Wie weit verbiegt Ihr Euch?

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  • Fest steht, dass ich mich über Bildung zu einer Meinung festlegte und zu der "eigentlich" stehe.


    Diese Meinung ist so fest, dass ich sie nach aussen äussere und lebe.


    Nun kommt Gegendruck aus verschiedenen Richtungen. Nichts was bewegend ist, aber es ist Druck...das baut innerliche Spannung auf...es wird als andere Meinung zu dem, was man selbst denkt bemerkt und registriert. Es ist die Einwechselung, es ist die Art der Ansprache im Spiel, es sind die Trainings....die den Skeptikern nicht passt, unbequem ist....usw..


    Wie geht ihr damit um?


    Ich stelle fest, dass ich Leute kenne, die sich darauf überhaupt nicht einlassen.
    Ich stelle fest, dass ich Leute kenne, die hier Kompromisse eingehen
    Ich stelle fest, dass ich Leute kenne, die sich verbiegen lassen


    Ich stelle fest, dass sogar ich mich hier vereinzelt erwische!


    Das hat Gründe. Die Gründe dürften an der Art und Intensität des Drucks von Aussen zu finden sein, ...im Einklang mit dem persönlichen Ich der Person, die den Druck empfängt.


    Ich würde mir wünschen, dass hier vom Mutterhaus Dfb mal eine breite Offensive angestrebt wird, um die Trainerschaft die richtig "tickt" zu unterstützen. Ich finde es höchst erforderlich, hier die Meinung der Öffentlichkeit über breitgefächerte -vielleicht sogar aggressive- Information richtungsweisend zu steuern. Das stütz modern denkende Vereine und deren moderne Trainer. Das findet aber nicht bis kaum statt und man steht in der Brandung...allein...und wer weiss wie lange man das aushält...da unten im Breitensport. Gruß

  • André, der DFB macht ja schon einiges z.b DFB-mobil, kurzschulungen etc, diese sind natuerlich freiwillige Angebote, an denen die ein bischen gestrigen nicht teilnehmen, da sie ja gute Fußballer waren und daher auch Super Trainer sind, sie wissen es besser als der DFB.


    Leider aber keine guten Kindertrainer, ich selbst habe einen mittrainer der meint das abspielen bei bambinis schon ein Thema wäre.
    Den Zahn ziehe ich langsam.


    Ich glaube man wird die gestrigen nur dazu bekommen DFB angebote anzunehmen, wenn sich in monetaere Vorteile ergeben dadurch entweder für sich, seine Mannschaft oder Verein, kann z.b auch Trikots oder kinogutscheine sein.


    Coachie

  • Es ist nur so übelst kräfte.-und nervenraubend


    a) wenn man deswegen -weil man sich an die Merkmale des Kifu halten will- hierfür


    -auf verschiedenste Art (versteckte oder gar offene Kritik bis zur übelsten Nachrede....durch Trainerkollegen/Eltern/Verein und Spieler)


    b) und man auf Grund dessen bemerkt, dass man manchmal anders handelt, als man das ursprünglich hätte tun wollen



    Mir ist die ganze Gangart der Macher/Veranwortlichen einfach zu soft. Es nervt mich. und darf nicht sein. Es muß was geschehen. Ich fühle mich recht allein gelassen!!!

  • Andre, du machst ja gerade den Trainer C-Breitenfußball. Ich hoffe für dich, dass die Kritiker etwas verstummen, wenn du den Schein hast.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • ................auch die merkmal des kinderfussballs sind nicht in stein gemeisselt.
    wenn diese merkmale das nonplusultra sind, so werden sie sich früher oder später durchsetzen. mit verordnungen und einer "härteren gangart' erreichst du nur, dass es in absehbarer zeit noch größeren trainermangel im nachwuchs gibt. das widerum ist noch weniger zum vorteil unserer fussballbegeisterten kids, als trainer, welche ein anderes verständnis vom kinderfußball haben.


    gruss

  • Ja DSV, da wirst du nicht Unrecht haben.


