FPL auch in Westfalen + Hessen

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    • Offizieller Beitrag

    Wir machen uns oft was vor. Ein Trainer der im Kinderfußball Erfolg (Siege, Titel) erreicht, kann die Grenzen im Umgang mit den Kindern und am Spielfeldrand leichter überschreiten, als ein "erfolgloser" Trainer.
    Der "Erfolg" gibt ihm das Recht dazu, so die weitverbreitete Meinung. Wer "Erfolg" hat muss ein guter Trainer sein.


    Hier ein extremes Beispiel aus dem Jugendbereich, ist heute hoffentlich nicht mehr so möglich:
    Mädchenteam, Basketball, 14-15 Jahre alt. Deutsche Vizemeister, ständig auf Tour, auch im Ausland. Jeder möchte hier spielen, denn man hat Erfolg, ist im Ort bekannt und jeder ist ein kleiner Star.
    Einige Sekunden vor Spielschluss verwirft ein Mädchen ein leichten, entscheidenen Ball. Das Spiel wird verloren und der Trainer belohnt das versagende Mädchen mit einer Ohrfeige. Niemand sagt was, aber ich kann es wieder nicht lassen und stelle den Trainer zur Rede, leider auch etwas heftig. Ergebnis: Ich bekam in der Halle Hausverbot und der Trainer durfte noch Jahre so weiter machen.


    "Erfolg" macht sexy und deshalb wehren sich gerade "erfolgreiche" Trainer gegen die FPL. Ich provoziere, denn in einer Mail stand: "Die FPL ist die Spielklasse für die Looser!"

  • @Uwe


    Die, die Erfolg anders definieren, werden immer mehr. Manchmal ist es mir lieber, ein Verlierer zu sein...


    Wann fand dieses Ereignis denn statt? Ich wäre mit Sicherheit auch ausgeflippt.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Erfolg ist heute ja auch immer mehr "Selbst-Inszenierung" - vor sich selbst wie anderen. Viele Vatertrainer stehen offenbar zuerst familienintern unter dem Druck, dass ihr Kind immer und überall als der Beste andere überragen soll, auch wo es nur um gemeinsamen Spaß gehen soll. Dann wollen sie selbst sich übers Kind (da sie selbst sich erfolglos u. unbeachtet fühlen?) gern in den lokalen Medien produzieren. Viele - von den Massenmedien wie "Tabellen" so suggeriert - meinen, das gehe nur öffentlich über Tore, Titel, Siege o. Auszeichnungen als Erste/Beste/Tollste. Die meisten haben nicht die Begabung, sich unabhängig für sich gut fühlen zu können, benötigen mangels innerer Überzeugung das Klatschen anderer, den Beifall von oben etc. Das wird dann so aufs Team, die Kinder übertragen, die so immer "bissiger" u. aggressiver werden (sollen), Bessere als Feinde statt Vorbild für die eigene mögliche Zukunft sehen, Freiere u. Fremde mit Argwohn betrachten usw., was dann letztlich zu unfairer Verschlagenheit bis hin zu Weltkriegsstimmung in Miniformat auf den Rängen der "fanatisierten Fans" (Gewinn-Muss als Falle, da keiner ewig alles gegen alle gewinnen kann) hin führt...
    Eine FPL müsste so auch diesen sozialpsychologischen Zuammenhängen (zuinnerst meist zwanghafte Minderwerigkeitsgefühle - das gefährlichste Gift in Menschen, das chronisch nach Kompensation "schreit") begegnen, sie didaktisch klarer werden lassen. Oder?


    PS: Du hättest Strafanzeige stellen sollen, aber ich weiß: schwierig, wenn alle anderen aus Angst vor der Gewalt plötzlich nichts gesehen haben, dann du ins Fadenkreuz gerätst als Verleumdner etc.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Wir machen uns oft was vor. Ein Trainer der im Kinderfußball Erfolg (Siege, Titel) erreicht, kann die Grenzen im Umgang mit den Kindern und am Spielfeldrand leichter überschreiten, als ein "erfolgloser" Trainer.
    Der "Erfolg" gibt ihm das Recht dazu, so die weitverbreitete Meinung. Wer "Erfolg" hat muss ein guter Trainer sein.


