Kondition durch " Rundenlaufen"

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Ich trainiere seit 4 Jahren diese Truppe. Jetzt D-Jugend - Jungen.



    Folgendes habe ich festgestellt. In der E habe ich - nicht als Erwärmung,sondern als Trainingseinheit - meine Kinder eimal pro Woche sie ca 10 Minuten laufen lassen.


    Rundenlauf mit Berghügel. Regelmäßig. Sie hatten eine tolle Kondition,alle waren in der Lage,die Spielzeit durchzuhalten und hatten gegen Ende die notwendigen Reserven.



    Ich habe mich belehren lassen,dass einzustellen,weil nicht richtig,nicht zeitgemäß usw.


    Mache alles mit dem Ball,viele Übungen.


    Was ich aber jetzt feststellen muß,wir haben keine Kondition mehr,sie hängen regelrecht ab.



    Nun arbeite ich mit dem Trainer der C-Jugend zusammen , und er möchte darauf verzichten , ich bin eigentlich der Meinung ,es wäre besser.



    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ?


    Kann es sein,dass das Laufen ohne Ball doch nicht so verkehrt war?



    Gruß Andrea

  • Der Vorteil von Spielformen an der Stelle gegenüber dem "stupiden" Laufen ist ja, dass die Trainingszeit, die Du dafür aufwendest, gleichzeitig auch die fussballerische Komponente bedient. Problem ist aus meiner Sicht, dass Du bei 10 Minuten laufen lassen jeden Spieler sehr leicht kontrollieren kannst, man sieht ja schließlich, ob er läuft, welche Strecke er in der Zeit schafft. Bei Spielformen kann ein Spieler sich leichter herausnehmen und verfehlt somit den gedachten Zweck der Konditionsschulung. Ich habe meinen Spielern immer die Alternative aufgezeigt, Kondition durch Spielform trainiert mehr als nur die Kondition und macht meist viel mehr Spass, es setzt aber voraus, dass jeder Spieler sich auch in der Spielform entsprechend einbringt. Es hat eigentlich auch immer recht gut geklappt, wenn ich auch durchaus von außen den einen oder anderen immer mal wieder "antreiben" musste. Ich gebe Dir insofern recht, für den einen oder anderen wäre Runden laufen wahrscheinlich besser, weil seine Standzeiten ohne Antreiben von außen zu groß sind (halt mehr die bequemen Typen), aber unterm Strich ziehe ich die Konditionsschulung durch Spielform eindeutig vor, und für die "Fussballer" unter den Kids klappt das problemlos. Wenn Du es schaffst, die Spielform so interessant zu gestalten, dass sie eigentlich gar nicht merken, dass gerade die Kondition geschult wird, und sie sind mit Eifer dabei, dann hast Du den Optimalfall.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Andtrai, ich bin Läufer und Fußballer. Ich kann es dir nicht wissenschaftlich erklären, aber das Laufen an sich bringt nicht die Kondition, die ein Fußballer benötigt. Ich bin im vorigen Jahr mindestens dreimal, max. viermal die Woche a 1 Stunde laufen gewesen, ...Montags dann zum Dienstfußball. Dort stellte ich für mich fest, dass mir das für den Fußball nichts brachte, Kondition = 6 Minus beim Fußball. Da ich dort mit 43 einer der jüngsten bin und noch recht schnell drauf bin, ...schicken die mich gern...heisst, ...ich laufe viel mit Stops und dann wieder auf einen hohen Puls und umgekehrt. Das brachte etwas von mal zu mal. Also Spiel mit Ball mit hoher Frequenz.


    Wie ist das nun auf den Kinderfußball zu projezieren?


