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  • Ich gehe jetzt mit meiner Mannschaft (2003er) in die E-Jugend - bereits in der G- oder auch F-Jugend habe ich einige Trainer mit einer Taktiktafel gesehen, in diesem Alter fand ich es aber viel zu früh !


    Gibt es Trainer die vielleicht schon in der E-Jugend damit angefangen haben und der Mannschaft einfachste Aufstellungen bei Eckbällen usw. erklärt haben oder findet Ihr es auch in der E-Jugend zu früh...?

  • Die Taktiktafel kannst Du Dir in der E-Jugend schenken. Ich habe 2002er und wir benutzen auch keine Taktiktafel. Kurze Ansprache worauf die Kids achten sollen reicht. Die Anweisungen der Tafel können die Jungs sich eh kaum merken. Meine kriegen gesagt wer auf welcher Position spielt, Feierabend. Einwürfe machen bei mir ausschließlich die Außenverteidiger und selbst die Freistöße regeln die Jungs mittlerweile in der Regel untereinander.

  • Letztens mussten wir mit unseren 2003ern wegen Gewitter das Training unterbrechen und in die Kabine, wo an der Wand so eine Magnettafel hängt. Da habe ich zum Spass den Jungs ein paar Fragen zu Spielsituationen gestellt (Wie sollte die Mannschaft sinnvoll stehen beim Anstoß? Welcher Spieler sollte den ballführenden Gegner angreifen? Wer sollte den Einwurf ausführen?) usw.. War recht kurzweilig =) , 3 meiner 13 Spieler waren total engagiert. Aber ich halte es fast für ausgeschlossen, dass das den Jungs viel genutzt hat. Die Vermittlung muss bei so jungen Spielern noch handfester erfolgen, den Transfer von der Tafel zum Spielfeld kriegen die noch nicht hin.


    Grüße
    Oliver

  • Taktiktafel im Kinderfußball? Wieso nicht?


    Wichtig ist, dass man sie in die Diskussion einbindet und nicht nur einen Monolog hält. Wichtig ist, dass man ihr Interesse weckt und es kindgerecht verpacken kann. Wichtig ist, dass man ihnen bei Fehlverhalten keine Vorwürfe macht oder sie bei der Besprechung unter Druck setzt.


    Ich habe bei meinen Jungs, die jetzt in die F-Jugend kommen, durchaus einige Spieler, die so fußballverückt sind, dass sie an grobe taktische Dingen interessiert sind, eigene Ideen haben und sie zum Teil auch umsetzen können.


    Bevor jetzt jemand losschreit: Meine Kinder haben während der Bambini-Zeit einmal so eine Art Taktiktafel gesehen (es war ein Filz-Untersetzer mit Pokerchips, wo ich die Gesichter aufgeklebt waren)...und das war zu dem Zeitpunkt als wir von freiem Spiel zum 3-3 umgestellt haben...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Aus einem Zufall heraus kam ich einmal mit einem Eishockeyjugendtrainer ins Gespräch.


    Dieser erzählte mir, dass sie bereits mit 6oder 7jährigen die Taktiktafel benutzen. Stets nur ganz kurz und einfach Dinge aufzeigend.


    Als Grund dieser Maßnahme nannte er, dass die Kinder auch an Umgang mit der Taktiktafel langsam und stetig herangeführt werden sollen, und nicht irgendwann von null auf hundert.
    Das ist in meinen Augen ein ganz brauchbares Argument, bei der Fragestellung.





    Davon mal abgesehen, gilt für Menschen (also auch oder gerade Kinder) je mehr Sinne angesprochen werden, desto besser wird die Information aufgenommen/verarbeitet.


    In der U11 spricht man, durchaus schon 1-2 Sätze mehr an, als nur die Mannschaftsaufstellung. Warum also neben dem akkustischen Reiz nicht einen visuellen setzten?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Moin,
    ich sehe die Taktiktafel als ein Medium an, welches eine Information vermitteln will/kann/darf. Je nach Alter, kann man auf der Taktiktafel verschiedene Informationen Visuell darstellen. Angefangen von der Aufstellung bis hin zum Hinterlaufen und was es nicht alles gibt. Wir haben in unserer Mannschaft keine, weil es bis auf wenige Ausnahmen die meisten nicht mehr als die reine Aufstellung interessiert. Allen reicht es vollkommen aus, wenn wir die Positionen einfach Ansagen. Interesse hat aber auch ein einfaches kariertes Blattpapier mit den Namen in entsprechender Aufstellung geweckt.


