Fester Kapitän oder von Spiel zu Spiel wechseln?

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  • Also in meiner E-Jugend größtenteils Endjahrgang da habe ich einen festen Kapitän und auch einen festen Co-Kapitän.
    Das sind beides meine Wichtigsten Spieler und auch vom Verhalten schon irgendwie weiter als die anderen, am anfang der Saison wurde das bekannt gegeben wer Kapitän ist und ab dem moment drehte er aufeinmal Extrem auf und wurde immer besser im Spiel, er ist als RV mit 9 Toren mit der beste Torschütze im Verein. Und obwohl er soviele Tore schießt hält er hinten auch alles super dicht.
    Wenn ich eine Mannschaft hätte wo alle vom verhalten "gleich" wären, und nicht wie in diesem Fall zwei richtig richtig gute Führungsspieler, dann würde ich es immer wieder Tauschen.

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • Basti81 -Zitat-


    Ich kann deine und Andre´s Sicht nicht teilen.


    Rotationsprinzip (jeder darf mal!) unterhalb der D-Jugend wirds bei mir nie geben. Die Kapitänsbinde ist für die Kinder was ganz Besonderes. Wir in unserem Alter denken an "Pflichten" eines Kapitäns, Mannschaftsführung, verlängerter Arm des Trainers usw. Das führt ihr auch in euren Beiträgen an.


    Eigentlich wollte ich gerade meinen Rasen mähen, aber dann sah ich noch so im Aufstehen diesen Satz: ROTATIONSPRINZIP UNTERHALB DER DJUGEND WIRDS BEI DIR NICHT GEBEN?


    Ist das ein Schreibfehler? Also bei den MInis, F und E läßt Du festspielen, ja? Vielleicht postest Du diese Meinung mal in dem anderen für diese Fälle speziellen Thread nochmals. Ich freue mich schon, 8) Gruß Andre



    *Madd


    Du trainierst eine E im zweiten Jahr. Du hast einen extrem gut spielenden Spieler (oder zwei), der hinten alles super dicht macht. Weil deine anderen Spieler nicht an dieses Leistungsniveau heran kommen, läßt Du diese Spieler auf einer bestimmten dir wichtigen Position fest spielen.


    Ich möchte auch dich bitten, dieses Ansicht doch im gleichen Thread den ich deinem Vorredner bereits empfohlen habe mal zu posten. Das geht garnicht! Du hast meiner Meinung nach die "noch" falsche Einstellung weil dir das Gewinnen viel zu wichtig ist. Dir geht Gewinnen vor Ausbildung, ganz klar und das zeichnet dich im Augenblick nicht aus. Deine Führungsspieler wären in dem Falle, wo du das nicht machen würdest vielleicht noch wertvoller und die anderen dann auch! Vergiss bitte nicht, ...Du spielt um die Goldene Ananass oder warum weiss ich von Euren glorreichen Schlachten in der E Jugend nichts aus dem Fernsehen? Gruß Andre


    Für Euch und nur für Euch: http://www.soccerdrills.de/Theorie/ananas-1.html

  • Einmal editiert, zuletzt von Mattes ()

  • Ich stimme Basti im Wesentlichen zu. Auch in meinem Team gibt es einen festen Kapitän, den ich selbst bestimmt habe. Gründe? Ganz einfach aus dem Grund, dass manche Spieler es sich nicht so sehr verdient haben wie andere (durch wenig Disziplin zum Beispiel) bzw einige nichtmal den Wunsch haben, die Binde zu tragen. Unser Kapitän ist einer der sogenannten "Führungsspieler". Er ist 10 Jahre alt und im Kopf hat er die Reife eines 14 Jährigen (ohne zu übertreiben!). Das zeigt sich beispielsweise über welche Sachen er manchmal mit mir spricht: Politik, Wahlkampf, Wirtschaft und sonste was. Er ist außerdem sehr diszipliniert und ein Typ, der nie aufgibt. Die Entscheidung für ihn als Kapitän wurde auch von der Mannschaft so angenommen. Es gibt bei mir also EINEN Kapitän, aber wenn er öfters mal nicht da ist, lasse ich verschiedene Leute ran, damit auch sie mal Kapitän sein können.


    Eines kann ich an solchen Diskussionen immer nicht verstehen:


    Hier ging es um das Thema "fester Kapitän oder nicht" und trotzdem wird davon dann wieder auf das Trainerverhalten im Gesamten geschlossen. Wer sagt euch, dass die Rotation die richtige Methode ist? Man sollte immer auch die Meinungen der anderen akzeptieren und nicht sofort alles verteufeln.


    Bevor es jetzt wieder anfängt: bei Positionen lasse auch ich regelmäßig rotieren, besonders in den Testspielen und Turnieren. Wer jetzt fragt, warum ich das bei den Punktspielen nicht tue, dem sage ich, weil ich dort mit meinem Team keine Niederlagen kassieren will, nur weil der Torwart keine Kullerbälle aufnehmen kann. Auch lasse ich alle Spieler halbwegs gleiche Spielzeiten spielen, aber die stärkeren spielen im Endeffekt öfter und das geb ich auch zu. Das wird bei vielen so sein, auch wenn es hier vielleicht einige nicht zugeben, und das wird auch immer so sein. Natürlich lasse ich keinen Spieler draußen sitzen und auf seine 20 Minuten kommt jeder meiner Spieler mindestens.
    Jetzt mal ehrlich: Verlieren UND Gewinnen gehört zum Fußball dazu.
    Klar es geht nur um "die goldene Ananas" und ich stelle die Ergebnisse auch bewusste NIE in den Vordergrund. Aber wer sagt, dass Gewinnen absolut unwichtig ist, sollte vielleicht mal die rosarote Brille abnehmen und mal eine Saison Leistungsstaffel spielen, wo man regelmäßig zweistellig abgeschossen wird. Dann sieht er nämlich, dass die Kinder sehr schnell keinen Spaß mehr dran haben und irgendwann aufhören, Fußball zu spielen. Ausbildungsziele hin oder her: Ohne Erfolgserlebnisse (ob durch Gewinnen oder auch Niederlagen, bei denen man sehr gut gespielt hat, oder zumindest eigene schöne Tore) gibt es im Fußball keinen Spaß. Und ich als Trainer werde alles versuchen, um die Kinder vielseitig auszubilden UND gemeinsam mit ihnen Erfolge zu feiern. Denn ich will, dass meine Spieler SPASS haben. Im Training und im Spiel.

  • Dann muß ich auch Dir sagen, dass du nicht die richtige Einstellung hast. Du betreibst bei Punktspielen Erwachsenenfußball. Deshalb müßtest Du auch gut finden, wenn ein Kind vollgeschäftsfähig wäre, Auto fahren darf, ein Jumbojet fliegen darf und 4 jährige können auch über eine 6spurige Fahrbahn um 17.00 Uhr laufen!


