Taktische Fouls

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  • Das Thema wurde schonmal diskutiert (Werden Eltern und zum Teil Trainer unfairer als früher?), aber dennoch füch mich wegen eines Elebnisses am Wochenende wieder aktuell: U11-Turnier (also E), hoch aufgerückter Verteidiger wird kurz hinter der Mittellinie vom Stürmer umspielt. Der schnelle Stürmer zieht daraufhin alleine in Richtung Tor, der Verteidiger hinterher, kann aber nicht mehr komplett aufschließen und zieht den Stürmer daraufhin am Trikot bis dieser abstoppen muss. Also genau das, was man im Fernsehen als "taktisches Foul" bezeichnet. Der Trainer des Verteidigers lobt seinen Spieler daraufhin ausdrücklich ("Gut gemacht!").


    Die Situation wurde von den zusehenden Eltern sehr kontrovers diskutiert. Die gestandenen Fussballer fanden das vollkommen in Ordnung ("In so einer Situation darf der Verteidiger den Stürmer nicht durchlassen, zur Not halt auch ein harmloses Foul begehen"). Eine andere Gruppe (zu der ich gehöre) fand das Foul schon doof, aber den eigentlichen Hammer fand ich, dass der Trainer dieses Verhalten auch noch lobt! Einig geworden sind wir nicht. Wie seht Ihr das? Gehören taktische Fouls zum "Werkzeugkasten" eines (jugendlichen) Fussballers? Wenn nein, dann ist die Diskussion schnell fertig. Wenn ja, dann wird es spannender: Darf/soll der Trainer solches Verhalten tolerieren oder sogar noch fördern? Muss er das sogar, weil das zum fertigen Fussballer dazu gehört?


    Wie gesagt, es geht nicht um die Blutgrätsche, sondern es geht mir darum, ob der Trainer den Spieler ermuntert, im Sinne des Ergebnisses bewusste Regelverstöße zu begehen (Armeinsatz im Zweikampf, Trikotzupfen). Als Romantiker bin ich ja eher für Fair-Play, aber vielleicht bin ich da ja viel zu naiv...


    Grüße
    Oliver

  • Wenn Taktik als Plan beschrieben wird, ein Spiel erfolgreich zu gestalten, dann können Fouls darin nicht vorkommen! Beim sogenannten taktischen Foul wird der Gegner an einer besonders günstigen Torchance gehindert. Das Festhalten gilt als Kavaliersdelikt, während das von hinten Umtreten mit Gelb oder Rot bestraft wird.


    Beim gegnerorientierten Spiel kommt dem Sprinttempo im 1 : 1 Duell besondere Bedeutung zu, weil in den unteren Ligen eine ausreichende individualtaktische Ausbildung in der Regel aufgrund mangelnder Trainerkenntnisse nicht erfolgt. Greift hier der Abwehrspieler frontal an, statt den Angreifer durch seitliches Anlaufen und Abdrängen an der Tempoaufnahme zu hindern, dann muß sich der Verteidiger zunächst umdrehen, um den bereits um einige Meter entfernten gegnerischen Angreifer wieder einzuholen. Holt er ihn ein und hält ihn dann fest, weil ihm andere Mittel nicht vom Trainer vermittelt wurde, dann kann man nicht von einem taktischen Foul sprechen, sondern von fehlender Trainerkompetenz!


    Diese Beurteilung richten sich ausschließlich auf den Jugendbereich! Im Senioren-Profibereich mag es hin und wieder tatsächlich ein taktisches Foul geben, da es hier kaum qualitative Unterschiede der besonders umfangreich ausgebildeten Spieler gibt. Hier können manchmal wenige Zentimeter Vorsprung wie auch Detailfinessen einzelner Profis dazu führen, dass man das taktische Foul als letztes Mittel anwendet. Wer die Bundesliga-Szene jedoch schon länger beobachtet, wird festgestellt haben, dass taktische Fouls hier immer seltener werden, weil es im Pressing bzw. Gegenpressing einen guten Mix zwischen Gegnerweg- und Passwegabdeckung gibt.
    Spieler (z.B. Marco Marin) finden heute nur noch das Gelächter, wenn sie bei jeder kleinen Körperberührung hinfallen und so den Zuschauer um eine attraktive Spielweise betrügen wollen!

    2 Mal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Als aller erstes möchte ich sagen, dass ich lieber ein Trikotzupfen als eine Blutgretsche sehe.