    Nur die, die so drauf sind wie ich....die werden dann auch aufhören, weil es langfristig keinen Spass macht, gegen Wände zu laufen....und in Bezug auf meine Meinung werde ich mich nicht vergewaltigen lassen. Das macht mir Wut, unendliche Wut und Enttäuschung. Ich kann dieses dumme Gehabe von gewissen Leuten auf den "Tod" nicht mehr ab.

  • andre, nicht verbiegen ist das wort sondern überzeugen!
    verschliesst du dich argumenten, dann ist das für dich verbiegen.
    reflektierts du, trittst ein schritt zurück und erkennst die andere sicht der dinge,
    lässt du dich vlt. durch gute argumente überzeugen.

  • andre, nicht verbiegen ist das wort sondern überzeugen!
    verschliesst du dich argumenten, dann ist das für dich verbiegen.
    reflektierts du, trittst ein schritt zurück und erkennst die andere sicht der dinge,
    lässt du dich vlt. durch gute argumente überzeugen.


    Sicher, siebener, man sollte unbedingt auch offen für andere Meinungen bleiben und versuchen, sie zu verstehen und nachzuvollziehen. Aber man trifft halt doch immer mal wieder Zeitgenossen, deren Ansichten den eigenen zumindest in einigen Punkten diametral gegenüber stehen. Mein aktuelles Beispiel ist da die Jugendleiterin des Nachbarvereins, mit dem wir in der nächsten Saison eine Jugendspielgemeinschaft bilden. Zu diesem Thema haben wir uns neulich getroffen. Da wurde dann sowas von deutlich, wie eindeutig gewinnorientiert diese Dame denkt, und zwar bis hinunter in die G-Jugend. Höchstes Ziel ist es, in möglichst allen Altersklassen eine Mannschaft in der höchstmöglichen Liga zu spielen. Dass sie von ehemals knapp dreißig Spielern 'unseres' Jahrgangs nur noch neun übrig hat, während wir unseren Kader bei sechzehn bis zwanzig Spielern (aktuell siebzehn) über Jahre hinweg stabil halten, scheint ihr aber nicht zu denken zu geben. Ebensowenig, dass zwei Spieler von ihnen zu uns gewechselt sind und ihre Mütter, welche sich bei ihnen nie eingebracht hätten, sich vorbildlich engagieren und sich ausdrücklich bei uns bedanken, weil Fußball ihren Söhnen wieder Spaß macht. Bei dem Treffen prallten wirklich Welten aufeinander. Sie wollte gar nicht glauben, dass wir keinen festen Torhüter haben, dass es kein Gerüst von ein paar Stammspielern gibt, die Spieltag für Spieltag um ein paar andere Kinder ergänzt werden. Auch, dass wir bisher noch jedes Spiel der Runde haben bestreiten können, obwohl wir nur zwei Spieler pro Team mehr als die Mindeststärke haben, hat sie sehr gewundert..
    Ihre Einstellung zu ändern, das wäre eine wahre Herkulesaufgabe, wobei eine einzelne Großtat da kaum reichen würde, man müsste wohl eher einen sehr langen Atem haben. Und selbst dann ist es fraglich, ob man Erfolg haben wird.. Normalerweise würde ich es mir nicht antun, unter diesen Voraussetzungen das Traineramt fort zu führen. Aber es gibt halt doch den Respekt vor dem Trainer mit dem Schein. Das, gepaart mit der Tatsache, dass Trainer überhaupt händeringend gesucht werden, und die Trainer daher eine sehr starke Verhandlungsposition haben, bewegt mich dazu, es doch zu wagen. Dabei habe ich nicht vor, mich zu sehr zu verbiegen. Mal sehen, inwieweit ich es durchhalten kann.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • naja, auch wenn das dir und mir auch gegen den strich geht, mit der einstellung solcher vereine.
    aber ihre daseinsberechtigung haben sie dennoch. das muss man akzeptieren und das wird auch immer so bleiben.
    es gibt ja auch diese "erfolgsorientierten" eltern, deren kinder immer nur spitzenleistung abliefern sollen.
    die sind dort bestimmt gut aufgehoben, nicht unbedingt die kinder, aber das familienkonzept leistung.
    alle auswahlteams die ich kenne ab der d'jugend, sind gespickt mit jugendlichen, die in solchen vereinen spielen.
    isso, darin wird sich auch nix ändern, egal was der dfb schreibt. der ist nämlich so bigott, das er wasser predigt und wein säuft.
    schaut euch die vita von den auswahlspielern an: die kommen aus bundesligavereinen, wo sie ab der U12 unter druck stehen.
    noten müssen stimmen, viermal die woche training mit zwei spielen am wochenende. aussicht auf vertrag mit 14 oder 16.
    keine freunde, keine parties, selbst am geburtstag ist training!
    ziehst du nicht mit, biste raus. was für ein spassfaktor bringt denn 10 diagonale für 13 jährige vor jedem training?
    trotzdem sind das die erfolgreichen jungs später, die zumindest bis dritte liga kommen oder manchmal höher.


