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  • Zwarsoll sich ein Trainer immer wieder selbst in Frage stellen, aber ein Trainer der nicht glaubt, dass er es gut macht,
    kann nicht überzeugend auf die Kinder wirken.l


    ansonsten stimme ich dem ersten Abschnitt von dir zu.


    beim 2. Abschnitt widersprehe ich dir, bei starken Leistungsunterchieden innerhalb einer Mannschaft muss ich sehr wohl differenzeieren, was ich mache.


    Gleichbehandlung kann nie bedeuten, dass sich die Guten den nach den Schwächerenen richten sollen. bzw. das Training nach denen aufgebaut wird..
    deshalb war dies bei mir immer ein Bestreben 1 oder 2 Co Trainer zu haben, um ein differenziertes Training durchzuführen.


    Ich muss die Kinder da abholen wo sie stehen. die bessereren genau so wie die schwächeren.


    Motto: Gleichbehandlung entsprechend ihrer Fähigkeiten


    Günter

  • Zitat

    Gleichbehandlung kann nie bedeuten, dass sich die Guten den nach den Schwächerenen richten sollen. bzw. das Training nach denen aufgebaut wird..


    Zitat

    ch muss die Kinder da abholen wo sie stehen. die bessereren genau so wie die schwächeren.


    DANKE: Günther besser kann man es nicht Schreiben. Und ich Denke das dies den Trainingaufbau in einigen Vereinen wieder spiegelt.Und so sollte es sein.
    Übrigens ich würd gern mal Herrn Sammer, P.Schlomann usw Sehn wenn der DFB ihnen 5 Talentierte und 6 Untalentierte/Übergewichtige Kinder gibt und sagt das ist jetzt eure Mannschaft.Dann hätten wir die gleiche Situation wie wir als Vereinstrainer meisten haben.Ob dann aber die DFB-Pyramiede immer so zum Tragen käm glaube ich Persöhnlich nicht.Gerade wer M.Sammer kennt weiss das er sehr stark Reagiert wenn Spieler nicht sein System spielen (Ich habs in Hennef auf der Lehrprobe zur A-Lizens erlebt ).Trotz das G. Bisans u.E .Ruttemöller dabei waren hat er mit seiner Kritik nicht gerade hintern Zaun gehalten. Deshalb wäre es schon Lustig sie mal mit so einer Mannschaft zu sehn.Oder zu sehn wie lange sie es machen bis sie das Hantuch werfen.Dann hätten wir die gleichen Bedingungen wie wir Vereinstrainer.


    LG.Mike

  • Günter; das sehe ich anders.


    Ein Trainer der es gut macht, kann bei seinen Spielern überzeugend wirken. Ein Trainer der überzeugend bei den Kindern ist, kann und darf meiner Ansicht auch denken, dass er es gut macht, etwas gut gelaufen ist, spass gemacht hat. Er sollte aber nicht von sich denken, dass er gut ist, ...das sagen und legen andere fest, möglichst Leute, die echte Ahnung haben. Ich möchte darauf nicht rumreiten, ist halt meine persönliche Ansicht. Ich würde von mir nie sagen oder denken, dass ich ein guter Trainer bin.


    Zum zweiten Teil


    Wenn ich mit einer Wandergruppe, mit einer Läufergruppe unterwegs bin, ist es sinnvoll, den Schwächsten/die Schwächsten vorne weg laufen zu lassen.


    Ich/man hat hierzu Alternativen, z.B. kann ich -je nach Vereinsgröße- die Gruppen nach Leistung einteilen. Dort wo ich nur eine Mannschaft zusammen bekomme, wären wir beim ersten Beispiel, ...die Schwächsten geben das Tempo an. Auch hierbei habe ich Alternativen.


    Ich kann Leistungsgruppen innerhalb der Mannschaft bilden und je nach Übung getrennt trainieren lassen. Ich kann aber auch mischen, damit sich Schwächere von Leistungsstärkeren was abschauen oder durch Kampfgeist anderen Defiziten entgegen treten können.


    Wir sprachen ja von einer F. Also eine F aus Hintertupfingen eines Vereins mit 12 F Spielern, also nur eine Mannschaft, sprich...mit einem hohen Leistungsgefälle.


    Je nach Trainingsthema kann ich von meinen Alternativen gebrauch machen. Das hat was mit Rahmenbedingungen zu tun. Eines muß ich nicht, wegen der Rahmenbedingungen die Trainingsziele der jeweiligen Jugend vergessen, die Ziele verlassen. Das hat meiner Ansicht entsprechend nichts mit Rahmenbedingungen zu tun, sondern mit der jeweiligen Einstellung des Trainers auf breiter Ebene.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Mike01


    Mir klappen gerade die Zehnägel hoch.


    Wir reden hier von dem Thema F. Wenn Herr Sammer 5 Talente und 5 fette Spieler bekäme, würde er eine ganz andere Linie fahren, um sie auf die Linie vorzubereiten, die da viel später kommt.


    Er würde hier vermutlich alle 10 zusammen spielen lassen, weil er a) ja keine zweite F hat und b) damit die 10 lernen, wie schön so eine Gemeinschaft sein kann. Die fünf Talente könnten sich die Dinge, die die fünf Kalorienfans gut machen abschauen, z.B. ...oft die Technik, vielleicht auch den Kampfwillen, den Ehrgeiz den Herr Summer rauskizeln würde, denn sie müßten viel mehr investieren, als die fünf Talente.


