Spielsysteme 7:7

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  • Moin,

    schön das ich hier was ordentliches losgetreten habe ;) Aber etwas Öl will ich noch ins Feuer giessen.

    Was ist Erfolg? Gewonnene Spiele? Wenn das "Spielsystem" stimmt, die Spieler vernünftig spielen wird automatisch gewonnen. Wo ist dann dort der Haken?

    Ich habe gute Erfahrungen mit einem relativ engen "Korsett" gemacht. Gerade die unsicheren Kids gewinnen so deutlich an Sicherheit. So lernen die Kids einfacher Fussball, die vorher kaum sich behaupten konnten. Danach kann man immer noch die Aufgaben anders verteilen.

    Thema Taktik: wenn ich meinen Blick in das Ausland (Holland z.B. oder Italien oder USA) schweifen lasse, dann wird dort das Thema Taktik von jungen Jahren an geschult. Wobei ich damit hauptsächlich die Mannschaftstaktik, nicht die Individualtaktik meine.

    Wenn ich mir gleichzeitig die grossen Defizite z.B. in der Bundesliga ansehe.... Den Rest kann sich jeder selber denken. Nur eines ist für mich klar: Mit Taktik braucht man nicht mehr in der A-Jugend anfangen. Ein an den vorhandenen Personen ausgerichtetet Spielsystem schult unbewusst auch schon taktische Grundzüge des Fussballs.

    Deshalb spielen wir schon seit der F-Jugend ein 2-3-1. Und spielerisch sind wir gerade dadurch teilweise deutlich weiter als unsere "Konkurrenz". Den Kids macht es jedenfalls sehr viel Spass die Gegner im Kreis laufen zu lassen... ;)

    @AndreWesselmann Genau das ist es! Damit hast Du schon die richtigen Grundlagen gelegt. Lasst Euch nicht von diesem Weg abbringen. Wenn die Kids in die D-Jugend auf das grosse Feld kommen, dann werden die Vorteile noch grösser werden. Denn Grundzüge der Raumdeckung sind unbewusst mit diese Mannschaftstaktik schon gelernt worden. Die Individualtaktik kann später dann dazu geschult werden (ab D-Jugend).

    Nur weil es alle machen muss etwas nicht immer richtig sein.


    ciao
    BB

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  • Ich bezweifle, dass man die Individualtaktik so einfach ab der D-Jugend noch dazu schulen kann. Dribblings, 1 gegen 1-Situationen sind die Grundelemente des Fußballs, die spätestens ab der E-Jugend Kern des Trainings sein sollten. Einfach so nebenher noch dazu schulen, klappt meiner Meinung nach nie!
    Zum Thema Mannschaftstaktik: Dass die Bundesliga mannschaftstaktisch hinterherhinkt, liegt NIE IM LEBEN daran, dass Mannschaftstaktik zu spät geschult wird. Wieso sind denn dann auch die Südamerikaner(z.B. Argentinien) taktisch auf sehr, sehr gutem Niveau??? Dort gibt's keinen organisierten Vereinssfußball für 7jährige! Ganz im Gegenteil: Uns fehlt der Straßenfußball. Dort lernt man ohne Trainer und ohne Aufstellung eine taktische Klugheit und Flexibilität, die durch nichts zu ersetzen ist.
    Zu den Beispielen Holland, Italien und USA. Technisch waren die Holländer schon immer gut. Wenn sie taktisch angeblich auch so gut sind, warum gewinnen sie dann nicht endlich mal was??? Die Italiener sind tatsächlich taktisch auf einem gutem Niveau, wenngleich das natürlich immer noch auf die Attraktivität des Spiels geht. Und der US-amerikanische Fußball ist am Boden - mit oder ohne Klinsmann. Für die US-Liga interessiert sich kein Mensch und zur WM kommen sie nur deswegen, weil es außer Mexiko in ihrer Quali-Gruppe keinerlei ernst zu nehmende Konkurrenz gibt.
    Ich glaube nicht, dass eine E-Jugend deswegen die Gegner im Kreis laufen lassen kann, weil sie ein besseres System spielt. Letztendlich kommt es in diesem Alter immer auf die individuellen Fähigkeiten der Spieler an. Und darauf, ob man Spieler hat, die für ihr Alter schon sehr weit sind, oder halt nicht.
    Meiner Meinung nach sollte man bis zur E-Jugend ein simples 3-3 spielen. Dort gibt's dann lediglich Begriffe wie "vorne", "hinten", "links", "rechts" und "Mitte". Alles andere überfordert die meisten Kinder. Natürlich gibt es auch Kinder, die geistig schon sehr fit sind und mit dem Begriff "defensiver Mittelfeldspieler" etwas anfangen können. Aber in der Regel können Kinder erst ab ca. 10 Jahren richtig dreidimensional sehen, was natürlich auch heißt, dass jede Mannschaftstaktik bis zu diesem Zeitpunkt einer Überforderung gleich kommt. Ich denke, dass gerade diese simple Aufstellung jedem Spieler genügend Halt und Orientierung auf dem Platz gibt und Freiheiten ja sowieso. Ich spiele mit meiner Mannschaft eben jenes 3-3 (ohne Libero!!! - auch das ist eine Hinführung zur Ballorientierung). Außerdem greift die gesamte Mannschaft bei Ballbesitz an und die gesamt Mannschaft verteidigt bei gegnerischem Ballbesitz. Alles andere halte ich für völlig übertrieben!
    Bei großen Vereinen, die eben auf enstprechend geistig fitte Kinder zurückgreifen können mag das ja anders sein, aber ich finde es vor Spielen immer sehr spannend, wenn der gegnerische Trainer mit Taktiktafel und anderen Utensilien in die Kabine geht und dann dort wohl irgendwelche ausschweifende Taktikvorträge hält. Warum kann man die Kinder nicht einfach nur spielen lassen. Wie gesagt, es gibt viele Ländern, in denen es keine F- oder E-Jugend gibt und die fußballerisch trotzdem in der Weltspitze auftauchen. Scheinbar geht's auch anders, ohne dass man einem 9jährigen erklärt, was ein defensiver Mittelfeldspieler auf dem Kleinfeld sein soll.