    das muss man akzeptieren, entsprechende jungs und eltern dort hin schicken und gut ist.
    unser verein ist eher klein, ohne jugendkonzept inzwischen, ohne zusammenhalt unter trainern, ohne einheitliche linie.
    jedes team fightet für sich in jahrgangsteams, die wir betreuen von anfang zum ende. was soll ich sagen?
    es klappt! alle jugendteams spielen in der leistungsklasse. teilweise sogar um den aufstieg in die nächsthöhere liga.
    warum? weil wir das beste aus den jungs rausholen, mit spass, mit einsatz und mit zweimal in der woche training.
    mehr geht nicht mangels platz und zeit. trotzdem kommen die jungs von weitweg, um bei uns zu spielen.
    so geht das auch. ob das sinn macht, schön ist oder wir von goldenen jahrgängen leben, weiss ich nicht.
    ist mir auch egal, weil ich nicht immer über das große ganze nachdenken will. :D

  • vorab: hab den Namen abgekürzt, aber ihr wisst ja wohl wohl trotzdem wer ich bin.


    Andre, dass sich bei dir über kurz oder lang Frust aufbauen würde, war mir bei der von dir geschilderten Konstellation klar.


    dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben als dich zu verbiegen, oder die offene Konfrontation suchen müssen, in der Hoffnung, dass du deine Vorstellungen durchsetzten
    kannst.


    so oder so ist Frust oder Ärger bei dir vorprogrammiert.


    im Prinzip gibts für dich nur 2 Möglichkeiten: Aussitzen oder Hinwerfen und in der neuen Saison einen neuen Anlauf nehmen.


    von deinem konkreten Fall mal abweichend vertrete ich jedoch folgende Überlegungen:


    bevor ich als Trainer eine Mannschaft übernehme, schaue ich mir die Mannschaft und das Umfeld an. Eroiere was ich von meinen Vorstellungen sofort, mittelfristig und langfristig umsetzen kann. Wo und wieweit bin ich bereit von meinen 100prozenitgen Vorstellungen abzuweichen und Abstriche zu machen.
    Nicht alles ist überall durchsetztbar. Kann ich als Trainer diese Abstriche von meinen Vorstellungungen selbst akzeptieren, weil das positive überwiegt, sage ich als Trainer :ja
    kann ich das nicht, sage ich ab. alles andere verursacht Frust. mit dem Kopf gegen die Wand laufen, ist letztendlich immer die Wand der Sieger und der
    Trainer holt sich massive Beulen (in anderen Worten; über kurz oder lang wirft er das Handtuch)
    Veränderung erreicht man fast immer nur in kleinen Schritten, selten mit der Holzhammermethode, da Umfeld und Zeit oft dafür noch nicht reif ist.


    gg

  • Die Kunst ist halt, das von Dir Gewünschte und das Machbare unter einen Hut zu bringen.


    Offensichtlich spürst Du jetzt nach ca. 1/2 Jahr die ersten Widerstände. Du hattest mal geschrieben, dass Ihr sportlich (mit Blick auf die Ergebnisse) sehr erfolgreich seid. Jetzt stell Dir mal vor, was Dich erst erwartet, wenn die Ergebnisse nicht mehr passen...


