Stammmannschaft in der E-Jugend

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Du weichst der Frage nach der Trainingsbeteiligung deines Sohnes konsequent aus, dass lässt mich mal vermuten, dass er eben nicht immer beim Training ist.


    Ich verstehe deine Frage schon und meiner Meinung nach darf es in der E-Jugend durchaus eine Stammmannschaft geben, solange diese auf bestimmten Tatsachen aufbaut. Dazu zählen für mich Trainingsbeteiligung, Engagement und auch Hingabe. Dennoch sollte jeder Spieler, der im Kader steht auch mindestens eine halbe Stunde spielen, das sollte in der E-Jugend selbstverständlich sein. Allerdings gilt hier für mich auch: Wer nie oder nur selten zum Training kommt muss auch nicht spielen, das ist nicht fair gegenüber den Anderen.


    Die Formulierung aus der Zeitung ist in diesem Fall nur relevant, falls von den Trainern geschrieben. Dann würden sie nach wohl nach Leistung urteilen und das wäre meiner Meinung nach die falsche Herangehensweise.


    Deswegen hinterfrage dich selbst und wenn von deiner Seite alles klar ist (kann ja auch sein, ich bin zu weit weg, um das zu beurteilen) dann suche das Gespräch mit dem Training und weiße daraufhin, dass dein Sohn sich immer reinhaut und deswegen auch eine Chance erhalten MUSS.

  • Möchte das auch nochmal kurz unterstützen: regelmäßige Anwesenheit und einigermaßen vernünftiges Verhalten sind Kriterien, nach denen man meiner Ansicht nach durchaus Unterschiede in der Spielzeit machen kann (bzw. in deutlichen Fällen sollte).

  • Auch für mich gibt es für eine Nichtberücksichtigung eigentlich fast nur die mangelnde Trainingsbeteiligung, allenfalls wäre noch unsportliches Verhalten denkbar. Bei der Beteiligung erwarte ich aber auch nicht 100%, aber schon mehr als 50%.


    Ich habe einen Spieler, der zunächst unregelmäßig kam, eher 50%, aber noch spielen durfte. Dann habe ich ihn 6 Wochen nicht gesehen (ohne Entschuldigung) und natürlich bei den nächsten Terminen nicht mit genommen, mit der entsprechenden Begründung. Seitdem kommt er zu jedem Training. Ist übrigens der mit Abstand beste Fußballer.


    Ein anderer Spieler macht noch Judo und konnte deshalb auf dem Feld nur einen von zwei Trainingsterminen pro Woche mitmachen. Das hatten die Eltern mir zu Beginn der Saison gesagt. An dem einem Trainingstag hat er aber nie gefehlt, und in der Halle kam er immer. Ich habe ihn genauso eingesetzt wie die anderen.


    Das kann man sicher unterschiedlich streng sehen. Leistung ist für mich im Kinderfussball aber kein Kriterium.

  • Moin,

    "Aber schon durch die ersten Trainingseinheiten und Eindrücke kristallisierte sich bei den Trainern "Willi" und "Fritz" eine Stammformation heraus." (Namen ersetzt)

    also für mich klingt das nach einem im Wettbewerb erfolgsorientierten Trainer. Ihr fragt jetzt nach der Trainingsbeteiligung, jedoch schreibt der Threadersteller das es um die 40% der Spieler sind die nicht im richtigen Maße berücksichtigt werden. Das sagt kein Trainer der auf die weiterentwicklung seiner Spieler aus ist!

    Meine Frage an Sie geehrte Trainer ist einfach die, ob die geschilderte Vorgehensweise im Fußball - in dieser Altersklasse üblich ist? Wird das überall so gemacht oder gibt es auch Mannschaften wo alle Kinder spielen dürfen?


