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  • grätsche!


    ich mache das ehrenamt vor allem auch für die kinder, denen gerade nicht durch ihr löwenherz und einsatz sportlich eh alles zufliegt.
    ich mache es für die netten, stillen und ruhigen kinder, die sich bewegen, die sport in der gruppe erleben wollen.
    wenn diesen kindern eine tolle aktion gelang, war das für mich mehr wert als das soundsovielte tor des stürmertors, ganz ehrlich.
    sicher ist erfolg toll, und man erhält eine anerkennung für seine arbeit, aber aus einer truppe von nicht so begabten und verträumten kindern ein team zu formen, das ist das größte für mich!
    das sie spass am fußball haben und zumindest, wenn fußek nicht das richtie war, irgendeinen sport weiterhin machen, das ist meine aufgabe in meinem ehrenamt fußball.

  • @Günther Toller Beitrag



    Und nun bin ich wieder beim Ausgangspunkt meiner Frage angelangt.


    Wie nicht anders zu erwarten (Belehrungsresistent , in meinem 1 Jahr als Trainer darf ich das) werde ich ein paar dieser Kopf hoch in mein Training einbauen.


    Natürlich 2 Stunden durch und von unentwegtem Geschrei meinerseits unterstützt.


    Die dies nicht schaffen werden Liegestütz pumpen oder Runden lauf....das lass ich mir noch einfallen. :evil:


    :D :D



    Zu meiner Motivation als Trainer (ich bin ja nur der Co, obwohl ich mehr Trainings mache als der richtige).


    Ich wollte meinem Sohn der auch in der Mannschaft mitspielt eine faire Chance bieten Selbstbewustsein und Selbstvertrauen aufzubauen, und Ihm (einem eigentlich untalentierten Kind, er hat Dyspraxie) gleiche Möglichkeiten bieten wie allen anderen.


    Dyspraxie bedeutet fürs Fußball er braucht mind. 2-3 x so lange um etwas motorisch zu erlernen und umzusetzen wie ein 'normales' Kind.


    Ich sehe die Dinge also vom schwächsten Glied der Wandermannschaft ( Andre), und habe unendlich viel Geduld mit Kindern.


    Und sind wir mal Ehrlich nichts ist für Kinder schlimmer als als letzter beim Fußball,Handball,Basketball, Völkerball.... in die Mannschaft gewählt zu werden.


    Der zweite Grund ist das es genug 16-18jährige gibt die mit Drogen oder Alkohloproblemen auf diversen Neurologischen Stationen landen , oder mit dem Gesetz in Konflikt kommen.



    Wie lange ich also wirklich mit den Jungs die Übungen durchführen werde , werde ich dann sehen wenn ich die Übungen machen werden und welche Kinder bei dem jeweiligem Training anwesend sind und wie Sie funktionieren.


    Und das ist eine Sache die mir kein Verband vorschreiben kann, die muß jeder Trainer für sich selber entscheiden.Der eine besser der andere schlechter. :!:

  • ich mache das ehrenamt vor allem auch für die kinder, denen gerade nicht durch ihr löwenherz und einsatz sportlich eh alles zufliegt.

    Ich glaube wir sind eh einer Meinung. Diejenigen mit Löwenherz, Charakter und Mut - aber ohne das nötige Talent. Die trotzdem in jedes Training kommen, egal ob es regnet wie sau oder nicht. Diejenigen, die einfach nicht aufgeben, obwohl sie genau wissen, das sie es viiiiiel schwerer haben wie der Top-Stürmer den Du ansprichst, mit dem soundsovieleten Tor. Diejenigen, die seit Jahren dem Traum eines jeden fußballspielenden Kindes nachlaufen - ein Tor schießen! Usw.


    Ich meine nicht den talentierten Stürmer, der zur Mutter eines Teamkollegen sagt: "Du kannst mich mal!" ...


    Ich denke wir meine echt die gleichen Kinder ....

  • Zunächst mal, will ich sagen, dass ich diese Diskussion erfreulich sachlich empfinde, so soll es sein. Dass sich das Thema im Thread ein wenig verselbständigt hat, spielt für mich dabei keine Rolle.


    Günter Gräfe hat einen Beitrag tiert und bearbeitet, zu dem ich auch unbedingt etwas sagen will:

    warum? ganz einfach: bei der kreisauswahl sind die besten, hochmotivierten jungs, die sich alle präsentieren wollen.
    in den heimteams sind sie dann lockerer, unkonzentrierter und selbst das ball holen dauert länger. hinzu kommen schwächere kinder.
    frage: taugen diese vorgaben des dfb nun als unbedingte vorgabe oder muss man grundsätzlich mit bausteinen arbeiten und sein eigens ding machen?
    und könnte dann nicht auch, wie oben bei anderen beschrieben, manch anderes hinzu kommen, das der dfb nicht auf der liste hat?
    warum sollte dies dann falsch sein, wenn das vorbildtraining doch auch an der realität der meisten jugendteams vorbei geht?

    Organisiertes, strukturiertes Training UND deren Durchführung auf dem Platz hat in meinen Augen nahezu nichts mit der Trainingsgruppe zu tun. Das Organisationsformen, Abläufe etc. im eigenen Training nicht so reibungslos funktionieren, wie bei der Kreisauswahl/Leistungsteams/etc. wird von vielen Trainern gerne auf das Argument der nicht so talentierten und weniger motivierten Trainingsgruppe geschoben/reduziert.


    Dem muss ich entschieden widersprechen. Egal wie talentiert eine Gruppe ist, das Ballholen, das Organisieren der nächsten Übung, das Zuhören, etc. kann überall gleich ablaufen und hierfür ist einzig und alleine der Trainer verantwortlich. Ich trainiere zwar eine Leistungsmannschaft, aber erstens habe ich früher eine nicht ganz leistungsorientierte Mannschaft trainiert und zweitens trainiere ich regelmäßig Fussball-AGs und arbeite in Fussballferienschulen, wo wirklich auch die untalentiertesten (habe wirklich schon die extremsten Beispiele : 10jähriger, der nicht auf einem Bein stehen konnte.) und unmotiviertesten (von Eltern in das Camp "genötigt") Kinder teilnehmen.
    Als ich die ertsne Male solche Gruppen trainierte, argumentierte ich ähnlich, aber mittlerweile habe ich mich in diesem Punkt als Trainer deutlich weiterentwickelt, Erfahrungen gemacht und mein Training läuft mit JEDER Trainingsgruppe nahezu gleich ab. Lediglich die Inhalte bzw. vor allem den Schwerpunkt des Coachens verändert sich bei unterschiedlicher sportlicher Begabung.


