Fester Kapitän oder von Spiel zu Spiel wechseln?

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  • Hallo


    Wir hatten in der G- und der F-2 Saison einen festen Kapitän (dieser Spieler, hat auch zum ende der F-2 Saison Leistungsmäßig total nachgelassen und dachte auch mit Binde am Arm bin ich der Star und so gab er sich auch ... spielt zwar keine Rolle zu der Frage, aber ich denke das der Trainer auch hierdurch handelte), der nicht vom jetzigen Trainer gewählt bezw ernannt wurde, zur neuen F-1 Saison hat der Trainer dem Spieler nun die Binde abgenommen und gesagt, das er nun von Spiel zu Spiel wechseln will ... d.h. er will sie als Trophäe ausgeben, wer sich rein hängt und gut Spielt bekommt beim nächsten Spiel die Binde.


    Ist das OK die Binde als Trophäe zu sehen oder sollte eine Mannschaft einen festen Kapitän haben, auch schon in der F-Jugend?


    gruß und danke fürs lesen ...

  • Aus meiner Sicht in dem Bereich völlig unnötig einen festen Kapitän zu haben.
    Was soll der denn dort bitteschön für Aufgaben haben???
    Ich würde die Binde von Spiel zu Spiel wechseln lassen, aber nur für diejenigen, die sie auch wirklich haben wollen.
    Vielleicht als Belohnung für regelmäßige Trainingsteilnahme oder so.

  • Eigentlich finde ich das mit dem Kapitän in dem Alter nicht wirklich wichtig. Was macht der schon mehr als vor und nach dem Spiel einen Spruch aufzusagen? Bei uns (F1) trägt jedenfalls keiner eine Armbinde, trotzdem haben wir eine Art Kapitän. Der Junge war immer der stärkste Spieler in der Mannschaft und ist zudem ein sehr besonnener und zuverlässiger Typ, der seit den Anfängen in der G immer unseren Spruch aufgesagt hat. Jetzt wird er von den anderen als Kapitän angesehen und akzeptiert. Das ganze war also mehr ein Prozess als eine Entscheidung.


    Wenn man meint, einen Kapitän haben zu müssen, finde ich es generell besser, wenn es einen festen gibt, da die Strukturen dann klar geregelt sind und es auch keine Diskussionen gibt, warum heute der und morgen der. Wenn es keinen gibt, der entsprechend gestrickt ist und von allen akzeptiert wird, dann lass doch einen Kapitän von der Mannschaft wählen. Jeder darf einen Kandidaten vorschlagen (auch sich selbst) und dann wird gewählt. Bei meinem Sohn (3. Klasse) wurde neulich so der Klassensprecher gewählt. Es gab bei 20 Kindern, 12 Kandidaten, der Gewinner hatte 6 Stimmen, die meisten anderen genau eine. ;)

  • Ich finde es halt so, das man die Binde nicht als Trophäe und zum Ansporn nehmen sollte, da wenn Spieler A beim nächsten Spiel die Binde kriegt, Spieler B,C,D usw der Meinung sein könnten nicht gut genug zu sein ...


    Fester Kapitän ... der die Mannschaft aufs Feld führt, ein Vorbild ist, die Mannschaft mitreißt, immer zum Training kommt und sich rein hängt, der auf dem Feld ein bisschen das sagen hat.


    Wir haben 1-2 Spieler in der Mannschaft, die von den anderen Respektiert werden ... wenn sie auf dem Platz was sagen, akzeptieren es die anderen Spieler und befolgen es, dies ist bei anderen Spielern nicht so, die sind leise und froh wenn sie Fußball spielen können und nichts sagen müssen ... die zwei anderen hingegen machen den Mund auf wenn einer nicht abspielt, wild übern Platz läuft usw ... ich denke einfach, das ein Kapitän nicht nur gut Spielen sollte um die Binde tragen zu dürfen, da gehört obiges auch noch dazu ... oder sehe ich das so falsch?

