FPL auch in Westfalen + Hessen

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  • Fairplay im KiFu: Beschränkung der Handlungsmacht Erwachsener über Kinder zur Bewahrung von deren Wohl, gegen schädliche Einflüsse. Äußerlich Abstand o. Ruhe halten, innerlich sensibel werden für alles, was Kindern - auch unsichtbar, seelisch o. indirekt - schaden dürfte. Offener Dialog im Miteinander dazu, auch Kinder selbst einbeziehend. Unabhängig davon, ob es die eigenen Kinder, das eigene Team o. den eigenen Verein betrifft: Kinder als solche, stets schutzbedürftig/befohlen sehen!


    Dazu muss unser sich zwanghaft selbst produzieren o. beweisen wollendes/müssendes Ego sich selbst reflektieren u. besiegen - für viele sehr schwer. Die FPL kann da unterstützend äußerlich Hinweise geben, wo guter Wille ist, sie kann auch Ungutes klarer zu Bewusstsein bringen, Lippenbekenntnisse in Taten überführen - begreifen, um was es geht, muss freilich jeder für sich. Mir scheint, dass viele Erwachsene im KiFu gar nicht verstehen, was kindgerechtes Fairplay erfordern u. bedingen würde, oder? Das muss vermittelt werden, um alle Kinder zu schützen, die FPL entlastet uns nie frei Haus von aller Verantwortung, ist kein Non-plu-ultra, aber ein ganz guter Weg... Warum ist es für viele so schwer, diesen Weg in Überzeugung mit zu gehen??? Denn die Forderung nach Sanktionen zeigt doch nur, wie weit viele offenbar von Einsicht u. Verständnis für kindgerechten Fußball bzw. selbstlosem Engagement für (alle, nicht nur eigene) Kinder - das ich jeder aber so gern auf die Fahne schreibt (s. offizielle Saisonziel-Angaben: Entwicklung aller Kinder u.ä.) - entfernt sind... Schade, schade!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @DQ
    Deine Bedenken hinsichtlich des Verzichts auf den Schiri kann ich nachvollziehen. Bzgl. des unsauberen Spiels habe ich ähnliche Beobachtungen gemacht wie Du.
    Der Grund für den Verzicht auf den Schiri ist für mich aber, dass man den Erwachsenen damit eine Person wegnimmt, über die sie sich aufregen können.


  • Das würde ich den Trainern überlassen. Wenn es einmal vorkommt, würde ich noch nichts machen. Wiederholt es sich, würde ich den Kontakt zum Trainerkollegen suchen, und einen Plan of Attack absprechen. Dann würden wir wohl beim nächsten Auftreten das Spiel tatsächlich unterbrechen, gemeinsam auf den Platz gehen, den Spielern erklären, was da falsch war, wie es richtig ist. Allerdings würde ich dann auf 'Schiedsrichterball' entscheiden, d.h. die Mannschaft, die nicht in Ballbesitz war, bitten, den Ball zu den anderen rüber zu kicken und damit das Spiel fort zu setzen....
    Will sagen: wenn die Trainer sich einig sind, sehe ich von vornherein keine Probleme.

    Ja, das klingt vernünftig.

    @DQ
    Deine Bedenken hinsichtlich des Verzichts auf den Schiri kann ich nachvollziehen. Bzgl. des unsauberen Spiels habe ich ähnliche Beobachtungen gemacht wie Du.
    Der Grund für den Verzicht auf den Schiri ist für mich aber, dass man den Erwachsenen damit eine Person wegnimmt, über die sie sich aufregen können.

    Ja, das ist nachvollziehbar. Und wenn man so wie oben von tobn beschrieben vorgeht, sollte das auch funktonieren.


    Umsomehr wünsche ich mir, dass sich die FPL flächendeckend durchsetzt :) .


    Grüße
    Oliver

  • Für meine Skeptiker, ich bin 45, mache das nun seit cirka 10 Jahren, habe drei Söhne (alle Fußballer), war ein Joysticktrainer und weiss deshalb, wie einige innerlich ticken. Zudem habe ich beruflich viel mit Menschen in Extremsituationen zu tun und ich glaube, das ich große Menschenkenntnis und einiges an sozialer Kompetenz aufbieten kann. Die die ich damals als zu ruhig im Kifu empfand...waren und sind die viel besseren Trainer...für die ist die FPL eine Strafe...andererseits auch nicht, weil sie vermutlich damit locker umgehen.