    Nein, ...das ist quatsch nicht wahr!? Wo ist dann der Unterschied zu deiner Einstellung, wenn wir das mal runterbrechen?


    Du sagst, bei Punktspielen gestattest Du den anderen Spielern nicht, sich in Realzeit weiterbilden zu können, denn sie spielen dann weniger und andere -die Leistungsträger- werden besonders gefördert, weil sie spielen durch. Repekt.


    Wer ist Lehrer von Euch?


    Macht ein Lehrer das in der Klasse auch, ...wenns schwierig wird, schauen die Schwachen zu oder gehen gar raus und die anderen dürfen bleiben?


    Und abschließend die große Frage: WARUM?


    Warum macht der der Jose-Mourinho das?


    mögliche Antworten:


    -weil er nicht verlieren möchte, ...er kann nicht verlieren, er erträgt es nicht, wenn die Mannschaft dessen großes Aushängeschild der Trainer in der großen Öffentlichkeit steht mal verliert oder auf Platz sechs, statt vier steht, .....wie süß?


    Nein, einfach nur schade, dass sich qualifizierte Leute wie du dazu hinreissen lassen, sehr schade.


    Mein Fazit glas klar: Wer diese Einstellung hat und nicht bereit ist, hier über seinen Schatten zu springen, sollte überlegen, ob er seine Fähigkeiten besser abseits des unteren Jugendbereiches austobt.


    Ferner zeigst Du dich von meiner Einstellung genervt. Ich verspreche dir in die Hand, dass ich bei dem kleinsten Ansatz in dieser Frage ansprechen werde. Diese Frage wird nicht mehr diskutiert, es ist ein NoGo. Mal eine Frage an Dich zum Schluß:


    Wieso sind hier mittler der Weile so viele Trainer die mal so sprachen und dachten und aggierten wie Du, die das heute ganz anders sehen, ...die das nun anders sehen und berichten, dass sie es versuchen wollen zu ändern, sich dabei ertappen, das es nicht ganz so klappte, ...aber dennoch dran arbeiten oder andere, die es tatsächlich umsetzen....lügen die alle, machen die was vor.....ich denke nicht die, sondern allein Du soltest die rosa Brille abnehmen, ....denn du, aggierst in konkret dieser Frage im Gestern. Gruß Andre

  • Schön, wie du auf keines meiner Argumente eingehst...


    Glaub mir, ich projiziere den Erwachsenenfußball keineswegs auf den Kinderfußball. Auch bei uns spielen beispielsweise beide Torhüter je eine Halbzeit bzw. ich wechsele von Spiel zu Spiel. Wenn ich nur nach Leistung gehen würde, käme der eine überhaupt nicht zum Einsatz, weil der andere wesentlich besser ist, als Torwart und als Spieler. Aber das mache ich nicht. Warum? Weil ich genau weiß, dass es in diesem Alter nicht darum geht.
    Deine Vorwürfe, ich würde die Spieler sich nicht weiterentwickeln lassen sind absolut haltlos. Bei uns im Verein gibt es sogar extra eine untere E, wo jedes Wochenende die etwas neueren Spieler zum Einsatz kommen. Was bringt es ihnen, wenn sie 50min gegen Gegner spielen, die ihnen total überlegen sind? Sie lernen nichts dabei und kommen total demotiviert raus. Was aber bringt es ihnen, wenn sie gegen gleichwertige Gegner spielen, wo sie viele Zweikämpfe gewinnen, viele Tore schießen und somit Erfolgserlebnisse haben?
    Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass die "Leistungsträger" immer durchspielen würden. Das ist deine Behauptung. Ich gebe lediglich zu, dass die etwas spielstärkeren Spieler in manchen Spielen länger spielen. Das ist in anderen Spielen, wo wir vielleicht mal gegen schwächere Gegner spielen, wieder ganz anders. Denn dort spielen die Spieler, auf deren Niveau sich die Gegenspieler befinden, länger. Im Endeffekt kommen alle regelmäßig zum Einsatz und die vermeintlich schwächeren Spieler holen schnell auf und verlieren bei uns nie den Anschluss. Im Gegenteil: das Leistungsniveau wird bei uns im Saisonverlauf immer homogener.


    Ich kann mich nur wehren, wenn man sagt, dass das Gewinnen im Kinderfußball keine Rolle spielt oder absolut keine Rolle spielen darf. Glaube mir, wir haben Saisons durch, wo wir ein Spiel nach dem anderen abgeschossen wurden und da würdest du den Kindern in die Augen sehen und sagen "Hey, ist doch nicht so schlimm. Das Ergebnis ist doch egal. Gewinnen ist doch unwichtig. Wichtig ist, dass wir unsere Ausbildungsziele verfolgen." Klar, so ähnlich habe ich das in der Saison am Anfang auch gemacht, aber Fakt ist, dass die Kinder ohne Erfolgserlebnisse den Spaß am Spielen verlieren. Welche Motivation gibt es für die Spieler, wenn sie jedes Wochenende eine Packung einfahren? Bei uns gab es in dieser Saison die ersten Kinder, die aufhörten. Ob sie gegangen wären, wenn wir ab und an gewonnen hätten, wage ich zu bezweifeln. Es gab in dieser Saison ein Hallenturnier welches wir gewinnen konnten. Das und einige erfolgreiche Testspiele haben dann im Endeffekt die Saison gerettet, weil davon die Kinder noch Monate später geschwärmt haben. Was soll daran falsch sein?
    Du behauptest, ich könnte es nicht ertragen mein Team auf Platz 6 statt auf Platz 4 zu sehen. Auch das ist Unsinn. Ich kann es nicht ertragen meine Spieler ständig verlieren zu sehen, obwohl es in meiner Macht liegt, es zu verhindern. Es geht mir nicht darum, dass wir Staffelsieger oder sonstewas werden, sondern darum, dass ich meine Mannschaft weiterentwickelen kann und dabei auch noch Spaß hat.


    Verstehe mich nicht falsch: ich finde deine Einstellung grundsätzlich gut und lobenswert, aber ich sehe darin einfach keine Möglichkeit sie praktisch umzusetzen. Denn die Spieler wollen Fußball spielen, sie wollen Spaß dabei haben und am meisten Spaß haben sie dabei, wenn sie gewinnen oder wenigstens die Chance haben, zu gewinnen.

  • So, dann schalte ich mich auch mal wieder in die Diskussion ein.