    Genau das ist mir -im kleinen Rahmen- mehrfach wiederfahren.


    -Eine Mutter der ich nicht laut genug ihren Sohn zu "Leistung" animierte....von dem ich jedoch den festen Eindruck hatte, dass das was er zeigte, annähernd 100 Prozent von dem war, was er zu leisten in der Lage war....


    -Ein ehemaliger Trainerkollege, der es als trainerische Fehlleistung und Schwäche ansah, ...dass ich alle einsetzte und so nicht auf Platz 5 kam, sondern nur auf 9 von 12. ....Schwäche...weil ich nur "dieses" scheiss Dfb.-Training absolvierte....und sie nicht mal so richtig rannahm (z.B. Treppenläufe)...usw..


    Ich nehme das mittler der Weile mit einer Ruhe ohne Lust auf Diskussion so hin. Ich diskutiere mit Trainerkollegen nicht mehr, weil es sinnlos ist. Es steht überall geschrieben....was als gut oder schlecht erachtet wird....sie lesen nicht...sie hören nicht zu...was solls. Ich habe mich fest entschlossen, MEIN Ding durchzuziehen und mich möglichst nicht mehr beeinflussen zu lassen. Machen diese Leute ja auch nicht.


    Umso wichtiger....das ein gutes System die Dinge für alle gleich vorgibt....FPL, ...denn sie haben es sich verdient! :D:thumbup:

  • Andre
    Sicherlich gibt es beratungsresistente Trainer und der Schar von erfahrenen oder jungen Trainer! Dennoch erachte ich den Meinungsaustausch deshalb als ein nützliches Mittel, weil ich mich als Diskussionspartner sehe, der selbst gerne dazu lernen möchte.


    Wenn du dich isoliert, weil du glaubst, niemand deiner Trainerkollegen versteht, dann befürchte ich, wird dies irgendwann zu einer inneren Emigration führen und der Spaß am Trainerjob wird mehr und mehr schwinden.


    Wenn man nicht 100 % seiner persönlichen Erfahrungen und gewonnenen Überzeugungen transportieren kann, dann mag es auch daran liegen, das man allzugern erzählt, aber weniger gerne zuhört! Eine Schwäche, die sich bei uns Trainer im Laufe der Jahre unbewußt verstärkt, weil wir uns oft benug als Entertainer und "Gute Laune Macher" wiederfinden, in der wir eigene Schwächen nicht zulassen. Nur manchmal werden wir zuhause darauf aufmerksam gemacht, das die Familienmitglieder von der Fraktion "Hol mal eben" in "Bring mal eben" partout einen Rollentausch verlangen!


    Wenn ich aber von dieser Schwäche weiß, kann ich sie auch als Stärke einsetzen, denn anderen Trainer ergeht es ja nicht anders (schlechte Zuhörer und bessere Redner)! Sich ein wenig in den Hintergrund zu stellen, mit Fragen (wie meinst du denn das) zum Nachdenken anzuregen, macht es dem Gesprächspartner leichter, sein Denken auf den Prüfstand zu stellen und über deine Argumente nachzudenken.


    Meinungsaustausch ist nicht, das der And(e)re mit seiner Meinung ins Gespräch geht und mit (d)einer Meinung wieder rauskommt!

  • es war kein Vatertrainer, es war der örtliche Pastor


    Ups, das bedient ja noch mehr Klischees (obwohl es ja kein sexueller Missbrauch war), Pastor möchte ich heutzutage echt nicht sein! Blind trauen sollte man wirklich keinem mehr, leider. Wie(so) wird man denn als Pastor "sexy Erfolgstrainer" - und wozu?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • TW-Trainer


    ein schöner ehrlicher Text, mit dem -so glaube ich- nicht jeder umgehen kann. Auf mich bezogen hast du zu 90ig Prozent absolut recht und ich finde mich hier stark wieder.