    Wenn Training wegen gesperrter Plätze und fehlender Halle ausfallen soll, ...dann bin ich schon der Meinung, dass man mit ihnen mal Joggen gehen kann, ...einfach der Gemeinschaft wegen und auch, um sie an den Sport allgemein heran zu führen, ...aber nicht, um dort Kondition aufzubauen. Das wäre für die Kinder mit Intervalläufen verbunden, ...die bringen dann vielleicht was. Nur ist das für das Fußballerkind im Breitensport abschreckend, weil es nicht mit Spass verbunden ist und eher mit Schmerzen und Übelkeit verbunden ist, ...das fehlen dann die positiven Erlebnisse. Sag so einem Kind mal, ...heute gehen wir Laufen....dann kotzt der dir vor Schrecken direkt an die Wand und ich könnte es verstehen.


    Ich rate Dir, hier selbstkritisch mit Dir ins Gericht zu gehen, weil ich könnte mir vorstellen, dass die Trainingseinheiten mit Ball zu lasch ablaufen. Wo du meinst, das es reicht, ...könnte noch viel Potenzial sein. Ich weiss es ja nicht, aber ich stelle mir das so vor, ...muß ja nicht stimmen.


    Übungsvormen auf dem Kleinstfeld im 3:3 oder 4:4 oder 3:2 oder 4:3 und keiner steht herum und eine Andtrai im Nacken, die alles sieht ;) .


    Vielleicht hilft es ja mal einzubauen, dass immer dann, wenn einer nicht lief, also stand...das einen Ballverlust an den Gegner bedeutet.


    Zudem möchte ich Dir einige Übungen aus dem Buch "Spieletraining Fussball" von Rolf Mayer für 8,90, ISBN Nr. 3-499-18674-8 empfehlen. Er spricht von einem ganzheitlichen Spieletraining. Ganzheitlich, weil die dortigen Übungen alle Themen der Ausbildung ziemlich gleichzeitig erfassen.


    Die Übung auf Seite 102 empfehle ich dir ganz besonders, ...wirst schon sehen. Gruß Andre


    3 gegen 1 Übungen


    dort der Eintrag vom 19.02.; 10.04 Uhr

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Was Holler und Andre schreiben ist richtig.


    Erst mal grundsätzlich:


    Woher willst du wissen, dass die Ausdauer (nicht Kondition) deiner Spieler schlecht ist? Ich finde solche über den Daumen gepeilten Diagnostiken immer super :)


    Dann: Von 10 Minuten Laufen pro Training hat kein Spieler einen Ausdauerzuwachs erhalten damals. Niemals. Damit kriegst du nur bei völlig untrainierten und fetten Menschen einen Trainingseffekt, aber nicht bei regelmäßig trainierenden Sportlern.


    Man kann mit Ball viel, viel besser fußballspezifische Ausdauer trainieren, als das mit der Dauermethode möglich ist. Wissenschaftlich angedeutet: Überleg mal, ob die Ausdauerbelastung im Spiel der bei einem Dauerlauf gleicht (anhaltendes Laufen über viele Minuten lang mit gleichem Tempo) oder eher der Belastung von Spielformen (abbremsen, starten, kurze Antritte, längere Antritte, Tempi-Wechsel etc.). Viele ausländische Profimannschaften bestreiten überhaupt keine Dauerläufe mehr.


    Wie es Holler aber schon sagte: Du musst natürlich die richtigen Übungen machen UND diese dann auch überwachen! Genau wie er habe ich meinen Spielern auch immer erklärt, dass wir solche Übungen machen, weil die mehr Spaß machen, weil wir Fußballer sind und uns das mehr bringt, aber dass sie dann auch voll mitziehen müssen. Klar musst du dann draußen stehen und ab und zu auch mal Feuer unter dem Arsch machen.


    Da das eines meiner Lieblingsthemen ist, verweise ich auf einen ähnlichen, alten Thread, der auch ein paar Trainingsbeispiele von mir enthält:


    C-Jugend - Ausdauer/Schnelligkeit/Sprint ...