    Ob es richtig oder falsch ist?
    Hmmm... schwierig zu sagen, weil ich zweier Ansichten bin;
    1) Von der Ausbildung her ist es vermutlich richtig, denn oft machen taktische Fouls durchaus sinn.
    2) Moralisch gesehen ist es aber falsch, weil ein taktischer Foul, unfair ist.


    Was nun...???


    So wie ich mich kenne, hätte ich mich da vermutlich abgewandt und kein Ton raus gelassen.
    So quasi; "Loben solltest Du einem E-Junior für so was nicht... ABER... da es taktisch eigentlich richtig ist, auch nicht gleich kritisieren... denn weiter Oben ist dieser Spieler nämlich der Lackaffe, wenn er diese Notbremse nicht macht."
    Vermutlich würde ich einfach die Klappe halten.


    Was aber nach dem Spiel und im nächsten Training passiert währe dafür eher entscheiden, weil ich dem Verteidiger raten würde, sich zurückfallen zu lassen, damit er nicht so einfach umspielt werden kann. Somit ist dann ein Trikotzupfen auch nicht mehr nötig.


    Eigentlich ist der Verteidiger von Anfang an, falsch gestanden. Sonst währe dies alles ja gar nicht nötig gewesen.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • einen Jugendspieler für ein taktisches Foul zu loben, halte ich für ein Unding, genauso wie ihm diese Möglichkeit mal zu offerieren.


    da ich aber keinen Heiligenschein trage, habe ich bei solchen Situationen stll für mich gedacht, dass er das jetzt doch clever gemacht hat.


    als Spieler wurde ich lieber am Trikot festgehalten als von hinten in die Beine getreten.
    mit vorgestreckter Sohle in den Gegner ist wesentlich schlimmer und das seh ich jeden Samstag garantiert wesentlich häufiger, als
    das Trikotfesthalten als taktisches Foul.


    Natürlich gehört es im nächsten Training dazu, dem Spieler andere Möglichkeiten aufzuzeigen.


    Trotzdem wird es immer wieder mal zu solchen Spielsituationen kommen.


    Wenig Verständnis habe ich, wenn es dann Schiris gibt, die solches nicht mit Gelb ahnden.


    gg

  • Zwei Situation beim letzten Heimspiel (mein Sohn war Schiri): Unser Spieler war am Gegner vorbei und lief allein auf den Torwart zu, in beiden Fällen (ohne Aufforderung des Trainers) gab's ein klares Legen des Gegners, einmal sogar kurz vorm Strafraum.
    Eigentlich eine klare Notbremse, denn kein anderer Feldspieler hätte mehr eingreifen können. Sohnemann hat auch jeweils (nur) Freistoß entschieden - aber keine Karte, bzw. Zeitstrafe gegeben. Offensichtlich ist, dass es nur drei Vereine (egal, ob "Erste" oder "Zweite") betrifft - andere versuchen es über "fairen" Zweikampf, bzw. durch Ablaufen des Balls.

  • foul ist foul und muss geahndet werden, in diesem fall mit rot, weil letzter mann.
    soviel dazu.


    ein unsportliches foul ist alles was mit dem ball an sich nichts zu tun hat, wie festhalten, falsche sperre usw.


    ein brutales foul ist alles was die gesundheit gefährdet.


    ein taktisches foul ist ein toller begriff, er unterstellt sozusagen die richtigkeit dessen, da es ja "taktisch" also als richtig benannt wird.
    ich finde es kagge und ich hasse es. clever gemacht hat es der stürmer, weil er den abwehrspieler ausgedribbelt hat.
    ihn mit einem legitimen weil "taktischen" foul zu bestrafen finde ich falsch.
    dieses zu fordern ist falsch. es als mittel anzusprechen ist falsch. es zu verharmlosen ist falsch.


    mein fazit: fouls haben im fußball und im jugendfußball im speziellen absolut nichts zu suchen.
    sie zu verharmlosen wirkt allem entgegen, was wir über jahre in der jugend predigen.
    es wird immer eltern und trainer geben, die dies fordern und fördern.
    ich bin es ganz sicher nicht!