    Wer für sich weiss, ein schlechter Diplomat zu sein....der wird vorsichtig. Jedenfalls hat mich meine schlechte diplomatische Ader letztlich dafür gesorgt, dass ich im alten Verein in einen Streit geriet, dessen Ausgang restlos nicht mehr zu steuern war. Die Wut einer Person auf mich ließ diese Person derartig Lügen, dass ich strafrechtliche Konsequenzen fast gezogen hätte. Ich wollte mich selbst anzeigen und danach -bei meiner festgestellten Unschuld- hätte ich ihn versenkt! Es gab abseits des Jugendvorstandes eine Vorstandseinschaltung (auf meine Bitte) und wir regelten das dann in einer geschlossenen Sitzung. Die nutzte ich, um sein Lügengesicht zu zerstören und das gelang mir auch recht gut..wie ich meine. Am Ende war ich der Verlierer, denn ich ging weil man mich nicht mehr haben wollte und ich auch nicht mehr wollte...kein Vertrauen zu diesem Jugendvorstand hatte und das ist auch heute noch so.


    Nun bin ich im neuen Verein und ich fühle mich sauwohl, habe ein tolles Team, bis auf einen ....nur nette Kollegen/Eltern und ich diskutiere schon...nur seltener -wie ihr mich kennt- ...allerdings...suche ich mir -ein wenig arrognant von mir- meine Diskussionspartner aus....weil ich weiss, dass es Krieg geben würde, wenn ich mit denen diskutieren würden von denen ich meine, dass es sich nicht für den Schmutz unter meinen Fingernägeln lohnen würde. Einer ist allerdings dabei, den werde ich bei Gelegenheit nochmal rasieren....also keine Diskussion.


    Ich kann schon zuhören.....mein Problem ist eher -wenn ich diskutiere- ist es eine Endlosschleife, weil ich -und da gebe ich dir recht- ....den anderen von etwas überzeugen will. Ich werde es mal probieren, meine Gedanken in den Raum zu stellen, um nicht zu überzeugen....das Gegenüber soll selbst entscheiden. Dieser Gedanke war mir noch vor einigen Monaten restlos fremd....hier im Forum lernt man nun doch auch mal dazu....danke für dein Statement! ;)

  • Andre
    Ich würde dir ohne Bedenken mein Kind anvertrauen, weil ich davon überzeugt bin, das du ein großes Herz für die Kinder hast. Das ist erst mal viel wichtiger als Gewinnen oder Verlieren im Breitensport! Sich als erfahrener Trainer in einer Diskussion eher als Moderator in den Hintergrund zu halten, das lernt man auch nicht im Fussball. Ich hab`s in Managersemniaren im Rahmen der Konfliktsteuerung von teuer bezahlten Psychoanalytikern vor laufender Kamera gelernt! Manches läßt sich auch privat gebrauchen. Man muß allerdings immer auf der Hut sein, es nicht dort auszunutzen, denn die Mannschaft sind nicht deine Mitarbeiter und die Familie nicht dein Sektretariat!


    Wenn du dabei jedoch ehrlich bist, dann schadet es nicht, das der unerfahrene Trainer glaubt, er wäre von allein zu einer Einsicht gelangt. Denn nur dann, wenn er auch daran glaubt, wird er so handeln. Von einem abgerungenen Lippenbekenntnis hast du doch auch nichts!

  • Mir machte als Kind Fußball tierisch viel Spaß, es war auf der wilden Wiese für mich schon damals das beste Betäubungmittel gegen den täglichen Schulstress. Göttlich die Sommer: 8 Stunden Fußball am Stück, voll Entpannung, Chill-out ohne Worte - gab es Schöneres auf der Welt? - Doch es gab einen Ort, wo Fußball für mich zur Hölle wurde: der örtliche Verein! Runden laufen, bei Spielen nicht dazugehören, auf der Bank sitzen müssen statt spielen zu dürfen, urplötzlich alle oder einen Einzelnen anschreiende Trainer, Stress pur: du musst dies, du musst das - nach 3 Wochen schon ging mein Freund, nach 3 Monaten wurde ich diesen Horror los, aber auch er blieb im Herzen: ein finsterer böser Schatten. Es gab meinen, den kindlichen Fußball - und einen ganz anderen: dies Ding hatte 2 ganz verschiedene Seiten, viele andere auch - so befruchtete "der" Fußball dann doch wieder meinen Geist mit Fragen, mit Zweifeln, mit Interesse an dieser "Hinterwelt", die das zuvor so vordergründig Heitere innerlich zerrissen hatte...


