Der Tannenbaum

Übung...wird heute gleich ausprobiert

Das Thema im Thema

Siezen ist für mich ein NoGo. Ich dutze alles und jeden (im Fußball).
Fremde Trainer, Schiris, Funktionäre vom Kreis/Verband, egal, einfach alle.
Auf der anderen Seite biete ich aber auch sofort das 'Du' zum Beispiel einem Jungschiedsrichter an, der mich erstmal siezt.
Ich empfinde das als völlig normal.

Hier im Forum duzt man sich ja auch.

Obwohl, es gibt Leute (nicht hier), die auch in Foren das 'Sie' benutzen.

Moin die Damen und Herren,

wie Tom schon schrob is das Siezen im Fußball auch für mich No go.

Aber ich kenne auch Ausnahmefälle, und zwar Lehrer als Trainer. Da ist das sogar mehr als logisch, dass
man sich da Siezen lässt. Von einem sehr sympathischen Trainerkollegen von einem Ortsrivalen weiß ich auch, dass
er sich Siezen lässt. Er trainiert seit Jahren erfolgreich die jeweilige F, und das völlig entspannt und mit viel Spaß, trotz "Sie".
Für mich käme das aber absolut nicht in Frage.

Um trotzdem mal zum Thema zurückzukommen, gestern Abend ist das Peter Schreiner Buch reingeflattert. Wirklich
sehr kreativ gestaltete Trainingsinhalte, nicht so langatmig wie beim DFB auf den ersten Blick. Geht jetzt mal los damit im Training.

zum Siezen eine kleine Anekdote

Freundschaftsschaft D_jugend gepfiffen.

nach einem groben unnötigen Foul entwickelte sich folgender Dialog:

Hey Junge, das will ich von dir nicht nochmals sehen, das hier ist ein Freundschaftsspiel.

er: für dich bin ich immer noch Sie

ich, Sie, dann unterlassen Sie das bitte

2 Minuten später ähnliches Foul

ich: Sie, ich habe Sie gewarnt, sie gehen jetzt mal bitte 5 Minuten vom Platz.

gegnerische Trainer: endlich hat dir mal jemand den Zahn gezogen, und grinste mich zustimmend an.

aber mal grundsätzlich:

auf dem Platz gibt es für mich kein "Sie" (Ausnahme Schiriaber , egal wie alt)

ich hab schon mal mit einem Ministerpräsidenten zusammengespielt. den im Spiel, wenn auch indirekt gedutzt. war ganz normal, die anderen auch.
Nach dem Spiel war das natürlich vorbei.

im nächsten Training werde ich mal von meinen Spielern verlangen mich (61 Jahre) zu Siezen, das wird für die ein Riesengaudi.

aber auch hier: unterschiedliche Situation - unterschiedliche Handlungsweise

Günter

Zitat von Violet Hammer

Er trainiert seit Jahren erfolgreich die jeweilige F, und das völlig entspannt und mit viel Spaß, trotz "Sie".

Interessant. Wie macht der Typ das?
Die Kinder können in diesem Alter eigentlich weder Schuhe schnüren, noch das 'Sie' benutzen.

Das hört sich dann wahrscheinlich so an: ' Herr Meier, kannst Du mir mal die Schuhe zumachen?'

Zum Thema 'Tannenbaum'.

Gestern das erste Mal gemacht. Ich habe den Doppel-Baum aufgebaut, weil ich alle Spieler auf einmal laufen lassen wollte.
Die Jungs haben das prima gemacht, obgleich ich zugeben muss, dass auch ich manchmal den Überblick verlor.
Bei 20 Hütchen und 12 Spielern wahrscheinlich normal.

Ich habe sie erst ein paar Mal durch den Parcours geschickt, ohne irgendwelche Finten und diese dann sukzessive eingebaut.
Hat prima geklappt.

erstmal danke für die in vergessen geratene übung.

habe gestern den zweier-tannenbaum aufgebaut, da es für die ganz kleinen war, allerdings nur mit 3 dreiecken.

die ersten runden normal mit innen und aussenrist und temposteigerung.
zweiter durchgang mit einer finte (kickroll) an den hütchen in der mitte.
beim dritten mit einer finte nach wahl an jedem hütchen mit hohem tempo und anschliessenden schuss auf das tor..

dribbling, ballgefühl und koordination in einer übung. die jungs hatten riesen spass und haben das zu meinem erstaunen, ohne probleme klasse umgesetzt.

