Beiträge von Eigengewächs

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    Den Fall den Du dabei aber beharrlich ausschweigst, ist genau der, der meine Sohn den Spaß (!) in seinem Team verleidet. Sportlich kommt er in diesem Team nur schwer weiter, denn es fehlen ihm Mitspieler, die ihn im Training fordern und die mit ihm im Punktspiel zusammen die Mannschaft tragen. Die findet er hoffentlich im neuen Verein. Aktuell ist das eine ziemliche one-man-show und das ist für keinen der Beteiligten gut.


    Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Als Mannschaft auf dem Rasen machen wir keine so gute Figur. In der letzten Hallensaison waren wir in Turnieren aber meist vorne dabei. Aber nicht weil wir so gut sind, nein weil wir einen guten Torwart, einen guten Abwehrspieler und einen Angreifer mit überragender Ballkontrolle haben. Der Rest der Jungs die sich ebenfalls auf dem Feld befanden, haben versucht nicht so viel im Weg herumzustehen. Kurz gesagt, die Ergebnisse waren gut aber unser Spiel sah echt Sch.... aus. Habe ich eingegriffen? Nein, weil ich diesen guten und ehrgeizigen Jungs der Mannschaft auch einmal ein Erfolgserlebnis gönnen wollte. Ein Junge kam danach so fröhlich auf mich zu und meinte "Trainer, endlich mal ein 2. Platz!". Andererseits gab es andere Jungs, die sich wie üblich hinter den guten versteckt haben, scheinbar darum wussten und den Pokal hinterher nicht stemmen wollten.


    Um es kurz zu machen, Kinder brauchen auch einmal Erfolgserlebnisse sonst verlieren sie die Lust. Und wenn man als Trainer dabei ein wenig nachhelfen kann ohne kleine Kinderseelen zu verletzen, bin ich dazu mittlerweile gerne bereit. Sozusagen die unsichtbare Hand des Trainers. In Extremfällen hilft halt nur ein Vereinswechsel, so wie bei meinem Älteren, bei dem nach über 4 Jahren im Verein jetzt die Perspektive fehlt.

    Und selbst die letzte Ausnahme hätte es fast nicht gegeben. Aber mein 2ter Sohn spielt jetzt erstmal Handball und die haben genug Trainer...


    Unser Jüngster hat mit seiner Kitagruppe die KITA-Olympiade gewonnen. Meine Frau und ich wollten ihn danach heiß auf Leichtathletiktraining machen. Seine Antwort war: "Ja ich will mal Leichtathletik probieren, aber nur wenn ich weiter Fußball spielen darf!" :( . Kinder... und dabei ist er erst 5.

    @ Oliver


    Jetzt ist mir etwas passiert, was echt nicht oft vorkommt - ICH BIN SPRACHLOS! Deine Situation entspricht noch bis in das kleinste Detail der meinen. Schwieriges Verhältnis zu EINIGEN Eltern, extreme Leistungsträger und extrem schwache Spieler, bester und ehrgeizigster Spieler ist mein Sohn, der jetzt zu anderem Verein wechselt usw.


    Einzige Ausnahme ist, dass ich in der kommenden Spielzeit die Bambinimannschaft meines 2. Sohnes übernehme. Der jetzige Trainer hat keine Lust auf Spielbetrieb. Mein älterer Sohn trainiert schon als F-ling beim DFB-Stützpunkt und ist sehr ehrgeizig (anders als andere Kinder vergisst er Niederlagen nicht). Er hat in der kommenden Saison beim jetzigen Verein keine Perspektive, da der neue Trainer die Jahrgänge 2003, 2004 und 2005 trainiert und unter dieser Konstellation einen Spielbetrieb als E-Junioren ablehnt. Für einen altersgerechten Spielbetrieb fehlen Kinder und Trainer.


    Schon erstaunlich, wie ähnlich manche Situationen so sind.


    Hier mal wieder ein Beispiel, wie man (hoffentlich) von diesem Forum partizipieren kann. Wie handhaben dieses Thema denn andere Trainer?


    Ich hatte bei meiner letzten Mannschaft damit nämlich arge Probleme. Als Vatertrainer wollte ich ein demokratisches System etablieren und die Eltern bei diesen Dingen beteiligen. Dies führte irgendwie dazu, dass wir im letzten Jahr außer den Pflichtspielen keine Turniere absolviert haben. Freundschaftsspiele nur wenn zuhause und in der Trainingszeit. Wenn wir eine Einladung bekamen, fragte ich die Eltern, wer kann und bekam hiernach meistens keine Antwort bzw. Absagen.


