Hingeschmissen, nach Ärger mit dem Jugendleiter

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  • Hallo zusammen,


    wie der Titel schon sagt, hab ich vorgestern alles hingeschmissen! Ich war so dermaßen sauer und enttäuscht nach einem "Gespräch" mit unserem Jugendleiter. Jetzt tut es mir irgendwie schon wieder leid und ich bin muir nicht mehr sicher ob meine Reaktion nicht übertrieben ist.


    Folgender Sachverhalt: Unser JL meinte neulich zu mir daß sich zwei meiner Spielerinnen bei ihm beschwert hätten, ich würde sie benachteiligen, und wir sollten uns alle mal zusammensetzen und es klären. Klar kein Thema!!Finds zwar komisch daß sie zum JL gehen anstatt mich drauf anzusprechen aber ok.


    Als ich wissen wollte wer sich denn beschwert hätte, hieß es schon "spielt keine Rolle" ???Muß dazu sagen ich hab was geahnt (mein auch hier bekanntes Problem!)


    Auf jeden Fall haben wir uns dann eben vorgestern zusammengesetzt und schau an wer hat sich beschwert: meine Torleute 1 und 2 (in trauter Einigkeit und best friends!!!)


    Und dann saß ich da wußte eigentlich von nix und mir sind Vorwürfe, Anschuldigungen und Lügen um die Ohren geschmissen worden. Hatte echt das Gefühlt ich bin der Angeklagte vor Gericht!!!Und unser toller Jl voll auf der Seite der Mädels! Es ist schon klar, dafür ist er da, als Ansprechpartner für die Jugendspieler, aber ich finde trotzdem daß er eine Art Vermittler sein sollte?? Ich mein es ist meine erste Mannschaft, so lange mach ich es ja noch nicht.


    Der JL hatte vorher schon eine LISTE meiner "Bösartigkeiten" von den Mädels bekommen...


    Sicher hab ich Fehler gemacht, aber mich deswegen so vorzuführen?? Ich mein der Rest der Mannschaft ist ja auch zufrieden. Wollte nächste Saison mit den Mädels zu den Damen aufrücken, mit einem Kader von ca 20 Spielerinnen, also so ein Monster kann ich ja wohl nicht sein??!!


    Auf jeden Fall hab ich dann noch am Abend per Mail meinen Rücktritt geschickt und auch auf unserer Team-Page gepostet. Seitdem hat ein Großteil meiner Mädels/Eltern angerufen bzw. angesprochen daß ich das nicht machen kann, daß ich sie hängen lass. So fühlt es sich für mich auch an!Ich fühl mich sch...!


    Aber ich kann mir echt nicht vorstellen mit dem Jl jemals wieder normal zusammenzuarbeiten. Es ist meine Freizeit, ich machs weil es mir bis jetzt Spaß gemacht hat. Aber jetzt komm ich mir so verarscht, verraten, vorgeführt etc vor.


    Meine Frage an euch: war meine Entscheidung angemessen oder überzogen?


    Ach ja Co-Trainer gibt es nicht, die Mädels stehen jetzt ohne da


    Gruß


    Andi

  • Bei Euch schwebt eine graue Wolke mit der Innschrift "Kommunikation".
    Der JL hat so wie viele JL extrem unprofessionell agiert. Das Ganze war wohl also unüberlegt... hoffe dass dieser daraus gelernt hat.


    Ob Du richtig reagiert hast weiss ich nicht.
    ich weiss nicht wie schlimm das Ganze ist.


    Fakt ist aber auch, dass es nicht sein kann, dass der JL deine Autorität durch solch einem idiotischen Anlass zu begraben.
    Eigentlich warst Du fast gezwungen so zu agieren... man hätte Dich gar nicht mehr ernst nehmen können.


    Ich denke, dass Du das gut gemacht hast.


    Die Mädels? Diese zahlen teures Lehrgeld... das Problem ist nun die des Teams dank zwei Spielerinnen. Diese werden es nun zu Recht, auch selbst ausbügeln müssen...