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    Wir haben 1-2 Spieler in der Mannschaft, die von den anderen Respektiert werden ... wenn sie auf dem Platz was sagen, akzeptieren es die anderen Spieler und befolgen es, dies ist bei anderen Spielern nicht so, die sind leise und froh wenn sie Fußball spielen können und nichts sagen müssen ... die zwei anderen hingegen machen den Mund auf wenn einer nicht abspielt, wild übern Platz läuft usw ... ich denke einfach, das ein Kapitän nicht nur gut Spielen sollte um die Binde tragen zu dürfen, da gehört obiges auch noch dazu ... oder sehe ich das so falsch?

    Ich finde es genau so, bei mir in der Mannschaft sind auch 1-2 Spieler die was sagen " Ehrgeiziger " wie die anderen....Die sind auch von der Mannschaft akzeptiert und folgen ihnen auch.

  • Ich finde es halt so, das man die Binde nicht als Trophäe und zum Ansporn nehmen sollte, da wenn Spieler A beim nächsten Spiel die Binde kriegt, Spieler B,C,D usw der Meinung sein könnten nicht gut genug zu sein ...


    Fester Kapitän ... der die Mannschaft aufs Feld führt, ein Vorbild ist, die Mannschaft mitreißt, immer zum Training kommt und sich rein hängt, der auf dem Feld ein bisschen das sagen hat.


    Wir haben 1-2 Spieler in der Mannschaft, die von den anderen Respektiert werden ... wenn sie auf dem Platz was sagen, akzeptieren es die anderen Spieler und befolgen es, dies ist bei anderen Spielern nicht so, die sind leise und froh wenn sie Fußball spielen können und nichts sagen müssen ... die zwei anderen hingegen machen den Mund auf wenn einer nicht abspielt, wild übern Platz läuft usw ... ich denke einfach, das ein Kapitän nicht nur gut Spielen sollte um die Binde tragen zu dürfen, da gehört obiges auch noch dazu ... oder sehe ich das so falsch?


    Sehe ich anders. Das, was man im Erwachsenenfußball "Führungsspieler" nennt, gibt es in dem Alter noch nicht. Natürlich gibt es Unterschiede in der Leistungsfähigkeit - das hat aber nix mit "Führen" zu tun.


    Kinder in dem Alter sind auf dem Platz größtenteils mit sich selbst beschäftigt. Sie können die anderen noch nicht führen. Und das ist auch bestimmt nicht Sinn der Sache in diesem Alter.


    Wir ermuntern alle Spieler, auf dem Platz laut zu sein. Wenn ich meine, dass jetzt der Pass zu mir kommen muss, muss ich mich bemerkbar machen. Das kappt schon immer besser und auch die eher schüchternen Kinder werden immer lauter. Auch so kann man Selbstbewusstsein stärken. Bei uns sind die Kinder auf dem Platz deutlich lauter, als die Eltern am Rand. :D


    Den Kapitän haben wir in geheimer Wahl von der Mannschaft wählen lassen und vorher auch den Sinn und Zweck einer geheimen Wahl erklärt. Jeder bekam einen Wahlzettel, auf dem sein eigener Name fehlte. Sonst hätten wahrscheinlich 10 Kinder jeweils genau eine Stimme bekommen. :] Dadurch war die Wahl für uns als "Wahlhelfer" natürlich nicht mehr geheim.


    Interessant war für uns das Ergebnis: Gewonnen hat nicht der fußballerisch Stärkste, aber doch einer aus der oberen Hälfte. Nicht der Vorlauteste, aber auch nicht der Stillste. Nicht der Größte, aber der Kleinste :!:.


    Und das Wichtigste: Durch die demokratische Entscheidung ist der Kapitän vollkommen akzeptiert und auch die Vertretung ist klar geregelt.