    Jetzt übernehme ich neu eine Bambinimannschaft und möchte diesen Punkt gänzlich anders angehen.

    Mitleid bei Niederlagen nützt euch auf den zweiten Blick nichts. Ich kann den beiden letzten Schreibern nur den Rat geben: setzt beim Training an. Macht es vielfälitiger und abwechselungsreicher. Es gibt im Internet genügend Anregungen. Laßt eurer Kreativität und der eurer Kinder mehr Raum, dann kommen die Verbesserungen auf dem Platz von ganz allein.

    Also ich kann Dir nicht so ganz folgen. Was hat denn die Art meines Trainings mit dem Thema bzw. dem von mir Geschriebenem zu tun? Im übrigen habe ich die C-Breitenfußballlizenz (was natürlich gar nichts zu bedeuten hat) und finde mein Training eigentlich sehr gut. Wenn ich so an die Trainingsbrocken erinnere, die mir als Kind beim Fußball so vorgeworfen wurden, kriege ich bei meinen Trainingseinheiten richtig Lust mitzumachen - jaja das Kind im Manne...


    Die von mir trainierten Kids können auch eine ganze Menge, nur bin ich bei meiner Einschätzung des Einsatzwillens einiger Jungs gründlich daneben gelegen. 50% der Kinder haben an den Spielen am Wochenende eigentlich kein Interesse, denen gefällt das Training am besten. Im Interesse der verbleibenden 50% muss ich aber die eher desinteressierten Jungs ziemlich pushen - immerhin haben sie hierdurch ja auch Erfolgserlebnisse. Ich sage ihnen beim Spiel ja nicht was sie machen sollen, ich halte sie nur "wach".


    Mittlerweile trainieren bei mir sogar ehemalige E-Junioren mit, einfach weil es ihnen gefällt. Der E-Trainer ist noch ein Freund von Platzrunden und wie schon angesprochen, werden beim Spiel nicht alle Kids von ihm eingesetzt (gleichberechtigt schon gar nicht). Diese Jungs haben auch keine Lust auf Spiele am Wochenende, aber sie zahlen einen Mitgliedsbeitrag und vielleicht bricht ja doch noch einmal die große Liebe zum Fußballspielen aus.


    Der Thread dreht sich doch einfach darum, ob und wie man sich ggü. seiner fußballerischen Umwelt verbiegt. Und wie in einer Ehe gilt es, Kompromisse einzugehen, nicht aber sich selbst aufzugeben. Klar kann man sein Leben lang nach der perfekten Frau (oder dem perfekten Mann) suchen, braucht sich aber nicht zu wundern, wenn man mit 70 allein in einem Bett mit 40 Katzen aufwacht. Gleiches gilt für mein Konzept als Trainer. Wenn ich dieses stoisch und kompromisslos umsetze, brauche ich mich nicht zu wundern, regelmäßig gegen eine Wand zu fahren. Hier ist gegenüber den Eltern auch ein wenig Entgegenkommen gefragt, Kompromisse eben.

    Hallo Micha71,


    kann Deine Erlebnisse total nachvollziehen. Eigentlich kann man als Trainer nur verlieren. Halte ich die Prinzipien des Kinderfußballs hoch und die Mannschaft verliert hierdurch häufig, muss ich mir von Eltern vorwerfen lassen, keine Ahnung zu haben. Diese Eltern machen momentan aber auch einmal andere Erfahrungen. So helfen z. Zt. einige Kids unserer F- bei der E-Jugend aus. Diese Kids stehen dann 50 Minuten am Spielfeldrand und werden nicht eingesetzt, da ja das Spiel sonst womöglich verloren geht. Wenn es das ist, was diese Eltern wollen.... Für mich gilt der Grundsatz, wer zum Spiel kommt, der spielt auch und das nicht nur für 5 Minuten wenn der Ausgang des Spiels klar ist.


    Anderes Beispiel: Ich bin von Natur aus eher ruhig und sage mir, das ist das Spiel der Kinder. Bei Spielen gibt es von mir daher eher wenig Anweisungen von der Seite. Dafür wurde ich extrem kritisiert. Um ein Entgegenkommen zu signalisieren, bin ich jetzt eben lauter an der Linie. Ich gebe aber nach wie vor eher weniger Anweisungen, sondern fordere unsere Pappenheimer lediglich lautstark zum mitmachen auf ("Geh zum Ball", "...und jetzt lauf!", "Beweg Dich"). Was soll ich sagen, wird sind jetzt seit 3 Spielen ungeschlagen, aber wohl ist mir bei meinem Gerufe nicht. Hier habe ich mich verbiegen lassen.