    Was ist mit den Ausnahmen?


    Einer davon ist mein Sohn. Geht es um die Mannschaft enthalte ich ihm gegenüber Informationen vor... Aber als Vater sehe ich ja das Interesse. So spielt er nicht nur die Spiele Fifa08 bzw. PES2011, sondern erstellt er dort seine eigene Mannschaft mit Messi, Ronaldo und Co, bestimmt Formationen, Laufwege... Ist die Zeit abgelaufen, wird mit Hotweels im Zimmer an Formationen... gebastelt um diese dann beim nächsten Mal im Spiel einzustellen und auszuprobieren. Auch fragt er mich; ob wir nicht mal zusammen spielen wollen oder wie ich diese oder jene Formation finde?


    Durch diese virtuellen Spiele werden auch Informationen vermittelt und/oder unbewusst gelernt. So z. B. habe ich ihn mal beim gemeinsamen Spielen gefragt; ob er extra aus dem Passweg angreift? Weil er mit diesem für ihn neuen Begriff nichts anfangen konnte, hat er mich etwas fragend angeschaut. Bei diesen Spielen kann man im Spiel auf Wiederholung gehen. Hier habe ich ihm die entsprechende Stelle gezeigt und noch mal gefragt; ob er das so extra macht? Seine Antwort war ganz einfach; Na klar sonst Passt er doch einfach dahin! Ich habe ihn dafür gelobt und hierdurch versucht er es auch bewusst im normalen Spiel einzusetzen. Klappt es offensichtlich gibt es hierfür auch ein Lob. Vergisst er es geht die Welt auch nicht unter und ich erinnere ihn auch nicht daran.


    Mein persönliches Fazit ist: Nicht das Medium ist entscheidend, sondern wie/wofür... man es einsetzt.


    Gruß
    crow

  • habe unserer G-Jugend mal eine Taktiktafel auf den Boden gelegt und verschiedene Playmobifiguren vom Ritter über Cowboy als Spieler aufgestellt bwz. aufstellen lassen. Kam super an! Spielerisch finde ich es ok

  • Ich deke das man in der G- und F-Jugend keine Taktiktafel benötigt. Die Jungs wollen einfach nur Fussball spielen
    und verstehen viele taktische Angaben noch nicht. Die Idee von Netzer finde ich ganz gut, wenn man den Jungs
    kleine Tipps mitgeben möchte. Ich habe letztes Jahr in der C-Jugend und auch davor in der D-Jugend kleine taktische
    Besprechungen gemacht. Dabei sollten aber vorallem die Jungs auf Situationen eingehen. Das hat sehr gut geklappt.
    Auch in der Halbzeit frage ich immer, was gut und was nicht so gut lief und die Ansätze von den Jungs sind wirklich sehr gut.

  • Eine Taktiktafel benötigt man meiner Ansicht nicht für eine F und E. Überall dort, wo ein Anhänger der Dfb.-Philo nacheifert....wird die Aussage so richtig sein.


    Grundsätzlich glaube ich heute, dass die Taktiktafel nur dann im unteren Jugendbereich was taugt, wenn man den Jungs als schauspielender Trainer was vorgaukeln will....also so tut, also würde man die große Fußballwelt simulieren...sich aber entsprechend nur auf individualtaktische Dinge bezieht. Andererseits ist die Tafel viel zu teuer für ein bis drei kleine Minibotschaften.


    Immer dann, wenn der Trainer genau das nicht macht, und mit Anspannung komplexe Dinge für den für IHN wichtigen Sieg zu erklärt...ist das meiner Ansicht nach "scheisse"!!!. Die echte Wahrheit hierzu kennt nur jeder selbst...soweit er/man in der Lage ist....sich kritisch zu hinterfragen. 8)


    Damals habe ich mir eine Magnettafel zugelegt und ....auf Grund meines Gewinndenkens -welches restlos falsch am Platze war- komplizierte Laufwege und Anweisung - aus dem Bereich der Gruppen.-und Mannschaftstaktik untermauert. Das war -aus heutiger Sicht- ausbildungsmäßig unnütz, falsch, dösig, dumm, ohne Erfolg. Statt sie einfach nur stark zu reden....habe ich vermutlich verunsichert. Ich habe sie in ein Korsett gespannt, wo sie weniger Luft bekamen und nicht mehr das spielten, was sie hätten spielen können.