    Nach dem letzten Turnier der letzten Saison (und einzigem Turniersieg der Saison) kam er zu mir und sagte "Ich habe mit Spieler X abgemacht, dass er heute den Pokal abholt. Der hat heute das letzte Mal bei uns gespielt. Das wäre doch ein toller Abschied für ihn." Und da war auch mir klar, dass die Jungs (bewusst oder unbewusst :?: ) einen Kapitän mit einer für einen jüngeren F-Jugendlichen ungewöhnlich hohen Sozialkompetenz gewählt hatten.


    Ach ja: Der einzige Nachteil bei der Wahl war, dass sie meinen Sohn gewählt haben. Bei Ernennung durch den Trainer wäre das natürlich absolut tabu. Durch die geheime Wahl war das aber o.k. Bei der o.g. Szene nach dem letzten Turnier war der Trainer in mir natürlich sehr zufrieden mit seinem Kapitän - aber der Papa in mir war mächtig stolz. :P

  • Wir haben in diesem Jahr (jetzt D-Jugend) das erste Mal wählen lassen ("frei und geheim" mit vorheriger "Pflichtenerläuterung" eines "idealen" Kapitäns) und sind damit vom bisherigen Rotationsprinzip abgerückt. Erfreulicherweise haben sich genau die drei von mir dafür favorisierten Spieler herauskristallisiert, von denen einer knappe Stimmmehrheit erhielt.


    In einer F und mindestens bei einer jüngeren E würde ich es beim Rotieren lassen. Ich bin dann immer nach Namensliste gegangen, die im Mannschaftskoffer angebracht war. Dann konnte jeder sehen, wann er Kapitän sein durfte. Und die Jungs haben alle auf diesen Tag hingefiebert und waren auch stolz, das Team auf's Feld führen und die Binde tragen zu dürfen.


    Diesen Stolz und das Funkeln in den Augen würde ich den Jungs in dieser Altersklasse nicht verwehren!

  • In meiner letzten Jahrgangsmannschaft hatten wir ein Mädchen, die war charakterlich Top und deswegen war sie von der F bis zur E Kapitän. Bei meiner jetzigen Jahrgangsmannschaft wechseln wir den Spielführer jedes Spiel. Ist für die Kleinen doch toll, wenn sie als einziger die Binde tragen dürfen und auch die Begrüßung machen können...
    Die Dinge die einen Spielführer auszeichnen sollte, kann ein Kind in dem Alter doch eh noch nicht umsetzen.

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Die letzten drei Jahre wurde die Binde immer als ein "Geburtstagsgeschenk" verteilt - das kam auch immer gut an. Witzig war es auch, wenn einige Kinder plötzlich angaben, mehrmals pro Jahr Geburtstag zu haben... :D


    Zum Glück ist mein Sohn nicht so heiß drauf, die Binde zu tragen - ich würde sie ihn auch ungern geben. Jetzt wird die Binde immer dem "MVP" (most valuable player) gegeben - "sie" hat übrigens als einzige noch kein Pflichttor gemacht (sowas scheint ja für "Laien" das einzige Qualitätskriterium zu sein), aber ist in jeder Hinsicht (wie oben auch schon von den Vorrednern aufgezählte Merkmale: Charakter, Ehrgeiz, Können, Spielwitz) ein Leader.
    Wenn jemand eine gute Entwicklung hinter sich gebracht hat oder sich besonders in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, dann bekommt er/sie auch mal die Binde - es muß nicht immer nur der "Torjäger" sein!

  • Hallo
    also ich würde in den jüngeren jahren rotieren lassen. bis zu welchen alter bin ich mir nicht so sicher
    also ich habe jetzt eine d-jugend und da ist noch keiner so weit ein richtiger kapitän zu sein mit all seinen aufgaben.
    deshalb wird routiert.
    lg
    hans

  • wir haben dieses Jahr für die Sommerturniere erstmals Mannschaftsführer gewählt, 5 Turniere - 5 verschiedene Mannschaftsführer .....


    wir versuchen das Thema auch vorzubereiten indem wir Zuständigkeiten in den Spielen vergeben .....z.B. versuche die Abwehr zu organisieren .....