    Zuerst einmal: Vom "Rotationsprinzip" spreche ich nur im Zusammenhang der Kapitänsfrage. Auf dem Platz wird rotiert, so wie es auch sein soll.
    Aber beim Kapitän wild rotieren? Was sollte mich dazu verleiten?
    Ich weiss nicht, welche Mannschaften ihr so trainiert. Aber meine derzeitige Mannschaft ist ein wild zusammengewürfelter Haufen. Der Trainer versäumte in der letzten Saison, den Kindern Grundlagen zu vermitteln. Nun stehen da Jungs auf dem Platz, die mich komisch angucken, wenn ich erzähle das sie mit der Innenseite passen sollen. Zudem sind einige Kinder dabei, die in die bösartig benannte Kategorie "Beitragszahler" fallen.
    Ihnen fehlt teilweise das Interesse am Fussball. Sie kommen nur zum Training, weil man da mit gleichaltrigen zusammen ist und Quatsch machen kann. Die Leistungsspanne ist enorm.
    Jetzt soll mir mal einer erklären, welchen Sinn es macht, einem "Kasper", der wirklich nur Mist baut und weder Sozialkompetenz noch Talent besitzt, die Kapitänsbinde zu geben?!
    Die Jungs können ihre Leistung sehr wohl selbst einschätzen. Wir besprechen immer das letzte Spiel und die Jungs sagen dann, was sie gut und was sie schlecht gemacht haben. Erstaunlich, wie sie das selbst einschätzen.
    Das hat den Nebeneffekt, das sie ihre Mitspieler ebenfalls einschätzen können. Mal sehen wie lange das gut geht, bis der erste sagt "Wieso ist der denn Kapitän?". Jeder hat die Chance, Kapitän zu werden, und das wissen die Kinder. Nur wissen sie ebenfalls, das sie dafür was tun müssen. Dabei ging ich nie, und werde ich auch nie, nach Leistung auf dem Platz. "Leistung" definiere ich für mich selbst. Leistung bedeutet z.b. Sozialkompetenz, Fairness etc. Fussballerische Leistung nehme ich durchaus auch als Grundlage für meine Entscheidung. Ein starker Spieler bekommt die Binde genauso wie ein schwacher Spieler, der aber im Rahmen seiner Fähigkeiten tolle Leistung zeigt (z.B. jemand, der sonst nur mit der "Picke" schiesst, aber sich sichtbar bemüht, vernünftig zu schiessen. Egal, wenn der Ball dabei nur in die Botanik fliegt!).


    Mich verwundert es, das hier Leistung zumeist mit "Spielerischer Leistung" definiert wird. Das finde ich Besorgnis erregend.


    Zudem teile ich José-Mourinho´s Einstellung, das teilweise die stärkeren Spieler mehr Spielzeit bekommen als die schwächeren. Kommt natürlich auf das Spiel an. Wenn die Mannschaft kämpft (vor allem die Schwächeren!) bin ich der festen Überzeugung, sie haben eine Niederlage nicht verdient, zumindest keine hohe Niederlage. Da kommt es immer wieder vor, das die Stärkeren länger spielen, um den Schaden an der Motivation aufgrund einer Niederlage in Grenzen zu halten.


    Gewinnen macht mehr Spaß, als zu verlieren. Wenn wir eh verlieren, wechsle ich die Positionen munter durch, versuche aber immer im Auge zu behalten, das wir weiterhin "mitspielen" können. Ich muss keinen Abwehrspieler in den Sturm stecken, wenn wir nicht einmal über die Mittellinie kommen. Der steht alleine da vorne ("Ein Stürmer ist doch immer vorne!"), bekommt keinen Ball... das motiviert ihn natürlich ungemein.


    Zitat

    Ich kann mich nur wehren, wenn man sagt, dass das Gewinnen im Kinderfußball keine Rolle spielt oder absolut keine Rolle spielen darf. Glaube mir, wir haben Saisons durch, wo wir ein Spiel nach dem anderen abgeschossen wurden und da würdest du den Kindern in die Augen sehen und sagen "Hey, ist doch nicht so schlimm. Das Ergebnis ist doch egal. Gewinnen ist doch unwichtig. Wichtig ist, dass wir unsere Ausbildungsziele verfolgen." Klar, so ähnlich habe ich das in der Saison am Anfang auch gemacht, aber Fakt ist, dass die Kinder ohne Erfolgserlebnisse den Spaß am Spielen verlieren. Welche Motivation gibt es für die Spieler, wenn sie jedes Wochenende eine Packung einfahren? Bei uns gab es in dieser Saison die ersten Kinder, die aufhörten. Ob sie gegangen wären, wenn wir ab und an gewonnen hätten, wage ich zu bezweifeln. Es gab in dieser Saison ein Hallenturnier welches wir gewinnen konnten. Das und einige erfolgreiche Testspiele haben dann im Endeffekt die Saison gerettet, weil davon die Kinder noch Monate später geschwärmt haben. Was soll daran falsch sein?
    Du behauptest, ich könnte es nicht ertragen mein Team auf Platz 6 statt auf Platz 4 zu sehen. Auch das ist Unsinn. Ich kann es nicht ertragen meine Spieler ständig verlieren zu sehen, obwohl es in meiner Macht liegt, es zu verhindern. Es geht mir nicht darum, dass wir Staffelsieger oder sonstewas werden, sondern darum, dass ich meine Mannschaft weiterentwickelen kann und dabei auch noch Spaß hat.

    Das kann ich nur unterschreiben. Irgendwann kommen "reifere" Kinder auf dich zu, und fragen dich direkt, warum die Schwachen immer genauso lange spielen, wenn wir mitunter gerade dann die Tore kassieren, die uns das Spiel verlieren lassen. Was willst du ihnen bitteschön erzählen? Meine Jungs wissen: Wir sind eine Mannschaft, wir gewinnen zusammen, und wir verlieren zusammen.
    Ein schwacher Spieler, der weniger Spielzeit bekam als andere hat wesentlich mehr davon, wenn ich ihn danach starkrede: "Schau mal, du hast kürzer gespielt, aber dieunddie Sache hast du sowas von toll gemacht! Viele denken das nur Tore schiessen wichtig ist. Aber heute hast du einen großen Teil dazu beigetragen, das wir gut gespielt haben! Und das ist das Wichtigste!"


    Wir haben zurzeit 6 Niederlagen, und 4:84 Tore. Da motiviere ich lieber den Torwart mit der Binde, als irgendeinen Kasper, für den das ganze nur Beschäftigungstherapie ist, weil gerade nix gutes im Fernsehen läuft.


    Mir ist es wurscht, wenn wir verlieren, solange ich den Jungs zumindest sagen kann "Wir haben einfach Pech gehabt, und die anderen mehr Glück als wir!", ohne dabei lügen zu müssen. Wir betreiben Breitensport, aber dennoch sind Kinder dabei, die aufgrund ihres Talents und ihrer Begeisterung gefördert werden müssen. Da müssen andere, die nicht einmal das Interesse am Fussball (nicht das Talent!) mitbringen, mitunter zurückstecken.