    In der D nutze ich sie wieder, um das "grobe" Verschieben.....das miteinander Verteidigen....die Position des Aussen-VT oder 6èr mit allen Möglichkeiten, aber auch nochmal Dinge wie das Ballablaufen zu erklären...also Dinge aus dem Individualtaktischen.- und Gruppentaktischen. Ich untermale damit keine Laufwege und nichts aus dem Mannschaftstaktischen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Ich habe mal eine Taktiktafel geschenkt bekommen... Der Schenkende meinte es sicherlich gut.


    Ich nutze sie auch!


    ...als Pinwand ;)


    frank the tank
    Es macht in der E-Jugend noch keinen Sinn. Was die Eckbälle angeht, sind die verschiedenen Positionen nicht so kompliziert, als dass man sie nicht auch vor dem Tor zeigen könnte.

  • Eine Taktiktafel würde ich in diesem Alter nich verweden. Man muss es ja nicht übertreiben! Ich habe aber mal mit ner F-Jugend folgendes gemacht: Die Jungs haben es einfach nicht auf die Reihe bekommen, ihre Position auch nur Ansatzweise zu halten. Deswegen haben wir das Spielfeld in 6 Rechtecke unterteilt und jeder Junge "durfte" nur in bestimmte Felder laufen. Dies haben wir vor dem Spiel auf einem DIN A 4 Zettel aufgemalt und durchgesprochen. Bevor ich hier dresche von euch bekomme: Nein, die Jungs wurden nicht in ein enges taktisches Konzept gezwängt und wir haben aus den Jungs auch keine Positionsidioten gemacht...

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Tafeln nützen nur etwas, wenn man auch weiss, was man darauf schreiben will! Nun heißt das Ding "Taktiktafel"! Also muss man sich erstmal überlegen, was Taktiik ist? Irgendwann kommt man zu dem Ergebnis, das es sich hierbei um den Plan, erfolgreich Fussball zu spielen, handelt! Eines der gemeinsamen Ziele zwischen Trainer und Kindern könnte damit in Einklang gebracht werden. Denn nach dem obersten Ziel, gemeinsam Spaß beim Spielen miteinander zu haben, könnte ja auch die Gestaltung von erfolgreichem Fussball (nicht zu verwechsln mit Siegen) sein.


    Wenn also unsere "Steißtrommler" in der Schule soetwas schon seit Jahrhunderten erfolgreich einsetzen, um den Kindern das "Ein-mal-Eins" beizubringen, dann kann doch die Tafel auch irgendwie zum Fussballspiel passen? Zum Beispiel, wenn die Kinder ihre Trainer auf die Kommandes "Einer ran", "zeigt euch", "Angebote", "3 Mann in die Mauer" und anderen personenungebundenen Kommunikationsmist aufmerksam machen können. Denn während des Spiels hat man nicht soviel zeit und stellt die Ohren auf Durchzug, wenn der Trainer einem dumm kommt!


    Fazit: die Tafel läßt sich sehr gut einsetzen, wenn man dafür den richtigen Ort gefunden hat! Der Versuch, den Kindern theoretisch das Fussballwissen zu vermitteln, halte ich für gewagt! Denn dazu müßte zunächst einmal der Trainer das Fussballspiel auf guten Niveau verstehen. Das wird im Breitensport zwar gewünscht, aber (noch) nicht verlangt.


    Warum sich etwas von anderen vorschreiben oder gar verbieten lassen? Probiert es mit der Tafel zur Veranschaulichung eurer Bilder vom Fussball einfach mal aus und findet eure eigenen Grenzen!

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Warum sollte man die Taktiktafel nicht einsetzen? Taktik ist eh ein sehr, sehr großer und dehnbarer Begriff, den auch jeder gern für sich selbst interpretieren darf.
    Ich nutze auch eine Taktiktafel. Und ich habe nicht einmal ein schlechtes Gewissen.


