Wechsel Angriff-Abwehr in Halbzeit sinnvoll (KiFu)?

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  • Der DFB empfiehlt für den Kinderfußball mit 7'er-Mannschaften ja grob das 3-3 als Aufstellung, ich sehe diese auch in Abwandlungen allenthalben bei uns im Kreis und wir spielen mit einem 2-1-2-1 auch eine Abwandlung davon. Wir sind eine E-Jugend, jüngerer Jahrgang. Als Papa-Trainer habe ich erst nach und nach die Ziele des KiFu verinnerlicht und umgesetzt. Mein Kader ist recht groß (~20 Kinder) und hat leistungstechnisch eine recht große Streubreite. Da es im KiFu ja nicht um die Ergebnisse, sondern um die Erlebnisse gehen soll, und da jeder Spieler auf jeder Position gefördert werden soll, möchte ich jetzt der Tabelle eine Absage erteilen und eher einem Prinzip bei allen Spielen folgen, egal ob Pflicht- oder Freundschaftsspiel: Es spielen drei vorne und drei hinten. Die drei, die in der ersten Halbzeit vorne gespielt haben, spielen in der zweiten Halbzeit hinten und umgekehrt. Ich versuche, zwei Auswechselspieler mitzunehmen und halbwegs gleichmäßig durchzuwechseln, d.h. bei einer Halbzeit von 25 Minuten so ca. alle sechs Minuten.


    Ich habe das am vergangenen Wochenende erstmals so praktiziert und war ganz angetan. Die gewohnheitsmäßigen Stürmer (bzw. mindestens einer) fanden es doof, dass sie auch hinten spielen mussten. Wenn es die nächsten zwei trifft, wird es vermutlich auch Unmut geben. Diese Kinder gehören natürlich zu den besten Spielern. Sie und ihre Eltern erwarten meiner Einschätzung nach, dass ihre Kinder gleicher sein sollten als die anderen (in Anlehung an George Orwell's Animal Farm). Das wiederum geht mir total gegen den Strich, ich halte es eher mit den hehren Zielen des Fußballs, wie sie im Film "Der ganz große Traum" dargestellt werden: Fairness, Einsatzbereitschaft, Kameradschaft.


    Haltet Ihr mein Vorhaben für sinnvoll oder bin ich damit zu sehr der Prinzipienreiter?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich halte das für sinnvoll. Auch in meiner F maulen einige Spieler, wenn ich sie als Verteidiger aufstelle. Aber ich sage ihnen auch immer, dass das ja nicht heisst, dass sie hinten bleiben sollen und keine Tore schießen dürfen. Sondern es heisst vor allem, dass sie nicht vorne bleiben dürfen, wenn der Gegner den Ball hat und auf unser Tor losmarschiert. Und bei einigen bin ich wirklich überrascht, wie gut die auch in der Abwehr spielen.
    +
    Soweit alles positiv, jetzt kommt das aber: Manche Kinder kriegen die Umstellung nicht gut hin. D.h. erste HZ vorne, zweite hinten (oder umgekehrt), das klappt nicht so recht. Noch schlimmer ist es, wenn ich im laufenden Spiel umstellen will. Bessere Erfahrungen habe ich damit, nur von Spiel zu Spiel die Rollen zu tauschen. Allerdings ist dann das Gemaule noch größer.
    +
    Ich würde es weiter machen. Und den ehrgeizigen Eltern kannst Du das ja als die vielseitige Ausbildung verkaufen, die es ist - und die ja die Basis für jeden BuLi-Spieler bilden muss.
    +
    Grüße :)
    Oliver

  • d.h. bei einer Halbzeit von 25 Minuten so ca. alle sechs Minuten.


    Hi tobn,


    ich finde Deine Einstellung zu dem Ganzen sehr gut.


    Mein Tipp an Dich...probiere es einfach aus.


    Jede Mannschaft und jeder Gegner ist anders...und somit wirst Du bei einem Gegner nach 6 min Wechsel, alles richtig machen,
    und wiederum bei dem anderem, durch zu häufiges verschieben, zu viel durcheinander bringen.
    Ich würde mich da mit der Zeit nicht so festlegen.