    Ich habe mittlerweile feste Regeln und Vorstellungen, an die sich die Kinder halten müssen, um einen reibungslosen, organisierten Trainingsbetrieb gewährleisten zu können. In den ersten Einheiten ist es mein vordergründiges Ziel (vor allen sportlichen Inhalten), dass die Kinder diese Inhalte verinnerlichen, damit dadurch in den weiteren 10-11 Monaten (in Fussballferienschulen 4-5 Tage) die maximale Ausnutzung der Trainingszeit möglich ist.
    Vor dem ersten Training stelle ich den Kindern fogende Regeln vor:
    1) Wenn ich etwas ansage (meistens hole ich sie hierzu in einem Halbkreis zusammen) dann sollen sie mich ansehen und dann rede nur ich. Fragen können in Anschluß gestellt werden.
    2) Bevor sie zusammenkommen fordere ich sie auf, die Bälle ins Tor zu legen, damit sie nicht mit den Bällen rumspielen, dribbeln, tippen und wirklich aufmerksam zuhören können. Außerdem stelle ich mich so hin, dass in meinem Rücken möglichst keine anderen Mannschaften trainieren, die die Blicke der Kinder von mir lösen und auf deren Geschehen lenken.
    3) Die Aufforerung "Zusammenkommen, Bälle ins Tor!" beinhaltet zwingend:
    - dies sofort zu tun, und nicht noch ein oder zweimal aufs Tor zu schießen, zu dribbeln etc.
    - den Ball sicher und genau, d.h. aus nächster Nähe und möglichst rollend ins Tor zu befördern. Schießen aus der Distanz beinhaltet das Risiko des Abschießens eines Mitspielers sowie die Möglichkeit des Fehlschusses, der durch weiteres Ballholen Zeit kostet.
    4) Streitigkeiten und Unsportlichkeiten werden generell überhaupt nicht toleriert und haben persönliche bzw. in Wettkampfformen auch die Mannschaft betreffende forlgen. Z.B. Elfmeter für den Gegner, Zeitlicher Ausschluß eines Spielers etc.
    5) Foulspiele passieren. Ich will das die Kinder vollen Einsatz zeigen, dann passieren auch Fouls. Absichtliche Fouls, also Unsportlichkeiten sind dabei absolut untolerierbar und haben auf jeden Fall eine temporäre Sperre zur Folge.(Kommen aber ziemlich schnell auch überhaupt nicht mehr vor, dauert maximal einen Monat). Nach einem Foul wird abgeklatscht und weiter geht es.
    6) Zwischen den Übungen gibt es mehrere kurze Trinkpausen. In denen baue ich neue Übungen auf. Reicht die Zeit zum Aufbau nicht aus, so können die Kinder Ballarbeit machen, d.h. keine Torschüsse, sondern Dribbling, Jonglieren oder Passen etc.
    7) Am Ende einer Übung, also VOR der Trinkpause teile ich Spieler zum Abbau der Übung ein. Karl und Emil sammeln die Kappen ein, Stefan und Marc die Leibchen etc. Erst wenn alles abgebaut ist, darf getrunken werden.
    8) Mit den Getränken darf nie rumgespritzt werden.
    9) Bei jeder Übung/Spielform hat der Spieler, der einen Ball wegschießt diesen SOFORT zu holen. Egal ob dadurch seine Mannschaft in Unterzahl agieren muss o.ä.. Erst wenn der Ball wieder im Tor ist, darf er wieder eingreifen. Bei bestimmten Übungen kann es vorkommen, dass andere Spieler den Ball holen müssen, aber das sage ich dann explizit an.
    10) Ich mache den Kindern klar, dass ich nicht gewillt bin erstens zu schreien und zweitens Fehlverhalten mehr als zweimal in Folge anzusprechen, bevor der Spieler reagiert. In ruhigem Ton mache ich dem betreffenden Kind dann klar, dass dreimal die gleiche ANsage deutlich zuviel ist.


    Es gibt sicherlich noch ein paar weitere kleine Regeln, die ich gerade nicht aufgeführt habe, aber im Grunde reichen diese Rituale/Regeln um die Trainingszeit zu maximieren. Es geht deutlich weiniger Zeit beim Wechsel der Übungsformen verloren.


    Dies ist auch alles möglich mit weniger talentierten Gruppen.
    Wer aber solchen kleinen Regeln keine Beachtung beimißt, der wird auch eine Auswahlgruppe nicht effektiv trainieren können, denn Talent und Motivation hin oder her, die machen genauso ihre Faxen, kommen langsam zusammen, prellen den Ball bei Ansagen, etc.



    Dass soll es erstmal gewesen sein, und ist mehr als Rat denn als Kritik an Trainern zu verstehen. Ich habe mir genannte Dinge in meinen ersten Trainerjahren bei zwei (etxrem guten) Trainern abgeschaut und nachgemacht bzw. ähnlich verarbeitet, und konnte erlernen wie kleine Dinge die ganze Trainingarbeit vereinfachen und optimieren können.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Sir Alex,


    du hast meinen Trainingsablauf beschrieben,


    und ich stimme dir zu, das hat nichts mit dem Können der einzelnen Spieler zu tun, und auch gar nicht welches Training du anbietest.


    diese Vorgehensweise habe ich bisher noch auf keinem Trainerlehrgang vermittelt bekommen. obwohl es doch so wichtig ist.,


    Diese von dir aufgeführte Regeln sollte sich jeder Trainer hinter die Ohren schreiben.


    und ich hab festgestellt, die Kinder wollen das so, achten nach einer gewissen Zeit selbst auf die Einhaltung dieser Regularien, im letzten Jahr habe ich fast
    gar nicht mehr regulierend eingreifen müssen.


    Hatte aber den Vorteil, dass ich dafür 8 Jahre Zeit hatte, das nach und nach einzuführen, ohne Druck ausüben zu müssen.


    Günter

  • Ich muss noch einen draufsetzen, ist halt eines meiner Lieblingsthemen.


    mit meinem sohn, 7. Klasse Gymnasium einen Test gemacht.


    über welche Lehrer ärgerst du dich am meisten


    dann : welche Lehrer findest du wirklich als die besten Lehrer und wo er am meisten lernt und wen er gern im nächsten Jahr behalten würde.