    Ich habe in meiner Mannschaft einen Haufen schlauer, fußballbegeisterter Kinder. Mit schlau meine ich, das da wirklich keiner bei ist, der rein gar nichts von Fußball versteht - kurzum: Ich habe keinen "Paule"... gut, einer heißt tatsächlich Paul, aber der kann spielen =)


    Wir üben z.B. ganz gern mal Eckbälle. Warum? Einfach so! Da können die Kids mal selber probieren, was man bei einer Ecke so alles machen kann. Immerhin ist eine Ecke mehr, als nur den Ball blind irgendwo hinschießen, und das wissen die Kinder ganz von allein. Natürlich sind auch Kids dabei, die z.B. wissen, das "von hinten reinlaufen" besser ist, als stur direkt vor dem Tor zu stehen. Oder das am zweiten Pfosten auch mal einer stehen kann, um zu weit geschlagene Bälle zu verwerten oder wieder ins Spiel zu bringen. Dann gibt es auch wieder Kids, die das nicht so richtig verstehen, und mich dann fragend anschauen. Wer wäre ich denn, das dann nicht kurz zu erklären? Da wirkt eine Taktiktafel Wunder! Da sehen die Kids dann aus der Vogelperspektive, wieviel Platz sie dann teilweise haben.


    Genauso verwende ich die Taktiktafel, um kurz die Formation zu erklären. Wir spielten mal 2-3-1, 3-2-1, und sind nun hinübergewechselt zum 3-3. Ballbesitz: Verteidiger aussen mit nach vorn, Randale machen! Ballverlust? Aussenstürmer nach hinten, den Gegner jagen :D
    Die Kids verstanden das nicht "einfach so", also habe ich das an der Tafel mal kurz mit Magneten (mit bunten Gesichtern drauf) vorgeführt. Dauerte fünf Minuten, wenn überhaupt. Die Kids fanden es toll. Und das Spielsystem lieben sie auch! Sie finden es viel "cooler", als 2-3-1 oder sonstwas zu spielen. Die Verteidiger können da eben rauf- und runterflitzen (was sie auch sehr gern in Anspruch nehmen), und die Angreifer haben ebenfalls viel Platz, um sich auszutoben. Angenehmer Nebeneffekt: Wir sind immer in der Überzahl, egal ob vor unseren, oder vor dem gegnerischen Tor. Das führt logischerweise zu vielen Torszenen, Zweikämpfen und klasse Spielzügen, Doppelpässen, da wird dann auch mal über den "letzten Mann" an der Mittellinie das Spiel verlagert (Anm.: Das machen sie von ganz allein. Sie sehen das Ballgeschiebe durch die Abwehr ja auch in der Sportschau). Und wenn wir mal ein Spiel gemeinsam ansehen, dann fragen sie ja auch "Warum spielen die den Ball jetzt wieder in die Abwehr?" Darauf folgt dann auch eine kurze Erklärung meinerseits.


    Eine Taktiktafel ist für mich ein Hilfsmittel (und so teuer ist die ja nicht), und das setze ich auch ein, wenn die Situation es verlangt. Lange Erklärungen etc. spare ich mir dabei, nach einigen Minuten würden die Kids ohnehin kaum noch zuhören. Mehr als drei, vier Sätze wären da zuviel.
    Dieses Hilfsmittel generell abzulehnen halte ich für falsch. In der F-Jugend kann man es spielerisch einsetzen (z.B. "Jetzt nehmt mal die Figürchen und stellt sie so auf, wie ihr euch einen richtig tollen Angriff vorstellt!"), aber da wären selbst grundlegende kurze Erklärungen zu früh.

  • @Bastil81
    Prima Erläuterung für den Einsatz der Taktiktafel! Denn damit lassen sich in kurzer Zeit weitere, auf das Grundverständnis der Kinder aufbauene Varianten beschreiben, um sie danach in der Praxis auszuprobieren, bzw. als Trainer Impulse zu geben, das Spiel variantenreicher zu gestalten. Wenn du die Kinder dazu animierst, ein Thema gemeinsam zu erarbeiten und sie dazu an deiner Tafel die Spieler verschieben dürfen, dann wird dieses Wissen leichter "auf den Platz transportiert"! (Deshalb auch mein Hinweis, was man so an unverständlicher Trainerkommunikation vom Spielfeldrand hört) Mit der Taktiktafel stellt auch der Trainer sein Wissen auf den Prüfstand. Denn Ruckzuck bekommt er von seinen Kids Fragen um die Ohren, für die es die richtigen Antworten zu finden gilt. Daraus resultierend auch der zarte Hinweis, das die Tafel nur dem Trainer nützt, der auch solche Fragen einigermaßen sicher beantworten kann.