    Und von meiner Holden musste ich mir auch schon Kritik gefallen lassen, warum ich einem lauffaulen und Unlust ausstrahlenden Jungen aus der Mannschaft immer wieder Einsatzzeiten gebe (er ist wirklich ein übler Rabauke, dem man nie den Rücken zukehren darf). Aber mein Grundsatz ist, dass die Kinder zum Fußball kommen, weil sie Spaß haben wollen und den muss man ihnen geben. An dieser Stelle lasse ich mich nie und nimmer verbiegen.

    @ TW-Trainer


    Ich hatte schon so meine Probleme mit Deinem vorherigen Post, der neue lässt mich erneut grübelnd zurück. Ich bin in der DDR geboren und kann Deine Ausführungen nicht so ganz nachvollziehen. Man erhält den Eindruck, dass hier im "Osten" alles anders ist und man erst einmal ein Studium der hiesigen Eingeborenen machen müsste. Was unterscheidet denn unter Berücksichtigung des Themas des Threaderstellers den Osten vom Westen? Ich war der Ansicht, dass es darum geht in bevölkerungsschwachen Gegenden als kleiner Verein zu überleben. Diese Situation wird es im Osten und Westen gleichermaßen geben und kleine Vereine wird es auch hüben wie drüben geben. Oder habe ich hier irgend etwas nicht verstanden?

    @ DSV


    Echt toller Beitrag. Genauso würde ich mir das auch vorstellen, speziell die Gastspielgenehmigungen geben beiden Vereinen die Möglichkeit die Kooperation schnell beenden zu können. Vor allem behält jeder seine Identität. Ich würde das Ausmaß der Kooperation auch immer vom jeweiligen Jahrgang abhängig machen. Manches schafft man allein, manches eben nicht.


    Größtes Problem sind aber wie von Dir beschrieben die Altvorderen, die der Ansicht sind, mit Spielgemeinschaften oder Vereinkooperationen den eigenen Verein nachhaltig zu schädigen. Aus meiner Sicht viel zu kurzfristig gedacht. Wenn ich schon im Bereich G-D Probleme habe nur jeweils eine einzige Mannschaft zu stellen (von deren Spielniveau reden wir mal erst gar nicht) werde ich den Sprung in der C-Jugend auf das Großfeld niemals schaffen. Dazu kommt in diesem Alter das bekannte Problem Drop-Out. Aber viele ältere Vereinsmitglieder sehen die Realitäten nicht und projezieren ihre eigenen Erfahrungen aus der Vergangenheit auf die Gegenwart. Gegenwärtige Probleme bedürfen aber gegenwärtiger Lösungen.


    So groß sehe ich die Probleme in unserem Verein eigentlich gar nicht. Das Problem ist die Führung im Fußballbereich und dass der Nachwuchsbereich hinter den Männern meistens zurückstecken muss. Und so könnten wir mit entsprechender Hinwendung der leitenden Personen viele Probleme in den Griff bekommen. Solange das nicht der Fall ist, haben die entsprechenden Personen eben Stress mit mir und ich muss mich mit den von mir schon dargestellten Minimaßnahmen im Training behelfen, um den Bestand meiner Mannschaft zu sichern.

    Hallo Miteinander!


    Ich erkenne in Rene1978 einen Leidensgenossen. Bis vor wenigen Jahren gab es in unserem Verein keinen Fußballnachwuchs mehr. In der nächsten Saison werden wir in den Klassen G-D voraussichtlich jeweils eine Mannschaft haben. Es herrscht allerorten Trainer- und Spielermangel. Viele talentierte Kids haben den Verein verlassen, weil die Mannschaften extrem heterogen sind. Da wird schnell ein Schneeballeffekt draus, so dass noch weitere gute Kids dem Verein den Rücken kehren. Generell schicke ich kein Kind und wenn es noch so talentfrei ist, nach Hause. Wir machen ja schließlich Breitensport.


