Beiträge von Mattes

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    Ich möchte gerne Olivers Frage nochmal aufgreifen. Bei wem gibt es denn bei den Bambini grobe oder brutale Fouls?


    Ich selbst habe von F-Jugend bis einschließlich Kreisklasse D-Jugend noch kein einziges grobes Foul gesehen.


    Was hier teilweise geschrieben wird, ist für mich auch unvorstellbar. G,- und F-Jugend grobe Fouls ? Bis auf ein paar ungeschickte Aktionen habe ich da auch noch kein grobes Foulspiel gesehen.


    Ab der E-Jugend gibt es hin und wieder Spieler, die durch übertriebenen Einsatz negativ auffallen. Aber das ist bei uns eher die Ausnahme.

    Ich habe in der E-Jugend 3-3 gespielt und in der D dann 3-3-2, wobei ich im Training immer mal wieder Spielformen vorgegeben habe, die das Verschieben zur Ballnahen Seite fördern. Dazu habe ich noch das eine oder andere dazu erklärt. Jetzt zum Ende der D wird nahezu perfekt verschoben.


    Das geht auch mit einem Dorfverein in der Leistungsklasse.

    Stevo


    Ich verstehe den Sinn nicht. Als gegnerischer Trainer würde ich dich und deine Mannschaft dafür höchstens bemitleiden. Und unterlegene Mannschaften fühlen sich dann doch verar.....


    Noch dazu das völlig falsche Signal für deine Spielerinnen. So nach dem Motto....hey, ist doch alles egal, geben wir den Ball doch direkt mal dem Gegner. ?(


    Ich habe 2 Jahre E-Jugend hinter mir. Das ist alles kein Problem für die Kinder !!!

    Wenn ich die Beiträge so verfolge, müssen wir erst einmal den Begriff "Beidfüssigkeit" definieren.



    Beidfüssigkeit bedeutet nicht, das beide Füße gleich stark sein müssen. Ganz im Gegenteil: Ein Spieler braucht seinen starken Fuß. Wenn ich den schwachen Fuß zu sehr trainiere, geht das zu Lasten des starken Fußes. Das ist meiner Meinung nach kontraproduktiv.



    Der Spieler muss in die Lage versetzt werden, mit dem "schwachen" Fuß Bälle an- und mitnehmen, passen und einigermaßen passabel schießen zu können. Und das Ganze unter Gegnerdruck. Das ist eigentlich schon alles.

    Wer im Training nur "einfach spielen" lässt macht einen schlechten Job.


    Völlig richtig !!!




    Deshalb muss im Training immer auch ein Spiel mit Provokationsregeln eingebaut werden, um die Spielintelligenz zu fördern. Das ist extrem wichtig. Nur über das freie Spiel ist das nicht möglich. Und je älter die Kinder, desto komplexer werden diese Regeln. Nur so können sich die Kinder optimal entwickeln.




    Das freie Spiel ist bei mir das Abschlußspiel im Training. Dauer ca. 20 Minuten. Das ist für mich auch eine Kontrolle, wie die Kinder das Erlernte umsetzen.


    Genau in diese Richtung ging auch das Gespräch mit dem Trainer mit dem ich mich unterhielt. Dieser meinte auch das er es Blödsinnig empfindet darauf zu pochen recht und links zu schulen.
    Seiner Meinung nach (ich gebe das jetzt mal so wieder wie ich es verstanden habe) soll man die Kinder spielen lassen und sie werden schon herausfinden wie sie die beste Lösung finden.





    Das ist ein großer Fehler. Mit dieser Einstellung wird den Kindern bereits früh die Tür für den Leistungsfußball zugeschlagen.



    Es muss sö früh wie möglich mit der Vermittlung der Beidfüssigkeit begonnen werden. In der E-Jugend ist meiner Meinung nach die letzte Chance dafür. In der D-Jugend ist es bereits zu spät, das muss ich Dir aus eigener leidvoller Erfahrung sagen.



    Allein aus koordinativer Sicht entsteht ein so großer Nachteil für die Kinder, dass sie bereits ab der C-Jugend nicht mehr im Leistungsbereich mithalten können. Es fehlen "dem Einbeinigen" die Handlungsmöglichkeiten, um den Tick eher am Ball zu sein als der beidfüssige Gegenspieler. Im Leistungsbereich ist das fatal.
    Sicher, es mag Ausnahmen geben. Aber die kannst Du pro Jahrgang wahrscheinlich an einer Hand abzählen.



    Ansonsten bin ich auch ein Verfechter des freien Spiels im Training. Je älter die Kinder, desto mehr mit Provokationsregeln, um die Spielintelligenz zu fördern.


    Ja, die kenne ich. Ich würde auch lieber mit einer 4er-Kette spielen, weil ich schnelle Außenverteidiger habe, die permanent das Spiel nach vorne ankurbeln könnten. Aber auf dem verengten 9er-Feld stehen die sich auf den Füßen rum...seufz.



    Oder ist jemand anderer Meinung ?

    Ich denke auch, das ich mit diesen beiden Systemen und den zur Verfügung stehenden Spielern am besten fahre.



    Das 332 habe ich in 2 Testspielen schon mal ausprobiert. Gegen einen schwachen Gegner sah das gut aus, das Offensivspiel war für den Anfang recht ordentlich. Gegen den starken Gegner war unser Offensivspiel nahezu nicht vorhanden. Das entsprach nicht meinen Vorstellungen. Deshalb werde ich Anfang nächster Saison dann auch das 323 probieren. Ich denke, das entspricht eher meiner Vorstellung einer offensiven Spielweise. Außerdem habe ich für das 323 zwei gute und laufstarke 6er zur Verfügung, ohne die meiner Meinung nach ein solches System nicht funktioniert.



