U10 Bundesliganachwuchs / Leistungszentrum

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  • Es gibt immer noch eine Zwischenstufe zwischen NLZ und Breitensport!!!

    Dort sieht es aus meiner Sicht nicht besser aus. Auch dort herrscht ein Selektionssystem und kein Fördersystem. Wir hatten am Wochenende ein Freundschaftsspiel U13 gegen einen Bezirksoberligisten (höchste Spielklasse bei uns - darüber kommt Förderliga der NLZ/BLZ). Von 13 Spielern haben 7 bei dem Verein begonnen Fußball zu spielen und 6 Spieler sind dazu geholt worden - 2/3 von den Neuen im 1. und 2. Quartal geboren.

  • Es gibt immer noch eine Zwischenstufe zwischen NLZ und Breitensport!!!

    Wieso wird das nie thematisiert.

    Ja gibt es. Aber von dort aus geht es idR ins NLZ oder halt in die Oberliga. Wenn überhaupt.

    Wo ist da der große Unterschied zum Dorfverein?

    Klar sind diese Clubs besser aufgestellt. Aber ich sehe nicht das diese Spieler dort zum Profi heranreifen können.

    Man muss sich mit den besten Messen (Spiele) und mit den besten trainieren. Das ist schon rein Mental eine andere Geschichte. Natürlich braucht man dann auch noch Glück (oder wie man das auch immer nennen soll).

  • Klar sind diese Clubs besser aufgestellt. Aber ich sehe nicht das diese Spieler dort zum Profi heranreifen können.

    Man muss sich mit den besten Messen (Spiele) und mit den besten trainieren. Das ist schon rein Mental eine andere Geschichte. Natürlich braucht man dann auch noch Glück (oder wie man das auch immer nennen soll).

    Es gibt durchaus einige 3. Ligisten und sehr gute 4. Ligisten die kein NLZ haben, wo Spieler die Möglichkeit haben Profi-Verträge zu unterschreiben. (In der Regio kannst du auch schon gut und gerne mal 4-6k im Monat verdienen.)

    Und auch in den Jugend-Bundesligen spielen nicht nur NLZs.
    BAk, Zehlendorf und Meppen zB aus der Nord sind keine NLZs, arbeiten nur unter ähnlichen Bindungen (alles drei Vereine wo man im Herrenbereich in Regel zumindest Semi-Profi wird, wenn nicht sogar wie bei Meppen 3. Liga Profi.
    In der BL West und Süd gibt es da ja noch einige mehr Vereine, die keine NLZs sind.

    Wenn es darum geht, sich mit den Besten zu messen in der Jugend, muss es nicht immer eine NLZ sein.
    Und die Wahrscheinlichkeit, in den selben Ligen zu landen, wie bei den NLZ Mannschaften ist ähnlich groß, da die meisten nach der U19 NLZ oft auch nur Regio oder Oberliga spielen.
    So sind zB bei Holstein Kiel innerhalb der letzten 10 Jahre grade mal 4-5 Spieler in irgendwelchen Profi-Ligen gelandet. Der große Rest spielt jetzt in der Oberliga oder irgendwo bei einem mittelmäßigen regionalligsten.

  • Ob jetzt BuLi-NLZ, oder Leistungsverein unter NLZ-artigen Bedingungen ist meiner Meinung nach nicht wirklich relevant.
    Ob Du in Berling jetzt bei Hertha BSC, Union oder Zehlendorf oder BAK spielst macht nicht den riesen Unterschied. Vermutlich sind bei den erstgenannten die Rahmenbedingungen noch etwas professioneller und die Chancen bis oben durchzukommen etwas größer. Der Aufwand für die Spieler und der Verzicht, den sie bringen müssen, um ihr Hobby auf Toplevel zu leben ist annähernd identisch und ohne dies geht es vermutlich auch nicht, außer meine vorherige Theorie über das Saarland ist doch richtig...

  • Ob jetzt BuLi-NLZ, oder Leistungsverein unter NLZ-artigen Bedingungen ist meiner Meinung nach nicht wirklich relevant.
    Ob Du in Berling jetzt bei Hertha BSC, Union oder Zehlendorf oder BAK spielst macht nicht den riesen Unterschied. Vermutlich sind bei den erstgenannten die Rahmenbedingungen noch etwas professioneller und die Chancen bis oben durchzukommen etwas größer. Der Aufwand für die Spieler und der Verzicht, den sie bringen müssen, um ihr Hobby auf Toplevel zu leben ist annähernd identisch und ohne dies geht es vermutlich auch nicht, außer meine vorherige Theorie über das Saarland ist doch richtig...

