Mit 6 Jahren schon in eine U7 Mannschaft (NLZ) wechseln?

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  • Hier ist ein, wie ich finde, schöner Artikel aus der 11 Freunde über den Werdegang junger Fussballspieler. Hat zwar nichts mit Statistik zu tun, aber er beschreibt , aus meiner Sicht, schon gut wie der Sprung zum Profi geschafft werden kann. Nur aus eigenem Antrieb und meistens reicht das auch nicht. Grüße.

  • War jüngst bei einem Vortrag im NLZ des Vereins meines Sohnes. es ging um die Rolle der Eltern bei Spielern im Lesitungsbereich. Ab einem gewissen Alter U13, U14 können die Eltern passende Rahmenbedingungen schaffen. Aber der Wille ist massgebend, die Eigenmotivation ist entscheidend.
    Der Vortragende hat auch eine Studie gezeigt früher-heute...bei der der Werdegang von 14200 Spielern der DFB Stützpunkte verfolgt wurde... Ergebnis: Gerade einmal 89 schafften den Sprung in den Profibereich. 1-3. Liga.
    Die Chancen erhöhen sich logischerweise je höher der Spieler in der Altersklasse aufsteigt.
    Auch Spieler, die später im Jahr geboren sind und trotzdem in einem NLZ regelmässig spielen, also "Stammspieler" sind, haben bessere Chancen, weil man davon ausgeht, dass die Spätgeborenen dann ein besonderes Talent haben.
    Die Geschichte, dass Abgänger, aus welchen Gründen auch immer, im Breitensportverein ihre Leistung langfristig halten, oder gegenüber NLZ Spielern verbessern kann ich nicht nachvollziehen....Wie heisst nochmaql das neue Buch des Herrn S.?
    Untersuchungen haben auch erwiesen, dass die Scjhere der Ergebnisse von Leistungstests ab der U 14 eklatant auseinandergeht.
    In den Profibereich schafften es hauptsächlich Spieler, die in den Tests auch früher schon deutlich besser waren als der Schnitt...
    Sehr schöner Bericht über die Jungs vom VfL Neckarau...man sieht, dass viele Faktoren eine Rolle spielen, auich solche die der Spieler nicht beeinflussen kann...


    DTV

  • @Talentfreier Vater


    Es ist sicher nicht immer einfach zwischen Informationen und Werbebotschaften zu trennen, zumal meist Vergleiche fehlen. Deshalb hab ich mir mal die Mühe gemacht, am Beispiel des HSV nachfolgend einige statistische Zahlen zu sammeln:


    Jahrgang: Anzahl Spieler: davon im 2. Halbjahr geboren: Quote in % davon weniger als 1 Jahr im Verein: Quote in %
    U 11 15 3 20 % 5 33 %
    U 12 17 3 18 % 8 47 %
    U 13 20 3 15 % 4 20 %
    U 15 20 3 15 % 5 25 %
    U 16 22 4 18 % 5 23 %
    U 17 24 2 8 % 2 8 %
    U 19 25 6 24 % 2 8 %


    Bei der Datenaufnahme kamen allerdings bestimmte Zweifel auf. So glaubte ich bislang, dass die 5. Jahreszeit dem Karneval vorbehalten sei. Jedoch gibt es in der U 19 einen Spieler, lt. Angaben am 11.13. geboren wurde.


    Aber jetzt wollen wir uns mal ein wenig mit den Daten beschäftigen. Zunächst einmal fällt auf, dass ab der U 17 eine intensive Ausbildung erfolgt und man sich dafür gewissenhaft die Spieler mit den größten Erfolgsprognosen ausgesucht hat. Ein Beleg hierfür ist die niedrige Quote ( 8 % ) der Vereinszugehörigkeit von unter einem Jahr in der Mannschaft. Vorher ist die Fluktuationsquote deutlich höher, weshalb weitaus eher von einer Talent-Entwicklungsbeobachtung als von einer -ausbildung gesprochen werden kann. Wie läßt sich sonst die Qoute von 47 % mit weniger als 12 Monaten Zugehörigkeit (für die Andere gegangen sind/wurden) erklären? Weil das Scouting jedoch schon früh beginnt, kommen die Neuen zu einem guten Teil auch aus NLZ von niedriger spielenden Vereinen. Auch dies wurde bereits von einem Kollegen mit Erfahrungen im Nachwuchs-Leistungsfussball beschrieben.


