Aufweichen von Grundprinzipien des Kinderfußballs ab der C-Jugend?

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  • Liebe Kollegen,


    aus gegebenem Anlass habe ich ein Problem, das einen "Eckpfeiler" des Kinderfußballs betrifft, und zwar den der "möglichst gleichen Spielanteile aller Kinder".


    Ich rede jetzt für unsere C-Jugend, die eine SG mit einem Nachbarverein bildet und von einem Trainer dieses Vereins betreut wird. Beim letzten Punktspiel war es so, dass 3 Reservespieler zur Verfügung standen. Aufgrund des knappen Resultats (1:0 für uns) verzichtete der Trainer komplett auf Einwechslungen dieser Spieler, wohl weil diese nicht so leistungsstark sind und damit das Resultat gefährdet gewesen wäre. Nach Spielende "motivierte" er diese mit der Aussage: "WENN's nächste Woche GUT läuft, spielt ihr VIELLEICHT eine Halbzeit." Ich selber war nicht anwesend, bin aber mit einem der nicht eingewechselten Spieler verwandt, der natürlich den Rest des Sonntags unheimlich geknickt war. Statt dessen spielte ein D-Jugendlicher des Nachbarvereins komplett durch.


    Zudem ist mein Eindruck - ich habe die C zweimal spielen sehen -, dass einige "Wechselkandidaten" keinen Deut besser sind, als die drei, die draußen saßen (naja, zwei davon waren auch noch aus meinem Verein...).


    Dass man ab der C-Jugend auf das ständige Positionsrotieren verzichten sollte, taktische Elemente mehr und mehr einbaut bzw. nach "Leistungskriterien" anfängt, zu handeln, habe ich an diversen Diskussionen in diesem Forum herauslesen können. Aber wird an dieser Stelle nicht ein, für mich zumindest, grundlegendes Prinzip des Kinderfußballs komplett missachtet?! Und dann auch noch die überaus motivierende Aussage des Trainers?! Oder sprechen wir bei einer C-Jugend nicht mehr von "Kinder"fußball und können demzufolge auch die Prinzipien missachten?! ...allein anhand der Reaktion des 13-Jährigen kann ich mir die Frage aber schon selber beantworten - eure Meinung wäre mir aber dennoch wichtig.


    Zudem hat mich der Trainer schon in der vergangenen Woche nach Unterstützung aus unserer D gebeten (in der ich Trainer bin) - schon am ersten Spieltag war personelle Schieflage, so dass drei D-Spieler nicht nur personell, sondern auch spielerisch entscheidend aushelfen konnten. Es würden in einem "Derby" wohl drei Spieler fehlen. Ich hatte tendenziell zugesagt, habe mir aber aufgrund der Nichteinwechslungen im letzten Spiel vorgenommen, die Spieler nur unter der Bedingung abzustellen, dass diese nachrangig eingewechselt werden. Das hieße, die etatmäßigen Spieler der C haben in der Anfangsformation zu stehen bzw. sind vor der D einzuwechseln (aber auch die abgestellten Spieler müssen zum Einsatz kommen!). Gehe ich mit diesen "Forderungen" schon zu weit oder sind diese, wie ich meine, angebracht?

  • Zitat

    Ich rede jetzt für unsere C-Jugend, die eine SG mit einem Nachbarverein bildet und von einem Trainer dieses Vereins betreut wird. Beim letzten Punktspiel war es so, dass 3 Reservespieler zur Verfügung standen. Aufgrund des knappen Resultats (1:0 für uns) verzichtete der Trainer komplett auf Einwechslungen dieser Spieler, wohl weil diese nicht so leistungsstark sind und damit das Resultat gefährdet gewesen wäre. Nach Spielende "motivierte" er diese mit der Aussage: "WENN's nächste Woche GUT läuft, spielt ihr VIELLEICHT eine Halbzeit." Ich selber war nicht anwesend, bin aber mit einem der nicht eingewechselten Spieler verwandt, der natürlich den Rest des Sonntags unheimlich geknickt war. Statt dessen spielte ein D-Jugendlicher des Nachbarvereins komplett durch.

    Geht in meinen Augen nicht. Auch in der C-Jugend darf das Ergebnis noch egal sein, außer ihr spielt Bezirksliga oder höher, habt x C-Jugenden oder sonst irgendeinen Anspruch, der Ergebnisdenken rechtfertigt. Bei einer Spielgemeinschaft ist das idR nicht der Fall. Wenn dann noch von unten aufgefüllt wird und die eigentlichen C-Jugendspielern nicht berücksichtigt werden ist das für mich ein NoGo.

    Zitat

    Dass man ab der C-Jugend auf das ständige Positionsrotieren verzichten sollte, taktische Elemente mehr und mehr einbaut bzw. nach "Leistungskriterien" anfängt, zu handeln, habe ich an diversen Diskussionen in diesem Forum herauslesen können. Aber wird an dieser Stelle nicht ein, für mich zumindest, grundlegendes Prinzip des Kinderfußballs komplett missachtet?! Und dann auch noch die überaus motivierende Aussage des Trainers?! Oder sprechen wir bei einer C-Jugend nicht mehr von "Kinder"fußball und können demzufolge auch die Prinzipien missachten?! ...allein anhand der Reaktion des 13-Jährigen kann ich mir die Frage aber schon selber beantworten - eure Meinung wäre mir aber dennoch wichtig.

