Verein wirft Talent der D-Jugend raus - ist das üblich

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  • @ guenter .... sorry, ich habe nie gesagt, dass er keine Zusage bekommen hat. Nur leider ist die Entfernung mit ca. 40 km von hier entfernt für uns mit zu hohen Benzinkosten bei 3 Mal die Woche Training verbunden. Da aus seiner Mannschaft 3 Kinder dort zur Sichtung waren, war geplant eine Fahrgemeinschaft zu bilden wenn es mindestens 2 Kinder schaffen. Zudem habe ich noch einen 2. Sohn, der in Dortmund Fussball spielt und den ich ebenfalls 2 Mal die Woche zum Training begleiten muss. Leider hat sich das mit der Fahrgemeinschaft dann zerschlagen und wir haben das Angebot nicht angenommen.
    @ Don Q. ..... da hast du vollkommen Recht....es kam keine Nachfrage und sämtliche Gesprächsversuche die wir gestartet haben wurden sofort abgeblockt....

  • @ guenter .... zudem würde ich gerne wissen was es heißen soll, dass Eltern mit aller Gewalt versuchen, ihr Kind bei einem Bndesligisten unterzubringen?
    Wie soll da funktionieren? Ich gehe davon aus, du weißt, dass man da sein Kind nicht einfach so hinschleppen und sagen kann: guckt euch den Mal an !
    Unser Sohn ist alle 3 Male von den Vereinen eingeladen worden - und zwar ohne unser Zutun. Ich weiß wirklich nicht, was du mir da unterstellst.

  • natürlich war er bei mehrern Probetranings aber es ist nun mal so, dass die Bundesligisten entscheiden wen sie nehmen und nicht wir.



    wie soll man das sonst auslegen?


    Ich hab auch eine andere Vorstellung zur Vorgehensweise.
    Bevor ich zum Probetraining irgendwo hingehe, kläre ich doch zuerst im Hause ab, ob Entfernung und Trainingsanzahl passt.
    Passt das nicht, geh ich doch erst gar nicht dahin.


    es sei denn, dass ich dort einfach nur mal ein Training mitmachen wollte.


    Februar Anruf gekommen, wegen Vereinswechsel. bevor es zu weiteren Gesprächen kam, im Hause abgeklärt, ob der Aufwand (Fahrt) in unsere
    Vorstellungen passt. Passte nicht. Rückruf und abgesagt mit passender Erklärung.
    Warum soll ich was tun, wo ich schon vorher weiss, dass es nicht zu einem Ergebnis kommt.


    Aber wie gesagt, das ist meine Sichtweise.


    andere akzeptiere ich durchaus. ich schreibe ja nicht um Recht zu bekommen, sondern meine Ansicht kundzutun.


    gg

  • würde ich gerne wissen was es heißen soll, dass Eltern mit aller Gewalt versuchen, ihr Kind bei einem Bndesligisten unterzubringen


    Da gibt es durchaus konkrete, mir bekannte Fälle von Eltern - alle mit Migrationshintergrund - die in der Fussballkarriere ihrer Söhne den einzigen Weg nach oben sehen. Da legen ganze Familien ihr Geld zusammen, damit der Sohn top ausgerüstet bei Privattrainer, Fussballcamps etc. den letzten Schliff holen. Väter und Onkel stehen mit dem Kind TAEGLICH und zusätzlich zum Training mit dem Kind 2-3 Stunden auf dem Bolzplatz und zu Hause wird noch 1-2 Stunden Videos geschaut. Diese Kinder haben sonst keine Hobbies und Schule ist reine Nebensache. Und natürlich muss der "Jung-Profi" auch nie was im Haushalt machen.
    Logischerweise ist so ein Kind in G, F und E IMMER viel weiter als seine gleichaltrigen Peers. Aber eben auch nur im Fussball.
    Was die Eltern dann als mit viel Geld und Aufwand hochgepäppeltes Talent sehen, wird dann natürlich vehement verteidigt. Da wird dem Leistungsverein dann auch schon mal Geld geboten oder ein Landsmann moralisch in die Pflicht genommen. Diese Eltern-Mafia ist zum Teil wirklich krass, zum Glück eher die Ausnahme, aber durchaus existent.
    Deshalb ist es auch idiotisch wenn Leistungsvereine ihre "Talente" nur beim Fussball sichten. Würde man mit den Jungs nach dem Probetraining mit den Fahrrädern zum Schwimmen fahren und sich ihr Abendessen selber an Lagerfeuer machen lassen, wären solche überdüngten Gewächse schnell mal aussortiert, und zwar noch in einem Alter wo man sich nicht schon sämtliche beruflichen Alternativen verbaut hat.