  • Ich denke der C-Jugendtrainer ist ein erfahrener Trainer :love: der vor ca.20 Jahren seine Buben auch noch Rennen lassen hat,dazu paar Bergläufe,gebracht hat es nicht viel.
    Nehme ich mir aber jetzt die Jugendlichen und geb den Jeden einen Ball,mach den Schreiner-Tannenbaum oder das Zickzack alle Übungen durch,laufen die Jungs auch Ihre Runden und das nicht eintönig und haben gleichfalls das nötige Ballgefühl.
    Auch meine ich das Kinder bis zur B-Jugend kein Kondibolzen brauchen,die toben noch genug durch die Kante.
    @andtrai und hast Du nicht geschrieben das die D-Jugend nicht aus der Hüfte kommt,bei Antritten?
    Also sagen wir so,wir drehen keine Runden und machen dafür paar Pass-und Schussübungen wo wir ca. 50 Antritte einbauen und Alles wird gut :thumbup:
    Übrigens gebe ich andre hier mal recht :huh:

  • kleinfeld 4 gegen 4 und die angreifende mannschaft darf nur dann ein tor erzielen, wenn alle über die mittellinie sind. schön laufintensiv :)

    "der runde steht im eckigen!"

  • kleinfeld 4 gegen 4 und die angreifende mannschaft darf nur dann ein tor erzielen, wenn alle über die mittellinie sind. schön laufintensiv :)

    Schön und gut,was machen die Anderen ? ;) Aber das Spiel hat schon was,kann man ja auch 7 gegen 7 machen.
    Weil wir mal annehmen das nur eine Hälfte zur Verfügung steht.
    Sehr intensiv ist auch ein 7:7 oder 8:8 wo jeder seinen Mann zugeteilt bekommt und immer mit Diesen mitgehen muss,hier ohne Tore zählen,dafür die gespielten Pässe. :thumbup:

  • Interessantes Thema, bei dem keiner so recht weiß, ob das, was er glaubt, auch Fakt ist.


    Und auch ich gehöre zu denen, die nur glauben... :(


    Andre, was spricht dagegen, dass Lauftraining nicht auch beim Fußball unterstützt? Auch ich geh Laufen und trete unter Meinesgleichen 1x in der Woche gegen den Ball. Du hast Recht, wenn Du sagst, dass das Laufen nicht die Kondition bringt, die Du beim Kicken brauchst.
    Jedoch behaupte ich einfach mal, dass es mir eine für mein hohes Alter ganz passable Grundkondition bringt. Und zwar immer dann, wenn ich nicht den Ball habe und z.B. Passwege öffne.


    manne, also meine Jungs sind Couch-Potatoes, die eben nicht so Groß werden, wie wir. Ich stelle immer wieder fest, dass, verglichen mit manch anderem Team, meinen Jungs doch erheblich früher die Luft ausgeht.


    Nein, bei mir gibt's kein Konditionstraining. Alles nur mit Ball, wie es sich für eine E gehört ^^
    Außerdem ist mir die Trainingszeit viel zu schade für sowas.


    Jedoch, was ich mir für die D vorstelle, ist ein freiwilliges Lauftraining 1x pro Woche mit anschließendem lockeren Kicken.
    Nein, ich bin nicht so naiv zu glauben, dass 100% der Jungs mitmachen. Schon gar nicht, wenn es regnet.
    Laufen heißt auch nicht bis zum Umfallen klotzen. Man kann das auch ein bisschen netter gestalten. Pausen zwischendurch. Mit den Jungs sprechen. Vielleicht ein paar Spiele, ein bisschen Teambuilding eben. Und das alles im Wald nebenan. Ob's klappt? Keine Ahnung. Ich werde es versuchen.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Laufeinheiten sind "Bähhhhhhh"! :)


    Spiel mit den Jungs immer mal wieder 1:1, 2:2, 3:3 da kommen die gut ins schwitzen und die dabei trainierten Ausdauerarten sind auch Fussballspezifischer als bei langen und eintönigen Laufeinheiten. Besonders beim 1:1 musst du aber aufpassen die Belastungsphase nicht zu lange laufen zu lassen und zwischen den Spielpaarungen Pausen einzulegen.


