Respekt gegenüber neuem Co-Trainer und untereinander schwindet

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  • Hallo zusammen,


    ich trainiere meine derzeitige Mannschaft (U17) mittlerweile im 4. Jahr und langsam treten vermehrt Probleme im Bezug auf Respekt auf.


    Zunächst zur Ausgangssituation:


    Ich bin zu der Mannschaft im 2. Jahr D Jugend dazugestoßen nachdem die Truppe unter meinem Bruder 2 Jahre fast alles verloren hatte. Ich habe direkt das Training umgestellt und konnte mit den Jungs im ersten Jahr C Jugend (fast ausschließlich jüngerer Jahrgang) den Aufstieg in die Kreisliga verbuchen, welche im Jahr darauf vollkommen ungefährdet mit einem Mittelfeldplatz beendet wurde. Logischerweise ist in den 2 Jahren voller "Erfolg" (im Vergleich zu der Zeit davor) eine Bombenstimmung bei uns gewesen. Wir hatten immer unsere 6-8 Stammspieler und mehrere Rotationsspieler, so dass alle auf genug Einsatzzeit gekommen sind.


    Vor der aktuellen Saison haben allerdings einige Spieler aufgehört (in dem Alter ja normal) oder wie in den 2 Jahren davor zu den nahegelegenen ambitionierten Vereinen abgewandert, sodass unser Kader aus nur noch 16-17 Spielern bestand inklusive 2 Spielern Jahrgang 09 (C Jugend). Wer Ahnung hat weiß, dass das in einer B Jugend niemals ausreicht. Also haben wir uns einen JSG Partner gesucht, der ca. 10 Spieler einbringen konnte, wovon 3- 4 auf unserem Niveau waren sowie einen Co Trainer. Die Mannschaft bestand also aus ca. 25 Spieler, von denen man 13-16 ohne Probleme in der Kreisliga einsetzen konnte, sowie mehreren schwächeren Spielern, denen man ab und zu mal hätte Einsatzzeit geben können. Eine meiner Meinung nach optimale Kadergröße, wenn man bedenkt, dass immer 3-5 nicht verfügbar sind.


    Der Start verlief super, die Jungs haben sich alle verstanden und super trainiert.


    Kurz nach Ende der Meldefrist ging dann alles mehr oder weniger den Bach runter: Wir konnten einige Spieler von höherkassigen Mannschaften dazugewinnen, die noch vereinslos waren. Dazu kamen mit der Zeit noch ein paar Karteileichen wieder dazu, sodass wir mittlerweile fast einen 40 Mann Kader haben...viel zu viel für eine Mannschaft aber Meldefrist war halt vorbei und ohnehin hätten wir keinen Trainer dafür gehabt.


    In den Ferien waren entsprechend viele Testspiele geplant, auch schwächere Gegner damit jeder mal Spielzeit bekommt. Natürlich haben dann 2 von 3 schwächeren Gegner kurzfristig abgesagt, sodass Nummer 20-40 nicht wirklich viel gespielt haben...


    Wir sind dann sehr gut in die Runde gestartet und im Pokal bis ins Finale gekommen, was bedeutet, dass wir den kompletten September nur englische Wochen hatten und keine Freundschaftsspiele einschieben konnten. Jetzt ist es Mitte Oktober und wir haben es bis jetzt gerade so geschafft ein Freundschaftsspiel zu machen was natürlich zur Unzufriedenheit bei vielen führt. Die meisten der Schwächeren trainieren gut und sind nicht untalentiert, die anderen sind aber einfach besser und körperlich weiter.


    Nun zu dem eigentlichen Problem: Wir hatten uns erhofft, dass der Co Trainer von unserem neuen Partner sich mehr einbringt, was aber nicht der Fall ist. er hat Schichtarbeit und ist nicht oft da ( ja ich weiß, er kann nichts dafür). Dazu kommen von ihm immer nur Vorschläge und Anregungen für Testspiele, die dann mein Bruder und ich wieder ausmachen und betreuen müssten, weil er sowieso nie da ist. Im Training versucht er sich einzubringen aber er hat leider sehr wenig Ahnung und ist auch deshalb mit den Jungs nicht auf einer Wellenlänge. Er bevorzugt eher einen autoritären Führungsstil, ich bin die letzten Jahre mit einem kooperativen Führungsstil sehr viel besser gefahren. Meiner Erfahrung nach bekommt man die Spieler so eher dazu einem zuzuhören und mitzuziehen. Sogar die Spieler seines Vereins, die ihn schon jahrelang kennen haben keinen Bock auf ihn...Ich verstehe mich mit meinen Spielern sehr gut (bin auch erst 24) und unternehme Sachen mit den Jungs wenn die Zeit passt, daher bin ich auch in diversen WhatsApp/Snapchat Gruppen und auf dem Discord Server manchmal beim zocken dabei und bekomme das Meiste mit: Es wird praktisch nur über den Co Trainer abgelästert. Des Weiteren bekommt man natürlich dort auch mit wie die Jungs untereinander miteinander reden und umgehen. Spieler, die schon von Anfang an dabei sind (also seit der D Jugend) und jetzt eine Reservistenrolle haben werden permanent damit aufgezogen und geärgert, Spieler, die nicht so gut sind natürlich auch, hier geht es aber soweit, dass sie teilweise von den anderen bewusst ausgeschlossen werden in Ballbesitz- und Spielformenformen, weil Sie logischerweise die Entwicklung ausbremsen.


    Es ist mehr und mehr ein Riss im Mannschaftsgefüge erkennbar trotz des sportlichen Erfolgs (bisher nur 1 von 5 Ligaspielen und Pokalfinale verloren) und zunehmenden gemeinsamen Freizeitaktivitäten (die Jungs treffen sich regelmäßig mit 15-20 Mann zu saufen oder zocken). Es bilden sich zunehmend Grüppchen und auch im Training wächst zunehmend die Aggressivität bei Sprüchen über das Können oder die Einsatzzeit.


