Nachwuchsreform im Deutschen Fussball

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  • Ich hatte doch explizit erwähnt, dass externe Effekte bei der Interpretation berücksichtigt werden müssen.


    Und die von Linksfuss kommunizierte Statistik ist Fake oder wertlos?


    Bzgl G8/G9 glaube ich nicht, dass ein Tag Nachmittagsunterricht mehr oder weniger, der idR vor 15:00 endet, Einfluss auf die Zahl der aktiven Jugendfußballer hat.


    Wenn du die allgemeine Messbarkeit abstreitest, heißt das ja dann, dass wir auch nicht wissen, ob es ein Anteigen der Drop Out Zahlen gibt.


    Wir reformieren nach deiner Ansicht also, ohne jemals zu wissen, ob die Reformen auch tatsächlich den gewünschten Effekt erzielen werden.

  • Die neuen Formen erfordern einen erheblichen Aufwand, neue Vatertrainer (ohne Schein) entsprechend zu schulen, was eine nicht zu unterschätzende Einstiegshürde darstellt.


    Der Betreuungsaufwand am "Matchday" ist mE aufwendiger, weil bei mehr als einem Team weitere Eltern als Betreuer rekrutiert werden müssen, was einen erheblichen Überzeugungsaufwand erfordert.


    Alle anderen von dir erwähnten Aspekte haben mE nichts mit den neuen Spielformen zu tun


    Ich habe nach 9 Jahren KIFU genau aus diesem Grund aufgehört.

  • Ich habe keine Trainerschein, war abe 9 Jahre im Kinderfußball als Papatrainer tätig. Wenn ich hier die Beiträge lese, ist für viele Funino schon das Allheilmittel. Sämtliche Nachteile werden komplett ignoriert,.


    Was ich vorgeschlagen hatte, war ein Kompromissvorschlag. Ich persönlich verstehe die Argumente pro Veränderungen, würde aber konservativer vorgehen.


    Norweger Modell würde ich generell abschaffen, weil viele Vereine das nicht als ev notwendige Ausnahme, sondern als Regel begreifen

  • Mein Vorschlag war als Kompromiss gemeint, ich persönlich würde noch weniger Änderungen bevorzugen.

    Zu deinen einzelnen Punkten:

    Leitfaden: Es ist nicht hilfreich, dass so viele Alternativen zugelassen werden. Es braucht für jede Altersklasse verbindliche Bestimmungen

    Tore: Da hast du einen Punkt. Ich würde persönlich auch für die F Jugend-Tore bevorzugen

    E-Jugend: Das Optionale erzeugt Chaos und unnötigen Abstimmungsaufwand

    Norwegermodell: Sollte ersatzlos für alle Klassen gestrichen werden, weil die Gegner, die mit voller Kapelle antreten darunter leiden.

    Funino: Spielfeste stelle ich mir als Kompromiss im klassischen 3:3 mit 2 Toren vor. Persönlich würde ich sogar für Bambinis 5:5 in Turnierform bevorzugen. Funino ist ein Trainingstool. Spielfeste sollten wo gewünscht von den Vereinen unabhängig vom Verband organisiert werden.

  • Am meisten an den neuen Spielformen stört mich die Art der Einführung. Wenn man es so gemacht hätte, dass das ab kommender Saison für neue G-Jahrgänge gelten würde und dann nach oben hin von Jahr zu Jahr mitwächst, wäre das Ok.


    Jetzt ist es aber so, dass ich mit meiner E-Jugend (Jungjahrgang) ein Jahr Ligabetrieb im 7vs7 spiele, und nächstes Jahr auf die neuen Spielformen wechseln muss. Ich komme dann Samstags zu einem “Festival” und weiß vorher nicht, wieviele Spieler ich brauche bzw in welchen Teams gespielt werden kann weil das ja abhängig vom Gegner ist. Ist ja dann alles optional. Kommt einer nur mit 6 Kindern und will 5vs5 spielen steh ich blöd da mit 12 Kindern…


    Und glaubt mal nicht, dass die Kinder das toll finden, wenn auf einem Feld 5vs5 gespielt wird und weil zu viele “übrig” sind, dann nebenan 2vs2 gespielt werden soll. Und meinen festen Torwart kann ich dann auch vergessen. Weil, gibt ja dann auch wieder Spiele ohne Torwart bzw. wenn mit Torwart gespielt wird, dann soll auch noch in jedem Spiel rotiert werden.


