ich denke, wir sind uns einig, das die Sicherung der Jugendarbeit nicht kostenlos sein wird! Auch die Übernahme der Verantwortung zur Zukunftssicherung der kleinen Vereine wird eine größere Bedeutung einnehmen. Der Fussball hat seine Monopolstellung auch auf dem Lande längst verloren. Wenn nichts geschieht, werden wir vermutlich in Zukunft noch mehr Kuhweiden auf ehemaligen Sportplätzen sehen.
Dennoch muß man das Rad nicht neu erfinden.
Dort, wo die Vereine die Jugendarbeit weiterhin übernehmen wollen, sollte man sie lassen. Jedoch sollte es eine Vereinbarung mit der Kommune geben, mit welchen Mitteln und Maßnahmen ein zuverlässiges Freizeitangebot dauerhaft gestaltet werden kann. Gemeinsam mit der Kommune werden kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen erstellt und anteilsmäßig gefördert. Die vereinbarten Maßnahmen bedürfen eine regelmäßigen Kontrolle, bei der Abweichungen zu begründen sind. Kommt der Verein in grober Weise seinen Verpflichtungen nicht nach, so übernimmt die Kommune vorübergehend den Teil der Vereinssteuerung. (Teile der Übertragung von Kontrollfunktionen gibts bereits in Vereinssatzungen. So wird bei längerem Fehlen eines Schatzmeisters diese Funktion auf die Komune übertragen, damit eine sachgerechte Verwendung der Gelder nachgewiesen werden kann.)
Dort, wo die Vereine die Jugendarbeit nicht übernehmen wollen, sollte man alternative Modelle prüfen. Dabei sollten die Vorteile der Ortsnähe weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen. Sonst würde die soziale Bedeutung des Fussballs zu einem guten Stück verloren gehen, wenn man sich nur noch zum Fussballspielen trifft
Die Kritik am Schulsport kann ich nicht ganz nachvollziehen. Selbst der DFB und die Verbände bieten jährlich spezielle Kurse für Grundschullehrer/innen an, um sie für den Fussball zu begeistern. Aber natürlich kann man niemand dazu zwingen. Schließlich haben auch andere Sportarten und Freizeitgestaltungen ihre Berechtigung.
Ich erinnere gerne erneut daran, dass der Mädchen- und Frauenfussball vielerorts seine Anfänge in den Schulen gefunden hat, weil die Vereine dazu nicht bereit waren. Wenn hierzulande weiterhin lieber "Dorfbundesliga" in den Vereinen gespielt wird, statt sich in angemessener Weise um den Jugendfussball zu kümmern, warum sollte man dann nicht nach besseren Alternativen suchen.
Unter den sich stark verändernden Rahmenbedingungen bedarf es der gemeinsamen Anstrengungen von Vereinen, Schulen und Komunen zur Sicherung des Fussballs in den Dörfern. Hier gilt es nach Synergien zu suchen, statt sich mit gegenseitigen Vorurteilen zu belasten.
Leider höre ich meistens Argumente, die vom egositischen Gedanken für die eigene Mannschaft oder sogar die eigene Trainerperson geprägt sind. Das ist zwar legitim, ist jedoch in einer übergreifenden, zukunftsorientierten Betrachtung wenig zielführend.