    Der RAE-Effekt läßt sich in allen Mannschaften nachweisen. Denn bei einer "Normalverteilung" hätten jeweils ca. 50 % aller Spieler der Mannschaft im ersten und im zweiten Halbjahr geboren sein müssen. Wer es erst gar nicht in ein Team schafft, weil er als Spätgeborener u.a. physische Nachteile gegenüber den früh im Jahr geborenen Kindern hat, der bekommt also meistens erst gar keine Chance, sich mit "Seinesgleichen" zu messen. Die Chancengleichheit wird jedoch besonders in der Vereinsdarstellung wie in der allgemeinen Leistungspräsentation in der Talentförderung präsentiert. Nachgewiesen werden kann dieses Merkmal jedoch nicht!


    Wer Lust hat, kann diese Daten ja mal mit seinem nächstgelegenen NLZ vergleichen und ggf. Abweichungen und deren Ursachen beschreiben.

  • In vielen Punkten bin ich ja bei Dir. Gerade was die Aufälligkeit bzgl. des RAE angeht.
    Manche Zahlen darf man aber nicht unkommentiert lassen:

    Wie läßt sich sonst die Qoute von 47 % mit weniger als 12 Monaten Zugehörigkeit (für die Andere gegangen sind/wurden) erklären?

    Für die Erhöhung dieser Quote zur U12 gibt es eine logische Erklärung:
    Der Wechsel vom 7er-Feld zum 9er-Feld. Denselben Effekt siehst Du in der U14, die Du in Deiner Aufstellung vergessen hast. Beim Wechsel vom 9er- zum 11er-Feld haben sie 40% Zugänge. Wenn Du diese notwendige Kadervergrößerung rausrechnest, bist Du bei den 25%, die sie in den anderen Jahren auch haben.
    Sind 25% viel?
    Man darf bei diesem Thema ja nicht vergessen, dass der Radius, aus dem das NLZ Spieler holt, mit zunehmendem Alter größer wird. So ist´s zumindest bei unserem benachbarten NLZ. In diesen 25% sind auch diejenigen enthalten, die den NLZ-Aufwand aus schulischen Gründen nicht (mehr) betreiben können.

  • Für die Erhöhung dieser Quote zur U12 gibt es eine logische Erklärung:
    Der Wechsel vom 7er-Feld zum 9er-Feld. Denselben Effekt siehst Du in der U14, die Du in Deiner Aufstellung vergessen hast. Beim Wechsel vom 9er- zum 11er-Feld haben sie 40% Zugänge. Wenn Du diese notwendige Kadervergrößerung rausrechnest, bist Du bei den 25%, die sie in den anderen Jahren auch haben

    Vollkommen richtig!
    Außerdem ist zu beachten, dass der HSV erst ab der U 11 mit eigenen Mannschaften in den Wettkampfbetrieb einsteigt. Bis dahin arbeiten sie mit Koorperationsvereinen zusammen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Vereinszugehörigkeit in der U 11 und auch in der U 12 noch überschaubar ist. Aussagekräftig(er) wäre eine Betrachtung, wenn bereits ab U 8 ausschließlich eigene Mannschaften bestünden.

  • @Gratsche und Follkao


    Vielen Dank für eure Erläuterungen. Klar macht die Veränderung von 7-er auf 9-er einen Unterschied. Wenn ich allerdings die Erhöhung der Mannschaftsstärke von 15 (U 11) auf 17 (U 12) nehme, dann bin ich immer noch bei ca. 30 % an Spielern der U 12, die weniger als 1 Jahr im Verein sind. Denkt ihr, es ist O.k. wenn man sich schon so früh für einen Abbruch der Talentkarriere entscheidet? Mir scheint die Skala zwischen "himmelhochjauchzender und zu Tode betrübter Entwicklung" in so frühen Jahren etwas zu klein zu sein. In Anbetracht dessen, dass immer weniger Kinder geboren werden, könnte man es auch "Talentverschwendung" nennen?


    Wie empfindet ihr denn die Relation der Mannschaftsstärke zur Teamstärke im Wettkampf in Verbindung mit dem Ausbildungsauftrag im NLZ?