    Umgekehrt würden die fünf Talente noch mehr kämpfen, um die Defizite ihrer Kameraden auszumerzen.


    Die Einzigen die das verhindern würden, wären die schreienden dummen Eltern und einige Trainer am Rand, sowie unwissende Vereinsfunktionäre, die nichts aber auch garnichts verstanden haben.


    Herr Summer würde in dieser Altersgruppe alle zu gleichen Zeiten, auf verschiedenen Positionen spielen lassen und ihm wäre das Ergebnis der einzelnen Spiele so gut wie egal. Herr Summer würde dafür Sorgen, dass die fünf Talente ab der E zur Kreisauswahl gingen, damit sie abseites ihrer Freundegruppe....eben ihrer Mannschaft.....gefördert werden, denn fordern wird er sie auch bei sich im Training, ...wenn er pfiffig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Nennt es arrogant, aber ich denke schon, dass ich ein guter Trainer bin. Ich denke, um ein guter zu sein, muss man auch so denken, um überzeugend und kompetent zu wirken.


    Dass heißt nicht, dass ich mich für perfekt halte. Ich habe ständig das Bestreben mich zu verbessern und ich denke, dass ich mich stetig verbessere. Verbesserungspotentiale sind unerschöpflich.
    Das ist denke ich, ein ganz wichtiger Punkt, um ein guter Trainer zu sein. Der Fussball und seine Methoden ist so schnelllebig, dass man sich bzw. seine Arbeitsweise stetig verändern/verbessern muss. Wenn ich meine Arbeit betrachte, die ich vor 5 Jahren gemacht habe, dann sind enorme Veränderungen deutlich zu erkennen und in 3 Jahren werde ich sicherlich wieder Dinge anders machen bzw. zu bestimmten Dinge eine andere Sicht haben.


    Fazit: Als Trainer darf/sollte man sich schon für einen guten halten, da man sich ja bei der Ausbildung viele Gedanken machen sollte und von den eigen Vorgehensweisen aus inhaltlichen/fachlichen Motiven überzeugt sein sollte. Wer stets ohne Reflexion aus dem Bauch heraus oder aus Gewohnheit handelt, der ist eh kein wirklich guter Trainer. Meine Meinung.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hi!


    Nochmals, ...Kinder in diesem Alter können räumlich nicht sehen (wenige Ausnahmen gibt es, gehe mal davon aus, dass du davon keine in der Mannschaft hast!).


    Ich habe selten einen so groben Unfug gelesen und ich hoffe Du meinst das nicht so wie Du das geschrieben hast.
    Warum denkst Du können die Kinder dann einen Ball fangen? Oder greifen beim Essen nicht neben das Trinkglas? Oder oder oder ...


    Ich habe 2 Söhne 7J+10J - der eine also F der andere E Jug. Beide können den Ball fangen. Sie können das schon längst! Außerdem habe ich einen erwachsenen Bekannten, der diagnostiziert nicht räumlich sehen kann. Wenn Du dem einen ball zuwirfst, landet der in seinem Gesicht.




    Grüße
    Paul

  • Sir Alex ich bezweifle nicht, dass du ein "guter Trainer" bist! Nur ob man dies von sich selbst behaupten sollte, bleibt letztlich ein recht "schwammiges" Feld. Wie Andre schon sagt, sollte man die Beurteilung der eigenen Person in der Trainerfunktion anderen überlassen. Letztlich ist dies ja auch eine Frage der Sichtweise bzw. werden verschieden "gepolte" Betrachter den Trainer als solchen unterschiedlich bewerten.


    Bis vor 12-15 Monaten hielt ich mich auch für einen guten Trainer - gemessen am hiesigen Kreismassstab in der von mir betreuten Altersklasse sogar für einen "sehr guten". Dies wurde mir auch von vielen Eltern, Vereinsmitgliedern und teils auch gegnerischen Trainern bestätigt! Doch woran machten die das fest, wo die meisten von denen gar nicht sahen, was meine Prioritäten beim Training waren?! Die schauten einfach nach dem, wie mein Team spielte und welche Ergebnisse es erzielte. Wegen teils starkem Abweichens von den Alterszielen meiner damaligen F und später auch E nahm mein Team im Kreis ein Gegner nach dem anderen auseinander - Pokale und Meisterschaften folgten im Saisonrhythmus....wir gewannen fast alles, was es zu gewinnen gab. Ich selber war damit natürlich auch zufrieden, hielt mich für einen "Guten"....suchte auch stetig nach Verbesserungen....damals noch im Sinne des Ergebnisses. Heute weiss ich, dass ich i.S.d. KiFu ein Schlechter war! ....Ansichtssache halt.


    Ich möchte dir, Sir Alex, ein deratiges Handeln gar nicht unterstellen, ich kenne dich nicht....ganz im Gegenteil: Wer hier liest, dürfte zumindest zu 80% besser sein, als ich es damals war. Weil vieles von dem, was hier steht, Sinn macht und den Zielen des KiFu entspricht....auch wenn es hier und da verschiedene Ansichten/ Auslegungen gibt.


