Mit 6 Jahren schon in eine U7 Mannschaft (NLZ) wechseln?

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  • Hallo zusammen, Günter schrieb ja von Rückenproblemen, also ich sag jetzt mal : vielleicht hatte er einfach nur Pech....


    Wie wäre es mit "Umdisponiert" =) ?

  • "Gescheitert" finde ich aus Sicht des Spielers und seiner Familie schon sehr passend. Da gibt´s nix zu beschönigen. Es ist einfach wahr.


    Aus neutraler Sicht könnte man sagen "ein Traum ist zerplatzt".
    Selbst wenn der Junge gut war, sollte nicht der Eindruck erweckt werden, er ist um Haaresbreite gescheitert.
    Es gibt trotz Teilnehmer im NLZ zu sein immer noch zig unterschiedlichste Gründe eben nicht "oben" anzukommen.
    In diesem Sinne trifft das auch auf sein Rückenproblem zu. Das ist ja (wahrscheinlich) nicht urplötzlich vom Himmel gefallen, sondern der höhere Druck, die höhere Intensität, die geringere Regenerationsmöglichkeit im NLZ hat ihm zu schaffen gemacht.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Wer es als "scheitern" ansieht, wenn er im NLZ nicht in den nächsten Jahrgang übernommen wird, der sollte vermutlich nie dorthin wechseln. Der Junge hat aller Wahrscheinlichkeit nach in seiner Zeit im NLZ eine gute fussballerische Ausbildung genossen, nicht mehr aber auch nicht weniger. Wieso spricht man von Scheitern, wenn der Junge nicht bis in den Profibereich durchmarschiert? Ist jeder Student gescheitert, der an seinen Bachelor keinen Master anschließt, dann promoviert und anschließend Professor wird?


    open-minded
    Deine Mutmaßungen über die Gründe für die Rückenschmerzen sind zwar alle möglich, aber ohne den Jungen zu kennen, verbietet sich eigentlich jede Spekulation. Keiner von uns weiss, ob die Schmerzen irgendetwas mit dem NLZ zu tun haben, ja, wir wissen nicht mal, ob die Schmerzen wirklich die Ursache für den Abgang aus dem NLZ sind. Günther deutet ja an, dass es vielleicht eher schulische Gründe waren.


    Grüße
    Oliver

  • Keiner von uns weiss, ob die Schmerzen irgendetwas mit dem NLZ zu tun haben, ja, wir wissen nicht mal, ob die Schmerzen wirklich die Ursache für den Abgang aus dem NLZ sind

    Stimmt. Das hätte ich anders ausdrücken können. :)


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @Don


    Du liest wohl etwas genauer, und auch wohl mehr zwischen den Zeilen.


    Gringo


    weder er noch die Familie kamen mir naiv rüber. sportlich ist er ja auch nicht gescheitert.


    Möglicherweise wurde unterschätzt, was es beudeutet schon im D-Alter aus der Familie raus ins Internat, unterschätzt dass die schulische Betreuung wohl doch nicht so ist, wie es beim NZL versprochen wurde und jetzt ein Jahr verloren ist.


    baut sich da nicht automatisch ein Druck auf, der mit dem sportlichen weniger zu tun hat?


    eigendlich auch egal, ich wollte nur ein mir bekanntes Beispiel aufzeigen welchen Weg es gehen kann, auch dann wenn das Sportliche passt.


    Ob diese Problematik auch ausreichend bei der Anwerbung zum NZL besprochen wird oder wurde kann ich nicht sagen.


    Ergebnis:


    mit 12 aus dem gewohnten familiären Umfeld und Freundeskreis raus
    mit 16 wieder beim Heimatverein, in der Schule 1 Jahr verloren


    dagegen stehen 4 Jahre bessere Fussballausbildung und sicherlich einige tolle Erlebnisse.
    Rückenprobleme, sei es durch zuviel Druck, der sich ja auch körperlich auswirken kann, oder halt durch Überbelastung für einen Körper, der noch in der Entwicklung ist.


    sowas sollte bekannt sein, wer sich für Bestimmtes entscheidet. Was mehr bewertet wird, bleibt dann immer noch jedem selbst überlassen.

