Wohne ich eigentlich im Dschungel?

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  • Ich wollte anfangs auch mal mein Team schützend vom Platz holen: die anderen wurden falsch gemeldet (O-Ton Trainer: "wir" wollen auch mal Meister werden!), foulten ständig, führten schon 15:0 und deren Rumpelstilzchen raste trotzdem wie irre am Rand entlang: "Geht hinten drauf, MANN! Wir wollen zu Null spielen" o. "Weiter, weiter, die 20 schaffen wir noch!", während unsere Jungs immer öfter mt Tränen am Boden lagen. Jemand klärte mich auf: dann zahlst du eine deftige Strafe! Also ließ ich es. Antwort des Verbands auf meine nachherige Beschwerde über diese Zumutung: Es täte ihnen LEID und sie könnten nichts tun. Man müsse auf die Vernunft der Trainer u. Vereine bauen, die es hier grad nicht gab. Tja, das zeigte echt Verantwortungsgefühl! Also dürfte der, der sein Team runterholte, bezahlen müssen, so oder so... Hätte man dazu ein Recht gehabt, wenn der erste Krankenwagen kommen muss?


    Andre: Sorry, sehe ich andersherum, da ich als Vater schon oft zum verletzten Spieler helfend laufen musste, während ein Trainer ertsmal lang mit dem Schieri lamentiert, natürlich laut und deftig vor allen Kindern, damit sie auch ja keinen Respekt erlernen. Klar, ich hätte die weinenden Kids auch liegen lassen können, laut FPL vielleicht sogar müssen, um meine Zone ja nicht zu verlassen. Nun denn, ich praktiziere Nächstenliebe lieber statt sie mir nur auf die Fahne zu schreiben ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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  • Interessant.
    Alternativ könnte man der Strafe entgehen, wenn man den Spielbericht so ausfüllt, als ob das Spiel standesgemäß zu Ende gespielt wurde, oder?
    Ein anderer Trainer aus unserer Gruppe weigert sich laut eigener Aussage in Zukunft übrigens gegen diese Mannschaft zu spielen und hat auch schon seinen Vorstand informiert. Mal schauen.
    Ich hoffe auch, dass diese Mannschaft nächstes Jahr in einer anderen Gruppe spielt...

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Wenn man keine Ahnung hat, sollte man still sein Andre 8)


    Also ich habe keine Ahnung, aber eine Vorahnung und das ist auch eine Ahnung ;)


    Ich denke, das System wird dir einen Bericht abverlangen bzw. vom zuständigen Mann -dem Schiedsrichter oder Gastverein- einen Bericht verlangen, zu dem du dich dann äussern kannst. Das dürte dann wohl geprüft werden und dann gibt es ein Ergebnis. Ich denke, das Ergebnis könnte sein:


    -Wiederholung des Termins bei begründetem Abbruch mit angesetztem Schiedsrichter
    -einem der Kontrahenten werden die Punkte zuerkannt oder abgezogen


    Ich habe hier auch schon den Betrag von cirka 50 Euro Strafgeld gehört....muß aber nicht stimmen.


    Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass die 50ig Euro fällig wären und die 3 Punkte weg wären....was mir in so einem begründeten Fall restlos egal wäre.

  • Zitat

    Andererseits bin ich der Meinung, dass der Schiedsrichter entscheidet, ob jemand auf das Feld läuft oder nicht.

    Und das genau habe ich in dieser Situation entschieden! Ich habe aufgrund der Situation nicht gewartet, sondern das Spiel sofort unterbrochen, damit der Spieler behandelt wird. Da es knappe 2 Meter vor dem Trainer passiert ist, bin ich auch gleich davon ausgegangen dass dieser denn sich mal um seinen Spieler kümmert. Er hätte es jedoch leiber gehabt, ich hätte nicht unterbrochen....

  • Das riecht verdächtig nach Zivilcourage u. dürfte teuer werden. Denn vor sowas muss man einen Riegel schieben, wo kämen wir sonst hin - Revolution?


    PS: Was würde eigentlich passieren, wenn jemand sich mal verweigert, die Strafe nicht bezahlt? Wenn er dann - unmöglich, ich weiß - noch breit Solidarität erführe, im Kreis viele Kollegen für ihn demostrierten? Ach, träumen kann so schön sein!