    Und weissgott, ich gebe es zu: Ich fühle mich nicht schlecht dabei, wenn ich so handle!


    Zitat

    Du sagst, bei Punktspielen gestattest Du den anderen Spielern nicht, sich in Realzeit weiterbilden zu können, denn sie spielen dann weniger und andere -die Leistungsträger- werden besonders gefördert, weil sie spielen durch. Repekt.


    Wer ist Lehrer von Euch?


    Macht ein Lehrer das in der Klasse auch, ...wenns schwierig wird, schauen die Schwachen zu oder gehen gar raus und die anderen dürfen bleiben?

    Wenn du "Leistungsträger" als Kind definierst, das Interesse am Fussball hat und den Willen zeigt, sich auch zu verbessern, und die "Anderen" als jene, die einfach nur "da" sind weil sie nichts anderes zu tun haben.... dann glaube ich, das José-Mourinho genau das macht, und ich teile diese Einstellung vollkommen.


    Und was die Lehrer betrifft: Zeige mir den Lehrer, der wirklich absolut alle gleich behandelt. Gute Schüler werden immer mehr gefördert als Schwache. Das halte ich auch für absolut richtig. Zumindest solange man die Schwachen nicht aus den Augen verliert, und die Guten extrem bevorzugt. Leistung verdient Anerkennung, und das gilt nunmal in jedem Bereich des Lebens. Und man darf nicht vergessen: Man lernt in der Schule fürs Leben. Und das gilt auch auf dem Fussballplatz, da wir als Trainer viel Zeit mit den Jungs verbringen und einen großen Einfluss auch auf ihre persönliche Entwicklung haben - ob uns das passt oder nicht!


    Zitat

    Eigentlich wollte ich gerade meinen Rasen mähen, aber dann sah ich noch so im Aufstehen diesen Satz: ROTATIONSPRINZIP UNTERHALB DER DJUGEND WIRDS BEI DIR NICHT GEBEN?


    Ist das ein Schreibfehler? Also bei den MInis, F und E läßt Du festspielen, ja? Vielleicht postest Du diese Meinung mal in dem anderen für diese Fälle speziellen Thread nochmals. Ich freue mich schon, 8) Gruß Andre

    Nein, das ist kein Schreibfehler. Ich rotiere nicht nach dem Prinzip "Hauptsache jeder ist mal Kapitän!". Die Binde ist ein großes Motivationsinstrument. Motivieren muss man mitunter jeden Mal. Aber grundsätzlich muss das nicht zutreffen.


    Das ich in der E-Jugend nach anderen Gesichtspunkten motvieren muss als in der F, und in der F wiederum nach anderen Aspekten als in der G-Jugend, dürfte ohne weitere Erläuterung jedem klar sein, denke ich. Darüber global zu diskutieren führt zu nichts.



    Cheers.


  • Nein es ist nicht so das ich sie immer nur auf der selben Position einsetze, ich gebe zu wenn "starke" Mannschaften gegen uns Spielen fange ich am anfang immer so an das ich sie auf ihrer besten Position einsetze, aber spätestens zur Halbzeit Wechsel ich sehr viel durch da Spiel der Stürmer dann letzter man usw....

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • Ihr habt jetzt ganz viel über Grundsätzlichkeiten diskutiert, unter dem Strich kommt für mich in Sachen Kapitän ganz oft der Eindruck auf "der stärkste Spieler trägt auch die Binde", hier nur ansatzweise herauszulesen, weil begründet mit Einsatzbereitschaft usw., in der Praxis einfach oft zu sehen. Ich bleibe dabei, einen guten Spieler brauche ich nicht unbedingt auch noch mit der Binde zu belohnen (klar, ich kanns machen), einen etwas schwächeren Spieler mal mit der Binde zu beglücken löst meist noch größere Motivationsschübe aus als wie es bei dem eh guten Spieler der Fall wäre. Natürlich auch klar, es darf keiner sein, der nur Quatsch macht, begründen können sollte ich es schon..

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Nachdem die Diskussion hier abgeschweift ist, möchte ich trotzdem noch ein paar Worte zum Thema Rotation und gleiche Spielzeiten für alle Spieler contra Ergebnisdenken verlieren. Die Argumente die hier gegen die Rotation und Gleichbehandlung der schwächeren Spieler gebracht werden, sind das, was ich auch ständig zu hören bekomme. "Wenn die Kinder immer nur verlieren, dann verlieren die den Spass." Als wäre es das sichere Ergebnis der Rotation immer zu verlieren. So ein Quatsch. Zu sagen "Ergebnisse sind nicht wichtig" hat schließlich nichts damit zu tun, dass man auf Biegen und Brechen versucht zu verlieren, sondern nur dass man seine Aufstellung nicht dem Ergebnis unterordnet. Wenn eine Mannschaft immer, also wirklich immer, haushoch verliert, dann liegt das sicher nicht an der Rotation und es ist dann auch egal, welche Spieler auf dem Platz stehen!


    Wir rotieren mit unserer F1 und haben kein Spiel verloren, unsere E3 rotiert nicht und verliert jedes Spiel zweistellig. Und? Was sagt uns das? Nur dass die eine Mannschaft stark ist und die andere schwach. Welchen zusätzlichen Schaden sollte die zweite Mannschaft nehmen, wenn sie rotiert? Da kann man nichts falsch machen, genauso wenig wie bei der ersten Mannschaft, die ruhig auch mal verlieren sollte. Was ist mit Teams, die zwischen diesen beiden Extremen stehen? Nehmen wir den Fall an, dass die Mannschaft ohne Rotation von 20 Spielen 10 gewinnt und 10 verliert. Was passiert mit Rotation? Vermutlich landet man bei 7:13 oder 6:14 oder 8:12, vielleicht auch besser. In jedem Fall aber wird es nicht so sein, dass man dadurch immer verliert. Das sind Totschlagargumente von Leuten, die es einfach nicht ausprobieren wollen.


    Und dann die Sache mit den guten Spielern, die zum Trainer kommen und fragen, warum die schwachen genauso viel spielen dürfen. Konstruieren kann man viel, aber wie oft passiert so etwas in F- und E-Jugend? Mir ist das jedenfalls noch nie passiert und es wird mir auch nicht passieren, weil wir in unserer Mannschaft darüber sprechen. Bei uns ist einfach klar, dass alle gleich viel spielen und das akzeptieren auch die besseren Spieler völlig klaglos. Ach ja klar, und dann gibt es ja die guten motivierten und dann die Spieler, die gar nicht an Fußball interessiert sind, aber trotzdem gleiche Spielzeit haben wollen usw. blabla. Erstere muss man natürlich den letzteren vorziehen. Auch das halte ich für konstruiert, um einen Vorwand zu haben, eben doch sagen zu können, dass die besseren mehr spielen müssen. Um einzelne Kinder, die möglicherweise dabei sind, aber wenig Interesse an Fußball haben, geht es aber nicht. Warum also über die diskutieren. Es geht um die Kinder, die mit Feuereifer dabei sind, aber einfach schlechtere Fußballer sind. Auch die müssen die gleiche Spielzeit bekommen.


