Was war /(ist) Dein größter Erfolg als Trainer/was waren deine größten Erfolge

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Mich würde diese Frage interessieren, mich würde interessieren, was ihr hier antwortet. Ich denke die ehrlichen Antworten werden sehr unterschiedlich ausfallen und damit sehr interessant sein und teilweise zum nachdenken anregen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre () aus folgendem Grund: das Wort (ist) in die Überschrift ergänzt, weils mir wichtig ist.

  • Mit Titeln kann ich nicht aufwarten, ich trainierte bisher immer die Mannschaften 3-4, immer Gruppe (bei uns die unterste Liga).


    Dinge, die ich als meine Erfolge bezeichnen möchte:


    - In den mehr als vier Jahren hat nur ein einziger Spieler, den ich trainierte, mit dem Fußball aufgehört
    - ich habe aus einigen Paules sehr viel herausgeholt, ehemalige Trainer staunen oft, was aus dem Jungen mit den hölzernen Füßen wurde ;)
    - Eltern sagen mir oft, dass ihre Jungs wieder Spaß haben, seit ich die Mannschaft trainiere
    - einige meiner Ex-Spieler wollten mich wieder als ihren Trainer haben
    - der kollektive Jubel einiger meiner speziellsten Paules, wen sie im Minifeld kicken und ich auf den Sportplatz komme
    - viele geile Spiele, jedes Mal mit einer Mannschaft, die Mannschaftsgeist hat.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Andre,
    interesante Frage, aber was ist Erfolg


    Hatten wir schon, wurde aber fuer mich nicht umfassend beantwortet.


    Was ist Erfolg?


    Damit ist deine Frage nach dem groessten Erfolg natuerlich schwierig zu beantworten............wuerde mal sagen, wenn ich die gesteckten Saisonziele erreiche - und die Festzusetzen, das ist eine ganz andere Geschichte.......hat nichts, aber schon gar nichts mit Ergebnissen zu tun.........


    Zu seinen persoenlichen Erfolgen, aber eher schoensten Momenten im Trainerdasein kann vermutlich jeder ein Buch schreiben, das ist doch was uns motiviert, dafuer machen wir das ja, die strahlenden Kinderaugen, die Bestaetigung auch Jahre danach noch von der geilen Zeit erzaehlt zu bekommen, die Geschichten vom Erlebniscamp, die emotionalen knappen Spiele..........


    Ja das ist der Treibstoff, der uns antreibt.......

    "...for the love of the game!"

  • Ich habe es in dem Thread "vom Juniorentrainer zum Seniorentrainer schon erwähnt, deswegen in Kurzform:
    - Mannschaft in der D mit einem Mannschaftskameraden komplett neu zusammen gestellt. Aus verschiedenen Gründen wollte die keiner haben. Teilweise von der Straße aufgesammelt. In der älteren C sind sie aufgestiegen. Einige von ihnen spielen jetzt in der 1ten. Faire Sportsleute und feine Kerle geworden
    - in sieben Jahren der jetzigen D nur zwei Spieler verloren
    - trotz einiger Abwerbungsversuche bleiben alle für die ältere D, da die Truppe einfach einen überragenden Mannschaftsgeist hat. Keine Schuldzuweisungen gegenüber Mitspielern. Kein Gemotze. Gutes und faires Benehmen auf dem Platz. War mir immer am Wichtigsten und hefte ich mir daher auch ohne schlechtes Gewissen an die eigene Brust.
    - diese Saison 21 Spieler durchgebracht. Leider musste ich einen zu Beginn ausschließen. Mein größter Mißerfolg.
    - gutes Netzwerk an Trainerkollegen aufgebaut
    - in zwei Wochen gebe ich meinen Abschied. Alle Spieler und Eltern kommen. Auch meine ehemaligen Spieler mitsamt Eltern wie ich jetzt hörte. So schlecht scheint es ihnen nicht gefallen zu haben. Ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu Spielern und Eltern war mir immer wichtig. Hat wohl offensichtlich hingehauen. Ein bisschen graut mir auch schon vor dem Abend, aber irgendwann musste es sein.