Mein erster Versuch letzte Woche war ein toller Erfolg

Ist wirklich eine tolle Aufwärmübung , nach 3 Minuten Training hatte keiner mehr eine Jacke an und man hatte sofort einen Überblick wer sich beim Ballführen anstrengen muß.

Der Gegenverkehr ist der totale Motivator.

Eigentlich bin ich auch der Du Typ, auf meinen Baustellen, im Büro, am Fußballplatz....aber vor 2 Wochen mußte ich das Sie bei einem der Jungs einsetzen als vorbeugende Diszi-Maßnahme. Es kann halt einfach nicht sein das einer quer über den Platz ruft . Du Maiaaaa (Meier als Bsp. Name) woan spüll me denn endlich a Spühhhhl... das ist einfach nicht drinnen bei 13 Jungs, das kann man dann durch- Erstens heist das Trainer oder Hr. Meier, und zweitens für so eine Meldung laufts gleich a Runde ganz einfach lösen.

Zum Thema im Thema :

bei uns wird auch nur das Du verwendet. Auch bei den Kindern. Disziplinlosigkeit konnte ich lediglich einmal gegenüber meinem Mittrainer beobachten. Da hatte ein D-Jugendlicher nach einer unfairen, aber nicht schlimmen, Aktion eines Mitspielers mal kurz seine Emotionen gegenüber meinem Kollegen nicht im Griff.

Sonst konnte jeder Anflug bisher mit einem ruhigen u. bestimmten "Alles in Ordnung?" im Keim erstickt werden.

Aber ob da wirklich das "DU" oder "SIE" einen Unterschied macht? Ich glaube es nicht.

Zum eigentlichen Thema: gerade der "Gegenverkehr" beim Tannenbaum finde ich sehr gut. Da heißt es Kopf hoch und nicht nur auf den Ball konzentrieren. Da haben, zumindest meine Spieler, noch so ihre Defizite.

zum besseren verständnis

Die Übung sieht interessant aus vielleicht wäre das mal was für meine B - Jugend . Ich bin ein großer Fan von dribbelparcours .

Naja, also ich sags mal so- da hat der Peter Schreiner von Wiel Coerver abgekupfert!

Manne

ich bin heute Morgen gut drauf, kann nicht schlafen,

deshalb das, was ich immer schon mal loswerden wollte,

im Gegensatz zu manch anderem (glaub ih mal zumindest) bist du für mich ein Mann der Praxis, der vieles deutlich anspricht, und bei dem ich auch überzeugt bin, dass
es in der Praxis so aussieht, auch wenn ich nicht immer in allem zustimme. halt Fussballersprache.

Nochwas zum siezen, währen des Trainings und spiel gibt es für mich nur "Du". hab das in der Firmenmannschaft bei meinem Chef und sogar mal
bei einem mitspielenden Ministerpräsidenten so gehalten. wir sind auf demPlatz ganz einfach nur Sportskollegen.

aber wer das Siezen brauch, soll sich halt siezen lassen. Ich persönlich käm mir dabei blöd vor.

Günter

... tja, ich komme jetzt nciht zu jedem gelaufen, aber Schleifchen kann ich den einen oder anderen Tom schon binden

zum eigentlichen Thema; genial, vor allem, da es nciht langweilig werden kann. Morgen beim Training weiß ich ja schonmal was dran kommt...oh Tannenbaum oh Tan.........

Würde der Eine oder Andere so freundlich sein und einen Begriffstutzigen auf die Sprünge helfen ?! Kappe innen / außen ist ja bestimmt Innenrist bzw Außenrist, aber was wird mit Eindrehen gemeint (innen / außen)

SIE / DU - Ich bin der Meinung, dass man sich den Respekt nicht übers Sie holen sollte (und kann) auch ein Chef nicht - wobei da natürlich Ausnahmen herrschen. Ansonsten halte ich es auf dem Fussballplatz immer mit dem DU, da es unter Sportfrreunden ja keine wirklichen Fremden gibt. Da ich auch Schiedsrichter bin, muss ich lediglich noch hinzufügen, dass es auf dem Platz noch etwas anders zugeht, denn was Günter Grafe sagte (Schiri für Sie immernoch noch "Sie") ist bei den "Tollsten" aufm Platz immernoch so ein Problemchen. Aber Günter, gut gelöst

mfg Thoddi

Schubse mal diese Übung nach oben!

Wir machen diese Übung jetzt schon paar Wochen...
es ist unglaublich wieviel sie meinen Jungs schon gebracht hat.
Klasse!