    Ich mache das immer so: Ich nebeneinander baue X Felder auf auf denen 1:1 auf ein Tor gespielt wird. Tore dürfen von beiden Seiten durch das Tor geschossen werden. Der Gewinner wechselt dann ein Feld nach rechts, er Verlierer nach links. Bei Unentschieden gibts von mir ne Sportfrage, wer schneller antwortet hat gewonnen. Natürlich können da auch mal die gleichen Paarungen wiederentstehen, aber die Jungs versuchen immer ganz "nach oben" zu kommen, wobei die starken Spieler in der Regel auf den unteren Feldern anfangen. Ganz nebenbei trainiert man hier auch noch das Defensivverhalten im 1:1!

  • Mist, hab gerade erst Chris' alten Beitrag gelesen.
    Fand diesen sehr interessant bis einleuchtend.


    Auf der anderen Seite frage ich mich, was mit einem Ronaldino bei Bauern München passieren würde.
    Wäre er dort ein schlechterer Spieler, weil er weniger Zeit mit dem Ball und mehr ohne verbringen würde?


    Was ist mit den Millionen Läufern in diesem unserem Land ;)
    Die stärken doch ihren Körper und ihren Kreislauf, oder nicht? Laufen kann also nicht schlecht sein. Vielleicht nicht so förderlich für den Fußball, wie
    wir uns das wünschen.
    Welcher spanische Konditionscoach sagt denn, dass Jugenliche auch so trainiert werden können, wie diese Profis?


    Naja, und der Felix hat eben nur Hausmannskost in seinen Reihen. Also fördert er das, wofür der deutsche Fußball auch zum Teil steht:
    Kämpfen bis zum Umfallen. Je nach dem, was zuerst eintritt 8|

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Schön und gut,was machen die Anderen ? ;) Aber das Spiel hat schon was,kann man ja auch 7 gegen 7 machen. Weil wir mal annehmen das nur eine Hälfte zur Verfügung steht.


    die anderen stehen beim Co an einer anderen station und üben das kurzpassspiel zb :)
    war ja nur ein bsp. ich zb teile sie in 3 mannschaften auf, die abwechselnd gegeneinander antreten, eine art mini turnier wo auch ihr ehrgeiz gepackt wird.


    Zitat

    Sehr intensiv ist auch ein 7:7 oder 8:8 wo jeder seinen Mann zugeteilt bekommt und immer mit Diesen mitgehen muss,hier ohne Tore zählen,dafür die gespielten Pässe. :thumbup:


    auch gut!
    kann man beides wunderbar bis in den senioren bereich erweitern.

    "der runde steht im eckigen!"

  • Hallo,


    ich weiss das sollte man nicht unbedingt, aber ich lasse meine Jungs auch öffter Runden laufen!
    Allerdings immer mit Ball und zwischendurch auch mal ein paar Schikanen!


    Ansonsten gibt es halt noch Treppenläufe und Kurzsprints auf dem Platz. Und halt weitere
    verschiedene Fußballübungen um die Ausdauer zu trainieren.


    Und ich muss ganz ehrlich sagen: Wir hatten in der ganzen Hinrunde kein einzigen Gegner der
    mit uns mithalten konnte. Auch was die Schnelligkeit angeht.
    Teilweise kam es mir vor als würden meine Jungs nach einem Spiel noch nicht mal schwitzen


    Und das gute: Im Sportunterricht haben meine Jungs jede Menge 1er Noten abgeräumt, weil sie
    beim Laufen und beim Schnelligkeitswettkampf immer die ersten waren!