    Nimmt mich wunder wie diese das Problem lösen werden...


    Grüsse
    TRPietro

  • So eine liste zu schreiben, zu verfassen ohne vorab mit dem Trainer mal darüber zu sprechen ist ganz schön feige....


    oder aber aus der Not heraus, weil man es nicht besser weiß, wie man es sonst machen kann.


    Wie der Vorredner schon erwähnt:
    Kommunikation ist alles.


    Wie es weiter gehen sollte ?


    schwer zu sagen.

  • Jetzt tut es mir irgendwie schon wieder leid und ich bin muir nicht mehr sicher ob meine Reaktion nicht übertrieben ist.


    Auf jeden Fall hab ich dann noch am Abend per Mail meinen Rücktritt geschickt und auch auf unserer Team-Page gepostet. Seitdem hat ein Großteil meiner Mädels/Eltern angerufen bzw. angesprochen daß ich das nicht machen kann, daß ich sie hängen lass. So fühlt es sich für mich auch an!Ich fühl mich sch...!

    • Solche Entscheidungen nie am selben Tag treffen. Immer mal die berühmte "Nacht drüber schlafen". (o.k., ich zahl 2,- Euro ins Phrasenschwein)
    • Hör auf Dein Herz: was ist Dir wichtiger: Der Ärger über drei Personen oder der Zuspruch der Anderen?
    • Ich finde, mitten in der Saison hinzuschmeißen bedarf eines überaus wichtigen Grundes, zum Beispiel massiver Störungen im Vertrauensverhältnis zu einem Großteil (!) der Mannschaft (!). Überleg Dir, wie Du mit den beiden Mädels ein vernünftiges Verhältnis hinbekommen kannst.
    • Trenne den Ärger über die beiden Spielerinnen vom Ärger über den Jugendleiter. Ich kenne mich mit weiblichen Fußballmannschaften nicht gut aus. Aber wenn Du sagst, "O.k. ich habe Fehler gemacht", kann es sein, dass die Mädels davon ausgehen, Dir genügend Signale über ihren Unmut gegeben zu haben. Dann war der Gang zum Jugendleiter in ihren Augen richtig. Ich habe Deine vergangenen Posts zu den beiden Torhüterinnen nicht mehr gelesen, aber vielleicht kannst Du sogar noch etwas Positives darin sehen, dass die Rivalinnen plötzlich zusammenhalten.
    • Das (in Deinen Augen unfaire) Verhalten des Jugendleiters bedarf einer getrennten Klärung. (wir kennen nur Deine Sicht). Sprich ihn darauf an und sage ihm, warum er diesen Fall in Deinen Augen unfair behandelt hat. Wenn Du Euer Verhätltnis dauerhaft beschädigt siehst, kannst Du zum Saisonende immer noch hinschmeißen. Du kannst aber auch das Verhältnis zum Jugendleiter entspannen, wenn Du einen "Betreuer" findest, der sich um vereinsorganisatorische Dinge kümmert. Dann "brauchst" Du persönlich den Jugendleiter nicht, machst Dein Training und Deine Spiele und hast mit dem Verein wenig zu schaffen.
    • Kannst Du Dir vorstellen, das Team weiter mit Spaß zu betreuen? Dann mach weiter.
  • In einem Unternehmen nennt man eine erhöhte Quote von Fehlzeiten in einem Bereich "führungsbezogene Ausfälle", weil der Vergesetzte für das schlechte Betriebsklima verantwortlich ist. Unerfahrene Vorgesetzte bilden sich dann bereits ihre Meinung, wenn sie nur die eine Seite gehört haben und grefen bereits zum Maßnahmen, ohne die andere Seite zu kennen. Hat die andere Seite gar keine Chance, seine Fakten vorzutragen, dann wird das Vertrauensverhältnis gestört und Abwesenheit ist die Folge.
    So kommen mir auch deine Schilderungen über euren Jugendleiter vor, der aus Übereifer gemeint hat, diesem Trainer den Kopf waschen zu müssen, der diese beiden armen Mädchen diskriminiert hat. Das Resultat ist ein nachhaltig gestörtes Vertrauensverhältnis zu diesem Trainer. Ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Partnern nachaltig gestört, spielt die Ursache keine Rolle mehr. Hier hat der Jugendleiter nur eine Chance: sofort das Gespräch zum Trainer suchen und sich entschuldigen.


