Beiträge von greinar

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    Genau wie die Ausbildung der Kinder ist auch die Ausbildung/Erziehung der Eltern ein Prozess. In manchen Fällen brauchts halt mehr als nur ein Gespräch. Weiterführende Maßnahmen würde ich nur dann erwägen, wenn sich der Betreffende uneinsichtig zeigt.

    Wenn wirklich jeder andere Trainer eine Aufwandsentschädigung bekommt und dir wurde das nicht ebenso angeboten, dann halte ich das für einen Fehler des Vereins. Diese Beträge sind ja eigentlich keine Aufwandsentschädigung, sondern eher als Zeichen der Wertschätzung zu betrachten. Da ist es völlig unerheblich, ob jemand das Geld braucht oder nicht.


    Dir ist das Thema nicht egal, also solltest du das unbedingt mit dem Verantwortlichen klären. Da bin ich mir gar nicht sicher, ob man mit einer klaren Zielstellung in so ein Gespräch gehen sollte. Man kann ja auch erstmal schauen, was der Verein anbietet.


    Deine Idee, daß der Verein in die Ausbildung seiner Trainer investieren sollte (Bücher) hat mMn gar nichts mit der Problematik zu tun.


    Hier kann ich nur voll und ganz zustimmen. Sehr schön gesagt.


    Wobei ich eine Anordnung nicht kategorisch ablehnen würde. Allerdings sehe ich da keinen derzeit gangbaren Weg.

    Ich würde das Ansinnen prinzipiell unterstützen. Wie viele andere hier glaube ich aber, daß es derzeit in der Praxis noch nicht umzusetzen ist.


    Ich halte es für sinnvoller, erreichbare Ziel, wie z.B. die angesprochene Einführung der (Ein-)Wechselpflicht ala Schweiz(?) und die Eignungsprüfung/Weiterbildungspflicht für alle Trainer, zu verfolgen.


    Übrigens bekämpft auch eine Rotationspflicht nur Auswirkungen, nicht aber die Ursachen.

    [satire]
    Die Jungs wurden bis zur D1 vom Mann der Mutter trainiert und "Bis zur D1 Saison hatten Sie ihre eigene Mannschaft". Welcher Spieler kann das schon von sich sagen! Natürlich hat der Verein "... unsere Mannschaft dieses Jahr zerschlagen, weil wir uns letztes Jahr nicht vereinskonform verhielten." Unfassbar. Natürlich hätte der Verein eure erfolgreiche Mannschaft zusammenhalten sollen. Dann hätten eben die älteren D-Spieler in der C gespielt. Das ist was ganz anderes, als nächstes Jahr die älteren C-Spieler in die B-Jugend zu stecken!
    Nun, in der neuen Mannschaft mit dem neuen Trainer sind deine Jungs "... definitiv unterfordert und lernen nichts mehr dazu ...". Ausserdem wird in der Liga nur "Ackerfussball" gespielt - nichts für deine Jungs. Da besteht, anders als woanders, eine Verletzungsgefahr. Vor allem, da es schon immer deine Jungs sind, "... die gefällt werden.".
    In Voraussicht dessen hast du schon mal vor der Saison den Absprung geprobt, der Trainer beim Zielverein lehnt aber höflich dankend ab. Das sollte aber nicht weiter schlimm sein, es mangelte dort sowieso an der nötigen Disziplin.
    Leider, durch die Sichtungen bei RB und für die Kreisauswahl sind deine Jungs durchgefallen. Das lag natürlich an den Umständen. Die erkennen einen guten Spieler selbst dann nicht, wenn er direkt vor ihnen steht. Lok, der einzige andere Verein der eine Chance hätte den Ansprüchen gerecht zu werden, ist zu weit entfernt.
    Schade.
    [/satire]

    Ich habe meine derzeitige C-Jugend-Mannschaft zur Winterpause, vor knapp einem Jahr, übernommen. Zum Auftakt der folgenden Saison erschien dann einer der Jungs, obwohl seine Mutter ihn zum Saisonende abgemeldet hatte. Er hat sich aber entschieden doch weiter zu spielen, weil: "Mit dem neuen Trainer macht Fussball wieder Spass.". Dieser und viele, viele ähnliche Momente sind mein größter Erfolg.


    Und, wenn ein Spieler vor dem Training zu mir kommt und gespannt fragt "Was machen wir heute?" oder "Machen wir heute wieder ...?" ist das doch auch jedesmal wieder ein Erfolg, oder?


    Sportlich habe ich allerdings nichts vorzuweisen. Eventuell bin ich der einzige, der mehr zweite Plätze gewonnen hat als Bayer Leverkusen ^^ .

    Frust entsteht nach meinen Erfahrungen sehr oft aus einer unrealistischen Erwartungshaltung.


    Vereinsinteressen werden immer im Konflikt mit den Interessen einzelner Mitglieder stehen. Was man dem einem geben will, muss man (meist) vorher jemand anderem abnehmen.