    Mir gehts auch nicht um den Fair-Play-Gedanken für Kinder...das bekomme ich auch so hin, wenngleich ich das unter dem Strich klasse finde.


    Ich sehe aber -und damit möchte ich nicht hinter dem Berg halten- dass diejenigen Trainer die wegen ihrer narzisstischen Profilneurose, ihrem Egoismus, ihrem möchtemalgern Magathgetue usw. zu blöde sind bzw. nicht in der Lage sind, zu erkennen wo Norden ist über das System der FPL gezwungen werden, ...das freud mich direkt diebisch und ich weiss dabei, dass ich Öl auf das Feuer gieße, sorry dafür, aber ich schaffe es nicht, diesen Satz für mich zu behalten.


    Schadenfreude ist wirklich was feines. Statt das diese Gattung Trainer endlich die Klappe gehalten hätte....statt das Vereinsverantwortliche mal Mut gezeigt hätten, mal auf den Tisch gehauen hätten, statt solchen Leuten mal in den Hintern getreten zu haben....usw.....kam ein ziemlich pfiffiges "Männchen" mit diplomatischen Fähigkeiten darauf, wie man alle unter einen Hut bekommt, schließlich kann doch wohl niemand gegen das Fair-Play-sein, oder?


    Tja...und so kommt es halt, dass ich die Botschaft ausspreche..."DAS habt ihr Euch verdient"...Glückwunsch ;)


    Ich glaube das sich im inneren niemand grundlegend ändern kann. Man verändert die Spitzen...maximal. Ich war ein Joysticktrainer, weil ich keine Ahnung hatte und über äusseren Druck dazu animiert wurde...und ich habe es mir so abgeschaut. Das überlegen kam später, ...der Druck wuchs und ich veränderte meine Einstellung und restloser Selbsterkenntnis. Das führte mich auch dazu, irgendwo ein STück weit Menschen und mich selbst dafür fast zu hassen, weil soviel Dämlichkeit und Starsinn auf einen Haufen....das kann selbst ich nicht fassen.


    Heute bin ich bereit, mit meiner D selbst Freundschaftsspiele gegen Ligakonkurrenten zu absovieren. Jeder dieser kleinen Narzisten da draussen würde das als schwach und dämlich bezeichnen....bei mir spielt auch jeder Spieler....selbst der Schwächste und ja...es hat faktisch am letzten Spieltag zwei Tabellenplätze gekostet. Und ich lasse mich auch nicht von einer bestimmten Person dazu bringen, am Rand endlich den Sohnemann durch Anschreien zu Leistung zu beflügeln....ich mache mein Ding und das im Sinne des Kifu...dabei mache ich sicherlich dennoch Fehler.


    Desweiteren benötigt jede Gemeinschaft ein System, das das tägliche Miteinander gewährleistet und in den Abläufen bestimmt. Das gegenwärtige System gewährleistet das nicht, weil die Schwachen (also die Kinder und auch gute Trainer die sich gegen diese Großkotze von lauten Trainern auf Grund ihrer persönlichen netten Art und Weise nicht wehren können und wollen) von dem jetzigen Verfahren nicht geschützt werden. Das Umdenken wird lauter, deshalb würde ein neues System die Dinge verbessern. Ein System ist die FPL...deshalb finde ich sie gut. :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre


    Ich glaube, so wie du fangen die meisten an! Im Training ist noch alles Spaß! Wenn aber das erste Punktspiel losgeht und du im Hintergrund die aufpeitschenden Rufe der Eltern, die schließlich in konkreten Anweisungen für ihre Kinder, faire und auch unfaire Mittel einzusetzen, münden, dann fühlt sich ein Großteil der unerfahrenen Trainer überfordert! Man meint, zunächst den Eltern, dann aber auch sich selbst dadurch gerecht zu werden, in dem man jede Situation kommentiert und dadurch alles im Griff hat! Erst später, wenn zu den Erfahrungen auch das Wissen über Fortbildungen oder Gedankenaustausch mit erfahrenen, erfolgreichen Trainern hinzukommt, gewinnt man die Einsicht, etwas falsch gemacht zu haben. Noch etwas später vielleicht sogar die Gewissensbisse, Kindern so den Spaß am Fussball genommen zu haben, wenn die denn die Straßenseite wechseln, sobald man näher kommt.


