Konflikt mit einem Vater

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  • Hallo Zusammen,
    meine Mannschaft ist eine E1. Sie sind neu zusammengemischt. Die Kinder entwickeln sich super.
    Es gibt ein Problem.
    Ein Vater von einem Spieler ( ist kein Leistungsträger) mischt sich als ein z.B. kritisiert das Training und alle Kinder.
    Am Wochenende wurde ganz knapp verloren. Die Jungs waren alle enttäuscht über die Niederlage. Ich habe sie alle abgeklatscht. Sie sind in die Kabine. Ein Vater ist in die Kabine um seinem Sohn beim umziehen zu helfen ( Torwart/ Es hat geschüttet. Die ganzen Klamotten waren durchgeweicht).
    Der Problemvater hat sich in die Kabine geschlichen und die Kinder zusammengeschissen. Das sie nie abspielen würden und deshalb verlieren ect. Als der Vater begonnen hat ist ein Kind gleich zu mir rausgerannt und hat mich geholt, da die Kinder wissen das nur ich das sagen in der Mannschaft habe.
    Als ich dann in die Kabine kam war der Vater ruhig. Ich fragte in die Runde wer hier irgendwas gesagt hat?
    Meinte der Vater nur er hat nur gemeint sie müssten mehr spielen.


    Der Vater hatte kurz nachdem Spiel schon mit mir angefangen zu diskutieren das ich Einwürfen üben soll. Meine Antwort darauf genau, wenn ich ein Haus baue fange ich auch erst mit dem Dach an bevor ich das Fundament usw. baue.


    Durch das Verhalten des Vaters möchten viele Spieler aus der Mannschaft nix mit seinem Sohn zu tun haben.


    Was soll ich tun um Ruhe reinzubekommen?


    Alle anderen Eltern sind überglücklich und sehen die tolle Entwicklung die ihre Kinder innerhalb von kurzer Zeit gemacht habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Jonas ()

  • Hallo,


    also ich selber hatte noch nie ein solches Problem, obwohl einer meiner Spieler meinen Vorgänge zum Papa hat.
    In eine solchen Fall wie deinem würde ich sofort das Vier-Augengespräch suchen und dem Vater klar machen, dass du das sagen ganz alleine hast. Ob du ihm drohen willst/kannst liegt bei dir, dass kann ich nicht einschätzen. Du könntest zum Beispiel drohen, dass sein Sohn ein Spiel aussetzen muss, falls sich sowas wiederholt. Dies ist allerdings die härteste Maßnahme, da du ja hier das Kind bestrafst.
    Um den Vater auf Distanz zu halten, würde ich die Eltern hinter die Bande schicken. Sollte er sich dann an der Linie aufhalten, wird ihn evtl. der Gruppenzwang in die Defensive drängen.
    Mach deinen Jungs klar, dass sie ihren Mitspieler nicht anders behandeln dürfen, nur weil der Vater des Jungen meckert.
    Möglicherweise ist es auch hilfreich, wenn du den Jugendvorstand informierst und bei Wiederholung des Spektakels mit ins Boot nimmst

    Hätte der liebe Gott gewollt, dass Fußball in der Luft gespielt wird, hätte er das Gras auf den Wolken wachsen lassen. (Brian Clough)

  • Hallo,




    also ich selber hatte noch nie ein solches Problem, obwohl einer meiner Spieler meinen Vorgänge zum Papa hat.


    In eine solchen Fall wie deinem würde ich sofort das Vier-Augengespräch
    suchen und dem Vater klar machen, dass du das sagen ganz alleine hast.

    Bereits vor einigen Wochen hatte ich ein Gespräch mit ihm und habe ihm vermittelt das ich das sagen habe ( Ging 2 Wochen gut). Seine Frau versucht es ihm auch jedesmal zu sagen nur leider stellt er total auf Durchzug.



    Ob du ihm drohen willst/kannst liegt bei dir, dass kann ich nicht
    einschätzen. Du könntest zum Beispiel drohen, dass sein Sohn ein Spiel
    aussetzen muss, falls sich sowas wiederholt. Dies ist allerdings die
    härteste Maßnahme, da du ja hier das Kind bestrafst.


