Mit 11 Jahren zur U13 eines Juniorenfördervereins?

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  • Die Interaktion ist natürlich sehr wichtig. Ich kann mit aber gar nicht vorstellen, wenn die Kinder 2 mal in der Woche hin und her fahren, dass sie nach 4 Wochen immer noch so lustig miteinander reden. Da kommt bestimmt irgendwann ein MP3-Player, Handy oder portabler DVD Player.


    Tja, da kann ich nur sagen - selber doof solche Eltern. Aber am Auto liegt's bestimmt nicht, resp. würden die vermutlich auch zu Hause am E-Schrott rumpupsen und deshalb mit ihren Eltern genauso wenig reden.
    Ich finde, nur weil es Eltern nicht schaffen, ihre Kinder für die REALE Welt und ihre Mitmenschen zu interessieren, diese dann den entfernter liegenden Vereinen Autofahrten als verlorene Zeit vorwerfen, ehrlich gesagt schon etwas krank. Ich müsste mich sogar fragen, ob Kinder aus einer solchen Umgebung es dann überhaupt mal im Leistungssport schaffen. Meiner Meinung nach haben eSchrott-Opfer im Mannschaftssport eher schlechte Chancen. Aber da kann ich mich ja irren. Dem Irren fehlen nämlich wieder mal die Zahlen :)

  • Wir fahren seit Jahren 2 Freunde regelmässig zum Spiel und Training. beide sind eigendlich sehr kommunikativ, verbringen auch gemeinsam einige Zeit miteinander. die Eltern beider Kinder unterhalten sich viel mit ihren Söhnen.


    Jetzt kommst: im Auto auf der Hin- und Rückfahrt sitzen beiden hinten im Auto und schweigen sich gegenseitig tot. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sie sich überhaupt nicht kennen. Um zum Gespräch zu kommen, musst du ihnen schon die Würmer aus der Nase ziehen.


    3 Jungs 150 km zum gemeinsamen Verbandsstützpunkttraining gefahren. da waar die Ruhe im Auto, die ich mir bei Urlaubsfahrten gewünscht hätte.


    Keinerlei Erklärung warum das so ist., aber an eine Förderung der Kommunilkation während der Autofahrt glaube ich auch nicht.

  • Zitat von »uzunbacak«




    Die Interaktion ist natürlich sehr wichtig. Ich kann mit aber gar nicht vorstellen, wenn die Kinder 2 mal in der Woche hin und her fahren, dass sie nach 4 Wochen immer noch so lustig miteinander reden. Da kommt bestimmt irgendwann ein MP3-Player, Handy oder portabler DVD Player.



    Ich finde, nur weil es Eltern nicht schaffen, ihre Kinder für die REALE Welt und ihre Mitmenschen zu interessieren, diese dann den entfernter liegenden Vereinen Autofahrten als verlorene Zeit vorwerfen, ehrlich gesagt schon etwas krank.

    Die Eltern haben viele Kompetenzen bereits weitergegeben. Wir sprechen ja hier im Forum immer wieder darüber, dass viele ihre Kinder nur "abschieben".
    Sie kümmern sich sehr wenig um ihre Kinder, lassen die Kinder vor der Glotze sitzen, sprechen nicht mit ihnen, essen nicht mit ihnen, spielen nicht mit ihnen, alles erledigt eConsum.
    Wenn sie zu dick werden, sollen sie 2x mal die Woche zum Training. Es funktioniert als Alibi sehr gut und tut der Seele gut.


    eConsum ist die reale Welt für viele, die nix anderes kennen. Deswegen kann man denen nicht vorwerfen, dass sie die REALE Welt nicht kennen.

  • Wir fahren seit Jahren 2 Freunde regelmässig zum Spiel und Training. beide sind eigendlich sehr kommunikativ, verbringen auch gemeinsam einige Zeit miteinander. die Eltern beider Kinder unterhalten sich viel mit ihren Söhnen.

    Hi guenter,
    dass du kommunikativ bist, ist hier jedem klar. :P
    ich würde mit meinen beifahrern auch die ganze Zeit reden/zuhören.