  • Es gehört schon zum Werkzeugkasten ambitionierter Spieler ein Sensorum für den "richtigen" Punkt zwischen Blutgrätsche und Nichtstun zu finden.
    Dabei gehört es genauso zum Spiel den Gegner JEDERZEIT am Torschuss zu hindern, genauso wie alles getan werden muss, um Verletzungen möglichst auszuschliessen.
    Uebungen wo der Angreifer am Verteidiger vorbeizieht gehören bei uns in der E zum Standard.
    Ziel des Verteidigers ist es den kontrollierten Abschluss des Angreifers durch Berührung, Gestik, Rufen möglichst zu erschweren. Es gibt da Tricks wo man wann den Gegner nur ganz kurz berührt um ihn aus dem Konzept zu bringen (Kampfsportarten lassen grüssen). Aus Sicht des Schiris sieht das dann, für einen Spieler der darauf nicht gefasst ist, wie Verstolpern und Verschiessen aus.
    Gleichzeitig lernen unsere Stürmer sich nicht durch solche Dinge irritieren zu lassen und mit der Konzentration eines Shaolin-Kriegers die ganze Energie allein auf den Abschluss zu fokussieren.
    Im Leistungsbereich müssen und sollen diese Tricks und Kniffe früh an die Kids herangeführt werden.
    Wenn man das so liest tönt es nach unfair. Da es in der Regel beide Mannschaften anwenden, gleicht sich das wieder aus. Im Endeffekt ist es Training der mentalen Komponente die im leistungsorientierten Fussball der Zukunft einen immer höheren Stellenwert haben wird.
    Fazit:
    Taktische Fouls sind eine besondere Form des Zweikampfs mit Fokus auf mentaler Stärke. Sie müssen sowohl als Angreifer(passiv) wie als Verteidiger(aktiv) geübt werden.


    P.S. Wer das regelmässig übt, verhindert so wohl am ehesten Verletzungen die meisten durch unkontrollierte Stürze und anormale Bewegungen verursacht werden.

  • Vielleicht noch ein Hinweis:
    Ich mache mir seit Jahren zu jeder Verletzung meiner Spieler Notizen.
    Einer der heikelsten Situationen betrifft Stürmer die auf massige, langsame Verteidiger treffen, diesen ausdribbeln, dann aber vor dem Tor abbremsen, so dass der Verteidiger zum Teil auch völlig unabsichtlich dem Stürmer von hinten reinläuft.
    Ich predige meinen Stürmern deshalb immer, nie, aber auch gar nie vor dem Tor zu bremsen. Linker Fuss, rechter Fuss, völlig egal - Tempo halten und rein das Ding. Alles andere bietet sich für taktische Fouls geradezu an.

  • Wer später mal ein erfolgreicher Fußballer werden will, muss früh damit beginnen, Unsportlichkeiten auch technisch korrekt zu beherrschen.
    Man sollte seinen Jungs nicht nur das korrekte taktische Foul beibringen, sondern auch die anderen Möglichkeiten, den Gegner auf unfaire Art zu besiegen.


    Kann man hier sehen:

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    Wenn man das richtig macht, schaffen es die Spieler zur Perfektion:

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    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Wer später mal ein erfolgreicher Fußballer werden will, muss früh damit beginnen, Unsportlichkeiten auch technisch korrekt zu beherrschen.
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    Zweite Video habe ich nicht gesehen, weil mir bereits das erste zu blöd war.
    Mein Gott... da müssen die Junioren aber super Fussballer sein um so einen Schwachsinn zu lernen...


    Wenns so ist; ich mag ehrliche Blutgretschen mit dem Versuch den Ball zu spielen.
    Wenns so ist; ich mag sämtliches Trikotupfen.


    Stelle mir gerade vor, wie ich als Vater eines Juniors agieren würde... da müsste mein Sohn nur einmal kommen und meinen, er würde lieber Handball spielen. Da würde ich diesen sofort vom Fussball abmelden, wenn man schon solchen Schwachsinn lernt.

  • wer sucht einen Spezial-Co Trainer im Kinderfussball?


    in 20 Jahren Aktivenfussball Erfahrung in taktischen Fouls, verbales Provozieren des Gegenspielers, Verhinderung des Kopfballes durch
    kurz auf die Füsse treten bis zum richtigen Anrempeln, richtige nicht zu ahnendender Ellbogeneinsatz bis richtiges Trikotziehen, nur so als einige Beispiele.


    Natürlich nur den Kindern zum beibringen, um sich darauf einstellen zu können und lernen damit umzugehen und auch das Kennenlernen der entsprechenden
    Gegenmassnahmen.