    Es wäre nicht gerecht das Kind zu bestrafen, weil es so einen Vater hat. Leider kann der Sohn sich den Vater nicht aussuchen.

    Um den Vater auf Distanz zu halten, würde ich die Eltern hinter die
    Bande schicken. Sollte er sich dann an der Linie aufhalten, wird ihn
    evtl. der Gruppenzwang in die Defensive drängen.


    Mach deinen Jungs klar, dass sie ihren Mitspieler nicht anders behandeln dürfen, nur weil der Vater des Jungen meckert.


    Die anderen Eltern und auch ich versuchen es zu vermitteln. Bei vielen Kindern steckt es halt schon tief drin. Er trifft Aussagen die unter der Gürtelline sind.


    Möglicherweise ist es auch hilfreich, wenn du den Jugendvorstand
    informierst und bei Wiederholung des Spektakels mit ins Boot nimmst


    Der Sportliche Leiter hat mit ihm auch schon ein längeres Gespräch. Er hat ihm alles genau aufgezeigt und ihm vermittelt so wie die Jungs ect. trainiert werden passt es. Der Vater versicherte das er sich zurückhält usw.


    SATZ mit X das war wohl niX.

  • Hatte auch mal einen sehr sehr klugen Vater, der alles wusste und nur am Meckern war.
    War schnell gelöst.
    Hab ihn meine Schlüssel hingehalten und gesagt: ''Du weißt wann Training ist und du weißt, wann die Spiele sind. Hier die Schlüssel. Da du ja genau weißt was richtig für die Mannschaft ist, kannst du sie sofort übernehmen und ich trete zurück.''


    Er hat sich entschuldigt und ich hab jetzt ein super Verhältnis zu ihm

    Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

  • Heggas Methode kann wirken, kann aber auch böse nach hinten losgehen: was macht man, wenn er auf das Angebot eingeht?!


    Ich würde nochmal das Gespräch suchen, darin sagen, dass es leider wieder einreißt, dass es ja aber nach dem letzten Gespräch zwei Wochen lang gut ging. Dass du daher weißt, dass es gehen kann. Dass es aber so, wie es jetzt wieder ist, auf keinen Fall gehen kann, und dass du dich, wenn es nicht besser und anhaltend akzeptabel wird, dazu gezwungen sehen wirst, zu anderen Maßnahmen zu greifen oder das Problem zu eskalieren, d.h. die Jugendleitung hinzu zu ziehen. Mache ihm auch deutlich, dass es dir dabei auch und zwar in ganz großem Maß um sein Kind geht, das innerhalb der Mannschaft trotz deiner Versuche, das zu verhindern, leidet. Unter Umständen würde ich der Jugendleitung schon von dem Problemfall berichten, sie aber darum bitten, nochmals zu versuchen, das Problem intern einvernehmlich zu lösen. Wenn das nicht funktioniert, kann dir die Jugendleitung dann sicher sagen, welche Möglichkeiten es dann noch gäbe, vielleicht sogar bis zu einem Platzverbot oder einem Vereinsausschluss. Wir wollen hoffen, dass es soweit nicht kommen muss.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Heggas Methode kann wirken, kann aber auch böse nach hinten losgehen: was macht man, wenn er auf das Angebot eingeht?!

    Ja, das stimmt. Kann gewaltig in die Hose gehen.
    Ich denke aber, dass man da ein Gespür entwickeln kann.
    Der Herr ist nämlich einer, der sich um alle Aufgaben gedrückt hatte und sich nur beim Spiel mal kurz sehen lies ;)


    War ziemlich klar, dass er nicht darauf eingeht.


    Jedoch muss man das von Fall zu Fall anders handeln..
    Wie es der betrefffende User machen sollte, da hab ich außer zu reden kein Patentrezept.

    Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

  • Hallo,


    Ich wäre hier auch für eine harte Linie und würde es wie Hegga halten.
    Schlüssel, Pfeife bitte schön!