    Realistisch gesehen darfst Du vom DFB da keine Hilfe erwarten.

  • Nein, nein, keine Widerstände, alles soweit gut. Ich habe die Mannschaft erst vor zwei Wochen alleinverantwortlich übernommen, da der Trainer -auf Grund von seiner Ansicht nach zu wenig Rückhalt bei den Eltern- sein Amt beendet hat. Also kein Streit mit mir o.ä..


    Der Verein ...hat ein Konzept geschrieben, dass dem des Dfb-Ausbildungskonzeptes sehr ähnelt. Aus diesem Grunde bin ich dort mehr als richtig.


    Es gibt halt aus der Elternschaft Meinungs"gegner", die -nachdem ich meine Ansichten an einem Elternabend vertrat, ihre Meinung vertraten. Diese Meinungen tendierten in Rtg. Gewinndenken. Damit muß ich natürlich rechnen.


    Ich habe nur an mir festgestellt, dass ich trotz sehr vieler Gedanken im Kopf und auch dem Mut, das auszusprechen, keine Lust mehr hatte zu diskutieren. Der Abend war lang, ich war müde und mir fehlte der Antrieb, denen -wie hier und auch sonst- mal wieder meine Ansichten zu verkaufen...sprich...Kifu pur.


    Stattdessen drehte ich mich und kürzte die Sache ab...."Ja ich kann ja bei starken Gegnern taktieren" habe ich gesagt im Bezug auf Auswechselungen und einem knappen 1:0 für uns oder 0:1 Rückstand. Ich weiss das man hier geteilter Ansicht sein kann, wobei ich mich hier festgelegt habe.


    Nun bin ich auf die Kompromissbahn geraten bin, was mir überhaupt nicht schmeckt.


    Das wäre mir mit der normalen Frische nicht passiert...nicht bei diesem Thema.


    Nun habe ich darüber nachgedacht, wieso ich hier müde bin und ich kam auf das Gefühl, dass man nach so langem Gegenstromschwimmen irgendwie ausgepowert und allein ist...so fühlt sich das halt für mich persönlich an. Deswegen meine Einschätzung und die Frage, wie Ihr damit umgeht, ...ob ihr das kennt.


    Mein Vorgänger war hier restlos auf sich und seine unerschütterbare Meinung eingeschossen, was ihn letztlich auch zum Aufgeben bewog. So, ...wisster bescheid, Gruß Andre

  • naja, auch wenn das dir und mir auch gegen den strich geht, mit der einstellung solcher vereine.
    aber ihre daseinsberechtigung haben sie dennoch. das muss man akzeptieren und das wird auch immer so bleiben.
    es gibt ja auch diese "erfolgsorientierten" eltern, deren kinder immer nur spitzenleistung abliefern sollen.
    die sind dort bestimmt gut aufgehoben, nicht unbedingt die kinder, aber das familienkonzept leistung.


    Ich weiß nicht, ob diese Einstellung eine Daseinsberechtigung hat, ich halte sie für verkehrt, und zwar für alle Kinder. Ich wünsche keinem Kind die sprichwörtlichen Eiskunstlaufeltern..


    alle auswahlteams die ich kenne ab der d'jugend, sind gespickt mit jugendlichen, die in solchen vereinen spielen.


    Meine Kids kommen jetzt erst so langsam in das Auswahlalter, daher kann ich da noch nicht so viel sagen. Da scheint es aber bei uns auch so zu sein, dass bei der Auswahl zur Auswahl wohl so ein ziemliches Gemauschel und gegenseitiges Händewaschen beteiligt sein soll. Aber ganz klar ist auch, dass den Verantwortlichen im Kreis natürlich die 'erfolgreichen' Vereine mehr auffallen als die kleineren. Andererseits bin ich nicht der Meinung, dass ein 'leistungsorientieter' Verein bessere Spieler hervor bringt als ein kindgerecht agierender. Wir waren in den vergangenen Jahren diesem Nachbarverein durchaus ebenbürtig, die Spiele gegeneinander waren meist sehr enge Dinger.


    das muss man akzeptieren, entsprechende jungs und eltern dort hin schicken und gut ist.