    Ja, auch sportlich war mir gewinnen wichtig und ich habe mich über Turniersiege oder erste Plätze in den Play- Offs gefreut. Oder eine Vizemeisterschaft der Landkreishallenrunde. Aber komischerweise sind die Erinnerungen daran blasser. Jeder definiert eben Erfolg anders, wie TomTom schon gesagt hat. Was bleibt ist die Erinnerung Deiner Spieler an Dich als Trainer. Und wenn ein mittlerweile fast 30jähriger von der Zeit damals mit Dir als Trainer positiv erzählt, dann ist mir das wichtiger als irgendein Turniersieg oder so.

  • Top 1 in den letzten drei Wochen haben mich 3 B-Spieler (zwei spielen heute Landesliga/einer in der Kreisliga A) gefragt, ob ich nicht nochmals ihr Trainer werden wolle/gestern stellte mir noch ein Spieler der C - der im letzten Jahr ein schwieriger Geselle war 8) ...- (heute Bezirksliga) die selbe Frage.


    Da ging mir innerlich echt das Herz auf und ich dachte so, das nicht alles wertlos war.


    Top 2 das ich trotz meiner von vielen skeptisch beäugten Philosophie (sowohl von Elternteilen, als auch von einigen Spielern) ...nämlich -jeden Spieler mindestens die halbe Spielzeit einzuwechseln als Garantie/die Rotation/und ebend nicht nur lautstark am Rand zu stehen und zu schreien (was nicht heisst, dass die ruhig war wie eine Kirchenmaus) mit meinem Team trotzdem gute Ergebnisse auf Turnieren (Platz 5 von 30 auf einem Internationalen Turnier) und in der Liga (Platz 2) erreichen konnte und das ohne jeglichen Ergebnisdruck.


    Top 3 Als Trainer und Mensch habe ich -u.a. aus Top 2- gelernt zu akzeptieren, dort zu spielen wo mein Team als geschlossene Einheit halt hingehört! Diese Einsicht eröffnet ein relativ gelassenes Denken und Handeln beim Umgang mit kleinen Menschen :thumbup:


    Top 4 Ich bin auch sehr stolz darauf, dass der Umgangston im Team so gut ist, das mich andere Erwachsene auf diese offensichtlich seltene Verhaltensweise von Spielern unter sich ansprechen (kein Spucken, keine Fäkalwörter auch nicht bei Ärger der mal untereinander entstand)


    Top 5 In diese Rubrik "Erfolg" gehört für mich auch, dass ein Kapitän der auf Grund seines unbändigen Ehrgeizes recht haltlos wütend werden kann wenns nicht läuft und hierbei auch mal einen Kameraden anmotzt ....sich bei diesem entschuldigt. In der Folge -weil es nicht der erste Sachverhalt war und er wußte, dass das Team wert darauf legt, verhaltensmäßig sauber zu bleiben....stellte ich die Frage danach, wer denn gern den Kapitän abwählen möchte. Darauf war es still....lange Sekunden. Dann zeigte der Kapitän auf, der sich abwählen wollte, die anderen nicht...sie grinsten dann. Ich klopfte ihm auf sein Haar und flüsterte ihm etwas wie "prima" ins Ohr und weiter gings.


    Top 6 ich freue mich darüber, das niemand im Team das äussern von restlos sachlicher Einzelkritik vor dem Team als Runtermache empfindet. Bei jeder Kritik wurde auch ein fußballerischer Rat -ermunternd ausgedrückt- erteilt, der erkennbar versuchsweise auch umgesetzt wurde.


    Top 7 gestern hatte ich ein Training ausgearbeitet und auf kleinen Zetteln in der Hosentasche. Unsere Tore standen auf dem Platz und dort spielten 5 "jugoslawische" Kriegsveteranen (die hatten alle was mit dem Bein...waren leicht behindert) mit drei Frauen Fußball. Ich fand das klasse, weil die hatten richtig laut Spass. Da fragte ich meine Spieler (es waren nur 8 Spieler anwesend, der Rest setzte mit Grund aus) ob wir mal gegen die Erwachsenen antreten wollen und los gings. Ich spielte beim "Gegner" mit. Mein Team spielte die auf engem Raum sauber aus....und sie gewannen nach 45 Minuten in der Sonne kicken...8:6...das war gelebte integration...ich fand das toll und ein Erfolg, weil WIR hatten super Spass MITEINANDER und das trotz der Tatsache, dass meine Spieler und ich selber bei jedem Fehlpass 5 Liegestützen machen mußten. 8):D