    Ja ähnliches Niveau wenn gleiche Liga. Aber vom Kopf her ist das schon was Anderes für die Nachwuchskicker ob BvB oder irgendein leistungsorientierter Dorfclub (bewusst übertrieben formuliert).

    3. Liga ist sehr undankbar und würde ich meinen Kindern auch nicht empfehlen.

    Kenne einige ex Profis die dann ab Mitte 30 Altenpflege machen (müssen).

    Nix gegen diesen wichtigen Beruf aber man kann da nicht genügend Geld verdienen in der Dritten und trainiert bzw lebt wie ein Bundesliga Spieler

  • Ja ähnliches Niveau wenn gleiche Liga. Aber vom Kopf her ist das schon was Anderes für die Nachwuchskicker ob BvB oder irgendein leistungsorientierter Dorfclub (bewusst übertrieben formuliert).

    3. Liga ist sehr undankbar und würde ich meinen Kindern auch nicht empfehlen.

    Kenne einige ex Profis die dann ab Mitte 30 Altenpflege machen (müssen).

    Nix gegen diesen wichtigen Beruf aber man kann da nicht genügend Geld verdienen in der Dritten und trainiert bzw lebt wie ein Bundesliga Spieler

    Dass man in der 3. Liga weniger verdient als als Bundesliga-Spieler ist richtig und auch gerechtfertigt.

    Sicher ist auch das "Preis-Leistungsverhältnis" in der Bundesliga deutlich besser, weil der ein oder andere am Ende tatsächlich ausgesorgt hat und nach der Karriere nur noch zur Freizeitbeschäftigung arbeitet.
    Ich glaube aber, dass der durchschnittliche Drittligaspieler mehr Freizeit hat als ein Bundesligaspieler, die er z.B. mit einem Fernstudium oder einer Weiterbildung füllen könnte. Man hat deutlich weniger PR-Termine, spielt definitiv nicht international, ist i.d.R. weniger lang im Pokal vertreten ...
    Wenn man seine Freizeit dann natürlich nur in der Kneipe oder vor der Konsole verbringt, dann wird es nix.

    Ansonsten kann man selbst in der Liga für eine bestimmte Zeit sehr gutes Geld mit dem verdienen, was man am allerliebsten macht und nebenher sich eine Basis für die Zeit danach aufbauen.
    Hätte ich als junger Erwachsener die Wahl gehabt, hätte ich mir natürlich die Bundesliga (+ ChampionsLeague) gewünscht. Wenn ich mich zwischen Ausbildung / Studium oder die dritte Liga (gab es damals noch nicht) entscheiden müssen / dürfen, dann hätte ich aber auch gerne die 3. Liga genommen (zumindest für ein paar Jahre und nebenher etwas für die Zukunft aufgebaut).

  • PapaGKratos , das was Coach1976 schreibt.
    Ist ja nur logisch, dass du als 3.Liga Profi nicht alleine aus sorgen kannst, sondern nebenbei dir für die zukunft ein weiteres Standbein aufbauen musst, aber du hast es deutlich leichter und kannst in deiner aktiven Zeit mehr oder weniger frei aufspielen ohne wirklich Geldsorgen zu haben.

    Und ich würde jedem raten, 3. Liga zu spielen, der die Möglichkeit hat, einfach weil es Erfahrungen sind, die man sammelt, die man sonst so nicht machen kann. Und man nur die Entscheidungen bereut, die man nicht getroffen hat.

  • Ob jetzt BuLi-NLZ, oder Leistungsverein unter NLZ-artigen Bedingungen ist meiner Meinung nach nicht wirklich relevant.

    Genau mein reden, was ich damit nur sagen möchte, sofern man so ein NLZ-ähnlichen verein hat, muss man nicht immer zwingend zu einem NLZ wechseln, sondern kann auch dort ruhig bleiben. Es ist nunmal sehr wahrscheinlich, dass man am ende in der selben Liga wie seine ehemaligen Kollegen landet.
    Aber angenommen man hat in der Stadt X so einen NLZ-ähnlichen Verein und 50/60km weiter weg erst das nächste NLZ, lohnt sich dann der Mehraufwand dort? Würde ich pauschal nicht unterschreiben, zumindest nicht für den Endertrag.