    Etwas anderes ist der normale Zickenkrieg in Mädchen- und Frauenmannschaften. Die hier vorhandenen Freundschaften sind in den meisten Fällen Zweckgemeinschaften. Sie sind fragil und funktionieren nur solange, wie ein äußerer Feind vorhanden ist. Sie erkennen in ihrem handeln auch nicht, ob sie sich den eigenen Ast absägen (kein Trainer, keine Mannschaft)! So manch unerfahrener Trainer hat die Scheinargumente (man sagt das Eine, meint aber das Andere) schon bare Münze genommen und glaubte, durch die sofortige Realisierung der Forderung in den Alt-Zustand zurück kehren zu können. Trainer mögen zwischen sportlicher und charakterlicher Kritik ihrer Teammitglieder trennen können, die Mädchen jedoch nicht immer! Deshalb braucht der Trainer zeit, zitierfähig kommunizieren zu können, ohne seine Glaubwürdigkeit dabei zu verlieren.


    Im Mädchen-/Frauenfussball ist Harmonie besonders wichtig, weshalb regelmäßig Aktivitäten ausserhalb des Sports stattfinden sollten. Ein "Gipfeltreffen" in Form einer Aussprache durch Austausch von Argumenten und der Herbeiführung eines Kompromisses löst nur scheinbar schwelende Konflikte.


    @Der Dreizehner
    Ich würde mal sagen, es ist nun Aufgabe des Jugendleiter dir sein Interesse an einer weiteren Trainerarbeit zu bekunden. Jeder hat eine zweite Chance verdient! Denn auch er sollte wissen, das sein Verhalten Konsequenzen hat und du nicht sein "Hanswurst" bist, den man nach Belieben verbal in den Hintern treten kann. Was wäre denn gewesen, wenn du aus Mitleid mit den Mädchen den Rücktritt vom Rücktritt erklärt hättest? Welcher Trainerkollege, welche Spielerin hätte dich dann noch ernst genommen? Wer als Trainer eine Mannschaft leitet, muß damit rechnen, das nicht alle zu jedem Zeitpunkt gleicher Meinung sind. Normalerweise gibt es dann Gespräche zwischen den unmittelbar Beteiligten. Wird jedoch ein anderer Kommunikationsweg eingeschlagen, so sollten immer beiden Seiten das Recht haben, in angemessenem Rahmen gehört zu werden. Mitleid ist fast nie ein guter Ratgeber für Entscheidungen. Denn wer aus Mitleid handelt, steht selten mit ganzen Herzen hinter der Sache!

  • Kann Micha eigentlich nur zustimmen. :thumbup:


    Über den JL würde mich gar nicht aufregen. Ich würde ihm meine Meinung dazu sagen, natürlich sachlich, und fertig. Wenn du nächste Saison eine Frauenmannschaft bilden willst, unterstehst du ihm ja eh nicht mehr. Also warum drüber aufregen?


    Wie hat denn der Rest der Mannschaft auf die Vorwürfe der beiden Torhüterinnen reagiert? Ich hatte anfang auch der Saison auch zwei Spielerinnen (Geschwister) in meiner Mannschaft, die hinter unserem Rücken im Mannschaftskreis Vorwürfe uns gegenüber erhoben. Da war die Rede von Nötigung und herablassenden Sprüchen gegenüber der beiden Spielerinnen. Wir haben es nur über den Vorstand und später von der Mannschaft, nachdem diese das Problem selbst bereinigt hatte, erfahren.