    Meint ihr, alle aufgenommenen Talente bekommen dort genügend Spielzeit, um das im Training Erlernte im Wettkampf auszuprobieren? Haben


    Haben die lizensierten NLZ einen Ausbildungsauftrag oder gehts mehr um die Beobachtungsentwicklung von Talenten im eigenen und fremden NLZ und um damit verbundene günstige Transfer? Ist ein ausreichend veranlagtes Talent eine Handelsware für die Ein- und Verkaufsabteilung des Profi-Unternehmen mit angeschlossenem NLZ, deren Ziel die Gewinnmaximierung ist? Oder befinden wir uns hier im breiten grauen Rand des Gesetzes, das einerseits Kinderarbeit verbietet, andererseits jedoch keine juristischen Einwände gegen eine stetig ausufernde Trainings- und Wettkampfzeiten zusätzlich zum Schulalltag hat?
    Wieviel am kindgerechtem Konzept wird tatsächlich gelebt? Gibt es eine effektive Kontrolle, wenn die Ausnahme zur Regel erklärt wird? Natürlich ist man schnell mit einer Lösung der Kontrolle durch die Eltern bei der Hand! Ich befurchte nur, dass sie rasch überfordert sind? Wie lässt es sich sonst erklären, dass eine Vielzahl von überehrgeizigen Eltern ihre Kinder als vermeintliche Talente jährlich wie sauer Bier den Vereinen aufdrängen? Welcher Vater oder welche Mutter traut sich den Mund aufzumachen, wenn ihm/ihr etwas spanisch vorkommt? Muß man doch gleizeitig befürchten, dass das Kind sofort seine Sachen packen darf?
    Braucht die immer professioneller aufgebaute Nachwuchsförderung Gesetze, die das Wohl des Kindes besser in den Mittelpunkt des Interesses stellt, sodass niemand Gedanken damit verschwenden muß, sein 7-jähriges Kind aus der gewohnten Umgebung heraus in dein Wirtschaftsunternehmen zu geben?

  • Die Frage, die sich viele Eltern - gerade im Kinderbereich - stellen, ist doch die, ob man nicht etwas verpasst oder der Zug schon abgefahren ist, wenn man nicht schon im Grundschulalter ins NLZ wechselt. Die Statistiken sprechen da eine ziemlich deutlich Sprache, weil die wenigsten der U9-U11-Spieler "oben" ankommen und die wenigsten der derzeitigen Profifussballer schon in der U9-U11 in einem NLZ gespielt haben. Die meisten sind mit 12-14 Jahren gewechselt.


    Meine eigenen Erfahrungen bestätigen diese Tendenz übrigens. Ich beobachte die Entwicklung der NLZ-Teams meines Jahrgang in den letzten drei Jahren zumindest grob. Einige Spiele kann man sich im Netz ansehen, andere habe ich live gesehen. Zudem haben wir auch immer mal Freundschaftsspiele gegen NLZ-Teams gemacht. Meine Feststellung: Die NLZ-Teams sind uns in den drei Jahren nicht enteilt. Die NLZ-Teams sind meist etwas bissiger, aggressiver, handlungsschneller, vielleicht auch wüster. Aber gerade in Sachen Technik, Spielintelligenz und Taktik verläuft die Entwicklung eher parallel. Der Vorteil im Breitensportverein liegt darin, dass die Jungs angst-, stress- und druckfrei Fussball spielen. Ich denke, dass das in diesem menschlichen Entwicklungsstadium ein wichtiger Punkt ist...kommt natürlich auch immer auf die Persönlichkeit an...


    Trotzdem kann ich jeden verstehen, der dem Ruf des NLZ erliegt. Diese Erfahrung mitzunehmen, würde ich niemanden vorwerfen.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Die Frage, die sich viele Eltern - gerade im Kinderbereich - stellen, ist doch die, ob man nicht etwas verpasst oder der Zug schon abgefahren ist, wenn man nicht schon im Grundschulalter ins NLZ wechselt. Die Statistiken sprechen da eine ziemlich deutlich Sprache, weil die wenigsten der U9-U11-Spieler "oben" ankommen und die wenigsten der derzeitigen Profifussballer schon in der U9-U11 in einem NLZ gespielt haben. Die meisten sind mit 12-14 Jahren gewechselt.

    Es gibt zumindest kaum noch Spieler, die Bundesligaspieler sind, die nicht wenigstens mit 12-14 schon in einem NLZ aktiv waren.
    Noch deutlicher wird es, wenn man die Spitze der "Nicht-NLZ-Teams" noch dazu zählt.
    Wie zB RW Essen (Özil), Oberneuland (c-Jugendtegionalliga Julian Brandt).