    Aber was die Erfahrungen angeht, do it, ich glaube man bereut eher das, was man nicht gemacht hat, als das was man gemacht hat.
    Wobei ich auch glaube, dass man einem NLZ-ähnlichen Verein nicht sofort wechseln muss, sondern da zur Not noch eine Saison verbringen kann, um dann später erst zu wechseln.

    Der Aufwand für die Spieler und der Verzicht, den sie bringen müssen, um ihr Hobby auf Toplevel zu leben ist annähernd identisch und ohne dies geht es vermutlich auch nicht

    Ist ja auch nur logisch, es handelt sich ja so gesehen auch um eine "Ausbildung" die du durchlaufen musst.

  • Es gibt immer noch eine Zwischenstufe zwischen NLZ und Breitensport!!!

    Wieso wird das nie thematisiert.

    ja klar, gibt es sehr viele Vereine die genau dazwischen sind und das ist auch gut so, die machen hervorragende Jugendarbeit mit viel weniger Finanzen und gut ausgebildeten Trainern und in den höchsten Ligen ihres Bundeslands. Die schmieden Talente für die U16-U18 der NLZ. ich würde auch Breitensportvereine nicht als Larifari bezeichnen, die haben zwischendurch auch Jahrgänge die sich mit den besten messen können, hier aber im Bereich U10-U14.

  • Es gibt immer noch eine Zwischenstufe zwischen NLZ und Breitensport!!!

    Wieso wird das nie thematisiert.

    ja klar, gibt es sehr viele Vereine die genau dazwischen sind und das ist auch gut so, die machen hervorragende Jugendarbeit mit viel weniger Finanzen und gut ausgebildeten Trainern und in den höchsten Ligen ihres Bundeslands. Die schmieden Talente für die U16-U18 der NLZ. ich würde auch Breitensportvereine nicht als Larifari bezeichnen, die haben zwischendurch auch Jahrgänge die sich mit den besten messen können, hier aber im Bereich U10-U14.

    Aber auf die Vereine eine Stufe unterhalb der NLZs trifft doch jeder Kritikpunkt an NLZs genauso zu. Eher sogar noch deutlicher.

    Selektion findet da doch auch statt, die Fluktuation ist meiner Erfahrung nach sogar viel großer.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • ja klar, gibt es sehr viele Vereine die genau dazwischen sind und das ist auch gut so, die machen hervorragende Jugendarbeit mit viel weniger Finanzen und gut ausgebildeten Trainern und in den höchsten Ligen ihres Bundeslands. Die schmieden Talente für die U16-U18 der NLZ. ich würde auch Breitensportvereine nicht als Larifari bezeichnen, die haben zwischendurch auch Jahrgänge die sich mit den besten messen können, hier aber im Bereich U10-U14.

    Aber auf die Vereine eine Stufe unterhalb der NLZs trifft doch jeder Kritikpunkt an NLZs genauso zu. Eher sogar noch deutlicher.

    Selektion findet da doch auch statt, die Fluktuation ist meiner Erfahrung nach sogar viel großer.

    Ja ganz klar, dort wird auch gescoutet und selektiert was das Zeug hält, wahrscheinlicher noch herzloser und unprofessionler als im NLZ kann ich aus nächster Erfahrung sagen. Elterngespräche finden regelmäßig statt und es fließen sehr viele Tränen, wofür auch immer das gut sein soll. Hier bieten die Trainer gegen gutes Geld Sondertraining an , damit ihr Sprößling doch im team bleibt oder aufgenommen wird. Ich würde das nicht auf alle Vereine unterzeichnen, aber schwarze Schafe gibt es ja immer wieder.

  • BAk, Zehlendorf und Meppen zB aus der Nord sind keine NLZs

    Nicht ganz richtig.

    Zertifizierte NLZ

    Pressemitteilung SV Meppen

    Meppen ist ganz frisch dabei - aber sie haben es jetzt auch geschafft.