    Bei uns geht das mittlerweile soweit, dass wir mit anderen Vereinen eine Privatliga planen und keiner offiziell meldet. Und wenn man sich auf Turnieren so umhört, sind wir da bei weitem nicht alleine mit.

  • 1

    und weil zu viele “übrig” sind, dann nebenan 2vs2 gespielt werden soll.

    Na, ich glaube so was beeinflußt man durch die Art der Vermittlung.

    "wollt ihr hier rumsitzen oder nebenan spielen?"

    Klingt anders als

    "ihr müsst da rüber, kann man nix machen."


    Ich kenne keinen E-Jugend Trainer der nicht schimpft. Wobei ich glaube, dass den Kindern so eine Saison durchaus gut tun kann.


    In vielen E1 Teams sieht es so aus:

    Die vier besten spielen immer durch

    Zwei mittlere wechseln sich mit zwei mittleren Einwechslern ab. Dann haste noch 2-3 Spieler wo du denkst: na ja,die müssen auch gleich noch 5-10 min rein.

    Ein Jahr später in der D:

    Es spielen die vier besten und die vier Mittleren. Dann willst du wechseln und schaust sorgenvoll auf die Bank und willst eigentlich keinen von denen bringen.


    Da finde ich den Ansatz dass die Bank zumindest auf nem Nebenplatz spielt schon gut. In der Praxis ist das aber schnell blöd, wenn du mit 12 da bist, der Gegner mit 8...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Die ersten Schritte werden gegangen und das sollten wir positiv sehen. Klar gibt es noch unterschiedliche Ausprägungen je nach Verband, das ist die Schattenseite des Föderalismus.


    Und ja, es wird sicher noch Verbesserungsbedarf geben. Doch bitte ein Schritt nach dem anderen. Seit 2019 werden die neuen Spielformen eingeführt, Köln und Hamburg beispielsweise waren früh dabei.


    Der DFB lässt bewusst viele Freiheiten bei der Ausgestaltung. Für meinen Geschmack zu viele. Hier ein Beispiel aus Hamburg:


    U9 muss ein Feld mit 4 Minitoren aufbauen, kann dabei 3v3 oder 5v5 spielen. In der U10 soll ein Feld 3v3 für die Rotationsspieler aufgebaut werden, damit kein Kind draußen herumsteht. In der U11 ist das Nebenfeld wieder Pflicht, sonst pfeiffen die 1 bis 2 Schiedsrichter nicht an.


    Ein Chaos innerhalb eines Verbandes, weil die Mehrheit der Vereine mit "alten weißen Männern" auf entsprechenden Sitzungen abstimmt. Und diese Personen haben meist keine Ahnung vom Kinder- und Jugendfußball und denken noch immer in Tabellen, Pokalen und Spielsystemen.


    Fragt ihr eure Verbandstrainerinnen und -sportlehrer, so findet ihr eine breite Front für altersgerechte Anpassungen. Doch die politische Mehrheit bilden sie nicht.


    Dabei ist doch schon solange bekannt, dass je jünger die Kinder sind, desto weniger Kinder auf dem Feld soll es geben und desto kleiner sollen die Felder sein. Auch bekannt ist, dass Kinder bis zur U11 noch Egoisten sein können, da macht Taktik wenig Sinn bzw. schränkt die Kinder zu sehr ein.


    Wieso bitte immer wieder über die Anzahl und Größe der Tore diskutieren? Die Tore sind am wenigsten relevant für die altersgerechte Ausgestaltung. Hier macht es doch der Mix. Wieso nicht 2 Felder mit Minitoren und Schusszone und 2 Felder mit höhenreduzierten Jugendtoren?


    Wir richten so in der U8 & U9 aus, spielen dabei in der U8 3+1 & Funino und in der U9 4+1 und 5v5.

  • Klar gibt es noch unterschiedliche Ausprägungen je nach Verband, das ist die Schattenseite des Föderalismus.

    Wenn es nur der Verband wäre ;) - meistens geht es in den Kreisen weiter.