    Ich habe das mal hier im Forum für alle Nationalspieler niedergeschtieben.
    Und da gab es ab Jahrgang 85 keinen Nationalspieler, der nicht wenigstens in der c-Jugend in einem selektierten Tean spielte.
    Viele deutlich eher:
    Draxler, Götze Hummels, Neuer und andere ab der F-Jugend im NLZ.


    Man muss diese Daten "andersherum " lesen, um sie analysieren zu können.
    Sonst ergibt das kenen Sinn, da eben 10-15 Jahrgänge zusammen Männer spielen, also schon quantitativ nur die wenigstens Jugendspieler Platz im Profifußball haben.
    Richter, am besten Bundesverfassungsgericht , werden ja auch die wenigsten Jura-Absolventen, noch weniger Jura-Studenten, prozentual noch weniger Abiturienten, noch weniger Schüler.
    Aber jeder Richter hat Abitur und mit Topnote examiniert.


    Niemand liest die Statistik so, dass man sagt, es schaffen ja nur 0,00...01 % der Abiturienten das Richteramt.


    Und zwar sich die angucken, die es geschafft haben und da gucken, wann sie welchen Weg gegangen sind.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Es gibt zumindest kaum noch Spieler, die Bundesligaspieler sind, die nicht wenigstens mit 12-14 schon in einem NLZ aktiv waren.

    Ich habe mich zu diesem Thema vor Kurzem mit einem langjährigen Profi unterhalten. Er selbst spielte sehr lange in einem kleinen Verein, wechselte erst nach Ende der Juniorenzeit zu einem BuLi-Verein. Das war vor rd. 15 Jahren. Er meinte, so etwas wäre heutzutage wohl nicht mehr möglich. Die Trainingsumfänge von U17 und U 19 sind teilweise höher, als bei den Profimannschaften. Der gesamte Betreuerbereich wurde viel professioneller, Fitnesstraining, psych. Betreuung, individuelles Training mit Spezialtrainern, all das kann ein Nicht-NLZ wohl kaum leisten. Aus seiner Sicht müsste ein Wechsel in ein NLZ grundsätzlich spätestens zur U14/U15 erfolgen.

  • Es gibt Jonas Hector, der von einem Oberligisten im Alter von 20 zu Köln wechselte und heute Nationalspieler ist. Das dürfte aber damit zu tun haben, dass er aus dem Saarland kommt. Wäre er woanders aufgewachsen, hätte er wohl auch früh den Weg in ein NLZ gefunden.


    Ich hatte kürzlich eine Statistik gesehen (evtl. sogar hier in diesem Forum?), wo sich die messbaren Leistungswerte von NLZ- und Nicht-NLZ-Spielern im Alter 12, 13, 14, 15 nicht groß verändert hätten. Wobei ich das nicht ganz glauben kann.


    Die Frage, die ich mir momentan konkret stelle ist - wann rate ich meinem Spieler zum Wechsel ins NLZ? Nach der U13? Nach der U14? Oder sogar erst nach der U15? Das erscheint mir persönlich schon fast zu spät.

  • Meint ihr, alle aufgenommenen Talente bekommen dort genügend Spielzeit, um das im Training Erlernte im Wettkampf auszuprobieren?

    Ja, bekommen sie. Gerade jetzt in der Zeit von Ostern bis Saisonende bekommen sie eher zu viel als zu wenig Spielzeit.
    Oft genug spielen die NLZ am WE Turniere über zwei Tage und verlegen die Punktspiele dann in die Woche. Bei diesem Programm würde ich in der U11 auch einen 15er Kader haben wollen.
    Erst kürzlich habe ich auf einem Turnier mit einem U11-NLZ-Trainer über sein Programm in den nächsten Wochen gesprochen. Ob das alles so richtig, sinvoll und altersgemäß ist, finde ich durchaus diskussinswürdig. Über zu wenig Spielzeit können sich diese Spieler aber nicht beschweren.

  • Die Frage, die ich mir momentan konkret stelle ist - wann rate ich meinem Spieler zum Wechsel ins NLZ? Nach der U13? Nach der U14? Oder sogar erst nach der U15? Das erscheint mir persönlich schon fast zu spät.

    Das hängt neben diversen anderen Faktoren sicher auch von der Qualität der aktuellen Mannschaft und deren Ligazugehörigkeit ab. Unterhalb der U 15 spielen hier sowohl NLZ wie auch "normale" Vereine max. Verbandsliga. Wenn ein heimatnaher Verein gute Bedingungen, einen fähigen Trainer, ein gutes Mannschaftsumfeld bietet und in der selben Liga spielt wie ein NLZ-Team, warum sollte dann zu früh in ein mglw. weit entferntes NLZ gewechselt werden?