    Grundsätzlich finde ich diese NLZ-Diskussionen sehr verstörend. Eigentlich geht es immer darum, wann/ob man ins NLZ muss, um die Profichance zu erhalten. Und dahinter steckt immer die Frage, wie man es hinbekommt, als Fußballer einmal (möglichst viel) Geld zu verdienen. Auch in diesem Thread wurde wieder berichtet, wie gering die Profiwahrscheinlichkeit ist. Ob es jetzt 1%, 0,1% oder 0,01% sind, spielt dabei letzten Endes gar keine Rolle.
    Trotzdem geht es immer um die wenigen, die "es" geschafft haben und wie ihr Weg dahin war.

    Eltern fragen sich, wann das Kind wechseln muss, um alle Chancen zu erhalten. Es wird immer wieder beteuert, man wisse, dass das NLZ nur eine vorübergehende Episode ist. Und im nächsten Schritt fragt man, wann der Wechsel spätestens erfolgen muss.


    Gibt es diese Denke in anderen Sportarten auch? Oder gilt das exklusiv für Sportarten, die späteren Reichtum ermöglichen?


    Wer seinen Sport auf höchstmöglichem Niveau ausüben will und selbst ein hohes sportlichen Niveau mitbringt, wird beim Fußball im Jugendbereich im NLZ landen. Ist das allein nicht genug Motivation für alle Beteiligten? Muss man gleich das Dollarzeichen in den Augen haben? Manchmal wünsche ich mir die Unbekümmertheit anderer (z.B. olympischer) Sportarten im Jugendbereich auch für den Fußball.


    Vielleicht mal einen Funfact: Im Seniorenbereich meines Vereins gibt es eine zweistellige Anzahl von Spielern mit NLZ-Vergangenheit. Die spielen in unterschiedlichen Mannschaften und Ligen - aber keiner verdient Geld mit Fußball. Denn wir zahlen nix.


    Einer dieser Jungs hat mir mal erzählt, dass er im NLZ den Spaß am Fußball verloren hat. Vorher wollte er 24/7 Fußball spielen - im NLZ musste er. Das hat seine Motivation komplett verändert. Samstags spielst Du ein Turnier mit der U12; sonntags musst Du dann bei der U13 aushelfen, weil die einige an die U14 abgeben mussten. In den 5 folgenden Wochentagen hast Du dann 3x Training. Natürlich ist es geil, mal gegen Barcelona oder Madrid zu spielen. Aber unterschätz nicht den Preis, den Du dafür zahlst.


    Mit den NLZ habe ich absolut kein Problem. Mit all dem gehen die mir bekannten NLZ offen und ehrlich um. Sie machen jedem klar, dass die NLZ-Zeit nur für einen Bruchteil der Spieler zu einer Profikarriere führt. Viele andere Beteiligte überhören leider das Wort "Bruchteil".


    Ich habe über viele Jahre die Jugendkarrieren talentierter Spieler verfolgt. Immer wieder hörte ich über den einen oder andere "Der könnte es schaffen." Die meisten von denen spielen heute in LL, OL und ein paar RL.
    Diejenigen, die es tatsächlich zum Erst- oder Zweitligaprofi geschafft haben, waren in der D- oder C-Jugend zwar schon im NLZ - als spätere Profis hatte sie aber keiner auf dem Schirm.

    Aber die hätten es sowieso nicht gepackt mit dieser Mentalität.

    Das ist für mich ganz gefährliche Denke. Mentalität kann fußballerisches Talent nur ergänzen - aber nicht ersetzen. Viel zu viele setzen auf Mentalität ("Ich brauche keinen Plan B") und fallen dann auf die Schnauze.

  • PapaGKratos Du sagst weiter oben in Bezug auf diese Vereine unterhalb der NLZ

    Wo ist da der große Unterschied zum Dorfverein? Klar sind diese Clubs besser aufgestellt. Aber ich sehe nicht das diese Spieler dort zum Profi heranreifen können. Man muss sich mit den besten Messen (Spiele) und mit den besten trainieren. Das ist schon rein Mental eine andere Geschichte.

    Kein Kind sollte ins NLZ gehen mit dem Ziel, "zum Profi zu reifen". Denn dieses Ziel wird das Kind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht erreichen. Mir gefällt das Posting von Coach1976 weiter oben:

    Wichtig wäre einfach die richtige Einstellung zu finden für Spieler, Eltern und auch die Ausbilder und nicht das finale Ziel Profivertrag, sondern den Weg im NLZ mit der Möglichkeit sehr viel Fußball zu spielen und tolle interessante Erlebnisse zu haben in den Mittelpunkt zu rücken.