    Ein aus meiner Sicht negativer Effekt ist, dass in einer solchen Situation der Ausbildungsaspekt doch sehr leidet. Manchmal ist mein erstes Ziel nun einmal irgendwie die Mannschaft zusammenzuhalten. Gewinndenken habe ich keins, aber auch Kinder brauchen hin und wieder Erfolgserlebnisse. Die kann ich ihnen aber nur verschaffen, indem ich von Dingen wie Rotation, gleiche Einsatzzeiten für alle usw. einfach absehe. Wenn hiervon im Forum die Rede ist und als nonplusultra-Notwendigkeit dargestellt wird, so schreiben diese Verfechter doch im Regelfall aus einer Situation heraus, in der sie wahrscheinlich Trainer einer Jahrgangsmannschaft oder einer aus 2 Jahrgängen homogen zusammengestellten Mannschaft sind. Das habe ich alles versucht und bin grandios gescheitert. Am Ende einer derart gespielten Halbserie hatte ich 2 Spieler weniger, Kinder die lieber auf der Bank saßen als zu spielen und Eltern, die aus dem kritisieren nicht mehr herauskamen. Zur Zeit spiele ich mit einem Leistungsträger (der als Kapitän die anderen halbwegs mitziehen kann), der die meiste Einsatzzeit erhält. Wird er ausgewechselt, gewinnt der Gegner sofort die Oberhand, also spielt er durch. Es spielen aber natürlich alle Kinder und das nicht nur für ein paar Minuten, es spielen halt nur nicht alle gleich lange. Unser Kader ist aber eh klein, so dass ich meist nur einen Auswechselspieler habe.


    Um ehrlich zu sein wäre ich auch bereit, im Interesse der Kinder in Einzelfällen Spielgemeinschaften mit anderen Vereinen zu bilden. Hier würde ich aber große Vereine eher außen vor lassen, da ich hier wahrscheinlich meine Spieler verlieren würde. Idealfall wäre ein nahe gelegener kleinerer Verein, der wie wir alle Kids aus 2 oder mehr Jahrgängen in einer Mannschaft hat. Somit kann ich homogene Mannschaften bilden, die Kids entsprechend ihrer Spielstärke im Spielbetrieb melden und es stehen 2 Trainer zur Verfügung. Leider sperrt sich mein Verein gegen diese Vorgehensweise aus Angst, Kinder zu verlieren. Ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.


    Was man jetzt tun kann, das ist die große Frage. Zu erst einmal im Training Gruppen nach Leistungsstand bilden (wozu man aber natürlich mindestens einen Co-Trainer braucht). So kann ich z. B. beim Schusstraining mit der einen Gruppe an der Schusstechnik recht detailliert feilen, der anderen Gruppe muss ich halt zum 100. Mal erklären, was der Spann ist und wie ich damit den Ball treffe. Aus meiner Erfahrung heraus ganz wichtig ist, dass ich die Stärken und Schwächen der Kinder genau kennen muss. Ein Kind mit erheblichen motorischen Schwächen, kann sich aber durch eine gute Spielintelligenz auszeichnen. Hier ist also Techniktraining angesagt, was ja viele von uns machen. Anders herum ganz wichtig, Spielintelligenz zu entwickeln. Hier haben meine Jungs doch erhebliche Fortschritte gemacht. Das Thema wird von spielstarken Mannschaften häufig vernachlässigt, da die Kids dort schon aufgrund starken Fußballinteresses viel Spielintelligenz mitbringen. Außer meinem einen Leistungsträger guckt sich sonst keiner am Wochenende mal die Sportschau oder ein Fußballspiel an. Schon hierdurch könnten die Kids aber viel lernen. Aber das Fußballinteresse bei unseren spielschwachen Jungs ist einfach nicht genug ausgeprägt, wahrscheinlich auch mangels Erfolgserlebnissen.

    Hallo Günter,


    die beschriebene Übung dient als Korrekturübung mit dem Ziel, das Passen in den Lauf zu verbessern. Dein Hinweis mit dem von rechts bedrängenden Gegenspieler kann natürlich richtig sein. Aber Horst Wein gibt ja als wichtigstes Abwehrverhalten die begleitende Abwehr aus. Dabei soll der Angreifer durch eher mittig stehende Abwehrspieler empfangen, nach außen abgedrängt und anschließend bis zur Balleroberung begleitet werden. Insoweit wird Wein selten von einem auf der rechten Seite rechts vom Angreifer laufenden Verteidiger ausgehen.


    Im übrigen handelt es sich um Korrekturübungen für Kinder zwischen 7 und 10 Jahren. Aber bei Spielen von Fußballprofis ist mir schon desöfteren aufgefallen, dass diese tatsächlich ihrem linken Mitspieler den Ball mit dem linken Innenrist in den Lauf spielen.