    Hast Du ein Smartphone? Ich nicht.




    Jetzt kommst: im Auto auf der Hin- und Rückfahrt sitzen beiden hinten im Auto und schweigen sich gegenseitig tot. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sie sich überhaupt nicht kennen. Um zum Gespräch zu kommen, musst du ihnen schon die Würmer aus der Nase ziehen.

    Denen kann man ein Smartphone geben, dann können sie sich über Whatsapp unterhalten. X(


    Gruß,
    Uzunbacak


    Wenn ich manchmal Pause mache, sehe ich Menschen (KOllegen), die zu 4 zusammensitzen und alle haben das Smartphone in der Hand und lesen was, und keiner sagt was.
    Kommts bekannt vor?

  • Meine Erfahrung bzgl. Fahrdienst (wir haben je nach Verkehrslage 30-40 min vom/zum Training) deckt sich mit der von Günther: Ja klar rede ich oft während der Fahrt mit meinem Sohn. Aber manchmal ist halt Funkstille, da läuft dann nur das Radio. Wenn der vom Nachmittagsunterricht kommt und direkt ins Auto zum Training steigt, ist er nicht immer sehr gesprächig, sondern braucht einfach Zeit, seine Gedanken für sich zu sortieren oder einfach nur kurz abzuschalten.


    Was ich damit sagen will: Hier wird ein wenig der Eindruck erweckt, dass man die Autofahrt für angeregte Gespräche nutzen muss, ansonsten habe man als Eltern versagt, weil man es nicht geschafft hat, "Kinder für die REALE Welt und ihre Mitmenschen zu interessieren". Das halte ich für überzogen. Ich rede gerne mit meinem Sohn, aber manchmal reden wir halt auch nicht. Ein schlechtes Gewissen habe ich nicht deshalb.


    Grüße
    Oliver

  • Wenn ich manchmal Pause mache, sehe ich Menschen (KOllegen), die zu 4 zusammensitzen und alle haben das Smartphone in der Hand und lesen was, und keiner sagt was.


    falsche Interpretierung


    während du in der Pause einfach nur faulenzt, nutzen die die Pause sinnvoll und arbeiten über das Smartphone weiter.


    also, denk mal etwas mehr an das Wohlergehen deines Arbeitgebers und schaff dir auch ein Smartphone an.

  • Hier wird ein wenig der Eindruck erweckt, dass man die Autofahrt für angeregte Gespräche nutzen muss


    Oh, das wollte ich nicht.
    Niemand muss, jeder kann.
    Auch bei uns läuft das Radio oder einfach mal gar nichts. Ich finde diese Momente der Stille genauso wichtig wie ein angeregtes Gespräch. Stille muss man zuerst mal können.
    Was ich eigentlich sagen wollte:
    Momente des Abschaltens sind generell wichtig, ob nun im Auto oder im Haus. Ob nun Abschalten heisst ein Gespräch zu führen, Musik zu hören oder einfach nur mal bei sich selber zu sein ist eigentlich egal. Einzig beim Gamen habe ich so meine Zweifel (aber das mehr mit meiner persönlichen Abneigung, resp. Vorurteilen zu tun). Deshalb empfinde ich diese Zeit im Auto auch nicht als verlorene Zeit. Jeder Jugendliche sollte diese Zeit noch haben. Wer von Schule direkt zur Förderung und von dort zum Sport muss und deshalb keine freie Minute mehr hat, hat längerfristig vermutlich sowieso kein Brot im Leistungssport.

  • Na Gott sei Dank, hatte schon ein schlechtes Gewissen wg Unterhaltungen im Auto...


    Wir sind 2 Jahre zum Buli gefahren, einfache Strecke zwischen 30 und 60 Minuten, 3 mal die Woche. Im ersten Jahr ohne Fahrgemeinschaft, Sohn und dessen kleinerer Bruder haben meistens CD gehört, zum Relaxen nach der Schule, viel Zeit war da nämlich nicht.
    Zum Ende des Jahres hatte der Grosse das Lesen für sich entdeckt, stieg entweder mit Buch oder Sportzeitung ein.


