Wir machen uns oft was vor. Ein Trainer der im Kinderfußball Erfolg (Siege, Titel) erreicht, kann die Grenzen im Umgang mit den Kindern und am Spielfeldrand leichter überschreiten, als ein "erfolgloser" Trainer.
Der "Erfolg" gibt ihm das Recht dazu, so die weitverbreitete Meinung. Wer "Erfolg" hat muss ein guter Trainer sein.
Hier ein extremes Beispiel aus dem Jugendbereich, ist heute hoffentlich nicht mehr so möglich:
Mädchenteam, Basketball, 14-15 Jahre alt. Deutsche Vizemeister, ständig auf Tour, auch im Ausland. Jeder möchte hier spielen, denn man hat Erfolg, ist im Ort bekannt und jeder ist ein kleiner Star.
Einige Sekunden vor Spielschluss verwirft ein Mädchen ein leichten, entscheidenen Ball. Das Spiel wird verloren und der Trainer belohnt das versagende Mädchen mit einer Ohrfeige. Niemand sagt was, aber ich kann es wieder nicht lassen und stelle den Trainer zur Rede, leider auch etwas heftig. Ergebnis: Ich bekam in der Halle Hausverbot und der Trainer durfte noch Jahre so weiter machen.
"Erfolg" macht sexy und deshalb wehren sich gerade "erfolgreiche" Trainer gegen die FPL. Ich provoziere, denn in einer Mail stand: "Die FPL ist die Spielklasse für die Looser!"