    Fakt ist aber, ich kann die Übung so nicht wirklich vormachen und die meine Spieler halten vor diesem Pass an, um den Fuß entsprechend drehen zu können.

    Danke für die schnelle Antwort. Genau diese Übung meine ich. Ich ging eigentlich auch von einem Fehler aus, wobei ich denke, dass wenn man den Pass sehr lang und spitz nach vorne dem Mitspieler in den Lauf spielt, man dies schon mit dem linken Innenrist hinbekommt, ohne den Körper zu sehr nach links drehen zu müssen. Aber wie gesagt, für einen solchen Pass reicht die angegebene Größe des Spielfesldes nie im Leben aus. Vielleicht wollte uns der gute Horst aber auch einfach nur zum Mitdenken stimulieren ?( , das entspräche doch voll und ganz seiner Doktrin.


    Ansonsten stimme ich Dir zu, dieses Buch hätte ein besseres Lektorat verdient gehabt, so viele Fehler habe ich noch selten gefunden. Aber der grundsätzliche Inhalt bleibt meiner Ansicht nach grandios.

    Hallo Mitstreiter,


    wie unser lieber Andre lese ich zur Zeit das neue bzw. überarbeitete Buch von Horst Wein. Allerdings verstehe ich den Ablauf einer Übung nicht. Womöglich handelt es sich um einen Schreibfehler, womöglich sagt Ihr aber dass das so genau richtig ist:


    Im Bereich Minifußball beim ersten einfachen Spiel wird als Korrekturübung angeboten, dass 2 Spieler nebeneinander herlaufen, der rechts laufende Spieler hat den Ball und spielt diesen vor Erreichen der gegenüberliegenden Dribbelgrundlinie dem linken Spieler in den Lauf und zwar mit dem linken Fuß.


    Warum soll er dies mit dem linken Fuß machen. Ich bin ja kein ausgebildeter Fußballer und habe Schwierigkeiten diese Übung auszuführen. Soll der linke Fuß zum Passen genutzt werden, damit das Abspiel als Rückpass getarnt werden soll. Oder soll der Pass in extrem spitzem Winkel erfolgen, wobei hierfür die von Wein vorgegebene Spielfeldgröße (ich glaube 15 Meter) nicht ausreicht.


    Wer kann mir dies erklären (leider kann ich keine Seitenzahl angeben, da sich das Buch gerade an einem anderen Ort als ich befindet :whistling: )?

    @ tobn


    Also jetzt bin ich aber platt, da Du exakt die Situation mit meiner Mannschaft schilderst. Von unseren talentiertesten Spielern ist auch nur einer übrig geblieben, die anderen sind zu "besseren" Vereinen gewechselt. Einige machen eine gute Entwicklung und einige sind wahrscheinlich hoffnungslose Fälle (die wir aber natürlich nicht aufgeben). Unser einer richtig guter Spieler trainert schon beim DFB-Stützpunkt, wird auch nach jedem Spiel vom Gegner gelobt, aber ich erkenne immer mehr seine Frustration, da er sich in Spielen immer häufiger nicht mehr einbringt. Auf meine Nachfrage hin, erklärt er mir, dass wir ja sowieso verlieren, ob er nun ackert oder nicht. Naja, mal sehen wie es weiter läuft.

    tobn


    Geteiltes Leid ist halbes Leid. Oft hat mir dieses Forum schon geholfen, neue Motivation zu finden. Aber wie so oft im Leben, kann und sollte man nicht alles adaptieren, was andere einem so raten. Ich habe z. B. die Feststellung getroffen, dass eine komplett freie Spielweise ohne jede Vorgabe vielleicht bei Spielern mit Potenzial funktionieren kann, wenn Du aber eine Mannschaft hast, die wenig Potenzial hat, dann steckst Du nur noch Niederlagen ein und die Kinder verlieren dann auch die Lust. Das kann es dann ja auch nicht sein. Jeder muss wohl seinen eigenen Weg finden, aber Tips nehme ich natürlich immer dankbar an.


    Die "normalen" Spiele sind doch immer am Wochenende morgens. Unter der Woche am nachmittag haben wir mal ein paar Freundschaftsspiele gemacht, die wir gewonnen haben, waren aber auch ausgesuchte und unterlegene Gegner (davon gibt es bei uns nur sehr wenige) um der Mannschaft wenigstens mal ein paar Erfolgserlebnisse zu vermitteln.