    Ich lebe in einem sozial ziemlich starkem Ort. Da streben nur wenige Eltern für ihre Kinder ernsthaft die BuLi-Karriere an, wenn es in Richtung Berufswahl geht, wird da sicher der Wunsch der Eltern in Richtung Anwalt oder Banker gehen. Das aber nur am Rande.
    Ich beklage auch gar nicht, dass dieser Verein erfolgreiche Mannschaften hervor bringt. Aber sie übertreiben es, mir geht es um die vielen Kinder, die wahrlich keine schlechten Fußballer sind, die aber dort den Spaß verloren und ganz mit dem Sport aufgehört haben, und zwar noch in der E-Jugend. Eben weil dort bereits im Kinderalter die Leistung betont wird, die Stärkeren immer und die Schwächeren dagegen kaum spielen.


    unser verein ist eher klein, ohne jugendkonzept inzwischen, ohne zusammenhalt unter trainern, ohne einheitliche linie.
    jedes team fightet für sich in jahrgangsteams, die wir betreuen von anfang zum ende. was soll ich sagen?
    es klappt! alle jugendteams spielen in der leistungsklasse. teilweise sogar um den aufstieg in die nächsthöhere liga.
    warum? weil wir das beste aus den jungs rausholen, mit spass, mit einsatz und mit zweimal in der woche training.
    mehr geht nicht mangels platz und zeit. trotzdem kommen die jungs von weitweg, um bei uns zu spielen.


    So ist das bei uns auch, abgesehen von der weiten Anreise, davon habe ich bisher aber bei kaum einem Verein im Kreis etwas mitbekommen, zumindest nicht im Kinderfußball. Da spielen die Kids doch in der Regel im nächsten Verein, wenn es in der Nähe zwei gibt, dann nehmen sie den, in dem sie auf ihre Freunde treffen. Das gibt dann mal einen stärkeren, dann wieder einen nicht ganz so starken Jahrgang. Wobei ich ganz deutlich den Zusammenhang sehe zwischen einem großen Kader und einer leistungsstarken 'ersten' Mannschaft, zumindest bei Breitensportvereinen. Umso ärgerlicher finde ich es, dass die anderen es geschafft haben, so viele Kids zu vergraulen, sie schneiden sich doch ins eigene Fleisch, weil man ja pro Mannschaft immer mehr Spieler braucht, je älter sie werden.
    Ein ganzes Stück weit kommt dieser Unfug, wie ich es sehe, aber auch von den Verantwortlichen für den Spielbetrieb. Da es bei uns so ist, dass Auf- und Abstieg vererbt werden, ist man ja quasi dazu verdammt, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, dass jeder Jahrgang überdurchschnittlich stark ist, um in jedem Jahrgang eine Mannschaft in der höchsten Spielklasse zu haben. Ansonsten hat man bei uns nämlich das Problem eines Vereins, bei dem wir morgen zu einem Freundschaftsspiel gastieren. Jg 2000 war stark, ist in der letzten Saison in die Kreisliga aufgestiegen (diese sitzt über den aktuell drei Kreisklassen). Ihr jetziger E-Jugendjahrgang muss dann aber in dieser Kreisliga spielen, d.h. die Spieler der Jahrgänge 2001 und 2002. 2001er haben sie aber nur sehr wenige, sie fangen sich jetzt eine Packung nach der anderen...
    Andererseits haben wir eine Mannschaft in unserer Kreisklassengruppe, die letztes Jahr schon E1-Runde gespielt hat, gegen Teams, die im Schnitt ein Jahr älter waren als sie. Aufgestiegen sind sie dabei natürlich nicht, jetzt hauen sie in unserer Gruppe alles kurz und klein -- sie sind in der E1 geblieben. Sind auch fast Hallenkreismeister geworden (noch so ein Unsinn in unserem Kreis).
    Tut mir leid, aber das ist ein Riesenkokolores..


