Spätestens nach Freitag Abend stellt sich mir die Frage, was ist eigentlich moderner Fußball. Wie wird er den Betrachtern verkauft und ist er wirklich so attraktiv, wie manche Leute einem das glauben lassen wollen?
Ich erinner mich noch daran, wie der Herr Klinsmann als Nationaltrainer eine neue, attraktivere Spielweise eingeführt hat und diese nachher als Trainer in München fortsetzen wollte. Auch unter Jogi Löw ist diese Handschrift immernoch zu erkennen. Worte, die bei mir hängengeblieben sind waren unter anderem: Offensivfußball, im Zweifel immer nach vorne zu passen (nie den Rückpass wählen) usw.
In der Nationalmannschaft ist mir vor einiger Zeit schon aufgefallen, dass dies zwar sehr gut funktionierte, jedoch das Spiel (zumindest die Tore) auf Konter angelegt ist. Für mich ist das weniger offensiv, sondern eher Mauertaktik und reaktionär.
In der Bundesliga spielten in den letzten 2-3 Jahren immer wieder Mannschaften überraschend erfolgreich mit eben diesen Tugenden (Mittelfeldpressing, schnelles Umschalten nach Ballgewinn). Vor allem Mainz, der BVB und letztes Jahr Hannover sind mir im Gedächtnis geblieben.
Als Außenseiter über Konter ins Spiel zu kommen ist sicherlich nichts verkehrtes, aber mir fiel doch auf, dass sich diese Mannschaften immer sehr schwer taten, wenn sie selbst das Spiel machen müssen.
Jetzt frag ich mich, ob es tatsächlich die Entwicklung im Fußball ist, 8 Verteidiger und 2 Stürmer aufzustellen und nurnoch auf Fehler der Gegner zu lauern um Punkte zu holen? Ich könnte mir vorstellen, dass es ziemlich langweilig werden könnte, wenn niemand mehr ein Spiel machen kann und sich 2 Mannschaften wie bei einer Festungsbelagerung mit 2 Burgen gegenüber stehen.