    Top 8 danach gings dann noch zur C 1 rüber, die gern ein Testspiel gegen uns machen wollten. Die hatten auch nur 8 Spieler. Die Trainer dort hatten die Möglichkeit, nun schonmal vorzusichten für die anstehende Neueinteilung. Wir spielten noch 30 Minuten und wir schlugen die C 1...5:3. Die Trainer sprachen dann am Schluß mit meinen Jungs. Der eine Trainer ist ungefähr 65 und der anderen cirka 40...sein Sohn halt. Beide haben hohen Sachverstand. Ich berichte das, weil die beiden mir und meinen Kollegen ein fettes Lob aussprachen, denn....sie erkannten wie doll die Verteidigten (Ballablaufen...alles aus dem taktischen 1:1 bis 3 VT: 4 Angreifer in der Defensive auf Raumdeckung .....und dem taktischen Offensivspiel) und ihr Offensivspiel zugig frisch aufbauten. Dann lobten sie uns Trainer mit den Worten "Eure Trainer haben hier erkennbar gute Arbeit geleistet und euch prima ausgebildet" worauf die Jungs klatschten....das war wiederum ein Erfolg und öffnete mir das Herz. Dabei bitte nicht vergessen....alle haben gespielt..keine Bankdrücker....kein lautes unsinniges Gebrüll und bis auf zwei spielten alle auf jeder Position ...auch in der D.


    Top 9 neulich beim Turnier wurden meine Spieler von C Jugendlichen angegangen...beleidigt...sogar bespuckt. Statt sich zu schlagen, sind sie weggegangen. Glaubt mir, ...schlagen könnten die sich auch prima....haben sie aber nicht...denn sie wußten was zu tun ist...sie wußten was ich erwarte...sie entzogen sich der Situation und berichteten mir den Vorfall und das weil das Angespuckt werden einfach zu viel war. Ich rief den Trainer dieser C an....und wir regelten das dann gemeinsam.


    Ich bemesse Erfolg beim Fußball an der möglichen....besser gesagt...tatsächlichen Ausbildung. Bei diesem Satz habe ich im Kopf, dass man bestimmte Dinge bei talentierten Spielern überhaupt nicht ausbilden muß...weil sie es mitbringen. Ich bilde mir nicht ein, einem talentierten Spieler der beispielsweise bald beim BVB spielt....den Pass beibringen zu müssen. Den macht der 100 Prozent auch ohne meine Hilfe. Das Ballablaufen...das kannte er noch nicht...und das ist für mich die mögliche/tatsächliche Ausbildung. Dieser Punkt ist nur EIN Beispiel. Erfolg ist für mich vielmehr das menschliche bis Zwischenmenschliche was sich beim Fußball abspielt und zwar in vielen Facetten, an vielen Brennpunkten...in vielen Situationen.

  • sportliche erfolge lasse ich mal aussen vor, da ich dich kenne, andre. :D
    sind auch nicht für mich wichtig sondern für meine jungs.


    ein erfolg ist es für mich, dass in den acht jahren trainerdasein noch nie ein spieler von mir zu einem anderen verein gewechselt ist.
    ein paar haben aus verschiedenen gründen aufgehört, zwischen 14 und 16 gab es da die größte fluktuation, die mädels musste ich schweren herzens ziehen lassen,
    einige habe ich an andere sportarten verloren, aber das lag eher an den eltern...


    ein weiterer erfolg ist der zusammenhalt meiner truppe trotz vieler verschiedenen nationalitäten und vermögensverhältnisse.


    das umsetzen einer mannschaftstaktik, in der der einzelne zu einer einheit mit seinen mitspielern verschmilzt


    immer noch spass an der ganzen geschichte zu haben...

  • Mein grösster Erfolg ist, dass ich nicht mehr über Erfolg nachdenken muss. Das macht frei. Frei von Zwängen. Frei für Freiheit. Frei für das, was wichtig ist. Trends zu setzen. Auf die Schnauze zu fallen. Zu begeistern, zu frustrieren, zu bewegen! Frei fürs Leben!

  • Mein größter Erfolge bzw. Meine größten Erfolge meiner noch jungen Trainerlaufbahn, sind:


    - das die Kinder nach einer 23:0 Niederlage ;( immer noch gelacht haben und Spaß hatten am Fußball spielen. Ich habe eigentlich nichts sagen müssen. Sie meinten, dass es ja noch ein nächstes Spiel gebe.