    Ergebnis: bis auf eine Ausnahme waren es die gleichen Namen, es waren die die eine konsequente Einstellung haben.


    glaubt mir, im Fussball ist es ähnlich


    Günter

  • so wie alex das beschreibt ist das super und sicher auch das ziel eines jeden trainierenden. jedoch konnte ich schon feststellen, dass das alles nicht viel nützt, wenn du ein, oder zwei "erziehungsresistente" kinder in der mannschaft hast. kinder die an keinem ball, hütchen oder gar mitspieler vorbeigehen können ohne gegenzutreten, oder sonstirgendwie in 'interaktion' zu treten.


    wenn du relativ gleichstarke motivierte kinder in einer gruppe trainierst, hast du immer den vorteil, das du kleine gruppen einteilen kannst, in denen dann auch gut und selbstständig trainiert wird.


    mußt du unterschiedlich starke kids "unter einen hut" bringen, klappt das leider nicht so gut. du mußt den kindern gerecht werden und unterschiedlich erklären und unterschiedliche übungen heraussuchen, dh es gibt immer zeiten, in denen ein teil der kinder allein ihre übungen machen müssen----was dann leider nicht immer mit der nötigen intensität und genauigkeit geschieht, da die wenigsten vereine zwei, oder mehr trainer für eine altersklasse haben (grade in den kleinen vereinen, die ja auch das "sammelbecken" der unterschiedlichst motivierten und talentierten kinder sind steht meist nur ein trainer allein da).


    sicher ist es mit der konsequenz auch so eine sache, wenn ich regeln aufstelle, muß ich sie auch durchsetzten können, drohe ich mit sperre, bei fehlverhalten, muß ich mir auch im klaren sein, das dann die ganze mannschaft nicht antreten kann, da oft kaum genug spieler da sind, um die truppe überhaupt voll zu bekommen. ergo, ich trete nicht an aus "diziplinarischen massnahmen" und zahle als verein noch strafe.


    irgendwie kommt man bei allem immer wieder darauf, das alles mit der anzahl der kinder im verein steht und fällt und so wie der demographische wandel und die 'landflucht' von statten geht, wird die kinderzahl wohl noch 'ne weile weiter fallen und die probleme größer werden. :|


    prinzipiell bin ich aber ein fan von klaren regeln und deren durchsetzung---auch wenn man damit oft als "(zu)streng" abgestempelt wird.


    gruß

  • zu dem letzten Beitrag von DSV würde ich gerne deine Meinung hören, da ich an dieser Konstellation bei einer C-Jugend auch gescheitert bin.
    Konnte mich im Verein nicht durchsetzen, da ja jeder spielen muss, da ja jeder gebraucht wird.
    diese Truppe befand sich 1 Jahr später in der Auflösung.


    Günter

  • Dann will ich mich mal versuchen.


    Thema besonders "schwere Fälle" von disziplinlosen Spielern:


    1) Da ich mein EInsatzgebiet in meinen 10-12 Trainerjahren eigentlich ausschlißlich bis zur älteren D-Jugend (eventuell in Ferienschulen mit jüngerer C-Jugend) war, kann ich nicht wirklich mit großen eigenen Erfahrungen aufwarten.
    Grundsätzlich glaube ich, dass es in der C-Jugend deutlich schwerer ist, an der Disziplin und dem Verhalten von Spielern zu arbeiten. Deshalb ärgere ich mich auch grundsätzlich über G-, f- oder E-Jugendtrainer, die ihren "Superstars" alles durchgehen lassen. Die dürfen im Spiel nachtreten, den Schieri anmeckern etc. und bleiben trotzdem auf dem Feld. Leidtragender ist hierbei das Kind, denn wie erwähnt je höher das Alter desto schwerer sind solche DInge zu erlernen. (Ich hbe mal gelesen/gelernt, die wissenschaftliche Quelle kann ich nicht mehr nennen das sich die Grundformen eines Charakters bis zum 9 oder 10 Lebensjahr heranbilden) Deshalb ist es zwingend notwendig, dass man die Trainer in diesen Jahrgängen sensibilisiert. Zum Wohle des Kindes.
    Mittlerweile spielen von mir trainierte Kinder in den Männern. Außerdem kenne ich einen ordentlichen Teil talentierter junger Männerspieler diverser Vereine der Region schon seit E-, D- und C-Jugendalter (aufgrund meiner Trainertätigkeit kenne ich stets nahezu alle talentierten D-Jugendspieler unserers Großraumes). Spieler die heute durch Undiszipliniertheitenauffallen, taten dies auch als 11jährige. Spieler die Trainer hatten, die es ihnen "austrainierten" haben diese zweifelhafte Gabe meist komplett abgelegt, und Spieler, die eh nie dazu neigten tun dies weiterhin nicht.



    So nun zur genauen Fragestellung:
    Ich denke, dem Großteil der Problemspieler kann man durch konsequentes Handeln in ein funktionierenden "Spieler" wandeln. D.h. nicht, dass sie nicht hin wieder über die Stränge schlagen und ihre Grenzen ausloten, aber das sehe ich nicht als Problem, dass gehört zu lebhaften Jungen halt auch dazu.


    Was macht man nun mit einem "Problemspieler", der nicht in erträgliche halbwegs funktionierende Bahnen zu bringen ist?
    Ich denke soclh "harte Fälle" sind die Ausnahme, zwei oder gar mehrere davon in einer Mannschaft halte ich für extrem unwahrscheinlich. Vielmehr sind einige "Mitläufer" an der Seite eines extremen Problemkindes schwer/nicht zu händeln, aber ohne den "Hauptprotagonisten" händelbar. So zumindest meine Erfahrung.
    Und genau deshalb auch meine, wahrscheinlich hart klingende Meinung, wenn man einen solchen "Chaoten" hat, bei dem auch gutes Zureden, persönliche Gespäche, disziplinarische Maßnahmen, etc. nicht wirken:
    Dieser Spieler muss zum Wohle aller anderen aus der Gruppe entfernt werden. (Wie gesagt nicht leichtfertig, sondern nachdem andere Maßnahmen nicht wirken). Ich habe das Wohl (Spaß und sportliche Entwicklung) ALLER Kinder zu beachten.
    Irgendwann sind sonst die funktionierenden Kinder demotiviert und hören auf/wechseln.
    Die "halben" Problemkinder kann ich nur händeln, wenn dieser eine nicht dabei ist, also ist auch zu derem Wohle.
    Ich stehe also vor der Wahl: das Wohl von ca 10 gegen das Wohl von einem.


    Wir hatten in vielen Jahren der Fussballfeienschulen einmal einen Fall, wo wir den Eltern mitteilen mussten, dass er sein Geld anteilmäßig zurückbekommt, aber für uns nicht mehr tragbar ist. Dies erfolgte aber erst, nachdem wir am Tag zuvor schon ein Gespräch mit der Mutter hatten. Sicherlich ist es eine harte Enscheidung, und sicherlich fällt sie auch schwer, aber es gibt extreme Situationen, in denen man zwischen Einzelfall und dem Wohle aller abwägen und harte Enscheidungen treffen muss. Um das nochmal zu betonen, ist dies aber keine schnelle, überhastete Entscheidung, sondern es laufen verschiedene Vorstufen, wie EInzelgespräche, Disziplinmaßnahmen, etc. vorran.