  • AAaaaaaaaaalso:


    Wir haben mit meiner F am Samstag ein Meisterschafts-Spiel gehabt, da habe ich folgendes praktiziert
    (so "krass" zum 2.mal (beim 1.mal beim Demo Spiel im Rahmen der Fair-Play Liga (Sportschule Hennef) )


    ich wollte mal sehen, wie schnell sich die Kinder "umstellen" können, und welche Auswirkungen das hat.


    Habe den Kinder vorher erklärt, dass wir "extreme" Rotation machen in der 1.Halbzeit.
    (Vorab: es gibt "beste" Positionen bei einigen Kindern; dennoch rotieren wir ja viel von Spiel zu Spiel; so dass
    JEDER schon mehrfach Abwehr, Mittelfeld und Sturm gespielt hat (TW nur 50%, da die anderen nie wollen), dadurch gibt es auch jetzt schon Spieler die mehrere Positionen gut spielen, es geht aber sehr langsam voran).


    d.hies:
    ich spiele IMMER mit 2-3-1 System:


    Wir hatten 10 Kinder in der 1.HZ da:Wir haben alle ca. 3 Minuten gewechselt:
    LM, RM + ST gingen raus.
    LV wurde LM; ZM wurde ST, RV wurde EM
    LV, LM + ZM wurden neu besetzt von den EInwechselspieler (anders wie sie "rauskamen")


    JEDER Feldspieler hatet so in der 1,.Halbzeit ca. 13-14 Minuten gespielt gehabt und dabei 4 (!!) verschiedene Positionen gespielt gehabt.

  • Zuerst gleich mal vielen Dank für Euren Zuspruch, tut gut, wenn man so ein notorischer Grübler ist..


    ... Aber ich sage ihnen auch immer, dass das ja nicht heisst, dass sie hinten bleiben sollen und keine Tore schießen dürfen. Sondern es heisst vor allem, dass sie nicht vorne bleiben dürfen, wenn der Gegner den Ball hat und auf unser Tor losmarschiert.


    Ja, so werde ich das auch verkaufen, d.h. noch klarer als bisher.


    Soweit alles positiv, jetzt kommt das aber: Manche Kinder kriegen die Umstellung nicht gut hin. D.h. erste HZ vorne, zweite hinten (oder umgekehrt), das klappt nicht so recht. Noch schlimmer ist es, wenn ich im laufenden Spiel umstellen will. Bessere Erfahrungen habe ich damit, nur von Spiel zu Spiel die Rollen zu tauschen. Allerdings ist dann das Gemaule noch größer.


    Ich befürchte eben auch das noch größere Gemaule und auch die größere Schwierigkeit in der gleichmäßigen Aufteilung der Einsätze, da bei mir der Kader von Spiel zu Spiel variiert. Da hätte dann ein Spieler mal zweimal hintereinander Offensivdienst und ein anderer ist in der Abwehr, setzt dann einmal aus und kommt dann wieder in die Abwehr. Er erinnert sich dann doch gar nicht mehr daran, dass er davor vorne gespielt hat und in zwei Wochen auch dort spielen wird. Und was ist, wenn er dann auch noch absagen muss? Nee, ich verstehe, dass für manche die Umstellung schwierig ist, aber ich sehe das erstens bei meinen nicht so sehr und zweitens erkläre ich das dann auch zum Ausbildungsziel. :)


    ch würde es weiter machen. Und den ehrgeizigen Eltern kannst Du das ja als die vielseitige Ausbildung verkaufen, die es ist - und die ja die Basis für jeden BuLi-Spieler bilden muss.


    Sie denken dann aber an Messi und dessen Abwehrverhalten...



    ich finde Deine Einstellung zu dem Ganzen sehr gut.


    Na, das geht ja schon mal runter wie Öl. :)


    Mein Tipp an Dich...probiere es einfach aus.


    Habe ich und fand es gut. Das Spiel lief allerdings auch wirklich gut, am Ende siegten wir mit 3:2, das war für den Gegner, glaube ich, auch OK. Ich war regelrecht begeistert. Deshalb traf es mich ja auch so sehr, als am Tag drauf der Papa dieses einen Spielers, als ich ihn fragte, wie er es denn fand, sagte: "Naja, ehrlich gesagt nicht so toll."