    Stimme ich dir zu. In der C-Jugend darf und muss man meiner Meinung nach den Leistungsgedanken miteinbeziehen, d.h. für mich spielen die von Anfang an, die im Training ihre Leistung gebracht haben. _Allerdings darf man diesen nicht von jetzt auf gleich über allem anderen stellen. Wenn ich jemanden nicht einwechsle, dann sehe ich einen C-Jugendtrainer in der Pflicht ihm das auch zu begründen und ein vages Versprechen: "nächstes Mal evtl. eine Halbzeit" reicht da nicht aus. Wie du aber schon richtig sagst, die C-Jugend ist KEIN Kinderfussball mehr.

    Zitat

    Zudem hat mich der Trainer schon in der vergangenen Woche nach Unterstützung aus unserer D gebeten (in der ich Trainer bin) - schon am ersten Spieltag war personelle Schieflage, so dass drei D-Spieler nicht nur personell, sondern auch spielerisch entscheidend aushelfen konnten. Es würden in einem "Derby" wohl drei Spieler fehlen. Ich hatte tendenziell zugesagt, habe mir aber aufgrund der Nichteinwechslungen im letzten Spiel vorgenommen, die Spieler nur unter der Bedingung abzustellen, dass diese nachrangig eingewechselt werden. Das hieße, die etatmäßigen Spieler der C haben in der Anfangsformation zu stehen bzw. sind vor der D einzuwechseln (aber auch die abgestellten Spieler müssen zum Einsatz kommen!). Gehe ich mit diesen "Forderungen" schon zu weit oder sind diese, wie ich meine, angebracht?

    Das würde ich genauso machen. Wenn Not am Mann ist und die C-Jugend-Ressourcen ausgeschöpft sind, DANN kommen die D-Jugendlichen zum Einsatz auch wenn der eine oder andere leistungsmäßig etwas besser ist aber nicht vor diesen.

  • Ja ich weiß was du meinst. Natürlich will man irgentwo auch Erfolg haben, aber deswegen die Kinder zuopfern geht nicht. Wie du schon gesagt hast ist der Leistungsunterschied zwischen deinen "Reservisten" und dem Rest der Mannschaft gar nicht so groß, sodass es gar nicht sein kann, dass man jedes Spiel schauen muss wie es läuft und ob man es ,,riskieren`` soll die Spieler einzusetzten. Ich kann verstehen wenn man in einem wichtigen Spiel einmal sagt es bleiben die 11,12,13 Stärksten auf dem Feld, aber dann ist es für mich selbstverständlich das man dann den Spieler, die nicht auf dem Platz waren, ganz klar eine bestimmte Einsatzdauer fürs nächste Spiel zusagt. Meistens sind die Jungs damit immer einverstanden, da sie damit klar wissen das sie zum Einsatz kommen. Und jetzt noch was zu dem speziellen Fall bei deinem Spiel mit dem Zwischenstand 1:0 : Der andere Trainer kann doch wohl einen der Ersatzspieler irgentwo vorne in die Spitze stellen, dann reicht ja schon wenn er laufen kann^^.

  • Vielen Dank erst einmal für die schnellen Antworten.


    Zw3rG


    Zitat

    Wie du aber schon richtig sagst, die C-Jugend ist KEIN Kinderfussball mehr.


    Naja, das hatte ich ja zur Diskussion gestellt, speziell den Punkt der "Spielzeiten". Dass schon aufgrund der Regeln nicht mehr alle "annähernd gleich lange Spielanteile" bekommen können ist ja klar, aber sollte man nicht alle möglichen Wechsel auch in der C-Jugend vollziehen?! Demzufolge würde ich in diesem Punkt auch in der C dem Prinzip des "Kinderfußballs" soweit folgen.




    Ich habe halt ein Problem damit, dass hier 13-Jährige trotz vorhandener Möglichkeiten und jeglicher Voraussetzungen (Trainingsbeteiligung, Leistungsstand zumindest auf dem Niveau von "Nr. 8 bis 11") in einem Kreisklassespiel nicht eingesetzt werden und durchaus sinnige Prinzipien des Kinderfußballs, die in der D noch absoluten Vorrang genießen (!), in einer C nicht mehr gelten sollen...

  • Der ewige Spagat ,kommt mir irgendwie bekannt vor. Meiner Meinung nach ist es möglich auch die schwächeren Spieler zum Einsatz kommen zu lassen.Ich mache es zumindest so,das ich zumeist im vorderen Bereich auswechsle (Fehler führen da nicht unbedingt zu Gegentoren) .Ganz wichtig ist die Kommunikation zwischen Trainer und Spieler (warum bin ich draussen? wie stehen die Chancen beim nächsten Spiel ? ) Jeder Trainer sollte bedenken das der 12./13./14 Mann im nächsten Spiel gebraucht wird ,sonst steht er irgendwann mal mit 11 oder wenigern da.Ausserdem wirkt sich das auch nachhaltig auf die Trainingsbeteiligung (und Itensität)aus.Gwinnen ist schön ,aber eben nicht alles!!