    Und bezogen auf einen kleinen Verein, der nur kleine Kader hat, kann in meinen Augen die Konseuenz nur die gleiche sein.
    Ich würde in Vorstufen ihn auch dann vom Wettkampf suspensieren (sofern sein Verhalten diese Konsequenz nötig werden läßt), wenn ich dann mal ein Spiel/Turnier mal ohne Wechselspieler oder in Unterzahl absolvieren muss(eventuell kann man sich einen deutlich jüngeren Spieler ja mal ausleihen).
    Wenn der junge merkt und weiß, dass man ihn eh braucht, weil man sonst zuwenig hat, wird man ihn eh nicht "erziehen" können. Gerade das konsequente Handeln bei besonders "wertvollen" Spielern oder in besonders schwierigen Momenten (Spielermangel) bietet die größtmögliche Chance und Effizienz der Maßnahme.
    Gerade in älteren Jahrgängen (D-Jugend, C-Jugend) erreicht man vielleicht auch gerade durch eine solche Maßnahme, dass die Mitspieler "helfen" diesen Spieler zu erziehen, da er mit seinem Verhalten die ganze Mannschaft schwächt bzw. gefährdet. Hierbei können Führungsspieler bzw. seine Freunde auch eine Chance sein, da er auf deren Worte/Verhalten anders reagiert.
    Sollte selbst das nicht helfen, dann muss man sich von dem Spieler trennen, sonst steht man eh recht bald vor dem Problem, dass andere Spieler die Lust verlieren.


    Das ist meine momentane Sicht der Dinge, gestützt auf eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen von Trainerkollegen.
    Fussball ist ein Teamsport, hierbei sollte das Team und jedes einzelne Teammitglied im Vordergrund stehen. Wenn aber ein einzelner stetig und ohne Besserung das ganze Team sabotiert, so muss zum Wohle aller anderen entscheiden.


    Wenn Trainer allerdings frühzeitig (in jungen Jahren) und konsequent gegen solches Verhalten steuern, bin ich der festen Überzeugung, dass solche Fälle die absolute Ausnahme bedeuten.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    • Offizieller Beitrag

    An alle, die an den DFB-Prinzipien - auch "ausnahmsweise" zweifeln - sei gesagt: Schaut nach Südafrika und ihr habt den Beweis dafür, was man mit guter und durchdachter Nachwuchsarbeit erreichen kann...die Jungs dort kamen irgendwann mal aus unseren Reihen und wurden nach eben diesen Richtlinien trainiert....und was für Toptalente gut ist, kann im Allgemeinen nicht schlecht für die Basis sein.

    Sorry, Sir Alex, ich treffe das Thema nicht wirklich, aber ich kann das nicht so stehen lassen!


    Das ist für mich ein Hammer und ich provoziere: O-Ton DFB, mir fehlen nur noch die einleitenden Worte und Passbilder von Zwanziger und Sammer.
    Dies hat nichts mit der Basis zu tun, sondern mit der Förderung der U-Auswahlen und was dort passiert, ist schlecht für die Basis. Wer meint denn ernsthaft, in der Mehrzahl der Vereine wird nach DFB-Richtlinien trainiert?


    Die Gründe für diese starke Mannschaft sind:
    1. Die Änderung der Einbürgerungsrechte im Jahr 2000 (?). Merkel war damals dagegen und ist heute der größte Fan unserer Multi-Kulti-Truppe. Der Anteil Deutscher mit Migrationshintergrund liegt beim DFB-Aufgebot knapp unter 50 Prozent.
    2. Das Überziehen Deutschlands mit Stützpunkten. Es gehen heute wesentlich weniger Talente verloren als früher.


    Es ist das Bekenntnis zur Elite, was uns so stark macht und dort findet die Förderung überwiegend statt. Die meisten Gelder gehen dort hinein, die Basis bekommt, Achtung Provokation: Brot und Spiele. Big Bopper hat mal geschrieben: ohne Basis keine Elite ---> also, wo sollte man mit der Förderung anfangen? Richtig Eliteförderung rockt..


    Die Erfolge kommen nicht aus dem Ausbildungskonzept des Kinderfußballs. Ich befürworte diese Konzept oder besser: kein Konzept wäre die schlechtere Variante. Es ist eine Richtlinie, an die sich unerfahrene Trainer unbedingt halten sollten.
    Ich halte nichts vom "Ausbildungs-Schubladensystem". Was ist mit den Dicken, Dünnen, Schwachen, Starken, Spätentwicklern und Quereinsteigern? Wo findet die unterschiedliche Entwicklung von Jungs und Mädchen ihren Niederschlag? Nicht die Ausnahme bestätigt die Regel, die Regel ist die Ausnahme.
    Deshalb unterstütze ich die, die dem Ausbildungskonzept nicht stur folgen, weil sie erkannt haben, dass es bei ihrem Kinderteam nicht passt. Leider wird dies aber oft als Argument benutzt, um von den Prinzipien des Kinderfußballs komplett abzuweichen.


    Andre, in einem deiner Beiträge viel häufiger der Name "Sammer". Für mich war das jedes Mal ein Nadelstich, denn der hat mit dem was du willst weniger was zu tun. Sammer ist für die Eliteförderung und die Mitgliedergewinnung verantwortlich. Ob Schulen, Mädchen oder Altherren, alles förderungswürdig. Dabei ist es egal, ob sie gut aufgehoben sind, Hauptsache Mitglieder.


    Manchmal denke ich, die Trainer von der G- bis zur E-Jugend werden nur benötigt, um die Kinder beim Fußball zu halten, damit ab D-Jugend möglichst wenige Talente verloren gehen. Der Trainer ist eine Art Li-La-Launebär....aber das denke ich nur manchmal.