    Wenn ich den Sachverhalt richtig verstanden habe, dann wird derzeit die A mit B2 aufgefüllt? Warum habt ihr eine nicht spielfähige A?
    Die B1 spielt vorn mit und soll daher nicht geschwächt werden? Das klingt für mich ziemlich vernünftig.


    Das von dir erwartete Durchschieben von B2 -> B1 -> A würde wohl beide B Mannschaften schwächen und es gibt keine Garantie, daß die aufrückenden B1 Spieler nicht auch als Sündenbock für schwache Mannschaftsleistungen der A herhalten müssten.


    Die Situation bei deinen Jungs ist, dass sie wohl nicht auf den Baum klettern und sich einen Apfel pflücken, sich aber auch nicht mit dem begnügen wollen, was am Boden liegt. Dann hungert man halt.
    Was haben denn die Vereinsverantwortlichen geantwortet, als deine Jungs ihnen gegenüber das Thema aufhören/Vereinswechsel angesprochen haben?


    Betrachte doch die Sache mal von der Seite der B2 Spieler. Die sollten eigentlich in ihrer Altersklasse spielen. Statt dessen werden sie verheizt, um einen undankbaren Haufen am Leben zu erhalten. Ich habe das letzte Saison in ähnlicher Form selbst in meinem eigenen Verein erlebt. Nie wieder!

    Wichtig ist mir in solchen Fällen immer, daß die Verantwortichen (Trainer) Ruhe, Gelassenheit und Zuversicht ausstrahlen.


    In welcher Leistungsklasse spielt ihr?


    Du sagst auch nicht wirklich was zu den Ursachen der hohen Niederlagen. Wenn deine Jungs komplett im jüngeren Jahrgang sind, könnte dann körperliche Überlegenheit der Gegner auschlaggebend sein?

    Ich bin ziemlich erstaunt darüber, daß einige glauben Herrn Hoeneß droht wirklich der Knast. Daran hat doch niemand ein echtes Interesse, außer den Leuten die etwas persönlich gegen UH haben.


    Wer wissen will wie die Sache ausgeht, der denkt einfach zurück an Herrn Zumwinkel.


    Wow, wird eine Weile dauern, mich da durchzuarbeiten. Danke für den Link.

    kurze Verständnisfrage: bist du Trainer (wie du eingangs schreibst) oder Koordinator des Vereins (so präsentierst du dich am Schluß)?


    Ja, das kommt in meinen Berichten nicht deutlich rüber. Ich trainiere die C-Jugend. Alles andere ist keine "offizielle" Funktion, sondern ein erweitertes persönliches Engagement.
    Ich berichte hier von einem Dorfverein mit vielleicht 400 Mitgliedern und acht Nachwuchsteams. Man kennt sich, den Jugendwart habe ich vor fünzehn Jahren selbst trainiert, der oben angesprochene E2-Trainer ist mein Schwager u.s.w. Dorf halt.


    Zum Jugendkonzept kann ich nur sagen, daß Papier sehr geduldig sein kann, wenn man den Beteiligten ein fertiges Konzept vorsetzt und dann meint es wird schon irgendwie werden.
    Evtl. die Trainer an der Entstehung des Konzeptes beteiligen, dann kommt das Konzept nicht aufoktroyiert von der Vereinsführung sondern jeder hat das Gefühl es sei sein "Baby".
    ...


    Kann ich nur zustimmen.

    Ich muss mich nochmal bedanken, denn die Vorschläge und Meinungen hier haben mir wirklich sehr geholfen. Ich habe meine geplante Herangehensweise daraufhin etwas abgeändert.


    Statt einen Stammtisch einzuberufen, der dann womöglich mangels Beteiligung oder aus anderen Gründen scheitert, habe ich erstmal "Klinken geputzt". Soll heißen, ich habe jede Mannschaft einen gewissen Zeitraum begleitet, mir Trainingseinheiten und Spiele angeschaut, mich mit den Trainern, Eltern und Kindern vertraut gemacht. Dabei sind viele unverfängliche, aber sehr interessante Gespräche zustande gekommen.
    Parallel dazu haben wir (Jugendleiter, Abteilungsleiter und ich) uns fast wöchentlich getroffen. Dabei ging es um die alltäglichen Dinge, ich habe aber diese Gelegenheiten vor allem genutzt, um hier für die aus meiner Sicht nötigen Veränderungen zu werben.


    Um es kurz zu machen - die Aktion wurde überwiegend positiv aufgenommen. Ich würde sogar soweit gehen, dass viele Beteiligte sich über dieses Interesse freuten. Als wir am 11.10.13 den ersten offiziellen Stammtisch einberufen haben, sind wirklich fast alle gekommen. Wir haben jeden gebeten, etwas über seine Mannschaft zu erzählen. Für die meisten war das ungewohnt und so lief die Sache ziemlich steif. Am Ende haben alle (noch anwesenden) zugestimmt, dies während der Saison monatlich zu wiederholen.