    Zweites Jahr, eine Fahrgemeinschaft bietet sich an, Sohn ist erstmal enttäuscht, dass er nicht mehr Lesen darf (mein Klischee: Die Jungs unterhalten sich, und werden beste Freunde ).
    Das sah anfangs auch fast so aus, Aber bei drei Fahrten die Woche ist Dann schnell auch die Luft raus und der eine versucht, ein Buch reinzuschmuggeln und der andere einen Nintendo. Wir haben es dann so gehalten, dass Sie sich absprechen sollen...


    Ältere Jahrgänge steigen i.d.R mit Kopfhörern aus dem Fahrdienstauto ( in Der Schweiz nicht ??? )


    Jetzt könnte man sagen, wir haben alles falsch gemacht, ich glaube aber, die wollen einfach in der kurzen Pause zwischen Schule, Hausaufgaben und Training genau das machen, was Nur SIE möchten ..

  • Zitat von »uzunbacak«




    Wenn ich manchmal Pause mache, sehe ich Menschen (KOllegen), die zu 4 zusammensitzen und alle haben das Smartphone in der Hand und lesen was, und keiner sagt was.


    falsche Interpretierung


    während du in der Pause einfach nur faulenzt, nutzen die die Pause sinnvoll und arbeiten über das Smartphone weiter.


    also, denk mal etwas mehr an das Wohlergehen deines Arbeitgebers und schaff dir auch ein Smartphone an.

    Hi guenter,


    sorry, du hast Recht. Sorry für meine Unerfahrenheit. (Warum denke ich jetzt an Fahrenheit 451?)


    Ich habe mich gerade beim Firmeninhaber entschuldigt und versprochen mich nicht mehr da einzumischen. Er hat mir ein Smartphone geschenkt. :P


    Gruß,


    Uzunbacak

  • @uzu


    ²Auch in deinem Alter kann man noch was lernen"


    Aussage eines Trainers zu mir damals 35jährigen Aktiven, der mir zeigen wollte, wie man richtig mit dem Spann schiesst.


    Hab es aber zum Glück nie mehr gelernt, wie er es mir dann vorgemacht hat.

  • Torwarttrainer
    nein, der JFV fängt mit A an.... :D Aber es ist hier im Kreis der einzige Verein, der so eine Jugendförderarbeit im Fußball anbietet.
    Find ich interessant, was ich für eine Diskussion über medialen Konsum und Autofahrten angeregt habe. Musste ein wenig schmunzeln ;)


    Die Autofahrten sind die Jungs, insbesondere unser, schon gewohnt. Ja, Smartphone und I Pad werden gern genommen. Liegt natürlich an uns Eltern wie viel wir zulassen. Mit Regeln und Anti-Daddel Tagen klappt es ganz gut. Bei mega gutem Wetter ist das unwichtig, da das Freibad vor der Tür ist 8) ausserdem gibt's noch eine Tischtennisplatte und ein Trampolin oder BMX-Rad fahren. Zum Glück gibt es ja noch was anderes, ausser Fußball...
    Wenn ich dann zum JfV fahre, nehme ich mir ein Buch mit oder unterhalte mich mit anderen Eltern und gehe eine Runde spazieren =) , das kenne ich auch schon.