    Schöne Grüße,
    Michael

    Fußball-Power

  • Michael: Runden laufen lassen mit Ball ist genauso Schwachsinn wie ohne Ball.


    tom: Laufen ist auf jeden Fall gesund (in der richtigen Dosierung). Laufen bringt auch eine gute Grundlagenausdauer. Aber eben nicht die Fußballausdauer, die wir brauchen. Wir brauchen eine Grundlagenausdauer UND die Fußballausdauer (sportartspezifisch).


    Die Grundlagenausdauer kriegt jeder normale Fußballer bei 2x Training + Spiel die Woche sowieso "nebenher", evtl. kann man in den ersten 1-2 Saisonwochen die Grundlage mit einigen Trainingseinheiten (nicht: Laufen!) legen. Die fußballspezifische Ausdauer erhält man durch fußballspezifische Trainingsübungen unter hoher Belastung. Klar ist halt: wer nicht mitzieht, profitiert auch nicht davon!


    Zu der Frage hier:
    "Welcher spanische Konditionscoach sagt denn, dass Jugenliche auch so trainiert werden können, wie diese Profis?"
    So ist es aber. Barcelona macht bis zum Alter von 16 z.B. kein Krafttraining. Das sind typisch deutsche Geschichten...



  • Nur mal so als Quergedanke: Wenn ich den Ausbildungswillen leben möchte bei den jungen Fussballern, ist es dann nicht gerade bei den Kleinen völlig am Thema vorbei, wenn ich nach einer Spielrunde sagen kann, wir haben die Runde dominiert, weil wir konditionell wesentlich besser drauf waren? Das klingt ein wenig nach "Rennen und Kämpfen" (um jetzt nicht die deutschen Tugenden wieder heraufzubeschwören).Bei uns in der Kreisliga (Herren) sage ich auch immer, eine Truppe, die 90 Minuten ackert, müsste locker oben, wenn nicht ganz oben landen. Mit Kampf und Kondition kann ich in der Liga locker gegen die Mannschaften bestehen, die es technisch versuchen. In der Jugend sicher auch oft, aber -wie schon jemand schrieb- rücke ich damit die technischen Fertigkeiten in den Hintergrund, und dann sind wir wieder beim alten Thema, technische Ausbildung steht hinter Kondition bolzen an, weil ist ja sooo erfolgreich.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Interessante Gedankengänge in alle Richtungen :D
    Ich würde das Wort Kondition gegen Ausdauer tauschen :D
    aber ich bin noch nicht überzeugt,denn


    Andre - die Übungen werden schon konsequent durchgeführt , die Vielfalt von 1:2 ; 2:2;1:3 --bis Übungen ist immer dabei , viele Passspiele , viele Dribblings, Koordinationsleiter , ein volles programm ,geteilte Gruppen -
    hm , ich selber komme aus dem Leistungsbereich Leichtathletik- Schwerpunkt Laufen - vorallem lange Laufstrecken ab 800m , aber auch 100- 200- 400 und Crossläufe.
    Ich trainiere auch Intervallläufe,um Kurzsprintfähigkeit zu erhöhen - und ich fand das Trainin im Osten doch schon sehr lehrreich.
    Ich denke auch,dass eine gute Leichtatlethikausbildung nicht schadet und sehe schon den Zusammenhang,dass meine guten Spieler oft bei Leichathletikwettkämpfen der Schulen mitmachen - in den Laufstrecken.


    Ausdauerprobleme - würde ich daran fest machen,dass meine nach einer bestimmten Zeit keine Ausdauer mehr aufbringen,von A nach B zu kommen,dass heißt,sie bleiben keuchend stehen und das ist für mich neu,dass die gesamte Truppe nicht so fit wirkt.