    @FB, da wäre ich garantiert bei euch an geeigneter Stelle. Da es ja alle machen, darf man nicht hinterherhinken, denn wer zu spät kommt (besser
    zu spät damit anfängt) den bestraft das Leben. (besser wird nie Profi)


    gg

  • Ehrlich gesagt zeugt ein taktisches Foul unter gewissen Umständen von Spielverständnis und kann in der Entstehung oftmals auch nicht dem Verteidiger angelastet werden. Das hier genannte Beispiel ist natürlich klar: Schlecht verteidigt. Das Erkennen dieses taktischen Fouls ist, vor allem auch wegen der offenkundigen Verbindung von verlorenem Zweikampf und Foul) einfach und sollte auch sehr hart bestraft werden. Hier ist der Schiri in der Pflicht und der Trainer hält besser den Mund.
    Wenn ich an taktische Fouls denke, dann aber vor allem im Zusammenhang mit einem Ballverlust im Spielaufbau. Das taktische Foul des Verteidigers bügelt dabei oftmals den Fehler seines Vordermanns aus, das ist mit der häufigste Grund, warum Sechser oft so gelbgefährdet sind. Dass diese Art des taktischen Fouls hier noch nicht genannt wurde, liegt gerade an seiner Subtilität und der Antizipation des Foul-Spielenden, der die sich anbahnende Torchance durch ein ziemlich frühes Foul schon im Keim erstickt. Gerade die Diagnose, dass taktische Fouls im modernen Fußball aufgrund des Gegenpressings weniger gebraucht werden, wird dann nämlich eine trügerische. Mannschaften wie Barcelona und Dortmund gehen nämlich so aggressiv auf den Ballführenden bei einem Ballverlust, dass bei einer misslungenen Rückeroberung des Balls am Ende doch das Foul steht, nur eben tief in der gegnerischen Hälfte. Taktisch raffinierter und gemeiner kann ein Foul kaum sein, denn in der Erinnerung behält man dann doch die Grätsche kurz vor dem Torabschluss.
    Ich finde jedenfalls, dass hier die Beurteilung des Schiedsrichters mehr ausrichten kann und muss als die von Trainern und Zuschauern. Wenn ein Schiedsrichter taktische Fouls nicht hart bestraft, so wie ich mir das aus ästhetischen Gründen und für den Spielfluss wünschen würde, ist es unter gewissen Umständen (Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, ungefährliche Freistoßentfernung im Falle eines Foulspiels, praktisch niemand mehr hinter dem Ball) ein taktisches Foul moralisch verwerflich, aber intelligent und auch "sportlich" korrekt, weil man die Strafe ja akzeptiert. Es ist also am Schiedsrichter, diese Unart (genau wie das Zeitspiel) konsequent zu unterbinden. Ich als Trainer jedenfalls spreche taktische Fouls überhaupt nicht an. Wenn einer meiner Spieler aber ein angemessenes taktisches Foul spielt, registriere ich das schon und versuche, diese Situationen eben zu vermeiden - richtig war es in der Situation dann aber wohl dennoch.
    Advocatus diaboli, dreht mir da mal keinen Strick draus ;)

  • TRPietro


    Vorsicht, Satire!


    Das erste Video ist ein Aprilscherz, das zweite eine Parodie zur WM.


    Ich dachte nicht, dass das jemand ernst nimmt, weshalb ich auf eine Kennzeichnung durch Smileys verzichtet habe und den Text darüber habe ich so eingestuft, dass er als Sarkasmus erkennbar sein sollte.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

    • Offizieller Beitrag

    Taktische Fouls sind eine besondere Form des Zweikampfs mit Fokus auf mentaler Stärke. Sie müssen sowohl als Angreifer(passiv) wie als Verteidiger(aktiv) geübt werden.

    Ich zitiere dazu mal Ralf Klohr: Es geht heute oft nicht mehr darum die Regeln einzuhalten, sondern darum, sich nicht erwischen zu lassen.
    Das ist so wie beim "Mensch ärgere dich nicht", es ist eine Kunst sich nicht beim Schummeln erwischen zu lassen, gleicht sich ja alles wieder aus. Nein, dafür habe ich kein Verständnis.


    Die Videos waren übrigens Aprilscherze vor einem Jahr.



    paulwurf_mauli, da warst du wohl schneller ;)

  • im Regelwerk gibt es Foul und Unsportlichkeit. taktisches Foul ist dort nicht aufgeführt.


    Foul und Unsportlichkeit gehören zum Fussball, deshlab gibt es diese Regelung, die das verbietet und bestraft.


    Wer dies aber im Kinderfussball zum Traningsinhalt macht, und sei es mit dem Argument um Gegenmassnahmen zu erlernen, hat im Kinderfussball aus meiner Sicht nichts zu suchen.


    egal ob im Breitensport oder sonstwo.