    so geht das auch. ob das sinn macht, schön ist oder wir von goldenen jahrgängen leben, weiss ich nicht.
    ist mir auch egal, weil ich nicht immer über das große ganze nachdenken will. :D


    Naja, wie gesagt, wenn Ihr großen Zulauf genießt, dann ist es nicht verwunderlich, dass Ihr auch im Spielbetrieb erfolgreich seid. Wenn bei Euch jedes Team für sich alleine wurstelt, dann passiert aber auch nicht der Unfug, den es bei unseren Nachbarn gibt, dass nämlich die ersten Mannschaften gepudert werden, die anderen aber selbst gucken müssen, wo sie bleiben.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Der Verein ...hat ein Konzept geschrieben, dass dem des Dfb-Ausbildungskonzeptes sehr ähnelt. Aus diesem Grunde bin ich dort mehr als richtig.


    Es gibt halt aus der Elternschaft Meinungs"gegner", die -nachdem ich meine Ansichten an einem Elternabend vertrat, ihre Meinung vertraten. Diese Meinungen tendierten in Rtg. Gewinndenken. Damit muß ich natürlich rechnen.

    Fordere die Eltern auf das Konzept zu lesen und sich bei Fagen, etc. nach den Vorstand zu wenden. Du bist ein Teil des Vereins, der dieses Konzept mit Leben füllt und das auch mit Überzeugung. Du bist bereit deine Zeit mit Kindern anderer zu verbringen, sich um diese zu kümmern. Dass es dabei Unterschiede im Können, in der Entwicklung der Kinder gibt ist logisch.


    Entweder sie sollen sich zum Training einfinden und dich untersützen, in dem du sie einteilen kannst. Oder sie sollen ruhig sein.
    Mache allen Eltern klar, dass du der Trainer bist, der das Konzept des Vereins mit Leben füllt, aber nicht gewillt bist, sich von einzelnen anmachen zu lassen. Gerne kommt mir dabei mal ein rauer ( oder sollte ich bissiger sagen :whistling: ) Ton über die Lippen, aber wer so "Erfolg denkt" der muss das ab.


    Du bist der Trainer, zeige es diesen Personen deutlich.

    Gruß


    Oliver


  • Stattdessen drehte ich mich und kürzte die Sache ab...."Ja ich kann ja bei starken Gegnern taktieren" habe ich gesagt im Bezug auf Auswechselungen und einem knappen 1:0 für uns oder 0:1 Rückstand. Ich weiss das man hier geteilter Ansicht sein kann, wobei ich mich hier festgelegt habe.


    Nun bin ich auf die Kompromissbahn geraten bin, was mir überhaupt nicht schmeckt.

    Ich glaube, dass Du Deine Ziele über den Kompromiss leichter erreichst, als wenn Du auf stur schaltest.

  • Ich denke jeder Trainer sollte seinen Weg gehen und seine Linie/Konzept (wenn er denn eins hat) durch ziehen.
    Meine letzte Mannschaft (Spieler und Eltern) hat ein härteres Training gefordert. Die Jungs (C-Jugend) wollten regelmässig laufen und an ihrer Kondition arbeiten. Zunächst habe ich es mit guten Worten versucht und wollte die Jungs davon überzeugen, dass es wichtigere Dinge in der Altersklasse gibt! Als ich bemerkt habe, bin ich den Jungs entgegenen gegangen und habe teilweise das ins Training eingebaut, was sie haben wollten. Doch das war nicht das was ich machen wollte und bin deshalb zurück getreten.
    Das hatte nichts mit Fußball zu tun! Dafür muss ich nicht auf dem Platz stehen. Zukünftig werde ich nicht mehr über meinen Schatten werfen und mein Konzept vergessen, sondern dies nur noch durch ziehen und wer damit nicht zu recht kommt, hat halt Pech gehabt oder ich ziehe meine Konsequenzen!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Natürlich erlebt jeder mal eine Veranstaltung, von der man sich mehr versprochen hat. Aber die muß wohl ziemlich in die Hose gegangen sein! Warum läßt sich nur schemenhaft erkennen. Meist sind es ja unterschiedliche Erwartungsweisen. So bringt es fast immer nichts, mit Eltern genauso über Fussball zu diskutieren, wie mit Trainerkollegen. Dies erklärt sich auch aus dem unterschiedlichen Wissen über die altersgerechte Entwicklung von Kindern. Kein Lehrer diskutiert mit den Eltern darüber, was der pädagogische Inhalt der 1-ten, 2-ten oder 3.ten Klasse ist! Wer will es den Eltern verdenken, das sie an deinem Vortragsinhalt Zweifel haben, wenn sie doch eigentlich nur das eine oder andere vermuten können. Schließlich kam man vom Kinderfussball auf den der Erwachesenen, wo man schon seit Jahren die "Fernseh-Bundestrainer-Lizenz" hat und sich bestens auskennt. Es hätte vielleicht genügt, den Eltern mit 2 - 3 Beispielen zu erklären, das Kinderfussball etwas anderes ist als Fussball für kleine Erwachsene!


