aber wir dürfen mit der Einführung der FPL nicht aufhören
Das wird auch nicht passieren, kannst du schon daran erkennen, dass jetzt der "Spielleiter-Kinderfußball" kommt:
aber wir dürfen mit der Einführung der FPL nicht aufhören
Das wird auch nicht passieren, kannst du schon daran erkennen, dass jetzt der "Spielleiter-Kinderfußball" kommt:
Ich sehe das auch so: Die FPL ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Ich freue mich über jeden Landkreis, in dem sie eingeführt wird. Und auch wenn mein Sohn die Bambini-Zeit ohne allzu traumatische Erlebnisse überstanden hat, hätte ich mir gewünscht, dass es die FPL da schon bei uns gegeben hätte.
Grüße
Oliver
@Uwe
die Antwort ist doch ganz einfach.
da es keinen besseren Gesamtvorschlag gibt, ist die Fragestellung eh alternativlos , sodass ich mit einem klaren "Für" bei einer Abstimmung wäre.
gg
@Uwe
kannst du mal Info über "Spielleiter-Kinderfussball" geben
unter Suchbegriff kam kein Ergebnis.
gg
Mehr Diplomatie ist gefragt und es dient dem Gesamtprojekt "Kinderfußball".
und jeder Versuch von Trainern, die eigentlich den kindgerechten Fußball wollen, diese Spielform wegen einzelner Punkte zu kippen, wirft uns um Jahre zurück. Es gibt keine flächendeckende Alternative.
aber ich werde den Kritikern keine Nahrung geben, um das "Ganze" abzulehnen.
Kein "ja,aber..."!
da es keinen besseren Gesamtvorschlag gibt, ist die Fragestellung eh alternativlos , sodass ich mit einem klaren "Für" bei einer Abstimmung wäre.
Dann verhalte dich bitte auch so !! Ich glaube das du keine Vorstellung davon hast, was für einen Bärendienst du denjenigen erweist die für die Einführung einer FPL kämpfen. Und da könnte es gerade in diesem Forum einige geben, die dies zur Zeit tun !! Denk mal drüber nach.
Kein "ja,aber..."!
Deine Beispiel sind schön, gehen aber an der Realität vorbei, dies haben viele die über eine wirkliche Veränderung im Kinderfußball nachdenken, schmerzlich erfahren müssen. Einige haben hier im Forum schon geschildert, wie schwer es ist Eigeninitiative zu ergreifen. Es ist ein Kampf gegen Winmühlen und wir sollten uns endlich auf ein einheitliches System einigen, das für alle verbindlich ist. Wenn Leute wie du, die eigentlich den kindgerechten Fußball fordern, den vielen Kritikern immer wieder Nahrung geben, schadet das dem Fortschritt im Kinderfußball. Mehr Diplomatie ist gefragt und es dient dem Gesamtprojekt "Kinderfußball".
@Uwe, hab jetzt Zeit auf obiges zu antworten.
ich bin kein Gegner der FPL, eigendlich auch kein Kritiker dieser, dazu beinhaltet diese doch zumindest zum Grossteil was ich zumindest teilweise
postiv kennengelernt habe
trotzdem hinterfrage ich, wie die Probleme, die den Kampf gegen die Windmühlen erschweren, aus der Welt zu schaffen sind.
bzw. ob durch die FPL diese diversen Probleme gelöst werden können, weil ich die Schwachpunkte (z.b neuhinzukommende Trainer) glaube zu sehen.
vor allem das für mich riesige Zeitfenster (bedingt durch die Schwerfälligkeit im DFB-Bereich) stört mich.
gerade weil ich weiss, wie schwer es ist, Eigeninitiative zu ergreifen und auf welche Widerstände man hier stösst, möchte ich durch meine Beispiele
hier Mut dazu machen.
Mir ist schon klar, dass das Einzelfälle sind, und erst recht nicht einheitlich einführbar sind.
trotzdem fordere ich zu Eigeninitiative auf.
denn es ist ein Fehler einfach nur abzuwarten, dass sich von Unten nach Oben und dann wieder von Obern nach Unten alles und schnellstmöglich verändert.
viele von uns hier, werden dann im Jugendbereich nicht mehr tätig sein.
statt abzuwarten bleibt dann als Zwischenlösung die Eigeninititaive, dazu möchte ich anregen.
dass das schwer ist, weiss ich, ich habe auch erst 10 Jahre Erfahrung im Kinderfussball machen müssen, bevor ich für mich
gangbare Wege fand.