    Irgendwie kriegt man das alles hin. Wir fahren seit August 2013 immer zum Stützpunkt, da plaudern die Jungs auch zusammen. Das selbe ist bei der Fahrt zum Buli-Verein, was ja nur 1-2x im Monat ist. Zum Buli-Verein sind es nur 35 km und 25 Min. Das ist passabel. Wir wollen nur nicht, dass zu viel Druck entsteht.
    Unser Sohn geht zum Gymi, hatte auch eine Empfehlung, ich sehe jedoch, dass dort das geballte Allgemeinwissen rein gehämmert wird und nicht besonders auf die jeweilige Persönlichkeit des Kindes geachtet wird. Jetzt geht es noch mit dem Lernen, aber mal schauen, wenn aber der 6. Klasse die zweite Fremdsprache (Französisch) dazu kommt..Wir haben hier ansonsten noch andere Schulformen und ich habe versucht unseren Sohn schon ein bißchen den Druck zu nehmen. Für mich muss er kein Bundesliga-Profi werden und wenn es mit dem Gymi mal nicht mehr klappen sollte, gibt es andere Möglichkeiten. Das Abi kann man auch später machen z. B. über ein Wirtschaftsgymnasium oder Berufsoberschule...Aber für unseren Sohn gibt es nur seine Klasse, weil dort seine besten Freunde sind, daher gibt er Gas. Er bewegt sich mit den Noten im Mittelfeld.
    Naja, 11-jährige Jungs dürfen ja noch Träume haben :] und es sind immer noch Kinder..., daher kann keiner in die Glaskugel schauen und die Zukunft voraus sehen.


    VG Fußballvirus

    "Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden ;) "

  • Wenn ich dann zum JfV fahre, nehme ich mir ein Buch mit oder unterhalte mich mit anderen Eltern und gehe eine Runde spazieren =) , das kenne ich auch schon.


    was ist eigendlich mit deinen 2 anderen Kindern in der Zeit, nimmst du die mit, oder wer betreut die in dieser Zeit.


  • was ist eigendlich mit deinen 2 anderen Kindern in der Zeit, nimmst du die mit, oder wer betreut die in dieser Zeit.

    8o Uups, kam es so rüber, dass ich drei Kinder habe?? Nein, ich habe immer von den anderen Jungs gesprochen, die auch beim Stützpunkt sind und ein Junge der auch aus unserem Verein kommt, der auch zu dem besagten JFV wechseln möchte. Habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Sorry, für die Verwirrung.
    Ich habe nur meinen Mann, 1 Kind und eine Katze ^^, das reicht mir auch...Ich sehe das bei anderen Familien, die noch weitere Kinder und Hobbys haben, die Mädels müssen dann zum Reiten oder Ballett..Da macht man einen Spagat :( Unser Sohn hat auch mal Tennis gespielt und die wollten ihn gern im Verein haben, da er so ein super Ballgefühl hat, aber er ist konsequent, dem Trainer hat er gleich gesagt, Fußball ist seine Leidenschaft. Sonst würde es auch echt von den Zeiten eng werden und ich kann meinen Job kündigen, weil ich nur noch Fahrdienst machen würde :rolleyes:

    "Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden ;) "

  • Fussballvirus


    vorab Entschuldigung, dass ich dich mit meiner Frage jetzt irgendwie benutzt habe. Ich hatte schon vermutet dass ihr nur 1 Kind habt.


    Ich wollte damit nur auf eine Problematik hinweisen, die es auch noch gibt. Nicht jedes talentierte Kind ist Einzelkind, sondern hat Geschwister, wodurch es durch das Elternhaus gar nicht entsprechend gefördert werden kann.


    Und wenn an anderer Stelle die RAE bei der Sichtung ein grosses Thema ist, um ja kein Talent durchrutschen zu lassen, dann verdienen Geschwisterkinder zumindest eine ebenso starke Betrachtungsweise.


    Ich kenne talentierte Jungs, die erst gar nicht zur Stützpunktsichtung gingen, da ihre Eltern schon von vorneherein die zusätzliche Belastung nicht in Kauf nehmen konnten, da auch die anderen Kinder ihren Anteil bekommen mussten.


    die Familie, die nur ein Auto hat, mit dem der Vater auch noch zur Arbeit fährt, brauch sich doch gar keine Gedanken machen, ob sie mit ihrem Kind zu einem Leistungsverein gehen sollen, sie können es einfach nicht, egal wie talentiert das Kind ist.


    Ob es auch NZL, Stützpunkte, oder andere Jugendleistungsvereine gibt, welche die Kinder von zu Hause abholen, also den Fahrdienst übernehmen?