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  • Die Strafe trägt zunächst einmal der Verein würde ich sagen!


    ich gehe dann davon aus, das es von dessen Konto abgebucht wird und gut ist.- Wenn es der Verein tragen möchte, und es nicht von dir als Verursacher wiederholt.. warum nicht.


    Musste zum Anfang der Hinrunde auch ein Spiel ausfallen lassen, keine Spieler. Verein informiert... JL meinte: schade ums Geld, ist dann aber so. Wird unbürokratisch vom Verband eingezogen...100€ futsch

  • Andre: Sorry, sehe ich andersherum, da ich als Vater schon oft zum verletzten Spieler helfend laufen musste, während ein Trainer ertsmal lang mit dem Schieri lamentiert, natürlich laut und deftig vor allen Kindern, damit sie auch ja keinen Respekt erlernen. Klar, ich hätte die weinenden Kids auch liegen lassen können, laut FPL vielleicht sogar müssen, um meine Zone ja nicht zu verlassen. Nun denn, ich praktiziere Nächstenliebe lieber statt sie mir nur auf die Fahne zu schreiben ;)


    Ist ja auch gut so, ....wenn der Schiedsrichter -meist ein Trainer oder Elternteil- hier nicht richtig reagiert. Ich habe da mehr den besten Zustand (wohl seltener der Fall) beschrieben, wo der Schiedsrichter hier verantwortlich sicher und gut die "echte" Situation erkennt und danach handelt. Damals ...bei meinem Beispiel....simulierte der Spieler in einem engen Spiel, wo es den "Geifernden" um den Einzug ins Finale eines Monsterturniers ging. Mein Team war Aussenseiter und hatte das Ausrichterteam fast aus dem Finalspiel gewuppt und das nach einem Rückstand und das auch erst, wo ich meine drei Sturmflitzer (jüngerer Jahrgang) brachte. Haaa, ich muß aufhören, sonst gerate ich noch ins schwärmen....verloren...und trotzdem geilstes Spiel damals erlebt und viel gelernt....

  • Mal eine Frage: Wird das Folgen haben? Wenn ja, welche?


    Das ist in der Jugendspielordnung geregelt:


    siehe http://www.wflv.de/fileadmin/d…/satzung/H-JSpO_06-11.pdf
    Die 30€ werden im Zweifel keinen interessieren. Welche persönlichen Strafen gegen die Trainer/Betreuer ausgesprochen werden kann, weiss ich nicht, aber auch das wird bei Bambini vermutlich nicht allzu abschreckend sein.


    Grüße
    Oliver

  • Danke Oliver!
    Die 30€ würde ich im Zweifel auch aus eigener Tasche zahlen...

    C 1 Viktoria Buchholz


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    Martin Rafelt

  • 30 Euro bezieht sich auf ein Nichtantreten, gilt es auch für einen Abbruch, indem man den Platz verlässt? Mich würde interessieren, inwieweit hier die u.U. berechtigten Gründe beachtet werden. Mitunter kann es deeskalierend o. Schutzmaßnahme sein, lieber zu gehen u. Punkte abzuschenken. Wird da differenziert zum Fall, wo man evtl. einfach wegen aussichtslosem Spielstand "abhaut"? 100 Euro für den Spielausfall mangels Spielern in einer Jugend finde ich schon heftig, kann ich mir kaum vorstellen! 15 Euro für eine Verlegung finde ich schon übel, wenn ein Spiel z.B. auf Brückentage gelegt wurde, wo viele fehlen, die Verlegung also von allen absehbar gewesen wäre. Geldmacherei?Was ich aber stets entlarvend finde, wenn Kinder in Haftung genommen u. per Sperre abgestraft werden, wo Erwachsene Konflikte haben, wenn schon ab 12 Jahren finanzielle Entschädigungen fließen müssen, sonst die Kinder dran sind, die Zeche per Sperre zu bezahlen, wo Erwachsene sich streiten: Ist das Respekt vor Kindern, vor Schwächeren u. Schutzbefohlenen?