    Nimm Dir Zeit für Deine Freunde,sonst nimmt die Zeit Dir deine Freunde

  • Ich finde es sehr gut, das zu thematisieren. Ich bin nach einigem Überlegen zu der Meinung gekommen, dass es abseits des Spitzensports zu keiner Situation kommen darf, wo man einen Spieler nicht eingewechselt hat, es sei denn, es ist eine angemessene anlassbezogene Erziehungsmaßnahme. Das geht gar nicht, hier einen Spieler der C nicht ins Spiel zu lassen. Das müßte für alle Altersbereiche gelten :!:


    Man hat schließlich bei Minderleistung die Möglichkeit, bald eins tiefer zu spielen, ....das klappt sogar in der Kreisliga. 8)8o:D
    Dann spielt man eben da, wo man hingehört. Schließlich sollte man sich mal grundlegend vor Augen führen, worum es voranging geht. Es geht um Freizeit, um ein Hobby, um Spass und Freundschaft und nicht darum, mit schlechten oder schwachen Mannschaften oder einem nicht gegebenen defizielen Unterbau (Verein, Jugendarbeit etc.) ständig nach den Sternen zu greifen. Wenn ich doch in der Leistungsgruppe spiele, in die ich gehöre, dann werde ich dort auch auf den Genuss Fußball kommen, vielleicht noch viel mehr. Gruß Andre

  • Guten Abend


    Ich sehe es differenziert. In einem kleinen Club mit nur einer C - Jugend mit ca. 15 - 18 Spieler, würde ich wirklich versuche zu rotieren. Kommt jedoch auch auf die Vereinspolitik darauf an. Trotzdem ist C-Jugend nicht mehr annähernd KIFU. Ich höre viele KIFU - Trainer, die es nicht vestehen, dass man in eine C - Jugend anders (Leistungsorientierter) arbeitet als in einer D - Jugend usw. Da kann ich nur eins sagen: "Man muss es einfach selbst mal erleben... ansonsten besser ruhig sein."



    Jedes Team ist dann grundsätzlich anders. Siehe mein Team: Mein Team (nicht mal die schwächeren) würde es nicht verstehen, dass wir ein Spiel aus der Hand geben, weil ich die schwächeren zuviel oder überhaupt einwechsle... also klar: Das Team ist Leistungsorientiert für sich. Mann muss wissen was man hat...


    Das Wichtige in einem Team ist die offene Rollenverteilung (zB. Leistungsträger in der innen Verteidigung oder Aufbauspieler für den Sturm) sowie die Zieldefinition. Spätenstens in der Zusammenhaltsphase des Teams, werden "alle" Spieler Ihre eigene Bedürfnisse, den Teamzielen unterordnen, da die Rollenverteilung sowie die Zieldefinition, anhand der Teamzielen, definiert werden.
    Es ist also Sache des Trainers, dem Junior die Rolle, klar zu machen. Vor allem in der Anfangsphase. Leere Versprechen bringen nur Unverständnis und als Konsequenz nicht selten den Vertrauensbruch.


    Ich bin zu meinen Spieler ganz ehrlich, was die Rollenzuteilung und Zieldefinierung anbelangt. Klar; Es passiert auch, dass ein Spieler sich überschätzt und die Rolle dann nicht akzeptiert (ich bin doch auch Leistungsräger usw.)... da verkrafte ich lieber die Trennung, nach dem Motto: "Lieber ein ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Zumindest komme ich nicht als Lügner mit leeren Versprechen über...



    Grüsse TRPietro

    2 Mal editiert, zuletzt von TRPietro ()

  • TRPietro,


    ich bin -glaubte ich jedenfalls- einer harter aber auch herzlicher Knochen. Ich muß ehrlich gestehen, dass ich es nicht über das Herz bringen könnte, ein Kind und nichts anderes ist ein C Junge, der etwas tut, wofür er nichts kann, nämlich nicht so gut mit dem Ball spielen, ....hier komplett auf der Bank sitzen zu lassen.


    Ein Verein mit der entsprechenden Philosophie kann hier Einfluss nehmen und nach Leistung einteilen. Dann habe ich die homogene Truppe, wo ich alle zum Einsatz kommen lassen kann.


    Ein Verein der bespielsweise nur eine C, B oder A Jugend hat, will hier kneifen? Es geht dann wohl um den Tabellenstand in der Zeitung. Alle schauen auf diese Tabelle, ...wo stehen die, ....Hammer, ...die sind ja nur auf Platz ??


    Was nicht in der Zeitung steht ist, dass der Sohn vom Franz, 14 Jahre alt, schon zum vierten Mal überhaupt nicht zum Einsatz kam, weil der Trainer das Unentschieden oder was auch immer halten wollte, damit er nicht auf Platz 8, sondern auf Platz 7 steht, obwohl der Sohn vom Franz immer zum Training kam und nichts dafür kann, das er es nicht besser kann. Trotzdem hat er Spass am Fußball, den er aber nicht mitspielen darf, ....denn er ist so schlecht. Er ist nämlich in den Augen seines Trainers kein Leistungsträger.


    Fantastisch!


    Es geht doch um Ausbildung im unteren Jugendbereich, darauf haben wir uns doch geeinigt, nicht wahr?


    Und nun ab der C geht es nicht mehr um Ausbildung? Das ist doch wohl Quatsch, das weißt du, weiss jeder.