  • Moin,

    ja, jetzt gehts wieder los: die K.O. Argumente gegen das Training im Ausland. Wir sind ja Weltspitze, die Bundesliga erstklassig mit durchweg deutschen Spielern usw. Wacht endlich auf. Aber das ist ein anderes Thema.

    Schau dich mal z.B. im Netz um was und wie eine amerikanische U10 lernt. Das kann hier keine U12... Und von der Liga heute habe ich nicht gesprochen. Soccer ist für die Kids in USA der beliebteste Sport am College.... Was da wächst, kannst Du dir an einer Hand abzählen.

    Und die sogenannten grossen Vereine, da haben wir genug negative Erfahrungen. Von denen spreche ich nicht. Die sollen ruhig weiter die Kids verheizen... Es wurde dort nur rennen und Zweikampf vermittelt. Ganz toll. Ein 3-3 System gespielt und es kam wie immer. Stürmer sind nur vorne, Abwehr ist nur hinten, linker Stürmer ist nur links, ausschliesslich Einzelaktionen usw. Halt das übliche Positionsgestehe. Das müssen wir jetzt erst einmal mühsam wieder rausbekommen...

    Strassenfussball gibt es nicht mehr und wird es auch nicht mehr geben. Von daher völlig uninteressant. Da kann man lange heulen. Aber auch das ist ein anderes Thema.

    Der Rest ist Deine Meinung und das ist gut so. Ich habe eine andere. Mal sehen was hier noch so kommt ;) und damit btt.

    ciao
    BB

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  • Hallo Thomas, mit sachlicher Kritik kann ich meistens (immer wäre gelogen) gut umgehen. Ich gebe Dir recht, es handelt sich um taktische Begrifflichkeiten, die ich hier im Forum verwende. Die Kinder kennen eigentlich nur ein 3:3. Ich spreche gegenüber der Kinder lediglich von vorne rechts und links usw.. Der Begriff -zentraler Mittelfeldspieler- wird verwendet und praktiziert, stimmt und finde ich bezogen auf meine Mannschaft absolut in Ordnung. Dieses sage ich im Wissen, dass es bei einer durchschnittlichen E. Mannschaft vielleicht ein Jahr zu früh wäre. Ich persönlich erfreue mich am Spiel meiner Mannschaft. Erfolg ist mir wichtig, auch da hast Du recht. Ich bemühe mich, DFB-gemäß modernes kindgerechtes Training zu geben. Dennoch widerspreche ich denen die da sagen, ihr müßt die Kinder einfach spielen lassen. Leider ist es doch so, dass die meisten Trainer genau das nicht tun. Praktisch ihren persönlichen Ehrgeiz und Egoismus über das Wohl der Kinder und der Entwicklung unserer Junioren stellen. Wenn ich diesen -entschuldige bitte- "Blümchenfußball" so praktizieren würde, dann gehen viele Mannschaften oft -um nicht meistens zu sagen- zweistellig vom Platz. Wenn Du dann eine Mannschaft hast, die am Saisonende mit 3:65 da steht, will ich sehen, wer da noch in der A-Jugend ankommt.

    Mir ist der Mittelweg wichtig!

    Dennoch muß ich zu meiner Mannschaft sagen, dass ich eine leistungsstarke E-Jugendmannschaft mit Spielern im zweiten Jahr trainiere. Im bin da im Zugzwang, weil ein mir durchaus bekanntes "normales" E-Jugendtraining denen zu langweilig wurde. Dribbeln und ähnliches ist durch hervorragende Jugendarbeit -im Gegensatz zu anderen Vereinen- bereits bei den Minikickern sehr Großgeschrieben worden. Ich glaube fest daran, dass diese mir anvertraute Mannschaft mit dem an sich normalen Fußball einer E Jungend völlig unterfordert wäre. Von daher schaue ich oft auf Soccerdrills und ziehe mir hier die Trainings heraus. Ansonsten schaute ich -und tue das gelegentlich immer noch- auf DFB.de und dort in der Traineronlinebank. Dort wird bei den Trainings für die einzelnen Jugendbereiche unterschieden, hier nicht. Taktiktraining für den Bereich der E Jugend ist dort nicht erhältlich.
    Ich bereite meine E-Jugend für das, was da noch kommt (D-Jugend) vor. Dabei versuche ich vorhandenes Talent zu fördern oder heraus zu kitzeln.Neben den Dingen wie beidfüßiges Spielen, gutes Dribbling, Finten, Torschuss und Passen werden Dinge wie Koordinationstraining, zügiges Angreifen mit Abschluss und schnelles umschalten aller Spieler auf Abwehr geübt. Letzteres würde ich bei einer "normalen" E-Jugend nicht prakizieren. Zudem darf ich sagen, dass sich diese Spielweise/dieses an sich taktische Verhalten aus den Negativerfahrungen der einzelnen Spieler fast von allein entwickelte. Die animieren sich selbständig genau so zu spielen. Davon ab finde ich, dass es völlig weltfremd ist, Kindern im E-Jugendbereich -ich betone E - Jugend/meist 5. Klasse) vorzuenthalten, dass es nicht um Leistung geht. Es kommt auf das w i e an. Das ist die Kunst. Es muß kindgerecht gestaltet sein. Es gibt Stimmen, die fordern das Abschaffen von Tabellen in der E-Jugend. Abschaffen deshalb, weil es da schreiende und beleidigende Trainier und Eltern am Spielfeldrand gibt, die die Kinder einengen. Da will man den Druck wegnehmen. Fußball heißt gewinnen wollen, gut sein wollen, soziales Gefüge erlernen, fair sein, sich vergleichen. Das tun die gleichen beim normalen Spiel doch auch. Wer sagt eigentlich, das das richtig ist, was da so propagiert wird? Besser wäre gewesen, dass ein Verein auf solche Trainer verzichtet hätte. Dann hätte man den anderen vielleicht nicht den Spass und Ehrgeiz genommen. Fußball ist geil und ich erfreue mich an meiner Mannschaft wenn z.B. der "zentrale" Mittelfeldspieler die Bälle verteilt oder auch mal auf`s Tor geht und abzieht oder bei Ballverlust den gegnerischen Stürmer deckt. Das sind Fortschritte und in der D-Jugend gehts dann weiter. Gruss Andre