    Was ich aber sagen will ist, dass
    a) man aufgrund hirnrissiger Ansichten (Ergebnisorientierung, Abweichen von Alterszielen) in der eigenen/fremden Bewertung erheblich daneben liegen kann
    b) der Grat zwischen eigener "guter" Bewertung, Zufriedenheit und daraus folgendem Stillstand sehr eng ist.


    Wie gesagt: Das unterstelle ich hier Niemandem...mir kommt es lediglich auf die etwaigen Folgen derartigen Denkens an! Ich meine, dass man durchaus von sich überzeugt sein darf/muss, ohne dabei selbstkritisch mit sich selbst zu sein. Du, Sir Alex, hast geschrieben, dass du ein "Guter", aber nicht "perfekt" bist - offensichtlich bist du demzufolge auch selbstkritisch....leider sind das die meisten von denen, die hier nicht lesen, eben nicht....obwohl auch die sich für "gut" halten. Gemessen an dem, was ich heute weiss, kenne ich nur wenige "Gute" in meinem KFV - den größeren Teil dieser Trainer halte ich sogar, gemessen an der Altersklasse, für schlecht, mitunter für unfähig oder fehl am Platze.


    Was das "Abweichen" von den Alterszielen betrifft, kann ich die hier vertretenen Positionen von Günter einerseits und Andre auf der anderen Seite sehr gut nachvollziehen - auch weil ich "beide Seiten" aktiv mitgemacht habe...wenngleich Günter "lediglich" von "situationsbedingtem" Abweichen spricht. Günter, was du sagst, kann sicher eine Lösung sein - Trainieren nach Leistungsständen innerhalb eines Teams (Leistungsgruppenbildung)....aber eben nur, wenn die "Leistungsstarken" weiterhin das vermittelt bekommen, was ihrer Altersklasse entspricht! Allein in der Umsetzung in der Praxis sehe ich da Probleme...6 trainieren hier und 6 andere da - das halte ich letztlich für Teamgeisthemmend! Du trennst damit Spreu und Weizen...die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen....du haust da innerhalb des Teams einen Keil rein, wie ich meine. Da muss man sich letztlich fragen, was man als Trainer will! Da finde ich den Ansatz von Andre - die "Schlechten" lernen von den "Guten" (und umgedreht!!!) - wesentlich besser, weil dieser Ansatz letztlich auch jedem was nützt...weil das Team dadurch homogener wird...die Schwachen werden aufholen, weil sie besser werden. In einem "Dorfverein" sollte dieser Gedanke bei jedem Trainer vorhanden sein, einschließlich der Beibehaltung der Altersziele....im Rahmen der Richtlinien des DFB.

  • @Paul Breitner,


    mein "lieber Kollege", ich bin keine Wissenschaftler und das habe ich -glaube ich- ausreichend herausgestellt. Das Thema "räumliches Sehen" wurde hier im Forum auch unwissenschaftlich als "perspektivisches Sehen" herausgearbeitet. Man lernt ja nicht aus. Jedenfalls war es hier so von einigen umschrieben. Hierzu gibt es aber auch Ausführungen im Internet.


    Ferner beschreibst du einen Ablauf -Kind wird Ball zugeworfen, ....und fängt ihn....Dein Fazit....es kann räumlich sehen.


    Das Beispiel unterschreibe ich so, weil der Ablauf ist für ein gesundes Kind mit Sicherheit richtig beschrieben. Wenn es den Ball nicht fängt, sollte man zum Arzt gehen, jedenfalls wenn das Kind im F-Alter ist.


    Das was wir/ich versucht haben zu beschreiben ist der Ablauf, dass das Kind, das vor sich einen Ball dribbelnd vortreibt, ...vielleicht noch Gegnerdruck hat und nun rechts und links von ihm ein Mitspieler mitläuft oder steht. Ein Erwachsener sieht das, obwohl er in Richtung geradeaus diagonal nach unten auf den Ball schaut, ein Kind im F und E Alter und darunter, ....ist körperlich nicht in der Lage, das Seitliche zu sehen. So habe ich es verstanden und ich gehe davon aus, das dem so ist. Und wenn dem so ist, das also richtig ist....dann ist es dämlich, das im Training zu trainieren oder es gar schreiend vom Rand durch den Trainer oder die Eltern abzuverlangen...sprich..."Warum passt du den XY nicht an, ...der stand doch frei!" Das wäre dumm und Zeitverlust und macht den Spieler nieder, also alles Faktoren, die man sich und dem Kind sparen kann.


    Hier ein Link des Webmasters zu diesem Thema:


    http://www.verkehrswacht-medien-service.de/sehen_gs.pdf


    Halten wir fest: Wenn ich damit recht habe, wäre es kein GROBER UNFUG, sondern diese Worte Deinerseits wären ein DUMMER SCHNELLSCHUSS, richtig?


    Ich beschrieb es übrigens mit dem Kind, das in der entsprechenden Altersklasse am Straßenrand steht. Ein Auto fährt seitlich heran. Das Kind focusiert das Ziel, nämlich die gegenüberliegende Straßenseite und läuft los, ...wohingehend der Autofahrer meint, das er ja schließlich gut zu sehen ist.


    Hier spielt natürlich mehreres rein, z.B. auch, dass ein Kind in der entsprechenden Altersgruppe Geschwindigkeiten und Gefahren nicht erkennt oder sie falsch einschätzt.