    Diese Erinnerungen habe ich mir also im Herzen bewahrt, wollte sie unseren, allen Kindern gern auch ermöglichen. Heute gibt es aber den Wiesenfußball praktisch nirgends mehr mangels Platz wie anderen Kindern, der Schulstress aber hat sich potenziert u. die Welt ist für Kinder extrem unfair geworden: die meisten werden eh "verhütet", viele weitere "abgetrieben" und viele derer, die dann noch auf die Welt kommen dürfen, ind nicht wirklich gewollt, eher "Statussymbol" neben Eigenheim, Auto und Fernreise, gern als Einzelkind, leichter zu "händeln", mit simplen Machtworten zu beherrschen, fernzusteuern o. "runterzumachen". Mit meiner Intention merkte ich bald: die meisten anderen Erwachsenen mochten das: sie und dann auch mich dafür gar nicht gern leiden, ja ich wurde zum Feind erklärt, in allem nur blockiert, sabotiert... Wie konnte mich dies Wunder nehmen, wo in unserer Welt - jenseits all der Lippenbekenntnisse - nicht nur per Zufall so wenig Platz für Kinder ist? o stand ich allein, wie damals im Verein, wie heute die Kinder, wenn sie "zusammengefaltet" (statt in ihrer Selbst-Entfaltung reell gefördert) werden - mehr Solidarität mit ihnen war letztlich nicht drin, als ihr Leid wie mein früheres Leid zu teilen: das der Passivität, der Ohnmacht...


    FPL - ein kleiner Schimmer des Hoffnungsvollen im Herzen, einer Hoffnung, die nicht nur zuletzt, die nie sterben sollte, auch wenn in einem alles zu zerreissen droht: Veränderung bleibt möglich, immer!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • das lernt man auch nicht im Fussball. Ich hab`s in Managersemniaren im Rahmen der Konfliktsteuerung von teuer bezahlten Psychoanalytikern vor laufender Kamera gelernt! Manches läßt sich auch privat gebrauchen. Man muß allerdings immer auf der Hut sein, es nicht dort auszunutzen, denn die Mannschaft sind nicht deine Mitarbeiter und die Familie nicht dein Sektretariat!


    Ich finde es gut davor zu warnen, dieses Ausnutzen von Wissen und aus dem Berufsleben gerade in Bezug zu den Kindern, anzuwenden.


    ich selbst musste mich immer wieder zurücknehmen, Methoden des Verkaufens bei den Kindern anzuwenden.


    für mich kam das dann einer Manipulatiton von Kindern gleich. Und das kann es ja wohl nicht sein.


    anders jedoch im Umgang mit der Elternschaft, da hat es schon geholfen.
    die konnte ich so grösstenteils dazu bringen, dass es ja ihr Wunsch ist, wie ich vorgehe.


    gg

  • FPL spaltet, keine Frage - doch der Grundsatz dahinter ist nur der Allerbeste...


    ABER: Meiner Meinung nach ist es allein mit der FPL nicht getan, denn das Problem liegt doch vielmehr daran, wer so alles auf die Kleinen losgelassen wird, die Ursache für alles was "falsch" läuft sind wir Trainer!


    Anstatt eine FPL aufzuoktroyieren, wäre es doch deutlich sinnvoller KEINE unausgebildeten Übungsleiter auf die Kids loszulassen; jeder(!), ob Erfahrung oder nicht, sollte doch zumindest nen Kindertrainer-Lehrgang machen plus einen ErsteHilfe Kurs. Wäre dies eine feste Regelung im Verband und Verein, so wären einige Themen der FPL obsolet.