    - das die Kinder nach fast jedem Training zu mir kommen und sagen, heute hat mir dein Training Spaß gemacht und ich habe viel gelernt.


    - das man die Fortschrite erkennt. Vor einem halben Jahr haben wir noch 13:1 verloren. Vorletzte Woche haben wir gegen diese Mannschaft nur 8:4 verloren.


    - das es mit Ihrmen Benehmen (siehe Thread Beleidigung von mir) jetzt steil nach oben geht.


    Ich mache es erst seit 1,5 Jahren. Und diese Mannschaft habe ich in dieser Zusammensetzung schon ein Jahr.

    FCK

  • Mannschaftsfoto zum Abschluss der Bambini-Zeit.


    12 Jungs, 1 Mädchen, Trainer und Co-Trainer (damals B-Jugendlicher)


    zur C-Jugend Mannschaft abgegeben.


    heute B-Jugend:


    Mädchen spielt in einer Mädchenmannschaft
    der damalige Co ist heute ihr Trainer
    1 Spieler wegen Umzug weg
    1 Spieler in der E aufgehört, was aber schon bei Beginn praktisch feststand, weil seine Interesse in eine andere Richtung (Schach)
    ging


    alle anderen sind heute in der B absolut zuverlässige Spieler. davon 2 jedoch höherklassig, haben aber immer noch einen
    starken Freizeitkontakt zu ihren ehemaligen Mannschaftskameraden.


    das ist für mich Erfolg, weil es meine eigene Zielsetzung entsprach


    zuvor eine F2 und dann E2 und D2 trainiert.
    aus dieser Truppe spielen heute mehr Spieler im aktven Bereich und auch in der 1. Mannschaft als von
    der damaligen starken 1. Mannschaft.


    das ist für mich Erfolg, weil Zielsetzung


    dass bei dieser Zielsetzung nebenbei auch beide Mannschaften auch noch eine Meisterschaft errungen haben, ist
    für mich auch ein Erfolg, weil eine Meisterschaft immer ein schöne Sache für die Mannschaft ist, Selbstvvertrauen und
    Motivationsfördernd. natürlich auch für den Trainer.


    viele Erfolge sind erst nach Jahren messbar und zu bewerten.


    gg

  • Mein grösster Erfolg ist, dass ich nicht mehr über Erfolg nachdenken muss. Das macht frei. Frei von Zwängen. Frei für Freiheit. Frei für das, was wichtig ist. Trends zu setzen. Auf die Schnauze zu fallen. Zu begeistern, zu frustrieren, zu bewegen! Frei fürs Leben!


    Interessante Antwort die bei mir eine Frage aufwirft.


    Hast du es geschafft nicht drüber nachzudenken?


    Oder ist es noch Ziel? 8);)

  • Erfolge bemessen sich natürlich immer am eigenen Anspruch, und den kann man flexibel setzen.
    Ich nehme das anderen Trainern aber nicht 100%ig ab, wenn sie die Befriedigung überzeugend herausgespielter sportlicher Erfolge (= Ergebnisse) rundweg bestreiten. Natürlich macht es Spaß, verdient und schön zu gewinnen. Der letztliche und rein formale Zweck des Fußballspiels ist natürlich das Tore zählen. Die Spieler revoltieren ja nicht umsonst, wenn man nur Trockenübungen ohne Torabschluss abhält und sie nicht als Wettbewerbe organisiert. Das Ziel des Wettbewerbs ist doch der Sieg.
    Neben überzeugend verdienten sportlichen Erfolgen habe ich aber auch schon große Befriedigung gefühlt, wenn ein Spieler in einem Spiel den Zidane oder Flip-Flap richtig angewendet hat und ich dachte "Den hat er von mir!" Oder wenn ich nach einer komplett vermurksten ersten Halbzeit mit der Mannschaft in der Halbzeit den Reset-Knopf gedrückt habe und wir das Spiel verloren, aber die zweite Halbzeit gewonnen haben und deshalb alle irgendwie zufrieden waren.
    Erfolg bedeutet für mich also die Entscheidung, sich nicht komplett vom Ergebnis zu lösen, denn gewinnen wollen meine Jungs und ich immer, aber zu erkennen, wann es keinen Sinn mehr hat, sich darauf zu versteifen, und sich dann neue, realistische, und dennoch wertvolle Ziele zu setzen. So kann man auch schön verlieren oder sogar im Kopf gewinnen, wenn man den Spielern erzählt, dass die drei Freistoßtore der baumlangen, weil älteren Gegner aus 30 Metern in den Giebel unseres (damals noch) Großfeldtores in der D-Jugend einfach nicht zählen. Das ist natürlich Selbstbetrug, aber ich bin so frei... und zufrieden macht es obendrein.
    Mit "Realitätsverweigerung" kann man also auf alle möglichen Weisen große Erfolge im Fußball feiern, ohne dabei das Gewinnen gänzlich aus den Augen zu verlieren. Voraussetzung ist dabei aber immer, dass einem die Mannschaft dabei folgt, sonst steht man irgendwann alleine da :whistling:

  • Hast du es geschafft nicht drüber nachzudenken? Oder ist es noch Ziel?


    Man kann wohl über nichts, nicht nachdenken ;)
    Ausserdem beziehe ich die Frage immer nur auf MEINEN PERSOENLICHEN ERFOLF. Denn die Mannschaftserfolge sind ja Bestandteil meines Berufs - so wie das Skalpell beim Chirurgen oder die Hacke des Gärtners.
    Also bez. persönlichem Erfolg.
    Es ist wohl mehr der Unterschied was für Gefühle das Nachdenken über den eigenen Erfolg auslösen und die Assoziationen die damit kommen. Wenn ich über meinen Erfolg nachdenke, kommt nicht mehr automatisch der Wertungsreflex. Es ist mehr der Reflex darüber nachzudenken, was denn Erfolg überhaupt ist ? Es ist mehr abstrakt und hat mit mir direkt nichts mehr zu tun. Ich habe meine Nische gefunden und bin damit zufrieden. Persönlicher Erfolg ist für mich mehr ein Studienobject bei den anderen. Manchmal mehr ein Schauspiel welches mich belustigt wenn ich so sehe wie Kollegen immer noch im Hamsterrad drehen und meinen es sei die Karriereleiter.

  • natürlich freut man sich über einen sieg, eine meisterschaft oder das entscheidende tor im pokal.
    das befriedigt einen sogar sehr, allerdings verspüre ich mittlerweile eher sowas wie erleichterung.
    das sind aber ganz bestimmt nicht meine größten erfolge, das bleiben die gesagten punkte.
    das sind erfolge meiner spieler, meines teams, aber nicht meine eigenen...

  • im Hamsterrad drehen und meinen es sei die Karriereleiter


    Das ist ungefähr so wie der damalige Spruch eines Kollegen: "Die Mutter der dummen ist ewig schwanger."


    Man da habe ich gut drüber gelacht, schöner Humor mit Kopfkino meinerseits....


    Wir sollten vielleicht mal eine Thread...-beste Sprüch- aufmachen. =)

  • Ein Junge, der nach 1,5 Jahren Zwangspause aufgrund einer Krebstherapie, wieder sein erstes Spiel in seiner alten Mannschaft macht.
    Team und Trainer haben ihn die ganze Zeit besucht und unterstützt.

  • natürlich freut man sich über einen sieg, eine meisterschaft oder das entscheidende tor im pokal.
    das befriedigt einen sogar sehr, allerdings verspüre ich mittlerweile eher sowas wie erleichterung.
    das sind aber ganz bestimmt nicht meine größten erfolge, das bleiben die gesagten punkte.
    das sind erfolge meiner spieler, meines teams, aber nicht meine eigenen...


    Exakt so sehe ich das auch.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Was bleibt ist die Erinnerung Deiner Spieler an Dich als Trainer.


    für mich zurückblickend die schönste Erfahrung. erlebt man jedoch erst viel später.


    vor kurzem von einem etwa 50jährigen Mann angesprochen: "Du bist doch aus xx, kennst du den xy,(über 70) dann sag ihm mal einen schönen
    Gruss von mir, der war nämlich mal mein Jugendtrainer, ich denke öfters an den. sag ihm es war eine schöne Zeit mi ihm"


    als mir ein über 40jähriger, den ich in der A-Jugend trainerte sagte: "Weisst du eigendlich, dass ich es dir verdanke, dass ich heute
    immer noch Fussball spiele, und damals nicht wie ich wollte aufgehört habe"


    viele hier werden ähnliches garantiert auch noch in ähnlicher Form erleben.


    irgendwann bekommt jeder die Anerkennung, die er sich in der Jugendarbeit verdient hat.