    Ich nannte das Beispiel, wo ein passabler Spieler unter 10 Jahren fast nur auf der Bank schmoren muss. Können ohnmächtige Eltern dies Elend nicht mehr mit ansehen, will ein anderer Vereinstrainer diesen Spieler, bleibt nur der Wechsel, doch was machen die Verbände: Sie sperren systembedingt das Kind vom Spielbetrieb aus, das für alles am wenigsten kann und schon genug Opfer ist. Wo ist da der Respekt? Das schreckt Eltern dann ab u. fesselt sie erstmal als Abhängige. Ergebnis in diesem Fall: am Saisonende hatte das Kind längst jeden Spaß am Fußball verloren, wechselte dann zum Handball, wo es auch bald aufhörte, da eigentlich Fußball seine Leidenschaft war, den es heute nurmehr an der Playstation spielt. 3 Versuche, es für seinen Sport bei freien Turnierevents wieder zu gewinnen, schlugen fehl: es war dem Spiel nicht mehr gewachsen, lag schnell bei Remplern am Boden und heulte, jeder innere Biss, jedes Selbstvertrauen fehlte, Reanimation zwecklos: ein Opfer des Systems, seiner kinderfeindlich destruktiven Kräfte. Diese Kinder habe ich vor Augen, wenn ich an KiFu denke: was ist Dschungel, was gute Ordnung für Kinder, wo ihre Freiheit, die uns politisch stets versprochen wird, die Menschen stark, glücklich u. kreativ macht, gerade Kinder?

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  • Sie sperren systembedingt das Kind vom Spielbetrieb aus, das für alles am wenigsten kann und schon genug Opfer ist.



    Biite informieren. 10 jährige können ohne Sperre in der Winterpause und zu Saisonwechsel wechseln.


    Nicht mit etwas argumentieren, was nicht zutrifft.


    gg

  • Wieso, hast mich doch grad bestätigt: das Kind wird gesperrt, wenn es nach einigen Spielen auf der Bank aus Frust dahin wechseln will, wo es spielen dürfte. Es muss bis Saisonende durchhalten o. wird per Sperre abgestraft, darf also nicht mitspielen - einige Monate, für Erwachsene (die dann eh meist auf einen fremden Pass eingetragen werden) nichts, für Kinder eine kleine Ewigkeit, nach der es dann mitunter längst so spät ist. Zweck: Druckmittel gegen Eltern. Oder wie siehst du das?


    Der gern so groß geschriebene Respekt würde das System dies verstehen lassen, sich nicht an den Kindern vergreifen, sie in Freiheit spielen lassen statt sperren, oder? Wieviel Ausbildungsentschädigung ein Verein z.B. für 12-jährige zur D-1 hin bezahlen muss, wenn Eltern nichtsahnend zu spät kündigen u. das Kind z.B. dort mit 4 Jahren anfing, weißt du sicher. Will o. kann kein Erwachsener zahlen, ist dies Kind dran! Ich warne grad wieder viele (alles unwissende) Eltern, sich bis 31.Mai eine Freigabezusicherung zu holen o. mit sofortiger Kündigung zu drohen. Freies Wechseln bei Problemen der Erwachsenen untereinander, dafür bin ich unbedingt, das sollte eigentlich aus Respekt vor unmündigen Minderjährigen selbstverständlich sein u. mal wer einklagen: aber Kinderrechte sind eben hintenan, interessieren nicht so... Ich habe die Mittel leider nicht für Musterprozesse, fände es aber spannend, was da raus käme.

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  • @Kicker


    vorsichtig bei Daten. für Spieler , der rechtzeitig wechselt (31.5.) ,ist dann eine Aufwandsentschädigung fällig, wenn er in der folgenden
    Saison C- spielt, spielt er in der kommenden Saison noch D, ist keine Aufwandsentschädigung fällig.


    kleine Einschränkung: ist im Fussballverband Rheinland so. ich (glaube zu wissen, bin mir aber nicht ganzs sicher) dass dies bundeseinheitlich ist.


    die begrenzten Wechselmöglicheiten (Sommerpause und Winterpause) machen absolut Sinn, hier darfst du nicht den einzelfall sehen.


    was glaubst du was sonst los wäre? Spieler wird ausgewechselt - Vereinsaustritt, Eltern fühlen sich mal unberechtigt behandelt - Vereinsaustritt
    Spieler wird in der Abwehr statt als Stürmer eingesetzt - Vereinsaustritt. usw.