    Jede Mannschaft und jeder Gegner ist anders...und somit wirst Du bei einem Gegner nach 6 min Wechsel, alles richtig machen,
    und wiederum bei dem anderem, durch zu häufiges verschieben, zu viel durcheinander bringen.
    Ich würde mich da mit der Zeit nicht so festlegen.


    Ich wechsele ja nach sechs Minuten nur jeweils einen Spieler aus, d.h. es sieht so aus:
    - ich habe vier Angreifer für die erste Halbzeit: a11, a12, a13, a14 und ebenso vier Verteidiger: v11, v12, v13, v14
    - für die zweite Halbzeit auch: a21 bis a24 und v21 bis v24.
    - Nun gilt: a11=v21, a12=v22, a13=v23, a14=a24 (d.h. ein Spieler, der in Halbzeit 1 hinten war, ist in HZ2 vorne und umgekehrt)
    - ich habe vier Spieler für drei Positionen, es spielen also am Anfang: a11, a12, a13 vorne und v11, v12 und v13 hinten. a14 und v14 sind draußen.
    - Nach ca. (sic!) sechs Minuten kommen a14 und v14 für a11 und v11 ins Spiel.
    - Nach ca. 12 Minuten kommen a11 und v11 wieder rein, a12 und v12 gehen raus.
    - Nach ca. 19 Minuten kommen a12 und v12 für a13 und v13. So bleibt es bis zur Halbzeit.


    Ich wechsele also nicht während der Halbzeit zwischen Angriff- und Abwehraufgaben.


    So spielt dann jeder Spieler ca. drei Viertel einer Halbzeit, die eine Hälfte der Spieler am Stück, die andere Hälfte in einem 6- und einem 12-Minuten-Block. Sollte einer damit konditionell überfordert sein, dann kann er früher raus kommen. Solange sie es aber durchhalten, möchte ich sie nicht frühzeitig rausholen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wir haben mit meiner F am Samstag ein Meisterschafts-Spiel gehabt, da habe ich folgendes praktiziert
    (so "krass" zum 2.mal (beim 1.mal beim Demo Spiel im Rahmen der Fair-Play Liga (Sportschule Hennef) ) ...


    So in dieser Art mache ich es oft im Training, wenn wir das Abschlussspiel im 7:7 oder 8:8 gestalten, da rückt dann jede Reihe alle paar Minuten um eine nach vorne, die vorderste wird zur hintersten. Und jede Mannschaft muss den Torwart rotieren, jeder muss im Tor gewesen sein, bevor der erste das zweite mal reingeht. Und dann alle drei Minuten der Torwartpfiff, alle sechs die Reihenrotation. Das hat, meine ich, auch schon was gebracht. Daneben bemühe ich mich natürlich aber auch um die Abschlussspiele in kleinen Teams, da ist nur die Aufteilung in Mannschaften und das Abstecken der Felder leider ziemlich zeitaufwendig..

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  • Du machst ja quasi nur eine leichte Rotation; Rechts und Links lässt du die Kinder selber entscheiden ??


    Also mein Fazit ist, dass es noch nicht sehr gut Fluppt. 3 Minuten ist einfach zu kurz...
    bzw sie müssen erstmal längere Spielerfahrung haben insgesamt...


    Nur am Rande: "nur" 0:3 lagen wir hinten (Dank des überragenen TW bei uns !) 2. HZ haben nicht mehr so
    nach dem Schema rotiert, sondern die Kinder viel länger auf den Positionen gelassen.
    Auf 3:3 herangekommen, dann 3:4 verloren.


    So bestimmen wir Trainer im Prinzip selber, ob wir gewinnen oder nicht ;)


    ...
    Man sollte, auch wenn es noch sooo verlockend ist, die Kinder auf eine Position festlegen !!!


    Wie gesagt, "Beste" Positionen gibt es auch bei meinen Kinder, aber durch das ofte Wechseln (innerhalb der Wochen) gewinnen sie einfach an Horizont. Aber es geht "langsam" voran, wenn man so als ganzes sieht. aber 8-9 Monate ist ja auch noch keine Zeit (seitdem bin ich Trainer von denen).


    So in dem Schema von Dir kannst du es sehr gut umsetzen; allerdings sind deine Kinder wohl schon "festgelegt" von aussen (Vater etc.). Da wird so eine Ausbildung natürlich leider etwas boykottiert oder sagen wir mal, gegengesteuert.