    Sich zu verbiegen, verlangt keiner wirklich. Die Eltern wollen eigentlich nur wissen, ob ihre Kinder in eurem Verein gut aufgehoben sind. Die wollen ja auch keine Pressekonferenz von dir. Für die Details interessieren die meisten sich gar nicht. Wenn man aber statt beim Allgemeinen zu bleiben, ins Detail einsteigt, wird man rasch die Rolle eines Messias getrieben, an dessen Worten man klebt. Selbst, wenn du danach im sportlichen Erfolgsfall übers Wasser gehst, wird man dir vorwerfen, du könntest nicht mal schwimmen!


    Wäre natürlich nett gewesen, wenn ein Vereinsverantwortlicher mit dabei gewesen wäre, um das Abdriften der Diskussion zu verhindern, bzw. wieder zum Verantstaltungsthema (Vorstellung des neuen Trainers nehme ich mal an) zurück zu kommen. Allerdings ist das auch kein Beinbruch, soetwas kann immer mal passieren. Es ist nich mal eine Niederlage, sondern die Erfahrung, sich einen "Roten Faden" für solche Veranstaltungen zu machen und diesen Faden nicht zu verlieren.


    Also, mach dir keinen Kopf mehr darüber, sondern mach das weiter, wofür du Trainer geworfen bist!

  • Wer will es den Eltern verdenken, das sie an deinem Vortragsinhalt Zweifel haben, wenn sie doch eigentlich nur das eine oder andere vermuten können. Schließlich kam man vom Kinderfussball auf den der Erwachesenen, wo man schon seit Jahren die "Fernseh-Bundestrainer-Lizenz" hat und sich bestens auskennt. Es hätte vielleicht genügt, den Eltern mit 2 - 3 Beispielen zu erklären, das Kinderfussball etwas anderes ist als Fussball für kleine Erwachsene!


    ich geh noch einen Schritt weiter:


    da sitzen 5,6 oder mehr Fussballväter, selbst über 20 Jahre aktiv, vielleicht immer noch aktiv, natürlich vom Erwachsenfussball geprägt,
    und da kommt jetzt Einer, hält einen grossen Vortrag und macht einem klar, dass man praktisch keine Ahnung hat (zumindest vom
    Kinderfussball) und stellt ihre Fussballwelt auf den Kopf. Ärger und Konflikte sind vorprogrammiert


    ein altgedienter Fussballer geniesst ein anderes Ansehen und hat mehr Einfluss im Verein, als ein neuer Trainer, egal mit welcher Lizens.


    noch schlimmer ist es, wenn betreffender ein Trainerneuling, aus einem anderen Verein kommt, oder gar selbst keine aktive
    Zeit aufweist.
    .


    da stimme ich dir vollsten zu, dass 2-3 Beispiele der wesentlich bessere Weg ist, um einen Umdenkungsprozess einzuleiten.


    gg

  • Fest steht, dass ich mich über Bildung zu einer Meinung festlegte und zu der "eigentlich" stehe. Nun kommt Gegendruck aus verschiedenen Richtungen. Nichts was bewegend ist, aber es ist Druck...das baut innerliche Spannung auf...es wird als andere Meinung zu dem, was man selbst denkt bemerkt und registriert. Es ist die Einwechselung, es ist die Art der Ansprache im Spiel, es sind die Trainings....die den Skeptikern nicht passt, unbequem ist....usw..