    Ansonsten wäre es auf jedenfalls einen Versuch wert, den Sohn des Vaters auszuklammern. Auch wenn es dem Kind gegenüber nicht gerecht ist. Den anderen Kindern und Dir gegenüber ist es aber auch nicht fair, dass der Herr Vater in der Kabine steht und Deine Mannschaft zusammenpfeift, sich einmischt usw.
    Klare Verhältnisse - lange Freundschaft.


    Gruß Steve

  • Hi,


    ich würde nicht drohen oder das Kind ausschließen.
    Ich würde ganz sachlich reden und ihm erklären, dass ich für die Mannschaft verantwortlich bin.
    Seine Anreden helfen der Mannschaft nicht und seinem Kind schon gar nicht.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • und die Kinder zusammengeschissen

    Er trifft Aussagen die unter der Gürtelline sind.

    Hier ist eine Grenze überschritten. Sofort konsequent eingreifen: "Stopp: keine Ansprachen an MEINE Spieler". Wenn er dann noch uneinsichtig ist und nicht sofort abzieht: "Noch ein Wort und ich muss Dich mit einem Hausverbot belegen!"


    Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, da hat sich der Vater nach dem ersten Satz bereits zurückgezogen (und allerdings dann auch seinen Jungen abgemeldet. Tat mir für den sehr talentierten Jungen in der Seele weh, war aber für mich die einzig richtige Entscheidung.)


    Von der Konsequenz im zweiten Satz kannst Du nur dann abweichen, wenn die "Sozialhygiene" des Vereins dagegen spricht: z.B. Vater ist hochangesehenes Mitglied und Du im Verein ohne Netzwerk. Wenn Du Dir deshalb das Vorgehen nicht leisten kannst oder willst, musst Du behutsamer agieren. Aber der 1. Satz sollte so stehen!

  • Es gibt ein Problem.
    Ein Vater von einem Spieler ( ist kein Leistungsträger) mischt sich als ein z.B. kritisiert das Training und alle Kinder.

    Hi,
    wenn ichs noch mal lese.
    Es ist eigentlich relativ wurscht, ob das Kind leistung trägt oder nicht. Alle Kinder sind wertvoll.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Ich persönlich lege grossen Wert darauf immer Gespräche immer und ausschliesslich immer nur unter 4 Augen zu führen - weit weg von anderen Eltern und den Kindern.
    Konkret bin ich während der Zeit wo die Kids duschen in meiner Gardorbe für Gespräche zu haben. Die Eltern kommen rein, ohne Voranmeldung, einer nach dem anderen.
    Draussen vor der Türe gibts nur Small-Talk.
    Das entschärft vieles. Und mit Eltern im Einzelgespräch kommst du ja schon klar, oder ?

  • Hi,


    auch ich habe eine E Jugend und auch ich hatte nicht nur in meiner E sondern auch mit einem Vater aus der EIII ein Problem. Bei meinen Eltern war das kein Problem. DIe befolgen ganz klar meine Anweisungen. Beim Vater der EIII war das etwas anderes.
    Ich habe allerdings gar nicht erst versucht auf Ihn einzureden. Im Gegenteil. In dem konkreten Fall habe ich seinen Sohn bei einem gemeinsamen Training vom Platz gestellt, weil er zu grob und massiv unsportlich wurde. Daraufhin ist der Vater ausgetickt, was ich mir erlauben würde etc.
    Ich habe das wie gesagt nicht mit ihm diskutiert und ihn komplett ignoriert. DIe Sache wurde von den Eltern selbst geregelt. Und das ist auch mein Tipp an dich!


    Solche Probleme können nur gelöst werden, wenn die übrigen Eltern mit ins Boot geholt werden. Die müssen auf ihn einwirken und ihn bei den Spielen von außen bearbeiten. Auch sie wollen schließlich nicht, dass jemand ihr eigenes Kind anpöbelt.


    Meine persönliche Meinung ist übrigens, dass du sehr wohl den Vater im Notfall auch über das Kind bestrafen kannst. Du wirst schließlich niemals das Kind von seinem Vater trennen können im schlimmsten Fall wird das Kind nach und nach wie sein Vater. So macht es eventuell aber Klick beim Vater.