    Erstaunlicherweise hast Du, PapaGKratos, dieses Posting mit einem <3 versehen, obwohl Coach1976 doch eine komplett andere Herangehensweise hat als Du?!


    Edit: Dein Posting sehe ich eben erst Follkao, 100% Zustimmung!


    Grüße

    Oliver

  • Ok dann fasse ich nochmal zusammen:

    NLZ sind die Speerspitze des Jugendfussballs in DE.

    Wer das Talent und die Mentalität zu haben meint sollte ins NLZ wechseln (inkl aller Schmerzen wie Fahrtzeit etc).

    Das Profigeschäft im Seniorenbereich ist NIX ANDERES!

    Von daher ist es die "richtige" Ausbildung zum Lizenspieler.

    Damit meine ich nicht das alle Kinder einen Kaderplatz im NLZ anstreben sollten.

    Man muss einen Preis bezahlen. 50 Jahre arbeiten in einem normalen Job ist übrigens auch ein hoher Preis (Lebenszeit, Abnutzung von Körper und Seele etc.).

    Das wird oft vergessen ;)

  • Aus unseren 3 letzten F Jugend Jahrgängen bekamnen insgesamt 7 die Chance ins Nlz zu wechseln und haben sich für den Weg entschieden. Aktuell läuft es sehr gut für die Kids.

    Ich persönlich finde, dass jeder selbst entscheiden sollte, ob er den Weg gehen möchte. Wenn es nicht läuft, kann man immer noch zurück zum Heimatverein. Wichtig ist, dass man offen mit den Kindern darüber spricht, was alles passieren kann. Aber auch welche Möglichkeiten sich dadruch bieten.

    Viele bieten bei uns auch ein sogenanntes Fördertraining an. Dh die Kids dürfen über eine bestimmte Zeit im Nlz mittrainieren und dann wird entschieden. Finde ich für beide Seiten eine gute Lösung.

  • Manchmal wünsche ich mir die Unbekümmertheit anderer (z.B. olympischer) Sportarten im Jugendbereich auch für den Fußball.

    Na ja... in Mannschaftssportarten mag das noch so sein aber in Einzelsportarten finde ich im oberen Drittel keine Unbekümmertheit.
    Fechten im Leistungszentrum: mit 12 Jahren 4 mal Training Pflicht

    Schwimmen? 6 Uhr vor der Schule keine Seltenheit

    Rudern? 6 Einheiten plus Wettkämpfe
    Turnen? Eiskunstlauf? Tennis?

    Ich kenne wirklich viele ehemalige Spitzensportler weil die alte Bayer AG über ihre Sportvereine den Leuten neben einer sportlichen auch eine berufliche Perspektive geboten haben. Leider ist Bayer ja auch nicht mehr das was es mal war und die meisten Vereine haben mit Bayer nichts mehr zu tun außer dem Namen. Aber ich fand das seinerzeit eine gute Sache - um mal eine neue Sicht auf diese Thematik anzubieten. Einer meiner Kollegen hat nach der Schule beim Fußball erst in der zweiten Mannschaft gespielt und seine zweijährige Ausbildung beendet und dann den Schritt in die erste Liga vollzogen / geschafft.
    Andere Talente in der Leichtathletik oder Badminton wurden dank der Vereine mit Ausbildungsverträgen versehen und großzügig zu Sportereignissen freigestellt.

    Die Internate lassen ja hoffen, dass sich Schule und NLZ optimal verzahnen. Wäre das nicht auch mit einer Berufsausbildung denkbar?
    Denn das dürfte in den anderen Sportarten bei fast allen Sportler anstehen, und sei es die Sportförderkompanien beim Bund / Polizei.
    Und natürlich kann man in der vierten Liga auch Geld verdienen aber was kommt danach? Was wenn der Körper nicht mehr mitmacht?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

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  • Die Internate lassen ja hoffen, dass sich Schule und NLZ optimal verzahnen. Wäre das nicht auch mit einer Berufsausbildung denkbar?
    Denn das dürfte in den anderen Sportarten bei fast allen Sportler anstehen, und sei es die Sportförderkompanien beim Bund / Polizei.
    Und natürlich kann man in der vierten Liga auch Geld verdienen aber was kommt danach? Was wenn der Körper nicht mehr mitmacht?