    Die Problematik mit 8 oder 12 Kindern stellt sich bei den Festivals übrigens nicht - weil ich nicht nur einen Gegner habe, sondern viele. Und wenn ich Festivals bis zum Fußball 5 anbiete, kann man das auf bis zu 6 Feldern auch gut spielen. Beim Fußball 3/4 geht es auch gut mit 8-10 Feldern.

    Problematisch wird es ab Fußball 7 - ich nehme hierfür mal das 2. Jahr E-Jugend. Das geht im Festival Modus leider nicht mehr. Hier könnte man auf einen Twin-Modus umstellen (2x 7 gegen 7 oder 1x 7 gegen 7 und 1x mindestens 5 gegen 5) - die 12 - 16 Kinder werden in der D-Jugend beim 9 gegen 9 auf jeden Fall gebraucht. Und >16 Spieler benötige ich auch in der C-Jugend (wenn ich vom heutigen 11 gegen 11 ausgehe).


    Die Vorgehensweise mit den Nebenspielfeldern wird aus meiner Sicht nicht funktionieren. Jedes Feld muss Hauptspielfeld sein.

  • Am meisten an den neuen Spielformen stört mich die Art der Einführung. Wenn man es so gemacht hätte, dass das ab kommender Saison für neue G-Jahrgänge gelten würde und dann nach oben hin von Jahr zu Jahr mitwächst, wäre das Ok.

    Nach 2 Jahren Pilotphase wurde es am 11.3.2022 beschlossen.

    Ab 24/25 gelten die neuen Spielformen.


    Jahr 1 F Junioren und G Junioren 22/23

    Jahr 2 E Junioren jüngerer Jahrgang 23/24

    Jahr 3 E Junioren komplett 24/25


    Oder wo ist/war das Problem?

    Die Untätigkeit in den Kreisen kann man ja auf der nächsten Versammlung ansprechen.




    Zitat

    Bei uns geht das mittlerweile soweit, dass wir mit anderen Vereinen eine Privatliga planen und keiner offiziell meldet. Und wenn man sich auf Turnieren so umhört, sind wir da bei weitem nicht alleine mit.


    Macht man das für die Trainer, oder für die Kinder?

  • Private Ligen hätte ich zuletzt auch gut gefunden.


    Wenn man schon im Vorfeld weiß, dass es für niemand Sinn macht ein Spiel zu spielen, dann kann man es einfach absagen, ohne dass es was kostet. Lieber 90' Training als ein 17:0 in der F- oder E-Jugend.


    Bei Verbandsansetzungen kostet eine Spielabsage ja gleich was, also spielen die Kinder ein unnötiges Spiel und am Ende hatte niemand was davon.


  • Was ist das jetzt für eine Argumentation? Ich habe keinen Einfluss darauf, was wann auf Kreisebene umgesetzt wird. Der DFB hat nur vorgegeben, dass ab 24/25 ALLE die neuen Spielformen umsetzen müssen. Er hätte genauso gut vorgeben können, gestaffelt nach Jahrgang vorzugehen. Das jetzt auf die Kreise abzuschieben, ist ja wohl etwas billig.

  • Zitat

    Bei uns geht das mittlerweile soweit, dass wir mit anderen Vereinen eine Privatliga planen und keiner offiziell meldet. Und wenn man sich auf Turnieren so umhört, sind wir da bei weitem nicht alleine mit.


    Macht man das für die Trainer, oder für die Kinder?

    Für alle. Die Kinder haben keinen Bock drauf, die Eltern haben keinen Bock drauf. Und nicht nur bei uns, sondern bei allen 13 Mannschaften, mit denen ich bei uns im Kreis in den letzten fünf Wochen gesprochen habe. Wenn es immer heißt, man solle auf die Kinder Rücksicht nehmen, dann gilt das auch hier. Ich kann nicht was umsetzen oder fordern, wenn die die es betrifft, keine Lust dazu haben. Unabhängig von meiner persönlichen Meinung.


    Hier wird ganz oft so getan, als seien ausschließlich die Trainer daran Schuld, dass das kaum Akzeptanz findet. Schließlich würden alle Kinder das toll finden und wenn nicht, dann liegt es eben am Trainer, der es nicht vermitteln kann oder will. Da macht man es sich recht einfach.


    Bin ja gespannt, ob man den Kreispokal dann auch abschafft. Oder würfelt man den dann bei einem Festival aus…


  • Nach 2 Jahren Pilotphase wurde die Reform 2022 beschlossen.