  • Allgemein:
    1) Eltern haben ab der F-Jugend nichts in der Kabine zu suchen. Die Kinder können und sollen sich alleine anziehen, bei den Schnürsenkel kann man als Trainer oder Betreuer helfen. Zur Not kann das meinetwegen auch der Papa machen, nachdem der Filius die Kabine verlassen hat.


    2) Bei Bedarf bin ich gerne zu einem Gespräch bereit. Aber nur die Eltern und das Trainerteam, also kein Elternabend o.ä. (das mache ich nur einmal am Anfang der Saison) und nicht zwischen Tür und Angel. Auch ist der Spieltag naicht der geeignete Zeitpunkt, es soll sachlich nicht emotional werden und eine Nacht des Schlafens tut eh immer gut. Es wird also ein Termin vereinbart, vor oder nach dem Training.


    3) Eltern dürfen während des Spiels anfeuern und jubeln. Aber taktische Anweisungen und/oder Kritik sind grundsätzlich untersagt. Dafür ist ausschließlich das Trainerteam da.


    4) Ich rede mit den Eltern nur über das eigene Kind. Andere Kinder bzw. deren Leistung etc. sind tabu. Grundsätzlich.



    zum konkreten Fall:


    3) Offenbar wurden schon Gespräche mit dem Vater geführt. Gut. das sollte immer der erste Schritt sein. Ziel eines Gesprächs ist es nicht, dieses alle 2 Wochen wiederholen zu müssen. Ganz offensichlich hat sich aber keine Besserung eingestellt, also ist der Trainer gefordet zu agieren.
    Hier wird oft "ich kann das Kind nicht für seinen Vater bestrafen" agumentiert. Kann ich verstehen, deshalb versucht man ja auch mittels Gespräch o.ä. zunächst das Problem zu lösen. Es gibt aber leider Eltern, die werden ihr Verhalten nicht ändern. Alle die schon länger im Trainergeschäft sind, werden diese Erfahrung schon gemacht haben. Deshalb muss man dann als Trainer irgendwann agieren und notgedrungen - auch wenn es einem für den einen Jungen, der nicht für deinen Vater kann kann - eben auch eine klare Entscheidung treffen.


    Denn: Irgendwann muss ich auch die anderen Spieler schützen. Ich kann ja nicht das Wohl von 15 Kindern zu Lasten des einen (mit dem Problemvater) opfern.
    Deshalb habe ich da eine klare weitere Vorgehensweise, vielen wird die eventuell nicht gefallen, aber wie gesagt, lieber zum Wohle von 15 und zu lasten eines einzelnen, als zu Lasten von allen 16 Kindern.
    Ich würde also dem Vater in einem letzten Gespräch ganz deutlich und bestimmt vermitteln, das ich das nicht weiter tolerieren werde. Wenn er doch so unzufrieden mit mir als Trainer ist, sthet es ihm frei, sich mit seinem Sohn anderweitig zu orientieren. ( Bleibt er aber und es ändert sich nichts, werde ich ihm diese Entscheidung abnehmen, zum Wohle der Mannschaft. )


    Den Zwischenschritt, dass der Vater das Sportgelände nicht mehr betritt, halte ich für eine praktikable Option. Ich habe das auch schon einmal so durchgezogen. Der Vater war zwar in diesem Gespräch (in dem auch der Jugendleiter anwesend war) sauer und wütend, kündigte an, seinen Sohn noch am selben Tag abzumelden, aber schlußendlich hat er das Sportgelände bis Saisonende (das waren mehrere Monate) nicht mehr betreten. Sein Sohn spielte noch einige Jahre bei uns im Verein. (Erstaunlicherweise hat der Vater seinen Groll auf mich aber trotz der Maßnahme ablegen können, denn in den Folgejahren mit seinem Sohn unter anderen Trainern, hat er mich trotzdem freundlich gegrüßt, in Gesprächen mit anderen Eltern meine "Arbeit" rückblickend sogar gelobt. Ich vermute, das der aktuelle Trainer mittlerweile der Unfähige war. "Ist doch immer so, der aktuelle Trainer ist der schlechteste, der alte war der beste..."


