wir seid etlichen Jahren mit. Hat nie ein Problem gegeben, auch wenn unsere 14jährigen Mädels gegen Damenspielerinnen antreten müssen. Und z.B. gab es auch eine Mannschaft in dieser Liga, die aus ehemaligen Landesligaspielerinnen bestand, die halt noch Bock auf Kicken haben. Auch da gab es kein Problem, obwohl die Mädels da gefühlt vor nem Baum standen. Im Mädchenfußball ist oft die Denke der Betreuer und Eltern wesentlich anders. Hier gehen die Spiele wesentlich entspannter ab. Hatten letztens ein Punktspiel mit unseren C-Mädchen. Redet uns der Traienr der gegnerischen Mannschaft vorher an, ob er eine Spielerin einsetzten dürfte, die noch keinen Pass hat, da sie aus dem Ausland kommt und es da Probleme mit der Ausstellung gibt. Die Spielerin war größer, wie die alle unserer Spielerinnen. Wir hatten auch keinen Nachweis, wie alt sie ist. Ganz ehrlich: Uns war es egal, wir haben sie mitspielen lassen. Die Mädels sollen spielen, der Rest ist wirklich zweitrangig.

Habe mal nach den entsprechenden Regeln gesucht. Gefunden habe ich folgendes bei Eurem zuständigen Landesverband (http://www.wflv.de/downloads/wflv-jugendspielordnung.pdf)

Zitat

§4 Altersklasseneinteilung
(3) Ein Junior kann grundsätzlich in der nächsthöheren Altersklasse eingesetzt werden. Ist keine B-Juniorenmannschaft vorhanden, so können auch Junioren des ältesten C-Junioren-Jahrgans in der A-Juniorenmannschaft mitwirken. Diese Regelung gilt entsprechend für alle anderen Altersklassen.

Übertragen auf Euren Fall: U17 ist B-Jugend, es gibt keine C. Folglich sind die älteren D-Juniorinnen in der B spielberechtigt. Das ist aktuell Jahrgang 2002, aber leider nicht 2003. Ob es eine abweichende Regel für den Kreis Recklinghausen gibt, habe ich nicht gefunden. Formal ist also alles ok gelaufen. Warum das bei der Eingabe der Spielerinnen in dfb.net nicht abgelehnt wird, weiß ich aber auch nicht. Hilft Euch aber auch nicht weiter.

Grüße
Oliver

Zitat von Andreas71

Aber warum hat nie ein Schiedsrichter etwas gesagt. Oder ein anderer Verantwortlicher?

Weil die die Regeln auch nicht kennen. Es ist aber letztlich auch eure Verantwortung, zu wissen, wer eingesetzt werden darf und wer nicht. Unabhängig von unterschiedlichen Ansichten darüber, wie sinnvoll es ist, 11jährige in der U17 einzusetzen, müsste man da doch meiner Meinung nach von alleine auf die Idee kommen, mal nachzuschauen, ob das überhaupt erlaubt ist. Und dann stößt man auf die Regel und kann sich überlegen, wie man damit umgeht, aber wird nicht auf einmal davon überrascht.

Zitat von Andreas71

sonst hätte das Programm wo die Spieler eingetragen werden, beim Eintragen sagen müssen, halt stop, dieser spieler darf nicht eingesetzt werden, oder? L

Sollte es dabei um den Spielbericht Online im DFBnet handeln, empfehle ich das nächste mal darauf zu achten was man da anklickt. Man wird nämlich darauf hingewiesen das man als Bediener selbst verantwortlich für die Einhaltung der Regeln ist. Nur weil die Software es so anerkennt, heißt es nicht das es richtig ist.

Zur Gleichberechtigung, da die Regeln ja für alle Mannschaften in euer Kreis gelten, sind ja auch alle gleichberechtigt oder? Was andere Kreise da machen kann einem ziemlich egal sein.

Günter
Du hast sicher recht, dass die Themengebiete für 11-Jährige und 16-Jährige über den Fussball hinaus vermutlich sehr begrenzt sind. Aber deshalb ein Verbot für ein gemeinsames Spielen auszusprechen, damit schießt man in vielen Fällen des Breitensportbereichs wohl übers Ziel hinaus.

Nela
Ich gebe dir recht, dass die Altersregelungen bei den Jungen nicht für den Mädchenbereich passen. Dies läßt sich nicht nur durch die früher einsetzende Pubertät begründen, auch im Ligabereich gibt es große Unterschiede. Hinzu kommt, dass viele Mädchenteams personelle Probleme haben, weil es deutlich weniger Mädchen gibt, die Fussball als ihr Hobby haben. So wurde die "Festspielregelung" bei den Jungen mit dem Motiv verknüpft, sich keine Wettbewerbsvorteile durch das Mitspielen von Leistungsträgern in mehreren Teams verschaffen zu können. Bei den Mädchen verhindert die "Festspielregelung", dass Punktspiele im Breitensportbereich ausgetragen werden können.

Ab der B-Jugend kommen typische Bänderverletzungen hinzu, sodass der Kader sich häufig nach 3 - 4 Spielen von allein aufstellt, weil es gar keine Alternative gibt. Bei den Frauenteams lassen sich Trainings- und Spielzeiten noch weniger mit den Berufen vereinbaren, da es hier einen weitaus größeren Anteil gibt, der abends oder am Wochenende seiner Berufstätigkeit nachgehen muß.

Insgesamt ist bei der Jugend ein Trend zu beobachten, auf Frustrationen im Freizeitbereich schneller zu reagieren als noch vor 1 - 2 Jahrzehnten. Paßt die Chemie zu den Mannschaftskameraden und/oder Trainer nicht, so wird sehr viel schneller "mit den Füßen abgestimmt", als wenn man eine vorübergehend nicht zufrieden stellende Situation "aussitzt". Werden diese Situationen nicht schnell genug erkannt und wird nicht entsprechend reagiert, dann kann diese fragile Verbindung zur gemeinsamen Freizeitgestaltung rasch auseinander brechen. Aufgrund der ohnehin geringeren Anzahl von Mädchen sind hier die Auswirkungen besonders dramatisch, weshalb es hier etwas häufiger vorkommt, dass ein Team während der Saison abegemeldet wird.

Andreas71
Ein Regelwerk hat zunächst einmal den Nutzen, dass verbindliche Richtlinien vorliegen, an die sich alle Parteien zu halten haben. Wer einen Regelfehler bewußt inkauf nicht, will sich Vorteile verschaffen und darf sich im Nachhinein nicht darüber beklagen, wenn er erwischt wird.

Zitat von Andreas71

wofür ist dann die Passkontrolle noch da?

Und wie viele Schiris machen eine Passkontrolle ? Es macht auch nicht jeder.