    Setz dich mit der Mannschaft auseinander, wenn sie dich zurückhaben wollen und du auch gewillt bist, sitzt du am längeren Hebel und kannst Regeln aufstellen wie Probleme in Folge angegangen werden. Bei uns gibt es zum Beispiel die Regel, dass alles an den Käptain herangetragen wird und diese über das weitere vorgehen unterrichtet wird. So bleibt es erstmal in der Mannschaft und du hast jemanden als Puffer zwischen allen Seiten.

  • Den Vertrauensbruch haben doch schon die Torhüterrinnen begangen. Warum kommen sie nicht zu dir, wenn sie ein Problem hat, sondern rennen zum Jugendleiter?
    Ich nehme an, die hatten Angst dich damit zu konfrontieren und der Jugendleiter hat sich benutzten lassen. Die Rechnung ist für die Mädels ja aufgegangen.
    Kann verstehen, das du hingeworfen hast, unter den Umständen......

  • @TW


    deine Ausführungen über Abläufe, Zusammenhänge, Hintergründe in einer Mädchenmannschaft finde ich hoch interessant.
    hab zwar auch Mädels in der Mannschaft gehabt, aber niei als grössere Gruppe.


    mit Vorschlägen, die man bei einer Jungenmannschaft geben würde, muss man sich da ja wohl etwas zurückhalten.


    zum Thema


    inwischen ist das ja nicht nur die Problematik mit den beiden Torhüter sondern zum Problem Trainer - Jugendleiter geworden.


    hier ist jetzt ein Rat schwierig, da die Internas im Verein nicht bekannt sind (Einfluss, Stärke des JL),


    aus der Fern betrachtet würde ich einen Rücktrit vom rücktritt aausschliessen, es sei denn der JL nimmt seine eigendliche Funktion
    als neutrale Position und letzendlich als Vermittler ein.


    gg

  • Danke für eure Kommentare!


    Tja, die berühmte Nacht drüber schlafen...hätte ich mal besser gemacht. Nur zu dem Zeitpunkt war die Sache für mich echt gegessen!





    Ich nehme an, die hatten Angst dich damit zu konfrontieren


    Naja, so schissrig sind die sonst eigentlich nicht. Denke eher die wollten mich so richtig in die Pfanne hauen.





    aus der Fern betrachtet würde ich einen Rücktrit vom rücktritt aausschliessen


    Eben, sonst rennt doch in Zulunft jeder dem irgendwas nicht passt an mir zum Jl oder Abteilungsleiter und ich krieg eins auf die Mütze. Ich mach mich doch voll zum Depp damit.





    Wenn du nächste Saison eine Frauenmannschaft bilden willst, unterstehst du ihm ja eh nicht mehr. Also warum drüber aufregen?


    Da ist was dran, hab ich so eigentlich noch nicht gesehen : ) Nur würde ich mich trotzdem einfach beobachtet fühlen, weil wenn so eine Geschichte die Runde macht, wird schon kritischer geschaut und ich hab keine Lust mich in Zukunft für jede Trainerentscheidung (Auswechslung, Nicht-Spielen etc.) zu rechtfertigen.



    Etwas anderes ist der normale Zickenkrieg in Mädchen- und Frauenmannschaften. Die hier vorhandenen Freundschaften sind in den meisten Fällen Zweckgemeinschaften. Sie sind fragil und funktionieren nur solange, wie ein äußerer Feind vorhanden ist.





    Oh ja, da kennt sich jemand aus : )


    Spätestens wenn eine der Beiden wegen der Anderen draussen sitzt, ist Schluß mit best friends. Klar, der gemeinsame Feind schweißt zusammen (ich und die dritte Torfrau)


    Gut, es stimmt sie mussten in letzter Zeit oft hinter der Dritten zurückstecken, aber nicht weil ich einfach unfair bin und sie nicht mag. Sondern weil ich diejenige spielen lasse, die in fast jeden Training da ist, ordentlich mitmacht, sich einordnet und kein Theater macht. Und eben nicht die Diva vom Dienst, die auch im Spiel mal kurz ans Handy geht!!!