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Am ehesten kann die Frage nach dem 'gescheitert' oder eben auch nicht sicher der Junge selbst beantworten. War Marco Reus gescheitert, als er damals von Dortmund aussortiert wurde ?
    Wenn man mit einer realistischen Haltung dem Ganzen begegnet , kann man doch von der Ausbildung letztlich eigentlich fussballerisch nur profitieren. Das andere Sachen auf der Strecke bleiben ... Definitiv !
    Die "Aussortierten" sind in "normalen" Mannschaften dann ja wieder ziemliche Hingucker und ich finde nicht, dass man da von "gescheitert" oder "naiv" sprechen kann...


    Wenn man natürlich sein Kind schon lange als den Superstar präsentiert, darf man wahrscheinlich irgendwann doch von gescheitert sprechen...

  • @Günther
    Internat mit 12 ist natürlich eine harte Sache. Mein Sohn ist 11, ich könnte mir nicht vorstellen, den kommendes Jahr auf ein Internat zu schicken...Passen dazu hier ein Link


    Wenn man natürlich sein Kind schon lange als den Superstar präsentiert, darf man wahrscheinlich irgendwann doch von gescheitert sprechen...

    Kenne auch einige Jungs bei uns im NLZ, die von ihren Eltern (meistens sind's die Väter) mit youtube-Videos als kommende Stars gepusht werden, Titel der Videos gerne sowas wie "Supertalente: Neymar, Ronaldo, mein Sohn" :thumbdown:. Aber zum Glück ist das eher die Ausnahme als die Regel.


    Grüße
    Oliver

  • kann man doch von der Ausbildung letztlich eigentlich fussballerisch nur profitieren.

    hat er definitiv. dieses NZL gehört in Bezug auf die TW-Ausbildung zu zu besseren.


    andererseits spielt er jetzt wiede in der Mannschaft wie vorher, nämlich Staffel


    Das andere Sachen auf der Strecke bleiben .

    und das muss man dagegstellen.


    4 Jahre aus dem Elternhaus, 4 Jahre weg aus seinem Freundeskreis, körperliche Probleme, schulische Probleme.


    ähnliches gibt es sicherlich häufiger als der Durchbruch nach Oben.


    nur Eltern können hier Entscheidungen treffen, sie tragen ja auch im Nachhinein die Verantwortung, müssen somit abwägen was für ihr Kind besser ist.


    Da die allermeisten Eltern jedoch keinen Einblick haben, sind sie auf Beratung angewiesen, sollten nicht nur die Möglichkeiten
    sondern auch die Gefahren kennen.


    Und hier setzt meine kritische Betrachtung ein. Werden von den abwerbenden Leistungsvereinen, vor allem von den vielen Scouts,
    die ja vorrangig Eigeninteresse nachkommen, diese negativen Entwicklungsmöglichkeiten entsprechend dargestellt, oder doch
    mehr die positiven Möglichkeiten in den Vordergrund gestellt.


    je jünger das Kind, desto höher die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns, egal in welcher Form, egal aus welchem Grund.


    beide Seiten, beide Möglichkeiten sollen Eltern bewusst werden, bevor sie ihre Entscheidung treffen.


    Kennen sie die, dann erübrigt sich nämlich später jede Kritk am Vorgehen der Vereine, beim Vorgehen bei weiteren Sichtungen und Aussortieren und allem was damit zusammenhängt.


    Das System ist so, hat ja auch seine Vorteile,.gehe ich dieses System als Eltern mit, sollten sie auch im Nachhinein dieses nicht kritisieren. Es war ihre Entscheidung in dieses System zu gehen.

  • Moin Moin,


    bei uns ist es jetzt auch soweit. Unser Sohn (Jahrgang 2006) ist einem Scout vor die Flinte gelaufen. Nach mehreren Probetrainings wollen sie ihn zur kommenden Saison fest ins NLZ holen (U11).


    Zur Zeit spielt er in einem leistungsorientierten Verein (irgendwo die Mitte zwischem einem Breitensportverein und einem NLZ).


    Wir wissen nicht erst seit gestern, dass unser Sohn ein gewisses Talent aufweist, und natürlich hielten wir es für wahrscheinlich, dass irgendwann einmal ein Bundesligist anklopft, aber dass es jetzt schon soweit sein soll, damit haben wir nicht im Geringsten gerechnet.


    Eigentlich war es immer meine Überzeugung, dass ein Wechsel vor der D-Jugend nicht in Frage kommt. Eure Argumente gegen einen frühzeitigen Wechsel sind zum Großteil nachvollziehbar, aber wenn dann tatsächlich ein Bundesligist Interesse bekundet, dann sagt man nicht einfach ab und macht sich stattdessen so seine Gedanken.