    • Offizieller Beitrag

    Auch mal schön, wenn verschiedene Meinungen aufeinanderprallen.

    Meine Erfahrungen verschiedene Systeme auszuprobieren beschränken sich auf ein D-Jugend Kleinfeld Team, Wir haben häufig die Systeme gewechselt und damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Spieler waren in der Lage dies zu verarbeiten und es war eine durchschnittliche Mannschaft, mit ein, zwei Talenten in ihren Reihen.
    Sie konnten sich später, bis jetzt in die Herren, schnell auf jede Situation einstellen und sind auf jeder Position im Feld einsetzbar. Sie waren nicht überfordert, solange man sie langsam an Begriffe wie z.B. „defensives Mittelfeld“ herangeführt hat. Ich würde dies mit einer D-Jugend jederzeit wieder so durchführen.

    Zu Spielsystemen in den jüngeren Jahren. Eins sollte klar sein:
    Ein 3-3 sieht immer verschieden aus. 3 Spieler als Angreifer, 3 Spieler als Verteidiger und dazwischen ein großes Loch meint hier niemand.
    Ein 2-2-2 kann auch nur als Alibi dienen, das große Loch zu schließen und trotzdem mit starren Position zu spielen, aber auch das will hier keiner.
    Ein 3-1-2 könnte auch so gewählt worden sein, weil im zentralen Mittelfeld ein kleiner „Star“ Regie führt, dies will auch keiner wirklich.
    Auf dem Feld kommt es bei jedem System auf das Ausfüllen dieses Systems mit Fußball an.

    Jeder Trainer sollte sein Team einschätzen können und das System wählen, welches für dieses Team leichter umzusetzen ist. Eine Generallösung gibt es nicht.

    Ich habe den Eindruck, wenn ich mir die letzten Beiträge durchlese, jeder hier hat sich dies alles reiflich überlegt und spielt sein System, um alle Kinder seines Teams maximal zu fördern. Wir sind alle gar nicht sehr weit mit unserer Einstellung auseinander. Ich möchte mich nur nicht auf ein System festlegen.

    Gehört zwar nicht zum Thema, aber ich muss was dazu schreiben. Für weitere Diskussionen über "Ausland" und "Soccerdrills" sollten in den entsprechen Areas die vorhanden Threads herangezogen werden oder neu eröffnet werden.

    Zum Ausland: Ich habe zwischenzeitlich einige Kontakte ins Ausland und wir verarbeiten auch viele Dinge, die nach und nach erscheinen werden. Meine Meinung hierzu dürfte aus anderen Beiträgen bekannt sein. Übrigens: In den USA hat man kein Interesse den Fußball im männlichen Bereich populärer werden zu lassen. Dort ist die Lobby der Basketballer und Footballer viel zu groß. Trotzdem kann jeder dort viel, viel lernen.

    Zu Soccerdrills: Bestimmte Dinge haben wir bewusst nicht angegeben. Eine Altersangabe oder Entfernungsangaben fehlen ganz. Die Einteilung in Kategorien ist sehr einfach gehalten. Habe ich als Trainer aber ein Konzept und verstehe etwas von den Trainingsgrundlagen, finde ich sehr schnell die passenden Übungen für die Ausbildung meiner Kinder. Verstehe ich hiervon nichts, helfen mir auch keine Altersangaben, weil diese bei den Übungseinheiten nur relativ sein können. Altersangeben ersetzen nicht die Einschätzung des Leistungsvermögens meines Teams.
    Nur ein Beispiel: Es gibt immer noch viel Kinder, die spät mit dem Fußballspielen beginnen. Hier wäre eine Altersangabe völlig verfehlt. Hierzu gehören z.B. häufig Mädchen. Eine Einteilung der Übungen nach Leistungsvermögen wäre gut, aber wie soll die aussehen? Eventuell wäre eine Einteilung wie "Dribbling-Grundlagen" usw. möglich, hierüber wird intern bereits diskutiert.

    Soccerdrills ist immer noch eine rein private Initiative, die eine gewisse Dynamik entwickelt hat. Ideen gibt es genügend, Kontakte sind geknüpft, im Hintergrund wird viel Arbeit investiert. Mal sehen, was noch alles passiert. Für Anregungen und Kritik bin ich immer zu haben.

  • Ich wollte hier nochmal kurz etwas einwerfen, was bereits schonmal gefallen ist.

    Zitat:


    Ein Spielsystem sollte variabel sein bzw. bleiben. Es sollte sich an dem Leistungsvermögen der Spieler und der Stärke des Gegners anpasst werden können. Das gerade den jungen Spielern ein Grundsystem hilft (3:3, 2:3:1 etc.), liegt auf der Hand.

    Es gibt kein System das zu jeder Mannschaft passt. Dafür ist und bleibt Fußball zu flexibel.