    Und dass unser Ehrgeiz beim Kindertraining nichts oder zumindest nicht viel verloren hat weiß ich auch. Wenn Du aber in den Wettspielen so gar nicht auf die Füße kommst, dann kommt glaube ich jeder ins Grübeln und an diesem Punkt bin ich momentan. Ich hinterfrage im Augenblick einfach alles, nur kann mir keiner sagen, woran es nun liegt. Und mit Geduld allein ist hier auch nichts getan. Wenn es an mir liegt, dann möchte ich auch etwas ändern, bevor die Mannschaft auseinander bricht und die Kinder womöglich mein Versagen ausbaden müssen. Vielleicht war es ja sogar mein mangelnder Ehrgeiz, der zu der jetzigen Situation geführt hat.

    Und wenn "ich über die Wirkung meiner Worte manchmal einfach nur überrascht bin", was wird es dann helfen, den Spielern "einen "Einlauf" zu verpassen"? Vergiss nicht, es sind F-linge.

    Auch hier gilt, nicht vergessen dass wir in einem Forum schreiben. "Einlauf verpassen" heißt ja nicht, dass ich jemandem den Kopf abreiße, aber einmal deutlich ansprechen, dass verlieren zwar kein Problem ist aber verlieren ohne zu kämpfen schon, dass sollte ich schon.


    Ansonsten allen anderen herzlichen Dank, die versucht haben mir konstruktive Hinweise zu geben. Jetzt beginnt ja die Hallensaison, wo in erster Linie die Technik entscheidet, hier konnten wir in der Vergangenheit schon ein wenig mehr bewegen. Ich werde berichten.

    Ich bezog das darauf, dass Eigengewächs ca. 70% Ballbesitz feststellt, aber moniert, dass die Jungs nicht mal außer Atem seien. Die Argumentation war für mich nicht schlüssig. Dass eine Mannschaft, die 70 % Ballbesitz hat, nicht außer Atem gerät, ist doch kein Beweis für mangelnde Motivation. Offensichtlich sind die Spieler - zumindest einigermaßen - fit (Hat man im Breitensport ja auch nicht immer) . Wo sie die "Kondition" her haben, ist sekundär, aber sie verlieren die Kondition offensichtlich durch Eigengewächs' Training nicht.

    Wir hatten 70% Ballbesitz und waren dem Gegner zwischen den Strafräumen überlegen. Um dies in einen Vorteil umzumünzen, muss man sich schon einmal bewegen um den Ball durch Dribbeln oder Passen in den gegnerischen Strafraum zu bringen. Soweit so gut, wenn aber niemand mitläuft und sich anbietet um einen Angriff erfolgreich abzuschließen, dann kommt man auch nicht außer Atem. Und Ballbesitz hin oder her, wenn ich nicht außer Atem bin, dann habe ich nicht alles gegeben und damit kann doch niemand zufrieden sein.


    Wir haben den Kindern auch einmal erklärt, dass ein Angreifer oft den Abschluss suchen soll, anstatt immer auf den idealen Moment zu warten. Lieber 100x schießen und beim 101. Mal das Tor treffen, als gar keinen Torschuss abzugeben. Nach dem letzten Spiel meinten die Kinder, sie hätten ja geschossen und irgendwann wäre der Ball schon drin gewesen (dann hätte das Spiel aber glaube ich 2 Stunden dauern müssen). Auch hier merkte ich mal wieder, dass ich über die Wirkung meiner Worte manchmal einfach nur überrascht bin. Ich habe Ihnen das erklärt, da wir sonst zu wenig Torschüsse abgegeben haben und jetzt kommt das als Bumerang zurück, man man man....


    Nachdem ich das letzte Spiel jetzt halbwegs verdaut habe, werde ich nicht umhinkommen, den Kids beim nächsten Training einen "Einlauf" zu verpassen. Sie müssen halt verstehen, dass verlieren nicht schlimm ist, aber zu verlieren, weil man nicht alles gegeben hat, sehr wohl schlimm ist.