    Immer wenn über diese beiden Punkt (Rotation, gleich Spielzeiten) diskutiert wird, kommen von den Gegnern diese konstruierten Beispiele. Es geht aber um die ganz normale 08/15-Mannschaft, wo es bessere und schlechtere Spieler gibt, die mal gewinnt und mal verliert. Komisch finde ich, dass es sich ausgerechnet in den Mannschaften der Rotations-Gegner immer ganz besondere Umstände gibt, die gegen Rotation und gleiche Spielzeiten sprechen...

  • Zunächst möchte ich mich zu 99 Prozent Ranwies Ausführung anschließen, er schildert genau das, was ich auch zu Antworten gehabt hätte.


    Koeppchen hat recht, ...ich hätte hier im Thread nicht darauf eingehen dürfen, stimmt. Den Hinweis auf dieses Thema finde ich aber wichtig, ...damit diejenigen die hier Erwachsenenfußball auftischen, fühlen, leben usw... "entlarvt" oder zumindest drauf hingewiesen werden. Das erspare ich dem Leser und Schreiber -soweit ich es mitbekomme- nicht.


    Basti und Morinho, ...


    alles das was ihr den Kindern vorlebt, das was ihr ihnen vorkaut oder als wichtig hinstellt, nehmen sie Euch voller Vertrauen ab und übernehmen es meist 1:1. Ihr baut ihnen hier den Druck auf, den man bei einer Ausbildung im Jugendbereich nicht gebrauchen kann.


    Genau solche Trainereigenschaften sind der Grund für schreiende Eltern am Rand, für Kinder die irgendwann aufhören, für Kinder die oben nicht mehr ankommen, weil sie sich von ihren Trainern angekotzt fühlen! Ihr seit keine Trainer eines Profvereines, ihr spielt dort, wo sich der Hund mit der Katze eine Gute Nacht wünscht, ....es geht um nichts, ausser um Spass und Ausbildung und wenn das dazu führt, dass ihr ein oder mehrere Spiele gewinnt, dann ist das das tollste was passieren kann, denn Gewinnen macht Spass, stimmt, ...aber nicht um jeden Preis. Ihr macht Euch hier schuldig und das Beste, ihr merkt es nicht einmal, ...schade.


    Dann schickt doch die guten in Vereine, wo sie in ihrer Leistungsgruppe spielen oder stellt homogenere Truppen zusammen. Wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht klappt, dann habt ihr die gottverdammte Pflicht alle Spieler gleich zu behandeln, denn ihr bewegt Euch im Jugendfußball und hier in der besonders sensiblen Szene des unteren Jugendbereiches und da habt ihr gefälligst alle zu bedienen und zwar zu gleichen Teilen, ...notfalls unter Verzicht auf den Sieg.


    Würdet ihr hier Vorzeigejugendfußball praktizieren, dann wären die anderen Spieler in der Lage, hier sozial kompetent auf die Schwächeren eingehen zu können. Was ihr da macht ist nichts anderes als ein Ellenbogenteam zu erzeugen und das für Euren persönlichen egoistischen kurzfristigen Erfolg.
    Beispiel:


    Ein Vorzeigejugendfußballtrainer geht mit seiner Mannschaft wandern. Er läßt die Schwächsten -vielleicht begleitend von einem besonnenen Starken- vorne laufen und die Mannschaft paßt sich diesem Tempo an und alle kommen gemeinsam ins Ziel


    Ihr/Du


    macht es umgekehrt und es ist scheiss egal, wann die "Schwächeren" kommen, ....im Gegenteil...ihr schaut sie noch genervt an, wenn sie später ins Ziel kommen und denkt, ...ohne Euch wären wir aber schneller. Das ist nicht sozial, das ist egositisch, das hat nichts mit sozialem Verhalten zu tun.


    Ich würde Euch gern mal zeigen, wie es auch anders laufen könnte und ich garantiere, dass Euch irgendwann die Röte ins Gesicht fahren würde. Gruß Andre :rolleyes:

  • Konstruierte Beispiele? Soso. Ich kann nunmal nur für meine Mannschaft sprechen. Und da sind 4, 5 Spieler, die nicht "konstruiert" sind. Einer davon Generation Playstation. Vor dem Training (wir trainieren ab und an zur gleichen Zeit wie die F-Jugend) bolzen die Jungs aufs Tor. Ein Spieler (gutes Mittelmaß, so objetiv eingeschätzt) aus der F, Jungjahrgang holt meinen Spieler ein (E-Jugend, Altjahrgang), schnappt sich den Ball und geht auf und davon. 2 Jahre Altersunterschied, aber was solls. Wenn ich das nur "konstruiere", dann heisse ich ab heute Hans Napf. Dummerweise spielt der Junge aber in jedem Spiel mit, obwohl ich wesentlich mehr Spieler im Kader habe, als ich zum Spiel mitnehmen und einsetzen darf. Der Kleine ist absolut unsportlich. Aber er bemüht sich. Er machte eins unserer wenigen Tore. Und das auch noch mit seinem Schwachen linken Fuss! Und das, obwohl er schon mit rechts nicht einmal geradeaus schiessen kann. Aaaaaaaaber: Alleine durch das Bemühen, auch mal mit dem Schwachen zu schiessen oder zu passen, hat er es sich in meinen Augen verdient, zu spielen!


    Meine Mannschaft ist eine gemischte Truppe aus Alt- und Jungjahrgang. E1 Altjahrgang, E2 Jungjahrgang, ich habe die Spieler, die leistungstechnisch in den anderen beiden Mannschaften so weit abfallen, das sie dort keine Möglichkeit haben, sich zu entwickeln. Wie denn auch? Von stärkeren lernen? Klappt manchmal, aber in Extremfällen eben nicht. Und gerade um solche Extremfälle geht es. Es gibt Spieler, die beim Torschuss (ruhender Ball) anlaufen, am Ball vorbeitreten (!) weil ihnen jegliche Koordination fehlt. Durch ein mehr als miserables Training im letzten Jahr fehlt ihnen 1 Jahr ihrer Entwicklung. Ich weiss wovon ich spreche. Aber in deinen Augen konstruiere ich ja nur.


    Sorry, aber mir geht gerade so richtig die Hutschnur hoch!