    Egal wie man es dreht und wendet, finde ich, gibt es DAS System nicht. Bei den Bambinis habe ich bisher grundsätzlich ohne ein System gespielt. (Außer vielleicht: Flach spielen, hoch gewinnen) Bis jetzt habe ich in diesem Alter noch keine Kids trainiert, die dies hätten umsetzen könnnen. Ab der F-Jugend bin ich da recht flexibel. Persönlich bevorzuge ich im ersten Jahr F-Jgd immer noch ein freies Spiel.

    Für mich steht auch immer ein großes Fragezeichen hinter dem Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung.

    Zitat:


    Deshalb spielen wir schon seit der F-Jugend ein 2-3-1. Und spielerisch sind wir gerade dadurch teilweise deutlich weiter als unsere "Konkurrenz".


    Ich will nicht diese Aussage anzweifeln, sondern mich interessiert vielmehr woran man dies festmacht, dass es ausgerechnet das 2-3-1 ist, was den Ausschlag gibt spielerisch weiter zu sein? Es könnte ja auch einfach daran liegen, dass die Spieler technisch wesentlich stärker sind und die spielerische Überlegenheit daher rührt.

    Wie man das Blatt auch wendet, wird man nur schwer hinter das Geheimnis kommen. Und jede Vermutung wird auf ein subjektives Empfinden zurückzuführen sein.

    Außerdem glaube ich, dass hier gerade mit Wörtern benutzt werden, die (zumindest von mir) nicht richtig verstanden werden. Meiner Meinung nach gehört zur Individualtaktik Begriffe wie Dribbling, Torschuss, Finten und Stellungsspiel. @BigBopper: Willst du dies wirklich erst ab der D-Jugend trainieren?

    Noch ein Letztes, auch wenn es nicht wirklich passt: Dass "Soccer" die beliebteste College-Sportart in den USA ist, halte ich für ein Gerücht. Ich lasse mich aber gerne durch eine Statistik vom Gegenteil überzeugen. Sicherlich ist "Soccer" in den Vereinigten Staaten im kommen und wächst mehr und mehr, aber dass es gleich DIE beliebteste Sportart ist, na ich weiß nicht. Einigen wir uns vielleicht auf "eine der" beliebtesten. ;) Meine Erfahrung sagt mir, dass Football, Basketball und Leichtathltik und meinetwegen noch Baseball ganz weit oben stehen.

    "Zufriedenheit ist Stillstand"

  • Zitat:


    Uwe schrieb am 23.11.2006 01:13
    Auch mal schön, wenn verschiedene Meinungen aufeinanderprallen.

    Meine Erfahrungen verschiedene Systeme auszuprobieren beschränken sich auf ein D-Jugend Kleinfeld Team, Wir haben häufig die Systeme gewechselt und damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Spieler waren in der Lage dies zu verarbeiten und es war eine durchschnittliche Mannschaft, mit ein, zwei Talenten in ihren Reihen.
    Sie konnten sich später, bis jetzt in die Herren, schnell auf jede Situation einstellen und sind auf jeder Position im Feld einsetzbar. Sie waren nicht überfordert, solange man sie langsam an Begriffe wie z.B. „defensives Mittelfeld“ herangeführt hat. Ich würde dies mit einer D-Jugend jederzeit wieder so durchführen.

    Zu Spielsystemen in den jüngeren Jahren. Eins sollte klar sein:
    Ein 3-3 sieht immer verschieden aus. 3 Spieler als Angreifer, 3 Spieler als Verteidiger und dazwischen ein großes Loch meint hier niemand.
    Ein 2-2-2 kann auch nur als Alibi dienen, das große Loch zu schließen und trotzdem mit starren Position zu spielen, aber auch das will hier keiner.
    Ein 3-1-2 könnte auch so gewählt worden sein, weil im zentralen Mittelfeld ein kleiner „Star“ Regie führt, dies will auch keiner wirklich.
    Auf dem Feld kommt es bei jedem System auf das Ausfüllen dieses Systems mit Fußball an.

    Jeder Trainer sollte sein Team einschätzen können und das System wählen, welches für dieses Team leichter umzusetzen ist. Eine Generallösung gibt es nicht.

    Ich habe den Eindruck, wenn ich mir die letzten Beiträge durchlese, jeder hier hat sich dies alles reiflich überlegt und spielt sein System, um alle Kinder seines Teams maximal zu fördern. Wir sind alle gar nicht sehr weit mit unserer Einstellung auseinander. Ich möchte mich nur nicht auf ein System festlegen.

    Gehört zwar nicht zum Thema, aber ich muss was dazu schreiben. Für weitere Diskussionen über "Ausland" und "Soccerdrills" sollten in den entsprechen Areas die vorhanden Threads herangezogen werden oder neu eröffnet werden.

    Zum Ausland: Ich habe zwischenzeitlich einige Kontakte ins Ausland und wir verarbeiten auch viele Dinge, die nach und nach erscheinen werden. Meine Meinung hierzu dürfte aus anderen Beiträgen bekannt sein. Übrigens: In den USA hat man kein Interesse den Fußball im männlichen Bereich populärer werden zu lassen. Dort ist die Lobby der Basketballer und Footballer viel zu groß. Trotzdem kann jeder dort viel, viel lernen.