Nun. ich sehe diese Übung nicht so positiv, wie ihr.

Klar zum Aufwärmen kann man diese Übung gelegentlich mal machen. Auch gewisse koordinative Komponenten werden damit geschult. Und schaden tut sie sicherlich nicht.

Aber, zu oft und viel, davon halte ich wenig, weil
- die Übung ist überhaupt nicht spielnah,
- sie ist sehr monoton, und die meisten Kinder finden sie irgendwann nicht mehr so motivierend, und absolvieren sie nicht mehr mit vollem Engagement
- selbst wenn man die Finten im Tannenbaum motorisch perfekt beherrscht, so fehlt völlig der Gegner- und der Zeitdruck. D.h. man macht das Training ja nicht zum Selbstzweck, sondern man will erreichen, dass die Kinder dann im Spiel einen Gegner ausdribbeln können. Aber ohne Tempoverschärfung und ein echtes Täuschgungsmanöver des ganzen Körpers funktioniert das nicht. Man muss ja erkennen, ob bzw. wie der Gegner auf die Finte/Täuschung reagiert und dementsprechend handeln. Das alles beinhaltet diese Übung nicht.
Ich kenne tolle Tannenbaumdribbler, die im Spiel keinen Gegner täuschen oder gar an ihm vorbei kommen.
- Jede Finte (Übersteiger, Revelinho, etc.) erfordert es, das man den ganzen Körper in das Täuschungsmanöver einbezieht. Wird nur mit dem Fuß der Übersteiger sauber ausgeführt, fintiert man damit keinen Gegenspieler. Oberkörper, Arme, etc. alles muss im EInklang sein. Außerdem muss ich, je nachdem wie der Gegner reagiert, verschiedene Anschlußmöglichkeiten ausführen (recht oder links vorbei, abrechen, etc.).
Das alles wird beim Tannenbaum vernachlässigt. Diese Übung trainiert meist nur die motorische Bewegung der Beine. Selbst bei sehr gutem Coaching, fehlt der Gegner und Zeitdruck und das situative Handeln je nach Gegnerreaktion. Es gibt kein Feedbeck, ob man am Gegner vorbei kommt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn ein Spieler koordinativ gut geschult wird, und die Körper- und Schußfinte (Messi benutzt fast außschließlich diese beiden Finten, wie die meisten Fussballer) sehr gut kann, also wirklich den ganzen Körper (Arme, Oberkörper, etc.) bewegt, er im D-Jugendalter alle anderen Finten scgnell erlernt.
Dazu muss man nicht wochenlang eine Finte im Tannenbaum schulen.

Wie gesagt, gelegentlich ganz gut, um begungserfahrungen zu machen, Ballgefühl zu vertiefen, und gewisse koordinative Fähigkeiten ein wenig zu schulen.

Aber 1gg1 Übungen, also mit Gegenspieler, sollten zeitlich wesentlich höher angesiedelt werden, um den Spieler die Fähigkeit zu vermitteln, im offensiven 1gg1 Erfolg zu haben.

Ich denke, die Übung soll weniger das 1:1 an sich als die Ballbeherrschung und enge Ballführung mit vielen Richtungswechseln schulen. Der Aufbau der Hütchen im Tannenbaum erlaubt eine effiziente Nutzung von Raum und Material. Der Tannenbaum hat seinen speziellen Satz an Winkeln für die Richtungswechsel, Peter Schreiner bietet in seinem Buch ("Perfekte Ballbeherrschung" oder so ähnlich) ja auch noch andere Aufbauformen, wie den Kamm oder die Raute, an. Gemäß dem Paradigmas "vom Einfachen zum Schweren" und auch einem der Grundsätze der Coerver-Methodik folgend ist es auch durchaus sinnvoll, eine Fertigkeit zunächst ohne Gegnerdruck zu üben, später dann leichten und zum Schluss schweren Gegnerdruck hinzu zu nehmen. Insoweit gebe ich dir Recht, Sir Alex, dass die Übung suboptimal ist, wenn nicht andere Übungs- und/oder Spielformen folgen, in denen der Gegner- und Zeitdruck dazu kommt. Letzteren könnte man übrigens durchaus auch mit einem gleichzeitigen Staffellauf von zwei Teams in zwei Tannenbäumen mit jeweils einer festen Anzahl an Bällen durchführen. Man könnte sich die Tannenbäume vielleicht sogar teilweise überschneiden lassen, damit sich die Spieler auch gegenseitig ausweichen müssen.