    Ich rede in keinster Weise von Spielern, die nicht die Fähigkeiten und Grundlagen haben, die Kinder in dem Alter bereits gelernt haben sollten. Wenn es nur darum ginge, hätte ich so einige Sorgen weniger. In der Theorie klappt alles wunderbar, was ihr da so sagt zum Thema Rotation. Aber die Theorie lässt sich nunmal nicht in jedem Fall anwenden.


    Ich habe Spieler bei mir, die mitten im Training, ohne ersichtlichen Grund auf einmal schreien "Ich bin ein Chicken!" und mit den Armen wedeln. Ich rede von Kindern, die keinerlei Interesse haben, was zu lernen. Und dabei geht es nunmal. Sie sollen lernen!


    Und jetzt lasse ich mal eine Bombe platzen:


    Zitat

    Es geht um die Kinder, die mit Feuereifer dabei sind, aber einfach schlechtere Fußballer sind. Auch die müssen die gleiche Spielzeit bekommen.

    Oh Wunder! Ich stimme dir da voll und ganz zu! Ohne jeden Einwand!


    Es mag sein, das dies durch meine vorherigen Postings nicht klar wurde:


    Da ich eine subjektive Ansicht habe, rede ich von Spielern, die ich persönlich kenne.


    *Achtung, gleich folgt ein Seitenhieb!*


    Den betreffenden Spielern fehlt der "Feuereifer". Es geht mir nicht darum, ob ein Kind etwas kann, es geht mir einzig und allein darum, ob das Kind etwas versucht! Bei den betreffenden Kindern ist nicht der geringste Funke, geschweige denn Feuereifer. Aber das konstruiere ich ja nur (huch, da war er ja!). Ich suche bei Problemen mit Kindern das Gespräch mit den Eltern, und auch mit den Kindern selbst. Da hat NICHTS, aber auch rein GAR NICHTS gefruchtet.


    Beispiel, heute beim Training passiert: (und gaaaanz sicher nicht konstruiert! Ich habe Zeugen!)


    Da wäre zunächst mal Spieler A. Jahrgang 99, bereits in der letzten Saison bei mir in der Mannschaft. Spieler B, Jahrgang 2000.


    Spieler A wurde aufgrund Fehlverhalten bereits in der letzten Saison von mir mehrfach aus dem Training ausgeschlossen (Schimpfwörter haben bei mir nichts verloren. Auch nicht in anderen Sprachen!). Talent? Kaum merkbar, aber zumindest vorhanden.


    Spieler B kam neu in meine Mannschaft. Beim Training immer bemüht, spielerisch aber schlechter als Spieler A. Körperlich etwas unterentwickelt, könnte eher noch F-Jugend spielen. Bemüht sich aber immer nach Kräften, passt beim Training auf, baut selbst hinter meinem Rücken keinen Mist... Immer äusserst nett zu Mitspielern und Eltern.


    Heute also folgendes: Spieler A bekommt keine Übung zustande, versucht es nicht einmal. Übungsform war: Dem Partner den Ball durch ein Hütchentor zupassen. Er passt nicht, sondern schiesst den Ball mit voller Wucht. Mehrfache Ermahnung, scheinheilige Ausreden ("Ich wollte den flach spielen, ich hab nur falsch getroffen!").


    Spieler B passt durch das Tor, versucht es zumindest. Ball schläft entweder unterwegs ein, oder geht meterweit am Tor vorbei. Sein Partner war nach einiger Zeit reichlich genervt, aber alles im Rahmen des Erträglichen.


    Dazu kommt: Spieler A kannte meine Regeln bereits letzte Saison. Im konkreten Fall: telefonisch oder per SMS abmelden, wenn man nicht zum Spiel kommen kann. Letzten Samstag fehlte er. Grund: Er war Spielen bei einem Freund. Nicht abgemeldet bei mir. Alleine der Fehlgrund könnte mich schon rasend machen. Aber man versucht ja immer, schön ruhig zu bleiben.


    Spieler B kennt meine Regeln erst ab dieser Saison, meldet sich aber immer ab. Sogar fürs Training (wobei ich das gar nicht verlange!).


    So. Samstag spielen wir. Mit welcher Begründung sollte Spieler A genauso viel Spielzeit bekommen wie Spieler B? Der zwar deutlich schlechter ist, aber sich mehr bemüht? Wir praktizieren keinerlei Leistungsfussball. Verglichen mit anderen Vereinen sind wir ein Dorfverein. Selbst Jugendmannschaften in Leistungsjahrgängen spielen maximal Kreisliga B, dort gegen den Abstieg. Wer mir also vorwirft, ich würde versuchen Leistungsfussball durchzusetzen, kann sich gerne mal unser Training oder unsere Spiele anschauen. Bevor man Behauptungen in den Raum stellt, lieber mal genauer nachdenken.

  • Sorry für Doppelpost, aber Beitragslänge gesprengt...



    Solche Spieler wie Spieler A habe ich mehrfach in der Mannschaft, nur die fussballerischen Fähigkeiten unterscheiden sich dort teilweise. Aber vielleicht ist das ja auch nur konstruiert.
    Spieler B werde ich immer weiter motivieren, solange erkennbar ist das er sich bemüht. Wenn er einfach nicht besser wird, dann ist das einfach so. Aber sein Wille ist da, und dadurch hat er mehr Anrecht darauf zu spielen als Spieler A. Das führt nahtlos zu

    Zitat

    Konstruieren kann man viel, aber wie oft passiert so etwas in F- und E-Jugend?

    Oft. Irgendwann sehen Spieler vom Kaliber B es nicht mehr ein, weniger zu spielen oder aufgrund der Kadergröße aussetzen zu müssen, und dafür kommen Spieler vom Kaliber A mit zum Spiel, denn Spieler wie B sind heiss auf Fussball, auch wenn sie "Graupen" sind. Und Kinder haben bereits ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Solche Sachen spreche ich gegenüber der Mannschaft auch immer wieder an. Jeder hat die Chance zu spielen, jeder hat die Chance Kapitän zu werden. Das wissen sie. Wer dann immer noch nicht einmal versucht, sich anzustrengen (und ich wiederhole: ungeachtet des Ergebnisses seiner Bemühungen!) ist dann irgendwann unten durch. Dennoch kann sich dieser Spieler dann im Training immer wieder neu beweisen. Tut er das nicht - sein Pech.


    Kleine Anmerkung: Spieler A leidet an ADS. Diagnostiziert wurde es, nachdem ich die Eltern mehrfach auf sein Verhalten ansprach, und sie dann doch irgendwann mal mit ihm zum Arzt gingen. Wenn mir das als Trainer auffällt, dann soll mir mal einer sagen, ich würde mich nicht um die Jungs kümmern.