    Noch ein paar Anmerkungen: Ich habe nicht gesagt, dass wir oft überlegen waren, das war nur auf das letzte Spiel bezogen und von Überlegenheit zu sprechen, obwohl man deutlich verloren hat ist auch nicht wirklich treffend. Ich überlege halt im Moment einfach, woran es liegt. Meine Frau ist der Ansicht, mit den Spielern dieser Mannschaft ist nicht mehr drin, ich sehe das eher als Herausforderung. Es kann natürlich an mir liegen, obwohl ich mich stark an den DFB-Ausbildungsinhalten orientiere, also einen eigentlich mustergültigen Trainingsablauf habe (soll nicht überheblich klingen). Vielleicht gibt es aber auch einfach Kinder bzw. Mannschaften, bei denen einfach nichts klappt. Viele Eltern sprechen mich an, die der Ansicht sind, dass ihre Kinder viel gelernt haben, dass die Väter beim Bolzen mit ihren Kindern nicht mehr so einfach Zweikämpfe gewinnen und dass unser Schlussspiel im Training auch immer sehr gut anzuschauen ist. Aber dann kommt das Wettspiel und nichts funktioniert. Schon beim Aufwärmen schlägt mir die Lethargie der Kids entgegen. Hier muss ich schon immer stark antreiben. Vielleicht sind unsere Kinder auch einfach keine Frühaufsteher, denn wir haben noch NIE (!!!) ein Spiel am Morgen gewonnen. Spiele am Nachmittag haben wir häufig gewonnen (Und ja, ich sage den Kindern und Eltern regelmäßig, sie sollen nicht so spät ins Bett gehen vor dem Spiel). Tja, Fragen über Fragen für die ich keine Antworten habe.

    Hallo Toni,


    Spieler des Jahrgangs 2002 gehören ganz klar in die E-Jugend. Ich hatte letzte Saison auch einen Spieler, der hatte am 30.12.2002 Geburtstag. Keine Chance, dass er legal bei uns spielen durfte. Ausnahmegenehmigungen gibt es in unserem Fußballkreis nicht. Ich sehe keinerlei Chance für Dich, Deine beiden 2002er zu behalten.

    Ich bin allmählich der Verzweiflung nahe. Am letzten Wochenende hatten wir unser letzten Pflichtrasenspiel in diesem Jahr. Wir haben somit alle Pflichtspiele in dieser Hinrunde verloren, mit einem Torverhältnis von 5:70 in 8 Spielen. Wir haben i. d. R. gegen ältere Mannschaften gespielt, letzten Samstag hatten wir allerdings einen geschlossenen 2004er und somit jüngeren Jahrgang als Gegner. Wir hatten ca. 70% Ballbesitz und gefühlte 30 Torchancen (nicht eine ging rein). Wir haben deutlich verloren. Es klaffte selten eine so große Lücke zwischen Leistung im Training und Leistung im Spiel. Die Umsetzungsqualität ist miserabel und das wo wir im Training grundsätzlich sehr viele kleine Spielformen machen. Im Spiel wird nach meiner Einschätzung eine Leistung von 40-50% abgerufen, die Kinder agieren augenscheinlich sehr lustlos.


    Das Schlimmste aber war am Samstag, unsere Jungs waren nach der Niederlage total fröhlich, das hat die gar nicht gestört. Ich habe als Trainer ja immer gesagt, dass es nicht schlimm ist zu verlieren und dass Spaß das wichtigste ist, aber ich glaube ich bin über das Ziel hinaus geschossen. Selbst die Eltern sprachen mich an, dass sie es nicht verstehen können, dass die Kinder nach dem Spiel zu ihnen sagen, "ist doch kein Problem zu verlieren, hauptsache man hat Spaß". Nur, so spielen die Kids mittlerweile auch, als ob es ihnen nämlich wirklich egal ist, dass sie verlieren (z. B. kein ausgewechselter Spieler ist auch nur im Ansatz außer Atem). Spaß ist natürlich das wichtigste, aber zu verlieren ist immer scheiße, das muss auch so sein, sonst habe ich ja keinen Anreiz, beim nächsten Mal besser zu spielen.


    Ich bin mit meinem Latain am Ende, wir verlieren mittlerweile gegen jeden Gegner (auch gegen schwächere). Ich weiss nicht, was ich im Training noch ändern soll. Meiner Meinung nach, ist das alles irgendwie Kopfsache. Hat jemand einen schlauen Tipp für mich? Wie kann man die Kids motivieren, im Spiel alles zu geben. Denn mittlerweile habe ich keinerlei Spaß mehr an meinem Trainerjob, ich hoffe halt, dass der Spaß wiederkommt, aber wenn nicht, gibt es eine Kinderfußballmannschaft in Deutschland weniger. Vielleicht gehöre ich ja auch zu den Menschen, die einfach als Trainer ungeeignet sind, weil sie für die Kinder nicht die richtigen Worte finden. Vielleicht muss man ja einfach ein autoritärer Hund sein, andere Kinder im Verein werden gerne von solchen Trainern trainiert.