    Darüberhinaus gibt es dir als Trainer ein Feedback, was bereits verstanden wurde und was noch weiterer Übung bedarf!


    Nimmst du die Magnettafel auch mit aufs Spielfeld?

  • Nimmst du die Magnettafel auch mit aufs Spielfeld?


    Grundsätzlich ja, aber das auch nur, weil in der Halbzeit schon mal von den Kids gefragt wurde, warum irgendetwas nicht klappte, z.B. bei Eckbällen, wenn der Spieler am langen Pfosten die zu hohen Bälle nicht bekam, oder der letzte Verteidiger abgewehrte Bälle nicht zum Nachschuss erreichte. Bevor ich da lange erkläre "Du hättest da etwas weiter hinten stehen können, dann hättest du den Ball vielleicht bekommen", zeige ich das lieber kurz: "Schau mal, da hast du gestanden, besser wäre aber da gewesen!", zumal ich bei Spielen auch nicht hineinrufe "Weiter hinten!" oder dergleichen. Die Kids fanden das bisher immer ganz prima. Ob sie es fortan auch besser machten, sei mal dahingestellt. Der ein oder andere hat es dann aus Eigeninitiative versucht, teilweise mit Erfolg, teilweise gings auch total in die Hose :D
    Aber beim Spiel hole ich die nur aus dem Rucksack, wenn die Kids da gerade Lust drauf haben... die Frage lautet meist "Kannst du das an der Tafel kurz zeigen, Trainer?". Fragen sie nicht danach, bleibt sie, wo sie ist. In der abgelaufenen Saison habe ich sie "beim Spiel" vllt. zwei, drei Mal gebraucht, ansonsten immer nur kurz vor dem Spiel. Die Zeit in der Halbzeit nutze ich lieber, um die Kids für individuelle Aktionen zu loben, oder bei blöden Gegentoren zu trösten und zu motivieren. Die meisten Kids bei mir sind in der Halbzeitpause meist damit beschäftigt, untereinander über das Spiel zu reden und hängen an ihren Wasserflaschen, da muss ich sie nicht mit meinem Gequatsche nerven :D

  • Basti81
    Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen! Es gehört allerdings auch eine Portion Selbstdisziplin dazu, nicht ins Spiel hineinzurufen, sondern den geeigneteren Zeitpunkt zu wählen. Denn beim Spiel soll die volle Konzentration auf dem Platz liegen. Spieler, die an Kommandos des Trainers gewöhnt wurden, handeln fast nur noch auf Aufforderung, weil ja alles andere falsch sein könnte.


    Zur Selbstdisdisziplin des Trainer gehört es, während des Trainings die Übungen und Spielformen mit Hinweisen und Korrekturen zu beschreiben, beim Abschlußspiel für richtiges Umsetzen zu loben und beim Punktspiel das Team durch Anfeuern positiv zu unterstützen.


    In der Halbzeitpause sollen sich die Kinder erholen und den Flüssigkeitshaushalt ausgleichen. Denn anders als die feste Nahrung, läßt sich der Flüssigkeitshaushalt nicht deponieren und muss ständig ausgeglichen werden. Wann dann nach der Ruhephase ein Kind mal eine Frage auf dem Herzen hat, läßt sich auch hier die Taktiktafel prima einsetzen.


    Was ich mit meiner Frage meinte, ist der unterstützende Einsatz der Taktiktafel beim Training! Denn auch da kann man ja die Trainingsgruppe zusammen rufen, um eine Übung an der Tafel zu demonstrieren!