    Schön wäre es, wenn alle Kinder gleich bemüht wären, und zumindest alle eine Grundmotivation besitzen. Wenn diese jedoch fehlt: Gleichbehandlung? Man sage mir, warum! Da hört mein Verständnis dann irgendwann auf. Ich kann nicht eine Gruppe von Kindern ausbremsen, nur weil einer immer wieder gleich behandelt werden soll, er aber nichts an sich selbst ändert.


    Ein Schüler fliegt nach dem dritten Stören des Unterrichts auch aus der Klasse. Gleichbehandlung hin oder her.


    Um es noch einmal zu verdeutlichen:


    Ich benachteilige kein einziges Kind, alle werden gleich behandelt, sofern sie sich dieses "Recht" erarbeiten! Ich erwarte keine 10 Tore pro Spiel, ich erwarte nicht einmal, das wir gewinnen! Ich erwarte aber sehr wohl, das die Kinder VERSUCHEN, sich zu verbessern, jeder individuell für sich. Ich erwarte keinen allgemeingültigen Leistungsstand in der Mannschaft!


    Zitat


    Immer wenn über diese beiden Punkt (Rotation, gleich Spielzeiten) diskutiert wird, kommen von den Gegnern diese konstruierten Beispiele.


    Ich bin in keinster Weise Gegner der Rotation und gleicher Spielzeiten. Im Gegenteil: Als ich als Trainer anfing, bat ich hier im Forum sogar noch um Tips, wie ich das am besten hinbekomme. Der Thread gammelt hier sicher noch irgendwo vor sich hin. Als Möglichkeit wurden "Dreierriegen" vorgeschlagen, die dann rotieren. Das setzte ich um, anderes blieb mir bei einer durchschnittlichen Trainingsbeteiligung von zuletzt 15 Kindern auch gar nicht übrig. Am Ende der Saison stand auf meinen Zetteln (die ich nur für mich selbst als Übersicht angelegt habe), das jedes Kind (sogar Spieler A!) im Durchschnitt auf die gleiche Spielzeit im Saisonverlauf kam. Einzig der Torwart stach heraus, aber wenn man nur einen hat, der ins Tor will, ist das auch kein Wunder.


    Zitat

    Basti und Morinho, ...


    alles das was ihr den Kindern vorlebt, das was ihr ihnen vorkaut oder als wichtig hinstellt, nehmen sie Euch voller Vertrauen ab und übernehmen es meist 1:1. Ihr baut ihnen hier den Druck auf, den man bei einer Ausbildung im Jugendbereich nicht gebrauchen kann.

    Ich baue keinerlei Druck auf. Wer sich bemüht, spielt auch. Wer sich nicht bemüht, spielt nicht. Entweder habe ich Interesse daran, etwas zu lernen, oder eben nicht. Unser Motto lautet "11 Freunde müsst ihr sein! Einer für alle, alle für einen!" Im Spiel setzen die Jungs das auch wunderbar um. Die stärkeren Kindern ackern und rennen, um den Schwächeren zu helfen. Da liegt nicht das Problem. Das Problem liegt darin, das die Stärkeren sehr wohl irgendwann merken, das die Schwächeren (meine Extremfälle) sich jedoch nicht ändern. Und da geht es nicht um einen Zeitraum von Wochen...



    Weiterhin zu Andre:


    Es mag zwar nicht so wirken, aber ich teile den Großteil deiner Philosophie. Jedoch glaube ich, wir reden hier irgendwie ganz stark aneinander vorbei. Aufgrund meiner subjektiven Erfahrung rede ich von Extremfällen, die bei euch scheinbar nicht vorkommen. Darum beneide ich euch. Jedoch muss ich auch dir jetzt mal gewaltig auf den Schlips treten:


    Zitat

    Genau solche Trainereigenschaften sind der Grund für schreiende Eltern am Rand, für Kinder die irgendwann aufhören, für Kinder die oben nicht mehr ankommen, weil sie sich von ihren Trainern angekotzt fühlen!

    Welche Trainereigenschaften? Meine? Können es nicht sein. Bei mir gibt es keine schreienden Eltern am Rand. Meine Eltern sind darauf getrimmt, nur die guten Aktionen ihrer Kinder zu loben. Negatives gibt es bei uns nicht. Schreien tut niemand. Auch nicht ich. Wer Kinder anschreien muss, tut mir leid. Die Stimme erheben, aber anschreien? Sorry. Ab in die Klappse, wer sich so verhält.
    Abmeldungen gab es aber in dieser Saison. Zwei Stück. Durch meinen starken Elternkontakt erfuhr ich auch die Gründe (ich brauchte nicht einmal nachzufragen... die Eltern kamen von sich aus darauf zu sprechen.) Bei einem der beiden Spieler war der Grund: J. hat keine Lust mehr, weil die Mannschaft nur verliert, und manche dabei sind, die sogar noch lachen wenn sie ein Gegentor bekommen.


    Sowas kommt tatsächlich vor, lieber Ranwie. Auch in der E-Jugend!


    Betreffende Spieler sind unter anderem Spieler A. (ich nenne ihn weiterhin so, weil sein Vorname auch mit A beginnt). Diese Spieler spielen weiterhin und bekommen auch weiterhin ihre Chance. Dauerhaft aussortiert wird keiner. Spieler C ist genauso "talentiert" wie Spieler A. Nur das er öfter spielt. Denn sein Verhalten ist zumindest etwas akzeptabler als das seines Mitspielers A. Sein Bemühen jedoch befindet sich auf dem gleichen Niveau. Sein Benehmen ist aber nunmal besser. Für mich ein klarer Grund, ihn öfter einzusetzen.



    Zitat

    Würdet ihr hier Vorzeigejugendfußball praktizieren, dann wären die anderen Spieler in der Lage, hier sozial kompetent auf die Schwächeren eingehen zu können. Was ihr da macht ist nichts anderes als ein Ellenbogenteam zu erzeugen und das für Euren persönlichen egoistischen kurzfristigen Erfolg.

    Ähm, ja. Genau. Ich zitiere mich mal selbst:



    Zitat

    Wer sich bemüht, spielt auch. Wer sich nicht bemüht, spielt nicht. Entweder habe ich Interesse daran, etwas zu lernen, oder eben nicht. Unser Motto lautet "11 Freunde müsst ihr sein! Einer für alle, alle für einen!" Im Spiel setzen die Jungs das auch wunderbar um. Die stärkeren Kindern ackern und rennen, um den Schwächeren zu helfen. Da liegt nicht das Problem.

    Soviel dazu.


    Und jetzt soll mir noch einmal einer erzählen, das alle Kinder gleich behandelt werden müssen!