    Letztendlich ist das doch der Erfolg eines Jugendtrainers im Breitensport, egal ob er nun der Supertrainer war, der eine Top
    Ausbildung machte, oder einer, der einfach nur für seine Jungs da war.


    gg

  • Wir haben dieses Jahr drei Titel geholt (Meister auf dem Feld, in der Halle und Pokalsieger).


    Mein größter Erfolg war trotzdem, vor einigen Jahren erst für eine zweite B-Jugend gekämpft zu haben ("ich trainiere nur dieses Team, sonst keines, dann höre ich ganz auf"), dann mit einem Kader von 11 Spielern für ein 11er-Team kein Spiel in Unterzahl bestritten zu haben und kein Spiel zweistellig verloren zu haben.


    Einer der Spieler von damals ist heute unser Jugendleiter.

  • Richtige "Erfolge" hab ich leider keine vorzuweisen. Nur einige Situationen, in denen ich richtig stolz auf meine Truppe bin. Oder auch mal auf mich :)


    Irgendwie schaffe ich es, dass trotz mäßiger bis schlechter Ergebnisse, die Kids immernoch gerne ins Training kommen, und mir als Trainer immernoch vertrauen.
    Stolz bin ich immer in den Situationen, wenn das Spiel schon so gut wie gelaufen ist, aber sich die Kids nicht hängen lassen, und immer wieder aufblitzen lassen, was sie tatsächlich können (leider hab ichs nich geschafft da ne Konstanz reinzubringen, sonst wären wir nicht da wo wir jetzt stehen).
    Stolz bin ich darauf, dass ich den Kids relativ viel Verantwortung oder Entscheidungsgewalt übertragen kann und bisher noch nie enttäuscht wurde. Ein kleines Beispiel, das mir sehr in Erinnerung geblieben ist: Ich wette ganz gerne :) Und die Kids mussten, um die Wette zu gewinnen, über ein kleines Tor in ein anderes kleines Tor schießen, jeder durfte 3 mal, naja, sie habens mit einem Treffer nicht geschafft.. Also hab ich ihnen eine zweite Chance gegeben, sie durften sich einen aus der Mannschaft auswählen, der ein viertes mal schießen durfte. Bei meiner letzten Mannschaft hätte das Mord und Totschlag gegeben, hier nicht.. Die jungs haben das, ohne das ich auch nur in der Nähe war, unter sich geklärt. Der Bub, war übrigens nicht der "Superstar", hat dann verschossen, und die Jungs haben ihm auf die Schulter geklopft und gesagt, dass macht doch nix. Nächstes mal triffste. Das fand ich beeindruckend, und da bin ich schon stolz drauf.


    Auch spielerisch gab's nen Erlebnis, das mich besonders stolz macht. In einem gut besetzten Cup sind wir, ja, relativ knapp und auch wenig überzeugend (das mein ich mit Konstanz..), die zweite Runde erreicht. Dort ging's dann gegen 'ne Bundesligamannschaft, und eigentlich alle ham von vornherein gesagt "oh oh, das gibt ne packung" oder auch die taktischen Tips der Eltern "Da musste richtig defensiv spielen".. Naja, wir ham das Spiel genommen wie jedes andere, natürlich wars für die Jungs was besonderes, aber ich hab wenigstens versucht ihnen den Druck zu nehmen, und die Jungs haben auf dem Platz nen Feuerwerk abgeliefert :) Mag sein, dass die anderen einfach nur platt oder schlecht drauf oder sonst was waren, aber man hat keinen Unterschied zwischen den beiden Mannschaften gesehen! Tja, wir haben letztenendes unglücklich, und aufgrund der Torchancen auch unverdient verloren (2 Sonntagsschüsse gegen ein schön rausgespieltes Tor). Naja, das hat mich stolz gemacht :)
    Danach warn die Jungs soo enttäuscht, weil sie eben die Chance hatten, das kann man ja verstehen, und haben geheult. Da konnte ich mir ne 10 Minütige "Brandrede" WAS sie da gerade abgeliefert haben nich verkneifen :) dabei sind MIR fast die Tränen gekommen ;( :D


    Und ja, die Anerkennung, gerade von den Eltern, die nach einem schwierigen Jahr immernoch voll hinter mir stehen, das is für mich nen Erfolg.