U10 Bundesliganachwuchs / Leistungszentrum

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • PapaGKratos

    Darf man fragen wie du bisher Erfahrungen mit dem NLZ-System gemacht hast?

    bist/warst du selber NLZ-Trainer?

    Ist/war dein Kind im NLZ?

  • Schöne Worte die unterstreichen das nicht das System NLZ das Problem ist sondern die Probleme liegen viel tiefer in der Beziehung zwischen Eltern und Kind.

    PapaGKratos

    Darf man fragen wie du bisher Erfahrungen mit dem NLZ-System gemacht hast?

    bist/warst du selber NLZ-Trainer?

    Ist/war dein Kind im NLZ?

    Mein Sohn hat beim BvB Leistungsklasse gespielt. Wir haben ihn da aber rausgenommen weil die Distanz zum Training zu groß war. NLZ kommt frühestens ab der C-Jugend für uns in Frage. Aktuell spielt er bei einem ambitionierten Verein (Ex Profi ist dort Trainer) in unserer Region wo 3x trainiert wird.

    Ich denke dort wird er gut aufs NLZ vorbereitet. Was Intensität, Erwartungshaltung etc angeht.

    Ich selbst bin kein Trainer.


    Die Zeit beim BvB war wirklich sehr schön. Für alle Beteiligten!

  • Hallo Miteinander,


    erstmal vielen Dank für die unterschiedlichen Sichtweisen. Erst gestern gab es von Ruwen Werthmüller (sehr cleverer Junge und Spieler bei Hertha) eine Kolumne, in der er auf seine Jugendzeit im NLZ zurück blickt und er klingt alles andere als traurig:


    Verzicht ist das nicht | 11FREUNDE CLUB


    Ich bin aber vorsichtig, die NLZs, Kinder und auch Eltern über einen Kamm zu scheren. Mein Sohn hat bis zur U8 in einem typischen Dorfverein gespielt und wurde zur U9 von einem NLZ eines Bundesligisten aufgenommen. Meine Frau war anfänglich sehr skeptisch, 20km Fahrtweg dreimal (heute 4xmal) die Woche bekommt man nicht so einfach hin, aber die ganze Familie hilft.


    Er spielt aktuell in der U12 und wird sicherlich in die U13 übernommen. Gleich vorweg, in der U12 spielen alle zehn Kinder, die auch in der U9 angefangen haben. Bisher sind nur fünf neue Spieler hinzu gekommen. Es wurde niemand aussortiert. In den letzten Jahren hat man viel mit anderen Eltern aus NLZs Kontakt gehabt und dort ist das nicht so üblich. Ich weiß aber auch nicht, ob der nunmehr anstehende Wechsel aufs Großwelt auch hier Änderungen bringen wird.


    Der Leistungsdruck kommt tatsächlich sehr häufig über die Eltern, aber auch das hält sich in Grenzen. Ich selbst habe früher mehre Jahre eine Kindermannschaft auf dem Dorf trainiert, diese Welt des "Leistungs"-fußballs war mir total neu (und da gibt es echt schräge Dinge). Tatsächlich leben in meinen Augen die Spieler (bis U12) im NLZ deutlich entspannter, als die Kinder, die in die NLZ wollen. Die haben häufig erheblichen Druck, gerade von Vaterseite, der in sehr häufigen Fällen den Individualtrainer und das Schnelligkeitszentrum zusätzlich für den Sohnemann beauftragt hat. Unser NLZ propagiert, dass alles was die Kinder brauchen, sie dort bekommen. Von der Trainingsintensität kann ich das nur bestätigen 15 Kinder die 100% mitmachen und permanent Vollgas geben (können), habe ich weder auf dem Dorf noch in den nachgeordneten Talentschmieden. Wenn ich meinen Sohn heute mit seinen alten Mitspielern (vom Dorf) vergleiche, hat er sich überproportional weiterentwickelt. Diese Entwicklung hätte er sicherlich nicht genommen. Was übrigens auch hervorragend ist, das Training ist altersgerecht. Die Kinder werden nicht überfordert, keine Gewichte, Rücksicht auf Wachstum, Vorgaben hinsichtlich des Umfangs von Dauerbelastungen sowie ggf. medizinische Untersuchungen (hier ist noch Luft nach oben).


    Nun das wichtigste: Das ganze macht ihm Spaß. Er hat im NLZ seine Freunde, er liebt es Fußball zu spielen und genießt es gegen andere deutsche, aber auch internationale NLZ zu spielen. Er hat den Traum vom Fußballprofi. Der ist in meinen Augen nicht sonderlich realisitisch mit elf Jahren abzuschätzen, aber am Ende wird er in seiner Jugend viel Fußball gespielt haben, einen guten Schulabschluss und fit für das Erwachsenleben sein.