  • Die NLZs bieten eben bessere Trainingsbedingungen durch mehr spezialisierte Trainer und, selbst wenn man wie wir aktuell, eine gute Mannschaft hat, eben eine noch bessere Mannschaft und noch bessere Gegenspieler im täglichen Training. Dazu kommen sehr gute Turniere und Testsspiele auf einem hohen Niveau, die wir so nur sporadisch/gar nicht bieten können.


    All das bringt mich eher dazu, meinem Spieler früher anstatt später dazu zu raten. Auf der anderen Seite denke ich mir immer, dass sie dazu noch sehr jung (11/12) sind und es für sie besser wäre, etwas gefestigter (14/15) in ein NLZ zu kommen. Aber dann ist es vielleicht zu spät.

  • @Grätsche


    Danke für den Hinweis. Die Turniere hatte ich glatt vergessen! Was ich euch aber auch fragen wollte ist, ob man sich in einem so großen Kader noch als Mannschaft fühlt, wenn in den "wichtigen Spielen" die Besten und in den anderen Spielen die Anderen spielen?


    @Chris
    Die räumliche Nähe zu einem NLZ mag zunächst einmal ein signifikanter Entscheidungsfaktor sein. Denn das Talent benötigt zunächst noch seine Eltern, um den Alltag gut bewerkstelligen zu können.


    Diese Frage, ob und wann der Absprung richtig ist, kann man nur individiduell beantworten. Einige Profi-NLZ sind dazu übergegangen, die Positionsausbildung erst in der B-Jugend-Zeit zu gestalten. Vorher sollen die Talente auf allen Positionen gefördert werden. Die HSV-Statistik läßt mit ihrer niedrigen Fluktuationsquote in der U 17 und U 19 auf intensivere Planung schließen.


    Der Hinweis auf die Intensivtät im oberen Jugendbereich "für den letzten Schlitt" ist ein besonderes Merkmal. Aber auch zwischen der U 17 und U 19 kann nicht nicht gesagt werden, wer es danach mal in die 1. - 3. Liga schafft?


    Natürlich nimmt die Professionalität in den NLZ im Rahmen ihres Budget zu. Aber auch das NLZ kann schon allein aus eigenen wirtschaftlichen Interessen nicht sagen, wann der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel optimal ist. Denn es steht ja in Konkurrenz zu anderen NLZ.


    @Sir Alex
    Ich hab da so meine Schwierigkeiten bei einem langfristigen statistischen Vergleich der Daten. Zwar werden diese auch vom DFB regelmäßig gemacht, um eine Kontrolle der Planziele zu verfolgen. Aber man gewinnt nur wenig belastbare Aussagen. Das liegt daran, dass wir versuchen in einer Mannschaftssportart einzelner Spieler zu beurteilen. Bei einer Einzelsportart ist das hingegen einfacher. Hinzu kommt, dass sich kaum eine andere Sportart wie der Fussball seit Gründung der Bundesliga (später kamen die 2. und die 3. Liga hinzu) im Laufe der Jahre so gewandelt hat.


    Auch die Rahmenbedingungen (Ganztagsschulen, Turbo-Abi, finanzielle Unterstützung, usw.) zwischen heute und vor 10 oder gar 20 Jahren unterscheiden sich deutlich, sodass sie kaum Aussagen für heutige und zukünftige Verhätnisse zulassen. Dass unter denen, die schon früh gestartet sind, immer auch welche sind, die es später bis nach ganz oben schaffen, sollte unbestritten sein. Aber damit klärt sich nicht die Frage, ob es denn für jeden Interessenten die individuell bestmögliche Karriereplanung ist, damit frühestmöglich zu beginnen? Gerade wenn man bedenkt, das ein Plan B für 99,5 % irgendwann erforderlich ist, wenn man irgendwann durch Selektionsraster fällt. Da paßt dein Beispiel des Jura-Studenten sehr gut dazu. Denn in kaum einem Studenfach gibt es mehr Abbrecher, weshalb kaum jemand bereits während des Studiums ernsthafte Gedanken darüber verschwendet, mal Bundesrichter zu werden. Wenn es aber sehr unwahrscheinlich ist, einen bestimmten Wunsch zu erreichen, dann kann man doch erst einmal mit der konkreten Herausforderung beschäftigen. Irgendwann sagtest du einmal: man sollte sie auf ein Ausscheiden besser vorbereiten. Ich denke mal, da hast du recht, denn sehr viele sehen es als ein persönliches Scheitern eines großen Lebenszieles an. Bleibt nur noch die Frage, wer es ihnen sagt?