    Wie bereits erwähnt sind wir eigentlich nur zu zweit, da der Co Trainer selten bis nie anwesend ist, eine Aufteilung in 2 Mannschaften (nach Spielstärke) ist wenig sinnvoll, da wir dann beide jeweils 15-20 Spieler alleine betreuen müssten, da können wir das Ganze auch gleich zusammenlassen. Natürlich versuchen wir im Training zu trennen, allerdings sind es so wenige schwache Spieler, das zwangsweise immer mindestens 5 gute in der schwächeren Gruppe trainieren müssten, also auch wieder Angriffsfläche bieten würden.


    Zudem treibt mich das Thema mit unserem Co Trainer um, insbesondere wie die Jungs zu ihm stehen und über ihn reden, da sehe ich mittelfristig ein ganz großes Eskalationspotenzial.


    Ich brauche wirklich dringend ein paar Tipps, gerne von Leuten die Erfahrung mit ähnlichen Situationen haben und wie sie die gelöst bekommen haben.

  • Was sagt denn der Co dazu? Wie ist denn die Auffassung des Trainerteams? Bevor ihr Euch nicht klar seid bringt alles Sinnieren und Diskutieren mit den Spielern nix.

    Ansonsten macht es den Eindruck, dass ihr sportlich gut unterwegs seid und gerne auf der Erfolgswelle weiter surfen wollt. Dabei geraten solche Themen wie Mannschaftschemie oder die Machbarkeitsfrage(40 Spieler) in den Hintergrund. Irgendwann fliegt einem das um die Ohren.

    Also erst Klarheit im Trainerteam schaffen und dann die Mannschaft mit ins Boot nehmen. Im Verein nach Unterstützung suchen. In der B 40 Spieler zu haben ist nicht alltäglich und da sollte eigentlich der Vorstand sehr interessiert sein.

  • Die kollegiale Art ggü. den Spielern wird dir da früher oder später um die Ohren fliegen, das selbe Problem hatte mein Cheftrainer und es war letztlich der Grund, warum ich als Co-Trainer bei der Mannschaft eingestiegen bin. Der Kumpeltyp zu sein muss da schon seine Grenzen haben, es muss eine klare Linie geben wo du einfach nur Privatperson bist, und nicht mehr "mein Kumpel, der Trainer". Ich meine, du bekommst ja jetzt bereits mit dass über den Co-Trainer gelästert wird - und was unternimmst du dagegen? Bisher an sich gar nix, und da fängt das Problem eben an. Es wird dir immer schwerer fallen jemanden zu bestrafen - in welcher Form auch immer - mit dem du abends sogar noch zockst als jemanden, mit dem du außerhalb des Trainings keine Schnittstelle hast. Den nicht so guten Mitspielern geht es da ja nicht besser als dem Co-Trainer. "Ich bin besser/habe mehr Ahnung, also kann ich den behandeln wie ich will!" ist das, was mir da so in den Sinn kommt. So viel zu Punkt 1.
    Punkt 2 ist der Co-Trainer. Da musst du/müsst ihr dringend das Gespräch suchen. "Wenig Ahnung" kann keine Entschuldigung dafür sein, wenn Spieler ihm gegenüber keinen Respekt zeigen. Er ist in seiner Funktion Respektsperson, und nicht zuletzt ist er ein Erwachsener. Mir würde der Hut hoch gehen wenn sich unsere Jungs ggü. jemandem so verhalten, nichts desto trotz müsst ihr eben auch mit ihm darüber reden. Punkt 3 ist die Kadergröße. Die ist natürlich extrem undankbar, ein Training mit so einer großen Gruppe würde ich gar nicht erst anfangen, schon gar nicht in der Altersklasse. Da hat schlichtweg niemand etwas davon, weder ihr Trainer, noch die Spieler. Sicher will niemand irgendeinen Spieler wegschicken, aber da eine kurzfristige Lösung zu finden scheint eher unwahrscheinlich. Auf jeden Fall muss sich der Vorstand an der Stelle etwas überlegen, und nicht ihr als Trainer.

  • Danke erst mal für die Rückmeldungen. Ich konnte gestern noch mal mit dem Vater eines Spielers sprechen, der ein erfahrener Trainer (seit über 20 Jahren in allen Altersklassen und auch höherklassige Mannschaften, NLZs) ist und der meinte er beobachtet auch einen extremen Werteverfall in der heutigen Generation der Jugendspieler. Er hat mir dazu geraten mal eine Spielersitzung zu machen und gnadenlos alles anzusprechen und den den Jungs praktisch mal einen Einlauf zu verpassen.


    Mein Ansatz war den Jungs etwas mehr Freiraum einzuräumen und eben auch extrem nah an der Mannschaft zu sein, sodass ich eben genau solche Probleme mitbekomme und gegensteuern kann. In meiner Jugendzeit war der Trainer sehr weit entfernt von der Mannschaft und rückblickend hätten wir damals jemanden gebraucht der die Probleme mitbekommt, denn daran ist eine extrem talentierte Mannschaft am Ende kaputt gegangen.


    Dazu konnte ich gestern nach dem Training auch mit meinem Bruder über die Situation sprechen und auch er ist der Meinung, dass wir wieder eine klarere Linie finden müssen (ist mir nichts Neues, deswegen bin ich ja auch hier). Wir sind übereingekommen, dass erst mal alle Annehmlichkeiten gestrichen werden. Dazu werden wir eine Spielersitzung machen (leider erst nach den Ferien) in der alle Punkte gnadenlos angesprochen werden. Der Effekt davon wird aber vermutlich überschaubar sein, viele sagen "ja juckt mich doch nicht ob ich nicht spiele oder rausfliege" und das ist nicht mein verdienst durch den den lockeren Führungsstil, die Einstellung ist bei manchen schon länger da (Werteverfall, mangelnder Ehrgeiz), aber bis jetzt gab es keinen Anlass jemanden zu bestrafen.


    Ich sehe nur noch ein Problem darin, dass wir tatsächlich mehrere gute Spieler verlieren und dann weitere Spieler die Lust verlieren, da weniger Leute auf Ihrem Niveau vorhanden sind, so dass alles was wir aufgebaut haben am Ende weg ist und wir nächstes Jahr wieder in der untersten Liga im Mittelfeld spielen, als eine Liga höher um den Aufstieg.