    • Offizieller Beitrag

    DSV


    Es gibt tausend Dinge....wichtige und unwichtige:


    - Die Basis muss stärker gefördert werden und darf nicht nur Lieferant für die Elite sein. Mit dieser Meinung bin ich wahrscheinlich ziemlich einsam, denn der DFB verkauft das anders.
    - Ich glaube in der Schweiz war das: jeder Trainer, der ein Kinderteam übernimmt, muss einen kurzen Einführungslehrgang absolvieren. Muss gar nicht um den Fußball gehen, ich nenne das mal "Schulung der sozialen Kompetenz".
    - Ich behaupte einfach: mit falschem Training richte ich weniger Schaden an, als mit sozialer Inkompetenz. Gut, die Kinder werden schlechtere Fußballer, aber ist das wichtiger?
    - Das mit dem Li-La-Launebär war natürlich nur Spaß. Ein Kindertrainer muss ein Li-La-Launebär sein, nur sollte jeder wissen, was das für ein schwerer Job ist.
    - Warum kostet Trainerausbildung etwas?
    - Warum sind die DVDs des DFBs so teuer?
    -
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    Ach, Mist, ich könnte noch viel zu viel schreiben. Mein Fazit: ich wünsche mir eine wirkliche, mutige Ausbildungsreform, kein Konzept für die Basis aus der Mottenkiste. Ein altertümliches Schubladensystem ist nichts Neues, das kann ich überall abschreiben.


    Ich bin der Meinung, die Erfolge entstehen dadurch, dass nicht mehr so viele Talente verlorengehen und verdammt es funktioniert, unser jetziges Team ist so g...

  • @Uwe


    Grundsätzlich sehe ich Ausbildungskonzepte aller Art differenziert, denke darüber nach, ziehe meine eigenen Schlüsse und übernehme nicht alles, sondern das für mich schlüssige sinnvolle. Andere Dinge verfeiner oder ändere ich.
    Damit will ich sagen, dass es auch in meinen Augen Kritikpunkte an diesen Konzepten gibt, und ich mich sicherlich nnicht an dieses Konzept gebunden fühle.


    Aber das deises Konzept nur der Elite enspricht, bzw. für diese gemacht ist, halte ich nicht für unstreitbar richtig.


    Sammer propagiert in der G-Jugend (F-Jugend auch?, ich weiss es gerade nicht) z.B. Spiele in 4gegen4-Formen auszurichten.
    Meine Erfahrung ist, dass gerade die Breitensportteams dieses nicht wollen, dabei ist eine geringere Spieleranzahl auf dem Feld gerade in leistungsschwachen Teams von Vorteil, damit die Bewegungslegasteniker zu mehr Ballkontakten und Aktionen kommen. In ausgeglichenen, sehr leistungsstarken Teams (Leistungsnachwuchszentren) kommen alle Spieler zu genug Ballkontakten.


    Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Trainingsentwürfe etc., die man auf DFB.net finden kann, für die Elite eher weniger geeignet sind. Trainiert man eine E-Jugend eines elitären Teams, so muss man doch eher bei Trainingsübungen der D-Jugend etc. schauen, um eine Forderung und Förderung zu erreichen. (Und nein Andree dabei meine ich nicht z.B. das Zusammenspiel vorzuziehen, bei mir bleibt Individualität selbst in der D-Jugend noch der Schwerpunkt, ich bilde also in diesem Punkt z.B. noch extremer aus, weiterhin gilt lieber einmal zuviel gedribbelt, als einmal zuviel abgespielt; in der D-Jugend erwarte ich lediglich, dass sie erkennen, dass ein Dribbling durch den eigen Strafraum nicht so sinnvoll ist, wei in der gegnerischen Hälfte.).
    Aber Individualtaktik (defensiv wie offensiv) z.B. schule ich eher, als vom DFB vorgegeben, weil es einfach dem Entwicklungsstand der Kinder förderlich ist.


    Da ich eine wirklich leistungsstarke Mannschaft trainiere, kann und will ich sagen, dass diese Konzepte zwar eventuell nicht den leistungsschwächsten Gruppen entsprechen, allerdings auch sicherlich nicht der Elite. Zumindest in den Altersbereichen, in denen der DFB noch keine Auswahlmannschaften hat. Diese Meinung haben auch eigentlich alle Trainerkollegen, die andere sehr leistungsstarke Mannschaften trainieren. Ich habe zumindest bisher nur diese Meinung gehört.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • @ uwe


    warum alles, was mein training besser macht beim dfb was kosten muß, das ist mir auch nicht klar (von den internetmöglichkeiten mal abgesehen).
    warum alles nur auf kommerz aus ist sowieso nicht---aber nicht umsonst ist der dfb wohl eines der größten wirtschaftsunternehmen der brd. ;)


    ich würde mir auch wünschen, das jeder verein dirkt vom dfb profitiert, denn ich glaube das jeder euro, der in die kleinen vereine gesteckt wird dem dfb zig-fach zurückkommt (und nicht nur dem dfb, sondern der ganzen gesellschaft, da ja WIR--selbst die 'schlechten trainer' --- aktive jugendarbeit leisten und dadurch einen sehr hohen beitrag für die nachhaltigkeit unserer gesellschft beitragen!)


    wenn ich immer lese, oder höre, wie viele tausend, oder manchmal hunderttausend euro in irgendwelche kampangen, oder projekte gesteckt werden, die die meisten gar nicht erreicht, könnte ich brechen. da würde ich das "gießkannenprinzip" bevorzugen und mehr geld für die kleinen und mittleren vereine ausgeben, da es dort oft besser, wenn auch nicht so öffentlichkeitswirksam, angelegt ist.


    gruß

  • Uwe


    Recht geben muss ich bei fogendem:


    Warum kostet die Trainerausbild (so viel) Geld? Der DFB will kompetente, gute Trainer zieht diesen Aber das Geld aus der Tasche. Um Qualität zu erhalten muss ich investieren, warum also nicht die Trainerausbildung (samt extrem teurer Fortbildung zur Verlängerung) kostenfrei anbieten?


    Und ich denke auch, dass soziale Kompetenz bzw. der richtige Umgang mit Kindern in jungen Jahren eine wichtige Rolle spielt, als perfektes Training. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass zumindest in der G-Jugend die Trainingsform: Ball hochwerfen und komplett spielen lassen, eine bessere fussballerische Ausbildung erreciht als mindestens 90% der Minitrainings sonst erreichen. Statische Pass-, Dribbel, und Schußübungen sind absolut ineffizient und sowiso nicht altersgerecht.
    Ich würde in der G-Jugend im Training Fangspiele, ein paar andere Ballspiele/abgeänderte Spielformen und ganz viel freies Spiel machen. Das gepaart mit sozialer Kompetenz und richtigem Umgang mit Kindern ist in meinen Augen sogar optimal.




    Ich behaupte allerdings, das der Erfolg der N11 und deren Jugendteams eine Symbiose aus deinem "weniger Talente gehen verloren" und aber auch deutlich besserer Ausbildung sind. Talente werden FRÜHER entdeckt und dadurch früher optimal gefördert.
    Wenn es nur das weniger Talente gehen verloren wäre, und die Ausbildung nahezu egal wäre, dann hätten wir auch früher diese Maß an Talenten haben müssen, da sie dann spätestens in den Herrenteams auffallen (ala Miro Klose).