    Es geht hier weiter um Ausbildung und auch um Kinder wie ich finde und nicht um den Tabellenplatz! Das meint man gängiger Weise aber wohl so als Trainer, ...das ist ja normal. Hier finde ich, sollte man die Strukturen weiter aufweichen, schon allein, damit solche unchristlichen Dinge nicht weiter geschehen, wie Kindern und fast erwachsenen Kindern nicht das Gefühl zu geben, nicht erwünscht zu sein, ...schlecht zu sein....nicht dazu gehören zu können, obwohl sie alles dafür getan haben und es verdient haben, ...auch für ihr Ego....zu spielen und nicht nur als Kanonenfutter für das Ego des Trainers verheitzt zu werden!


    Ich betone nochmals, dass es -wenn es doch um Ausbildung geht- wichtig ist, dass man in der richtigen Liga spielt, statt sich immer wieder dem unnützen Stress auszusetzen, in der falschen Liga herum zu krebsen. Das ist falsch, aber gängige Praxis.


    Hierzu mal die Frage: Endet der Ausbildungsauftrag in der C und wenn ja wo steht das geschrieben? Ich habs noch nicht gefunden.


    P.S.1 Sollte ein Trainer es wagen, einen meiner beiden Söhne, die in der C 1 spielen, für ein Spiel bei dem sie dabei sind, nicht einzuwechseln, dann kreist der Hammer und das tut er auch, wenn ich mitbekommen sollte, dass ein anderer der Jungs nicht eingesetzt wird


    P.S.2 Vielleicht könnte man über leicht verkürzte Spielanteile in engen Spielen diskutieren, mehr aber auch nicht, wie ich finde.


    Gruß Andre

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Eins vorweg: Ich kann euch beide, TRPietro und Andre, hinsichtlich eurer Argumentationen verstehen.


    TRPietro, du sagst, dass eine "...C-Jugend nicht mehr annähernd KIFU" sei und begründest dies, so verstehe ich dich, mit dem "inneren/internen" Leistungsgedanken deines Teams. Ich kann verstehen, dass deine Jungs (und auch du) gewinnen wollen - ist in meiner D bzw. in der C, von der wir sprechen, genauso. Dass die Jungs u.U. "sauer" auf eher "schwächere" Teamgefährten wegen derer "Defizite" sind, kommt bei uns ebenfalls, wenn auch eher nachrangig, vor.


    Was mache ich als Trainer, gegen derartige "Verfehlungen": Ich belehre/erziehe mein Team, dass JEDER das Recht hat, hinreichend eingesetzt zu werden. Das heißt, ich versuche meine Leute in die Lage der "Schwächeren" zu versetzen und wie sie sich an dessen Stelle fühlen würden, wenn ich diesen gar nicht bzw. wenig spielen lasse. Auf weitere Diskussionen lasse ich mich da mit meinem Team gar nicht ein, da bin ich auch ein Stück weit autoritär, das wissen die auch...und wem das nicht passt, den hole ich eben sofort vom Spielfeld, fertig!


    Ich muss aber zugeben, dass es mir bei engen Spielen auch schwerer fällt, "Schwächere" einzuwechseln. In meinem tiefsten Inneren lauert eben immer noch die "schwarze Seele" des Ergebnisdenkens, das gebe ich zu! Aber: Ich lasse allen Kindern ausreichend Spielzeit, da auch ich, wie's Andre schreibt, "...es nicht über das Herz bringen könnte, ein Kind (...) komplett auf der Bank sitzen zu lassen." Im Übrigen bringt's Andre in seinem zweiten Beitrag emotional sehr gut rüber!


    Deshalb meine auch ich, dass das grundlegende Element ("ausreichend Spielzeit für jeden") des KIFU für den gesamten Nachwuchsbereich, d.h. bis zur A-Jugend, gelten sollten. Dass dies aufgrund der vorhandenen Einwechselregeln (bei uns ab der C max. 4 Spieler...denke ich gelesen zu haben) nicht immer einfach ist, wenn man z.B. 16-18 Spieler hat, ist klar. Aber auch dem kann man als Trainer entgegenwirken.


    Am Rande: Ich verstehe ohnehin nicht, warum man ab einer C das Wechselkontingent in einer Kreisklasse beschränkt...


    Also MUSS man m.E. den "Spagat", den uweh trefflich formulierte, im gesamten Nachwuchsbereich, vollziehen. Und ich dehne dies auch auf "höhere" Spielklassen aus! Warum sollte ein A-, B- oder C-Jugendlicher eines Landes- oder Verbandsligisten nicht eingesetzt werden können?! Das wäre aus meiner Sicht ein Armutszeugnis für den betreffenden Verein bzw. würde dieser komplett an inhaltlichen Zielen des Nachwuchsfußballs vorbeischrammen.


    Ich werde heute mit dem Trainer über den Sachverhalt sprechen, aber ohne Andre's "kreisenden Hammer" (vorerst!), und ihm meine sachliche Meinung dazu sagen. Zudem stelle ich die Bedingung für die Abstellung meiner D, dass diese zumindest eingesetzt werden sollen, aber nicht länger, als der am kürzesten spielende C-Jugendliche (kam das jetzt rüber?). Die Logik wäre, dass die anwesenden 11 C-Spieler MINDESTENS und meine D-Jugend HÖCHSTENS 1 Halbzeit spielen. Das wäre m.E. ein fairer Kompromiss, für andere Überlegungen werde ich die Abstellungen nicht leisten.