    Im Verein nach Unterstützung suchen. In der B 40 Spieler zu haben ist nicht alltäglich und da sollte eigentlich der Vorstand sehr interessiert sein.

    Der Vorstand ist extrem interessiert. Wir bekommen jede Unterstützung die wir brauchen, aber einen Trainer zu finden ist sehr schwer, wie du wissen solltest.

    Punkt 3 ist die Kadergröße. Die ist natürlich extrem undankbar, ein Training mit so einer großen Gruppe würde ich gar nicht erst anfangen, schon gar nicht in der Altersklasse. Da hat schlichtweg niemand etwas davon, weder ihr Trainer, noch die Spieler. Sicher will niemand irgendeinen Spieler wegschicken, aber da eine kurzfristige Lösung zu finden scheint eher unwahrscheinlich. Auf jeden Fall muss sich der Vorstand an der Stelle etwas überlegen, und nicht ihr als Trainer.

    Die Kadergröße an sich ist kein Problem für mich. Ich habe in jedem Training den kompletten Platz alleine für 1,5 Stunden, kann die Jungs also sehr gut aufteilen. Wir arbeiten viel in Spielformen auf kleinem Raum und wenn ich taktische Elemente trainieren will kann ich 2 Gruppen machen und es wird auf je einer Hälfte trainiert. Es ist wirklich nur schwierig den schwächeren Spielern Spielzeit zu verschaffen. Ich kann ja nicht noch einmal unter der Woche spielen, dann fällt ja ein Training weg (Training ist Mo und Mi, Spiel Fr). Wir haben einmal Mittwochs trainiert und danach noch ein Spiel gehabt, allerdings habe ich da schon gemerkt, dass das was einmaliges war, ich gehe ja zwischendurch aus Spaß auch noch arbeiten. und am WE machen dann alle die Spielpraxis bräuchten Familienausflüge, da würden dann auch wieder die spielen die Freitags spielen.


    Ich muss auch dazu sagen, dass die Spieler die vermeintlich die Probleme mach halt immer im Training sind, super trainieren und auch im Spiel die sind, die Leistung bringen, also für mich eigentlich keine Argumente sie nicht zu stellen...

  • Hut ab. 40 Spieler ist ne Hausnummer.... ABER


    Alle auf einem Platz...für 90 Minuten... Geht nicht. 2 Mannschaften, 2 verschiedene Trainingszeiten. Eine stärkere Mannschaft und eine etwas schwächere. Dann können alle auf ihrem Niveau trainieren.

    Wer im Mdnnschaft 1 und wer in Mannschaft 2 eingegliedert wird, müsst ihr als TRAINER entscheiden, nicht als Zockerkumpel oder Saufkumpan.logiscgerweise wird es Härtefälke geben bei der Einteilung. Aber das muss man dann durchlässig gestalten und nicht manifestieren, sondern transparent kommunizieren... Trainingsbeteiligung ,Zuverlässigkeit, Ausfallzeiten.

    Da müsst ihr einfach den Arsch in der Hose haben und entscheidungen treffen. In der E und D Jugend kannste der liebe nette Coach sein....ab der C wird es dann schon anders. Kein A...Loch, aber Respekts- und Autoritätsperson .

  • Ich will ja 2 Mannschaften machen, aber wie bereits erwähnt fehlt dafür ein zuverlässiger Trainer.


    Zudem sind ja nicht immer alle 40 im Training. Im Schnitt sind 25 bis 30 da.


    Natürlich stelle ich nicht nach Sympathie auf sondern nach Leistung im Spiel, Trainingsbeteiligung und Trainingsleistung. Problematisch ist die Selbstreflexion mancher Spieler. Es wird zwar gut trainiert aber im Spiel tauchen manche Spieler einfach ab, das grenzt schon fast an Arbeitsverweigerung. Die Jungs sehen, dass Sie nicht gut gespielt haben (ich fordere in vielen Einzelgesprächen durchaus eine Einschätzung zur Leistung regelmäßig ein), aber gutes Training qualifiziert ja für einen Startelfplatz...(ist die Denkweise, sollte den meisten Trainern bekannt vorkommen)

    Natürlich bekommen Sie ihn nicht und meckern dann rum.


    Ich tue mich schwer mich von Spielern zu trennen, wir sind immer noch ein Breitensportverein und sind logischerweise dazu angehalten niemanden zu verlieren auf unserem Weg. Zudem haben die Spieler eine hohe Akzeptanz in der Mannschaft, auch von den schwächeren Spielern. In meinen Augen besteht die Möglichkeit einer Kettenreaktion und dann stehst du am Ende vor dem Nichts, obwohl die Mannschaft mit Abstand die stärkste seit vielen Jahren ist und der Verein in 3 Jahren auf die Spieler im Seniorenbereich angewiesen ist.

  • Ausgangssituation


    Vor der aktuellen Saison haben allerdings einige Spieler aufgehört (in dem Alter ja normal) oder wie in den 2 Jahren davor zu den nahegelegenen ambitionierten Vereinen abgewandert, sodass unser Kader aus nur noch 16-17 Spielern bestand inklusive 2 Spielern Jahrgang 09 (C Jugend). Wer Ahnung hat weiß, dass das in einer B Jugend niemals ausreicht. Also haben wir uns einen JSG Partner gesucht, der ca. 10 Spieler einbringen konnte, wovon 3- 4 auf unserem Niveau waren sowie einen Co Trainer. Die Mannschaft bestand also aus ca. 25 Spieler, von denen man 13-16 ohne Probleme in der Kreisliga einsetzen konnte, sowie mehreren schwächeren Spielern, denen man ab und zu mal hätte Einsatzzeit geben können. Eine meiner Meinung nach optimale Kadergröße, wenn man bedenkt, dass immer 3-5 nicht verfügbar sind.

    Bei der Ausgangssituation fehlt etwas.

    Unter welchen Vorzeichen/Zielen hat man sich da denn entscheiden als JSG zusammen zu gehen?