    Schlussfolgerung: letztendlich haben doch nur die Kinder eine Chance, die von zu Hause aus die bestmögliche Unterstützung bekommen können, jetzt nicht nur in Bezug auf Fahrerei, auch in anderen Dingen, wie z.B. einer erforderlichen mentalen zeitaufwendigen Betreuung, wenn es mal nicht so läuft. Ein gewisser Leistungsdruck dem sich ein Kind selbst aussetzt, steht ja wohl auch ein erhöhter Zuwenungsbedarf durchs Elternhaus gegenüber. Und da sind bei mehreren Geschwistern halt Grenzen gesetzt.


    Es rutschen einige gute Fussballkinder durchs Raster, und nicht nur durch schlechte Sichtung oder schlecht geführten Leistungsvereinen.

  • Schlussfolgerung: letztendlich haben doch nur die Kinder eine Chance, die von zu Hause aus die bestmögliche Unterstützung bekommen können


    Wenn du das Wort "nur" weglässt, liegst du richtig. Unser z.B. Verein achtet da sehr genau darauf. Ausserdem gilt das mit dem elterlichen Engagement nicht nur für den KiFu, sondern noch mehr - und das wird oft unterschätzt - für den Zeitraum wo der Spieler Fussball und Pupertät, Berufsausbildung/Gymnasium, Wegzug, Freundin, etc. unter einen Hut bringen muss.


    Anmerkung:
    Allein nur schon an diesem Beispiel kannst du sehen, dass sich der Entscheid Pro/Contra Förderverein auch aus Sicht des Vereins unmöglich auf einen einzigen Selektionstag beschränken kann und tut.

  • Vorab möchte ich nur kurz erwähnen, dass wir im vorliegenden Fall über den Bereich U13 sprechen. Ist für mich eine völlig andere Grundlage als in dem Thread mit U7.

    Anmerkung:
    Allein nur schon an diesem Beispiel kannst du sehen, dass sich der Entscheid Pro/Contra Förderverein auch aus Sicht des Vereins unmöglich auf einen einzigen Selektionstag beschränken kann und tut.


    Das große Problem was ich dabei sehe ist leider nur, dass auch diese weitsichtige Einstellung bzw. Maßnahme einer längerfristigen Sichtung / Beobachtung eines Spielers von einem oder mehreren Fördervereinen wie ein Kartenhaus zusammenbricht, wenn sich einer nicht daran hält. Du hattest ja erwähnt, dass bei Euch in der Region eine Verpflichtung oder vielmehr die bindende Vorgabe des Verbandes besteht, bis zu einer bestimmten Altersklasse keine Abwerbung betreiben zu dürfen.


    Da würde es mich interessieren
    1. Wer kontrolliert das ?
    2. Wie wird das kontrolliert ? Also wer meldet das ?
    3. Was passiert, wenn sich ein Verein nicht daran hält ?


    Es wurde ja auch in anderen Threads erwähnt, dass die Voraussetzungen hier in Deutschland aufgrund der vielen Verbände und Kreise andere sind und Maßnahmen schwerer durchzusetzen sind und deren Durchführung länger dauert. Bisher kann hier aber gerade im Bereich Förderung jeder sein Süppchen kochen, ohne dass dies reglementiert oder kontrolliert wird. Die NLZ'en unterliegen einer ständigen Kontrolle durch die Zertifizierung. Selbst da hält sich nicht jeder an die Maßgabe, dass an oberster Stelle die längerfristige und auf sich aufbauende Förderung des Spielers stehen sollte. Daher finde ich es im vorliegenden Fall wichtig hervor zu heben, dass das NLZ auf eine vollständige Aufnahme zunächst verzichtet, da der Spieler noch nicht so weit ist. Vorbildlich !!!