    Zu Soccerdrills: Bestimmte Dinge haben wir bewusst nicht angegeben. Eine Altersangabe oder Entfernungsangaben fehlen ganz. Die Einteilung in Kategorien ist sehr einfach gehalten. Habe ich als Trainer aber ein Konzept und verstehe etwas von den Trainingsgrundlagen, finde ich sehr schnell die passenden Übungen für die Ausbildung meiner Kinder. Verstehe ich hiervon nichts, helfen mir auch keine Altersangaben, weil diese bei den Übungseinheiten nur relativ sein können. Altersangeben ersetzen nicht die Einschätzung des Leistungsvermögens meines Teams.
    Nur ein Beispiel: Es gibt immer noch viel Kinder, die spät mit dem Fußballspielen beginnen. Hier wäre eine Altersangabe völlig verfehlt. Hierzu gehören z.B. häufig Mädchen. Eine Einteilung der Übungen nach Leistungsvermögen wäre gut, aber wie soll die aussehen? Eventuell wäre eine Einteilung wie "Dribbling-Grundlagen" usw. möglich, hierüber wird intern bereits diskutiert.

    Soccerdrills ist immer noch eine rein private Initiative, die eine gewisse Dynamik entwickelt hat. Ideen gibt es genügend, Kontakte sind geknüpft, im Hintergrund wird viel Arbeit investiert. Mal sehen, was noch alles passiert. Für Anregungen und Kritik bin ich immer zu haben.



    Hallo, Deine Ausführung läßt darauf schließen, dass Du sehr viel praktische Erfahrung hast und über den Tellerrand hinaus schaust, find ich gut. Ich möchte kurz klarstellen, dass ich die Trainings auf Soccerdrills klasse, nein super klasse finde. Ich habe für diese Seite auch Werbung in meinem Verein gemacht. Als durchschnittlicher ehemaliger Fußballer in Verbindung damit, dass ich die Jungs meiner Mannschaft ausgiebig kenne, gehe ich die auf Soccerdrills vorgeschlagenen Übungen vor meinem gestigen Auge durch. So wie Du es treffend sagst, benötige ich keine Altersgrenzen und Rahmen. Man paßt die Übungen dem Leistungsniveau an. Ich glaube, dass jemand der selbst auch Fußball gespielt hat, hierbei weniger Probleme hat. So kann es sein, dass ein D-Jugendtraining in abgeschmälerter Form auch für eine leistungsstärker E-Jugend richtig sein kann. Wichtig ist für mich das kindgerechte Fördern/Fordern, es darf nur kein Verheitzen sein.

  • Hier die Aufstellung und die Taktik meiner E-Jugend 2x98er(F-Jugend), 2x96(alter Jahrgang) und 5x97er(junger Jahrgang)
    Spieler Nr. 1 Du bist der Torwart und passt auf, dass kein Ball ins Netz geht. In der zweiten Halbzeit spielst Du draußen.
    Spieler Nr. 3 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.
    Spieler Nr. 4 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.
    Spieler Nr. 5 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.
    Spieler Nr. 6 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.
    Spieler Nr. 7 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche.
    Spieler Nr. 8 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche. Nach 2 Minuten wirst Du eingewechselt
    Spieler Nr. 9 Du verhinderst hinten Tore und schießt vorn welche. Nach 4 Minuten wirst Du eingewechselt. In der zweiten Halbzeit gehst Du ins Tor.
    Wir wechseln alle 2 Minuten durch.
    Bis auf die Ankündigung des Wechsels, gebe ich keine Anweisungen von der Linie. Es wird nur gelobt. Die Eltern wissen, dass sie nur zum Anfeuern und Loben da sind.
    Folgende unwichtigen Erfolge haben die Jungs durch diese, an den Straßenfußball angelehnte Taktik zu verbuchen.
    Meistertitel: keinen
    Tabellenplatz: absolut egal
    Siege: ca. 50%
    Tore: in 8 Spielen 64
    Gegentore: 45

    Wichtige Erfolge
    Trainingsbeteiligung: annähernd 100 %
    Zulauf von neuen Spielern aus anderen Vereinen.
    Wir haben in einer 700 Seelen-Gemeinde 3, wenn wir die E-Mädchen mitzählen, sogar 4 E-Jugendmannschaften gemeldet.
    Kommentare von den anderen Trainern:
    Achtung Jungs heute spielt ihr gegen die Brasilianer
    Man deine Spieler sprühen ja nur so vor Spielfreude.
    Ihr spielt aber Harakiri-Fußball. (Klar wenn die anderen Mannschaften 50 Minuten lang einen Stürmer 20 Meter vor meinem Torwart rumstehen lassen nur damit er einmal ein Tor schießt).
    Kreisauswahlspieler: 4x 97er Jahrgang 1x98er Jahrgang
    Kommentar vom Kreisauswahltrainer:
    Deine Kinder sind alle völlig heiß auf den Ball und fordern ihn in jeder Situation. Die technischen Fähigkeiten deiner Spieler sind schon extrem auffällig (Das liegt wohl nur zum Teil an der Taktik, eher wohl an der Coerver-Methode).
    Wenn Du ihnen jetzt auch noch das "Abspielen wollen" beibringst werden sie ihren Weg schon machen.
    Das werde ich natürlich noch nicht machen, da mein Trainingsschwerpunkt immer noch auf Ballgefühl, der Ballan und Mitnahme, dem Passen und dem 1 gegen 1 liegt.
    Taktikschulung fängt bei mir mit der Einzeltaktik an und die werde ich erst frühestens in der D-Jugend schulen. Vorher dürfen sich die Kinder ausprobieren.
    Ich weiß, dass ich ziemlich extrem denke und das diese Denkweise auch nicht jedem liegt.
    Aber wie heißt es so schön: Viele Wege führen nach Rom.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk Coerverfan ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dirk,

    dies ist sicherlich das extremste Spielsystem. Soweit würde ich persönlich nicht gehen, vielleicht auch nur aus Feigheit.
    Ich bin der Meinung, es solte zumindest eine gewisse Orientierung auf dem Feld vorhanden sein. Gut, es funktioniert, dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass andere Varianten eine schlechtere Ausbildung bedeuten.