    "Sportlich das beste zu erreichen" ist ein anderes Ziel als "wir wollen jeden am Ball halten".

  • Ein 25er Kader ist in der Kreisliga schon sehr üppig. Selbst wenn 3-5 regelmäßig nicht verfügbar hast Du also jedes Wochenende mindestens 4, die Du ausschließen musst.

    Ich gebe zu eine B-Jugend mit 16-17 Spielern ist sportlich, andererseits kann man 2x40 Minuten auch mit 2-3 Auswechselspielern bestreiten. Dementsprechend stimme ich RedDevil zu, dass die Idee mit der JSG suboptimal war, v.a. ist im Vorfeld solcher Zusammenschlüsse immer zu klären, ob der Leistungsgedanke oder die Möglichkeit die Spieler an Bord zu halten relevant ist.

    Weiterhin schreibst Du, dass Ihr Spieler von höherklassigen Vereinen dazu gewinnen konntet, das klingt ja auch eher danach, dass ich aktiv ward und nicht, dass die Spieler bei Euch angeklopft haben.

    Letztendlich auch egal. Euer Kader war mit 25 eigentlich schon überfüllt und alles was plötzlich neu dazu kommt war zu viel.

    Bei der Kadergröße bekommt Ihr das weder zu zweit noch zu dritt geregelt.
    Erster Schritt wäre mit dem kompletten Kader zu besprechen, wer Interesse hat zu spielen und wer nicht.

    Dann wird ein Plan aufgestellt, der sicherstellt, dass jeder Spieler der Interesse hat ausreichend Spielzeit bekommt und dementsprechend aber auch Spielpausen akzeptieren muss, wenn die anderen Spielen.

    Das alles sollte unabhängig davon erfolgen, wie die Spiele ausgehen und welchen Platz ihr belegt.
    Klare Ansage: jeder der trainiert spielt und zwar so häufig wie eine gerechte Spielzeitverteilung im Kader es zulässt. Wer nicht trainiert spielt nicht.

    Sollten mit dem Konzept alle Jungs an Bord bleiben, dann ist es an den Vereinen der JSG einen Trainer für eine zweite Mannschaft zu finden, die dann zur neuen Saison bzw. wenn möglich ab der Rückrunde aktiv wird.
    Für mich klingt das prinzipiell so, als ob v.a. die Möglichkeit Spieler von höherklassigen Vereinen zu bekommen bei Euch Trainern den Ehrgeiz geweckt hat sportlich durchzustarten und dabei habt Ihr die Auswirkungen aufs Mannschaftsgefüge vernachlässigt.
    Das gilt es jetzt möglichst ausgewogen auszubaden.

  • Auch ein Trainer mit 24 Jahren sollte eine gewisse Distanz zur Mannschaft haben. Die Trainerkollegen sollten immer geschützt werden und ganz wichtig als Einheit auf dem Platz stehen. Jegliche Form der Ausgrenzung oder Sprüche gegen Trainer oder Spieler muss von dir "Chefcoach" unterbunden werden.


    Wie ich das verstehe habt ihr jeden im Team aufgenommen erst durch die JSG und dann die höherklassigen Vereinslosen.
    Training mit 30 Spielern ist i.d.R nicht förderlich auch mit 2 Trainern oder 3 Trainern und ganzer Platz.
    Ich würde eine gesunde Kadergröße von 24 aber max. 26 Spielern empfehlen. Hier würde ich aber darauf achten, daß du nicht nur nach dem Leistungsprinzip vorgehst, sondern nach der Chemie im Team. Das geht wohl nur entweder, daß ihr Euch strikt von 15 Spielern trennt oder sich der Verein etwas einfallen lassen muss, damit man die restlichen halten kann. Du bist ja selber unzufrieden wie es gerade so läuft. Nimm den Vorstand zur Seite, wenn dich das überfodert.

  • Ziel war es den Spielern von beiden Vereinen die Möglichkeit zu geben zu spielen, die Spieler zu entwickeln (was auch sehr gut gelingt, die schwächeren haben schon gute Fortschritte gemacht) und natürlich eine möglichst gute Platzierung zu erreichen. Wie in der Ausgangssituation beschrieben hat unser neuer JSG Partner nicht genug Spieler gehabt, es wären also alle Spieler zu verschiedenen Vereinen gewechselt und die kommen eh nie zurück. So besteht die Möglichkeit, dass sie nächstes Jahr wieder eigenständig spielen können.


    Es war auch von Anfang an kommuniziert, dass wir anständigen Fußball spielen wollen, der so erfolgreich wie möglich erfolgreich sein soll (das eine geht mMn Hand in Hand mit dem anderen auf diesem Niveau).


    Dem JSG Partner war auch von Anfang an klar, dass wir deutlich stärker sind (letztes Jahr 9:0 gewonnen).


  • Ich versuche mal auf alle Punkte einzugehen.


    1. Die Spieler von höherklassigen Vereinen sind tatsächlich bei uns im Training aufgeschlagen, da sie aus dem Ort kommen und einfach keine Lust mehr auf die Fahrerei hatten


    2. Natürlich hat jeder Interesse zu spielen. Manche Spieler bringen allerdings nicht mal das Niveau für die Kreisklasse mit, einer hat eine geistige Behinderung (nicht abwertend gemeint, der Junge ist tatsächlich eingeschränkt) und wieder andere bringen die Fitness für maximal 5 Minuten unserer Spielweise mit (wg Asthma, Allergien usw.)

    Wie willst du den talentierteren Spielern, die gut trainieren erklären, dass Sie wegen einem vorher aufgestellten Plan nicht spielen, obwohl Sie bis jetzt die Siege nach Hause gebracht haben? In dem Alter definieren sich die Jungs halt auch in der Schule und im Freundeskreis über Ergebnisse und Leistungen auf dem Platz.


    Versteh mich bei dem Punkt bitte nicht falsch, ich bin ja dankbar über den Vorschlag, habe aber schon genug Mannschaften gesehen, die mit dem Konzept baden gegangen sind , gerade in den höheren Jugenden. Ich bin seit ich Trainer bin auf sämtlichen Sportplätzen in der Umgebung unterwegs quer durch alle Altersklassen und das funktioniert auf Dauer nicht.