    Auf den Fußball bezogen noch ein Grund, den Pass nur aus technischer Sicht ins Training einzubauen (u.a. Trainingsziel gem. Dfb.-Philosophie für die F und E), nicht aber als mannschaftstaktische Maßnahme abzufordern, ...weil das wäre ja wieder Zeitverschwendung und dumm abzuverlangen, ...weil die Kinder dieser Altersgruppe körperlich/von ihrer Entwicklung her nicht in der Lage sind, die Passgeschwindigkeit richtig einzuschätzen.


    Ich habe keinen Trainerschein, ich bin kein Wissenschaftler. Das was ich hier Schreibe, ist auch kein Gesetz. Es ist für mich die logische Konsequenz aus den Infos die ich hier erhalten habe. Ich gehe davon aus, dass dem so ist und solange mich niemand vom Gegenteil überzeugt, kann ich doch nicht diese "Gesetzmäßigkeiten" ignorieren und ein eventuelles Training mit F oder E Junioren oder gar Minis dennoch auf diese Trainingsthemen abzielen, ...wie bescheuert und ignorant und egoistisch und unverantwortlich wäre dass denn. Nur genau das macht manch Trainer!!!


    Wie immer -Ausnahmen bestätigen die Regel-. Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre: Wenn Du Wahrnehmung, Verarbeitung von Gleichzeitigkeit, Tunnelblick, Timing oder Treffen von Entscheidungen unter Gegnerdruck oder was weiß ich noch meinst, dann schreibe das auch und schreibe nicht "räumliches Sehen". Kinder in dem Alter können räumlich sehen. Das Gegenteil zu behaupten ist schlicht falsch. Ganz offensichtlich hast Du das aber (Gott sei Dank!) nicht so gemeint und es war wohl ein Lapsus.



    Ansonsten bin ich natürlich bei Dir - es ist m. E. sehr viel wahres in dem was Du sagst.


    Sportliche Grüße
    Paul

  • wie räumliches Sehen, perspektiviche Sehen wissenschaftlich richtig definiert wird, und ab welchem Alter Kinder das können,
    ist für mich als Trainer einer F und E Jugend vorerst mal egal.
    Was die Kids in diesem Alter aber können, und wir Trainer auch fördern können ist ganz einfach das Schauen - um ein bestimmtes Ziel erkennen.


    er muss das Tor sehen bevor er einen Torschuss macht. und das kann er auch mit dem Ball am Fuss.


    auch ein F-Jugendspieler kann den Ball 2,3 mal führen und den Kopf heben, um zu schauen wohin er schiessen will.


    das hat für mich nichts mit räumlichen Sehen zu tun, bei dem er sein ganzen Umfeld erfassen soll. das geht natürlich noch nicht, können übrigens auch viele
    Aktive nicht



    Trainer 2005


    natürlich bilde ich keine feste Leistunggruppen, natürliche bleibe ich im Rahmen meiner Zielsetzung


    ein Beispiel, wie ich es meine:
    E,12 Jungs, 5 technich gut, 5 geht so, 2 haben Problem eine Pass über 5 m zu spielen.


    ich lasse 4:1 spielen, die ersten 5 mit der Aufgabe versuchen direkt zu spielen, die 2. Gruppe verarbeitet den Ball und spielt dann weiter,
    die letzten 2 machen Passübungen mit dem Co- Trainer. selbstverständlich baue ich die Mannschaften zwischendurch immer mal um.


    ich hole die Jungs also an dem Punkt ab was sie können, unterfordere sie also nicht aber überfordere sie nicht.


    bei der nächsten Übung werden dann die Gruppen anders zusammengestellt


    es gibt doch ne Menge Übungen, bei der die Leistungsunterschiede bei der Gruppenbildung keine Rolle spielen.


    weiteres Beispiel


    längere Zeit war Ball jonglieren ein fester Bestandteil beim Aufwärmen.


    je nach vorhandenem Können gab ich unterschiedliche Aufgaben vor, Einsatz Oberschenkel, die anderen Einsatz Kopf, 3 konnten Entfernungen zurücklegen,
    3 bekamen die Aufgabenstellung eine 8 zu gehen.
    also für alle eine gleiche Zielsetzung (jonglieren), aber unterschiedliche Aufgabenstellung entsprechend ihrem Können.
    da die Jungs von sich aus in die nächste Stufe wollten, übten sie zu Hause. also Leistungssteigerung ohne Aufforderung und Druck meinerseits.


    was glaubt ihr wo alle im jüngeren Jahrgang D gelandet sind?




    Günter

  • Günter,


    nein, da möchte ich wiedersprechen.


    Zitat: ...er muss das Tor sehen bevor er einen Torschuss macht. und das kann er auch mit dem Ball am Fuss.


    Ich werde mal etwas kleinlich, ...weil ich finde, das es sein muß, ...nicht, weil ich Dich verärgern möchte!


    1. Er muß? Er muß nicht, gar nichts, auch nicht in der E.


    2. Wer selber mal gespielt hat oder spielt, weiss immer wo das Tor steht, für einen Torschuss muß ich eben nicht hochschauen.


    3. Es ging um das Hochschauen für den Pass -ich hoffe das habe ich richtig gelesen-. Letztlich, um den Mitspieler zu sehen, ...um ihn anzuspielen, statt zu dribbeln und in den Zweikampf zu gehen. Man wollte - hier "vorbereiten" - . Wozu? Für ein letztlich gruppentaktisches Spiel/vielleicht auch Onetouchfußball in der E...fürs Greenhornauge der Eltern, für die Schulterklopfer der Unwissenden?????????????????