    Gruß
    Harald

    Das ist keineswegs normal, kommt aber dennoch immer wieder vor. Sprech mal mit dem Trainer über das Thema und Frage ihn nach seine Beweggründe für dieses Handeln. Vielleicht fühlt er sich ja auch von den Eltern oder dem Verein unter Druck gesetzt mit aller macht erfolgreich zu sein. Macht er es allerdings nur für sich und seine Pokalvitrine, so würde ich mal die Jugendleitung kontaktieren und fragen ob das so üblich sei in diesem Verein. Fällt das alles nicht in dem von dir gewünschten Maße aus, so kündige die Mitgliedschaft und such dir einen anderen Verein. Dort bitte vorher 2-3 Wochen probetraining bestreiten und dann den Sohn fragen ob das das richtige ist.


    Ich versuche allen Spielern ihre Spielzeiten zu geben, klar klappt das nicht das jeder 50% spielt, jedoch 60/40 sollte schon eine gute Grundlage sein. Da ich eine sehr durchwachsende Truppe habe, in der es von Landesliganiveau runter bis zum Neueinsteiger reicht passe ich meiner Aufstellung dem Gegner an. So verliert man zwar einmal mehr, lässt jedoch die eigenen Spieler gegen ungefähr gleichstarke Gegenspieler antreten. So werden sie nicht überfordert und auch nicht unterfordert.
    Bei den Hallenturnieren handhabe ich das ähnlich, hierbei habe ich meine Mannschaft mehr oder weniger geteilt und kann so mit der einen Truppen zu den spielstarken Turnieren und mit der anderen Truppe zu den nicht so spielstarken Turnieren fahren. Dabei muss man jedoch drauf achten das den Kindern nicht vermittelt wird sie seien schlechter wie ihre anderen Mitspieler!


    gruß flyer

  • Zitat

    "Aber schon durch die ersten Trainingseinheiten und Eindrücke kristallisierte sich bei den Trainern "Willi" und "Fritz" eine Stammformation heraus." (Namen ersetzt)

    Zunächst einmal, denke ich, dass ein solcher Satz – sollte er so von den Trainern gesagt worden sein – schon auf einen erfolgsdenkenden Trainer hinweist. Denn im E-Jugendalter von einer Stammformation und Stammspielern zu sprechen, zeugt in meinen Augen von einer Unwissenheit im Umgang mit Kindern und dem Kinderfußball.


    Auch lässt sich vermuten, dass der angesprochene Zeitungsartikel die Absicht hatte, die „Erfolge“ der Trainer in den Vordergrund zu stellen.


    Nichtsdestotrotz finde ich es enorm wichtig, dass die Kinder lernen, dass für eine Mannschaftssportart – auch in einem breitensportorientierten Verein in der E-Jugend - diszipliniertes, zuverlässiges und respektvolles Verhalten erforderlich ist. Das heißt, regelmäßige Teilnahme am Training, pünktliches Erscheinen und gegebenenfalls frühzeitige Benachrichtigung bei Nichtteilnahme sollte schon „normal“ sein. Allerdings ist es nicht selten so, dass Kinder mehrere Hobbys haben und somit generell nicht an allen Terminen teilnehmen können, das sollte der Trainer dann respektieren und das nicht zum Nachteil dieser Kinder werden lassen, weil diese Kinder sich dann höchstwahrscheinlich langfristig für ein anderes Hobby entscheiden werden.