    Eltern wollen immer das Beste für ihre Kinder!!!


    Was aber ist das Beste???


    Sehr sehr schwierig zu entscheiden, das kann ich euch sagen.


    Ende des Monats wird es ein zweites Gespräch mit den Verantwortlichen geben. Dann sind wir hoffentlich schlauer.

  • hallo,


    Es ist erstmal eine große Wertschätzung für deinen Sohn und für seinen bisherigen Verein und auch seinem Trainer / seine trainer.


    Ich würde zum nlz gehen, sofern dein Sohn es auch zu 100 % will . In der U 11 werden viele gut besetzte Turniere und Hallenturniere gespielt.


    Und sollte er aus irgendwelchen Gründen in ein paar jahren dort nicht mehr spielen kann er als sehr gut ausgebildeter fussballer zu seinem Verein zurück gehen.


    Auf der anderen Seite kenne ich sehr viele spieler, die es von der U 9 oder U 10 in einem nlz in die 1 oder 2 Bundesliga geschafft haben

    Talent kommt von Gott, sei dankbar.
    Lob kommt vom Menschen, sei demütig.
    Einbildung kommt von dir selbst, sei vorsichtig.
    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)

  • Die Entscheidung pro/contra NLZ ist sehr schwierig und immer individuell. Unser Sohn ist seit der U10 im NLZ (mittlerweile im vierten Jahr) und bereut den Wechsel nicht. Neben allen sportlichen Aspekten ist für mich der Zeitaufwand der wichtigste Faktor. EIn Wechsel halte ich nur für sinnvoll, wenn das NLZ in zumutbarer Zeit erreicht werden kann. Und da würde ich in U11 eine Grenze von max. 45 min Weg (zu Trainingszeiten im Berufsverkehr, nicht Sonntags morgens!) setzen. Wenn es nur 30 min sind, umso besser.


    Noch in der U13 und auch in der U14 kommen in den NLZs Spieler von außen. Wobei nach meiner Wahrnehmung das ein wenig hierarchisch aufgebaut ist: DIe NLZs der Erstligisten holen hauptsächlich Spieler aus den NLZs der 2. und 3-Ligisten. Diese wiederum ziehen Spieler aus den leistungsorientierten Vereinen nach. Das nur als Randinfo zum Thema: Wann muss man spätestens ins NLZ wechseln?


    Viel Glück bei Eurer Entscheidung!
    Oliver

  • Glückwunsch, das sind statistisch immer noch die Ausnahmen.

    ja klar , es könnten, sollten oder müssten viel mehr gute fussballer oben ankommen. Es gibt viele Gründe fürs "scheitern".


    Ich würde es auf jeden Fall probieren. Wir können die Zukunft ja eh nicht vorhersagen, allenfalls erfinden . Der Spieler soll jede Unterstützung von uns bekommen. Es ist leider von den "überehrgeizigen eltern" viel zu oft der fall,dass sie ihre in Kindern, wenn sie in einem nlz spielen noch zusätzlich unter Druck setzen.


    Ich würde es begrüßen, dass alle Mannschaften (egal bei welchem verein) in ruhe trainieren können. Vor 4 Jahren konnte ich in der jugend beim cf Barcelona hospitieren. An den traingstagen habe ich keine Eltern und auch keine spielerberater (die ja schon in der U 11 anfangen) auf dem Platz / der Sportanlage gesehen. Und bei den Spielen sitzen die Eltern gemeinsam auf der Tribüne und schauen sich ganz ruhig das spiel an. Ich habe kein reinrufen vernommen. Mir hat das sehr gut gefallen. Besonders für den Spieler ist es gut , weil er sich dann ganz auf den fussball konzentrieren kann . Und er wird sich besser entwickeln und verbessern können !

    Talent kommt von Gott, sei dankbar.
    Lob kommt vom Menschen, sei demütig.
    Einbildung kommt von dir selbst, sei vorsichtig.
    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)

    Einmal editiert, zuletzt von Entrenador ()

  • Noch in der U13 und auch in der U14 kommen in den NLZs Spieler von außen.