    Kindern kurz Orientierungshilfen auf dem Feld zu geben, ist kein wirklicher Aufwand und verwirrt die Kids nicht total. Ein Fußballspiel, fast frei von taktischen Zwängen, ist auch so möglich. Schlimm ist es nur dann, wenn die Taktik in den Vordergrund gestellt wird, oder womöglich zu viel Trainingszeit für die Vermittlung drauf geht. Aber ich hatte bereits geschrieben: Ich möchte mich nicht festlegen und es würde mich reizen, Dein Spielsystem auszuprobieren.

    Die Spielergebnisse und der Tabellenplatz sind völlig egal, da stimme ich Dir zu.
    Ich würde aber nicht soweit gehen, eine fast 100%ige Trainingsbeteiligung oder fremde Äußerungen über die Spieler mit dem Spielsystem zu begründen, dies ist zu einfach. Dafür ist der Erfolg viel zu sehr vom Engagement und den Fähigkeiten des Trainers im Umgang mit den Kindern abhängig. Eine fast 100%ige Trainingsbeteiligung kannst Du allein schon durch ein sehr abwechslungsreiches Training erreichen, selbst wenn der Traininginhalt völlig daneben ist.
    Diese Erfolge (Trainingsbeteiligung, Zulauf) habe ich bereits schon vor 20 Jahren erzielt. Heute könnte ich heulen wenn ich sehe, welche Fehler ich damals gemacht habe und bin nun schlauer (hoffentlich). Die Kinder können nicht zwischen gutem und schlechtem Training unterscheiden. Die Kinder unterscheiden irgendwo zwischen Spaß und Langeweile.

    An einem Beispiel möchte ich deutlich zeigen, wie sich Dinge ändern: Stretching! Was wir damals gemacht haben war teilweise, nach den heutigen medizinischen Erkenntnissen, Körperverletzung.

    Deshalb bin ich immer vorsichtig, wenn ich von einer “Generallösung” höre, nicht nur beim Fußballtraining. Die wirtschaftlichen Abhängigkeiten sind oft viel zu groß. Verbände, Verlage, die Sportartikelindustrie und die Medien wissen schon was sie tun, wenn sie “Generallösungen” , nicht nur rim Fußball, anbieten.
    Auch die Coerver-Methode ist nicht unumstritten, aber momentan kaum angreifbar. Coerver wird ganz gezielt angepriesen. Deshalb beobachte ich die Entwicklung kritisch, aber durchaus aktiv und sehr wohlwollend.

    Coerver-Zitat:
    „So wie man in der Schule erst lesen und schreiben lernen muss, bevor man mit dem weiteren Lehrstoff beginnen kann, muss man zuerst die Grundtechniken beherrschen, um Fußball spielen oder gezielt trainieren zu können“.

    Dem Zitat stimme ich zu, aber: Ist das die Revolution im Fußballtraining?

  • Moin,

    macht doch mal einen extra Fred auf für Coerver oder andere Trainingsmethoden z.B...

    ciao
    BB

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  • Hallo Uwe,
    mir geht es mit den Fehlern in der Vergangenheit genau so wie Dir.
    Schrecklich was ich vor 15 Jahren trainiert habe.
    Wußten wir es denn besser? Meine erste Trainerlizenz (damals B-Lizenz) habe ich vor 14 Jahren erworben. Seitdem kann ich Dir alles über rote und weiße Muskeln, über aerobe und anaerobe Ausdauer und sämtliche Formen des Konditionstraining erzählen.
    Zum Glück hat sich in der Ausbildung der Trainer ein Sinneswandel vollzogen.

    Mir ist auch bewußt, dass meine Meinung ziemlich extrem ist.
    Doch wenn alle sich nach den Zeiten des Straßenfußball zurücksehnen. und der DFB es sogar propagiert, warum machen wir dann nicht konsequent diesen Schritt? Straßenfußball heißt doch unter anderem auch: keine Fremdsteuerung. Reicht es nicht wenn wir im Training Reize geben und die Kinder versuchen diese im Wettkampf umzusetzen?

    Vor 15 Jahren hatte ich auch annähernd 100 % Trainingsbeteiligung. Aber da steckte das Privatfernsehen mit ihren nachmittäglichen Kindersendungen noch in den Anfängen. Einen Amiga oder einen PC hatten doch nur sehr Wenige. Atari und Gameboy kamen doch erst ganz langsam in die Haushalte.
    Damals war das Training ein absolutes Highlight und mußte die oben angegebe Konkurrenz nicht fürchten.
    Ich bilde seit 3 Jahren Fachübungsleiter C nach den neuen DFB Ausbildungsordnung aus. Am Anfang der Lehrgänge habe ich die Trainer (ausschließlich G-D-Jugendtrainer) stichprobenartig gefragt, wie hoch ihre Trainingsbeteiligung im Verein ist. Die Befragten waren schon froh wenn sie bei 60% liegt. Deshalb ist für mich die Trainingsbeteiligung schon ein Gradmesser ob mein Training erfolgreich ist. Stichwort: Freude am lebenslangen Sporttreiben vermitteln.

    Die Äußerungen der Trainer sollten in die Rubrik: unwichtige Erfolge (Copy and Paste hat mir da wohl einen Streich gespielt).

    Ich habe und werde Coerver nicht als Generallösung anpreisen, dass habe ich im letzten Satz auch sehr deutlich gesagt.
    Da ich die Coerver-Methode (Betonung steht hier auf Methode) und die DFB Ausbildungsphilosophie und deren Inhalte sehr gut kenne und somit gut vergleichen kann, bin ich mehr den je davon überzeugt das der alte Mann mit seiner Methode viel effektiver Fußballer ausbilden kann als der DFB mit seiner Philosophie.