    Für Kreise in der Pilotphase macht es keinen Sinn zurück zu gehen, einige Kreise sind schneller, andere sind langsamer und andere Kreise machen einfach mal nichts.

    2 Jahre sind und waren genug Zeit damit all ab 2024/2025 umstellen KÖNNEN.

    Pro Jahr finden mehrere Versammlungen für Jugendleiter statt, dort wird die Umsetzung im Kreis besprochen/beschlossen.

    Da sitzen die Adressaten, wenn man Kritik an der Umsetzung im Kreis hat.

    Billig ist es für Nichtstun des Kreises den DFB verantwortlich machen zu wollen.

    Der Kreis hatte genug Zeit die Reform umzusetzen damit ab 24/25 alle passend starten können.

  • Macht man das für die Trainer, oder für die Kinder?

    Für alle. Die Kinder haben keinen Bock drauf, die Eltern haben keinen Bock drauf. Und nicht nur bei uns, sondern bei allen 13 Mannschaften, mit denen ich bei uns im Kreis in den letzten fünf Wochen gesprochen habe. Wenn es immer heißt, man solle auf die Kinder Rücksicht nehmen, dann gilt das auch hier. Ich kann nicht was umsetzen oder fordern, wenn die die es betrifft, keine Lust dazu haben. Unabhängig von meiner persönlichen Meinung.

    Dann müssen die Kinder in der Pilotphase wohl ganz andere gewesen Kinder sein. Von den anderen Kreisen mal abgesehen.


    Zitat

    Hier wird ganz oft so getan, als seien ausschließlich die Trainer daran Schuld, dass das kaum Akzeptanz findet. Schließlich würden alle Kinder das toll finden und wenn nicht, dann liegt es eben am Trainer, der es nicht vermitteln kann oder will. Da macht man es sich recht einfach.

    Ja.

    Anscheinend gibt und gab es Kinder in der Pilotphase. Teilnehmer waren wohl Trainer die mitmachen wollen.


    Es trifft nun die Reform auf Trainer die das nicht wollen und ganz zufällig sind auch alle Kinder die von diesen Trainern trainiert werden dagegen. Ah ja.

    Zitat


    Bin ja gespannt, ob man den Kreispokal dann auch abschafft. Oder würfelt man den dann bei einem Festival aus…

    Kurze Umfrage.

    In welchen Kreisen gibt es bei E, F, oder G Junioren Kreispokale?

    Wir haben in der E ein Kreisturnier, was aber für die Sichtung da ist.

  • Norwegermodell: Sollte ersatzlos für alle Klassen gestrichen werden, weil die Gegner, die mit voller Kapelle antreten darunter leiden.

    Ich gebe dir mal ein Beispiel: C-Jugend mit 28 Spielern - 1x Langzeitverletzt - ca. 4-5 Spieler am Wochenende nicht einsatzfähig (krank, verreist usw.) -> 28-6=22 Spieler

    Melde ich eine Mannschaft, können am Wochenende 11+5=16 Spieler spielen -> 6 Spieler können nicht spielen

    Melde ich 2 Mannschaften können am Wochenende alle spielen. Wenn ich allerdings bei der C1 min. einen Auswechselspieler mitnehmen will, habe ich nur noch 10 für die C2.

    => mit dem Norweger-Modell können mehr Spieler spielen und bleiben dem Fußball erhalten


    Langzeitwirkung: unsere B-Jugend spielte am Wochenende mit 14 Spielern - 5 davon spielten die letzten 2 Jahre im Norweger-Modell. Wären die gewechselt oder hätten aufgehört, hätten nun 9 weitere Spieler keine Möglichkeit zu spielen.


    Das Beispiel kommt aus meinem Verein. Bei den Vereinen im Umkreis sieht es ähnlich aus.


    Wir haben bei uns Meldeliga, d.h. die 2. Mannschaften im Flex (Norweger-Modell) spielen meistens Gruppe und unter sich, während die 1. Mannschaften Kreisklasse oder Kreisliga spielen. D.h. die Gegner haben meistens auch keine "volle Kapelle". Mannschaften mit "voller Kapelle" hätten allerdings auch kaum noch Gegner, wenn alle Flex. Mannschaften nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen.