    Ein häufiger Fehler von erfahrenen Traininern ist es, aus Angst etwas vergessen zu können, jede Übung lang und breit zu erklären. Viel besser und effektiver ist es, zunächst lediglich kurze Impulse zu geben und dann in kleinen Trainingsgruppen die Kids einfach machen lassen! Effektiver ist es dabei, die Hinweise in einer Phase zu geben, wo die Trainingsgruppe nicht mehr weiterkommt! An der Tafel einen falschen Laufweg zu zeigen, wäre hier ebenfalls ein sinnvoller Einsatz, um das Fehlerbild mit Korrekturhinweisen an die Spieler zu kommunizieren. Allerdings kann mans auch hier mit der Taktiktafel übertreiben, wenn man alle erdenklichen Fehler bereits in der Anfangsphase eines neuen Themas an der Tafel erläutert.

  • Ich habe die Taktiktafel mit guten Erfahrungen immer wiedr mal eingesetzt.


    wie bei allem kommt es aber auf den richtigen Einsatz an.


    da aber gerade die Gefahr des Ausschweifens sehr gross ist, hatte ich mir ein Limit von 1 Minute gesetzt.


    keine grosse taktischen Erklärungen oder gar ausgereifte Spielzüge, sondern eine Punkt herausgegriffen und ihn ganz
    einfach verständlich dargestellt.


    für die Grundregel des Abseits ( 2 Gegenspieler zwischen mir und Tor) habe ich ca 30 Sekunden gebraucht.


    auf dem Platz dann aber, das an der Tafel erklärte, nochmals praktisch nachgestellt.


    Unterschätzt F-Linge nicht, die kriegen am Fernsehen einiges über taktische Darstellungen mit, finden das dann
    auch gut wenn ihr Trainer das mal macht.


    Kindsgemäss ist auch, wenn man auf Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen der Kinder eingeht, auch wenn man das
    als Erwachsener nicht kindergemäss ansieht.


    gg

  • Für kurze Erklärungen habe ich in der F die Taktiktafel auch genutzt. Dann habe ich sie verloren und habe nur noch die Magnete... :( Wichtig bzw. hilfreich fand ich dabei, die Aussagen von der Taktiktafel auch auf den Platz zu übertragen, d.h. nach den kurzen Erläuterungen an der Tafel, wo es die schon zitierte Vogelperspektive gibt, für den Transfer auf den Platz zu sorgen. Ich musste, wenn ich die Tafel auspackte, auch immer geschickt oder auch mal resolut das Ende der Taktiktafelveranstaltung finden, denn viele der Kids haben oft angefangen, ganze Spiele auf dem Ding durchzuführen. Meistens hatte "ihr" Magnet dabei den Ball und schoss ihn natürlich spektakulär ins Tor... =)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hi,


    ich trainiere ebenfalls eine E-Jugend Mannschaft und zu unseren Spielen habe ich auch immer eine Taktiktafel dabei. Da schreibe ich zuhause schon immer die geplante Aufstellung mit Nummern auf. Bevor es dann los geht rufe ich alle zusammen und klappe das Teil auf und zeige ihnen die Aufstellung und erkläre ggf. das ein oder andere und zeichne es auf wie zB bei Ecken auf eine Linie stellen und dann kurz vorher reinlaufen. Das klappt echt super.


    Wenn mit während des Spiels noch etwas auffällt was nicht so passt, kritzle ich das schnell noch als Notiz dahin. Natürlich nur wenn gerade Zeit ist und es wichtig ist.


    In der Halbzeit hole ich die Tafel dann manchmal wieder raus und erkläre den Kids was noch nicht so funktioniert oder wo ein Gegenspieler oft frei steht, etc. Die Kinder zeigen sogar selbst manchmal auf der Tafel, wo etwas im Spiel nicht stimmt oder wo man etwas besser machen kann. ;)


    Das alles ist natürlich kindgerecht gehalten und dauert nicht länger als 2 Minuten. Es kann auch sein, dass ich die Tafel dabei habe, sie aber überhaupt nicht zum Einsatz kommt.


    Im Endeffekt muss jeder selber wissen ob er sowas braucht oder nicht. Mir hat es schon einige Male geholfen und auch die Kinder finden die Tafel toll. :thumbup: :thumbup:

  • Offtopic:
    Viel wirksamer als der Einsatz einer Taktiktafel ist bei den Kids eine für gute Leistungen versprochene Mannschaftsschokoladentafel ;-))