    Habe da zwar keine verlässlichen Zahlen, aber vom Bauchgefühl her würde ich sagen, dass gerade bei der Bildung von U13 und U14 besonders viele Spieler von außen geholt werden bzw. eine große Zahl von Spieler die Mannschaften verlassen müssen.
    Mir sind zwei NLZ bekannt, die jedes Halbjahr "aussieben". Üblich ist wohl eine Mindestverweildauer von einem Jahr. Es soll wohl auch schon Versuche geben, bei Eintritt eine Verweildauer von 2 Jahren zu "garantieren"

  • Habe da zwar keine verlässlichen Zahlen, aber vom Bauchgefühl her würde ich sagen, dass gerade bei der Bildung von U13 und U14 besonders viele Spieler von außen geholt werden bzw. eine große Zahl von Spieler die Mannschaften verlassen müssen.Mir sind zwei NLZ bekannt, die jedes Halbjahr "aussieben". Üblich ist wohl eine Mindestverweildauer von einem Jahr. Es soll wohl auch schon Versuche geben, bei Eintritt eine Verweildauer von 2 Jahren zu "garantieren"

    ich mag das Wort "aussieben" nicht. Das ist genauso schlimm wie wenn man sagt, mein Sohn wurde bei dem Verein ... aussortiert.
    Warum sagt keiner, dass es sportlich nicht mehr gereicht hat oder sich der Spieler nicht so entwickelt hat wie es sich der Verein vorgestellt hat?


    Jeder Spieler bekommt von Anfang an in einem nlz die gleichen Chancen ! !

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    (Spruch eines amerikanischen Football Trainers)

  • Dass in U13/14 besonders viel "gewirbelt" wird, kann daran liegen, dass da der Übergang auf's Großfeld stattfindet und zugleich auch durch die einsetzende oder ausbleibende Pubertät die körperlichen Unterschiede extrem werden.


    Zur Verweildauer: Einen Verein, der nicht mindestens ein komplettes Jahr zusagt, würde ich nicht in Betracht ziehen. Die Jungs benötigen Zeit, um in der neuen Mannschaft anzukommen. Ich weiss auch, dass oft zwei Jahre fix zugesagt werden. Das finde ich gut, weil so der Druck auf die Jungs verringert wird. Wichtig ist aber auch, dass die Jungs die entsprechende Spielpraxis bekommen. Ich kenne auch Fälle, wo Spieler nicht rausgeworfen wurden, aber irgendwann sowenig Spielpraxis bekamen, dass sie von selbst gegangen sind (was dann ja auch sinnvoll ist).


    Grüße
    Oliver


  • Erst einmal Glückwunsch dazu, dass Euer Sohn die Gelegenheit erhält, zum NLZ zu wechseln. Wie man auch immer zum NLZ steht, ist es doch eine besondere Wertschätzung, überhaupt eingeladen zu werden.


    Euer Sohn ist, denke ich, alt genug, um - beraten und unterstützt durch Eltern - selbst die maßgebliche Entscheidung zu treffen. Aufgrund der Probetrainings sollte die Entscheidung leichter fallen. Da er Jahrgang 2006 ist, dürften zumindest die allergrößten Bedenken wegen eines zu frühen Wechsels nicht zutreffen. Richtig ist noch der Hinweis von @Don Quijote, dass ein ziemlich hoher Aufwand entstehen kann.


    Ansonsten sollte man das "Abenteuer" zuversichtlich, aber stets aufmerksam begleiten.


    Unser Sohn beendete mit Abschluss der U 10 seine "Karriere" im NLZ, weil es für ihn mehr Nachteile hatte. Andere sind weiter mit großer Begeisterung dabei. Unser Sohn war vor etwa zwei Wochen Teilnehmer eines Stützpunktturniers unter Beteiligung einiger Teamkameraden aus dem alten NLZ-Verein. Hier wurden die Spieler kunterbunt zu Teams zusammengestellt. Nach meinen Beobachtungen war eine signifikant unterschiedliche Leistungsentwicklung der Kinder nicht festzustellen. Die positiven oder negativen Unterscheidungsmerkmale in puncto Schnelligkeit, Technik, Zweikampfstärke usw. waren wie vorher auch in etwa gleichem Maß zu beobachten. Das heißt mit anderen Worten, dass die Leistungsfähigkeit nach dem Wechsel in einem Breitensportverein jedenfalls nicht sofort und auch nicht in großen Schritten den Bach runtergeht :) . Ich denke, die Nachteile, die im Hinblick auf Trainingsintensität und -qualität (einschl. Disziplin) unbestreitbar vorhanden sind, werden möglicherweise (noch?) dadurch kompensiert, dass er sich als Leistungsträger im Spiel permanent beweisen kann/darf/muss und sich im Spiel deutlich freier bewegen und ausprobieren kann als unter "taktischen Zwängen".