    3. Ehrgeiz habe ich seit ich angefangen habe. Ich bekomme dafür keinen Cent, sondern stecke noch Unsummen in die Mannschaft und Ausrüstung rein (könnte dir bekannt vorkommen) und somit ist die einzige Entlohnung die ich bekomme die Entwicklung der Spieler sowie der damit einhergehende sportliche Erfolg.

  • Auch ein Trainer mit 24 Jahren sollte eine gewisse Distanz zur Mannschaft haben. Die Trainerkollegen sollten immer geschützt werden und ganz wichtig als Einheit auf dem Platz stehen. Jegliche Form der Ausgrenzung oder Sprüche gegen Trainer oder Spieler muss von dir "Chefcoach" unterbunden werden.


    Wie ich das verstehe habt ihr jeden im Team aufgenommen erst durch die JSG und dann die höherklassigen Vereinslosen.
    Training mit 30 Spielern ist i.d.R nicht förderlich auch mit 2 Trainern oder 3 Trainern und ganzer Platz.
    Ich würde eine gesunde Kadergröße von 24 aber max. 26 Spielern empfehlen. Hier würde ich aber darauf achten, daß du nicht nur nach dem Leistungsprinzip vorgehst, sondern nach der Chemie im Team. Das geht wohl nur entweder, daß ihr Euch strikt von 15 Spielern trennt oder sich der Verein etwas einfallen lassen muss, damit man die restlichen halten kann. Du bist ja selber unzufrieden wie es gerade so läuft. Nimm den Vorstand zur Seite, wenn dich das überfodert.

    Sehe ich genauso wie und versuche auch die Sprüche zu unterbinden, aber wenn die im Chat stehen, stehen die da, da bist du einfach machtlos.


    Natürlich werde ich jetzt versuchen wieder eine gewisse Distanz zu gewinnen, was aber nicht ganz einfach ist, da ich von einigen Spielern mit älteren Geschwistern befreundet bin und man sich dann zwangsweise im privaten Umfeld häufiger sieht, wo das Über-/Unterordnungsverhältnis einfach nicht mehr greift.


    Ich werde definitiv auch überlegen dem ein oder anderen Spieler einen Vereinswechsel nahezulegen, auch wenn das nicht im Sinne des Vereins ist und das nicht der Weg ist den ich persönlich gehen möchte. Als Trainer ist es in meinen Auge ein Stück weit meine Aufgabe die Jungs gerade auch in schwierigen Zeiten bei der Stange zu halten und sie nicht wegzustoßen. Man weiß ja auch nie welche Rolle private Probleme spielen. Klar ist das nicht meine Aufgabe diese zu lösen, sollte aber nicht außer Acht gelassen werden.

  • Ich muss auch dazu sagen, dass die Spieler die vermeintlich die Probleme mach halt immer im Training sind, super trainieren und auch im Spiel die sind, die Leistung bringen, also für mich eigentlich keine Argumente sie nicht zu stellen...

    Für mich persönlich wäre genau das der Grund, warum sie eben nicht spielen. Wenn bestimmte Spieler immer der gemeinsame Nenner bei Problemen sind, dann ist die Ursache der Probleme ja gefunden. Du musst das halt so handhaben wie du es für richtig hältst, ich für meinen Teil würde da Konsequenzen ziehen, auch wenn das mal zu Lasten des nächsten Spielergebnisses geht. Am Ende des Tages bin ich eben kein Erzieher, kein Sozialarbeiter, und die Hoffnung Störenfriede - und sie stören ja den Frieden in der Mannschaft - auf Dauer "gerade zu biegen" habe ich vor langer, langer Zeit aufgegeben. Das schafft man mal bei 1, 2 Spielern, aber nicht wenn es gleich mehrere sind. Für mich spielt da eben auch die Außenwirkung eine Rolle: Jugendliche reden, und entsprechend dringt es auch irgendwann nach außen, dass in Verein XY bestimmte Spieler nur aufgrund ihrer Leistungen/Leistungsfähigkeit tun und lassen können, was sie wollen. In dem Fall eben schlechtere Mitspieler ausschließen, über Trainer/Betreuer herziehen und so weiter.
    Bei uns gab es auch so ein kleines Grüppchen. Zwei davon hat der Cheftrainer immer zum Training und Spiel abgeholt (war ja deren Kumpel), und auf mich wollten die gar nicht erst hören. Ich hab aber vom Cheftrainer auch immer sofort gesagt bekommen, wenn die sich per WhatsApp über mich ausgekotzt haben usw., den Zahn habe ich denen dann irgendwann gezogen indem ich durchgesetzt habe das sie trotzdem sie Leistungsträger sind eben nur auf der Bank sitzen, bzw. haben wir die Eltern mit ins Boot geholt und darüber informiert, was da das Problem ist. Die Eltern wiederum haben gut mitgezogen, mittlerweile können die mich zwar immer noch nicht leiden, hören aber wenigstens auf meine Anweisungen.


    Natürlich stelle ich nicht nach Sympathie auf sondern nach Leistung im Spiel, Trainingsbeteiligung und Trainingsleistung.

    Bist du reflektiert genug um das wirklich korrekt einzuschätzen? Meinem Cheftrainer fiel und fällt das nämlich seeeehr schwer. Kleines Beispiel: Wer bei uns (entschuldigt) nicht trainiert, steht auch nicht in der Startelf, wäre ja vor allem denen gegenüber unfair, die bei jedem Training anwesend sind. Nun haben wir einen Jungen bei uns der auch nur deswegen noch bei uns spielt und nicht im NLZ eines Bundesligisten weil er einfach stinkefaul ist. Wenn der morgens aufsteht und sagt "Ich hab heute Bock!" dann gewinnt der Spiele für uns im Alleingang. Wenn er keine Lust hat ist er ein Totalausfall. Nun konnte er letztens nicht zum Training kommen (Vater musste arbeiten), die Mutter eines Mitspielers konnte ihn nicht mitnehmen weil selber mit Kind im Urlaub, also hatte er das Training abgesagt. So weit, so gut. Meine Frage warum er trotzdem in der Startelf ist wurde mit einem "War ja abgesprochen, dass er nicht zum Training kommt" quittiert. Mit sowas fängts dann halt an, bei jedem anderen hätte der Cheftrainer gesagt "Nö, du warst nicht beim Training, also sitzt du auf der Bank". Mein Protest lief da nicht komplett ins Leere, aber der "Kumpeltyp" hat sich da halt durchgesetzt und den Lieblingsspieler eben doch aufgestellt.