"mehr Diplomatie" auf mich bezogen gebe ich dir da recht, aber das ist meine Art.
einige meiner Beiträge wären möglicherweise besser im Kreis der FPL-Macher als in diesem Forum anzusiedeln gewesen.
auch wenn ich einiges kritisch betrachte und hinterfrage ist das kein Indiz dafür, dass ich mich auf die Kutsche der FPL-Gegener setzte
gg
"Spielleiter" , auf das naheliegende kommt man ot nicht, mich hat der Begrif Schiedsrichter im Kinderfussball immer gestört.
aber das trifft genau meine Vorstellungen im Kinderfussball, Spielleiter, der verlängerte Arm der Trainer, praktisch Co-Trainer, der als Helfer leitet, Zuschauer, Trainer und Spieler einfach in die richtige Richtung leitet.
der Bedarf keiner Ausbildung als Schiedsrichter des Erwachsenenfussballes, sondern sollte die Ziele des Kifu kennen.
Änderung des Ausbildungskonzeptes im Schiedsrichterwesen, eine Forderung von mir, die in diese Richtung geht.
ich hatte das Riesenglück, einen Co-Trainer zu bekommen, der so als Schiri, pardon als Spielleiter, fungierte.
nach der Vorrunde wurde er sehr oft vom Gasttrainer (bei uns hat der Gast das Schirirecht) gebeten, das Spiel zu leiten.
der hatte praktisch, die Ziele der FPL unwissentlich umgesetzt.; nur selten gepfiffen, Trainer reguliert, Zuschauer vom Spielfeldrand entfernt und bei unqualifizierten
Äusserunge sofort eingegriffen. der war allein vom Auftreten her absolute Respektperson.
wie gesagt: ich hatte da ein Riesenglück.
für mich hat der mehr beeinflusst in Bezug auf ordentliche Abläufe wie ich.
der war aber auch schon fast 20 jahre im Kifu und Jugendbereich tätig, und hatte alles kennengelernt.
sowas beeinflusst natürlich auch manche Diskussionsbeiträge.
"Spielleiter" ein entscheidender Punkt für mich bei der FPL, für mich stellt sich da lediglich die Frage, ob ein solcher instruierter Spielleiter
nicht auch gerade im G und F-jugendbereich massiv und entscheidend was bewegen könnte. Sind die nicht vielleicht sogar
entscheidener und wichtiger für einen vernünftigen Spielbetrieb als wir Trainer?
mal ein ganz utopischer Gedankengedank:
stellt euch vor, wir alle hier, die den Kinderfussball vertreten, treten nächsten Samstag als Spielleiter an, gäb es bei diesen Spielen, die Probleme
über die wir hier so oft bezüglich des Spielbetriebes diskutieren, noch? (vielleicht eine Halbzeit)
Utopisch? ja, aber doch ein interessanter Gedankengang.
gg
gg
Klares "Ja" für die FPL. Eigentlich unglaublich, dass eine solche Idee nicht einfach vom DFB gefördert und unterstützt wird!
Da fehlen die hauptamtlichen Visionäre, die gleichzeitig die Praxis im Jugendfußball kennen. Neuerungen werden nur dann gepusht, wenn wir dadurch zukünftig eine bessere Nationalelf bekommen. Die enorme soziale Bedeutung des Jugendfußballs und die daraus erwachsende Verantwortung scheint dem DFB weit weniger wichtig zu sein...
Die enorme soziale Bedeutung des Jugendfußballs und die daraus erwachsende Verantwortung scheint dem DFB weit weniger wichtig zu sein
Würde ich nicht unbedingt unterschreiben, könnte aber stimmen. Ich vermute, es ist mehr die Angst sich mit dem Ehrenamt kritisch auseinanderzusetzen und die damit verbundenen Verlustängste.
Ich beobachte in nahezu sämtlichen Vereinen ringsum, dass sich alles um die Erste Herren dreht. Dort fließt alles freie Geld hin: Handgeld, Vollausstattung, teils "Gehälter" ab Kreisliga nicht nur für 2 - 3 Trainer, auch für Spieler, alle interne Aufmerksamkeit, Training, während für die Jugend gesperrt ist. Im Jugendbereich reicht es meist nicht mal für vernünftiges Trainingsgerät geschweige ein Entgelt für Trainer o. Schieris. Was nichts kostet, ist auch nichts wert, heißt es im Volksmund. So muss man es sehen: die Jugend ist bei weitem nicht das wert wie die Herren. Und oben beim DFB? Da erscheint die Jugend vorrangig unter Leistungsaspekt, danach wird gefördert und gestützt: also nicht die Kinder, sondern der Nachschub für den Herrenbereich. Das Interesse an einer FPL o. gar mehr ist folglich mäßig bis negativ. Oder wo tut unser Fußballsystem merklich was für Kinder um ihrer selbst willen, als Selbstzweck?