    Nach der dritten Niederlage hintereinander gegen eine jahrgangsjüngere Mannschaft musste ich heute sogar mit meiner Frau heftigst diskutieren. :wacko:


    Und denke mal wieder darüber nach, ob alles so richtig ist. Und weiß daher genau, was Du meinst, Andre!


    Das sind zurzeit meine "Probleme":

    • die Abwehrspieler kommen nur langsam, ungerne oder zu spät zurück
    • die Stürmer bleiben lieber im Mittelfeld, statt hinten zu helfen
    • bei eigenem Ballbesitz laufen nur wenige Kids mit nach vorne, um sich in der Mitte anzubieten
    • wenn der Ball kommt, erst mal warten, bis der Gegner ihn annimmt, statt selbst hinzugehen
    • laufen oft die Grundlinie rauf und wissen dann nicht, was sie tun sollen
    • knubbeln sich auch ohne Ball gerne und halten Schwätzchen
    • achten nicht auf freie Gegenspieler vor dem eigenen Tor
    • haben Angst, den Gegner zu bedrängen bzw. zu versuchen, den Ball zu erobern

    Ich finde es gerade im Moment eigentlich nur problematisch, weil wir nicht gewonnen haben. Habe aber auch die Befürchtung, dass die Niederlagen durch das immer besser einstudiertere Passpiel des Gegners deutlicher und häufiger werden.


    So streite ich dann vermutlich noch das ganze Wochenende mit mir selbst und hoffe, dass beim nächsten Dienstagstraining wieder der KiFu im Vordergrund steht.

  • Hallo Micha71,


    kann Deine Erlebnisse total nachvollziehen. Eigentlich kann man als Trainer nur verlieren. Halte ich die Prinzipien des Kinderfußballs hoch und die Mannschaft verliert hierdurch häufig, muss ich mir von Eltern vorwerfen lassen, keine Ahnung zu haben. Diese Eltern machen momentan aber auch einmal andere Erfahrungen. So helfen z. Zt. einige Kids unserer F- bei der E-Jugend aus. Diese Kids stehen dann 50 Minuten am Spielfeldrand und werden nicht eingesetzt, da ja das Spiel sonst womöglich verloren geht. Wenn es das ist, was diese Eltern wollen.... Für mich gilt der Grundsatz, wer zum Spiel kommt, der spielt auch und das nicht nur für 5 Minuten wenn der Ausgang des Spiels klar ist.


    Anderes Beispiel: Ich bin von Natur aus eher ruhig und sage mir, das ist das Spiel der Kinder. Bei Spielen gibt es von mir daher eher wenig Anweisungen von der Seite. Dafür wurde ich extrem kritisiert. Um ein Entgegenkommen zu signalisieren, bin ich jetzt eben lauter an der Linie. Ich gebe aber nach wie vor eher weniger Anweisungen, sondern fordere unsere Pappenheimer lediglich lautstark zum mitmachen auf ("Geh zum Ball", "...und jetzt lauf!", "Beweg Dich"). Was soll ich sagen, wird sind jetzt seit 3 Spielen ungeschlagen, aber wohl ist mir bei meinem Gerufe nicht. Hier habe ich mich verbiegen lassen.


    Und von meiner Holden musste ich mir auch schon Kritik gefallen lassen, warum ich einem lauffaulen und Unlust ausstrahlenden Jungen aus der Mannschaft immer wieder Einsatzzeiten gebe (er ist wirklich ein übler Rabauke, dem man nie den Rücken zukehren darf). Aber mein Grundsatz ist, dass die Kinder zum Fußball kommen, weil sie Spaß haben wollen und den muss man ihnen geben. An dieser Stelle lasse ich mich nie und nimmer verbiegen.