    2. Natürlich hat jeder Interesse zu spielen. Manche Spieler bringen allerdings nicht mal das Niveau für die Kreisklasse mit, einer hat eine geistige Behinderung (nicht abwertend gemeint, der Junge ist tatsächlich eingeschränkt) und wieder andere bringen die Fitness für maximal 5 Minuten unserer Spielweise mit (wg Asthma, Allergien usw.)

    Letztlich liegt es an euch zu entscheiden wie das künftig gehandhabt wird. Entweder kümmert man sich darum, dass die Spieler, die es weder vom Können noch vom körperlichen her schaffen mitzuhalten als eigene Mannschaft auflaufen, oder man muss schauen ob nicht ein benachbarter Verein besser für sie wäre. Wobei sich Letzteres wohl eh durch den Umstand erledigt hat, dass ihr eine JSG bilden musstet.



    Wie willst du den talentierteren Spielern, die gut trainieren erklären, dass Sie wegen einem vorher aufgestellten Plan nicht spielen, obwohl Sie bis jetzt die Siege nach Hause gebracht haben? In dem Alter definieren sich die Jungs halt auch in der Schule und im Freundeskreis über Ergebnisse und Leistungen auf dem Platz.


    Weil sie Teil einer Mannschaft sind. Und zu der gehören der Top-Torschütze mit 40 Saisontreffern der in der Kreisliga Pöhler für 200€ spazieren trägt, der ungelenkige Verteidiger der 38 Sekunden auf 100m läuft, der Kumpel-Trainer, der ungeliebte Co-Trainer, der Platzwart und die Eckfahne. Wir reden hier immer noch über Kreisliga, richtig? Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage: eure Erfolge sind ohnehin nicht von Dauer. Das Erreichte muss von folgenden Jahrgängen gehalten und bestätigt werden. Was aber von Dauer ist ist euer Ruf, der Ruf eures Vereins, und das Sozialverhalten der Beteiligten. Mir persönlich würde die Wahl da relativ leicht fallen wenn es um die Frage geht was mir lieber ist: kurzfristiger Erfolg, oder nachhaltiger Zusammenhalt in der Mannschaft. Nach deinen Schilderungen ist das was ihr da habt nämlich alles, aber garantiert kein "Team". Wenn es sportlich mal nicht mehr so gut läuft, dann wird es krachen. Spätestens.
    Freie Termine für (noch mehr) Testspiele um Einsatzzeiten zu generieren kannst du dir nicht backen. Und du kannst dir auch nix davon kaufen, dass die Schwächeren sich im Training gut weiterentwickelt haben wenn sie am Ende nicht spielen, weil die guten Spieler das ja nicht verstehen und so weiter... Wir spielen mit unserer Mannschaft im Leistungsbereich, und da spielt dann auch der, der entsprechende Leistung zeigt. Wobei "Leistung" eben nicht bedeutet dass man talentierter und fußballerisch besser ist als jemand anders. Wir definieren "Leistung" eben auch nach Trainingsmoral, Sozialverhalten, Einstellung etc.
    Wer drei Mal die Woche beim Training alles raus haut was geht, voll mitzieht und sich top verhält, der spielt. Wer drei Mal die Woche beim Training nur 90% gibt und den Kotzbrocken spielt weil er meint "Ich bin viel besser als der!" (auch, wenn er damit Recht hat), sitzt dann halt auf der Bank (sofern mein Cheftrainer mich nicht überstimmt :D). Bei uns tut es im Zweifel mehr weh, wenn wir dadurch Punkte liegen lassen, aber wir liegen da mit einer Linie auf dem Verein und haben volle Rückendeckung. Würden sich Spieler bei uns so verhalten wie bei dir (Lästerei etc.) und die sportliche Leitung würde das mitbekommen, hätten die Jungs ein Gespräch unter 4 Augen mit dem Sportlichen Leiter gewonnen, an dessen Ende durchaus auch mal das Verabschieden aus dem Verein stehen kann.


    Natürlich werde ich jetzt versuchen wieder eine gewisse Distanz zu gewinnen, was aber nicht ganz einfach ist, da ich von einigen Spielern mit älteren Geschwistern befreundet bin und man sich dann zwangsweise im privaten Umfeld häufiger sieht, wo das Über-/Unterordnungsverhältnis einfach nicht mehr greift.

    Gute Entscheidung! Mein Cheftrainer hat nach meinem Rat (und von anderen Trainern) sämtliche Spieler bei Instagram gelöscht und ist nur noch in den Mannschaftschatgruppen, nicht mehr in privaten. Ich war früher mit einigen Eltern befreundet, da ging es aber mit der Distanz weil die Kids E-Jugendliche waren. Heute geht es um C-Jugendliche, da wahre ich trotz gleichen Alters aber die Distanz zu den Eltern.

  • Bist du reflektiert genug um das wirklich korrekt einzuschätzen? Meinem Cheftrainer fiel und fällt das nämlich seeeehr schwer. Kleines Beispiel: Wer bei uns (entschuldigt) nicht trainiert, steht auch nicht in der Startelf, wäre ja vor allem denen gegenüber unfair, die bei jedem Training anwesend sind. Nun haben wir einen Jungen bei uns der auch nur deswegen noch bei uns spielt und nicht im NLZ eines Bundesligisten weil er einfach stinkefaul ist. Wenn der morgens aufsteht und sagt "Ich hab heute Bock!" dann gewinnt der Spiele für uns im Alleingang. Wenn er keine Lust hat ist er ein Totalausfall. Nun konnte er letztens nicht zum Training kommen (Vater musste arbeiten), die Mutter eines Mitspielers konnte ihn nicht mitnehmen weil selber mit Kind im Urlaub, also hatte er das Training abgesagt. So weit, so gut. Meine Frage warum er trotzdem in der Startelf ist wurde mit einem "War ja abgesprochen, dass er nicht zum Training kommt" quittiert. Mit sowas fängts dann halt an, bei jedem anderen hätte der Cheftrainer gesagt "Nö, du warst nicht beim Training, also sitzt du auf der Bank". Mein Protest lief da nicht komplett ins Leere, aber der "Kumpeltyp" hat sich da halt durchgesetzt und den Lieblingsspieler eben doch aufgestellt.