    Aus den Erfahrungen heraus wird gerade für diese Trainer, die ihre früheren Fehler erkannt haben, die Notwendigkeit von Regeln für die nachfolgenden Trainer- und Elternneulinge durch die FLP klar. Trainer, die sich (noch) nicht in diesem Stadium befinden, kommen sich bevormundet oder gar ausgegrenzt vor! Doch gerade im unteren Jugendfussball gibt es überwiegend unerfahrene Trainer und Eltern. Deshalb gibt es auch hier die meisten Probleme. Man darf auch schwerlich auf Einsicht hoffen, deshalb braucht es Diplomatie und Freiwilligkeit, statt gleich mit Strafen zu drohen.


    Zwar werden bei FPL die Vereinsverantwortlichen nicht explizit angesprochen. Dennoch muß auch hier eine Einsicht erfolgen, das mit Breitenfussball mit ehrenamtlichen Trainern ein Klima gegenseitigen Respekts vor dem sportlichen Erfolg stehen muß! Ein Jugendleiter, der keinen Respekt vor seinen Trainern hat und diese unter sportlichen Erfolgsdruck bei freier Mittelauswahl setzt, hat meist auch keinen vor den Kindern, die dann davon betroffen werden!


    Nur, wenn alle Beteiligten sich über die Ziele einig sind und auch im Konfliktfall daran festhalten, kann sich eine die FPL im Kinderfussball etablieren. Sonst wird es ein Scheitern an einem 0 : 20 festgemacht und die alten "Sitten und Gebräuche des wöchentlichen Hahnenkampfes" wieder eingeführt.

  • TW Trainer, klasse Statement, du bringst es -für mich- auf den Punkt.


    Bis auf den letzten kleinen Absatz: Zitat


    Nur, wenn alle Beteiligten sich über die Ziele einig sind und auch im Konfliktfall daran festhalten, kann sich eine die FPL im Kinderfussball etablieren. Sonst wird es ein Scheitern an einem 0 : 20 festgemacht und die alten "Sitten und Gebräuche des wöchentlichen Hahnenkampfes" wieder eingeführt.


    Hier bin ich mit dem letzten Satz nicht einverstanden. Sicher könnte es so kommen, ..ich schätze das aber anders ein. Das dauert eine halbe Saison, vielleicht ein ganze....dann redet schon keiner mehr drüber. Die meisten Trainer wachsen irgendwann raus, einige wenige bleiben länger und neue...viele neue Trainer kommen nach, weil ja auch junge Kinder wieder nachrücken und deren Väter auch. Für sie wird das was dann ist -sei es die FPL oder sonst was- das dann vorherschende System sein, was sie als gesetzt empfinden und nicht anders kennen. Ähnlich gings mir damals mit dem Abschaffen von Tabellen in der F...was habe ich da geschimpft...und heute kräht hier kein Hahn danach. Erst meckern alle wie eine Herde Schafe, irgendwann ist das Pulver verschossen und die gesamte Truppe bewegt sich schön brav am Zaun entlang und nach der ersten Kurve wird über was neues Gemeckert...so sind wir halt gestrickt. :)

  • Andre


    Wäre vielleicht mal sinnvoll, wenn du deine Erfahrung mit der FPL bei euch im Verein gemacht hast.


    wäre vielleicht auch mal förderlich wenn sich noch andere dazu melden würden.


    g

  • Günter,


    vielen Dank für den Hinweis, da wäre ich so noch nicht drauf gekommen.


    Ich hoffe du erkennst, das für Dich genauso....ich gehe aber davon aus, dass das derzeit für dich noch nicht der Fall ist, sonst wärest du nicht immer und immer wieder am hinterfragen


    g


    P.S. die mich in meinem Verein umgebenden Leute würden mit Sicherheit den Hintergrund für die FPL anerkennen und mit noch größerer Sicherheit mitmachen.


    Die Idee der FPL habe ich unserem Fußballkreis bereits vor cirka 1,5 Jahren zugeschickt, mit dem Angebot, einen Kontakt zu vermitteln. Damals hätten sie eine Vorreiterstellung einnehmen können. Warum das nicht geschah, weiss ich nicht...ich kann`s mir aber denken. Tja, Chance vertan...verpennt! Vielleicht arbeitet man ja irgendwann nach, ist ja schließlich nichts weggerannt.