  • Das klingt übel. Zeugt von totaler Verantwortungslosigkeit und Dummheit . Da bin ich ja froh, dass mein Sohn immer die Treppe saugen muss und für sich und seine Brüder die Rühreier mit Speck selber macht =)
    Nein, Spaß beiseite - unter einem solchen Druck kann doch kein Kind mehr wirklich Spaß am Sport haben. Ich kenne viele Jungs, die vor dem Training noch pöhlen und anschließend dann auch nicht mehr vom Platz zu kriegen sind weil ihre Fussballschuhe eine magische Einheit mit dem Rasen bilden, sich bei youtube nur Fussball-Tranings-Videos angucken und das so was von toll finden oder sich wahnsinnig über ein Sommerferien-Fussballcamp freuen.
    Wenn das alles aus eigenem Antrieb passiert ist das völlig o.k. - wenn's allerdings unter Druck der Eltern geschieht ist es einfach ein "Verderben der Kindheit". :(

  • alle mit Migrationshintergrund


    das muss aber nicht sein.


    mit Mutter auf dem Stützpunkt ins Gespräch gekommen über die Schule, die da soviel abverlangen, soviel Hausaufgaben aufgeben, dass man nicht nachkommt.
    dann erzählt sie mir, dass ihr Sohn (damals C-Jugendalter) ja bereits 4mal die Woche ins Traning gehen muss und auch noch 2 mal
    im Studio Muskelaufbautraining machen muss, da er ja etwas schmächtig sein. alle würde sagen er sei ein richtiges Talent. das müsste sie unbedngt
    fördern.


    hab dann mitbekommen, dass sie aus meinem Heimatverein kommt. Mich dort dann über die beiden erkundigt.
    dort haben sie gleich losgelacht, die wechselt jedes Jahr den Verein, da die jeweiligen Trainer das Talent ihres Sohnes nicht richtig enschätzen können.
    jedes Jahr ist sie nach dem Winter auf der Suche nach einem neuen Verein. das macht sie seit der E-jugend.
    Wir sind alle hier froh, dass sie bei uns weg ist.


    bis B-Jugend hab ich das noch verfolgt. Inzwischen hört man nichts mehr von ihm, und hier kennt jeder jeden, bzw, man kennt einen, der einen kennt.


    nicht Buli-Ebene, sondern Jugend Regionalliga bzw. Verbandsliganiveau.



    inzwischen macht hier ein ähnlicher Fall die Runde. da ist es jedoch der Vater, der am Rädchen dreht.


    betrifft nicht nur Migrationskinder.


    gg

  • unter einem solchen Druck kann doch kein Kind mehr wirklich Spaß am Sport haben


    Das ist ja das eigentlich Tragische daran: Die Kids haben echt noch voll Spass dabei, können sich nichts Geileres vorstellen, und fühlen sich allen anderen, schuldrückenden Dummschlümpfen hoch überlegen. Wäre es gegen den Willen dieser Kids, könnte man von Seiten der Schule oder Sozialamt einschreiten. Schlechte Schulnoten allein reichen aber nicht und gem. Argumentarium der Sozialämter ist Fussball immer noch besser als Gameboy.
    Das Fatale daran ist, dass wir hier in der Schweiz bis vor wenigen Jahren 17-20 Jährige hatten, die direkt aus den Profischmieden auf dem Sozialamt landeten. Dumm gelaufen.
    DEM wurde, mindestens bei uns jetzt in dem Sinne schon mal ein Riegel geschoben, dass sich unsere U12 auch gewichtige Fragen zur Schule, Freizeitbeschäftigung, familiäre Verhältnisse etc. gefallen lassen müssen bevor ein Ausbildungsvertrag unterschrieben wird. Technisches Können reicht heute bei uns nicht mehr, denn was wir primär suchen, ist langfristiges Potential zur FussballPERSOENLICHKEIT und nicht nur ein überragender Status Quo.
    Von dem her kommt es schon gut. Hoffe ich wenigstens. Nicht zuletzt deshalb, weil es Kids mit normalem Bildungs- und Sozialanspruch sonst kaum mehr in die Topvereine schaffen würden (In unserer Region haben die Tobclubs eh schon 80-90% der Kids mit Migrationshintergrund und auch ohne Fussball schon entsprechenden Schwierigkeiten eine Lehrstelle zu finden).

  • betrifft nicht nur Migrationskinder


    ja klar, habe mich wohl falsch ausgedrückt.
    Wollte eigentlich nur sagen, dass alle MIR bekannten Fälle - und das sind doch einige - Migrationshintergrund hatten. Obwohl das natürlich so nicht verallgemeinert werden kann.
    Und ja, DEINEN Fall (4x Training und 2x Krafttraining) ist in der "C" der Top-Vereine schon gang und gäbe. Das wird aber von den Vereinen so vorgegeben und ist somit für alle Junioren gleich.
    Was ich meine ist, dass Eltern ihrem Kind durch bewusst zusätzliches Fussballtraining im Vergleich zu ihren Peers einen (kurzfristigen) Vorteil verschaffen der ab "C" ziemlich schnell zum Nachteil mutiert wo Kids - mindestens bei uns - mit polysportivem und musikalischen Flair sowie guten Schulnoten einen signifikanteren Vorteil haben).
    Als diesen Kulturen nicht nahestehnder Trainer bekommt man oft auch gar nicht, mit wie subtil diese Eltern versuchen deine Sympathie zu gewinnen. Einladung da, Schulterklopfen dort, immer Zeit, immer alles tip top ...
    Wenn dann zum ersten Mal Geld geboten wird, ist es dann oft schon zu spät ....

  • Super - das freut mich wirklich. Wechsel sind immer schwierig und für die Torleute besonders, da sich die Zahl der Mannschaften mit höherem Alter im Jugendbereich ständig verringert.


    Top auch, das du den Ausgang gepostet hast!