    Vieles hat dann letztlich doch auch nur was mit vernünftigem Umgang und gesundem Menschenverstand zu tun - Thema Eltern am Spielfeldrand: meine Mammis und Pappis haben von Beginn an bei einem Elternabend das "Verbot" bekommen, im Spielbetrieb die Kids direkt anzusprechen - fällt dies weg und es gibt nur noch die Mannschafts-Anfeuerung, keine Kommentare zu Regelauslegung, keine negative Bemerkung zum Gegner, vielmehr auch anerkennenden Beifall auch für tolle Aktionen der anderen Mannschaft, etc... zudem soll natürlich auch ein gebührender Abstand gehalten werden, die angesprochenen 15m. sind sowieso nicht überall drin, hinterm Stankett ist dabei das Mindeste... so bin ich doch bei FPL ohne vorher diese Regel gekannt zu haben...


    Das einzige, von dem ich nicht 100%ig überzeugt bin, ist das Spiel ohne Spielleiter/Schiedsrichter - ich glaube nicht, dass ein vernünftiger(!) Schiri hier viel falsch machen kann - bei uns macht das in der Regel einer meiner Daddies und bekommt für seine Art, für seinen Umgang mit den Kids von "Freund und Feind" stets viel Lob: er greift nur ein wenn es sein muss, das meiste regeln die Kids tatsächlich selbst, seine Ansprache zu den Lütten ist ein Traum; es gibt aber auch bei den Kleinen extrovertierte "Stinkstiefel", die immer ihren Vorteil suchen und letztlich auch somit die Regeln missachten bzw. zu ihrem Vorteil auslegen - die tritt vor allem dann auf, wenn diese auf introvertiertere, schnell zu überstimmende Kids treffen...
    Und genau hier sehe ich Bedenken in der Auslegung laut FPL - denn wortwörtlich geht es neben Verantwortung zu übernehmen auch darum "lernen Entscheidungen zu akzeptieren", für mich scheinheilig wenn eben bei den Problemfällen letztlich doch das Recht des Stärkeren zählt! Und genau hier setzt dann mein Daddy-Schiri ein und revidiert eine solche Entscheidung und erklärt den Kids ruhig und kindgerecht auch warum - und lehrt somit den Flunker-Kids, dass Entscheidungen zu akzeptieren sind und dass eben nicht der Lauteste immer recht bekommt.


    So, dann bleibt noch die Trainer-Regel - und hier bin ich absolut bei der FPL, wenngleich ich bei meinen Spielen hier immer die Größte Abweichung wiedergefunden habe... und da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen, vor allem zu Beginn der Runde... muss mich aber auch mal selbst Loben, dass die Beachtung dieser Regel bei mir in den letzten Spielen sehr gut geklappt hat und letztlich diese Matches auch wesentlich entspannter waren; ärgerlich hingegen wenn man merkt, dass der Gegner zum Teil diese Regelungen vollständig ablehnt (bei und ist FPL bisher freiwillig) - mehr noch, die auch schon als absoluter Schwachsinn bezeichnet wurde; das sind dann aber auch die Teams, die sich alle Ergebnisse der F-Junioren in dieser Gruppe besorgen und am vorletzten Spieltag vor unseren Augen als "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!" gefeiert wurden und am letzten gar als Meister im Kreis mit bedruckten T-Shirts für alle Kids - so zumindest wurde es mir herangetragen...



    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Ich persönlich finde FPL gut, sie löst aber meiner Meinung nach zu wenige Probleme und ist in meinen Augen nur eine Bekämpfung der Symptome denn der tatsächlichen Ursachen. Zudem gibt es noch Lücken, die weder angesprochen noch gelöst werden. Bei der Trainer-Ausbildung hingegen gibt es keine Regelung, obwohl dies nicht nur beim Verhalten einige Probleme lösen kann, sondern letztlich auch bei der fußballerischen Ausbildung der Kids...

  • wäre es doch deutlich sinnvoller KEINE unausgebildeten Übungsleiter auf die Kids loszulassen;


    Ich habe den Schein jüngst gemacht. Ich kenne andere Trainer die haben den Schein gemacht.


    Ich habe mich durch den Schein in ein bis max. drei Fragen etwas geändert, bin aber grundsätzlich der Selbe.


    Für die anderen Trainer mit Schein die ich kenne gilt für mich das Gleiche....davon waren auch welche vor dem Schein scheisse und sie sind es bei genauerer Betrachtung immer noch....weil sie z.B. immer noch laut Schreien und den Joystick bedienen.