    Coerver wird nicht gezielt angepriesen. Ich bin der Einzige der dies immer mal wieder tut, um zu zeigen, dass es auch andere Wege im Kinder und Jugendfußball gibt.
    Die Coerver-Methode und deren kommerzielle Vertreter(www.Coerver-Coaching.com) wollen wohl auch in absehbarer Zeit nicht auf den deutschen Markt.

    Dieses Zitat ist aus dem Jahre 1981 (Fußballtechnik)
    Wenn sich auch nur 50 % der heutigen Kinder- und Jugendtrainer daran halten würden, hätten wir schon einen riesigen Erfolg erzielt.
    Das Geniale ist ja, dass er dieses Zitat mit Leben erfüllt hat. Und das knapp 20 Jahre vor dem DFB.
    Grundtechniken nach Coerver
    Ballgefühl und Ballbeherrschung, Ballan- und Mitnahme Passen, 1 gegen 1 usw. siehe Players-Pyramide auf www.FD21.de. Hier muß erst die unterste Stufe von den Spielern erklommen werden, bevor man die nächste Stufe schult.

    Grundtechniken hat der DFB erst seit 2003 definiert. Vorher gab es keine klare Definition der Techniken.
    Dribbeltechnik, Ballan- und Mitnahme, Stoß(Schuß)technik. Kopfball, Paßtechnik, als sechste wird neuerdings die Torwarttechnik genannt.
    Wer kennt die Unterschiede zwischen Paß- und Stoßtechnik?

    Auch hier kann man erkennen, dass er einen anderen, ich persönlich glaube revolutionären Weg wählt.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk Coerverfan ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dirk,

    toller Beitrag, aber wir sollten die Diskussion im Coerver-Thread weiterführen.

    Ich schreibe auch noch etwas dazu, kümmere mich heute erstmal um den Newsletter.

    Hier nochmal der Aufruf für diesen Thread: Welches System wird denn noch gespielt auf Kleinfeld?

    PS: Die Werbung von Ebay (linker Frame)wollte ich euch nicht vorenthalten. Wäre doch ein schöner Spielball für die Kids! :]

  • hier meine vorstellungen von einer taktik für fortgeschrittene.

    im angriff:
    vor einer Raute zwei Stürmer die ständig rochieren, kreuzen und an die außenlinie ziehen und sich ständig anbieten
    wenn die anderen pressen kommt der lange ball auf den entferntesten spieler im raum
    (auch vom torwart!). vorteil: am weitesten von der gefahrenzone und am meisten platz um den ball zu halten.
    oder
    ein doppelpass bei möglichkeit.
    oder ein dribbling (das muss aber sicher sein!!!)
    die technisch versiertesten müssen außen und vor allem vorne in der raute spielen.
    die stürmer sollten schnelle brecher sein die nicht lange fackeln.

    der wichtigste teil beim kleinfeld ist aber die abwehr. die meisten tore fallen aus kontern, vor allem wenn zwei gute teams gegeneinander spielen.

    in der abwehr:
    geht einer der außen als abwehrspieler nach hinten und ein stürmer übernimmt diese position
    die rautenpitze auf linie mit den außen und der verbliebene stürmer verschiebt und attackiert.
    das ergibt dann ein 2-3-1
    eine/r muss kommandos geben (von hinten) ob man kompakt wartet oder attackiert

    dieses system hat mehere vorteile:

    die raute gleicht dem gängigen hallensystem und dem kreis beim aufwärmtraining (4-2) und wird als systemelement mehr und mehr beim 11-11 eingestezt.
    eine raute hat 3 abwehrreihen und ist zentral kompakt
    es gibt mehr doppelpass-möglichkeiten als beim 3-3
    die aufstellung ist zwar offensiver als beim 3-3, ermöglicht aber besser das pressen nach ballverlust
    beim 2-3-1 aus der abwehr hat man erstmal einen targetman vorne und zieht den zweiten stürmer auf einer seite mit rauf, der aufrückende abwehrspieler komplettiert wieder die raute.
    mit 2 stürmern hat man genug anspielstationen vorne um schnell nach vorne zu spielen
    und zu halten (2. ball)
    ich halte es für wichtig in angriff und abwehr unterschiedliche aufstellungen zu machen,
    dann gibt es ein klares umschalten und ein besseres verständnis von angriff und abwehrspiel
    wichtig ist das alle mehrere positionen ausfüllen können

    trainieren sollte man das umschalten, pressen und das verständnis den ball vom tor wegzuhalten (überzahl schaffen) und die mitte kompakt zu machen
    im angriff sicheres schnelles spiel in der raute und die laufwege beim kreuzen,
    fallenlassen der stürmer

    die außenspieler müssen den langen diagonalen ball schlagen können
    die spitze der raute muss ihn am besten halten können
    beim schusstraining vor allem den flachen schuss trainieren

    aus meiner sicht auch für kinder zu verstehen wenn man das mit bildern und übungen macht
    es kommt erstmal nämlich vor allem auf das verhalten der raute an und das lernen kinder auch in der halle
    die stürmer kommen dann nur dazu
    wenn das umschalten auf eine angriffs und abwehrformation zu kompliziert ist kann man auch mit 2 abwehrspielern hinter der raute spielen (defensiver)
    oder die raute hinter den stürmern durchspielen, es darf halt nur einer aus der raute mit vor

  • @Sid

    Wir sprechen hier vom Kinderfußball. Für mich liest sich das sehr abgehoben und nicht kindgemäß. So wie Du das schilderst, haben ich auch Eindruck, daß Du Kinder schon sehr früh auf Positionen festnagelst, was ich für die weitere Entwicklung als nicht unbedingt förderlich ansehe.

    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Dirk,

    ich habe dein Posting bez. deiner Mannschaftstaktik befreundeten Trainern gezeigt, so richtig konnte keiner etwas damit anfangen. Dies bei uns im Verein zu propagieren ist erst recht zwecklos, da dort fast nur nach alter Schule trainiert wird und selbst ich da schon als Exot gelte, da ich die Kinder alle Positionen spielen lasse. Coerver und das Schreiner System sind fast unbekannt!