    Es gibt auch in der jungen E-Jugend schon Spieler die es schaffen eine Zeit lang an diese (Mit) Aufgabe zu denken .....


    In den Pflichtspielen ist jeder mal dran die Binde zu tragen, immer schön der Reihe nach, nach der Geburtstagsliste .......


    gruß aus lübeck#


    thom

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Uwe verlinkt ja immer dankenswerterweise ähnliche Themen am Ende des jeweiligen Freds, in diesem Fall hatten wir mit..


    Fester Kapitän ?


    ..ja ein ähnliches Thema, wo schon das eine oder andere gesagt wurde. Als "Trophäe" würde ich die Binde vor den Kindern nicht bezeichnen, das trifft irgendwie nicht den Kern, aber als Motivationsinstrument ist sie doch oft nützlich. In dem anderen Thema schrieb ich, dass wir jetzt das zweite Jahr wählen. Ich nutze aber weiterhin und gerne die Binde auch in Absprache mit dem Kapitän, um mal jemanden hervorzuheben, der es meiner Meinung nach verdient hat. Da finde ich es aber sehr wichtig, dass es da um Dinge wie Teilnahme, gutes Mitmachen, Sozialverhalten usw. geht, derjenige, der im letzten Spiel am besten gespielt hat oder die meisten Tore gemacht hat, der hat schon Freude genug, aber das Leuchten in den Augen eines Spielers, der dies nicht erfüllen kann, weil er eben zum Beispiel nicht so stark ist, der die Binde aber mal bekommt, weil er sie sich auf andere Weise verdient hat, das ist unbezahlbar ^^

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Hallo ihr,


    also ich habe bei meiner jetzigen D11-Jugend mit einem festen Kapitän in dem zweiten Jahr F-Jugend angefangen.
    Wir wählen jedes Jahr neu und es wird immer der gleiche gewählt ( auch der Sohn von meinem Trainerkollegen )


    Bei uns erfüllt der Kapitän seit knapp 3 Jahr vorallem folgende Hauptaufgaben.


    - er kümmert sich beim Spiel und beim Training um das komplette Aufwärmpogramm und anschl. andehnen.
    - in der E-Jugend war er der Motivator beim Spielerkreis vor dem Spiel
    - im Spiel versucht er ansatzweise die Kinder zu motivieren.


    Dies ist eine Entlastung für die Trainer und vorallem ganz wichtig ein Selbstständig Werden der Kinder


    Er zeichnet sich vorallem daraus wie oben genannt für seinen Einsatzwillen und Ehrgeiz.


    Zu der Aufgabe Organisation der Abwehr ist er als Mittelfeldspieler nicht zuständig, da dieses der Torwart und der "Abwehr- Chef" machen.


    Ich finde vorallem die Bestätigung der Mannschaf jedes Jahr als Lob für seinen gute Arbeit.

  • Also ich stell mich jetzt noch etwas dümmer an, als ich sonst schon bin und frage mal schlicht in den Raum, ....


    -welche Aufgabe hat denn ein Kapitän?


    oder besser noch,


    -welche Aufgabe hat denn ein Kapitän im unteren Jugendbereich?



    Ich stelle fest, dass ich vier Jahre lang keinen in der F2, F 1, E 1 hatte. Irgendwann fand mal einer die Binde in der Ecke der Trickottasche und man regelte das unter sich. In der D wurden auch mit mannschaftstaktischen Dingen gearbeitet. Dort wurde ein Kapitän gewählt.


    Für mich ist der Kapitän jemand, der die Anweisungen des Trainers an die Mannschaft weitergibt, die Spieler dran erinnert und auf Defizite die er ihm Spiel erkennt, sofort sachlich und konkret hinarbeitet, in dem er vorbildlich die Dinge vornimmt oder andere fair, sachlich und konstruktiv notfalls dirigiert. Zudem ist er das Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer.