    Zum Abschluss: Ich teile eure Auffassung, alle Kinder auch spielen zu lassen. Jedoch lässt sich das nicht in jedem Fall auch anwenden, ohne dabei andere Kinder zu benachteiligen, die es sich mehr verdient haben (sei es durch ihr Benehmen, ihr Bemühen, ihr Verhalten gegenüber Mitspielern etc.). Und von diesen Extremfällen rede ich, und nicht von allgemeinen Zuständen in den Vereinen Deutschlands!


    Ich bin der festen Überzeugung ihr würdet verstehen, was ich meine, wenn man sich nicht im Forum unterhalten müsste. Verbal ginge es doch einfacher. Wer mag, kann mit mir gerne telefonisch in Kontakt treten.

  • Basti,


    das was Du nun beschreibst sind für mich nachvollziehbare "Strafen" oder Konsequenzen für eine falsche Trainingseinstellung, sei es, weil der Spieler nicht richtig mitrainiert und vielleicht andere störrt, obwohl es ihm körperlich möglich wäre, das Richtige zu tun.


    Dieser/diese Spieler würden bei mir auch zu ungleichen Teilen spielen.


    Ich möchte nun nicht jedes deiner geschriebenen Worten vor diesem Artikel hier zitieren/kopieren und dann wiederlegen oder dir gar deine Worte im Mund umdrehen, ...aber deine Eingangstexte ließen hier keinen Zweifel daran, dass Du um des Gewinnens wegen die Besten länger spielen läßt, als andere. Also nochmals, ....die Besten länger spielen gelassen, weil man Gewinnen wollte, ...sonst sind alle anderen traurig, wenn man verliert.....war die Kernaussage. Darin warst Du dir mit Jose oder umgekehrt einig. Mit exakt dieser Einstellung bin ich nicht einverstanden.


    Nun schreibst du, ....wer nicht richtig mittrainiert oder sich hängen läßt etc.. Das ist ein riesen Unterschied. Wenn du dich wieder beruhigt hast, ließ es dir nochmals selber durch und du wirst es selbst bestätigen. Gruß Andre


    Hier der Link zum betreffenden branntheissen Thema, ...es ist mittler der Weile etwas mehr als eine Bettlektüre


    Ist es richtig, schwache Spieler des unteren Jungendbereiches beim Spiel (Punktspiel ohne Tabelle oder mit) zeitlich weniger spielen zu lassen als Andere?

  • Damit wäre bestätigt, das wir aneinander vorbei geredet haben :]


    Nach durchlesen meiner Beiträge muss ich tatsächlich zugeben, mich zuerst unklar ausgedrückt zu haben.


    Weiterhin machte ich den Fehler, meine Situation auf Jose zu übertragen. Ich habe schlichtweg nicht daran gedacht, das er nicht unter derartigen Extremfällen "leidet", sondern bin blind davon ausgegangen, das es bei ihm genauso ist wie in meiner Truppe.


    Zu verlieren, weil man alle spielen lässt die sich "reinhängen", ist keine Schande, in solchen Fällen ist Rotation natürlich das einzig Wahre im Jugendfussball.


    Entschuldigung, falls ich zu aufbrausend wurde, aber dieser Vorwurf des "Konstruierens" ließ mir in dem Moment einfach keine Ruhe...


    Cheers

  • Wir rotieren mit unserer F1 und haben kein Spiel verloren, unsere E3 rotiert nicht und verliert jedes Spiel zweistellig. Und? Was sagt uns das? Nur dass die eine Mannschaft stark ist und die andere schwach.


    Naja... Zunächsteinmal sagt uns das, dass das Rotieren am leichtesten ist, wenn man ohnehin eine starke Mannschaft hat.

  • So, nachdem (hoffentlich) alle Missverständnisse ausgeräumt sind und zumindest Basti81 und Andre sich wieder lieb haben ;) , noch ein kurzes Statement meinerseits zum "Nichtpraktizieren" des "Kapitänrotierens".


    Basti81nach dem, was du aus deiner Praxis widergegeben hast, kann ich durchaus verstehen, warum du nicht beim Kapitän durchrotierst - besagter Spieler A würde bei mir auch kein Kapitän sein, solange er sich so verhält, wie du beschrieben hast! Offensichtlich sind auch tiefgehende "Erziehungsmaßnahmen" deinerseits fehlgeschlagen. Aber: aus meiner Sicht ein absoluter Extremfall - kenne ich so nicht. In "homogenen" Truppen, d.h. wo es derartige Extremfälle nicht gibt, sollte das Kapitänrotieren aber kein Hindernis sein. Letztlich muss wohl jeder für sein Team entscheiden, was hier das Beste ist, einen "Königsweg" gibts da eher nicht.


    José-Morinho, du sagst: Eines kann ich an solchen Diskussionen immer nicht verstehen:


    Hier ging es um das Thema "fester Kapitän oder nicht" und trotzdem wird davon dann wieder auf das Trainerverhalten im Gesamten geschlossen. Wer sagt euch, dass die Rotation die richtige Methode ist? Man sollte immer auch die Meinungen der anderen akzeptieren und nicht sofort alles verteufeln. Ich mutmaße mal, du hast die Aussage auf den "Konter" von Andre bezogen, ich fühle mich aber auch angesprochen, da ich auf den ersten Beitrag von Basti81 mit entsprechenden Gegenfragen reagierte (sind aber bereits beantwortet).


    Ich akzeptiere durchaus Meinungen anderer, kann aber nicht jede nachvollziehen - so geht's aber jedem. Wenn ich was nicht nachvollziehen kann, frage ich nach den Beweggründen, um die "nicht nachvollziehbare" Meinung zumindest ansatzweise verstehen zu können bzw. um mich in die Lage des Anderen versetzen zu können. Ich denke, das liegt im Kern von Diskussionen, das hat m.E. nichts mit "nicht akzeptieren" zu tun...und selbst wenn's so wäre: Man muss ja nicht jede Meinung akzeptieren.


    Ich habe aber deine Haltung bezüglich des "Rotierens" im Allgemeinen und hinsichtlich des Kapitäns verstanden und kann beide Meinungen nachvollziehen. Deshalb frage ich auch nicht weiter nach und akzeptiere beide.

  • Manchmal gehen mit dem einen oder anderen hier sprichwörtlich die Pferde durch.


    Echt schade.




    Die Diskussion, die ihr führt, ufert völlig aus.


    Ürsprünglich fragte MCPs, ob es mehr Sinn macht mit festem Kapitän zu spielen oder immer wieder zu wechseln.


    Und wo sind wir angekommen? Bei diversen Grundprinzipien und Philosophien.


    Ist das hilfreich? Nein.


    Auch 'lesetechnisch' ist es nicht angenehm, Romane zu wälzen. Warum versuchen wir nicht, relativ kurz und knapp und vor allem themenbezogen zu antworten?
    Persönliche Streitereien sollten dabei ebenfalls nicht sein.


    Just my 2 Cents

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.