    Toto2


    Bei uns im Stützpunkt wird glaub ich ein 323 gespielt. Ich werde mich nach den Ferien aber nochmal genau informieren und das mitteilen.




    Danke und Gruss


    Mattes

    Andre: Bei uns in Hessen haben sie aus pragmatischen Gründen entschieden, über die komplette Spielfeldbreite zu spielen auf dem Neunerfeld. Das Spielfeld ist jetzt fast quadratisch. Ich denke es wird bei den meisten "fortschrittlichen" Teams zu einem 4:4-Spielsystem führen, während sich die altmodischeren Trainer kaum vorstellen können, dass man ohne Stürmer spielt, die werden wohl in einem 3-4-1 oder 3-3-2 antreten.


    Hallo Chris. Hierzu habe ich eine Frage. In NRW wird nach meiner letzten Info wohl von 16er zu 16er mit verengtem Spielfeld gespielt.



    Füe eine 4er-Kette ist dieses Spielfeld zu eng. Ich habe vor, mit einem 332 oder 323-System zu spielen. Was hälst Du davon ?


    Grundsätzlich möchte ich sehr offensiv spielen. Spielerpotenzial ist vorhanden (4 Stützpunktspieler).

    Muskelkater bei 7-jährigen Kindern ?( ...und dann noch zur Vorbeugung dehnen ?(



    Was soll das denn ?



    Ich habe in der F- und E-Jugend niemals Trainingszeit mit Dehnen vergeudet. Wozu auch ? Die kommen in dem Alter auf den Platz und können sofort loslegen mit rennen und schießen. So jedenfalls meine Erfahrung.



    Jetzt mit Übergang in die D-Jugend geht es mit dem Aufwärmen erst los. Da haben einige schon recht dicke Oberschenkel, die vor sportlicher Belastung aufgewärmt werden müssen.

    Habe selber in meiner Jugend erlebt wie sich ein Pädophiler "Appetit" unter den Duschen bzw. im Umkleideraum bei Jungen (wir waren damals so um die 12 Jahre alt) geholt hat. Ich würde daher dringenst empfehlen den zu Verein wechseln, wenn in einem Verein eine "Duschpflicht" eingeführt wird.

    Nach so einem Albtraum eine verständliche Reaktion.


    Bei mir können die Kinder selbst entscheiden, ob sie in Badehose, inUnterhose oder nackt duschen. Erwachsene halten sich während dem Duschen nicht in der Kabine auf. Funktioniert sehr gut.



    Genau das sind die Gründe, weshalb ich entgegen meiner bisherigen Verfahrensweise das Duschen zur Pflicht mache.



    Bis jetzt habe ich mich auf die Eltern verlassen, habe Ihnen die Vorteile wie von Dir beschrieben erklärt. Das sollten Sie Ihren Kindern vermitteln. Leider ein Trugschluss, wie ich erkennen musste :evil:

    @uzunbacak


    Ziele in der F- und E-Jugend: Dribbeln, dribbeln, dribbeln, 1:1 (sehr wichtig), Beidfüssigkeit, das Erlernen einfacher Finten (Übersteiger,Ausfallschritt), keine festen Positionen (unbedingt rotieren lassen), ansonsten viel Freiraum zum ausprobieren lassen (auch und gerade im Spiel). Dazu noch das Passspiel in der Grobform (einfache Pässe mit der Innenseite, links wie rechts).


    Fazit: Du trainierst viele Sachen, die erst ab der D-Jugend auf dem Lehrplan stehen. Somit werden deine Jungs spätestens ab der C-Jugend in der Versenkung verschwinden.


    Sorry für die klaren Worte, aber so sehe ich das nunmal.



    Gruss
    Mattes


    Fazit: vor dem 1:1 kommt das Passpielerlernen.

    Hatten wir in einem anderen Thread schon einmal. Für mich ganz klar eine falsche Aussage. Zuerst müssen die Kinder das dribbeln und 1:1 lernen, erst danach das Passpiel. Erst wenn die Kinder in der Lage sind, den Kopf beim Ballführen zu heben, sind sie auch in der Lage, einen vernünftigen Pass zu spielen. Dafür geht sehr viel Trainingszeit drauf, das Passspiel ist dagegen eher leicht und mit weniger Aufwand zu erlernen.

    Ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen. Besonders wichtig ist es, die Kinder ohne Zwang frei spielen zu lassen. Die Kinder müssen dabei wissen, dass sie Fehler machen dürfen. Niemand ist perfekt, erst recht nicht Kinder, die am Anfang ihrer fussballerischen Ausbildung stehen. Nur so können sich die Kinder bestmöglich entwickeln.




    Besonders den Kommentar von Dirk kann ich bestätigen:




    Damit ich den spielerischen Erwerb der Taktik beschleunigen konnte, habe ich als Spielformen im Training immer nur maximal 4 gegen 4 spielen lassen.


    Die Jungs und Mädchen haben sich im taktischen Bereich viel besser entwickelt als die Positionsidioten und die mit Erwachsenen-Taktiken voll gepumpten Kinder.


    Genau die gleichen Erfahrungen mache ich zur Zeit auch.




    Also nur Mut. Ihr werdet die gleichen Erfahrungen machen. Die Kinder machen gewaltige Fortschritte.