    Netter Nebeneffekt war: Ich hatte einige Zeit (sogar noch in den nächsten Jahren mit der neuen Mannschaft) ziemlich Ruhe vor Problemeltern. Jeder hat mitbekommen, dass ich auch vor solch einer ENtscheidung nicht zurückschrecke, was auch einige andere sog. Problemeltern fast handzahm hat werden lassen. Ich konnte also meine ganze Energie den Kindern widmen.



    Man sollte nie das Wohl eines Einzelnen über das Wohl der Gesamtheit stellen. Deshalb muss man machmal auch - schweren Herzens - harte Entscheidungen treffen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • So, wie Sir Alex es beschreibt, ist es auch in meinen Augen richtig. Z.B. grundsätzlich keine Eltern im Kabinenbereich, Gespräche nach Termin außerhalb des Spieltags und nur über das eigene Kind. Notfalls auch Erziehung des Vaters über das Kind. Eltern haben keine taktischen Anweisungen zu geben. lernen sie es nach einer Erinnerung an die Regel nicht, wird das Kind sofort! ausgewechselt. Kommt nach einigen Minuten wieder zu Einsatz und hat, wenn man es gekonnt macht und es noch zeitlich passt, sogar die selbe Spielzeit, wie alle anderen. Das sollte dann die zweite "Erinnerung" für das Elternteil sein. Beim nächsten Mal ist das Kind dann leider für den Rest des Spieles draußen. Spätestens dann sollten die Eltern zur Einsicht kommen, ansonsten wäre dann wohl ein Vereinswechsel angeraten, wenn man mit den Regeln nicht klar kommt. Bei uns war letzteres bisher noch nie notwendig... 8)


    Zitat Jonas:

    Zitat

    ( ist kein Leistungsträger)

    @uzunbazak erwähnte es schon...., ist hier völlig unwichtig. Gleiche Regeln für Alle ! Ich mag allein schon den Begriff nicht in einer E-Jugend. Hat für mich immer so einen Beigeschmack von sich daraus ergebenden unterschiedlichen Spielzeiten der Kinder, ohne Dir hier was unterstellen zu wollen.

  • Genau wie die Ausbildung der Kinder ist auch die Ausbildung/Erziehung der Eltern ein Prozess. In manchen Fällen brauchts halt mehr als nur ein Gespräch. Weiterführende Maßnahmen würde ich nur dann erwägen, wenn sich der Betreffende uneinsichtig zeigt.

  • Vielleicht noch ein Punkt - möglicherweise "weiss" der Vater im Grunde, dass er sich nicht korrekt verhält. Ich hatte mal als Leichtathletiktrainer einen Vater, der schier ausgeflippt ist, wenn seine Tochter z.B. im Hochsprung die Anfangshöhe gerissen hat. Eigentlich wollte er unbedingt dabei sein, aber nach ein paar vergeblichen Versuchen hat er eingesehen, dass es für alle Beteiligten, inkl. ihm selbst, besser ist, wenn er sich bei Wettkämpfen fern hält. Will sagen: manche verstehen rational, dass ein solches Verhalten nicht in Ordnung ist, in dem Moment geht es aber mit ihnen durch. Insofern würde ich ihn zunächst nicht "des Sportplatzes verweisen", sondern ihm "den Rat geben", das Spiel nicht oder nur aus grösserer Entfernung anzuschauen.

  • Vielleicht noch ein Punkt - möglicherweise "weiss" der Vater im Grunde, dass er sich nicht korrekt verhält.

    Hi,
    womöglich hast Du recht. Ich setze auf ein Gespräch, auch wenn es so ist. Man glaubts manchmal nicht, was man einem sagen kann, und der andere stellt fest, dass er das nie so betrachtet hat.
    Guter Punkt. :)
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Ich persönlich lege grossen Wert darauf immer Gespräche immer und ausschliesslich immer nur unter 4 Augen zu führen - weit weg von anderen Eltern und den Kindern.