Ich muß Uwe leider beipflichten, das auch ich erst dann eine Unterstützung des DFB erwarte, wenn die FPL sich mehrheitlich durchgesetzt hat. Dies resultiert zum einen aus dem Verständnis heraus, das bei den graumelierten Herren des DFB häufig noch im 11 : 11 gedacht wird und zum anderen man eigentlich genug damit zu tun hat, sich um die Elite des deutschen Fussballs zu kümmern. Schließlich fehlt ihnen auch die nötige Nähe zum Breitenfussball, um die Realitäten in die Wagschale ihrer Entscheidungen treffen zu können.
Weil es für mich das Beste ist, was ich seit vielen Jahren über den Kinderfussball erfahren habe, wünsche ich mir eine Unumkehrbarkeit der FPL. Ich meine, diese sportliche Fairness würde uns Erwachsene auch gut zu Gesicht stehen!
Völlig richtig: die Vielen springen gern nur auf die Züge auf, die zuvor wenige ins Rollen bringen mussten, wobei jene ihnen oft erst noch Knüppel zwischen die Beine warfen. Nettes Beispiel ist da auch der sog. Fußball-Kulturpreis, der Lern-Anstöße unterstützen will. Doch wer soll sich da bewerben, wer wird prämiert: nicht die innovative, querdenkende Idee oder Vision, der noch alle Mittel fehlen, sondern Projekte, die längst Erfolg haben, etabliert sind. Danach wird beurteilt, damit man ja nicht jemand wählt, der am Ende scheitert, auch der eigene Erfolg vorprogrammiert ist, da längst da.
Ein Projekt, mit dem man nur unter gewissem Risiko ein Zeichen setzen würde (ich meine natürlich die Bunte Liga für Kids, die es bisher nur für sich selbst organisierende Erwachsene gibt, Kinder aber viel mehr verdienen würden), das ist zu wenig. So wird es auch mit der FPL sein: wenn sie überall Erfolg hat, schreibt man sie sich auf die Fahne, sonst hat man es schon immer gewusst, dass das nichts war. Wer Erfolg hat, hat eben viele Freunde und Helfer: allseits Schulterklopfer, sobald es läuft (bei uns: erfolgreiche Turniere); wer noch am Anfang steht und Hilfe benötigt bzw. verliert, gar ganz zu scheitern droht, den kennt schnell keiner mehr, der ist plötzlich nur der Prügelknabe: ein Spinner (wie gern höre ich da gleichnamiges Lied der Revolverhelden)...
PS: Nachdem meine Frau meint, dass der Standardspruch zu Schieris o. Gegner attackierenden Eltern-Fans bessere Chancen habe als die ganze BLfK-Initiative stell ich den hier mal öffentlich rein: Sry, unser Leben ist zu kurz, um sich für Siege im Fussball zu ereifern! Allzu subversiv?
Günther,
ich habe mir hier jetzt nicht jeden Beitrag durchgelesen (Asche auf mein Haupt),
aber wegen Trainer oder System (regeln etc.):
Das System ist sehr wichtig, denn nur dann kann man Trainern auch klarmachen, dass
sie was falsch machen etc.
Wenn dies entsprechend vorgegeben wird, kann man noch besser das Fehlverhalten der Trainer
entdecken und "bekämpfen", oder nicht ?
Entscheidend ist imemr der Trainer sagst du, JA das ist natürlich Richtig, aber Entscheidend ist genauso das System in dem
er sich bewegen muß !!!!
@Sachatoni
klar sind Systeme wichtig.
Systemänderungen brauchen aber einer Ewigkeit
Beispiele:
Aschaffung von Tabellen in der F. läuft seit über 15 jahren und ist immer noch kein einheitliches System
D11 a9uf D9, ihr steht in den Startlöchern, ich kenne das seit 6 Jahren
FPL seit 51/2 Jahren in der Mache, vielerorts überhaupt noch nicht bekannt. geschweige denn erste Ansätze zum Umsetzen.
ich bin nicht gegen Systemänderung
ich halte es jedoch für einen Fehler als Trainer auf Systemänderungen zu warten.
das jetztige System, falls man es kennt und richtig ausnutzt, lässt viele Möglichkeiten zu in seinem direkten Umfeld als Trainer Änderunge zu erreichen.