    In einer F oder auch E trifft hiervon fast nichts zu, denn es betrifft nicht die Ziele der F oder E oder soll er den Mitspielern sagen, ...du mußt aber besser Dribbeln, stärker in die Zweikämpfe gehen, um Tore zu verhindern oder eher schießen zu können, oder sollte er ihnen sagen, dass sie beim Torschuss den Fuß zum Vollspannschuß falsch halten usw.. Ihr seht, ....das trifft nicht zu und ist für mein Verständnis quatsch.


    Deshalb fahren aus meiner Sicht nur die die günstigste Linie, die die Jungs im "Spiel" mit und um die Binde einfach selber machen lassen. Diesbezüglich finde ich die Vergabe des Teils an den, der etwas -vielleicht nach Meinung aller- besonders gut gemacht hat, recht passend.


    Gruß Andre

  • ich handhabe es auch so das ich immer einem spieler die kapitänsbinde gebe , der für seine verhältnisse zuletzt im training oder/und spiel besonders gute leistungen gezeigt hat . derjenige den es trifft ist halt immer sehr stolz . 8)
    ich persönlich achte auch drauf , das es nicht immer nur einem kleinen kreis von spielern diese ehre zuteil wird .


    mfg


  • Sehe ich auch so. Der Kapitän ist in dem Alter einfach nur das, was in der Schule der Klassensprecher ist.


    Im Wesentlichen hat er nur repräsentative Aufgaben: Begrüßung, Seitenwahl, ggf. Siegerehrung. Aber auch Präsentübergaben bei Verabschiedungen oder Dankeschön-Präsente an Sponsoren.

  • Gurndsätzlich ist es so, wie Andre das beschrieben hat: Alles in allem passt ein fester Kapitän nicht zu den Zielen der Altersklassen unterhalb der D. Zudem können die Kinder die Aufgaben bzw. die Erwartungen, die an ein "Kapitänsamt" geknüpft sind, gar nicht erfüllen - sollen sie auch nicht, wegen ihres Alters!


    Ab einer D, so denke ich, ist das etwas anders zu sehen. Andre spricht die Erweiterung der Trainingsinhalte auf mannschaftstaktische Dinge an. Oder anders: Die Jungs sind in einem Alter, wo eine gewisse Selbstständigkeit, Sozialverhalten und Vorbildwirkung bei jedem Einzelnen anfangen sollten, zu greifen. Viele aus unserem Team gehen auf's Gymnasium - eine entsprechende Intelligenz kommt also auch hinzu (gilt natürlich auch für die, die nicht auf "Gymmi" gehen). Irgendwie ist auch das "Kinderalter" vorbei, d.h. so richtig wird das Rotationsprinzip der Kapitänsbinde nicht mehr angenommen...


    Schlußendlich: Die Jungs sind "reif", einen Kapitän zu bestimmen bzw. als Kapitän zu fungieren. Sicherlich mit Abstrichen, aber bestimmte Grundprinzipien können und sollten sie erfüllen.


    Aus diesem Grund haben wir ab dieser Saison einen Kapitän wählen lassen (da drei Trainersöhne dabei sind, wollten wir nicht selber bestimmen bzw. haben nicht mitgewählt). Dazu haben wir die Jungs nach einem Training beiseite genommen und ihnen erklärt, warum wir erstmals wählen lassen (s.o.). Danach haben wir zusammen mit den Jungs ausgearbeitet, was zum "Idealbild" eines Kapitäns passt, haben dies beispielhaft erläutern lassen bzw. selber ergänzt und auf einen Clipchart geschrieben - für alle lesbar, um sich ausfühlich Gedanken machen zu können. Danach wurden folgende "Ideale" aufgelistet (Achtung! Keine Rangfolge, sondern als Gleichwertig zu betrachten...haben wir den Jungs auch so gesagt bzw. sollte jeder für sich seine eigene Rangfolge bilden):