    Alles im allen vermute ich, dass hier kein kindgerechtes Verhalten seitens der Trainer vorliegt, jedoch solltest du auch respektieren, dass dein Sohn nicht so oft berücksichtigt wird, falls er nicht regelmäßig am Training teilnimmt und sich eventuell nicht immer abmeldet und somit einfach nicht das Verhalten vorliegt, dass sich ein (ehrenamtlicher) Kindertrainer für seine Mühen erwünscht.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Hallo an alle Leser von Papafußball,
    Möchte mich kurz vorstellen, bin der Co -Trainer von vorliegender thematisierter Mannschaft in dem der Junge von Papafußball spielt.
    Betreue nun im 5. Jahr E-Jugendmannschften unserer JSG, zuvor war ich auch schon im F-Jugendbereich tätig.
    Versuche dieses auch bestmöglich auszufüllen, evtl. Defizite werden nicht ausgeschlossen,wer ist schon perfekt!?
    Aber diverse Dinge die hier im Raum stehen möchte ich doch auch ein wenig von meiner Seite beleuchten.
    Papafußball hat nie auch nur im geringsten versucht das Thema mit uns ( 2Trainer und ein zusätzlicher Betreuer) zu erörtern.
    Weit vor Anfang der Saison, noch vor letzter Sommerpause wurde von mir im Wissen das für die Runde 2013/14 über 20 Kinder den Kader
    für diese Saison bilden der JSG Jugendleitung mitgeteilt das 2 E-Jugendmannschaften gemeldet werden sollten.
    Dieses geschah dann leider nicht.
    Wir Teamtrainer und Betreuer wollten in der Not das nach unserer Meinung beste aus der Situation machen,
    also haben wir bei unserem ersten Zusammentreffen vor Saisonbeginn mit allen Eltern und Kindern die Situation geschildert.
    Wir teilten mit das wir dem Problem damit begegnen wollten zusätzlich zu den normalen Quali und Rundenspielen so viel wie möglich Freundschaftsspiele und Turniere zu spielen , da uns schon klar war das hier nicht alle Spieler gleichviel zum Einsatz kommen.
    Meines Erachtens haben wir das auch nach Kräften in sehr reichlicher Form getan.
    Vereinseigenes Turnier, Nachbarvereinsturniere,etliche Freundschaftsspiele,drei Hallenturniere,bereits letzte Woche das erste Freundschaftsspiel dieses Jahr.
    Bei meiner Frage an die Eltern speziell an die Väter gerichtet ob es evtl. noch Freiwillige Trainer oder Betreuer gäbe hat sich niemand gemeldet.
    Auch hat sich Papafußball nicht dazu geäußert das Ihm diese Situation mißfällt.(schade) statt dessen nun dieses Forum.
    Zur Stammmannschaft wäre zu sagen das in den bisherigen Quali und Meisterschftsspielen 15 Spieler zum Einsatz kamen.
    Ja das sind nur ca. 75% das kann man uns dann doch vorhalten.
    Zu unserer Entscheidung wer zum Einsatz kommt zählt natürlich auch die Trainingsbeteiligung und da gibt es dann Spieler die immer oder fast immer die beiden Trainingseinheiten unter der Woche besuchen und sich auch dementsprechend einbringen und weiterentwickelen.
    Und ja ich stehe dazu mit der vermeintlich stärksten Elf bei den Kreisklassenspielen anzutreten, aber es wäre sich in die Tasche gelogen wenn
    ein Forumsteilnehmender Trainer das nicht möchte, ein Trainer der keinen Erfolg haben möchte gibt es nicht,es gibt nur Trainer die zu verbissen sind, davon sind wir als Teilnehmer der KK2 jedoch weit entfernt.
    Aber auch wir freuen uns natürlich wenn mal ein Spiel gewonnen wird.
    Der Sohn von Papafußball hat definitiv Potenzial , aber es hat einfach noch nicht zum Einsatz in der sog.Stammformation gereicht.
    Der Trainingsbesuch dieses Jungen liegt bei 70- 75%, Entschuldigung fürs trainingsfernbleiben kommen zu einem Teil garnicht.
    Ich wünsche mir natürlich das der Junge auch in Zukunft bei uns Fußball spielt zumal er zum jungen E-Jugend Jahrgang 2004 gehört.
    Außerdem wünsche ich mir das Papafußball sich aktiv bei uns als Betreuer oder Trainer zu Verfügung stellt,vielleicht macht er es ja besser.
    Zumindest aber wäre der Versuch mal mit uns zu sprechen ein guter Anfang.


  • @WILLI1960:


    Du hast also 5 Spieler, bei denen es in dieser Saison zum Einsatz in der "Stammformation" nicht gereicht hat?