    Ich glaube, hier sind wir schon deutlich weiter als früher.

    Ich kenne aus meiner Zeit im höheren Amateurfußball (über 25 Jahre her) noch Karrieren, die so aussahen, dass der gescheiterte Beinahe-Profi mit Ende 30 irgenwo im Dachgeschoss des Vereinsheims eines Oberligisten wohnte und sich als Platzwart, Jugendtrainer und Mädchen für alles über Wasser hielt, weil er weder Schulabschluss noch Ausbildung hatte.

    Da sind meiner Meinung nach sowohl die Spieler und deren Familien als auch Vereine wesentlich besser aufgestellt.

    Ich kenne einen aktuellen U19 Spieler eines Bundesligisten, der hat in seinem Fördervertrag für die nächsten Jahre ein über den Verein finanziertes und in Kooperation mit einem Bildungspartner organisiertes Fernstudium zum BA integriert bekommen.

    In dem Alter sollte das normalerweise Problemlos funktionieren. Der Verein spiel aktuell nicht international, so dass an den Nachmittagen, Abenden ausreichend Zeit bleiben sollte hier noch etwas neben dem Sport zu tun, was andere neben einem 40-Stunden-Job schaffen.
    Außerdem ist besagter Spieler nach der Jugendzeit vermutlich erst mal in der 2. Mannschaft eingeplant.

  • Aber auf die Vereine eine Stufe unterhalb der NLZs trifft doch jeder Kritikpunkt an NLZs genauso zu. Eher sogar noch deutlicher.

    Selektion findet da doch auch statt, die Fluktuation ist meiner Erfahrung nach sogar viel großer.


    Ja ganz klar, dort wird auch gescoutet und selektiert was das Zeug hält, wahrscheinlicher noch herzloser und unprofessionler als im NLZ kann ich aus nächster Erfahrung sagen.

    Da sagt mir meine Erfahrung was anderes und ich weiß auch, dass mein Verein das anders handhabt als von euch beschrieben.
    Wir haben ab der U10 Mannschaften, wobei die U10 regulär, die U11 in der D-Jugend Kreisliga spielt, die U12 in der Verbandsliga und die U13 hauptsächlich Leistungsvergleiche gegen NLZ.
    Bis zur einschließlich U15 sind unsere Jahrgänge auch stets besser als die von dem NLZ aus unserem Bundesland, OHNE dass wir jeden Sommer den Kader austauschen.
    Ja wir bekommen regeömäßig Spieler dazu aber schicken kaum Spieler weg. Den größten Zugang haben wir zum Wechsel der Altersstufen, also von D zur C-jugend (logisch, man braucht ja auch für Großfeld mehr Spieler) und dann nochmal von U14 zur U15, da wir in der Regel einen kleinen U14 Kader haben, um dort allen Spielern viel Spielzeit zu ermöglichen, erst danach beginnt so richtig das Aufstellen nach Leistung. Wobei auch hier alle Spielzeiten sammeln.
    Und prinzipiell kommen zu uns nur Spieler neu in den älteren Jahrgängen dazu, wenn wir auch Spieler an andere Vereine/NLZs verlieren, sonst findet bei uns kaum ein Austausch, sondern eher eine Ausbildung statt.

  • CoachT
    Klingt so, als seid ihr die rühmliche Ausnahme in diesem Bereich. Ich kenne es tatsächlich eher so, dass man in der Stufe unter den NLZ versucht ähnlich wie "oben" zu agieren ohne die professionellen Strukturen dafür zu haben und dann in Sachen Ausbildung und Menschlichkeit eher schwächer abschneidet.

    interessant wäre noch was bei Euch passiert, wenn ein Spieler, der ab der U10 bei Euch ist irgendwann Ende der U13/U14 trotz guter Ausbildung einfach "stehen bleibt" und nicht mehr im Team mithalten kann, das aber selbst nicht so einsieht und den Verein nicht von selbst verlässt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es diese Fälle bei Euch nicht gibt, da es einfach zum natürlichen Prozess in der Entwicklung von Fußballern und Mannschaften dazu gehört...