  • Günter, nicht neu, aber eine Erfahrung:



    stimmt Uwe, absolut nicht neu.


    ohne Tabellen in de F-Jugend kenn ich seit 15 Jahren mit besten Erfahrungen (bereits öfters mitgeteilt)
    Zuschauer vom Spielfeldrand, (für mich einer der wichtigsten Punkte) bei mir seit langem schon nicht mehr.
    überwiegend auch bei vielen anderen Vereinen in meiner Gegend.
    stark natürlich dadurch beeinflusst, dass wir viele Plätze mit Laufbahn haben, und Zuschauer den Rasen nicht betreten dürfen.


    bleibt der Schiri. positive Erfahrung bei Freundschaftsspielen in D und C sowie bei Hallenfreundschaftspielen allgemein.
    für mich persönlich eh nur Randthema, bei dem ich aber offene Fragen habe, auch gewisse Nachteile sehe, die bisher für mich nicht beantwortet sind.
    werde aber darauf noch eingehen.


    gg

  • @Uwe


    Danke für den Link. Den Bericht habe ich mit großer Aufmerksamkeit gelesen.


    Auch beim DFB entwickelt sich so langsam eine Tendenz dazu, als Trainer weniger in Übungen, Spielformen einzugreifen, während man früher meinte, gleich alles anzuhalten, wenn einer was falsch machte! Denn es besteht durchaus ein Unterschied, ob einer grundsätzlich oder nur ausnahmsweise etwas falsch macht. Denn häufigster Grund zur Einwirkung ins Spiel durch Trainer und Eltern war/ist ja immer, das man glaubt, wenn man jetzt nichts sagt, dann würde der Spieler, die Mannschaft es auch in alle Zukunft falsch machen!


    Beim Üben (z.B. Erlernen einer neuen Technik) wird auf eine korrekte Ausführung geachtet, während beim Trainingen unter Zeit- und Gegnerdruck nur dann unterbrochen wird, wenn die neue Technik immer wieder und nicht ausnahmsweise falsch angewandt wird.


    Manchmal dauert es ein wenig länger, aber der DFB es letzendlich ebenfalls davon überzeugt, das man die sportlichen Leistungen nicht isoliert betrachten kann, sondern immer der ganze Mensch, dessen Nutzen sich für die Mannschaft sich nicht allein aus der Summe der gemessenen Leistungswerte ergibt, betrachtet werden muß. Die Individualisierung als Hilfe der Forumung von jungen Menschen gelangt nunmehr auch ins Ausbildungsprogramm. Natürlich waren hier die Erfahrungen der Profi- und Leistungsvereine wichtig. Denn während der DFB die Spieler ja nur an den "Turnier-Sonntagen" betreut, kennen die Heimatvereine auch das Alltagsgesicht ihrer Spieler. Deshalb braucht es noch etwas Zeit , in der sich die Angst vor Veränderungen legen muß, bevor der DFB auch seinen offiziellen Segen für die FPL als Standard im unteren Jugendbereich gibt!

  • Meine FPL-Erfahrung im Verein von einem Sohn: der Fachwart kam zum Spiel, erklärte, dass nun gemäß der FPL gespielt würde, die Eltern vom Platz, von ihren Kindern u. den Trainern weg in ihre "Zone" müssten - wo es doch immer heißt, der Mensch muss nicht müssen ;) Das war's, er war weg, es pfiff wie gehabt ein Jungschieri (immer etwas gegen unser, das Heimteam - gut so, Zeichen setzen, obwohl da viel Kritik aufkommt) und die Trainer maulten wie eh und je in ihren Ecken auf den Kindern wie Schieri rum, auch die ein bis zwei Bolzplatzkrähen unter Eltern waren bestimmend laut wie eh und je. Einziger Zweck der FPL schien es zu sein, die rechtmäßigen Vertreter der Kinder weiter auf Abtand zu halten, besser ausgrenzen zu können. Bemerkungen speziell von mir an Trainer (beider Seiten), einzelne Kinder doch vernünftig, eben fair zu behandeln statt bei Fehlern zu beschimpfen o. auch die "Schlechten" mal einzuwechseln, waren nun unmöglich gemacht, die Abschottung von Kritik perfektioniert (gerade wenn man nicht schreien mag). Demgemäß war ich über diese Art Mogelpackung u. Etikettenschwindel empört - dank Fachwart unwissend gelassen, dass FPL mehr als nur neue Kulissen, wirklich Fairplay will...