  • TW-Trainer: was soll mir die Tabelle sagen? ich weiss es ehrlich gesagt nicht. RAE, Dropout Fluktuation sind keine böhmischen dörfer für mich. Dass nur die wenigsten Spieler ganz oben ankommen, jhabe ich selber dargestellt. Und von was für Werbebotschaften sprichst du?
    Oder meinst du, ich wurde eingelullt mit Versprechungen und verkenne Realitäten...?


    Spielzeiten: Spielzeiten nur an Turnieren, wenn auch hochwertigen, und ansosnten bei den Punktspielen Bankdrückker....wäre mir zu wenig Einsatzzeit. Wenn der Trainer dann meint, mehr rechtfertige die Leistung nicht, dann sollten die Eltern nach Rücksprache mit dem Sohn ein adäquateres Umfeld suchen,w elches ausreichend Spielzeiten bietet. Es gibt auch NLZ-Vereine mit unterschiedlichen Entwicklungsphilosophien...
    Was auf jeden Fall stimmt, die NLZ-Vereine haben durchweg hochwertige Wettkämpfe. Teiwleise auch im Ausland (z.B.


    England). Schulische Feltage ca. 25-30 im Jahr. Das ist ein Spagat, der nicht zu unterschätzen ist.


    DTV

  • 25 bis 30 Fehltage finde ich auch extrem viel, welche Schule macht das denn mit? Eliteschule des Fussballs?


    Aber der Wert ist nach meiner Wahrnehmung auch nicht repräsentativ. Mein Sohn hat in der U13 im NLZ nicht mal einen kompletten Tag verpasst. Er musste zweimal früher aus der Schule, weil er Freitags Nachmittags zu Verbandsauswahl musste. Turniere und Spiele sind am Wochenende bzw. auch mal unter der Woche abends. Das kriegt er aber relativ problemlos auch mit den Hausaufgaben hin.


    Grüße
    Oliver

  • Die Verbandsmassnahmen haben ja nichts mit dem NLZ zu tun, die wären auch bei einem anderen Verein (mindestens) in der Höhe vorhanden.


    Ich finde 25-30 Tage auch extrem und auch unnötig viel.
    Und das in der U14, wo Nationalmannschaft (und Lehrgänge) noch nicht stattfinden. Denn diese fressen dann wirklich Zeit und Schultage.
    In U15 noch überschaubar, da wenig Länderspiele, aber in U16 (wobei da auch viel getestet wird, also auch die Spieler der zweiten Reihe Länderspiele bekommen) und U17 (Qualifikation plus EM, dazu sogar Trainingslager zur Vorbereitung, Lehrgänge sowiso) kommt da schon etwas zusammen.


    Also bei uns kommen auch mit Auslandsreisen und anderen Turnieren kaum Fehltage für die Schule zustande. Und große Turniere spielen unsere Mannschaften viele, aber die sind ja am Wochenende, da muss man eventuell mal Freitags 1-2 Stunden eher aus der Schule.
    Auslandsreisen über das Wochenende hinaus finden wenn dann in den Osterferien, Ende der Sommerferien oä statt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill


  • Wie empfindet ihr denn die Relation der Mannschaftsstärke zur Teamstärke im Wettkampf in Verbindung mit dem Ausbildungsauftrag im NLZ?


    Meint ihr, alle aufgenommenen Talente bekommen dort genügend Spielzeit, um das im Training Erlernte im Wettkampf auszuprobieren?

    ich habe einen guten Einblick in ein nlz in meiner nähe. Da steht das gewinnen an erster Stelle und die Ausbildung leidet !


    Und das was ich sehe, dass nicht alle die gleiche Spielzeit bekommen. Besonders fällt das bei Turnieren und Hallenturnieren der U 10 und U 11 auf. Da spielen grds immer die gleichen oder aus der Sicht eines Trainers nur seine besten..

    Talent kommt von Gott, sei dankbar.
    Lob kommt vom Menschen, sei demütig.
    Einbildung kommt von dir selbst, sei vorsichtig.
    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)