    - Respekt (vor den Mitspielern, den Gegenspielern, den Trainern und den Eltern - auch den gegnerischen)
    - Ehrgeiz (nie aufgeben, auch beim Training nicht)
    - fussballerisches Vorbild
    - persönliches Vorbild (auch außerfussballerisch: Schule, Freizeit, Gesamtverhalten)
    - Motivator (soll motivieren, darf die Mitspieler nicht runtermachen - hat auch was mit Respekt zu tun)
    - Trainingsbeteiligung.


    Ich denke, das waren unsere "Hauptkriterien". Dass in diesem Alter eigentlich niemand jedes Kriterium 100%ig erfüllen kann, ist klar, haben wir auch so gesagt. Jeder sollte sich, wie bereits gesagt, seine eigene Rangliste erstellen und dann - nach "Ausschlussverfahren" - die drei Spieler auf einen Zettel schreiben, die dem am nächsten kommen (von Platz 1 bis 3). Die geknüllten Zettel kamen dann in einen "Topf", aus dem dann gezogen und von beiden Trainern vorgelesen wurde. Der "Erste" bekam 3 Punkte, der "Zweite" zwei und der "Dritte" einen Punkt. Somit hatten wir ein ausgewogenes Mannschaftsergebnis. Und genau die drei Spieler, die für mich in Frage gekommen wären, standen am Ende dicht hintereinander ganz oben.


    Wir haben somit einen Kapitän, einen Stellvertreter und einen 2. Stellvertreter.


    Ich bin jetzt vielleicht etwas ausgeschweift, aber so war's bei uns, vor Beginn dieser Serie. Aber wie gesagt, erst ab einer D, vorher sollte man rotieren lassen, die Rotationskriterien (nach Nummern, Namen, Geburtstag oder "Leistung") sollte jeder selbst bestimmen, aber dabei darauf achten, dass jeder mindestens einmal Kapitän ist.


  • Ich kann deine und Andre´s Sicht nicht teilen.


    Rotationsprinzip (jeder darf mal!) unterhalb der D-Jugend wirds bei mir nie geben. Die Kapitänsbinde ist für die Kinder was ganz Besonderes. Wir in unserem Alter denken an "Pflichten" eines Kapitäns, Mannschaftsführung, verlängerter Arm des Trainers usw. Das führt ihr auch in euren Beiträgen an.


    Für mich ist die Binde einfach nur ein Motivationsinstrument. So sollte sie im unteren Jugendbereich auch gehandhabt werden. Ein Spieler in dem jungen Alter mit hoher Sozialkompetenz ist kein Führungsspieler? Nein? Na dann... der wird mit 12 Jahren auf einmal zu Rambo und zum unausstehlichen Unruheherd? Das glaube ich eher weniger. Sicher hat man in dem Alter nicht die typischen "Leader" wie im älteren Jugendbereich. Aber dennoch gibt es Kinder, die den anderen etwas Voraus haben. Nicht unbedingt fussballerisch... aber irgendetwas macht sie in einem Bereich zum Vorbild. Sei es ihr Sozialverhalten, ihre Fairness, ihr Wille, ihre Mitarbeit. Und diese Punkte fördere ich mit diesem kleinen Stoffding.
    Rotieren kommt einfach GAR nicht in Frage. Ein Kind das beim Training nur rumkaspert hat die Binde nicht verdient. Punkt, Aus, Ende.


    Ich hab die Jungs abstimmen lassen. Gewählt wurde der, der am beliebtesten war. Dumm nur, das er beim Training immer mal wieder stört und sich mehr als kindisch verhält. Der war die Binde ganz schnell wieder los. Natürlich mit Begründung, die ich den Kindern mitteilte.



    Cheers.