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    • Offizieller Beitrag

    Sir Alex


    Über die Spielform 4-4 könnte ich streiten, sehe ich anders und wird in vielen Ländern so praktiziert. Ballkontakte, Ballkontakte und auch die introvertierten Kinder müssen mitspielen. In Frankreich gibt es das schon seit den 90ern. Gut, die mussten jetzt bei der WM früh heim, aber daran lag es wohl nicht ;)


    Mit "Elite" sind nicht wir gemeint, auch keine leistungsstarken Kindermannschaften, hier geht es um die Auswahlteams.


    Das was du beschreibst mit einer Übungen und Altersklassenvorgabe ist das, was ich grob meinte: es muss nicht grundsätzlich passen, geht ja gar nicht. Es ist eine Richtschnur, die der DFB vorgibt. Wenn du dann eine gewisse Erfahrung hast und die Grundsätze kennst, wirst du keine falsche Übung raussuchen. Ich kenne das von Soccerdrills, hier wird bewusst auf genaue Altersangaben verzichtet. Wenn ich dann manchmal höre, welche Übung mit einem Kinderteam ausgeführt wurde, bin ich erstaunt. Dies hat aber nichts mit dem Inhalt der Übung zu tun, sondern mit dem Schwierigkeitsgrad. Ich weiß nicht, ob ich das gut beschreiben kann. Die Prinzipien des Kinderfußballs werden eingehalten, aber die Übung ist trotzdem schwer.
    Es gibt Übungen, die fallen Kindern wesentlich leichter als Erwachsenen. Sie entwickeln im Übungslauf viel mehr Fantasie und verstehen deshalb Abläufe manchmal wirklich schneller.


    PS: Jetzt muss ich aber gleich schauen wie Uruguay Holland weghaut :)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es nur das weniger Talente gehen verloren wäre, und die Ausbildung nahezu egal wäre, dann hätten wir auch früher diese Maß an Talenten haben müssen, da sie dann spätestens in den Herrenteams auffallen (ala Miro Klose).

    Das glaube ich nicht. Es ist schon ein Unterschied, ob du flächendeckend und professionell sichten kannst, oder nicht. Viele Talente sind gar nicht in der B-, A-Jugend oder Im Herrenbereich angekommen, jetzt werden sie früh "gefischt" und professionell betreut. Nicht falsch verstehen: ich finde das gar nicht schlecht und es reicht um tolle Mannschaften zu haben. Es hat aber nichts mit Ausbildungskonzepten für die Basis zu tun.


    Ich kenne das aus eigener Erfahrung (nein, nicht ich): in meiner Jugend spielte ich in einer sehr starken Mannschaft (bis Jungmann ;) ) Dort waren ein, zwei riesige Talente. Aus Beiden wurde nichts, weil sich niemand kümmerte. Wie es oft ist versanken sie in Wein, Weib und Gesang.

  • Und ich denke auch, dass soziale Kompetenz bzw. der richtige Umgang mit Kindern in jungen Jahren eine wichtige Rolle spielt, als perfektes Training


    für mich eine ganz wichtige Aussage im Kinderfussball.


    als Spieler war ich Bauchfussballer, meinen 1. Trainerjob hab ich dann auch als Bauchtrainer gemacht.


    dann habe ich mich umgestellt. in den letzten Jahren habe ich mich dann zu etwa 70 % an die DFB Richtlinien gehalten, mir aber 30 % Bauchentscheidungen zugebilligt,


    d.h. kurzfristig Training umgestellt, auf die Stimmung und Verhalten der Kids reagiert, aber auch wg. mir, ich war ja auch nicht immer gleich gut drauf, hatte auch mal keine
    richtige Lust mich zu konzentrieren.oder konnte es einfach nicht mehr.


    Ich bin damit gut gefahren.bei mir hat das gepasst.


    Aber aufpassen, für Jungtrainer und Trainer, die selbst nicht entsprechend Fussball gespielt haben, ist das natürlich nicht zu empfehlen., da man bei Bauchentscheidungen
    schnell daneben liegen kann und auch die Richtung verliert.



    kurz noch zur Tainerausbildung:


    ein grosses Problem bei vielen ist die Zeit. ich kenne viele , die besuchen die abendliche Weiterbildung, aber die Zeit für die Trainerlizenz können oder wollen
    sie nicht aufbringen (wg. Beruf, Familie)


    hier müssste der DFB nach Lösungsmöglichkeiten suchen.


    Günter

  • Mir ist die Baustelle hier eigentlich zu komplex, die Fronten sind ein Einschluß geworden und ich stehe wohl in der Mitte umringt, ...dat is mir zu stressig, wenn ich ehrlich bin. Deshalb von mir hier ein persönliches Abschlußstatement.


    Es geht nicht - im engeren Sinne - um die individuelle Förderung, sondern um die individuelle Entwicklung. Ich breche eine Lanze für den Dfb. Nadelstiche hin oder her!


    Bei genauerer Betrachtung ist das für mich ein Unterschied, bei schnellem lesen könnte man der Auffassung sein, dass das doch das Gleiche ist. Ich glaube bemerkt zu haben, dass einige von Euch meinen, dass hier -z.B. beim ländlichen Verein mit beispielsweise einer Jugend- der Einzelne aus seiner Gruppe genommen wird/werden soll, um ihn und die anderen zwei oder drei besseren Spieler der Mannschaft -sozusagen- einzeln zu fördern.


    Das ist meiner Ansicht nach, so vom Dfb nicht gemeint. Es ist die Entwicklung des Einzelnen, um die es geht. Der Einzelne einer Gruppe kann sich innerhalb einer Gruppe aber auch Entwickeln und das ist gemeint.


    Der Stützpunkt bildet eine homogene Gruppe. Dort treffen sich die derzeit besten Kinder des Kreises/Einzuggebietes des Stützpunktes. Sie werden dort ja auch nicht einzeln gefördert. Sie werden nicht in Sondertrainings einzeln beschult, sondern als homogene Truppe werden sie weitergebracht. So wird der Einzelne weiter entwickelt.


    Es ist für mich sozialer Unsinn bis Wahnsinn, wenn man in einer F -ich betone abermals F, denn das war das Thema- einzelne fördert, weil man den Eingangssatz meines Statements nicht verstanden hat!


    Der Dfb will die Elite und daran finde ich persönlich nichts schlimmes. Wer den Willen und das Talent hat, hier mitmischen zu können, der solls tun.