    über jedem Trainer würde das berühmte Schwert hängen, dass bei jeder Massnahme die er macht ein Vereinsaustritt zur Folge hätte.


    diese begrenzten Wechselzeiten sollen spontane Entscheidungen verhindern, Planungssicherheit geben.
    mag im Einzelfall schon mal zu Härtefällen führen, insgesamt aber üfr mich absolut sinnvoll, es gäbe sonst die reine Wechselorgie.


    gg
    gg

  • Wir hatten gestern ein Staffelspiel und wie üblich hat ein Trainer (Gasttrainer) das Spiel gepfiffen. Das Spiel lief auch so wie üblich ab. Sprich die Trainer durften die verflixten Schleifen binden, die immer wieder im Spiel aufgingen. Hier und da sind die Kinder mal zusammen gestoßen - danach wurde sich von beiden Seiten entschuldigt und alles war vergessen -. Die Eltern und Trainer lobten bzw. zeigten Anerkennung für gelungene Aktionen der Kinder - Teamunabhängig!!! 8o -. Am Ende hat man sich mit einem gut Sport verabschiedet.


    Es gab trotz des deutlichen Ergebnisses wirklich nichts Negatives oder gar Aggressives im Spiel!
    Wollte nur was Positives über Trainer, Eltern und Spieler aus dem KiFu berichten.


    Gruß

  • Es ist schon schwierig, sich zu verständigen, da von Bundesland zu BL anderes gilt. Letztlich geht es ja auch ums Prinzip, Kinder zu sperren, die laut Gesetz noch nicht volljährig u. verantwortlich sind. ich wundere mich, dass so etwas "menschenrechtlich" überhaupt erlaubt sein kann: Erwachsene dürfen nicht diskriminiert werden, Kinder schon: abgestraft, obwohl sie gar nicht handlungsbevollmächtigt sind?! Machen Eltern, Trainer o. Vereinsoberen Mist, zerstreiten sich, werden die Kinder unabhängig von den Gründen von ihrem Spiel(betrieb) ausgesperrt - das ist doch im Grunde so, dass sie für Erwachsene und ihre Querelen in Sippenhaft genommen, als schutzbefohlene Individuen rechtelos werden, oder? Weil es nur Kinder, das schwächste Glied, sind, die selbst nicht die Stimme erheben können?!!!


    Freies Wechseln würde als Option die Verantwortungsträger statt Kinder unter Druck setzen/halten: wer nicht genug fürs kindgerechte Wohl leistet, muss damit rechnen, dass ihm jederzeit "sein Team" (das eigentlich Eigentum der Kinder statt in seinem Besitz ist) wegbricht, erodiert. So würde vermutlich weitaus besser "für" die Jugend gearbeitet, Druck in diese Richtung (statt auf kinder) entstehen. Aber: die Interessen in den Vereinen sind anders gelagert. Trainer wollen in Ruhe wirken, unabhängig von direkter Resonanz bei Kindern. (Bei Misserfolg sind dann fast immer Kinder schuld, meist einzelne, so meine Erfahrung, Trainer praktisch nie - ganz anders wie bei Profis: eine Machtfrage!) Nicht die gute, verantwortliche Arbeit ist das erste Ziel, sondern das Wohl der Verantwortungs-Träger. Also: Hier liegt eine in sich verkehrte Welt vor, der ursprüngliche Zweck wird instrumentalisiert. Dies ist für mich das Grundübel, geschuldet dem Desinteresse u. der Gleichgültigkeit gegenüber den Kleinsten, deren Unwohlsein am wenigsten auffällt, sich am schwächsten zu artikulieren weiß, eben nur so, dass ein Kind plötzlich die Lust an "seinem" Spiel (das woanders läge) verloren hat und aufhört. Und weil diese Welt so verkehrt wurde, wird dann dies Kind abgestraft, dass die Lust aufs Spiel in seinem Verein verloren hat, evtl. per sofortigem Wechsel darin noch zu retten wäre, was zumindest eine vage Option böte. Ich hoffe, du verstehst, was ich damit meine. Danke!