    Oder Madame Alk, die beim Aufwärmen vor lauter Suff ihren eigenen Pfosten rammt.


    Und ich denke das hätte jeder andere Trainer ähnlich gemacht! Korrigiert mich wenn ich falsch liege...das hat für mich nix mit unfair zu tun. Hab ich dem JL auch erklärt, die Mädels haben es abgestritten und das Thema war abgehakt...





    Kannst Du Dir vorstellen, das Team weiter mit Spaß zu betreuen? Dann mach weiter.


    Eben eigentlich schon! Momentan hat ein Vater angeboten das Training vorübergehend zu übernehmen. Das Team an sich kann ja nix dafür, da passt eigentlich alles. Auch die Beiden wären gar nicht so das Problem, die zerfleischen sich schon gegenseitig irgendwann. Nur der liebe JL hat, vor meinem Rücktritt, auch angekündigt daß er in Zukunft bei unserem Training bzw. Spielen immer anwesend sein wird... damit werd ich doch echt zum Hampelmann abgestempelt!!


    Unser Abteilungsleiter hat sich inzwischen auch gemeldet (hatte auch schon mit dem JL gesprochen) und wollte wissen was da los war. Laut JL habe ich uneinsichtig und wortwörtlich: Bockig reagiert. Und er meint ich wäre damit überfordert! Auf die Idee daß ich zu den Vorwürfen vielleicht ganz gern Stellung genommen hätte, kommt der gar nicht.


    Nach wie vor eine Sch...-Situation


    Gruß

  • Wer im Mädchen- und Frauenfussball erfolgreich (damit meine ich nicht nur sportlich erfolgreich) und mit Spaß dieser Herausforderung gewachsen sein will, der braucht ein festes Vertrauensverhältnis zu den Vereinsverantwortlichen. Bilden sich andere Kommunikationskanäle, so hat die Gerüchteküche Hochkonjunktur und Dritte können es vor Emphörung kaum noch fassen oder schlagen sich vor Belustigung auf die Schenkel. Daraus erklärt sich auch, das im Mädchenfussball Erfolge und Mißerfolge in rascher Reihenfolge entstehen können, je nach dem in welchem Umfeld sie geschehen. Bis in die höchste Verbandsleistungsebene entscheiden sich Jahr für Jahr so Meisterschaften, weil Teams mit einem Knall auseinander brechen und Meisterschaftspunkte durch Nichtantritt mit der Post verschenken. Was für den Männerbereich undenkbar wäre ist z.B., das Mädchen und Frauen sich ohne Absprache mit dem Vereinsvorstand eigenmächtig nach anderen Trainern umschauen, wenn ihnen die Nase des eigenen Coaches mal nicht paßt.
    Wer es einfach mag, der beibt bei den Jungen! Wer die Herausforderung und den Tanz auf des "emotionalen Messers Schneide" mag, der ist bei den Mädels an der richtigen Adresse. Man muß aus den Erfahrungen rasch lernen, Konsequenzen ziehen, sonst wird das nichts. Ein Kompromiß nützt nur, wenn er beiden Seiten hilft. Denn anders ist es nicht zu erklären, das die Mädchen- und Frauentrainer meist sehr lange tätig sind und hohen gegenseitigen Respekt genießen.

  • Tja, aus Fehlern lernt man...


    Ich kann da nicht aus Erfahrung sprechen, ich habe noch nie eine Jungs-Mannschaft trainiert, die Mädels waren mein erster Trainer-"Job"(und sicher auch mein letzter!)


    Aber trotzdem muß ich jetzt mal eine Lanze für die ganzen netten,normalen Fußballerinnen brechen, die ich jetzt in meiner Trainerzeit kennengelernt habe. Es gibt sie : ) und es ist die große Mehrheit!!