    Heute hält sich denn auch keiner mehr echt dran, Fachwart wie Trainer sind im Tollhaus mal wieder zurückgetreten, nur, wer was vernünftig u. fair gegen Kinder gestaltet sehen möchte, der bleibt seit eh und je unerwünscht im kleinen Kreis der Selbstdarsteller auf Steuerzahler's wie Kinder's Kosten... Leider! Daher mein Eindruck, Fairplay für Kinder könne leider nur Wolkenkuckucksheim sein, solange Vereine wie Verbände handeln u. sind, wie sie sind, im Besseren, in pädagog. höherer Bildung immer nur den Gegner als bösen Feind wittern, mit dem man gar nicht erst redet...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

    • Offizieller Beitrag

    Kicker, genau das was ich schon oft geschrieben habe: "Wir spielen mal eben FPL" ..... kann nicht funktionieren. Dort wo es so eingeführt wird besteht wahrscheinlich kein ernsthaftes Interesse und je weniger Aufklärung, desto größer die Chance, dass es wieder abgeschaft wird. Es gibt auch Trainer die ihre E-Jgd. in der D-Jgd. melden, so kann man dann die FPL umgehen und weiter seinen Emotionen freien Lauf lassen. Leider ist man da relativ machtlos, aber die Zeit wird das Regeln.


    TW-Trainer,
    Übungen in kleinen Gruppen muss man tatsächlich nicht anhalten. Zum Beispiel Probleme mit Passübungen können Kids wunderbar allein lösen. Fördert die Kommunikation und es wird gemeinsam erarbeitet, stolz präsentiert die Gruppe das Ergebnis. Sollte Eingreifen erforderlich sein, erkennt das der Trainer meistens.

  • So,
    jetzt habe ich mich durch die Texte gearbeitet.


    Kurze Frage:



    FPL ist ja nett, aber erklärt mir, wie ich die Denke eines Kindes, das unter der Woche "hart" rangenommen wird, das "Kampf" als normal ( z.B. wegen den sozialen Verhältnissen) empfindet, wie soll das Kind dann auf dem Platz FairPaly entwickeln? Der Trainer steht zwar beim Spiel weiter weg, aber beim Training da werden doch die Knoten im Kopf gewoben. Wie soll das dann beim Spiel in die richtigen Bahnen kommen? Und dass jeder von den Erwachsenen locker auch 50 Meter schreinen kann ist ja bekannt.


    Gruß


    Oliver

  • Die Frage ist berechtigt: wie sollen sich Kinder plötzlich im Spiel ganz anders verhalten können, als sie es über der Woche in einem weitaus aggressiveren Umfeld gewohnt sind?


    Aus Trainer-Elternsicht formuliert: Wenn man sich schon gegen den Porsche entschieden hat, dann will man doch wenigstens eine kleine Kampfmaschine dirigieren!


    Oder noch anders formuliert: FairPlayLiga ist ja schön und gut! Aber was interessiert mich, was die Kinder wollen? Denen werde ich schon im Training die Lewiten lesen, wie man einen fairen Gegner mit unfairen Mittel vernichtet! Ergo: nicht die Kinder verhalten sich in diesem Alter aggressiv, sondern wir Erwachsenen loben Aggressivtäten der Kinder als Stärke und Fairness als Schwäche!


    Es ist ein wertvoller Hinweis, das faires Verhalten auch während des Trainings ein wichtige Rolle spielt. Doch unter Gleichgesinnten läßt sich das sehr viel einfacher aufrecht erhalten, als während eines Punktoder Pokalspiels gegen den bösen Gegner - wo es doch um Alles geht!


    Dazu kann ich alle unerfahrenen Trainer bitten, sich zunächst einmal über den Besuch von DFB-Kurzschulungen, Meinungsaustausch mit erfahrenen Trainern den Wissenshorizont zu erweitern. Es sei denn, man möchte die gleichen Fehler machen, wie fast alle anderen unerfahrenen Trainer!

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Solche Kurzschulungen sollten gerade zu Saisonbeginn für Neulinge verpflichtend werden.
    Da könnte man schon vieles erreichen.