    3 Mal editiert, zuletzt von trainer2005 ()

  • Generell eine schwierige Kiste. In dem hier beschriebenen Fall allerdings gar nicht. Man muss schon immer Leistungsklasse und Rahmenbedingungen betrachten. Hier geht es um eine C-Jugend in der Kreisklasse (!!!), die sich D-Jugendspieler ausleihen muss (!!!) und sich dann noch den Irrsinn leistet, eigene Spieler (mehr als einen!) auf der Bank versauern zu lassen.


    Ich bin ja generell ein Verfechter des Leistungsgedankens in einer C-Jugend, aber so wie hier geht das m.E. gar nicht. Wir haben damals in der C-Jugend in der zweithöchstmöglichen Liga gespielt, und ich hatte zwei Spiele von 26, in denen ich einen Jungen gar nicht eingewechselt habe. Einmal hatte ich versehentlich 16 statt 15 dabei (geistige Umnachtung, Überblick verloren) und einer MUSSTE in den sauren Apfel beißen, einmal wusste ich nicht, wo und wie ich wechseln sollte ,da wir knapp führten und ich die anderen drei schon offensiv eingewechselt hatte... Beide Male hingen mir eine ganze Weile nach...


    Generell ist das Thema natürlich viel schwieriger. Bei unserer II. Mannschaft saßen im letzten Spiel 10 Mann auf der Bank. Da brodelt es auch gewaltig. Wer 3x nacheinander in der I. Mannschaft nicht zum Einsatz kam, ist in der Regel auch unzufrieden. Egal welches Alter, egal welche Spielklasse. Ich nehme dir, TRPietro, übrigens nicht ab, dass deine C-Junioren da alle mit einverstanden sind, wenn der Schwächere dem Resultat geopfert wird. Wenn du das glaubst, hörst du nicht richtig in deine Truppe hinein. Die, die geopfert werden, sind ganz bestimmt nicht zufrieden. Sie sind vielleicht ruhig, aber sicher nicht zufrieden.


    Mache ich es besser? Nicht wirklich. Ich trainiere zurzeit die A1 und wir haben uns gemeinsam das Ziel gesetzt, so weit oben wie möglich zu landen, mit allen Konsequenzen. Da wirkt aber a) ein Stück Gruppendruck mit und b) ist natürlich jeder der Hoffnung, dass er nicht derjenige sein wird, auf dessen Kosten das Ganze stattfinden wird. Ich habe angekündigt, die A1 als Vorbereitung auf die Senioren durchzuziehen, bei denen es ganz normal ist, dass Spieler auf der Bank schmoren während des Spiels (s.o.). Ganz ehrlich? Das ist ein Stück weit feige und bequem von mir, weil es mir einfacher "erlaubt", für ein Resultat die Spieler nicht einzuwechseln. Beim ersten Punktspiel hatte ich 18 Mann dabei und drei nicht eingewechselt. Beim zweiten Spiel waren es 14 Mann und alle drei kamen rein. Allerdings war es auch erforderlich - ich hätte auch weniger eingewechselt, wenn ich mir ein besseres Resultat dadurch erhofft hätte. Ganz klar: Wer nicht rein kam, ist und war und wird auch in der Zukunft unzufrieden sein.


    Auf der anderen Seite: Gerade C- und B-Jugendliche fordern immer ein, erwachsener behandelt zu werden. Immer, wenn es unangenehm wird, sollen sie aber wie Kinder behandelt werden, so sagt Andre oben z.B. noch, dass ein C-Jugendlicher ja noch ein Kind wäre. Für mich nicht. Das ist ein Jugendlicher. Das stört mich generell an dieser Altersgruppe: Viel einfordern, aber sich nicht entsprechend verhalten wollen. Und zum Wechseln: In der B- und A-, manchmal auch in der C-Jugend, gibt es z.B. schon designierte Innenverteidiger. Gerade in der Innenverteidigung kommt es generell sehr schlecht, wenn diese im Spiel gut steht, das Spiel ist eng, und man wechselt. Jeder Innenverteidiger braucht eine Weile, um sich dann neu einzustellen auf Gegner und Nebenmann. Da spielt man Harakiri mit dem Resultat...

  • Es sprechen hier viele davon, dass sie ja auch immer ihre 4 Auswechselungen vornehmen. Für mich ist da oft auch ein Stück Heuchelei mit dabei und selbst beobachtet habe ich das auch schon: Gegner führt 3:1, mit dem Tor zum 3:1 wechselt der gegnerische Trainer 5 Minuten vor Schluss 3x. Hat er damit sein Gewissen beruhigt und alle Kids gebracht? Ja. Sind die Kids damit zufrieden? Sicher Nicht. Da lass ich das Wechseln dann lieber bleiben und bring denjenigen in nem anderen Spiel ne ganze Halbzeit. Also nur Wechseln um des Wechselns Willens passt auch nicht. Da ist es glaube ich jedem Kind lieber ne Halbzeit mal komplett durchzuspielen als 3x so nen 5 Minuten Einsatz bekommen zu haben. Und wie Chris treffend sagte, gerade C-Jugendliche sind da ein schwieriges Alter was Einfordern und das Bringen der entsprechenden Leistung angeht. Man muss seine Entscheidungen aber gerade bei dem Alter immer begründen zu wissen.