    Wenn man Deinen Text liest, TW-Trainer, möchte man meinen Mädels beim Fußball sind nur hinterhältig und auf emotionale Kriege aus...das kann ich so echt nicht unterschreiben, ich möchte meine Trainerzeit nicht missen und ich denke auch, bis auf die zwei Klappspaten, hatten wir innerhalb des Teams eine sehr offene, vertrauensvolle Atmosphäre.


    Das was mir jetzt passiert ist, hätte mit einer Jungsmannschaft genauso passieren können, für mich ist es keine Sache ob Männlein oder Weiblein, sondern schlichtweg eine Charaktersache! Hab ich den Hintern in der Hose Probleme offen anzusprechen und kann hierbei auch Kritik vertragen. Oder kann ich es eben nur hintenrum weil ich für alles andere zu feige bin.


    meine Meinung


    Andi

  • Schade das du aufgrund dieser Erfahrung generell keine lust mehr hast aufs Trainer dasein.


    Im Thread ...
    "Nur Last und Frust?" Sonstiges Nur Last und Frust???


    ...siehst du das die Erfahrung die du gemacht hast nicht die Regel ist.


    Selbstverständlich würden Jungs anders reagieren... eine andere Mädchenmannschaft bestimmt auch. Du darfst nicht alle in einen Topf schmeißen und Pauschalisieren.


    Mein Tip, bleib an Ball und mach woanders weiter!

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • <P>Wenn der erste Frust mal verraucht ist, seh ich es vielleicht wieder entspannter...</P>
    <P>Hab ja gesagt, <STRONG>eigentlich</STRONG> hab ich aus dieser Trainerzeit viel mitgenommen, nur ist eben auch der Ärger/Frust da. Angekacktes Ego warscheinlich auch : )</P>
    <P>Und wie gesagt: meine Mannschaft an sich war klasse!Und so ganz sicher, daß ich den emotionalen Kleinkrieg nicht doch führen will, bin ich mir eben auch noch nicht. Von Spielerinnen und Eltern&nbsp;kam bei mir bis jetzt nicht ein negatives Feedback an, Kritik schon aber nicht so daß einer gesagt hätte: is vielleicht echt besser wenn du aufhörst!</P>

  • Hallo Dreizehner


    wenn ich so reagiert hätte wie du jetzt vohrast, hätte ich viele schöne Erlebnisse versäumt


    sogenannte Niederlagen oder Enttäuschungen wegstecken ist nicht einfach. wenn man es aber schafft, vielleicht auch nach einer gewissen Pause
    .
    aus gemachen Erfahrungen vielleicht auch etws anders vorgeht, dann wird sich die Trainertätigkeit dir viel Freude und Bestätigung bringen.


    Deshalb mein Rat: nicht aufgeben. neues Betätigungsfeld suchen. Niederlagen haben wir hier wohl alle schon einstecken müssen. vor allem die, die
    schon länger dabei sind.


    ein guter Trainer zeichnet sich dadurch aus, dass er immer wieder aufsteht, und aus vorhergehendem lernt.


    gg

  • @Der Dreizehner
    Mädchen sind nicht hinterhältiger als Jungen. Da hast du was falsch verstanden. Sie sind emotionaler und schwanken deshalb tendenziell schneller von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Wenn du B-Juniorinnen trainierst, dann hast du es mit weiblichen Geschöpfen zu tun, die sich wie Frauen geben, aber zum Teil in ihren Handlungsweisen noch Kinder sind. Bei den gleichaltrigen Jungen ist in diesem Stadium soetwas wie ein Chorgeist zu spüren, bei dem sich alle am wohlsten fühlen, je häufiger sie hören, man wäre eine Gemeinschaft. Bei den Mädchen ist es aber nicht so, das man schon deshalb eine Mannschaft ist, nur weil alle das gleiche Tricot tragen. Wenn du bei deinen Mädels bei der Mannschaftsansprache das Funkeln in den Augen sehen möchtest, dann brauchst du nur die Frage zu stellen, wer besser Fussball spielen kann, die oder der Gegner? Man muß es verstehen, sie richtig zu motivieren, dann wachsen sie über sich hinaus. In ihrem Rollenverständnis sind sie eher zu Mithelfer des Partners herangereift. Jetzt sollen sie aber selbständig und voller Stolz die richtigen Entscheidungen auf dem Platz treffen. Selbstständig Verantwortung zu tragen, das macht ihnen besonderen Spaß, deshalb sollte man sich mit irgendwelchen Hinweisen und Ratschlägen während des Spiels sehr zurück halten. Mädchen beobachten intensiver und lernen aus den Situationen schneller als die gleichaltrigen Jungen.