    Natürlich möchte jeder Trainer hier Erfolg haben. Der feine Unterschied liegt in der Definition von "Erfolg". Mein Erfolg besteht darin, neue Spielerinnen zu gleichwertigen Teamkolleginnen weiterzuentwickeln. Mit manchen Spielerinnen spielen meine Mädchen quasi in Unterzahl. Trotzdem spielen alle Mädchen bei mir mindestens 50%. Und bei mir werden sie dann immer besser oder sie sehen ein, dass Fußball nichts für sie ist und hören auf. In beiden Fällen bin ich "erfolgreich". Jedenfalls nach meiner Definition. Wenn aber Mädchen aufhören, weil ich sie zu wenig eingesetzt habe, schäme ich mich. Ist aber bisher nicht vorgekommen.


    Wenn mir mein Verein bei 20 Spielern nur eine Mannschaft meldet, würde ich knallhart rotieren und auf die Ergebnisse wäre geschissen. Und wenn es dem Verein nicht gefällt, müssen sie sich einen neuen Trainer suchen.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Nur weil ich Spieler oder Spielerinnen einsetze, werden sich die Kinder nicht weiterentwickeln.
    Durch eine solche Strategie steht der Trainer zwar auf der totalen KifuSeite, aber habe ich das Kind dadurch gefördert.
    Nur weil ich am Gras ziehe, wächst es nicht schneller.
    Beim betreffenden Kind handelt es sich um ein Kind des jüngeren Jahrgang, welches erst ein Jahr spielt.
    Muss dieses Kind gegen E Jugendlichen spielen, welche bereits seit dem 4 Lebensjahr trainieren und ein Jahr älter sind, wird er in der Regel keine Chance haben und auch nicht wirklich etwas aus seinem Einsatz lernen.
    Das Gegenteil ist sehr wahrscheinlich.( Frustration)
    Dies sollte jedoch die Intension (Weiterentwicklung) eines Einsatz eines im Wettkampf sein.
    Ist die Handlungsgeschwindigkeit der Gegenspielers jedoch weit entfernt von der eigenen, führt dies eher zur Frustration.
    Alles andere klingt zwar politisch korrekt, ist aber nicht förderlich für die sportliche Entwicklung der Kinder.
    Daher kann es durchaus sinnvoll sein Kinder im Wettbewerb ersteinmal weniger einzusetzen und verstärkt durch Freundschaftspiele an die Anderen heranzuführen.
    Verantwortlicher Abwägung statt strikter und knallharter ... ist manchmal zielführender und im Interesse des Kindes.

  • AKjfv:


    Ich bin absolut bei dir, wenn du für neue Kinder ausreichend Freundschaftsspiele vereinbarst. Aber wie sieht denn die Realität aus? Die "Stammmannschaft" (was für ein geiler Begriff für ein Team von 10- und 11jährigen Kindern) hat 22 Meisterschaftsspiele und vielleicht noch einige Pokalspiele. Und der Rest wird dann über zwei bis drei Freundschaftsspiele in Einsätzen von wenigen Minuten "vor dem harten Wettkampf" geschützt.


    Also für mich klingt das wie die konstruierte Entschuldigung von Otto-Normal-Trainer, der in der 2. Kreisklasse mit Macht die Meisterschaft erringen will. Aber tröste dich - damit bist du in bester Gesellschaft. Die meisten Trainer, die ich kenne, handhaben das so. Die wundern sich dann nur, wenn der Wechsel auf 9er- oder 11er-Feld nicht klappt. Die verstehen die Welt nicht mehr, weil ihr kleiner aber feiner Stammkader nicht ausreicht und ihnen gar die talentiertesten Spieler auch noch abgeworben werden.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass für Kinder der regelmäßige Einsatz für das eigene Team im Trikot unersetzlich ist. Woche für Woche zu erfahren "du bist nicht dabei, weil du noch zu schwach bist" treibt sie garantiert in andere Sportarten, wo die Trainer schon mehr begriffen haben, worauf es ankommt.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Hallo Schleppi,
    Ich spiele nicht in der KK 2 und muss auch nicht getröstet werden.
    Im Gegensatz zu früher wirft man Kinder nicht mehr ins tiefe Wasser und schreit " Schwimm".
    Daher so mein Ansatz, kann es Gründe geben Kinder ohne Zeitdruck und behutsam an das mir unbekannte Leistungsvermögen der sog. Stammmannschaft heranzuführen.