    Ich schließe mich Andrés Meinung an, dass man als Kindertrainer nicht alles in Echtzeit vormachen können sollte. Das wäre natürlich der Idealfall. In der Realität gibt es aber im Kinderfußball einen sehr großen Anteil an Vätern, die sich ob des Trainermangels bereit erklären, eine Mannschaft zu trainieren. Dieses Klientel sollte man keinesfalls vor den Kopf stoßen. Die Spreu vom Weizen trennt sich aber dann bei der täglichen Arbeit. Wer sich nicht bildet und wenig Bereitschaft zu einer persönlichen Weiterentwicklung zeigt, hat dann im Kinderfußball doch wieder nichts zu suchen.


    Ich bin ja selbst ein Vatertrainer, habe auch lange überlegt, ob ich das alles machen soll und will. Aber mir war von vornherein klar, dass ich eine solide Basis benötige. Daher habe ich auch eine Trainerlizenz (C-Breitenfußball) gemacht. Aber auch diese ist noch kein Garant für Qualität. Jeder Verkehrsteilnehmer hat ja auch einen Führerschein, Autofahren kann deswegen auch nicht jeder :thumbup: . Also geht die Weiterbildung immer weiter. Und das Wichtigste überhaupt (ist auch das Einzigste was ich von meinen Kids zwingend erwarte), dass man aus seinen Erfahrungen und Fehlern lernt. Ich denke, niemand in diesem Forum hat in seiner Trainerlaufbahn keine Fehler gemacht, für die er sich im Nachhinein nicht selbst in den Hintern treten würde. Die guten Trainer unterscheiden sich halt dadurch von den schlechten, dass sie aus diesen Fehlern lernen.


    Btw. ich kann maximal 4-6x den Ball jonglieren, habe mir aber erzwungenermaßen antrainiert, den linken Fuß benutzen zu können, so kann ich den Kids zumindest Beidfüßigkeit beim Passen vormachen. Übungen in Slowmotion vormachen zu können ist auch nicht das Problem. Ich habe vor meiner "Trainerlaufbahn" nie Fußball gespielt. Daher steht für mich fest, dass ich eine Mannschaft maximal bis zum Ende der E-Jugend trainieren werde, danach traue ich mir das nicht zu. Gegenüber meinen jetzigen Spielern gehe ich mit meinen begrenzten Fähigkeiten offen um. Ich motiviere sie damit sogar indem ich ihnen sage, da sie ja durch gutes Training schließlich besser werden wollen und sollen und dass der Tag kommt, an dem sie mich im Spiel schlagen werden (noch stecke ich die Kids in vielen Belangen locker in die Tasche, aber einige sind im 1:1 schon richtig gut und mit rumstehen und locker den Ball halten ist da für mich nichts mehr). Offenheit ist aber mit Ehrlichkeit gleichzusetzen und dass gehört für mich zu den Werten, die ein Trainer vorleben muss.

    Mich würde einmal interessieren, wie sehr Ihr beim Techniktraining auf die Genauigkeit der Ausführung achtet. Ich trainiere F-Junioren und bin meistens schon froh, wenn die Übungen halbwegs glatt laufen. Spaß haben die Kinder jedenfalls, was mir Aussagen der Eltern und die sehr hohe Trainingsbteiligung zeigen.


    Kleines Beispiel: Ihr macht Schusstraining. Mir fällt es jedenfalls echt schwer, genau festzustellen, wie der Ball getroffen wurde (z. B. Vollspann oder Innenspann) und wie man im Detail noch etwas an der jeweiligen Schusstechnik verbessern könnte. Es wird ja auch immer von einer individuellen Schusstechnik gesprochen. Im Regelfall gebe ich daher den jeweiligen Fußteil vor, mit dem geschossen werden soll. Aber wie gesagt ganz im Detail den Schuss zu prüfen kann und mache ich eigentlich nicht. Und mal ehrlich, wenn der Ball gut fliegt und im Tor landet ist den Kindern auch schwer zu vermitteln, dass das noch besser geht. Aber vielleicht ist das auch nicht Teil der F-Junioren-Ausbildung. Das goldene Lernalter beginnt ja erst in der E-Jugend, vielleicht ist hier dann das Detailtraining gefragt.


    Wie seht Ihr das und wie geht Ihr vor?