    Ich übertreibe bewußt ein wenig, um die eigentlich kleinen Unterschiede zum männlichen Fussball besser darstellen zu können. Man könnte sicherlich ein ganzes Buch darüber schreiben, wo es überall Unterschiede zwischen dem männlichen und weiblichen Fussball gibt. Ich mag beide! Allerdings hätte ich vorher nie geglaubt, das mich der weibliche Fussball einmal so in den Bann ziehen würde. Vielleicht, weil hier die Herausforderung für den Trainer besonders groß ist?


    Auch glaube ich nicht, das du den Konflikt mit den beiden Keeperinnen nicht bewältigt hättest. Es war ja die Art und Weise des Jugendleiters, der einen noch unerfahrenen Trainer in die Ecke drängte und so gar keine Chance ließ, in seiner Situation aus einem Konflikt einen Kompromiß werden zu lassen.


    Generell erachte ich es als positiv, wenn Jugendleiter sich vor Ort (beim Training und den Spielen) selbst ein Bild machen. Dann können sie das Selbsterlebte mit den Schilderungen vergleichen und kommen so eher zu einem ausgewogenen Urteil.

  • TW-Trainer

    Mädchen sind nicht hinterhältiger als Jungen


    Ok da hab ich dich echt falsch verstanden, dachte DU hältst sie für hinterhältiger!


    Bei den gleichaltrigen Jungen ist in diesem Stadium soetwas wie ein Chorgeist zu spüren, bei dem sich alle am wohlsten fühlen, je häufiger sie hören, man wäre eine Gemeinschaft


    Find ich interessant daß du das so siehst. Ich hätte jetzt eher gesagt daß Jungen in dem Alter weniger Probleme haben sich gegen "ihre" Gruppe zu stellen.


    Also wenn einer gegen die Mehrheit ist, ist er nicht automatisch Aussenseiter. Bei Mädels schon.


    Ist schwierig auszudrücken, aber halt in dem Sinn, daß bei Jungs vielleicht mannschaftsintern mal einer gesagt hätte: He Kollegen, das ist Sch... was ihr da macht. Hörts auf! Der hätte ja auch nicht fürchten müssen, dann das neue Opfer des Zickenterrors zu werden.


    Bei Mädels hab ich das Gefühl, wenn sich da eine gegen die Gruppe (und ihre Wortführer) stellt, ist sie raus.


    Generell erachte ich es als positiv, wenn Jugendleiter sich vor Ort (beim Training und den Spielen) selbst ein Bild machen


    Generell find ich das auch in Ordnung, nur in diesem speziellen Fall eben gar nicht. Hat sowas von Kontrolle. Und unser JL ist nicht der Typ der sich das mal anschaut und danach eventl. unter 4-Augen was kritisiert. Der würde sofort, vor allen, dazwischen blöken. Und der Kollege ist grad mal drei Monate älter wie ich. Das nur so am Rande : )


    Gruß der 10er

  • Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass du es richtig gemacht hast. Du bist der "Vorgesetzte" für deine Mannschaft und der JL ist dein "Vorgesetzter". Wie willst du jemals wieder respekt von den Mädels bei schwierien entscheidungen bekommen, wenn die wissen, dass sie nur zum JL gehen müssen.