Beispiel
Andre hats gerade beschrieben wie er in der D-Jugend erreicht hat, über eine Quali-Runde für die Rückrunde Gruppen gleichstarker Mannschaften
zu erreichen.
fast identisch bin ich forgegangen. es war schnell und vor allem direkt umsetzbar.
seit 51/2 Jahren bemüht sich die FPL unter anderem darum Zuschauer vom Spielfeldrand wegzubekommen.
mit einer kleinen Massnahme, die direkte Auswirkungen hatte, habe ich seit 6 Jahren keine Zuschauer mehr bei Heimspielen auf dem Platz. und seit ca. 5 Jahren
unsere eigenen zuschauer auch auf fremden Plätzen.
ich hab auch mal auf Systemänderungen gehofft, die kammen dann, wenn ich in dem entsprechend Bereich nicht mehr tätig war.
ist halt Einstellungssache, geht es mir um das grosse Ganze (zum Glück gibt es Leute , die sich dafür engagieren) oder wie mir, um Verbesserungen in meinem ureigenen Bereich, die aber direkt Wirkung haben, also von denen ich was habe.
folgendes sollte man wissen.
es gibt Anträge, die laufen über Kreisjugendvorstand, Kreisvorstand, Verbandebene, bis zum DFB
von dort wieder zur Diskussion in die einzelnen Verbände und wiederung bis zur Kreisebene, dann geht der ganze Weg zurück, wird inzwischen , wohlstark verwässert inzwischen, beschlossen und geht den ganzen Weg wieder.
wenn man jetzt jedoch weiss, dass die unterste Ebene, der Staffelleiter und etwas höher der Kreisjugendwart in ihrem ureigenen Bereich
viel Entscheidungsraum haben, bzw. was beeinflussen können. dann jann man in dem bestehenden System viel erreichen.
irgendwann hatte ich das erkannt und ausgenutzt, für direkte Wirkung für meinen Bereich. da kann man auch den eigenen engstiirningen Jugendleiter
im Verein umgehen.
den Heiligenschein für Veränderungen in der Fussballwelt wollte ich nicht.
gg
Manchmal kann es ganz schnell gehen, wenn z.b. ein Matthias Sammer Kraft seines Amtes meint, die Fussballjugend würde einen entscheidenden Fortschritt dadurch erzielen können, wenn man in der D-Jugend von einem 11er Team auf ein 9-er Team wechselt. Welche Auswirkungen das dann insgesamt und im Detail hat, kann man ja dann erst sehen, wenn es wirkt! Sammler ist sicherlich ein Mensch, der polarisiert. Aber einen Stillstand kann man sich nicht über einen längeren Zeitraum leisten, will man nicht den Anschluß verlieren.
Ich gebe zu, das in anfangs eine geteilte Meinung dazu hatte. Gatte ich doch starke 11-er D-Jugend-Teams gesehen, bei denen sich alle Spieler ordentlich entwickeln konnten. Aber ich sah auch schwache 11-er Teams gesehen, bei denen der Ball hinten nur einfach weggedroschen und im "kick and rush" hinterhergerannt wurde.
Gern hätte ich eine freiwillige 11-er bzw. 9-er Einteilung im D-Jugend-Bereich gesehen.
Andererseits gestaltete sich die Nachwuchsförderung in diesem Altersbereich seinerzeit sehr chaotisch, weil sich DFB-Nachwuchsförderung und Förderung in den Profi- und Leistungsvereinen nicht immer ergänzten. Jeder pries seine Fördermethoden den Eltern, Trainern und Talente als die Beste an, betrieb aber meist nur Propaganda, um der Konkurrenz keine Erfolge zu gönnen. Entsprechend hoch war die Quote der enttäuschten Talente, die nutzlos aus dem sozialen Umfeld ihres Heimatvereins heraus gerissen wurden.
Heute sehe ich keinen Grund, am 9-er Team in der D-Jugend etwas zu ändern. Es sei denn, man würde (wie z.B. in den Niederlanden) eine Art D-Jugend-Landesliga einführen, wo sich die Talent-Nachwuchsteams im Training und im Spielbetrieb auf Augenhöhe messen könnten.