  • Hm, wir haben seit zwei Jahren den gleichen Kapitän, wenn wir auch keine Armbinde haben. Er hat sich, neben seinen fußballerischen Qualitäten, immer dadurch ausgezeichnet, dass er recht hohes Verantwortungsbewußtsein besitzt, ein Vorbild an Einsatz und Fairness ist und von allen anderen vorbehaltlos als Leader akzeptiert wird. Es gab auch nie Diskussionen. Die Kinder fragen "darf ich heute mal ins Tor?", aber noch keiner hat gefragt "darf ich heute mal Käptn sein?". Trotzdem denke ich nach dieser Diskussion darüber nach, ob ich hier eine gewisse Rotation reinbringen sollte. Der besagte Junge braucht den Job für sein Ego und seine soziale Entwicklung nicht, einigen anderen könnte es aber gut tun. Man beobachtet ja oft genug, dass Kinder, die sonst albern und fahrig sind, genau dann, wenn man Ihnen eine in ihren Augen wichtige Aufgabe gibt, diese sehr ernst nehmen und versuchen sie möglichst gewissenhaft auszuführen. Meine Jungs sind alle okay, aber beim Training sind sie manchmal wie verrückt. Man kann sie dann disziplinieren oder Anreize schaffen, beim Training weniger albern zu sein. Die Kapitänsbinde könnte ein guter Anreiz sein. Es juckt mich jedenfalls, das mal auszuprobieren.


    Basti: Ich finde es schwach, erst einen Kapitän wählen zu lassen und dann, wenn einem die Wahl nicht passt, einen anderen zu bestimmen. Selbst dann, wenn man es den Kindern erklärt, nehmen die Kinder das genau so mit. Als Trainer hättest Du eigentlich vorher wissen müssen, wer gewählt wird. Wenn Du wählen lässt, musst Du auch mit der Entscheidung leben.

  • Basti81, du sagst: Die Kapitänsbinde ist für die Kinder was ganz Besonderes bzw. Für mich ist die Binde einfach nur ein Motivationsinstrument und sprichst im selben Zuge von Rotationsprinzip (jeder darf mal!) unterhalb der D-Jugend wirds bei mir nie geben. bzw. Rotieren kommt einfach GAR nicht in Frage.


    Wo ist das Problem?


    Gerade weil die Kapitänsbinde was Besonderes ist, weil sie ein Motivationsinstrument ist, sollte ich dieses Instrument im jüngeren Altersbereich einsetzen. Bei jedem! Man sollte immer bedenken, dass wir hier von 11jährigen und jüngeren sprechen (also D abwärts). Was spricht dagegen, einen "Anreiz" für JEDEN zu setzen, der es ermöglicht, die Kapitänsbinde zu tragen (wobei das schon eher in Richtung "Leistung" tendiert, d.h. die "Anreize" sollten dann entsprechend niedrig angesetzt werden, so dass eben JEDER in diesen Genuss kommt)?!


    Ich denke, dass die Ernennung/ Bestimmung/ Wahl eines Kapitän irgendwo etwas mit "Durchsieben" zu tun hat, quasi: Bestenauslese. Das sollte in den unteren Altersklassen vermieden werden. Weil eben keiner dieses Amt wirklich ausfüllen kann oder wie du sagst: Sicher hat man in dem Alter nicht die typischen "Leader" wie im älteren Jugendbereich. "Verdient" hat die Binde m.E. JEDER, der nicht absolut negativ auffällt. Mir ist ein derartiger Fall bislang noch nicht untergekommen bzw. liegt es am Trainer, etwaige permanente negative Auffälligkeiten zu regeln.


    Deine Äußerung Ein Spieler in dem jungen Alter mit hoher Sozialkompetenz ist kein Führungsspieler? Nein? Na dann... der wird mit 12 Jahren auf einmal zu Rambo und zum unausstehlichen Unruheherd? Das glaube ich eher weniger. nehme ich zur Kenntnis, kann sie aber nicht wirklich zuordnen...