  • Ich habe mich gestern mit dem Trainer der C unterhalten und ihm meinen Standpunkt dazu erläutert. Er sieht es grundsätzlich genau so, verteidigt aber seine Maßnahme der Nichteinwechslung damit, dass es eben um's Ergebnis ging. Meiner Argumentation, dass die drei Wechselspieler auch nicht schlechter seien, als 4-5 Leute der "Stammelf" folgte er nicht - muss er aber auch nicht...


    Er versicherte aber - und das sagte er ohne, dass ich ihn dazu befragte -, dass die betreffenden drei Spieler an diesem Wochenende zumindest eine Halbzeit spielen dürfen.


    Grundsätzlich soll das Nichteinwechseln die absolute Ausnahme bleiben, auch der Einsatz von "leistungsstärkeren" D-Jugendlichen soll nachrangig erfolgen. Zudem soll das Leistungsprinzip gelten, was ich weitgehend befürwortete (da sind sich, glaube ich, die meisten hier einig).


    Letztlich ein gutes Gespräch, in dem ich das Gefühl hatte, dass es der Trainer der C absolut ehrlich meint.



    Zw3rG: ...ich erkenne aus den Beiträgen zu diesem Thema keinerlei "Heuchelei" dahingehend, dass die schreibenden Autoren "...ja auch immer ihre 4 Auswechslungen vornehmen." Ich habe das Gefühl, dass hier alle ehrlich geantwortet haben - es muss ja keiner seine Meinung widergeben, und schon gar nicht heucheln. Dass die Sache durchaus problematisch und in seiner Konsequenz nicht immer gerecht ist, wurde ja soweit erkannt.


    Sicher hast du weitgehend Recht, wenn du sagst, dass 5 Minuten vor Schluss ein Wechseln unsinnig ist. "Weitgehend" aber nur, weil es für mich schon eine Rolle spielt, "Kinder" einzuwechseln und ihnen das Gefühl zu geben "dazu zu gehören". Für mich ist das sehr wichtig. Dass dies natürlich kein Dauerzustand sein sollte ist klar! Aber auch diese "Alibieinwechslungen" können rotieren. Ich gebe dir absolut Recht, dass diese "Kinder" dann "...in nem anderen Spiel ne ganze Halbzeit" spielen sollten/müssen - das sollte m.E. aber schon das nächste Spiel sein...

  • eines der unangenehmsten themen überhaupt.


    ich hab ja nur ne e-jgd. und da spielen alle. nächstes jahr in der d werde ich es genauso handhaben. so zumindest meine absicht.


    anders sieht es später ab der c aus. und auch nur dann, wenn leistungsfußball gespielt wird. in einer kreisklasse darf es nie der fall sein, dass ein spieler nicht
    oder nur kurz vor schluss erst zum einsatz kommt. was erlaubt sich so ein trainer?
    ich empfinde so ein verhalten als extrem respektlos. es ist ein unausgesprochenes 'wir brauchen dich nicht'.
    vor allem, wenn sowas häufiger passiert oder fremdspieler durchspielen.


    ist es nicht so, dass ein richtig schlechter oder extrem übergewichtiger spieler bis zu diesem zeitpunkt meist sowieso den fußball auf dem platz mit dem vor
    der playstation eingetauscht hat?


    was übrig bleibt sind spieler, die, sagen wir mal, unterdurchschnittlich spielen. solche spieler lassen sich allemal in einer kreisklassentruppe integrieren.
    der trainer sollte vllt mehr zeit darauf verwenden, gerade diese spieler mehr zu fördern.


    klar kenne ich solche situationen. und auch ich verliere nicht gern. aber wir haben einen auftrag. und der heißt nicht gewinnen, sondern allen spielern (die das wollen) eine sportliche heimat zu geben.


    oder sehe ich das falsch?

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • trainer2005: Die von mir erwähnte Heuchelei unterstelle ich auch keinem der hier schreibenden. Da ich dieses Verhalten aber schon oft auf dem Platz bei anderen beobachtet und diesbzgl. auch schon einige Auseinandersetzungen, um die richtige Philosophie hatte, wollte ich das hier zur Sprache bringen. Es als Heuchelei zu bezeichnen ist vll. etwas übertrieben.
    Aber dass das Thema nicht einfach und mit einer Pauschallösung zu beantworten ist, zeigt ja die Diskussion. Es hängt halt immer von den Umständen, der eigenen Einstellung usw. ab.