    Unser Team schied gestern auch im Sparkassen-Cup aus. Die Kinder spielten gleich wieder vergnügt nebenan miteinander, voll Elan, auch mit Teamfremden. Es wurde offensichtlich, wer da nicht verlieren konnte: Trainer, die mit eiserner Miene o. schimpfend durch die Gegend zogen. Ihnen war das Ziel ihrer Erfreunis geraubt. Mich hat tierisch gefreut, dass am Ende ein Dorfteam mit einem 100% engagierten (von fast allen wg. seiner fußballverrückten Arbeit lang verspotteten) Trainer, der notgedrungen auch die Schächeren mitzieht und stärker machte (da er nur sie hat), gegen die LZ-Teams gewann, die überall die stärksten Spieler aussuchen, abwerben u. zusammenführen. Hier gewann ein echtes Team, sein Geist über die Praxis, von außen sichtend einzelne Beste auszusuchen, mit aller Gewalt fördern und fordern zu wollen, so zu meinen, so Siege für sich pachten zu können! Doch wer mag dies recht beachtet haben, dass auch Schwächere gar nicht so schwach sein müssen?

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    2 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • @ Kicker


    immer gibt es verschiedene Sichtweisen, die man auch Argumetativ begründen kann,


    die Sichwweise von Verein zum Spieler (bzw. Eltern) ist halt unterchiedlich.


    crow


    da hier ja vieles kristiseirt wird, finde ich deinen Beitrag mal als sehr positiv. es ist das, was ich überwiegend erlebe.
    nur wird das nicht so hervorgehoben wie das Negative.


    gg

  • Gestern haben wir ein Turnier gespielt mit insgesamt 12 Mannschaften. Da konnte man wieder sehr genau beobachten, dass die Spielweise der Kinder zur Verhaltensweise ihrer Trainer passen bzw. davon geprägt werden. Von den 12 Teams waren 9 absolut fair und 3 ziemlich unfair. Diese 3 Mannschaften wurden allesamt von Trainern betreut, die lautstark eine, ich nenne es mal "körperbetonte" Spielweise forderten. Wir hatten das "Vergnügen" gegen 2 dieser Teams in der Vorrunde spielen zu dürfen. Es ist schon ziemlich schwierig sich als Trainer und erst recht als Vater zurück zu halten, wenn deine Spieler bzw. dein Sohn ständig umgesenst werden und die Spieler dafür von ihren Trainern auch noch gelobt werden. Zudem wurden absolut korrekte Schiedsrichterentscheidungen dann auch noch kommentiert. Beispiel: unser Spieler läuft einem Ball hinterher, der Richtung Auslinie rollt und stoppt den Ball kurz vor der Linie. In dem Moment rauscht von hinten ein 15 Kilo schwererer Gegenspieler mit ausgestreckten Armen heran und rammt ihn mit Volldampf aus dem Spielfeld. Schiri pfeift natürlich. Daraufhin ruft der Trainer: "Was pfeifst du denn da? Das ist Fußball hier, kein Ballet!" Besonders schön dabei: unser Gegner war der Gastgeber der Turniers und die Schiris waren B-Jugendliche aus dem eigenen Verein, die ihre Sache eigentlich ganz gut gemacht haben. Ich konnte mich nach dem Kommentar allerdings auch nicht beherrschen und sage zu ihm: "Nee, Kollege, das hat mit Fußball nix zu tun." Kurze Zeit später kombinieren wir uns schön durch und schießen ein Tor. Ich kann mich wieder nicht beherrschen und sage zu ihm: "Haste gesehen? Das ist Fußball!" :rolleyes: Auch überflüssig, aber ich konnte nicht anders. Zum Glück war der Kollege, auch wenn er eine etwas seltsame Einstellung zum Kinderfußball hatte, ansonsten recht friedlich.