    Ich halte mich zwar für sehr reflektiert, glaube aber in dem Punkt habe ich eventuell noch etwas Nachbesserungsbedarf. Gerade bei den Jungs die ich jetzt schon seit 4 Jahren trainiere kann ich eher mal ein Auge zudrücken, weil ich ihre Stärken und Schwächen In und Auswendig kenne und eben dann dort auch einen Vertrauensbonus gebe bei engen Entscheidungen.

    Ich habe es bis jetzt so gehandhabt, dass ich die "gesetzten" Spieler Minimum ein mal pro Woche sehen möchte für einen Startelfplatz, da gerade in der Vergangenheit, als wir noch nicht die Luxusprobleme hatten die Spieler eben noch unverzichtbarer waren. Ich denke ich werde es mal versuchen, dass für die Startelf 2 Trainingseinheiten erforderlich sind, da wir es uns mittlerweile eigentlich erlauben können. Frage an der Stelle: Du kennst doch sicher auch die Spieler die einen Bankplatz nicht akzeptieren, allerdings das Spiel entscheiden können, wenn du sie einwechseln würdest. Wie verfährst du mit denen die dann ständig auf der Bank nörgeln? Zuhause lassen? Rauswerfen?


    Wir reden hier immer noch über Kreisliga, richtig? Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage: eure Erfolge sind ohnehin nicht von Dauer. Das Erreichte muss von folgenden Jahrgängen gehalten und bestätigt werden. Was aber von Dauer ist ist euer Ruf, der Ruf eures Vereins, und das Sozialverhalten der Beteiligten. Mir persönlich würde die Wahl da relativ leicht fallen wenn es um die Frage geht was mir lieber ist: kurzfristiger Erfolg, oder nachhaltiger Zusammenhalt in der Mannschaft. Nach deinen Schilderungen ist das was ihr da habt nämlich alles, aber garantiert kein "Team". Wenn es sportlich mal nicht mehr so gut läuft, dann wird es krachen. Spätestens.

    Das ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Wir haben bei uns eventuell eine echte Chance nachhaltig etwas aufzubauen. Wir haben in der D Jugend ebenfalls Spieler (Jahrgang 11) von höherklassigen Vereinen akquirieren können, die sich sehr wohl fühlen und definitiv bleiben werden. Das einzige Problem sind die Jahrgänge dazwischen, 09 und 10. Auch hier hatten im Sommer ein paar echt talentierte Kicker Interesse bekundet, allerdings zu wenige für eine Mannschaft. Die werden alle im nächsten Jahr kommen wahrscheinlich und dann könnte der Erfolg nachhaltig sein. Ich weiß, dass es viele "Wenns" und Mutmaßungen sind, aber so lange die Chance besteht möchte ich sie auch wahren. Natürlich ist die Frage welchen Preis man dafür zahlen möchte. Ich muss das nicht auf Biegen und Brechen hinbekommen allerdings auch nicht sofort aufgeben, es ist für mich ein sehr schmaler Grat im Moment.

  • Frage an der Stelle: Du kennst doch sicher auch die Spieler die einen Bankplatz nicht akzeptieren, allerdings das Spiel entscheiden können, wenn du sie einwechseln würdest. Wie verfährst du mit denen die dann ständig auf der Bank nörgeln? Zuhause lassen? Rauswerfen?

    Wer nicht auf die Bank will, bleibt zu Hause.

    Ihr müsst Euch entscheiden, ob Ihr Leistungsfußball oder Breitensport haben wollt. Sowohl als Verein aber auch als Trainer oder Spieler.

    Die Ausrichtung bestimmt die Kadergröße und letztendlich auch wie Ihr Eure Entscheidungen wer spielt und wer nicht kommuniziert.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, egal ob Leistungsfußball oder Breitensport sollte jeder Spieler eine Mindestspielzeit bekommen.

    Und ein Kader muss immer so groß / klein sein, dass ich allen einigermaßen gerecht werden kann.

    Das ist mit 25 schon schwer, mit 30-40 unmöglich.

    Ihr habt nur eine Chance, wenn Ihr das Team so schnell wie möglich in zwei aufteilt und entsprechende Trainer findet.

    Sonst fällt es eh auseinander, dann könnt ihr auch gleich aktiv aussortieren und entscheiden wer im Team bleibt und wer zu Hause bleiben kann. (vorausgesetzt die Vereine akzeptieren diese Vorgehensweise)

  • Frage an der Stelle: Du kennst doch sicher auch die Spieler die einen Bankplatz nicht akzeptieren, allerdings das Spiel entscheiden können, wenn du sie einwechseln würdest. Wie verfährst du mit denen die dann ständig auf der Bank nörgeln? Zuhause lassen? Rauswerfen?

    Klar kenne ich die, wer kennt die denn nicht? :)
    Grundsätzlich macht nur einer die Aufstellung: Der Trainer. Und der denkt sich halt was dabei. Und wenn dabei heraus kommt dass so einer eben auf der Bank sitzt, dann ist das halt so. Wenn ihm das nicht gefällt, muss er halt zu Hause bleiben. Rauswerfen würde ich Spieler deswegen aber nicht, da muss schon mehr passieren.