    Versuch die Kinder "auf deine" Seite zu bekommen. Sag denen Sinngemäß, dass sie dadurch besser werden später o.ä.

  • Du machst ja quasi nur eine leichte Rotation; Rechts und Links lässt du die Kinder selber entscheiden ??


    Mal so, mal so. Ich lasse sie mal komplett selbst entscheiden, wer wo spielt, d.h. dann diskutieren sie manchmal noch, wenn ich den Ball reinwerfe. Und im anderen (allerdings sehr seltenen, auch weil viel zu zeitaufwendigen) Extremfall gebe ich für jeden Spieler die Position am Anfang vor. Ab und an mache ich auch selbst mit. Und wir haben auch schon eine 'Raupenrotation' gemacht, d.h. hinten alle eine Position nach rechts, der Rechte eins nach vorne, dort alle eins nach links, der Linke nach vorne, dort wieder alle eins nach rechts, der Rechte ins Tor, bisheriger Torwart nach hinten links.


    Zitat

    Also mein Fazit ist, dass es noch nicht sehr gut Fluppt. 3 Minuten ist einfach zu kurz...
    bzw sie müssen erstmal längere Spielerfahrung haben insgesamt...


    Drei Minuten pro Position sind zu kurz, das denke ich auch. Damit wären sie bei mir auch größtenteils überfordert. Ich selbst evtl. auch.. ;)


    Ich hatte vor ca. drei Jahren in der Halle auch mal eine Zeit lang in Eishockey- oder Handballmanier rotiert. Das klappte bei einem Turnier ganz wunderbar, danach aber nicht mehr. So kam ich wieder davon ab und würde es so auch nicht mehr machen. Aber da setze ich im 1-2-1 von Spiel zu Spiel die Jungs durchaus immer mal wieder auf unterschiedliche Positionen.


    Zitat

    Nur am Rande: "nur" 0:3 lagen wir hinten (Dank des überragenen TW bei uns !) 2. HZ haben nicht mehr so
    nach dem Schema rotiert, sondern die Kinder viel länger auf den Positionen gelassen.
    Auf 3:3 herangekommen, dann 3:4 verloren.


    Naja, aber einen Versuch war es ja wohl wert.


    Zitat

    So bestimmen wir Trainer im Prinzip selber, ob wir gewinnen oder nicht ;)


    Das ist halt ein Teil meines Problems. Wir können gegen die meisten Gegner bestehen, wenn ich meine stärksten Spieler entsprechend ihrer Stärken aufstelle und sie um die Nächstbesten auf den unterstützenden Positionen ergänze. Das wäre dann die siegesorientierte Aufstellung. Aber das entspricht nicht den KiFu-Zielen.


    Zitat

    Man sollte, auch wenn es noch sooo verlockend ist, die Kinder auf eine Position festlegen !!!


    Kann es sein, dass da ein 'k' fehlt, so dass aus 'eine Position' stattdessen 'keine Position' wird?


    Zitat

    Wie gesagt, "Beste" Positionen gibt es auch bei meinen Kinder, aber durch das ofte Wechseln (innerhalb der Wochen) gewinnen sie einfach an Horizont. Aber es geht "langsam" voran, wenn man so als ganzes sieht. aber 8-9 Monate ist ja auch noch keine Zeit (seitdem bin ich Trainer von denen).


    Ich habe meine schon fast fünf Jahre... Es wird auch immer mal wieder sonderbare scheinbare Rückschläge geben, stelle dich schon mal drauf ein.



    Ja, probiere ich. Bei mindestens zwei von ihnen wird das sehr schwer werden.. Danke aber fürs Mutmachen.

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  • JEDER Feldspieler hatet so in der 1,.Halbzeit ca. 13-14 Minuten gespielt gehabt und dabei 4 (!!) verschiedene Positionen gespielt gehabt.

    Finde ich grundsätzlich gut, sehe aber den Nachteil, dass sich der Trainer fast ausschließlich mit Ein.- und Auswechslungen beschäftigt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Zitat Man sollte, auch wenn es noch sooo verlockend ist, die Kinder auf eine Position festlegen !!!


