Das Leben ist ein Wettkampf.
Der Satz gefällt mir!
Du kannst mit 99,9 % unserer Profis ein Bier zusammen trinken, weil die in ihrer knapp bemessenen Freizeit gern "alle Fünfe gerade sein lassen" und man gemütlich mit ihnen plaudern kann. Aber sobald sie das Spielfeld betreten, dann werden "Kampfmaschinen" aus ihnen.
Wenn hier oben angekommen ist, der braucht ein paar echte Freunde! Aber brauchen das unsere Kinder nicht auch?
Der Unfug mit Zensuren in der Grundschule steht ja bereits in einigen Bundesländern auf dem Prüfstand. Man möchte die nichtssagende Note durch eine persönliche und faire Bewertung austauschen.
Ich bin da ganz bei Andre: das Hobby sollte ein Hort von Freude mit Freunden sein und keine Stätte des Machtkampfs und des Verdrängungswettbewerbs. Wer noch in diesem tradionellen Denken verharrt, der verkennt in meinen Augen nicht, dass sich der Fussball längst nicht mehr auf einem Elfenbeinturm befindet, wo man seine Ziele bzw. Machtansprüche nach Belieben durchsetzen kann, weil es genug Kinder und Eltern gibt, die das geduldig mitmachen. Wer seinen Verein zukunftsfähig machen möchte, der sollte zunächst einmal seine Mitglieder fragen, was sie wollen? Diese Meinungsvielfalt könnte dann eine wichtige Entscheidungshilfe für die Verteilung der Recourcen sein.
Der Übergang von der FPL zum Fussballcamp und zur Fussballschule ist aus den vorgenannten Gründen gar nicht so schwer!
Kinder bringen sehr gute Leistungen in der Schule, wenn sie dafür gelobt werden. Eine schlechte Note in einer Arbeit zieht Frust beim Kind nachsich. Denn es hat sich größte Mühe gegeben, wurde jedoch dafür nicht belohnt. Die Folge ist: es mag diesen Unterricht nicht mehr und sein Engagement dafür reduziert sich nach jeder weiteren schlechteren Note. Schließlich fühlt es sich ausgegrenzt und versucht andernorts sein Wertgefühl aufzubessern. Kann es diesen Bedarf auch nicht im Hobby befriedigen, so fühlt es sich aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Weil hier Schule und Hobby versagt haben, ist eine Karriere abseits der Gesellschaft sehr wahrscheinlich.
In den Fussballschulen und -camp wird den Kindern etwas geboten, wo mit sie so gar nicht gerechnet haben. Man lobt sie stets und ist nett zu ihnen. Ja, man darf sogar für wenige Stunden der Held sein und sich dabei fühlen wie Ronaldo, Messi und Co. Jedoch empfindet das Kind dabei keinerlei Leistungsdruck über das, was es selbst gerne macht. Mit anderen Kindern zusammen spielen, sich dabei in Wettkämpfen zu messen und sicher zu sein, dass man für seine Mühe von den Erwachsenen gelobt wird. Wie soll hier das Kind einen Leistungsdruck empfinden? Wenn überhaupt von überehrgeizigen Eltern, die meinen, das Kind müsste nach ein paar Stunden eines etwas anderen Fussballs der Profispieler von morgen sein und ist dann enttäucht, dass Andere das nicht so sehen.
Wie ich bereits sagte, sind die Verbände und der DFB ein wenig dünnhäutig beim Thema FPL. Einerseits sehen sie Notwendigkeiten einer Veränderung einer immer mehr ausufernden Gewalt durch Erwachsene beim Kinderfussball, andererseits wollen sie den bewährten Pfad des Fussballs als Wettbewerb um Punkte, Meisterschaften und Pokale nicht verlassen und sehen im Auf- und Abstiegskampf eine ausreichende sportliche Basis, dass sich die Gegner auf Augenhöhe begegnen. Dies erklärt ihre abwartende Haltung, ob sich die FPL durchsetzt und ihr enerigisches Argumentieren, wenn es darum geht, die Ergebnisse könnten evl. auch andere Altersgruppen in die FPL-Liga führen. Hier sieht man in den Vereinen den "schwarzen Peter", weil man dort teilweise nicht genügend Anstrengungen unternimmt, für geordnete Abläufe am Rande der Kinderfussball-Matches zu tun!