    Wenn jemand eine Patentlösung mit Erfolgsgarantie hat, wie man das Problem eines zu großen Kaders mit stark heterogenem
    Leistungsvermögen kurzfristig löst und dabei allen Beteiligten gerecht wird, wäre ich und andere sicherlich sehr neugierig.

  • Finde ich spannend, wie du auf KK2 anspringst.


    Und den Hinweis, dass DU nicht KK2 spielst, auch. Und da haben wir vielleicht den Kern des Problems. Du beziehst die Spielklasse, Siege und Niederlagen auf DICH. Und vergisst vielleicht dabei die Interessen der Kinder. Die interssieren sich nämlich meistens nicht ganz so sehr für die Liga und die Ergebnisse. Die wollen einfach spielen. Alle übrigens. Nicht nur die Top 7.


    Der Hinweis auf KK2 war übrigens - obwohl in der Antwort auf dich geschrieben - auf WILLI 1960 gemünzt. Seine Mannschaft (und nicht ER) spielt nämlich KK2. Und WILLI 1960 bekommt es tatsächlich gebacken, in der KK2 (vermutlich unterste Liga) 25% seiner Spieler komplett gar nicht spielen zu lassen. Und ich möchte gar nicht wissen, wie er die Kaderplätze 8 - 11 in einem Spiel handhabt. Ich habe da so eine Idee.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Ich bin ebenfalls der Ansicht, das ausreichende Einsatzzeiten in Wettkampfspielen absolut unabdingbar sind für die Entwicklung der Spieler. Training alleine wird die Technik schulen, aber um ein funktionierendes Mitglied einer Mannschaft zu sein und seine Rolle auf dem Platz zu finden muss man nun mal spielen.


    In unser diesjährigen Mannschaft (2. Jahr D-Jugend) haben wir einige Spielerinnen, die seit drei Jahren Fußball spielen, aber in den letzten Jahren zu den gehörten, die wenig Einsatzzeit hatten. Beim Training machen sie die Übungen so gut wie alle anderen, aber auf dem Platz müssen sie fast heran geführt werden wie Anfängerinnen. Sie müssen im Prinzip von Grund auf lernen, mit der Wettkampfsituation zurecht zu kommen und sich von der Nervösität nicht übermannen zu lassen. Sie spielen ihre erste 'richtige' Saison mit ordentlichen Einsatzzeiten, das merkt man deutlich. Sie fangen jetzt -mit drei Jahren Verspätung- erst an wirklich Teil einer Mannschaft zu sein und sich auf dem Platz zurecht zu finden. Allerdings ist es diesjahr auch leicht, da wir nur 10 Spielerinnen haben und der Mindesteinsatz von 30 Minuten bei dem übersichtlichen Kader keine besonderen logistischen Probleme bereitet, auch mal schön :)


    Das Problem mit den wenigen Einsatzzeiten holt einen irgendwann wieder ein, das merkt man im höheren Jahrgang. Und echte dicke Paules gibt es m.E. nur ganz wenige, nicht alle können Leistungsträger werden, aber ich bin mir sicher das man aus fast jeden ein funktionierenden Bestandteil im Mannschaftsgefüge machen kann.

  • Hallo Schleppi,
    Bitte auf d... Textinterpreationen verzichten und sich wirklich mit den Inhalten und Aussagen auseinandersetzen und sich nicht durch mutwillige Fehlinterpretationen als Übertrainer zulasten von Trainerkollegen profilieren.
    Spielpraxis ist wichtig und hat es nach Aussage des betreffenden Trainers auch für alle genug gegeben.
    Davon gehe ich auch zunächst einmal aus. Da ich nicht permanent anderen etwas unterstellen möchte.
    Es ging nur darum, ob der sofortige Einsatz von Anfängern im organisierten Wettkampf unter gewissen Umständen nicht zielführend ist.


    Da die Wettkampforganisation nicht einheitlich geregelt ist kann ich über das Leistungsniveau der KK 2 keine Aussage treffen. Bei uns gibt es in der Regel 7 KK die leistungsmäßig gestaffelt sind. ( Quali) Da ich keine Ahnung habe wie es im betreffenden Kreis geregelt ist , halte ich mich mit einer unnötigen Wertung zurück.
    Würde manchem anderem auch helfen.