Die "wilde D-Jugend-Liga" ohne Anerkennung des DFB und des NFV-Verbands hat es vor einigen Jahren in Niedersachsen gegeben. Die Motivation der Vereine war seinerzeit, die D-Jugendlichen besser auf die Anforderungen in der C-Jugend vorzubereiten. Es war ein Flop, denn diese D-Jugend-Spiele fanden nur dann statt, wenn während des Liga-, Pokal- und sonstigen Fördermaßnahmen ein günstiger Zeitpunkt gefunden werden konnte. Es fanden deshalb kaum Begegnungen statt. Auch waren die Leistungsunterschiede zwischen den Teams trotzdem sehr groß, weshalb wenig Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
Im grenznachen Bereich der Niederlande mag man sich vor Vergnügen auf die Schenkel gekloppt haben. Ihnen wurden die deutschen Talente "in die Arme getrieben"! Denn je mehr fussballinteressierte Eltern das Versagen dieser deutschen Fördermethode erkannten, je größer wurde der Wunsch, ihre hochveranlagten Kinder nach der niederländischen Methode ausbilden zu lassen. Die Ergebnisse ihrer Entscheidungen lassen sich sehen:
1. es gibt kaum eine NFV-Verbandsauswahl, in der keine Talente spielen, die in den Niederlanden ausgebildet werden
2. es gibt zwischenzeitlich in mehreren Junioren-Nationalmannschaften Talente, die im Nachbarland spielen
3. es gibt die ersten Profis, die nach dieser Methode über den gesamten Jugendzeitraum in den Niederlanden gefördert wurden
Kinder, die durch diese "wilde Liga" gegangen und in den Vereinen verblieben sind, konnten sich in den meisten Fällen nicht so entwickeln, wie man es erhofft hatte.
Nähere Infos gerne über PN!
Danke, diese Wilde Liga war mir völlig unbekannt. Da bin ich mit dem Rohrkrepierer ja nicht allein, sogar die Vereine scheiterten. Aber wieso? Da selbstverständlich alles nachrangig behandelt wurde, zuerst die Spiele des DFB-Systems kamen? Erst die Macht, dann die Wahrheit...?
Gestern hat Pelzig ja im TV geradezu fanatisch das Buch "Die FIFA-Mafia" beworben. Am Ende ließ O. Kahn es trotzdem liegen: Wer ein Buch nicht liest, braucht dann deren Wahrheit auch nicht zu kennen, oder wie? Na, ich werde es mir bald mal reinziehen. Nur die FIFA? Und der DFB, kommt zu ihm auch mal so ein Buch, was stünde da dann drin zu unserem Nah-System?
Erst die Macht, dann die Wahrheit...?
Kicker, ich bewundere dich. du scheinst offensichtlich die Wahrheit zu kennen.
nach 50 Jahren Fussball kenn ich sie immer noch nicht (Ausnahme: die Wahrheit liegt auf dem Platz)
Schuld sind wieder mal meine Eltern, sie haben mir wie in anderen Fällen schon oft erlebt, das geistige Gut der Wahrheitserkennung nicht in die Wiege gelegt.
anders ausgedrückt: deine Wahrheit muss nicht meine Wahrheit sein. für viele ist ja 1 plus 1 gleich 2 die Wahrheit, und in der Mathematik ist das ja wohl auch nicht
richtig.
Hat nicht jeder aus seiner eigenen Sichweise recht?
gg
Wer "die" Wahrheit (statt nur eine bescheiden seinige) kennt, dürfte sie nicht mehr suchen, oder? Aber ich will hier keinen mit Wahrheitstheorien nerven, die ich schon ausführlich ihre hermeneutische Dialektik erklärte: "Das" Wahre* ist stets das Unwahrhafte, daher im Selbstbezug die Seinsfrage Gebot! Wer ganz ohne (in sich beschränkenten) Wahrheitsanspruch für etwas argumentiert und im Dazwischen des Miteinanders streitet, für den wäre Schweigen Gold... - Die FPL sollte daher auch nicht gleich wieder zum System bzw. dessen Basis, sondern zum nach vorne herausfordernd offenen Minimalziel, d.h. als symbolhaft minimalistischer Kompromiss. Denn sie ist kein Patentrezept fürs Gute, sondern Konstrukt: nicht organisch aus einer eigenen Dynamik heraus uns zugewachsen, sondern ein Reflex auf Mängel im Ist. Folglich kann sie die Verhältnisse auch niemals wirklich verändern und kuriert an den Symptomen. Das ist besser als nichts, aber erfasst noch längst nicht alles.