    Mit wesentlich mehr Sorge betrachte ich so die Entwicklung der letzten Jahre im Zusammenhang mit der initiierten Förderung. Was sich plötzlich so alles Leistungszentrum nennt... Echt erstaunlich. Einige davon sind es als "Vorstufe" oder in Kooperation und zur Vorbereitung zum NLZ auch sicherlich.
    Aber insgesamt unterliegt dieser Bereich so gar keiner Kontrolle. Da wird mit Glanz und Glamour eine Bühne aufgebaut und viele Eltern sitzen mit glänzenden Augen davor. Hier im Thread ist eine Mutter so klug und holt sich von außerhalb Erfahrungswerte und Meinungen ein. Auch wenn die Entscheidung vielleicht vorher schon feststand -).


    Mir fehlt hier eine klare Regelung oder auch neutrale Beratungsstelle, die ( als Vorschlag ) als Kontrollinstanz bei jedem Wechsel eines Spielers im Bereich Talentförderung eingeschaltet werden müsste. Dies würde schwarze Schafe schnell entlarven und würde gleichzeitig den Druck von den Vereinen nehmen, die im Mit- und Untereinander tatsächlich nach einer für den Spieler bestmöglichen und sinnvollsten Förderung streben. Und das mit dem Wissen, dass wenn man zu der Auffassung kommt, ein Spieler sei noch nicht soweit und ihn zunächst eben nicht aufnimmt, dass dann nicht einer um die Ecke kommen kann, dazwischen grätscht und mit vielen Versprechungen diesen Spieler doch aus seinem Umfeld reißt.
    Ich glaube das durch diese schwarzen Schafe jede noch so gute Absicht zunichte gemacht wird und die bringen dann leider das eigentlich Wichtigste in Verruf bzw. verhindern es:
    Das im Fußball der heranwachsende Spieler mit Ehrgeiz und Lust auf mehr die Möglichkeit erhält, für seine Entwicklung bestmöglich und in aller Ruhe gefördert zu werden, ohne dass von allen Seiten schon an seinem Trikot gezupft wird. Er hat mMn das Recht, dass alle Beteiligten sich als Begleiter auf diesem Weg verstehen. Wer Talente mit dieser Einstellung ausbildet, wird mMn dann auch tatsächlich später die Früchte ernten.

    • Offizieller Beitrag

    Du hattest ja erwähnt, dass bei Euch in der Region eine Verpflichtung oder vielmehr die bindende Vorgabe des Verbandes besteht, bis zu einer bestimmten Altersklasse keine Abwerbung

    Dazu habe ich einen Link zugesendet bekommen:
    blick.ch
    Kinderhandel im Schweizer Fussball?FCZ klagt: GC macht Jagd auf Knirpse - Es rumort im Schweizer Fussball. Es geht um Kinder. Wer sind die Täter?


    Interessant der Zusatz am Ende des Artikels, allerdings ist das aus 2012:


    Das sagen die Regeln


    Wie viel Geld erhält ein Super-League-Klub, wenn ihm ein Gegner einen Junioren-Spieler abwirbt? Für Spieler vom vollendeten 12. bis zum vollendeten 21. Jahr gibt es laut Reglement der Swiss Football League die sogenannte Ausbildungs- und Trainingsentschädigung. Sie beträgt bei Super-League-Klubs pro Jahr 40'000 Fr. Eine stolze Summe. Darum versuchen schlaue Klub-Scouts, die talentiertesten Kids schon vor dem vollendeten 12. Altersjahr zu holen.

    Es gibt oder gab also auch dort Probleme, es halten sich eben nicht alle an "Gentlemen’s Agreement" ... also nichts anderes als in Deutschland.