    Insofern würde ich ihn zunächst nicht "des Sportplatzes verweisen", sondern ihm "den Rat geben", das Spiel nicht oder nur aus grösserer Entfernung anzuschauen

    Ist grundsätzlich auch mein Credo, erst recht wenn der Vater "nur" sein eigenes Kind anblafft. Aber ein Vater der andere Kinder verbal attackiert (und so hat es der Thread-Eröffner beschrieben), muss sofort und völlig unmissverständlich direkt in die Schranken gewiesen werden. Sobald der Trainer eine Bedrohung oder Einschüchterung seiner Spielers durch Erwachsene erkennt, muss das Signal an die Kinder und andere Eltern lauten: "Ich schütze Euch bzw. Eure Kinder - Ihr könnt Euch auf mich verlassen". Dem Vater: "Stopp, Du hast eine rote Linie überschritten!"


    Jonas hilft das als Tipp natürlich nicht. Jetzt muss er es tatsächlich im Vieraugengespräch nachholen - sollte aber direkt für den Wiederholungsfall mit dem Sportplatzverbot drohen. Das hält das Risiko so niedrig wie möglich, dass es nochmal passiert.

  • Aber ein Vater der andere Kinder verbal attackiert (und so hat es der Thread-Eröffner beschrieben), muss sofort und völlig unmissverständlich direkt in die Schranken gewiesen werden. Sobald der Trainer eine Bedrohung oder Einschüchterung seiner Spielers durch Erwachsene erkennt, muss das Signal an die Kinder und andere Eltern lauten: "Ich schütze Euch bzw. Eure Kinder - Ihr könnt Euch auf mich verlassen". Dem Vater: "Stopp, Du hast eine rote Linie überschritten!"
    Jonas hilft das als Tipp natürlich nicht. Jetzt muss er es tatsächlich im Vieraugengespräch nachholen - sollte aber direkt für den Wiederholungsfall mit dem Sportplatzverbot drohen. Das hält das Risiko so niedrig wie möglich, dass es nochmal passiert.


    Stimme Dir voll zu - und wollte lediglich dazu anregen, dass man versucht herauszufinden, ob dem Vater "in einer ruhigen Minute" eigentlich klar ist was er da für einen Bockmist macht. Abhängig davon, ob die Antwort ja oder nein ist, kann man schon unterschiedlich mit IHM umgehen. Das kurzfristige Signal an Kinder und andere Eltern ist natürlich dennoch extrem wichtig. Offenbar ist dieses Vertrauensverhältnis aber da, wenn sofort ein Kind zu Jonas kommt und ihn in die Kabine holt.

  • viele gute Tips schon.


    ich würde das Gespräch suchen, wobei sich ja schnell herausstellt, ob es ankommt oder nicht.


    bei dem Vater wohl nicht.


    dann würde ich ihm deutlich machen, dass ich als Trainer der einzige bin, der Ansprachen an die Mannschaft hält.
    deswegen auch als einziger in der Kabine der Mannschaft bin und dort was zu sagen habe


    dann würde ich ihm anbieten, mit dem JL zu reden, damit dieser ihm im Verein ermöglicht, ein Traineramt zu übernehmen, da er ja offensichtlich engagiert sei
    und und bei einer Mannschaft aktiv nach seinen Vorstellungen wirken könnte, schliesslich würden solche Personen ständig händeringend gesucht..


    beim ganzen Vorgang bleibt, und das sollte nicht unwichtig sein, sein Kind vollkommen aussen vor, wird gar nicht mit einbezogen in diesen Konflikt.


    Kann trotzdem sein, dass er damit droht, sein Kind abzumelden.


    Dann würde ich ganz klar sagen, dass er sich halt einen Verein suchen muss, wo er dem Trainer sagen kann, wie dieser vorgehen sollte.



    als Trainer muss man gelegendlich deutlich zeigen, wer das Sagen hat, und das geschieht je nach Ansprechpartner halt unterschiedlich, und dort wo ein gutes
    Gespräch nicht fruchtet, muss man dann halt mal sehr deutlich werden.