    Das was der Dfb. als Konzept auf dem Weg dorthin anbietet, also z.B. die Trainingsonlinebank ist für Jedermann und kann idiotensicher angewendet werden.
    Die Trainings können nach Trainerverantwortung intensiviert werden oder abgeschwächt werden, ...aber immer am Altersziel bemessen.


    Das Konzept des Dfb baut -nach dem Entwicklungsstand der Kinder- die Ausbildung auf, ...wie in der Schule. Schritt für Schritt in die Richtung -und sorry Uwe- aber stell doch mal für Dich fest, wo wir im Jugendbereich überall Europameister sind- scheint doch gut zu laufen. Die Stützpunkte gibt es nun seit 8 Jahren und die ersten zwei Spieler, die damals so gesichtet und in ihrer individuellen Entwicklung begleitet wurden, spielen bei uns nun u.a. z.B. beim VFL Osnabrück.


    Der hiesige Stützpunktleiter genießt auf Grund seiner guten Arbeit eine große Akzeptanz. Das ich manchmal darüber geschimpft habe lag immer an zwei Dingen. Das eine waren einzelne Stützpunkttrainier, die später in den Verein zurückkehrten und dann Spieler abwarben. Nun muß ich Punkt eins relativieren, denn....


    Der Stützpunkt selber bemängelt, dass die Spieler in ihrer Leistungsgruppe nicht ausreichend gefördert werden, weil sie in ihren Heimmannschaften nicht ausreichend gefordert werden -WAS DIE SPIELE ANGEHT-. Auf der einen Seite beim Stützpunkt gegen Stützpunktmannschaften kämpfen, deren Spieler meist mindestens Bezirksliga spielen und der Stützpunktspieler des ländlichen Stützpunktes spielt im schlechtesten Falle Kreisliga C. Da die Vereinsmeier hier keine Gemeinschaften mit anderen Vereinen eingehen -Vereinsmeier- wird das wohl mit den Aufstiegen nichts. Ich ärgerte mich auch, dass unsere Besten dann zum Nachbarverein gehen und weiter ärgerte ich mich, dass ein Stützpunkttrainer nach seiner Tätigkeit dort auch dorthin wechselt und die Spieler des Stützpunktes teilweise dort versammelt.
    Mittler der Weile erkenne ich hier aber System und man hat eigentlich die Vereinsmeier mit ihrer eigenen Dummheit und diesbezüglichen Passivität abgestraft. So nach dem Motto, ...wenn ihr nicht wollt, dann eben ohne Euch....und richtig so, wie ich finde, ....denn jeder derer, die Willig sind und das Talent haben....sollen dort spielen wo sie leistungsmäßig hingehören um gefördert und gefordert werden zu können. Das ist individuelle Entwicklung. Übrigens ist dieses Team jüngst in die Bezirksliga aufgestiegen. Nun spielen die meisten der Stützpunktspieler dort, wo sie gefordert werden, statt -ich glaube- mit über 80:5 Toren in der Kreisliga A vor Langeweile fast ein zu schlafen.


    Auf der Umkehrseite steht für mich der Spieler, der nicht den Willen hat, Profi zu werden. Diese Gruppe ist besonders groß und macht bestimmt 80 oder 90 Prozent der Gesamtfußballer aus. Das bedeutet, dass auch 80 bis 90 oder mehr Prozent der Trainerschaft -also wir/ihr- mit dieser Gruppe zu tun hat. Was mich nur so tierisch ankotzt ist, wie man dann damit -also mit dieser Gruppe umgeht- . Es liest sich/es hört sich meist an, als würde man einen Bundesligabetrieb -oft schon in der F- händeln. Das ist lächerlich und zielt weit über das Ziel hinaus. Weniger ist mehr und wer in einer F beispielsweise keine Ahnung als Trainer hat, aber ein gutes Herz mitbringt und sie beispielsweise einfach nur spielen läßt und dabei beaufsichtig ohne zu schreien, .....der macht damit schon ein viel besseres Training als so manch einer, der besonders viel mehr machen will.


    Der andere Punkt der mich am Stützpunkt ärgerte war der, dass die Spieler die ausschieden, zu down und längere Zeit geknickt waren. Das ging bei genauerer selbstkritischer Betrachtung aber auf meine Kappe, denn niemand anderes als ich hat den Kindern den Druck aufgebaut, unbedingt zum Stützpunkt kommen zu wollen, um dort auch lange zu bleiben. Das war eines meiner ehrgeizigen Ziele, neben der höchsten Staffel usw.. Ich habe immer wieder den Stützpunkt hervorgehoben und so die Wertigkeit und Focussierung darauf -sozusagen als Meßlatte für gut oder schlecht- hochgeschraubt. Das war scheisse von mir. Ich hätte es viel lockerer sehen können. Ich hätte mir sagen können, dass die Guten auch ohne mich gut gewesen wären, denn ich entwickel keine Talente -meiner Auffassung entsprechend-, sondern das Talent ist ein Talent auch ohne mich als Trainer.


    Es baut alles ineinander auf und das finde ich gut. Mich kotzt diese Selbstherrlichkeit mancher direkt an und wenn ich könnte, würde ich es denjenigen verbieten. Damit wäre ich dann wieder auf dem Boden zurück, denn....es darf ja jeder machen was er will. So komme ich auch wieder auf den Landeplatz von Uwe und rege mich -wahrscheinlich- gemeinsam mit ihm darüber auf, dass der Dfb nur Empfehlungen ausspricht, weil er keine Kompetenz hat, Dinge anzuordnen. Wie schon oft erwähnt, ...der DFB ist nach den Verbänden entstanden und deshalb ist es so. Ein Gespräch mit einem Dfb-Bediensteten ließ mich zu der Info kommen, dass der Dfb Dinge durch "Finanzanreize" auf das Gleis stellt, ...sprich....Verein mach das was wir empfehlen und es fließt Geld oder eben nicht.


    Deshalb erhält z.B. Euer Verein Kohle für jeden ausgebildeten und aktiven Trainer, ...so um die 60 Euro im Monat. Wußtet ihr das? Ihr seid also -meist ohne es zu wissen- in doppelter HInsicht Spender des Vereins....denn ihr bringt cirka 30 Stunden pro Monat +- a -sagen wir- 7 Euro ein....=210 Euro im Monat + die Zahlung des Dfb an den Verein und das, was ihr direkt aus dem privaten Portemonai einbringt und Euer Spritgeld. Da kommen monatlich locker mal 300 Euro zusammen, ...prima nicht wahr. Ihr seid Spender, die das kaum vorhandene System melkt.


