Ich stelle mich mal kurz vor: Ich bin eine Mutter eines 11-jährigen Fussballspielers. Unser Sohn spielt seit 6 Jahren in einem Dorfverein in Norddeutschland (Niedersachsen) Fussball.
Seit letztem Jahr August trainiert er 1x die Woche bei einem DFB-Stützpunkt. Seit Oktober 2013 ist er bei einem Bundesliga-Verein im Talentteam. Dort findet das Training parallel zu seinem Heimatverein 1-2x pro Monat statt. Es gibt beim Bundesligaverein auch Turniere und Vergleichsspiele. Vom Bundesliga-Verein war er vor Ostern diesen Jahres 3 Tage in einer Sportschule, wo von den Coaches beobachtet wurde, ob er schon für einen kompletten Wechsel zur U12 beim Buli-Verein bereit wäre ?(.
Nach diesem Camp haben wir aber mit den Trainern gesprochen und die Wahrnehmung der Trainer war, dass unser Sohn noch nicht so weit ist. Das Problem bei der Sache wären einige Auswärtsspiele, Busreisen, Flüge mit Übernachtungen, da unser "Kleiner" aufgrund von Heimweh Schwierigkeiten hat. Er selbst braucht bei neuen Situationen länger um warm zu werden und ist auch kein "Draufgänger-Typ". Er ordnet sich zwar unter und passt sich an, aber manchmal fehlen ihm mit fremden Menschen die Ellenbogen und er ist wahrscheinlich zu lieb :]Daher ist er weiter in diesem Buli-Talentteam und kann seine Leistung zeigen.
Nun hat ein anderer größerer Verein aus dieser Umgebung angefragt, er war dort zum Testspiel und sie wollen ihn für die nächste Saison (Juli 2014) haben.
Nach einigen Überlegungen hat sich unser Junge dafür entschieden. Es ist natürlich mit Fahrerei verbunden. Es sind ca. 45 km einfache Fahrt und zweimal pro Woche. Beim Stützpunkt bleibt er. Nur aus seinem Heimatverein muss er austreten. Die Trainer sind schon informiert, dass die Entscheidung einigermaßen fest steht.
Es waren schon vorher Unruhen, da sie mitbekommen haben, dass der Buliverein ihn haben wollte. Das mit dem Buliverein wurde nicht negativ gesehen, aber dieser große JFV wird jetzt schlecht geredet. Ich weiß, dass dieser Verein sich hier im Umkreis die besten Spieler sucht und mit den Heimatvereinen konkuriert.
Angeblich sortieren die dort auch schnell wieder aus, wenn die Leistung nicht gebracht wird..Den Trainer des JFV und Vorstand habe ich darauf angesprochen, das wurde jedoch verneint. Sie sagten mir, dass wenn sie merken, dass die Kinder überfordert sind, diese dann gegen nicht so starke Mannschaften eingeteilt werden
Ich habe definitiv keine Vergleiche, da ich keinen kenne, der so einen Weg gemacht hat. Ich wollte nur fair sein und habe die jetzigen Trainer rechtzeitig informiert, da sie ja auch planen. Wir hatten hier immer guten Kontakt zum Heimatverein. Ich habe auch gleich abgeklärt, wie es ist, wenn er zurück kommen würde...Das wäre kein Problem und sie wollen unserem Sohn ja auch keine Steine in den Weg legen.
Wir haben noch ein Kind, welches wechseln würde, mit den Eltern machen wir dann eine Fahrgemeinschaft. Dieser Sohn spielt schon seit 2 Jahren im älteren Jahrgang und hat sich dadurch weiterentwickelt. Es ist schwer eine Entscheidung zu treffen und ein Risiko gibt es immer, ab wann der richtige Zeitpunkt ist, kann einem keiner sagen Natürlich muss es mit der Schule auch passen und unser Sohn ist diszipliniert und will unbedingt weiter kommen. Er ist sehr leistungsorientiert und ich staune oft über ihn, da ich in seinem Alter komplett anders war...Er hat sehr viel Spaß am Fussball und es ist wirklich seine Leidenschaft, auch wenn er ein wenig sensibel ist. Wir als Eltern unterstützen ihn und Oma, Opa und Onkel haben auch ihre Hilfe wegen des Fahrens angeboten.
Vemutlich ist der Wechsel zu U13 eine Chance die er nutzen sollte. Ich mache mir als Mutter zu viele Gedanken und möchte ja auch im Guten mit dem Heimatverein auseinander gehen. Das der Heimatverein nicht begeistert ist, verstehe ich..aber vielleicht muss man auch über dem Gerede stehen und lernen damit umzugehen...
Wie seht ihr das? Kennt ihr so eine Situation oder habt ihr Ideen wie man sich verhält?
Danke schon mal für euer Feedback.
VG Fussballvirus