    Kann es sein, dass da ein 'k' fehlt, so dass aus 'eine Position' stattdessen 'keine Position' wird?



    ich habe das Wort NICHT vergessen (nach "Man sollte NICHT ...")



    Zitat von »saschatoni« JEDER Feldspieler hatet so in der 1,.Halbzeit ca. 13-14 Minuten gespielt gehabt und dabei 4 (!!) verschiedene Positionen gespielt gehabt.
    Finde ich grundsätzlich gut, sehe aber den Nachteil, dass sich der Trainer fast ausschließlich mit Ein.- und Auswechslungen beschäftigt.


    OHHH JAAAAAA ! Das war so !!!! Mein Co und ich haben dann versucht das aufzuteilen... klappte zwar, aber man bekam vom Spiel selber nicht so viel mit wie sonst !

  • Hallo zusammen,
    ich wechsle nur einige wenige Spieler und das abhängig vom Spielstand. Ich halte garnichts davon, Spieler nur wenige Minuten spielen zu lassen, denn wenn sie das spitz kriegen, dann bauen sie sich selber viel zu viel Druck auf, weil sie so schnell wie möglich zum Torerfolg kommen möchten und am Ende garnichts klappt.
    Ausserdem möchte ich mal sehen, wie ihr während eines Spiels andauernd den Torwart austauscht. Geht der mit normalem Trikot ins Tor und ohne Handschuhe oder unterbrecht ihr alle paar Minuten bis er sich umgezogen hat?
    Ausserdem finde ich es völlig sinnlos aus jedem Spieler einen Alrounder zu machen der alle Positionen irgendwie hin bekommt, aber nichts richtig. Ist in keiner Weise gewinnbringend, weder für das Team noch für den Spieler.


    Gruß Alex

  • Hallo zusammen,
    ich wechsle nur einige wenige Spieler und das abhängig vom Spielstand. Ich halte garnichts davon, Spieler nur wenige Minuten spielen zu lassen, denn wenn sie das spitz kriegen, dann bauen sie sich selber viel zu viel Druck auf, weil sie so schnell wie möglich zum Torerfolg kommen möchten und am Ende garnichts klappt.


    So wie ich es vorschlage, ist jeder drei Viertel einer Halbzeit im Angriff und drei Viertel einer Halbzeit in der Abwehr. Das sind doch nicht wenige Minuten? Ich wechsle ja immer nur zwei Spieler auf einmal (einen Angreifer und einen Abwehrspieler), die anderen vier Feldspieler bleiben ja auf dem Platz.


    Zitat

    Ausserdem möchte ich mal sehen, wie ihr während eines Spiels andauernd den Torwart austauscht.


    Das mache ich nicht. Ich wechsle ihn öfters mal in der Halbzeitpause, aber nicht während des Spiels.


    Zitat

    Ausserdem finde ich es völlig sinnlos aus jedem Spieler einen Alrounder zu machen der alle Positionen irgendwie hin bekommt, aber nichts richtig. Ist in keiner Weise gewinnbringend, weder für das Team noch für den Spieler.


    Bisher ist mir noch kein Spieler untergekommen, der nur auf einer Position spielen konnte.. Oder wollte -- naja, OK, diejenigen, die nur im Sturm spielen wollen, gibt es natürlich schon..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hallo tobn,


    habe seit den Bambini (damals noch ohne Kenntnis der KiFu-Ziele) so einiges ausprobiert (feste Positionen, Stammtorhüter, Wechsel der Positionen von Spiel zu Spiel etc.).