    Das ist eben gem. Dfb-Philosophie nach meinem Verständnis nicht Ziel in dieser Altersgruppe, wobei wir ja weitestgehend von der F Jugend sprachen. Ich beziehe hier aber auch die E ein, denn nach dem was ich gelernt habe, ist der E-Ling altersbedingt immer noch von der Einschränkung des "seitlichen Sehens" betroffen. Der Dfb benennt die Altersziele der F auch für die E in einem Atemzug.


    4. Das Hochschauen für den Pass sollte/könnte man -wenn man darüber philosphieren will- unterscheiden/differenzieren/aufsplitten in


    a)Hochschauen zum Geradeauspass auf Grund der technischen Seite (wobei ich hier glaube, dass ein Hochschauen vor dem Paß zum Gegenüber auch nicht nötig ist)



    und/oder


    b)Hochschauen zum Pass auf Grund der taktischen Seite, sprich....Mitspieler stehen im übrigen Raum seitlich oder wo auch immer frei und könnten angespielt werden.


    Zweiteres ist eindeutig nicht Ziel der F und auch nicht E, (u.a. weil Spieler körperlich dazu noch nicht in der Lage ist)....meiner Ansicht entsprechend, ...das kommt ab der D.


    Nun kommt eben wieder der Aufschrei derer, die sagen/meinen, dass sie so gute E Spieler haben und die müssen unbedingt mit weiteren Themen gefüttert werden, weil sie ja sonst nicht gefördert werden. Ich nehme denjenigen das überhaupt nicht ab, weil ich weiss, wie sie ticken, schließlich war ich auch einer von ihnen und erwische mich auch heute noch oft bei gewissen Denkweisen und Reaktionen. Ich verweise hier auf Trainer2005 Statement. Das ist für mich alles nur ein Deckmantel für gewisse Denkweisen, die weitestgehend nichts im Kinderfußball zu suchen haben.


    Ich sage Euch mal was, ....es rennt nichts weg, wenn man sich an den Zeitplan des Dfb halten würde, egal wie gut Eure Jungs sind. Das einzige was in Gefahr läuft weg zu rennen, sind die Spieler, weil Trainer oft zu ehrgeizig ist und dadurch Dinge macht (falsche Trainings, Reaktionen auf Aktionen usw.). Das hält Spieler oft bis nach der D aus und dann sagen viele -Auf Wiedersehen, ihr könnt mich mal-. Schaut mal genau hin in Euren Vereinen wer so im Bereich der C bis B aufhört und spielt euch schön langsam meine Worte vor. Das ist die Realität und ich fürchte, sie wird es noch lange bleiben. Natürlich sind die Abwanderungsgründe vielseitig, aber dieser, ...der nimmt eine gewaltige Rolle ein. Leider stehen die Verantwortlichen dafür immer mit einer weissen Weste da, obwohl die Weste eigentlich tief schwarz sein müßte. Ich spreche übrigens auch von der Weste derer, die da verantwortlich zugeschaut haben.


    Zusatz: Das Hochschauen wäre für mich ab der D ein Element, um auf die im unteren Jugendbereich ausreichende Ballführung technischer Art sichern aufzubauen. Sicherlich würde es mich nicht stören, wenn der ein oder andere Spieler der E -zweites Jahr- hier schon mit konfrontiert würde. Das Ausgangsthema war aber klar die Altersgruppe der F Jugend! Bitte nicht vergessen. Gruß Andre

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • ich kann andre bestätigen. in meiner c haben in der abgelaufenen saison recht viele jungs aufgehört.
    allerdings muss man dann auch genau hinschauen warum sie dies taten:


    familiere gründe waren bei zwei jungs der auslöser. kein bock mehr auf nix, die tatsache, dass sie nicht besonders gut fußball spielten, machte den entschluss einfacher.
    einer hat seinen gesamten freundeskreis ausgetauscht und kam deshalb nicht mehr. ein weiterer spielt jetzt handball, weil sein vater das so will und ein junge badminton, weil er recht zart (geblieben) ist und den "fullcontact" im fußek vermeiden möchte. für wiederum einen jungen war es ein ausflug vom leichtathletik zum fußball, der ihm nicht den spass brachte, den er sich erhofft hatte und zwei jungs waren von januar bis zum juni von ihrem alten verein für pflichtspiele gesperrt und haben nun ganz aufgehört. sie fühlten sich nicht als teil des teams. ein junge hat eine kriminelle karriere gestartet...


    ich frage mich oft, ob es an mir lag oder die umstände schuld waren? nun sind von denen, die aufgehört haben sportlich gesehen keine verluste dabei, menschlich hingegen schon. aber was hätte man tun können? ich habe immer versucht, die schwächeren an das niveau der guten heranzubringen, lange zeit sogar, aber ich habe die erfahrung gemacht, dass die guten sich "herabziehen" liessen. so gab es zuletzt schon eher trainingsgruppen, die entsprechend der leistung und auch in hinsicht auf das nächste spiel zusammengestellt waren. so ist der kader von zeitweise 21 kindern nunmehr mit neuzugängen auf 17 jungs zusammengeschrumpft, wo ich "nur" noch 2-3 jungs habe, die aus verschiedenen Gründen etwas hinterher hinken. bei allen habe ich aber die berechtigte hoffnung, dass sie die distanz früh oder später überbrücken können, da es sich hauptsächlich um koordinative und körperliche schwächen handelt, bedingt durch extremen wachstum oder das gegenteil. technisch passt das nämlich alles soweit. und drei jungs von siebzehn sind einfacher zu verbessern als 10 von 21 oder?