    Das mit "noch anwesenden" ließ sich leider nicht vermeiden. Der Trainer der E2 gehört zu einem der Spielervater-Trainer Typen, die hier im Forum sozusagen das "Feindbild" abgeben. Ich habe das sehr deutlich angesprochen, darauf hingewiesen, dass ich derlei Dinge im Interesse der Kinder und des Ansehens des Vereines nicht länger dulden will und sehr nachdrücklich eine Veränderung gefordert. Der Aufhänger war ein schon lange schwelender Konflikt zwischen E1 und E2, weil sich besagter Verantwortlicher einer echten Zusammenarbeit vehement verweigert. Es wurde kurz laut, allerdings haben alle anderen meine Position wirklich unterstützt und der Trainer hat wutentbrannt das Treffen verlassen. Daraufhin haben wir den bisherigen Co gebeten, die Mannschaft vorerst allein weiter zu betreuen.
    Allerdings hat sich der Trainer am nächsten Tag telefonisch beim Abteilungsleiter gemeldet, sich entschuldigt und Besserung gelobt. Wir haben uns daraufhin geeinigt, das er erstmal als Mannschaftsleiter den neuen Trainer organisatorisch unterstützt. Bis jetzt zumindest hat es so auch funktioniert. Ob man in solchen Fällen aber ein wirkliches Umdenken erreichen kann, da bin ich mir nicht sicher. Dazu gibt es am kommenden Dienstag einen Gesprächstermin.


    Der Anfang wäre also gemacht.


    Hier noch einige Beobachtungen und Schlussfolgerungen aus dem, was bei der Versammlung gesagt, oder auch nicht gesagt wurde.
    - Die Leute sind sich der enormen Leistungen, die sie im Rahmen dieses Ehrenamtes erbringen, nicht bewußt.
    - Probleme werden nicht offen benannt.
    - Die Berichte zur "Lage der Mannschaft" wurden fast ausschließlich auf die derzeitige Tabellensituation reduziert.
    - Keiner der Anwesenden lehnt Veränderungen grundsätzlich ab.


    Ich weiß, das nach wie vor viel Arbeit vor mir liegt, und bin dennoch optimistisch. Zwei unserer Nachwuchstrainer werden über die Winterpause einen Lizenz-Lehrgang besuchen. Davon erhoffe ich mir schon neue Impulse und Unterstützung. Und ich habe in vielen Gesprächen positive Resonanz zu meinen Ideen und Vorschlägen bekommen.


    Wichtig ist im Moment, das ein aktuelles Nachwuchskonzept erstellt wird, in dem die Ziele und Herangehensweise der Ausbildung festgeschrieben werden. Wenn jemand hierzu Hinweise geben könnte, das wäre sehr hilfreich. Natürlich kann ich selbst recherchieren, bin aber auch irgendwie an den Grenzen meines Zeitrahmens angelangt.


    Später mehr zu dem 'Feldversuch', den ich gemeinsam mit den Betreuern der F1 gestartet habe.

    ...
    Die Antwort von Niersbach: Man mag es kaum glauben das es diese Auswüchse gibt, aber dieses Problem ist uns bekannt. Und als beabsichtigte Maßnahme/Projekt um diesem Trend zu stoppen benennt er...


    die Fair-Play-Liga !!
    ...


    Sinn gemäß lese ich da eher: 'Wir steuern dagegen, mit Maßnahmen wie der FPL'. Für mich klingt das eher wie ein Politiker, der schaut wohin der Wind nach solch einer Aussage weht.

    Im Kinderbereich habe ich bei deutlicher Überlegenheit zur Halbzeit meist dem Gegner angeboten, mit gemischten Mannschaften weiterzuspielen. Unabhängig davon, ob wir die Unter-/ oder Überlegene Mannschaft waren. Ich habe es sogar einmal erlebt, daß eine überlegene Mannschaft da eingeschlagen hat. Es haben aber auch weit weniger unterlegene Mannschaften mitgemacht als man gemeinhin annehmen würde. Die meisten hatten aber wohl nur Angst wegen der Regularien, Versicherung u.s.w.. Papiertreue ist vielen dann doch wichtiger als die Kinder. Das war aber in den untersten Spielklassen und ist ein paar Jahre her.


    Die eigene Mannschaft bei Überlegenheit künstlich einzubremsen wäre mMn respektlos dem Gegner gegenüber und wird von aussen her eigentlich immer als Überheblichkeit gedeutet. Wobei es für mich selbstverständlich ist, eine zahlenmäßige Unterlegenheit des Gegners auszugleichen.

    Kinder tun halt was andere (Beziehungspersonen) gut für Sie halten. Aber, keiner ist für immer Kind.


    Wenn das mein Sohn wäre würde ich ihm vermutlich vierzehn Tage jeden Ballkontakt verbieten und dann versuchen einen Neuanfang hinzulegen. Weg von "Du sollst ...!" hin zu "Was willst ...?".

    Nochmals vielen Dank an alle.


    Wie TW-Trainer so treffend formulierte: "Ob es funktioniert, kannst du nur wissen, wenn du es ausprobiert hast! ". Ich werde natürlich über den weiteren Werdegang berichten.