    Ich gehöre garantiert nicht zu denen, die als Spieler zu den Braven gehörten, die im Kinderfussball alles bis ins Kleinste pingelig sehen, aber da ist bei mir eine ganz klare Grenze. eine der wenigen Gründe sofort den Veren zu wechseln.


    gg

  • Ich gucke bei Großereignissen im TV auch gerne mal Handball. Oft wird die verteidigende Mannschaft dafür gelobt, durch ein Foul eine Chance des Gegners zu verhindern. Durch Rechtzeitiges 'Zupacken' vor dem Kreis gibt es dann nur einen Freiwurf für den Gegner und keine Torchance, Ziel erreicht. Super Verteidigung, rechtzeitig die Gefahr erkannt und zugegriffen. Foul als legitimes und anerkanntes Mittel.


    Das macht mir beim Zuschauen wenig Freude, gewinnen sollte im Duell 1:1 der bessere Spieler und nicht derjenige, der ein cleveres Foul anbringt (und dafür noch gelobt wird). Aber vermutlich ist das naiv. Ich sehe im Training ja selber, dass die Mädchen mit ein bisschen Körpersprache (Armeinsatz beim Laufduell etc.) Vorteile gegenüber denjenigen haben, die es nicht tun. Und oft sind das die Mädchen, die durch Ihren Ehrgeiz im Spiel der Mannschaft den Arsch retten. Aber ich kann mir nicht helfen, extra trainieren will ich sowas nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist also am Schiedsrichter, diese Unart (genau wie das Zeitspiel) konsequent zu unterbinden.

    Stimmt, bei den Profis. Der Kinderfußball und so verstehe ich dich, hat damit aber gar nichts zu tun, hier ist der Trainer verantwortlich. Wir können doch den Kindern nicht unsportliches Verhalten antrainieren und dann vom Schiedsrichter verlangen, dass er es unterbindet. Kinderfußball und Profifußball sind völlig verschiedene Welten. Erst wenn wir das begreifen, kann Kinderfußball wirklich kindgerecht sein. Viele meinen ja immer noch, wir bereiten die Kinder mit dem Fußball aufs Leben vor, Ellenbogengesellschaft etc., , dazu gehört dann wohl auch, die Regeln zu umgehen.


    Günter, ich stimme dir voll zu: Wer Kindern lehrt, Regeln nicht einzuhalten und sie auffordert dies so geschickt zu machen, dass sie nicht erwischt werden, hat im Kinderfußball nichts verloren. Zweikämpfe mit der entsprechender Härte ja, aber nicht mit absichtlich versteckten Fouls.

  • Wer dies aber im Kinderfussball zum Traningsinhalt macht, und sei es mit dem Argument um Gegenmassnahmen zu erlernen, hat im Kinderfussball aus meiner Sicht nichts zu suchen


    Na, da bin ich aber bedient ;)
    Und wie sieht die Alternative aus ? Ja genau - die Kids foulen trotzdem. Aber unkontrolliert. Ah ja - und sie werden trotzdem gefoult und haben eine kaputte Archillessehne weil sei keine Ahnung haben wie man sich beim Angriff von hinten verhällt.
    Also Günther, ich denke, deine Sichtweise ist nicht nur naiv, sie ist geradezu verantwortungslos. Als würdest du deine Kids ins Wasser schubsen bevor sie schwimmen können.
    Klar, wenn dir zum Thema nur grad mal lustige Videos einfallen, bin ich froh, dass du vielleicht jetzt mal mitgekriegt hast, dass das auch mal ein Thema wäre. Weil - es kommt TATSAECHLICH mal vor im Fussball - das Foul. Schon mal gesehen ? bei dir nicht ?? Also!

    • Offizieller Beitrag

    Und wie sieht die Alternative aus ? Ja genau - die Kids foulen trotzdem. Aber unkontrolliert. Ah ja - und sie werden trotzdem gefoult und haben eine kaputte Archillessehne weil sei keine Ahnung haben wie man sich beim Angriff von hinten verhällt.

    Die Alternative wäre also, den Kindern das kontrollierte Foulen zu lehren, damit weniger Verletzungen vorkommen. Ganz ehrlich .... ich halte dieses Argument für vorgeschoben.


    Du hast doch geschrieben "Es gibt da Tricks wo man wann den Gegner nur ganz kurz berührt um ihn aus dem Konzept zu bringen (Kampfsportarten lassen grüssen", das hat mit deinem obigen Argument Verletzungen zu vermeiden nichts zu tun. Ganz im Gegenteil, es kommt zu zusätzlichen Fouls die Verletzungen erzeugen, wenn es mit dem "ganz kurz berührt" mal nicht so klappt.


    Das es unfair ist, hast du selbst geschrieben, du lehrst also bewusst Unfairness:
    "Wenn man das so liest tönt es nach unfair. Da es in der Regel beide Mannschaften anwenden, gleicht sich das wieder aus."