    Wenn jetzt alle Mannschaften auf mich so wirken würden,würde ich behaupten,liegt am allgemeinen Wachstum , aber die anderen Mannschaften wirken meistens frischer.
    Da muß ich mal nachfragen,ob die mehr laufen :love:

  • Kann Chris nur beipflichten. Die Trainingszeit ist viel zu wertvoll, um sie ohne Ball zuzubringen. Wenn aber Kondition und Kraft die Voraussetzung für Technik sind, so sollte man den beiden erstgenannten Erfolgskomopneten durchaus Beachtung schenken. Doch zunächst einmal zum Verständnis eine Frage: Was nützt die ganze Technik eines Spielers, wenn er schon nach 10 Minuten nicht mehr die Kraft und die Kondition hat, um vor seinem Gegenspieler am Ball zu sein? Wer sich das Spiel des VFB Stuttgart gegen Barcelona einmal unter dem Aspekt der Laufanteile angesehen hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass die Stuttgarter viel längere Wege gegangen sind, aber keine echte Torchance besaßen. Barcelona seinen Gegner desöfteren durch im Tempo wechselndes Kurzpassspiel vorführte und m.E. zu recht deutlich gewann. Diese alte Weissheit: wer die meisten Zweikämpfe gewinnt, gewinnt auch das Spiel, gehört in die Vitrine des guten alkten Fussballs früherer Jahrzehnte. Es kommt auf die entscheidenden Duelle an, die unmittelbar zum Torerfolg oder zur Torverhinderung führen! Leider gibt es hierzulande immer noch diese Doppelpaßübungsorgien. Auch soetwas gehört auf den Prüfstand! Sicherlich führt im untersten Jugendbereich beim Kleinfeldspiel kein Weg am Doppelpaß vorbei. Jedoch benötigt man bei 11-er Mannschaften andere Mittel zum Erfolg. Wie uns die Spanier bereits bei der letzten Europameisterschaft sehr erfolgreich vormachten, werden beim "Ticki-Tacki" permanent Dreiecke mit kurzen Abständen gebildet, bei der defensiv - Räume zugemacht - der Gegner zu Fehlpässen gezwungen wird und im offensiven Falle immer eine alternative Anspielstation vorhanden ist. Sprint- und Ballkontakthäufigkeiten lassen sich durchaus nützlich miteinander verbinden. Um ein gutes Team zu bilden sollte der Schwerpunkt immer auf die Verbesserung der individuellen, gruppen- und manschaftsbezogenen fussballerischen Quaitäten gelegt werden. Aber bitte nicht durch monotone und nicht mehr erfolgversprechende Trainingsmethoden! Es gibt nach wie vor keinen sicheren Beleg dafür, das gutes Training auch gute Spieler macht, es ist aber durchaus wahrscheinlicher! Diese Hoffnung sollte Anreiz genug sein für jeden Trainer, sich die Mühe eines systematisch aufgebauten Trainingsprogramms zu machen.

  • Hallo zusammen,


    bin jetzt kein Spezialist in der Sache, aber: ich habe mal aufgeschnappt, dass Laufen nicht gleich Laufen ist. Man könne durch das Joggen Ausdauer fördern, aber auch Gewichtsabnahme. Das hängt angeblich vom Puls ab. Wenn das der Tatsache entspricht müßte man also begleitend den Puls kontrollieren.


    Aber wahrscheinlich ist es so, dass sich die Experten da bis heute nicht einig sind. Wie in so vielen anderen Dingen auch ( z. B. Dehnübungen).


    Ich pers. lasse keine Runden laufen (D-Jugend). Nur mal als disziplinarische Aktion, wenn die Jungs zu viel rumkaspern. Dann aber nur eine oder zwei Runden. Die konzentrieren sich dann schnellstens wieder auf das Training, weil sie den Ball haben wollen.


    Ich bevorzuge dann lieber laufintensive Übungen mit Ball, die ja letztlich den Situationen im Spiel entsprechen. Finde ich eigentlich einleuchtender. Zusätzlich ist ja bei solchen Übungen noch der Lerneffekt MIT Ball viel größer. Eigentlich logisch.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hallo,
    Runden laufen ist bestimmt nicht förderlich für die Fussballspezifische Ausdauer (Intervallartige Belastungen) und ist auch für Kinder nicht lustig/spaßig.