  • Hallo AKjfv,


    o.k, dann mal zur Sache:
    Aktuelle Ausgabe (01/14) fussball training junior vom DFB - Seite 7:
    Alle erhalten ausreichend Einsatzzeiten
    Am wichtigsten für die Entwicklung der Kinder - ganz gleich, ob wir über einen Bambini- oder D-Juniorien-Kicker reden - ist das Trainerverhalten hinsichtlich sportlicher Entscheidungen. Nur wenn Sie alle Jungen und Mädchen lange genug spielen lassen, können auch alle sportliche Fortschritte erzielen.


    Also deinen tollen Sprüche mit dem "Gras ziehen" und dem "ins Wasser werfen" suche ich dort vergeblich. Und wenn ich die Tipps vom DFB beherzige und du das als "politisch korrekt" abtust, profiliere ich mich gerne. Gerne auch zu deinen Lasten.


    Ich habe eine bestimmte Sorte von Trainern kennengelernt und ich kenne auch einen bunten Strauß von Sprüchen, mit denen diese Trainer ihre Dorfbundesliga bei den E- und F-Junioren rechtfertigen. Da gilt es "einer Mannschaft Struktur zu geben" und "die Guten wollen eben nicht mit den Schlechten spielen". Dein "Graszieh-Spruch" hat den Strauß aber noch um eine neue Blume erweitert.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Auch wenn du es immer wieder behauptest, niemand hat bestritten das alle Kinder genug Einsatzzeiten bekommen sollen.
    Der Spruch mit dem Gras ist im übrigen ein bekanntes afrikanisches Sprichwort, welches in den Sozialwissenschaften gerne verwendet wird. Bitte nachlesen! Google hilf!


    Wenn du andere gerne in Schubladen steckst und es dir hilft, soll es mir recht sein.
    Aber eine Diskussion, setzt eine Auseinandersetzung mit Argumenten voraus.

  • Also diese Diskussion startete doch mit dem Vorwurf eines Spielervaters, dass es bei den E-Junioren eine Stammmannschaft gäbe und sein Sohn zu wenig spiele. Dann hat sich - und das finde ich zunächst mal ganz positiv - der Co-Trainer der entsprechenden Mannschaft gemeldet und Stellung bezogen.


    Er hat dann eingeräumt, dass im "regulären Spielbetrieb" 25% aller Kinder nicht zum Einsatz gekommen sind. Natürlich kann man sich dann hinter dem Verein verstecken und beklagen, dass bei 20 Kindern nur eine Mannschaft gemeldet worden sei. Aber dann muss ich als Trainer reagieren.


    * Möglichkeit a) ich suche mir einen Verein, der genügend Mannschaften meldet
    * Möglichkeit b) ich setzte knallhart auf Rotation und dann bekommt jeder Spieler seine Einsatzzeiten
    * Möglichkeit c) ich versuche, die Spielerzahl von 20 auf 15 zu reduzieren, in dem ich den schäbigen Rest nicht einsetze


    Und mir scheint es dann doch so zu sein, dass hier von Möglichkeit c) Gebrauch gemacht wurde.


    Wenn es dir erscheint, als habe ich dich in die Schublade der Dorfbundesligisten gesteckt, tut es mir leid. Und natürlich kann ich deine Argumentation ein Stück weit nachvollziehen. Aber in der Mannschaft des Threaderöffners wird doch wohl offensichtlich Dorfbundesliga gespielt. Bei dir vielleicht nicht. Und bei mir wohl auch nicht.


    Ich reagiere zuweilen sehr allergisch, wenn ich sehe, wie Fußballtrainer mit immer den gleichen Argumenten Kinder dem Fußball entfremden. Die Kinder gehen möglicherweise für immer dem Fußball verloren. Kinder, die vielleicht mal gute Trainer oder Schiedsrichter würden. Kinder, die zum falschen Zeitpunkt den falschen Trainer hatten. Und wenn wir Trainer so weiter machen, haben wir bald freie Weideflächen für unser Vieh. Weil wir keine Fußballspieler mehr für die großzügigen Rasenflächen haben.