    zu den trainingsvorgaben des dfbs möchte ich nochfolgendes sagen:
    schaut man sich mal die "mustertrainings" des dfb bei den kreisauswahlgruppen an, so klappt dies dort immer.
    versucht man diese trainings eins zu eins nachzutrainieren, muss man allerdings feststellen, dass man höchstens 60 prozent von dem schafft, was vorgesehen ist.
    warum? ganz einfach: bei der kreisauswahl sind die besten, hochmotivierten jungs, die sich alle präsentieren wollen.
    in den heimteams sind sie dann lockerer, unkonzentrierter und selbst das ball holen dauert länger. hinzu kommen schwächere kinder.
    frage: taugen diese vorgaben des dfb nun als unbedingte vorgabe oder muss man grundsätzlich mit bausteinen arbeiten und sein eigens ding machen?
    und könnte dann nicht auch, wie oben bei anderen beschrieben, manch anderes hinzu kommen, das der dfb nicht auf der liste hat?
    warum sollte dies dann falsch sein, wenn das vorbildtraining doch auch an der realität der meisten jugendteams vorbei geht?

  • Sir Alex ich bezweifle nicht, dass du ein "guter Trainer" bist! Nur ob man dies von sich selbst behaupten sollte, bleibt letztlich ein recht "schwammiges" Feld. Wie Andre schon sagt, sollte man die Beurteilung der eigenen Person in der Trainerfunktion anderen überlassen. Letztlich ist dies ja auch eine Frage der Sichtweise bzw. werden verschieden "gepolte" Betrachter den Trainer als solchen unterschiedlich bewerten.


    Bis vor 12-15 Monaten hielt ich mich auch für einen guten Trainer - gemessen am hiesigen Kreismassstab in der von mir betreuten Altersklasse sogar für einen "sehr guten". Dies wurde mir auch von vielen Eltern, Vereinsmitgliedern und teils auch gegnerischen Trainern bestätigt! Doch woran machten die das fest, wo die meisten von denen gar nicht sahen, was meine Prioritäten beim Training waren?! Die schauten einfach nach dem, wie mein Team spielte und welche Ergebnisse es erzielte. Wegen teils starkem Abweichens von den Alterszielen meiner damaligen F und später auch E nahm mein Team im Kreis ein Gegner nach dem anderen auseinander - Pokale und Meisterschaften folgten im Saisonrhythmus....wir gewannen fast alles, was es zu gewinnen gab. Ich selber war damit natürlich auch zufrieden, hielt mich für einen "Guten"....suchte auch stetig nach Verbesserungen....damals noch im Sinne des Ergebnisses. Heute weiss ich, dass ich i.S.d. KiFu ein Schlechter war! ....Ansichtssache halt.

    trainer2005


    mahlzeit,


    was ist eigentlich aus den kids die bei dir vor deiner ansichtsänderung gespielt haben geworden? es kommt irgendwie so rüber, als ob du aus heutiger sicht, vorher fast alles falsch gemacht hättest. hatten denn deine kinder bei dir keinen spaß beim training und bei den wettkämpfen? hat es ihnen geschadet, das sie früher mehr gelernt haben, als vorgegeben war? spielen die jungs eigentlich noch fußball, oder haben sie inzwischen aufgehört (sofern du noch kontakt zu den jungs hast und das einschätzen kannst)?


    gruß

  • siebener


    die Stützpunkttrainings werden auf der Seite des Dfb gesondert geführt. Sie kann man auch als PDF-Datei runterladen oder sich die Broschüren schicken lassen. Sie gibt es bei den Trainerfortbildungen auch dazu.


    Diese Trainings sind spitze und sollten in Teilen, -in aufgespllitteten Einheiten- mal probiert werden, es sei denn, man hat ein echtes Spitzenteam. Probieren heißt die Devise.


    Ansonsten gibt es schließlich die normale Trainingsdatenbank.


    Auch hier könnten ganze Trainings zuviel oder zu wenig sein. Das ist ja genau die Verantwortung, die ein Trainer hat und leben sollte.


    Egal ob Stützpunkttrainingsvorschläge oder die der allgemeinen Datenbank dort, ...eines haben beide gemeinsam


    -sie entsprechen den Alterszielen der jeweiligen Jugend, ...sind aber in der Intensität unterschiedlich


    und das -genau dass- ist es, was ich hier immer wieder gesagt habe.