    Ein JL ist schon mal gar nicht dafür da, sich auf eine Seite zu schlagen. Er hätte sich alle Argumente anhören müssen (unter 4 Augen) und danach versuchen müssen einen Kompromiss zu finden (unter 4 Augen). Niemals darf er gegen dich öffentlich vorgehen. Stell dir mal die gleiche Situation in einem Betrieb vor. Die Abteilungsleiter macht den teamleiter vor seiner gruppe runter. Das wäre sogar ein Kündigungsgrund wenn er das macht.



    Eine Chance hast du noch. Du gehst zum 1. Vorsitzendem und der klärt das mit seinem JL ab. Wenn dieser sich dann öffentlich entschuldigt, unter dem Beisein des 1. Vorsitzendem und der Mannschaft, dann hast du rückendeckung von dem.


    Ansonsten gebe ich dir nur den Rat: Such dir einen anderen Verein, eventuell nimm die Mädels mit die hinter dir stehen. Engagierte Trainer werden überall gesucht. Nur wenn du einmal damit anfängst diese Kompromisse einzugehen, dann spricht sich das herum und du wirst ausgenutzt

  • Das tönt jetzt hart, aber als Clubverantwortlicher würde ich von einem Trainer erwarten, dass er etwas gelassener mit Frust umgeht, egal was ist.
    Ausserdem würde mich interessieren, WARUM die Mädchen dich übergangen haben. Es würde mich weniger interessieren, was auf der besagten Liste stand, sondern WARUM die Girls überhaupt eine Liste erstellt haben - denn - Ausdruck vollsten Vertrauens ist das nicht! Und nur weil sich der Rest der Mannschaft nichts zu sagen getraut, heisst das noch lange nicht, dass beim Rest alles im Lot ist. Auch so, wie du dich zu deinen Spielerinnen äusserst, tönt nicht gerade so, als würdest du sie sehr respektieren.
    Von meinen Trainern erwarte ich, dass sie einen vertrauensvollen Umgang mit Spielern und deren Eltern aufzubauen in der Lage sind. Wenn sie noch unerfahren sind, so wie du, steht ihnen ein Senior jederzeit bei. Aber Kommunikation und Vertrauen ist das A und O einer Mannschaft. Die ganze Technik bringt nichts wenn Spielerinnen ihren "Scheiss" nicht direkt bei dir, ihrer Number One Vertauensperson abladen können und dürfen.
    Ich kann dir jetzt keine Abhandlung geben WIE man das hinkriegt. Das braucht viel Erfahrung und ein sehr feines Gespühr für Menschen. Technik und Fussballknowhow helfen hier nicht weiter!

  • Von meinen Trainern erwarte ich, dass sie einen vertrauensvollen Umgang mit Spielern und deren Eltern aufzubauen in der Lage sind


    WIE man das hinkriegt. Das braucht viel Erfahrung und ein sehr feines Gespühr für Menschen. Technik und Fussballknowhow helfen hier nicht weiter!


    eine durchaus berechtigte Forderung. ABER, wo soll ein Jungtrainer diese Erfahrung bereits gesammelt haben?


    die Ansprüche, die gerade hier an Trainer (nicht zu vergessen, dass das oft Leute sind, die sich bereit erklären das zu machen, weil sonst keiner da ist)
    werden immer höher.


    Auch ich war beim Einstieg ins Trainergeschäft von der Erfüllung dieser Ansprüche meilenweit entfernt. Eigendlich hätte ich gar nicht anfangen dürfen,
    bei dem was ich alles nicht gekannt und alles falsch gemacht habe.


    Breitensport bedeutet doch, dass er für alle zugänglich ist, gilt aber wohl nicht für Trainer, die sollen fussballerisch gut ausgebildet sein, über pädagogisches
    wissen verfügen, Menschenkenntnis und Erfahrung mitbringen, und eigene Wünsche und Vorstellungen hintenan stellen..


    Schraubt mal eure Ansprüche zurück, wir hier erfüllen diese ja wohl auch nicht.


    der Fussball lebt auch durch diese Unzulänglichkeiten.


    gg