    Ich denke, um deine Philosophie umzusetzen bedarf es grundsätzlich schon einmal Spieler die eine hohe Laufbereitschaft innehaben. Da ich bei uns im E Jugend Bereich die Kinder trainiere, die bei der E 1 und E 2 (Jahrgangsmannschaften) „durchgefallen“ sind, habe ich ein extremes Leistungsgefälle (Jahrgänge 98-96), aber auch Spieler die sich gerade in letzter Zeit sehr gut entwickelt haben.
    Ich habe in den letzten Monaten sehr viel nach dem Peter Schreiner System trainiert, und es sind die kleinen quirligen Spieler die davon am meisten profitiert haben.
    Da ich „Positionen“ bei den Spielen nur ganz grob vorgebe und dies dann im Spiel beim den Wechseln immer weiter vernachlässige, fangen natürlich mittlerweile auch einige Eltern an zu murren, da die Kinder natürlich mehr auf den Ball gehen als es bei unseren Gegnern sehen.
    Auch das viele meiner Spieler deutlich mehr eins gegen eins Situationen suchen als unsere Gegner, stößt auf großes Unverständnis. Auch wenn ich natürlich lange nicht so extrem vorgehe wie du….

    An der Linie kann ich nicht ruhig sein, aber ich lasse keine negativen Äußerungen raus,
    es beschränkt sich eher darauf die Kinder, wenn sie sich etwas hängen lassen, wieder zum mitmachen zu animieren, ansonsten gilt die Regel: Wer nicht mehr kann signalisiert das er/sie raus möchte – was bei den meisten auch funktioniert. Spiel hierhin, Spiel dahin, versuche ich zu vermeiden, klappt aber (noch) nicht immer.

    Ich will mit meinem Post nur mal zum Ausdruck bringen, dass es gar nicht so einfach ist, in dem eingefahrenen Umfeld eines Vereines neue Wege zu gehen.

    Sätze die ich sehr oft höre:
    Die anderen spielen viel schöner als wir, die geben wenigstens immer ab!

    Wenn du Spieler X IMMER ins Tor stellen würdest, könnten wir viel mehr Spiele gewinnen!

    Spieler Y hat schon wieder nicht abgespielt, so lernt der Fußballspielen nie!

    Erklären hilft bei den meisten nicht, auch wenn ich es immer wieder versuche, aber das wichtigste ist nun einmal, dass es den Kindern Spass macht.
    Von daher sehe ich es auch als Erfolg, dass ich auch eine sehr hohe Trainingsbeteiligung habe, und bei über 20 Kindern mittlerweile eine zweite Mannschaft nachgemeldet habe.
    Und es tauchen immer noch Kinder auf, die aber leider nicht mehr aufnehmen werde, da ich dies einfach auch nicht mehr leisten kann!

    Gruß
    Anton

    P: S. Und danke, für deine immer wieder sehr aufschlussreichen Beiträge!!


  • Zitat:


    Fabian25 schrieb am 13.06.2006 10:59
    Jopague57 Genau das meine ich. Der Vorstopper spielt mal offensiv, mal defensiv. Dafür kann man natürlich dann auch nur Kinder nehmen, die schon so viel Spielverstand haben, dass sie verstehen, wann sie defensiv und wann sie offensiv sind.

    Thomas Es kann gut sein, dass es für dieses Alter manchmal zu komplex ist. Allerdings kommt es dann auch darauf an, welche Spieler man zur Verfügung hat. Wie gesagt: Ab und zu schwimmt die Abwehr dann doch etwas.
    Ich glaube nicht, dass dieses System und "einfach spielen lassen" ein Widerspruch sind. Man erklärt den Kindern, wie man es gerne sehen möchte und wie es richtig ist, ist dann aber nicht böse, wenn mal ein Kind nicht unbedingt seine Position hält. Dann erklärt man es dem Kind in aller Ruhe nach dem Spiel nochmal... Ich erkläre es halt den Kindern, erwarte aber in der F-Jugend nicht, dass das System fehlerfrei funktioniert.



    Hallo
    ich hab auch das 2-1 2-1 ich hab auch schon versucht sie einfach spielen zu lassen das geht leder gegen starke gegner nicht
    und es ich auch wichtig einigen kindern nur eine aufgabe zu geben z.b. decke den spieler mit der nummer 6 oder so
    weil einige es nicht begreifen

  • Zitat:



    und es ich auch wichtig einigen kindern nur eine aufgabe zu geben z.b. decke den spieler mit der nummer 6 oder so
    weil einige es nicht begreifen




    Das halte ich für einen sehr großen Fehler. Insbesondere im Bereich der G bis E-Jugend.
    Es bestehen noch zu große Entwicklungsunterschiede. Aufgrund dieser Unterschiede kann ich die Kinder nicht in eine Schublade (Position) stecken. Positionsspezifische Handlungsmuster schleifen sich besonders schnell in diesem Alter ein. Zudem bin ich der Meinung, dass Kinder die nicht bis zur E-Jugend eine offensive 1gegen1 Situation gewinnen, dies später auch kaum mehr schaffen/lernen.

    Ich sehe den Wettkampf als zusätzliches Training. Das Spielsystem ist nicht danach zu wählen, wie die Mannschaft am ehersten gewinnen kann. Die Kinder sollen im Spiel unter Gegner- und Zeitdruck erlernte Techniken anwenden. Dirk verwendet hierzu sicher das extremste System. Aus meiner Sicht ist das 3-3 hierzu ideal. Alle Kinder sind gleichermaßen am Spiel beteiligt.

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