    Statt von den Zielen abzuweichen, kann man mit der Intensität jonglieren, ...nach oben und nach unten, je nachdem wie man die Mannschaft einschätzt! Gruß Andre


    Zusatz: Fällt mir gerade dazu noch ein. Die Stützpunkttrainings sind nicht für die F Jugend gedacht. Bei der E wäre es die Kreisauswahl, ...ich denke -(heißt, ..weiss im Moment nicht genau...) die Trainings sind für die D und C Jugend gedacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • bei der kreisauswahl sind die besten, hochmotivierten jungs, die sich alle präsentieren wollen.
    in den heimteams sind sie dann lockerer, unkonzentrierter und selbst das ball holen dauert länger.


    ist doch klar: dort können sie gehen, wenn sie sich anders verhalten, bei dir müssen sie ja nicht, also brauchen sie ja nicht, schliesslich soll es ja Spass machen.
    macht es bei der Kreisauswahl keinen Spass, oder vielleicht doch?


    Andre, wieviele Mannschaften hast du schon bis in den aktiven Bereich verfolgt? erst dann ist doch feststellbar ob deine Arbeit gut war?


    vor 12 Jahren habe ich mal eine Aufstellung aller Mannschaften und Spieler unseres Vereins gemacht.


    höchst interessant, wenn ich mir die jetzt anschaue.


    die 2 extremen:


    Jahrgang 88: in B und A Jugend konservativer, strenger Trainer, Disziplinfan als Betreuer von Bambini an. mit 14 Spieler durchgezogen


    9 spielen jetzt aktiv


    Jahrgang 89: 18 Spieler eines Jahrganges in der D-Jugend, 1 Trainer von Bambini bis C-Jugend, der lt. seiner Aussage immer" nach modernsten vom
    DFB empfohlenen Trainingsplänen " arbeite. Stimmt auch, mindestens 3 Seiten Ausdruck aus dem Internet, die er gezielt abarbeitete, mit Eltern bestes
    Verhältnis, da er keine grossen Ansprüche an die Kinder stellte.


    von den 18 spielt heute einer !!! aktiv.




    bei den anderen Mannschaften ist eine klare Tendenz zu erkennen:


    dort, wo von der Führung her eine klare Konzeption vorgegeben wird (damit meine ich nicht nur Trainingskonzeption) wenig Abgänge


    dort wo der Spassfaktor vorherrschte und der Leistungswille (wohlgemerkt Wille) keine Rolle spielte bestehen durch Abgänge echte Probleme, auch weil hier die
    leistungswilligen Spieler wechselten.



    der 91er Jahrgang war ein ganz starker, einen Trainer, der im unteren Jugendbereich und dann wieder bei der A-Jugend trainierte, machte ein Top-Training
    (Meinung aller), in der A-Jugend massiv Personalprobleme. warum? die Jungs hatten keine Einstellung.



    ich verfolge jetzt über 40 jahre Mannschaften von unten bis in den aktiven Bereich.


    und für mich steht eins fest:


    entscheidend im Jugendbereich ist nicht das Training (das ist heute zum grössten Teil dank der intensiven Trainerausbildung und Weiterbildung und internet usw.)
    insgesamt gesehren auf einem sehr hohen Niveau


    entscheidend für mich als Jugendtrainer ist es die richtigen Werte, die richtige Einstellung, mannschaftssoziales Verhalten, Gruppendynamik und was noch dazu
    gehört, zu vermitteln. Und diese Thematik kommt es bei den ganzen DFB- Lehrgängen viel zu kurz


    Gelingt das, dann hast du ein gutes Trainingsverhalten und bedeutend weniger Abgänge.


    für die vielen Abgänge im C-Jugendbereich es noch einen entscheidenden Faktor.


    wir Trainer ziehen ja jeden im unteren Jugendbereich mit (ist auch richtig so) ob der Fussball einen hohen Stellenwert hat oder nicht, viele spielen wegen oma und Opa
    (flapsig ausgedrückt), manche auch wgen dem Vater)


    mit 14 werden sie aber nicht mehr begleitet, dürfen dann selbst entscheiden, und es wird dann plötlzlich Leistung verlangt , erkennen was sie bringen können und nicht.
    entdecken dann, dass andere Dinge für sie wichtiger sind.


    die, die Fussballer sind (hat nichts mit Können zu tun) hören nicht auf.


    Ich hab noch nie mitbekommen, dass einer aufhörte weil das Training nicht nach seinen Vorstellungen war.


    Günter








    .


  • mahlzeit,


    was ist eigentlich aus den kids die bei dir vor deiner ansichtsänderung gespielt haben geworden? es kommt irgendwie so rüber, als ob du aus heutiger sicht, vorher fast alles falsch gemacht hättest. hatten denn deine kinder bei dir keinen spaß beim training und bei den wettkämpfen? hat es ihnen geschadet, das sie früher mehr gelernt haben, als vorgegeben war? spielen die jungs eigentlich noch fußball, oder haben sie inzwischen aufgehört (sofern du noch kontakt zu den jungs hast und das einschätzen kannst)?


    gruß


    Sicherlich habe ich nicht alles falsch gemacht, das kann ich auch aus heutiger Sicht sagen. Ich habe auch nicht wissentlich bestimmte Fehler begangen - ich wusste es halt nicht besser! Mein größter Fehler ist eigentlich das reine Ergebnisdenken und -handeln gewesen...mit allem, was dazu gehört: Joystickverhalten, oft schreiend am Spielfeldrand, Stärkere spielten länger/öfter als Schwächere, keine Positionsrotation. Da ist mein damaliges Vorziehen von Alterszielen (Fokus lag auf dem Passpiel) fast schon als beiläufig zu bezeichnen. Dennoch habe ich auch positive Dinge vermittelt (meine ich) - auch (und vor allem?) den Spaß am Training und bei Wettkämpfen...bis auf die o.g. Dinge halt.