    Mittlerweile praktiziere ich es sehr, sehr einfach:
    Spiele/Turniere gehe ich bevorzugt mit 7+2 Kindern an, Aufstellung: TW-3-3 (keine Abwandlungen!), Wechsel ca. alle 5 Minuten (jeweils 1 Abwehrspieler + Stürmer), TW zur Halbzeit
    Frage an die Kids: "TW + Abwehr der 1. HZ gehen in der 2. HZ in den Sturm und umgekehrt, wer möchte was?" - Zack, die Kinder enscheiden sich selbst für TW, Abwehr, Sturm (das war anders, als der Wechsel erst fürs nächste Spiel in Aussicht gestellt wurde).
    Ansage an die Kids: "TW: Kasten sauberhalten, mitspielen, dem Gegner entgegen gehen; Abwehr: Tore verhindern, Tore schießen erlaubt, bei Ballverlust als erste zurück sein; Sturm: Tore schießen, bei Ballverlust helfen den Ball zurück zu holen; an alle: Spaß haben!" - Fertig!
    WO sie spielen (links, zentral, rechts) ist mir total egal! Das regeln die untereinander bzw. vergessen es während des Spieles eh so manches Mal. Bei unserem letzten F2-Spiel drillte der gegnerische Trainer seine Jungs voll auf links/zentral/rechts - dort blieben die Jungs sogar auch dann, wenn neben ihnen wieder unsere Stürmer vorbeidribbelten, so dass wir mehrfach in Überzahl bis zum Tor vordrangen.
    Ich korrigiere nur dann, wenn jemand extrem seine Aufgabe vernachlässigt, also z.B. Abwehr spielen soll und dann vorne nur auf weite Abschläge des TW wartet und überhaupt nicht zurück in die Abwehr rennt.


    Ich behaupte, dass man freier kaum spielen lassen kann. Ist doch auch für mich viel stressfreier.
    Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase läuft das Ganze auch immer besser. Die Kinder spielen teilweise traumhaft zusammen (gucken, passen), probieren aber auch immer wieder selbst vieles aus (dribbeln, Finten, Torschuss). Und ich? Stehe fast seelenruhig am Rand, schaue mir in aller Ruhe das Spiel an und bewundere die Fortschritte (die man gerade in dieser Saison bei uns sehr deutlich sehen kann). Natürlich ärgert mich (innerlich) jedes Gegentor, nach außen: cool bleiben, Kids motivieren 8)


    Die Eltern? Haben meine (unsere) Linie größtenteils akzeptiert bzw. stehen voll dahinter. Wäre mir ansonsten aber auch egal, ich sehe ja, wie die Kids sich entwickeln, das bleibt sogar dem größten Stinkstiefel nicht verborgen.


    Also, lieber tobn, nimm Dir die Zeit, probiere es über einen gewissen Zeitraum aus, setze Dich selbst nicht unter Druck und Du wirst sehen: Die Kinder machen das schon! Und wenn es nicht klappt, kannst Du immer noch etwas ändern, Ihr seid doch erst in der E.


    Viele Grüße
    Micha71

  • Wechsel ca. alle 5 Minuten (jeweils 1 Abwehrspieler + Stürmer)


    In der F wird ja bekanntlich 20min gespielt, d.h. also 3 *2 Auswechslungen pro HZ. Wow! Und das nennst Du sehr, sehr einfach? Hast Du sonst keinen Streß? ;)


    Lass die Kinder doch etwas länger am Stück drin - wenigstens 10min. Du hast ja wie Du sagst eh meist nur 2 Auswechselspieler dabei. Gib ihnen die Chance ins Spiel zu finden.

  • meine Kollege und ich haben es so geplant, dass wir zehn Kinder bei den Spielen dabei haben. TW drei hinten drei vorne, drei sind drausen. nach einen drittel der Halbzeit sollen die drei vorderen Spieler ausgewchselt werden die hinter rücken vor und die neuen kommen hinten rein. Beim nächsten Wechsel gehen wir genau so vor. In der Halbzeit wird der Torwart gewechselt und es geht nach dem gleichen muster weiter.


    Wir wollen unser Prinzip von der F-Jugend(TW +4) übernehmen. Sind gerade bei Freundschaftsspielen auf E-Jugend Feld am austesten, allerdings mit bisher guten erfahrungen.

  • Micha71: Danke für deine motivierende Antwort. Letztlich machst du es ja so ähnlich, wie ich es vorhabe, nur, dass ich bisher noch vorgebe, wer links, in der Mitte und rechts spielen möge. Das lasse ich wohl aber demnächst auch mal weg, mal sehen. Außerdem werde ich deine Anregung mal aufnehmen und die beiden Reihen wieder verflachen.


    Am Samstag kann ich das ja gleich machen. Nach einer Vielzahl von (nachvollziehbaren) Absagen wird das für uns wohl eine harte Prüfung bei unserem starken Lokalrivalen. Da werde ich evtl. vorher die anwesenden Eltern (vertraulich) vorbereiten müssen.