    Ferner bietet der Stützpunkt zweimal im Jahr eine Trainerfortbildung an. Auch hierdurch wurde vertrauen geschaffen. Vereine bekommen solche Trainerfortbildungen ja oftmals nicht hin. Auch so wird Akzeptanz und Vertrauen geschaffen und -ganz wichtig- das Verständniss hin zu einem besseren Training aufgebaut. Auch das kommt den Stützpunkten dann zu gute, denn sie bekommen so besser ausgebildete "Talente".


    Der Dfb macht eine ganze Menge, wobei ich auch nicht verstehen kann, das Ausbildungsmaterial oder auch die Trainerausbildung so teuer sein müssen. Es gibt vieles, was änderungswürdig ist, aber das Konzept des Dfb finde ich klasse, ...vor allem vor dem Hintergrund, das ihr in den Vereinen meist überhaupt kein Konzept habt!!!!!


    Da der Dfb ein Konzept hat und eine Philosphie verfolgt, finde ich das viel besser, als diese Willkür der Vereiner und einzelner Trainer, die meinen die große Ahnung gepachtet zu haben, aber bei genauerer Betrachtung große Defizite auf breiter Fläche aufweisen (Planung, Finanzen, Training, Menschenführung). Diejenigen wenigen Vereine die eine feste Konzeption und eine feste Philsophie verfolgen und schriftlich fixiert haben, haben längst nicht die Probleme, die andere Vereine haben. Feste Strukturen und ein gemeinsames Ziel sind der Weg. Wer das nicht versteht, wird auch noch lange Jahre auf der Stelle treten, Mitglieder und Trainer verlieren.
    Es könnte so einfach sein und wenn man daran denkt, wieviel Potenzial man dort auf der Straße liegen läßt, ...wenn man bedenkt, was da alles so den Bach abgeht, wird mir übel. Da ziehen sich innovative Leute zurück, weil man so dermaßen vor die Vereinsmeierpumpe laufen, schlimm. Die Mutter der dummen ist ewig schwanger, ...sagte mal hier jemand....und er hatte recht.


    Solange Leute von Euch glauben, dass man einzelne Spieler einzeln fördern sollte, solange es Trainer gibt, die meinen, Ihr Ding und nicht das des Vereins, solange es Vereine gibt, die das "Ding" nicht regeln (festgeschriebenes gutes Konzept/Philosophie...auch und gerade im Dorfverein), solange es Trainer gibt, die meinen von Alterszielen abweichen zu können, ....solange müßt ihr den Morast da draussen aushalten. Da draussen beginnt für mich bei dem einen oder anderen übrigens direkt vor seinen Füßen. Manch einer sitzt hier im Glashaus, weiss es aber nicht und genau das ist das Problem.


    Gruß Andre


    P.S. Sorry das es so lang geworden ist, aber mir war danach :)

  • Das ist für mich ein Hammer und ich provoziere: O-Ton DFB, mir fehlen nur noch die einleitenden Worte und Passbilder von Zwanziger und Sammer.
    Dies hat nichts mit der Basis zu tun, sondern mit der Förderung der U-Auswahlen und was dort passiert, ist schlecht für die Basis. Wer meint denn ernsthaft, in der Mehrzahl der Vereine wird nach DFB-Richtlinien trainiert?


    Ich gebe zu, dass ich hier stark verallgemeinert habe, auch um ein Stück weit zu provozieren bzw. meine persönliche Überzeugung vom DFB-Gesamtkonzept (passt hier wohl besser, als "nur" die Trainingsrichtlinien rauszunehmen) rüberzubringen.


    Natürlich sind allein die Trainingsinhalte nicht die Basis für das derzeit überragend spielende DFB-Team und deren spielerisches Potential! Neben den von dir erwähnten Dingen (Migrantenintegration, Stützpunkte) kommen ja noch einige andere (Eliteschulen, Nachwuchszentren der BL-Clubs, vereinheitlichte Spiel- und Trainingsphilisophie in den Auswahlteams ...) dazu - das ist ja kein Geheimnis.


    Dennoch meine ich, dass gerade die DFB-Philosophie hinsichtlich der altersgerechten Ausbildung einschließlich derer Inhalte gut für die breite Basis sind, auch wenn sie letztlich das Ziel der Förderung der Elite haben! Wie du schon sagst: Es ist eine Richtlinie, an der sich unerfahrene Trainer unbedingt halten sollten - das kann man unterstreichen! Doch warum sollte der (erfahrene) Trainer davon abweichen?! Du argumentierst damit, dass die RICHTLINIEN nicht den individuellen Leistungs- und Entwicklungsstand der Kinder/Jugendlichen berücksichtigt....man sollte das Ausbildungskonzept deshalb nicht "stur befolgen"....und benennst eben gleich das damit zusammenhängende Hauptproblem: Abweichen der Prinzipien als Zweck für das "heiligende" Mittel "Gewinnorientierung".


    Des Rätsels Lösung liegt aber m.E. auf dem Wort "Richtlinien", welche uns letztlich nur die Richtung vorgeben sowie dafür mögliche/notwendige Instrumente (Trainingsmethoden) bereithalten. Ich glaube, Andre beschrieb das hier im Forum sinnbildlich und sehr treffend als breite Straße (Highway), die uns ans Ziel führen soll, auf der wir aber einen gewissen Platz für Selbststeuerung haben. So interpretiere ich jedenfalls die Ausbildungsphilosophie des DFB - Richtung und Ziel sind vorgegeben, über das WIE kann man innerhalb der gegebenen (Straßen-)Begrenzungen individuell befinden...je nachdem, wie alt unsere Mitfahrer (Kinder) sind bzw. was diese benötigen, um die (Ausbildungs-)Fahrt gut zu überstehen.


    Auch in der (Ausbildungs-)Geschwindigkeit (Intensität) kann man m.E. variieren und ggf. Alterziele unterer Altesklassen für schwächere Kinder einbeziehen...oder halt die vorgegebenen Altersziele in abgeschwächter Form durchführen....und, und, und. Ich bin im Großen und Ganzen, wie du Uwe, kein Freund von abzuarbeitenden Vorgaben, wo keine eigene Kreativität Platz hat bzw. Anpassungen an die gegebenen Bedingungen nicht möglich sind! Ich übernehme auch kein "Training-online" 1:1. Vielmehr verwende ich lediglich darin enthaltene Ideen/ Möglichkeiten und passe diese auf mein Team und dessen Ausbildungsstand an....aber ohne die Altersziele dabei zu vernachlässigen bzw. zu übergehen! Die Freiheit dazu lassen mir die DFB-Richtlinien...


    Deshalb bin ich davon fest überzeugt, dass die DFB-Ausbildungsinhalte...der Gesamtrahmen....auch gut für die Basis ist, wenngleich damit sicherlich (auch) die Elite gefördert wird.