    1. Auch für die fussballspezifische Ausdauer muss eine Grundlagenausdauer antrainiert werden. Grundlagenausdauer kann auch mit Ball trainiert werden.


    2. Laufen fördert nicht nur die Ausdauer, sondern (fast) jede konditionelle Fähigkeit (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, (Koordination), Beweglichkeit wohl eher nicht) zumindest ein bisschen. Doch auch diese lassen sich in Übungen mit Ball integrieren.


    3. Im Gegensatz zu Rundenlaufen kann ein Läufchen über Hügel etc. dem Spieler auch zeigen, dass er "durchhalten" kann. Es kann somit meiner Meinung auch 3-4 Mal die Saison gemacht werden, um den Spielern zu zeigen, dass sie auch etwas schaffen, woran sie vorher nicht geglaubt haben.


    Wenn bereits früh "Ergebnisfussball" gespielt wird, finde ich, dass man noch früher auf die konditionellen Fähigkeiten achten sollte, da eine super körperliche Verfassung die Grundlage dafür ist, sowohl taktische als auch technische Aufgaben durchgängig gut lösen zu können.


    Leider bleibt während einer Saison nur wenig Zeit mal einige Tests durchzuführen oder scheitert an anderen Sachen.


    Übungen mit Ball müssen aber dann auch mit höchster Intensität durchgeführt werden, sonst haben diese kaum Auswirkungen auf die Ausdauer.




    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Thomekz ()

  • Hallo TW-Trainer,


    unsere Beiträge haben sich überschnitten. Deshalb antworte ich nochmal gesondert.


    In dem, was du schreibst, liegt viel Wahrheit. Das ist aber auch eigentlich nicht neu. Wenn man das entsprechende "Spielermaterial" ( eigentlich ein fürchterliches Wort ) hat, dann spart man sich eine Menge Laufarbeit. Ball- u. Paßsicherheit, geschicktes Verschieben und Aufrücken vermindern das Laufen. Das ist natürlich ein hoch komplexes Thema. Keine Frage. Wenn es so einfach wäre, wie mein Schreiben vermuten läßt, dann würden wir zur Zeit nur noch Fussball Marke Spanien sehen.


    Was die Doppelpässe angeht stimme ich dir aber nicht so ganz zu. Man muss es natürlich nicht zur Orgie treiben ( 8| ), aber er ist nach wie vor ein sinnvoller Bestandteil des Spiels.


    Bei den Zweikämpfen stimme ich dir zu. Die wird es zwar immer geben, aber man kann sie eben durch gutes Spiel vermeiden, was z. B. die Spanier in ihren Offensivbemühungen häufig tun. Nur eben in den entscheidenden 1 gegen 1 Situationen, die du bereits erwähnt hast. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch eine Menge Mannschaften, die auf ihre Zweikampfstärke bauen. Das ist halt die Frage. Da kommt dieses Spielermaterial wieder. Eben ein komplexes Thema.


    In der Geschichte des Fußballs hat es aber immer erfolgreiche Mannschaften gegeben, dessen Spielweise und Taktik die anderen zu kopieren versucht haben. Zur Zeit ist das meiner Ansicht nach Barca bzw. die spanische Nationalmannschaft. Erfolg zieht eben Nachahmer mit sich. Ob das immer der richtige Weg ist zu kopieren bleibt allerdings fraglich. Von wem haben denn dann Barca oder Spanien kopiert?


    Ich pers. finde ja diese Spielweise, schon alleine als Zuschauer, sehr ansprechend. Fussball soll ja auch unterhalten. Zumindest im Profi-Bereich. Ich will ja nicht nur Dauerläufer und Grätscher sehen. Da bin ich jetzt allerdings am Thema vorbei, denn hier geht es um den Kinderfussball.


    Es ist wie immer: eine einvernehmliche Meinung wird es wohl auch hier im Forum nicht geben.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)