  • nach wie vor wundere ich schon gelegentlich mich über die hier schreibenden personen:
    entweder ihr seid die letzten mir gänzlich unbekannten guten kindgerechten trainer oder schlichte heuchler!


    tja, so muss ich es mal benennen, da ich in meiner nunmehr fünfjährigen trainerzeit in verscheidenen jugenden und wettkämpfen noch niemals, NIEMALS, erlebt habe, dass mein gegenüber einen leistungsträger bei einer engen kiste ausgewechselt hat, um einen schwächeren zu bringen. wenn dies mal der fall war, dann bei einer sehr deutlichen führung.
    ich weiss ja nicht wo ihr alle so spielt, aber das ist meine realität im mittleren ruhrgebiet.


    persönlich spreche ich mich davon auch nicht komplett frei, allerdings versuche ich eine gute mischung zu fahren und alle die mitkommen, werden auch eingewechselt.
    in der c-jugend ist ja nunmehr so, dass man nur noch vier spieler wechslen darf und so wartet man gelegentlich mit dem letzten wechsel auch bis ca 10 min vor schluss wg. mgl. verletzungen.
    so nehme ich von den schwächeren immer einen anderen mit, der dann seine chance bekommt. wir haben dieses jahr sehr viele spiele und jede menge privater termine wie klassen- oder konfifahrten, so passt das eigentlich. aber wenn es eng ist gegen den lokalrivalen, dann möchte ich euch erleben, dass ihr mal eben zwei schwächere reinnehmt und die starken raus, damit diese ihre erfahrungen machen können. tut mir leid, das nehme ich euch nicht ab. ?(

  • Als B2 Trainer bin ich in der positiven Situation nicht mit aller Gewalt jedes Spiel gewinnen zu müssen. Das bedeutet das jede Spielerin eine Chance bekommt sich im Spiel zu präsentieren.
    Einsatzzeiten unter 20 Minuten am Stück gibt es bei mir nicht, da ansonsten jede Spielerin kaum eine Chance hätte richtig ins Spiel zu finden. Ist natürlich nicht immer einfach Leute aus dem zweitem Glied in engen Spielen zu integrieren, aber in der offensive können unerfahrene, talentfreie Sielerinnen nicht all zu viel Schaden anrichten.


    Geht dann mal der Schuß nach hinten los, ist es für uns nicht ganz so schlimm, da meine Hauptaufgabe darin besteht einzelne #Spielerinnen so weiter zu entwickeln, das sie für die B1 eingesetzt werden können. Die Platzierung für die B2 hat somit kaum wesentliche Bedeutung. Ich gebe allerdings zu das auch wir lieber gewinnen als verlieren.
    Den Druck Spiele nicht unbeding gewinnen zu müssen, macht mir die Entscheidung erheblich einfacher. Und was soll ich euch sagen, es ist beeindruckend wie schnell sich manche Spielerinnen entwickeln, wenn sie merken das man Vertrauen in sie steckt bzw. sie erkennen das sie immer mehr Spielzeit bekommen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Siebener, so wie ich manchmal aus dem Fenster falle, bist Du es gerade auch ;) , ...Heuchler und so weiter.


    Ich kann Dich schon verstehen und deine Feststellungen sind auch meine. Ich persönlich gehe hier mit meinen Schwächen möglichst offen um und ich mache da auch kein Geheimniss raus, dass auch ich so meine Schwierigkeiten hätte, mir hier treu zu bleiben. So erwische ich mich bei einem Spiel von meinem E Sohn, dass ich plötzlich aus dem Nichts -weil ich innerlich so derbe mitging- im Zurief, "schiiieeeeß doch" und mich im gleichen Augenblick nüchtern ertappte, dass das eine Sechs war, ;( ...gerade für mich. Mein Sohn nahm diesen Strohhalm auch auf, weil er wußte um die Dinge und sagte, ..."Papa, nocheinmal und du brauchst nicht mehr zu kommen". Tja, so ist das nunmal.


    Ich bin nicht der Meinung das das Geheuchel ist, weil ich dieses Forum als Schneeball empfinde. Hier werden teilweise Grundideen gebracht oder über eingefahrene Dinge diskutiert, sich manchmal gestritten. Ergebnisse sind, Meinungsänderungen, Skepsis, neuer Mut oder auch "nur" Selbstkritik. Der kluge Mann nimmt sich im Falle eines "Änderungsgedankens" vor, dieses auch zu tun und da finde ich es grundsätzlich nicht schlimm, wenn das alles nicht immer gleich klappt.


    Es kann beim Besprechen von Veränderungen, neuen Ideen usw. nur um das Optimum gehen, ....auch wenn die Realität manchmal hiervon weit entfernt ist,
    hier würde der Spruch -DER WEG IST DAS ZIEL- treffen und nicht, ....das sind alles Heuchler, sorry. Gruß Andre

  • Ich meinte, dass ein Kleinclub, mit nur einer C - Jugend, möglichst rotieren sollte. In der Regel spielen solche Teams auch nicht in den höchsten Ligen (bei uns zumindest nicht), so dass man mit gesundem Ehrgeiz auftretten kann.


    Gegenwärtig bin ich Trainer einer C1. Dieses Team spielt "nur" in der 1. Stärkeklasse (Liga 3 von 4). Dann haben wir zwei weitere C - Teams, die in der 2. Stärkeklasse (Liga 4 von 4) spielen. Zu meiner Mannschaft: Wir sind nach 4 Spielen, mit 4 Siegen und einer Tordifferenz von 25:5 auf dem 1. Platz. Ihr könnt Euch vorstellen, wie hoch wir in der Regel gewinnen und wie oft die weniger guten Ersatzspieler vermutlich bei solchen Resultaten Ihre 20 - 40 Minuten zum spielen kommen.