  • Also nach euren ganzen Anmerkungen und den Rücksprachen mit meinen Trainerkollegen hab ich mich für folgendes entschieden:


    1. Teamsitzung mit allen Spielern wo Probleme angesprochen werden und klar kommuniziert wird, dass derlei Entgleisungen wie derzeit vorkommen nicht mehr toleriert werden


    2. Ein Co Trainer ist bereits in Arbeit, allerdings hat sich unser Kandidat einen KBR zugezogen, kurzfristig werden wir wohl keinen bekommen, aber natürlich bleibe ich dran


    3. Startelf nur mit 2 mal Training (im Umkehrschluss stellt 2 mal pro Woche kein Anspruch auf die S11 dar), die restlichen Plätze im Kader sind auch so mit 1 mal Training pro Woche verfügbar(Ich kann meinen besten Mann und Kapitän, der sich nie Fehltritte leistet, nicht zuhause lassen, wenn er einmal pro Halbjahr wegen lernen absagt). Wer nicht auf die Bank will soll das sagen und daheim bleiben


    4. Bei persönlichem Fehlverhalten werden Spieler zunächst 1 Woche suspendiert, sollte ein erneutes Fehlverhalten folgen 2 Wochen, beim dritten Fehlverhalten ist Feierabend (wie bereits erwähnt sind die Jungs mitten in der Pubertät und wenn man einmal ne schlechte Phase hat sagt dass für mich noch nichts über den Mensch an sich aus). Die Parameter hierzu werden noch festgelegt.


    Von dem Konzept Gleiche Spielzeit für alle halte ich immer noch nichts in einer B Jugend, die zwar "nur" Kreisliga spielt, aber dennoch Ambitionen hat. Nur weil es Kreisliga ist heißt es nicht, dass da kein Fußball gespielt wird. Wir betreiben den gleichen Sport wie die ambitionierteren Vereine auch und ich finde es wird sich immer sehr leicht gemacht zu sagen, dass bei den schwächeren Vereinen diese dabei sein ist alles Kultur herrschen muss. Ich glaube mit dem zwei mal pro Woche Training für die S11 fahren wir ganz gut, das können sich alle anderen Vereine in unserer Liga nicht erlauben, da kommen die Spieler wirklich wie sie Lust und Laune haben.


    Was das Thema mit dem derzeitigen Co Trainer angeht, so habe ich den erst mal nicht informiert (ja, Schande über mich, kann man ja nicht machen), da ich noch mal versuchen will da meine Bindung (nein, nicht das kumpelhafte, wir haben in den letzten 4 Jahren schon andere Dinge klären können) zu nutzen, um den Jungs das klar zu machen. Sollte das nicht funktionieren, kann ich ihm das immer noch sagen und dann kann er dagegen vorgehen. Er ist auch kein ganz einfacher Mensch und macht es den Jungs leider Gottes extrem leicht ihn nicht ganz ernst zu nehmen. Hätte ich die Wahl gehabt hätte ich ihn auch nicht dazu genommen, leider können wir dem anderen Verein nicht vorschreiben welche Art Trainer die schicken sollen, man ist ja froh wenn überhaupt einer da ist. Wir werden das Jahr schon irgendwie rumbekommen, wenn sich alle ein bisschen zusammenreißen.


    Gerne bin ich weiter offen für Anregungen und Meinungen zu dem Thema, ich glaube, dass es noch mehr Leute gibt die mit ähnlichen Problemen kämpfen und auch bei mir wird das ganze noch nicht durch sein.

  • Sorry aber so ein Umgang mit dem aktuellen CoTrainer kann ich nicht gutheißen. Egal wie er menschlich drauf ist. Alles was du aktuell planst muss mit ihm besprochen werden. So wird er zum Kasper gemacht. Alle reden über ihn und keiner mit ihm.

  • Ich finde das ist grundsätzlich ein guter Ansatz um das Thema anzugehen.

    Das Thema mit dem Co-Trainer ganz totzuschweigen halte ich für schwierig. Und hier wäre meiner Meinung nach auch der einzige Punkt, wo Du deinen engen Draht zu den Spielern nutzen solltest. Schnapp Dir jeden von denen einzeln persönlich unter 4 Augen und erkläre ihnen im direkten Gespräch, was Du von dem Verhalten hältst und was Du von ihnen erwartest. Dass Du den Trainerkollegen damit zunächst nicht belasten willst ist ok, aber wenn Du es nur vor versammelter Mannschaft ansprichst ändert sich nichts. Wenn Du es einzeln persönlich tust kann keiner ausweichen.


    Dass es noch mehr Leute gibt, die mit ähnlichen Problemen kämpfen stimmt mit Sicherheit in Bezug auf Werteverlust und schwindenden Respekt bei Jugendlichen.

    Was einen 40 (!) Mann-Kader in einer B-Jugend betrifft, egal wie groß das Leistungsgefälle auch sein mag, ist ein absolutes Luxusproblem, vor allem im Breitensport. Hier sind die Vereine gefordert alles zu tun was möglich ist um zwei Mannschaften zum Spielen zu bringen.

  • Nur im Bezug auf die Kadergröße:


    Angenommen ein paar der Spieler sind in jedem Training da. Ich gehe außerdem davon aus, dass zusätzlich der Großteil der Spieler über die Saison hinweg 75% Trainingsbeteilgung hat.


    Dann müssten, rein mathematisch, am Ende der Statistik einige Spieler sein, die alle 2-3 Wochen einmal ins Training kommen.


    Anders kommt man nicht auf 25-30 Spieler im Training.



    Jetzt stellen sich für mich folgende Fragen: kommen die Spieler nicht ins Training, weil sie eh keine Zeit/Lust haben? Wenn ja, dann: wozu die Bemühungen?

    Oder kommen sie nicht, weil sie das Gefühl/die Gewissheit haben, eh nicht zum Einsatz zu kommen? Wenn ja: dann hier nach Lösungen (siehe Vorredner) suchen und im Frühjahr eine weitere Mannschaft melden (lassen).



    Wenn 25-30 Spieler im Training sind, betreut bei einer Trennung im Training jeder Trainer nicht 20, sondern 12-15 Spieler. Und selbst wenn man nicht halb-halb sondern in z.B. 18 gute und 10 schwächere trennen würde? Wo ist das Problem?




    Zum euren zwischenmenschlichen Problemen haben die anderen schon alles gesagt.