    Anzumerken ist allerdings, dass es auch erfahrene Trainer gibt, denen so eine Schulung nicht schaden würde.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • TW-Trainer:
    Danke für die schnelle Antwort.


    Nur ist es nicht leider so, dass gerade bei den Kurzschulungen genau das (FPL) nicht Thema ist.
    Da sind auch die Verbände - so finde ich - gefordert. Für jede falsche Eintragung auf dem Spielberichtsbogen gibt es Mecker (oder mehr) Auflagen hier, Anforderung dort ( nur so: eigentlich sind bei den meisten Kunstrasen die Markierungen der Strafräume jetzt falsch; kostet aber auch nur locker 40T€ und mehr).
    Wenn FPL gewünscht, dann eben mal locker für den Kurs 10 Punkt anrechnen! Das zieht.


    Aber - das wurde hier auch schon an anderer Stelle diskutiert - kann ein Trainer zu Fortbildung gezwungen werden??
    Klar wäre es prima, wenn jeder Trainer regelmäßig an Fortbildung teilnimmt, aber: Ohne Lizenz keine Notwendigkeit ( Und viele Problemfälle haben eben Mangels Erfordernis keine Lizenz)


    Warte mal ab, ob die FPL sich auch mehr nach Westhessen ausdehnt.
    Habe grundsätzlich Nichts dagegen, denke aber auch, dass es wegen der sehr unterschiedlichen Einstellungen aller Betroffenen besser wäre, wenn entsprechend durch die Verbände die Vergaben gesetzt werden.


    Gruß


    Oliver

  • Vllt möchte man sogar gutwillig auf der Welle mitsurfen, aber begreift z.T. gar nicht, was Fairplay erfordert u. bedeutet, eben auch im Training und "Auf/Einstellen". Dass gehört ja dazu...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • 1910
    Hast schon recht mit deiner Anmerkungen! Allerdings gibt es im praktischen Teil der Demo-Einheit die Möglichkeiten, als Trainer sich die Art und Form der Einwirkungen vom DFB-Stützpunkttrainer anzuschauen. Ferner gibt es nach dem praktischen Teil meist im Rahmen der Diskussion die Möglichkeit, über das Trainerverhalten Fragen zu stellen. Die meisten Stützpunkttrainer sind auch erfahrene Vereinstrainer und können hier auch wertvolle Tipps geben.
    Im Rahmen der Trainer-Lizenzausbildung lernt man dann schon intensiver etwas übers Trainerverhalten. Ob und inwieweit das umgesetzt wird oder wieder in alte Gewohnheiten verfallen wird, liegt am Trainer selbst! Auch das hat nichts mit der freiwilligen FLP zu tun, denn man möchte Einsichten gewinnen und kein Zwangsverhalten diktieren!


    Allerdings sind sie die falschen Adressaten, wenn es um Formalitäten beim Ausfüllen des Berichtsbogens oder den Strafenkatalog geht. Dafür sind widerum die Funktionäre auf den unterschiedlichen Entscheidungsebenen zuständig!


    Um die FPL wird es erst in DFB-Kurzschulungen gehen, sobald es der DFB als sein generelles System für den unteren Jugendbereich anerkennt.


    Wenn man bereits im Vorfeld durch praktische Erfahrungen und Diskussion über die Probleme gute Lösungen findet, dann dient das auch der FPL!

  • TW-Trainer:
    Da sind wir auf einer Länge.
    Die von mir bisher besuchten lokalen Stützpunkttrainings waren immer hilfreich und es wurde immer betont, dass zu jeder Tainiseinheit gerne vorbeigesehen werden kann und Fragen beantwortet werden. Soweit ist das prima.


    Nur muss das Angebot eben auch angenommen werden. Da sehe ich so die Schwierigkeit.
    Es geht ja darum, dass die - für Deutschland so wichtigen - Funktionäre lieber nach irgendwelchen Klenigkeiten suchen statt sich mit Themen zu befassen, die wirklich wichtig für - hier eben - den Kinderfußball sind. Und dadurch eben auch bei den von mir angeführten "Hartlinern" unter den Kindertrainern keine Notwendigkeit vorhanden ist, sich mit dem Thema zu befassen.


    Sollte es die FPL bei uns im Kreis geben bin ich gerne mit meinen Kickern dabei, habe aber bisher dazu Nichts (!) gehört.


    Gruß


    Oliver