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  • In der F wird ja bekanntlich 20min gespielt, d.h. also 3 *2 Auswechslungen pro HZ. Wow! Und das nennst Du sehr, sehr einfach? Hast Du sonst keinen Streß? ;)


    Lass die Kinder doch etwas länger am Stück drin - wenigstens 10min. Du hast ja wie Du sagst eh meist nur 2 Auswechselspieler dabei. Gib ihnen die Chance ins Spiel zu finden.


    Bei uns sind es ja 25 Minuten pro Halbzeit, aber auch bei 20 sind drei Auswechslungen meiner Meinung nach nicht wirklich stressig (vor allem, wenn man nicht ständig die Mannschaft dirigiert) dazwischen liegen ja immerhin jeweils fünf Minuten. Und was die längere Spieldauer pro Spieler anbelangt: ich habe die Beobachtung gemacht, dass es Kinder gibt, die erst mal ins Spiel kommen müssen, es aber auch welche gibt, die sofort abgehen wie Schmidts Katze. Und manche von denen bauen dann auch schneller wieder ab, so dass es ihnen entgegen kommt, wenn sie nicht 15 bzw. 18 Minuten am Stück spielen müssen. Man muss da halt ein bisschen auf die Kinder eingehen.

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  • aber auch bei 20 sind drei Auswechslungen meiner Meinung nach nicht wirklich stressig (vor allem, wenn man nicht ständig die Mannschaft dirigiert) dazwischen liegen ja immerhin jeweils fünf Minuten. Und was die längere Spieldauer pro Spieler anbelangt: ich habe die Beobachtung gemacht, dass es Kin


    Das mit dem Streß war ja auch ein Witz, wie der geneigte Forenbenutzer unschwer am Zwinkersmilie erkennen kann.


    Im Ernst: Ich halte von so festen Plänen gar nix. Da rennen zwei F-Jug. einfach mal zusammen und einer weint. Meine Güte, dann nehme ich den raus und wenn er keinen Bock mehr hat, muss er auch nicht mehr rein. 5min Rhythmus hin oder her. Gut finde ich, dass ihr Euch bemüht, dass alle spielen dürfen die dabei sind. Mein Tipp: Nehmt es etwas lockerer und macht kein Projektmanagement d'raus. Das positiv lockerer überträgt sich auf die Kinder und auf die gesamte Atmosphäre. Die Dinge zu ernst nehmen bringt nix.

  • Das mit dem Streß war ja auch ein Witz, wie der geneigte Forenbenutzer unschwer am Zwinkersmilie erkennen kann.


    Sorry, da war ich zu ignorant.


    Zitat

    Im Ernst: Ich halte von so festen Plänen gar nix. Da rennen zwei F-Jug. einfach mal zusammen und einer weint. Meine Güte, dann nehme ich den raus und wenn er keinen Bock mehr hat, muss er auch nicht mehr rein. 5min Rhythmus hin oder her. Gut finde ich, dass ihr Euch bemüht, dass alle spielen dürfen die dabei sind. Mein Tipp: Nehmt es etwas lockerer und macht kein Projektmanagement d'raus. Das positiv lockerer überträgt sich auf die Kinder und auf die gesamte Atmosphäre. Die Dinge zu ernst nehmen bringt nix.


    Keine Angst, der Plan ist nicht in Stein gemeißelt, er dient mir aber zur Orientierung, das finde ich ganz hilfreich, weil ich sonst schon desöfteren festgestellt habe, dass bei bereits fortgeschrittener Spieldauer Spieler XY von mir übersehen wurde. Und das tut mir dann im Nachhinein immer furchtbar leid. Um das zu vermeiden habe ich ganz gerne vorab einen gewissen Spielplan, von dem ich aber natürlich je nach Spielverlauf abweiche.


    Die Kinder nehmen das mit den regelmäßigen Wechseln bisher übrigens sehr gut auf. Da geht es ja auch sehr um die Gerechtigkeit.. Die Naseweise haben mich auch schon darauf hingewiesen, dass es keine gute Idee wäre, mitten in einem Angriff auszuwechseln, da konnte ich dann gleich erklären, dass ich mir da schon passende Momente heraussuche.

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