    Das gleiche gilt auch für Trainer ohne Schein.


    Ein Schein ist sicherlich keine schlechte Maßnahme, aber kein Heilmittel. Es gibt für mich nicht DIE Lösung, sondern viele Dinge in der Gesamtheit machen den Schuh.


    Der Schein ist eine Sache, die FPL die andere, Tabellenabschaffung etc. andere Tropfen auf den Stein.


    Das System muß die Dinge vorgeben, nur ein gutes System regelt den Umgang. Das System schützt die, die sich nicht wehren können. Trotz eines guten Systems wird es Täter geben. Die gibt es auch trotz bestehender Stvo und BGB und StGB usw., usw.,.....ich sehe es so.

  • DanielOcean
    Die FPL kann nicht das falsche Verhalten von Erwachsenen (Trainern und Eltern) ändern. Selbst nach der Einführung wird es nicht alle, die sich bislang falsch verhalten haben, überzeugen können. Es kann lediglich dazu beitragen, das es häufiger am Rande von Kinderfussballspielen auf Vereinssportplätzen ruhiger zugeht!


    Auch ist die Ursache nicht immer alleine darin zu suchen, das streßgeplagte Erwachsene im Fussball ein Ventil suchen, um ihre Aggressionen abzubauen. Es ist auch der Druck, der aus der Schule und der Arbeitswelt kommt, das nur der Beste eine Chance bekommt. Wenn dann die individuelle Klasse nicht reicht, dann ist man eben nur dann besser, wenn die Konkurrenten (Gegner) mit fairen und unfairen Mitteln schlechter gemacht wird!


    Mit dem Begriff des Breitensports, indem an alleroberster Stelle der Spaß steht, können viele unerfahrene Trainer wenig anfangen! Andre hat seinen Sinneswandel während der Trainer-Lizenz-Ausbildung beschrieben. Hier hat man als Trainer wenigstens die Zeit, um in Ruhe das eine oder andere von mehreren Seiten zu betrachten und abzuwägen! Aber wie sind die Impulse, die von einer Kurzschulung durch DFB-Stützpunkttrainer ausgehen? Hier soll innerhalb von ein paar Stunden elementare Lehrinhalte mittels anspruchsvoller Demo-Trainingseinheit vermittelt werden. Neun von zehn teilnehmende Trainern können damit kaum etwas anfangen, weil sie im Verein auf eine ganz andere Trainingsgruppe treffen, die zum Spaß und weniger der sportlichen Leistung willen kommen. Wenn diese Trainer dann "voll motiviert" aus der Fortbildung kommen und meinen, sie müßten das gleich mal 1 : 1 und notfalls mit Druck umsetzen, dann geht das häufig in die Hose!


    Erfahrene Stützpunkt-Trainer bekommen das gut hin, aber für die Neulinge ist es eine Gratwanderung!


    Jetzt komme ich zum Aspekt zurück, wonach eine Trainer-Lizenz-Ausbildung die Voraussetzung sein sollte, um im Verein Kinder trainieren zu dürfen! Wenn es dem DFB nicht einmal gelingt mit einem 7-stelligen, jährlichen Budget ausreichend qualifizierte Trainer für ihre Stützpunkte zu finden, wer mag dann ernsthaft erwarten dürfen, das die Vereine eine Wahl haben, sich zwischen Trainern mit und ohne Lizenz entscheiden zu können. Wobei dann der von Andre genannte Aspekt, das die Trainer in der jetzigen Form der Trainerausbildung keinen realen Streßsituationen des Punktspielbetriebs mit ihrer Mannschaft ausgesetzt sind. Genau das führt dann dazu, das manche Trainer nach dem Lizenzerwerb schon schnell wieder in gewohntes Verhalten zurückfallen! Gerade letzteres führt zum Streit und zu einer sehr hohen Trainerfluktuation! Mal sind es die Trainer, die sich gegenüber den Kindern, Eltern und Trainerkollegen daneben benehmen, mal sind es die Eltern oder Trainerkollegen, die sich gegenüberden Kindern oder Trainern daneben benehmen!