    Und der Hauptgrund, dass Kinder mit dem Fußball aufhören, sind - die Trainer. Haben mir jedenfalls die Dozenten auf dem Lehrgang erzählt. Und bestätigt meine Erfahrungen. Deshalb finde ich dieses Forum hier so wichtig. Wer hier liest, hinterfragt sich. Und ist vielleicht bereit, dazuzulernen. Und lässt die Dorfbundesliga endlich mal los.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Passend zum Thema ein Ausschnitt von Christian Streich:


    http://www.youtube.com/watch?v=fPCjdm_rrks


    .............und heute wollen alle immer "mittendrin statt nur dabei" sein :(


    die damalige 'wartezeit' bis man 'reif' ist, das gewisse durchhaltevermögen der kids bis man zum einsatz kommt, jenes wo man sah, ob sie wirklich fußballspielen wollen ist heute ja verpönt (und kann man sich durch kindermangen auch nicht mehr leisten)................das ist wohl auch einer der unterschiede zwischen damals und heute



    gruss

  • Wir haben in un serer E Jugend einen Kader von 12 Spielern, drei F Jugendspielern die öfter aushelfen (müssen und wollen) und gegen diese Armada von E1-E8 Clubs spielen.
    Wer spielt? Der Stamm! Warum? Das sind die, die IMMER dabei sind. So eine Auswahl hab ich garnicht. ABER, wir haben einen sehr talentierten jungen Kerl bei uns. Er macht das Training nur halbherzig mit (stand November). Spielt er komplett ? Nö! Mittlerweile will er sich aber in den "Stamm" reinspielen und macht seit ende November riesen Schritte. Hat jetzt in der Halle durchgespielt (auch weil andere im Urlaub waren, aber auch weil er bemerkt hat das eben alles nicht nur geschenkt wird).
    Die "kleinen" haben für sich schon einen Plan wer wie gut cia ist. Gerne Tipps um Kindern zu erklären warum sie trotz können und 100%iger Trainingbeteiligung NICHT spielen sollen oO


    Ständige Rotation im Kinderfußball ist ja im Kindespsychologischen Trainingsaspekt richtig. Aber bitte, dieser effekt ist doch eher schädlich für: die Spieler die a) Unregelmäßig am Training teilnehmen (NICHT wenn sie nicht können, sondern einfach kein bock auf Training haben) b) Im Training Quatsch machen obwohl rund 60 Minuten von 90 sehr locker gestaltet sind und c) einfach nicht für diese Art von Sport geeignet sind (nicht böse gemeint, aber es ist nunmal so, dass Kinder in der Motorik etc. einfach nicht zum Fußball passen und Eltern Ihre Kinder da einfach reindrängen wollen).


    Ja, ich würde ebenso behaupten JEDER Jugendtrainer von F bis A (1- 100) hat "seinen" Stamm.
    Das hat aber auch GARNIX mit Selbstbestätigung (Ich zb. hol mir die, in dem ich selbst aktiv spiele ;) ) zu tun. Es ist doch rein von der soziologischen Sichtweise ganz klar: Du hast eine Gruppe an Kindern, jedes Kind ist Individuell, jedes hat andere Ziele und Ideen warum Fußball, warum Training warum Sport und warum/wozu Wettkampf.
    Ich als 10 Jähriger war immer darauf bedacht erst im "Dorfverein" dann in der Kreisauswahl einen Stammplatz zu bekommen. Mein kleiner und schmaler Körperbau hat mich immerwieder dazu gezwungen mehr zu tun als die anderen, das hat funktioniert und mich glücklich gestimmt, da ich eben Stamm spielen durfte, sowohl als auch im "Dorfverein und später im "Leistungsverein").


    Es ist natürlich richtig und schön JEDEM Kind (und wir sprechen ja von Kindern) seinen Einsatz zu geben!