    Was machen die Jungs heute? Die meisten trainiere ich immer noch, vorrangig die "Guten"....einige andere, weniger Gute, hörten auf (auch interessenhalber, wohl auch, weil ich denen nicht unbedingt das Gefühl gab, sie zu "brauchen"). Drei andere - ausnahmslos solide Fußballer - wechselten den Verein...weil es deren Eltern so wollten....weil auch diese ähnlich dumme Ansichten hatten/haben. Ich bin mir aber sicher, dass die drei Jungs bei Beachtung der KiFu-Prinzipien (vor allem meine nicht durchgeführte Positionsrotation) noch in meinem Team wären. Dieser Fakt wurmt mich noch immer, was bei mir aber auch ein gewisses Umdenken einläutete. (Wie kann das sein, dass da welche zu einem anderen Verein gehen, obwohl die immer gespielt immer alles gewonnen haben????!!!!)


    Hat es meinem Team geschadet, dass ich "mehr" gelehrt habe als "vorgesehen"? Das "mehr" passt hier nicht - ich habe halt falsch trainiert....Altersziele des öfteren (nicht ständig!) vorgezogen. Kann man schlecht sagen! Viele meiner Jungs sind im Kreismassstab immer noch top...vielleicht auch nur, weil sie ein wenig Talent haben. Fakt ist, dass einige besser sein könnten, wenn ich beispielsweise in der E mehr 1:1-Situationen oder der F "eigensinnige" Dribblings trainiert bzw. diese im Spiel nicht unterbunden hätte. Stattdessen mussten meine Jungs den "unnötigen" Zweikämpfen und "sinnlosen" Dribblings durch frühzeitiges und möglichst genaues Passspiel umgehen.


    Ich gehe mit dem Großteil derer, die ich seit Jahren betreue, ab der kommenden Saison in die C...obwohl die meisten noch D spielen könnten....weil sie in ihrer Altersklasse auf Kreisebene zumeist immer noch unterfordert sind. Sie beherrschen das Pass- und Kombinationsspiel immer noch sehr gut...denen macht HIER eigentlich kaum einer was vor. Was ich jedoch immer wieder feststelle ist die Tatsache, dass es bei einigen in den o.g. Bereichen teils hapert. Dies versuche ich aber durch nunmehr altersgerechte Trainingsinhalte auszugleichen...man lernt ja nicht aus.


    Günter, deine Beispiele passen schon...hatte ich von dir auch nicht wirklich anders erwartet! :thumbup: Mir war es einfach nur wichtig, an dieser Stelle nochmal nachzuhaken....nicht das dies hier in den falschen Hals gerät (schlimmstenfalls an den falschen/ unwissenden Trainer). Hinsichtlich der von dir beschriebenen möglichen Ursachen für das Abwenden vom Fußball ("Drop-out-Syndrom") gebe ich dir recht....falsches Altersklassentrainiering im unteren Jugendbereich zähle ich, wie du wohl auch, eher nicht dazu...sorry, Andre.


    An alle, die an den DFB-Prinzipien - auch "ausnahmsweise" zweifeln - sei gesagt: Schaut nach Südafrika und ihr habt den Beweis dafür, was man mit guter und durchdachter Nachwuchsarbeit erreichen kann...die Jungs dort kamen irgendwann mal aus unseren Reihen und wurden nach eben diesen Richtlinien trainiert....und was für Toptalente gut ist, kann im Allgemeinen nicht schlecht für die Basis sein.

  • Günter: M.E. ein ganz hervorragender Beitrag.


    Ich kann Dir heute schon aus der E meines Großen sagen, wer aufhören wird und wer weiter spielt. Und es sind nicht diejenigen, die das größte Talent haben die weiter machen werden. Auf jeden Fall nicht, wenn sie nur das Talent alleine haben. Es werden diejenigen sein, die das haben, was Sportler aller Sportarten und Altersklassen brauchen: Einstellung, Respekt, Charakter, Mut und ein Kämpfer- und Löwenherz und vor allem Liebe zu ihrem Sport - dem Fußball. Genau wegen diesen Kindern mache ich persönlich das Ehrenamt.


    Danke nochmal für diesen Beitrag!


    Grüße Paul

  • @ trainer



    so, wie ich das lese, hast du früher viel weniger falsch gemacht, als du denkst ;)



    grade dein letzter satz deutet darauf hin----ich denke, alle die, die heute in der leistungsklasse des fußballs ganz oben sind, sind sehr wenig nach den kifu-prinzipien ausgebildet worden, sondern hatten das glück auf einen trainer zu stoßen, der ihnen immer etwas mehr beibrachte und sie gefordert hat, als es eigentlich notwendig war.
    die größte leistung dieser trainer war dann wohl, nicht an ihren besten spielern "festzuhalten" sondern sie zb an die kreisauswahl, oder an die sportschulen bzw clubs zu melden, um ihnen das weiterkommen zu ermöglichen.


    übrigens ist diese art der sportschulen und des leistungsdenkens ab der d-jugend nicht neu---gabs in der ddr als KJS (kinder und jugendsportschulen).



    also nicht alles was für die toptalente gut ist, ist auch für die basis gut und umgekehrt. ;)


    gruß

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