    Dabei arbeite ich nach einer Art "Rotationssystem". Dieses System ermöglicht, dass jeder Junior mind. für 5 Spiele (von 9) im Aufgebot steht. Anhand der Rollen im Team ist es halt so, dass ein paar Spieler mehr spielen als Andere (wir bleiben als erste Mannschaft auch eine Leistungsmannschaft... kommt auch von Oben). Aber jeder spielt garantiert 5 Spiele. Niemand spielt beim Spiel, weniger als 15 Minuten (stand heute: 25 Minuten... obwohl 15 Minuten garantiert sind).



    Ich denke, dass wir mit drei C - Teams, die Junioren folgendermassen einteilen können: Im C1 spielen grundsätzlich willige und Leistungsorientierte Spieler (Charakter kommt vor dem fussballerischen können). In den zwei C2 Teams eher Junioren die einfach ein bisschen Fussball spielen wollen, oder Junioren die eben die Besten sein wollen und das Risiko im C1 nur gleichwertig wie die Anderen zu sein, nicht eingehen möchten. "Larifari-Typen" gehen auch eher in die C2... solange es der Trainer aushält.



    Ich bleiber der Meinung (trotz meiner fairen Methode), dass in einer ersten C - Mannschaft, auf Leistung gespielt werden sollte. Dh. wenns sein muss, einen Ersatzspieler wirklich "nur" 10 - 15 Minuten laufen lassen. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich auch noch nie jemand eigentlich so wenig laufen lassen. Trotzdem... sehe ich es nach den Spielen (falls es schief geht) als Fehler an, gewisse Wechsel gemacht zu haben "nur" damit jeder zum spielen kommt (und evtl. nicht mal 100% gibt) und das Spiel auf Kosten der "besseren" Spielern verloren geht. Manchmal frage ich mich, warum wir "immer nur" auf die weniger Guten achten und "fast nie" auf die Besseren...



    Grüsse TRPietro

  • na ja gut, heuchler ist ein zu hartes wort, sorry dafür. hatte mich über etwas anderes geärgert und den ton verpasst.
    aber, wie schon bei anderen themen von mir vermutet, variiert theorie und praxis doch gewaltig bei manchen trainerkollegen...


  • entweder ihr seid die letzten mir gänzlich unbekannten guten kindgerechten trainer oder schlichte heuchler!


    ...der Reaktion von Andre auf diese Äußerung habe ich nichts hinzuzufügen.


    tja, so muss ich es mal benennen, da ich in meiner nunmehr fünfjährigen trainerzeit in verscheidenen jugenden und wettkämpfen noch niemals, NIEMALS, erlebt habe, dass mein gegenüber einen leistungsträger bei einer engen kiste ausgewechselt hat, um einen schwächeren zu bringen. wenn dies mal der fall war, dann bei einer sehr deutlichen führung.
    (...)
    aber wenn es eng ist gegen den lokalrivalen, dann möchte ich euch erleben, dass ihr mal eben zwei schwächere reinnehmt und die starken raus, damit diese ihre erfahrungen machen können. tut mir leid, das nehme ich euch nicht ab. ?(


    Habe ich auch noch nicht erlebt bzw. selber praktiziert. Was ich aber getan habe bzw. was ich weiterhin VERSUCHEN werde (auch mir fällts dann schwer!) ist, in einer derartigen "engen Kiste" meine "Anschlussspieler" rotieren zu lassen. Es gibt in jeder Mannschaft - unabhängig von Alter oder Spieklasse - eine gewisse sportliche Hierarchie (Leistungsgefüge). In meiner D gibt es beispielsweise 6 "Leistungsträger" und 5 Spieler, die spielerisch "eine Stufe drunter" liegen. Und genau diese kann man rotieren lassen, auch wenn's "eng" wird.


    Und gerade hier breche auch ich (immer noch) mit den eigentlichen Prinzipien des KIFU. Und ich denke, ich werde mich diesbezüglich auch nicht ändern. :thumbdown: ...zum Glück spielen wir übernächstes Jahr C, da darf ich mein diesbezügliches Verhalten dann offensichtlich "legitimieren". ;)


    Ich denke, dass in sich einer C, ab der bei uns dann 11 Spieler auf dem Platz stehen, dieses Verhältnis (Leistungsträger - Anschlussspieler) mit Sicherheit noch "gravierender" darstellt, so dass ein Einwechseln von allen 3-4 Wechselspielern IMMER möglich sein sollte. Im Übrigen hatte ich erwähnt, dass m.E. in der C, von der ich ursprünglich ausgegangen war, eben einige durchspielende Kinder "...keinen Deut" besser waren, als die, die draußen saßen...sieht der C-Trainer aber anders.



    ...allerdings versuche ich eine gute mischung zu fahren und alle die mitkommen, werden auch eingewechselt.
    in der c-jugend ist ja nunmehr so, dass man nur noch vier spieler wechslen darf und so wartet man gelegentlich mit dem letzten wechsel auch bis ca 10 min vor schluss wg. mgl. verletzungen.
    so nehme ich von den schwächeren immer einen anderen mit, der dann seine chance bekommt.


    Genau das meine ich, wenn ich sage, dass es für jeden Trainer gewisse Möglichkeiten gibt, den Kindern zu vermitteln, dass sie "dazu gehören". Dass man irgendwo einen Spieler wegen eventueller Verletzungen erst 10 Minuten vor Schluss bringen kann, ist absolut nachvollziehbar - würde ich nicht anders machen!