    ABER! Manchmal denke ich das der DFB seine Leitfäden ein wenig danach richtet was vor deren Nase passiert und weniger unmittelbar "vor Ort".


    Du hast sagen wir mal einen Kader von 20 Spielern. 15 davon regelmäßig im Training. 7 davon älterer Jahrgang oder auch einfach "gut, talentiert etc". Dann hast du die, die nicht so stark etc. sind aber immer Gas geben und sich Mühe geben. Und dann hast du noch die, die nicht zum Training kommen. (Nehmen wir mal extrem an drei die echt gut sind).


    Bitte!!! Sagt jetzt NICHT das Ihr da nicht im Kopf einen "Kader" habt! Der, der nicht so talentiert ist sich aber immer reinhaut spielt doch wohl vor dem, der was kann aber nie oder nur selten kommt? Die Jungs die beides haben, spielen sicher öfter als die, die "weniger können" aber werden genauso für solche auch rotiert. Aber davon zu Sprechen es gäbe KEIN denken in Hinsicht "Stamm" , sorry halte ich für heuchlerisch!


    Alles in Anführungszeichen soll nicht dirket meine Sprache wiedergeben uns darf gerne durch eigene Gedanken ersetzt werden.


    Zum TS kann ich auch nur sagen: Selbst hinterfragen was die Trainingsbeteiligung betrifft. Stimmt diese, dann mit dem Trainerteam reden! (Starke Aktion auch, das sich der Trainer selbst meldet!!)

  • Handmarke
    Dass ein Spieler, der regelmäßig zum Training kommt, mehr spielt als einer, der nicht regelmäßig kommt, das ist vollkommen ok und das bestreitet hier ja auch niemand. Aber die Leistungsfähigkeit darf hier kein Kriterium sein. Und genau das machst Du (leider), wenn Du von Kindern sprichst, die "motorisch nicht für Fussball geeignet sind" und die deshalb nicht spielen. In der F ein NoGo aus meienr Sicht!


    Ich hatte in der F genau so einen Kader: 20 Jungs, 3 (oder 4?) Altjahrgang, Rest Jungjahrgang, leistungsmäßig sehr weit auseinander. Das war große K***, keine Frage. Ich habe konsequent rotiert. Zum Spiel habe ich max. 10 oder 11 mitgenommen, mehr ist ja kaum einsetzbar (obwohl man bei uns mittlerweile bis zu 15 Spieler mitbringen darf). Also musste ich immer Spieler zuhause lassen. Wenn man das gerecht gestaltet, so dass die Kinder sehen, dass jeder mal pausiert, dann ist das eigentlich kein großes Problem. Was mich viel mehr beschäftigt hat, ist das unterschiedliche Leistungsvermögen. Zwischen den Kindern lagen Welten. Ich habe versucht, gegen starke Gegner eine relativ starke Mannschaft zu stellen, und gegen schwache die schwächeren Kinder entsprechend mehr einzusetzen. Das hat leidlich geklappt, aber vor allem in der ersten Halbserie haben wir permanent hoch verloren, oft zweistellig. Gegen eine ausgewählte F1 hatten wir nicht den Hauch eine Chance. Es war schwer, die Stimmung im Team hochzuhalten, keine Frage. Im zweiten Halbjahr waren wir dann in der schwächsten Gruppe, da haben wir dann sogar ein paar Spiele gewonnen.


    Ich würde es wieder so machen. Dass es der richtige Weg ist, sehe ich daran, dass die allermeisten Spieler jetzt 3 Jahre später immer noch dabei sind. Ich habe das Team vor 2 Jahren abgegeben, aber mein Nachfolger verfährt so wie ich. Das Team hat weiter Zulauf, während andere Vereine Probleme mit dem Nachwuchs haben.Und etliche der damaligen Rumpelfüssler spielen mittlerweile gut mit.


    Aber halt, eins würde ich heute anders machen: Ich würde dem Verein viel eher die Pistole auf die Brust setzen, dass bei 20 Spielern eine weitere Mannschaft aufgemacht werden muss. Mich hat das damals schon ziemlich zerrissen, vor allem im Training.


    Grüße
    Oliver