Wo ist die Kernidee der Förderung von Kindern und Jugendlichen, die alle Reformen von der U6 bis zur U19 verbindet? Oder ist es doch nur Stückwerk, dieses Mal für die U16 bis U19?
Die Kernidee, die alle Reformen verbindet, wäre, dass die Eliteförderung zertifizierten Förderzentren überlassen wird, die regional sinnvoll - mit DFB- und Bundesliga-Geld finanziert - verteilt werden. Dort gibt es einen "internen" Spielbetrieb ohne Auf- und Abstieg.
Leistungsförderung unterhalb dieser Zentren endet dann eben auf Regional- / Oberliganiveau.
Trotzdem gibt es Leistungsvergleiche, Turniere, Pokalwettbewerbe, an denen sowohl die Leistungszentren als auch die Amateurteams teilnehmen und sich hier miteinander messen. Damit ist die Durchlässigkeit für Spieler in den Leistungsbereich gegeben. Für Vereine gibt es diese nicht, weil der Leistungsbereich durch die geografische Einteilung festgelegt ist und per Qualitätsüberprüfung regelmäßig und konsequent überwacht wird.
Voraussetzung um Leistungszentrum zu werden: ähnlich wie heute
1. Mannschaft in Liga 1 oder 2 => Pflicht
alle anderen Vereine: Antrag auf Zulassung als Leistungszentrum kann erfolgen und genehmigt werden, wenn es aufgrund geografischer Lage (Entfernung zum nächsten Leistungszentrum (ggf. korrigiert um Faktor Bevölkerungsdichte)) sinnvoll ist.
Dann sind Voraussetzungen an Infrastruktur, Trainerqualität, Kaderzusammenstellung, Spielzeiten, Betreuung der Spieler, Ausbildungsstandards etc. zu erfüllen. Diese werden Überwacht und führen bei mehrfacher Missachtung zum Entzug von Lizenz und Förderung.
Im Breitensport und sonstigen Amateursport entfallen sämtliche Ligensysteme.
Jeder Verein gibt für seine Mannschaften eine ehrliche, realistische, subjektive Einschätzung der Spielstärke ab.
Je nach Altersstufe ist die Anzahl der angebbaren Spielstärken unterschiedlich und orientiert sich in etwa an der Anzahl der Ligen, die es heute in der Altersklasse gibt.
Jedes Team startet mit einem entsprechenden "Score" in die "Saison" und über die Verbandsplattformen werden jede Woche dem Score entsprechende Gegner zugewiesen (Entfernungen zwischen den Mannschaften werden berücksichtigt, ggf. kann man sogar angeben wie weit das weiteste Auswärtsspiel entfernt sein darf).
Jedes Spielergebnis verändert den Score unter Berücksichtigung von Spielergebnis und Tordifferenz.
Dementsprechend hat jedes Team jede Woche einen neuen Score und es kommen jede Woche neue Gegner für einen in Frage und man kommt jede Woche für neue Gegner in Frage.
d.h. Auf-/Abstieg jede Woche aber mit weniger dramatischen Auswirkungen wie im Ligensystem, weil man sich ja in der neuen Woche schon wieder verbessern kann.
Es gibt also immer die Motivation besser zu werden und aufzusteigen. Die Angst vor dem "Abstieg" ist aber wesentlich weniger ausgeprägt, weil der ja nicht von Dauer ist bzw. wenn man verliert bekommt man auch leichtere Gegner, gegen die man gewinnen kann.
In unserer heutigen digitalisierten Welt ließe sich das mit etwas Programmieraufwand sicher ziemlich einfach umsetzen und würde zusätzlich jede menge Arbeit für Spielgruppenleiter etc. ersparen.
Aus meiner Idee wird vermutlich nie etwas werden, weil in erster Linie Trainer und Vereinsfunktionäre zu sehr im Klassen-/ Ligen und Erfolgsdenken festhängen und in Wirklichkeit kein Interesse an der reinen Entwicklung von guten Fußballern haben, sondern es in erster Linie ums Prestige ("Wo spielt meine Mannschaft") geht.