    In der insgesamt gereizten Athmosphäre kann - die FPL ein wenig Ruhe und Gelassenheit hinbringen - aber selbst das ist schon eine große Herausforderung, bei der es Förderer bedarf. Denn ohne erfahrene Trainer und Vereinsverantwortliche, die in kritischen Momenten schlichtend und klug abwägend eingreifen, wird es nicht zu aller Freude funktionieren! Allein die Regeln sind es nicht, sondern die Menschen, die die Regeln mit Leben füllen!

    • Offizieller Beitrag

    Vieles hat dann letztlich doch auch nur was mit vernünftigem Umgang und gesundem Menschenverstand zu tun


    ......ja und es ist ein Jammer, dass wir dafür Regeln benötigen im Kinderfußball.
    Das Spielen ohne Schiedsrichter nimmt den Erwachsenen einen gemeinsamen "Sündenbock". Die Trainer müssen sich schon einigen, wie sie damit umgehen. Dabei können sie sich richtig streiten oder sie lösen es friedlich. Die Kinder haben damit nur ein Problem, wenn die Erwachsenen es haben und an Günter: das ist eine Erfahrung aus 5 Jahren FPL.
    Trainer, die nicht nach den Regeln der FPL ein Kinderfußballspiel friedlich über die Bühne bringen, schaffen es ohne die FPL gar nicht.

  • Schiedsricher = Sündenbock?!


    Naja, das mag ja wirklich nicht so weit weg sein, allerdings finde ich dennoch, dass sich die Kids durchaus auch in jungen Jahren bereits an einen Schiedsricher gewöhnen sollen, wobei dieser bei G-E Junioren durchaus mehr als Moderator auftreten sollte, also lediglich anpfeifen, abpfeifen, eben bei strittigen Szenen eingreifen oder eben wenn das Schlitzohr den Schüchternen übervorteilt...


    ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dem Schiedsrichterwesen geholfen ist, denn sollen die Jung-Pfeifen wirklich erst bei den D/C Junioren die ersten praktischen Erfahrungen sammeln?! Lasst die doch auch bei den G/F Junioren akklimatisieren, eben auch zunächst als eine Art Moderator. Sollten die Eltern- & Trainer-Regeln wirklich durchgesetzt werden, sind doch die Schiedsrichter nicht mehr die Sündenböcke und können so wie die Kids ihre ersten Erlebnisse haben...


    Das wäre eine Art nicht nur den Kids ihr Spiel wiederzugeben, sondern eben auch die Schiedsrichter-Ausbildung deutlich besser zu starten...

  • DanielOcean
    Es geht nicht darum, ob ein Schiri die Situation richtig oder falsch beurteilt, sondern darum, das insbesondere der Jungschiedsrichter in der Umgebung von unterfahrenen Trainern und Eltern dann überfordert ist, wenn man sich über eine Entscheidung streitet! Gibt es keinen Schiedsrichter, dann gibt es auch einen Streit über Schiri-Entscheidungen - so einfach ist das! Im Zweifelsfall müssen sich die beiden direkt nebeneinander in der Coachingzone befindlichen Trainer einigen. Man darf davon ausgehen, das ein gegenseitiger Respekt zumindest die Hemmschwelle zum falschen Benehmen erhöht! Auch müssten sich die Eltern dann ggf. gegen die Entscheidung ihrer Mannschaftstrainer stellen. Weil man sich aber auch nach dem Spiel noch in die Augen schauen möchte, wird auch hier die Gelassenheit gefördert, statt der unbedingte, lautstark unterstützte Wille, mit allen Mittel das eigene Team mit dem eigenen Sohn zum Sieg zu schreien!


    In der Vergangenheit wurde übrigens immer wieder als Argument gegen die Einführung der FPL von Gegnern angeführt, das Trainer und Eltern weggesperrt würden und Schiris als Feinde des Fussballs dargestellt üurden. Obwohl all diese Argumente entkräftet werden konnten, werden sie immer wieder ins Feld geführt! Man ist geneigt, bei diesen Leuten als Motiv den individuellen "Machtverlust am Spielfeldrand" zu sehen. Denn um die Förderung des Kinderfussballs als Breitensport mit hohem Spaßfaktor für die Kinder kann es dabei ja kaum gehen!