nichts geht mir im Moment mehr auf den Keks, als wenn der traurige, die Seele verletzte, dem Kifu feindliche Bankdrücker als Argumentation für
den Kifu herhalten muss. und dieser Frust muss weg.
ich möchte hier keinen Ersatzdiskussion für den Kifu führen, sondern ganz allein das Thema Bankdrücker angehen.
ganz wichtig, ich schreibe hier ab E-Jugend (vorher ist das für mich nämlich kein Thema, bei Gegenargumenten also nicht den 6jährigen aufzeigen)
für mich gehörte in der E-Jugend das Bankdrücken zu meiner Ausbildungskonzeption.
alle, ob besser oder schlechter, lernten bei mir auf der Bank sitzen, und zwar nicht nur 1/2 Halbzeit sondern auch ein ganzes Spiel.
alle sollten das auch mal kennen lernen, wie das ist nur mal zuzuschauen.
von Traurigkeit oder verletzter Seele hab ich nichts gemerkt, im Gegenteil, den meistens Gaudi und Stimmung hatten die auf der Bank.
es kommt natürlich darauf an, wie man das thema mit den Jungs gemeinsam anpackt.
die wussten, dass der, der z.B. ein ganzes Spiel draussen war, im nächsten Spiel voll spielten, egal wer als Gegner kam.
das hat natürlich was mit Vertrauensbildung zu tun.
die Jungs konnten damit wesentlich besser umgehen, als ich gedacht habe
2 Beispiele: die beiden Besten waren von Anfang an auf der Bank. trotzdem klare Führung für uns. in der Halbzeit
die Frage: wollt ihr jetzt schon rein? Antwort von beiden: ne wir warten noch. 15 Minuten vor Schluss: Spiel war eigendlich entschieden.
Kommt geht jetzt rein, damit ihr zumindest noch etwas spielt. Antwort: Nee lass die heute mal durchspielen, es läuft doch gut.
2. Beispiel
starker Gegner, Superspiel, 3 schwächere auf der Bank. 20 Minuten vor Schluss, hab ich mit mir selbst geredet: wie soll ich jetzt nur auswechseln?
irgendwie haben die Kids das mitbekommen. Sie haben sich leise unterhalten und dann sagte einer zu mir: Günter lass sie so weiterspielen,wir wechseln nur
wenn einer verletzt wird, wir spielen dann halt am nächsten Samstag.
Obwohl da wieder einer der stärkeren Gegner kam, hab ich die selbstverständlich von Anfang an und lange spielen lassen.
das entgegengebrachte Vertrauen habe ich natürlich nie aufs Spiel gesetzt.
zu diesen Einstellungen bedarf es natürlich einer längeren Vorbereitung und Überzeugungsarbeit durch viele gemeinsame Gespräche.
ich kann natürlich nicht ausschliessen, dass ich ganz andersgeartete Fussballjungs hatte.
Günter