  • Nach meinen Beobachtungen war eine signifikant unterschiedliche Leistungsentwicklung der Kinder nicht festzustellen.

    Kinder entwickeln sich auch nicht anders, egal ob sie auf einem NLZ oder woanders Fussballspielen. Allerdings ist es ein Unterschied, ob man sie durch permanente Selektion häufig infrage stellt oder ob sie sich in einer angstfreien Umgebung frei entwickeln können.


    Die Frage, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, läßt sich fast immer nur im Nachhinein beantworten, weil es sehr viele Einflußfaktoren gibt. Zwar sind die meisten NLZ aus der 1. Bundesliga dazu übergegangen, eine 2-jähre Aufnahmedauer mit den Eltern zu vereinbaren. Was diese Zusage jedoch dann wert ist, das erfährt man immer erst nachher!


    Weil eine seriöse Erfolgsprognose erst im älteren Jugendbereich möglich ist, verlassen sehr viele früh gewechselte Talente die NLZ, weil sie sich nicht so entwickelten, wie man es sich gewünscht hätte. Weil aber die Kinder im Regelfall nichts dafür kannen, dass ihnen die weiteren Schritte nicht schnell genug gelungen sind, habe ich die besten Erfahrungen mit den Talenten gemacht, die erst später, dann aber aufgrund ihrer "unverbrauchten Vergangenheit ohne Leistungsdruck" mit mächtigem Tempo die arrivierten Talente überholten. Eine abschließende Erklärung, warum dies häufiger vorkommt, habe aber auch ich nicht!

  • Ich wünschte, dass ich dem so glauben schenken könnte, da ich aktuell auch mal wieder davor stehe, meinen Spielern zu raten, ob oder ob nicht der Wechsel ins NLZ für sie momentan schon sinnvoll ist.


    Wenn man sich aber die "Karriere" der aktuellen Generation an Bundesliga-Profis anschaut, so stellt man fest, dass die meisten seit D- oder C-Jugend im NLZ gespielt haben. Die vielen "Überholer" und "Spätstarter" sehe ich da nicht.


    Was natürlich nicht heißt, dass unterwegs nicht trotzdem zahlreiche andere auf der Strecke geblieben und ausgetauscht worden sind.

  • @Chris


    Die, die jetzt als Profis unterwegs sind, haben noch unter anderen Bedingungen ihre Jugendzeit erlebt. Klar gabs damals auch einen Leistungsdruck, aber es sind andere Umstände (z.B. Turbo-Abi, früheres Studium, usw.) hinzu gekommen, die es damals noch nicht gab. Auch war der Konkurrenzdruck, sich bereits im oberen Jugendbereich international messen zu müssen, damals noch nicht so groß.


    Ferner kommt bei einem etwas späteren Wechsel ein größerer eigener Wille des Talents hinzu, selbst die drastische Veränderumg seines Tagesablaufs mitentscheiden zu können.


    Wenn man es rein statistisch betrachtet, dann spielt der Einzelfall kaum eine Rolle, weil ja jede 'Statistik wertneutral ist. Aber mir haben auch Aussagen von aktiven oder Ex-Profis zu denken gegeben, als sie meinten, wenn sie es aus heutiger Sicht entscheiden dürften, dann würden sie gern etwas später wechseln, um etwas mehr Zeit für ihre Kinderfreizeit mit Freunden zu haben.


    Deshalb ist nicht alles, was möglich ist, auch gleich der beste Weg fürs Inidividum! Zunächst den Spaß am Fussball und dann an seiner Leistung zu finden, das braucht seine Zeit. Die aber ist für jeden jungen Menschen individuell anders. Das ist für mich auch der Grund zu sagen: es ist schwierig, eigentlich unmöglich eine positive Erfolgsprognose zu wagen. Aber genausogut trifft die Aussage zu, dass das kein Grund dafür ist, es nicht zu wagen? Wichtig dabei erscheint mir immer auch das soziale Umfeld, die das Kind unterstützen, aber nicht Inhalt eigener überehrgeizier Pläne werden läßt und so gemeinsam mit dem Kind durch "dick und dünn" geht, anstatt es in einen "goldenen Käfig" sperren zu wollen. Denn selbst, wenn der aus Gold ist, bleibt er doch ein Käfig!


    Im Leben seinen eigenen Weg unabhängig von denen Anderer zu finden und zu gehen, darum geht es letzendlich, egal mit wieviel Talent ausgestattet!