Es tut mir leid, das klingt sehr theoretisch o miesepeterisch, aber es wäre auch keinem geholfen, hier tiefer auszugreifen, oder? Man kann sich aber sicher eine Liga vorstellen, wo Kinder wirklich noch viel freier selbstbestimmt ihr eigenes Spielen ausleben könnten, auch wenn diese noch als bloß idealistische Utopie erscheinen muss. Aber das waren Autos o. Hartz-4 von 200 Jahren auch, man muss einfach in Zeithorizonten denken, die übers eigene Ich hinaus gehen, um das Mögliche als das u.U. zukünftig Reale anzuerkennen und nicht zu sehr am Hier-Jetzt zu kleben, was sicher nur natürlich ist. Das Wahre aber zeitigt sich selbst, wir können es darin nur unterstützen, passiv bleiben oder es zu blockieren versuchen, je nachdem, ob wir mehr auf Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit bauen möchten. Annäherungsweise beschrieben ist das, was für Kinder ihr Wohl bedeutete, in Zimpel's Buch "Lasst unsere Kinder spielen!", etwa S. 40ff. Es geht da um den Selbstzweckcharakter ihres Seins, der in ihrem Gehirn kybernetische Rückkopplungen sensomotorisch noch viel offener, viel dynamischer steuert. Praktiziert heute schon in etwa in Montessori-Schulen. Hier hätten Anwälte einer FPL auch ihre argumentativ beste Folie zur Realisierung als Verbündete, aber die Konzepte sind neurobiologisch heute eben sehr komplex und nicht so einfach zu vermitteln. Sind sie daher gleich komplett abzulehnen? Mir scheinen sie einer kindunterstützenden Wahrheit aber weit näher zu kommen als die aktuelle System-Realitäten....
*Wolf im Schafspelz, also in Wahrheit nur Macht- statt (in sich reflexiver) Wahrheitsanspruch!
@Kicker: 200 Jahre sind zu lange!
Ich habe den Vatertag genutzt und mich heute ein bisschen durch das Forum gelesen. Die Einträge von Kicker und Günter sind manchmal schwere Kost. Wenn ich jetzt allerdings einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass die Beiden in einem Landesverband, in einem Fußballkreis, in einer Kinderfußballstaffel je eine Mannschaft betreuen. Dann würden sie in einer Saison zweimal aufeinandertreffen. Ich bin fest davon überzeugt, dass beide ihre Eltern zu Beginn der Saison über die Ziele des KiFu aufgeklärt hätten.
Wenn ihre Teams also aufeinanderträfen, wären die Rahmenbedingungen der FPL kein Thema. Sie wären also rein mit dem Spiel der Kinder beschäftigt. Sie stehen also gemeinsam in der Coachingzone und beobachten das Spiel. Was passiert? Ein Ball geht ins Aus. Es wird ein Spieler gefoult. Es fällt ein Tor. Die Kinder regeln das selbstständig.
Achtung! Die Kinder werden sich bei einer Situation nicht einig. Ein Junge beschwert sich lautstark über Unfairness. Es ist ein Spieler von Günter. Er kommt auf Günter zu und sucht Hilfe. Günter hört dem Jungen zu und beruhigt ihn. Kicker lässt Günter und den Jungen in Ruhe und beobachtet seine Kids. Kicker und Günter sind sich einig, dass sie den Kindern die Entscheidung nicht abnehmen, helfen den Kindern aber, die Situation zu klären. Die Kinder merken, dass sich Kicker und Günter einig sind und werden sich dann auch einigen, sie wollen ja schließlich weiterspielen. Da Kicker und Günter nach dem Spiel noch einmal über die Situation gesprochen haben und in der Folgewoche beim Training die Szene noch einmal thematisiert haben, haben sie
den Kindern ein deutliches Signal gesetzt.
Hört sich das jetzt sehr abgehoben und professionell an oder macht das nicht jedes Elternteil zu Hause mit seinen Kindern, wenn es Streit gibt? Warum geht das nicht beim Kinderfußball?
Die FairPlayLiga erhebt diesen Anspruch nicht. Sie bietet lediglich die Chance es so zu machen. Mehr nicht!
Viele Grüße
Ralf