  • Dazu habe ich einen Link zugesendet bekommen:


    a) Der "Blick" ist die Boulevardpresse der Schweiz. Entsprechend ist der Artikel aufgebauscht
    b) zitiert werden lediglich Vorwürfe einzelner Vereine welche aber weder vom Verband noch zivil geklagt wurden. Der eine behauptet dies, der andere das, den Journalisten freuts. Das einzige was sich daraus folgern lässt, dass aktive Abwerbung in der Schweiz verboten und damit beim Regionalverband sogar klagbar ist.
    c) Die Ausbildungsentschädigungen sind Fakt und dass Spieler zwischen diesen Ausbildungsclubs wechseln auch (obwohl äusserst selten).
    d) Es geht in diesem Artikel um singuläre EINZELFAELLE von BEHAUPTETER aber nicht erwiesener "Abwerbung" zwischen vom Verband gleichgestellten Ausbildungsclubs, und nicht um das zur Zeit im Forum diskutierte "Wildern" der Ausbildungsclubs in den Dörfern.
    Auf der Stufe leistungmässig equivalenter Clubs, ist es immer ein schmaler Grat zwischen (verbotener) "aktiver Abwerbung" und "Offenheit" für Eltern und Spieler die von sich aus wechseln wollen, zu unterscheiden. Bei einer "Abwerbung" aus dem Dorf, wäre es wohl klarer.
    Fazit: In der Schweiz hat sich einiges getan. Nichts ist perfekt. Aber auf gutem Weg. Und bezüglich Kontrolle brauchts da keinen Staatsapparat: Man kennt sich und schaut sich gegenseitig auf die Finger. Das einzige was mich persönlich stört, dass vieles noch ziemlich intransparent ist, und vieles, an den betroffenen Eltern und Spielern vorbei, immer noch unter der Hand gemauschelt wird (Beratergeschäft etc.).

  • heute war unser Sohnemann mal wieder beim Talentteam beim besagten Buliverein. Es sind einige neue Kinder dort gewesen und manche aussortiert, das heisst, die ich vor einigen Monaten kennen gelernt hatte, waren teilweise gar nicht mehr da 8o Diese Trainingseinheiten sind bestimmt nicht verkehrt, aber wenn dort häufig Fluktuation ist, bringt es auch Unruhe rein. Von unserem Sohn wird mehr Selbstbewusstsein und Sicherheit erwartet, aber wenn er gar nicht richtig weiß, woran er ist, wie soll das gehen? Nach diesen Talentmaßnahmen gibt es für jeden Einzelnen einen Anruf oder eine Mail, wie es weiter geht und ob er beim nächsten Termin dabei ist. Das dauert ca. 1 Woche, wo man auf heißen Kohlen wartet. Es ist immer Unsicherheit dabei..Die vom Buliverein wollen wahrscheinlich nur Step by Step gucken wie sich die Kinder entwickeln. Manchmal gibt es auch ein Vergleichsspiel, wo die zusammen gewürfelte Mannschaft gegen Stützpunkte o. a. talentierte Mannschaften (Leistungsvergleich) spielt. Bis jetzt haben die alles relativ gut hin bekommen. Ich habe nur das Gefühl, das die Erwartungshaltung der Trainer sehr hoch ist. Die machen schon eine super Arbeit und klasse Förderung, aber irgendwie kommt einen alles wackelig vor...Wahrscheinlich muss man als Kind und Eltern immer mit Risiken der Ablehnung leben...und Druck plus ein wenig Bedenken sind immer dabei ;( Keine Ahnung wie es bei anderen Vereinen mit solchen Talentteams läuft, ich finde das System manchmal undurchsichtig. Aber solange es unserem Sohn noch Spaß macht :)
    LG und schönen Abend noch 8)

    "Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden ;) "

  • @Fußballvirus
    Du redest von einem BUNDESLIGISTEN... Dass die nicht vorrangig auf die Befindlichkeiten der aussortierten achten sollte wohl klar sein. Was soll man auch erwarten? Im Jugendfußball kann alles sehr schnell gehen, jemand der nicht voll dabei ist wird weggeschickt. So schaffen es nur die, die es WIRKLICH WOLLEN (nicht die "es wäre schön wenn"s)... Selbst aus den A-Jugenden der Bundesligisten schagfen es jedes Jahr max 2 in die erste Liga wenns gut läuft, evtl noch 2-3 in die 2.-3.
    Ach ja und wenn dein Sohn nicht bis er 17 ist Nationalspieler wird, kann man das mit der Profikarriere wohl knicken, das nur mal schon 5 Jahre im Voraus ;)