    Im Finale spielten wir dann gegen einen Gegner aus einer nahe gelegenen größeren Stadt mit hohem Ausländeranteil. Das Spielfeld war quasi umstellt von mitfiebernden türkischen Mitbürgern. Auf und neben dem Feld ging es 100% fair und gesittet zu. Auch nachdem wir das Spiel trotz Rückstand knapp gewannen. Es wurde gratuliert, die Leistung des Gegners anerkannt und als wir die Anlage verließen, ging einer der türkischen Väter an uns vorbei und sagte fröhlich: "Wir sehen uns nächstes Jahr und dann gewinnen wir." Das war richtig schön. Ganz so wie es sein soll und völlig entgegen der üblichen Klischees. Der Trainer dieser Mannschaft war ein ganz ruhiger besonnener Mann und so verhielten sich auch seine Spieler und deren Eltern.

  • Gestern hatten wir ein G-Jugend Turnier, wo ausschließlich 2006er teilnehmen sollten.Einer unser Spieler führte den Ball und es wurde laut nach einer Grätsche verlangt, nicht vom Trainer sondern von an der Seite umherlungernden Eltern.
    Auf die Frage was so ein Schwachsinn soll, hieß es das wir doch erst beweisen müssten, das man das gesagt hätte. Kurz darauf fiel der Ausgleich für uns und ich habe mich leider dazu hinreißen zu lassen zu rufen:" Das war die Antwort für die Grätsche!" Nicht toll weiss ich selber, aber so ein Schwachsinn kann man doch nicht einfach so stehen lassen.
    Wir haben es dann bis in das Finale geschaft wo wir auf eine Mannschaft getroffen sind die sich als "Verstärkung", da sonst nicht komplett zwei Spieler geholt haben. Einer war angeblich Jahrgang 2006 und war vom Körper eher Richtung E-Jugend und der andere wurde als 2005er mit grobmotorischen Defiziten vorgestellt, der aber ca 1,40 groß war.
    Es kam wie es kommen musste. Der eine machte vorne 2 Tore, weil sich keiner unser Jungs an diesen Riesen rantraute und der andere machte hinten die Mauer , an der nahezu jeder G-Jugendlicher hängen bleiben muss.
    Mit Stolz und viel Gejubel nahmen die angeblichen G-Jugendlichen die Siegerpokale in der Hand, während unsere Jungs mit Tränen in den Augen den Platz verließen.
    Mit viel runtergeschluckten Ärger habe ich dann zu dieser bemerkenswerten Leistung gratuliert.
    Nach ein parr Monaten als Trainer im Kinderfußball muss ich mir das dicke Fell erst noch zulegen um im Dschungel zu bestehen

  • Ranwie
    Danke für deinen Turnierbericht. Vielleicht haben ja die 3 überforderten "Trainer mit Brüllattacken" etwas aus dem Turnier für sich mitgenommen. Nämlich, das (fast) immer der bessere Fussball zum Schluß siegt und Trainer nur Randfiguren sind, die den Hauptakteuren ihre Bühne geben sollen. Friedliche Eltern, die ihre Mannschaft unterstützen, statt ins Spiel hineinzurufen, fühlen sich nicht vom Verein ausgesperrt und kaltgestellt (wie hier und da als Argument gegen den FPL zu hören war), sondern im vollen Umfang als Zuschauer ins Geschehen integriert.


    Im friedlichen und fairen Spiel auf und neben dem Platz darf sich schließlich Jeder, unabhängig von Hautfarbe und Kultur als Sieger fühlen. In so einer Athmosphäre überwiegt auch beim sportlichen Verlierer die Vorfreude auf ein nächstes mal!

  • Kalinka


    hab ich richtig gelesen? ein G-Jugend-Tunier in Turnierform mit einem Endspiel??????????
    ich kann mich nicht erinner sowas in den letzten 10 Jahren bei uns in der Gegend gesehen zu haben.
    an sowas hätte ich in der G auch nie teilgenommen.


    da kann ich schon mehr nachvollziehen, wenn entscheidende Veränderungen im Kinderfussball gefordert werden.


    Ranwie


    mal andersherum, 9 von 12 Mannschaften einschl. deren Trainer und Elternschaft , das sind 75 % (!!) haben sich so, wie es im Kinderfussball erwünscht ist,
    verhalten.


    war aber doch wohl jetzt die absolute Ausnahme, bin auf den Bericht von deinem nächsten Turnier gespannt.


    gg