    Im Ergebnis verläuft das für uns als Familie auch positiv. Es gibt sogar Kinder, die können Fahrgemeinschaften bilden, sodass die Eltern vielleicht einmal die Woche fahren. Ich kann für fünfzehn Kinder sagen, dass sie gerne im NLZ sind und dort auch bleiben wollen. Sollte es mal nicht mehr für ihn reichen, hat mein Sohn eine Familie, die ihn unterstützt. Aber ich werde mein Kind sicherlich nicht ein Leben lang von schlechten Erfahrungen freihalten wollen.


    Trotz der hier stattfindenden Diskussion, die in meinen Augen zwei Extrempositionen als Ausgangspunkt hatte, würde ich nach meinen Erfahrungen sagen, dass man jeden Einzelfall anschauen muss und abhängig vom NLZ und den eigenen Umständen entscheiden sollte. Solange man übrigens nicht das Kind eines Exstars ist, wird es nicht gerade leichter im höheren Alter ins NLZ zu kommen. Die Kinder sind hier im Umkreis ab der U8 durchgesichtet und die Trainer so gut mit den NLZ vernetzt, dass Initiativbewerbungen unbekannter Kinder in der Regel nicht klappen.

  • Vielen Dank für diese Informationen. Ich denke dies ist eine realistische Einschätzung.

    Freut mich das es für deinen Sohn so gut läuft!

    Würdest du den Verein benennen? Wäre ganz interessant zu wissen wo es so tolle Voraussetzungen gibt!

  • Den Verein habe ich bewusst nicht benannt, da mein Sohn dann identifizierbar wäre. Meine Frau würde mich dann kreuzigen und das am Tag vor dem Heiligen Abend ;-).

  • Vielen Dank für diese Informationen. Ich denke dies ist eine realistische Einschätzung.

    Freut mich das es für deinen Sohn so gut läuft!

    Würdest du den Verein benennen? Wäre ganz interessant zu wissen wo es so tolle Voraussetzungen gibt!

    Den Verein habe ich bewusst nicht benannt, da mein Sohn dann identifizierbar wäre. Meine Frau würde mich dann kreuzigen und das am Tag vor dem Heiligen Abend ;-).

    Hat er was verbrochen? 😉

  • Ne, meine Frau ist nicht so begeistert was die Nebeneffekte vom NLZ sind. Da muss man als Elternteil schon aufpassen, was soziale Medien anbetrifft. Der Youtube oder Instaaccount kommt bei den Kindern heute schon sehr bzw. zu schnell. Unser Sohn soll sich auf seine Freunde, die Schule und Fußball konzentrieren. Daher blockt meine Frau alles ab, was aus den sozialen Medien zu sehr auf ihn einprasseln könnte.

  • ich finde, man muss sich überhaupt nicht erklären, wenn man im Internet seine Identität nicht preis geben will und bei Kindern schon doppelt nicht.

    Verein ist nicht gleich Identität 😉

    Es ist dann aber doch recht einfach herauszufinden um wen es geht. Alleine mit Jahrgang und Position kann man die Zahl der Spieler schon auf vielleicht 4-5 Spieler eingrenzen. Der Rest dürfte dann auch recht schnell gehen. Dementsprechend finde ich es auch sehr vernünftig, dass hier die wenigsten die Vereine ihrer Kinder preisgeben...

  • Es gibt ja außerdem nicht immer nur positives zu berichten, sondern man will sich auch mal über Dinge austauschen, die aus eigener Sicht nicht so gut laufen. Dann fühlt man sich vielleicht wohler, wenn man vorher nicht den konkreten Verein genannt hat.


    Bei der Gelegenheit: Fraking: Vielen Dank für den interessanten Bericht aus dem NLZ. Klingt wirklich nach einem vernünftigen Ansatz, der dort gefahren wird. Deinem Sohn weiterhin alles Gute dort!

  • Ich finde es schon sehr seltsam, dass bei der NLZ Diskussion sofort das Wort Profifußball fällt.


    Die Chance es überhaupt in den Profifußball zu schaffen, liegt bei 0,01%!


    Welches Kind von einem Vater hier im Forum oder ein Mitspieler vom Kind, hat es denn geschafft?


    Gar keins!


    Über was reden wir denn hier?


    Für mich persönlich ist bei dieser Quote ein NLZ nur ein sehr cooler Leistungsvergleich gegen anderen Vereine im Profifußball! Mehr auch nicht.


    Mein Sohn ( z.Zt. U8 ) ist letztes Jahr zu einem Sichtungstraining eingeladen worden für die U9 zur Saison 23/24.


    Wenn ich dann schon höre: Nein. Das ist zu früh. Lieber Gott.

    …..

    Hilfe!


    Wenn er dann zur z.B. U16 aussortiert wird, na und? Die 6 Jahre dort wird er nie vergessen!


    Statistisch gesehen, wird der neue Spieler der ihn dann verdrängt hat, auch kein Profi!


    Und nun? Wer hat mehr erlebt und Spaß gehabt?


    Darum:

    Das Wort Profifußball/er , sollte man seinem Kind ganz genau erklären.