    Ich bin auch nicht 100%ig zufrieden mit dem Norweger-Modell, aber was wäre die Alternative? Aus meiner Sicht noch mehr Drop out und Mannschaftssterben.


    Oder kennst du eine bessere Lösung?

  • Nein, ist es nicht. Niemand sagt dass FUNino den "normalen" fussball ablösen soll. Nicht der Verband, nicht die Trainer, nicht das Forum und niemand beim Trainerschein. Apropo, bei letzterem bekommt man das alles mal gezeigt, spielt es selbst und dann fallen auch die Groschen. Ich fand FUNino absolut suspekt am Anfang. Selber gespielt, etwas erklärt bekommen und mich dann mal im Training getraut...und ich habs für gut befunden! KEIN Allheilmittel aber eine tolle Spielform.


    Das mit der Vorgehen und dem Kompromissvorschlag....das ist jetzt auch alles wieder Sache der Verbände. Wir spielen 3vs3 FUNino und 4+1 auf abgehängte Jugendtore. Wo fehlt da der Kompromissvorschlag?


    Zum Norweger Modell äußere ich mich nicht, dazu hab ich keine Meinung.

  • Grundsätzlich hast Du mit Deiner Kritik an der Art der Einführung gar nicht unrecht.

    Der Fehler liegt aber woanders.

    Es wurde viel zu spät begonnen das Thema verpflichtend zu machen, und deswegen hat man jetzt die Not alles auf einmal zu machen.

    Die Pilotphase und Freiwilligkeit ist leider an renitenten Kreisen, Vereinsfunktionären, Trainern und Eltern gescheitert, weil sich viel zu wenige an der Sache Interessierte und Aufgeschlossene damit beschäftigt haben.

    Klar man hätte schon vor 10 Jahren beginnen können in der G-Jugend verpflichtend Funino oder ähnliches zu spielen und dann mit dem Jahrgangswechsel der damaligen Kinder alle 2 Jahre die nächst höhere Klasse nachziehen.

    Dann würden wir heute in der U15 vielleicht 9gg9 Spielen und niemand hätte etwas mitbekommen.

    Wenn wir heute aber so anfangen, dann brauchen wir nach der Vorgehensweise ja nochmal zehn Jahre und die Zeit haben wir einfach nicht.


    Während in Deutschland derzeit diskutiert wird, ob die Umsetzung von über 40 Jahre alter Erkenntnisse, die wiederholt wissenschaftlich belegt wurden, sinnvoll ist für die kindgerechte fußballerische Ausbildung, gehen andere Länder schon die nächsten Schritte und versuchen weiter zu optimieren.


    Zum Beispiel Belgien mit seiner Bambini Spielform 1+1 auf 3m x 1.5m Tore.


    ✂️ Belgian 1+1v1+1 - YouTube

    Zitat aus dem Vortrag: "The Journey startet in 2000"

    Damals haben wir die NLZ eingeführt und damit zwar einen Quantensprung in der Ausbildung gegenüber vorher erreicht.

    Belgien aber hat parallel angefangen, und vermutlich das nachhaltigere Modell entwickelt.

    Zum Vergleich: In Deutschland wurde zur Saison 2010/11 empfohlen in der D-Jugend das 11gg11 durch das 9gg9 zu ersetzten und die meisten Kreisverbände sind dem dann auch gefolgt. Auch das war ein guter Schritt. Aber zu dem Zeitpunkt, war in Belgien das was wir heute versuchen einzuführen und was immer noch auf Widerstand trifft bereits vollständig umgesetzt.


    ruffy85 : Vielen Dank für den Link zum Vortrag. Absolut eindrucksvoll, sowohl inhaltlich als auch in der Emotionalität der Präsentation. Wer es danach noch nicht kapiert hat, dem ist nicht zu helfen.

    Wäre vielleicht mal noch ein guter Tipp für Hannes Wolf in Sachen Argumentation. Der belgische Kollege erklärt neben den individuellen Skills zusätzlich noch, wie sich über die Spielformen das Team und die Spieler sukzessive hin zum 11 gegen 11 entwickeln.

    Damit wären eigentlich auch die letzten Kritiker noch zu überzeugen, wenn sie interessiert an der Sache sind, und nicht einfach dagegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Coach1976 () aus folgendem Grund: Rechtschreibung, Zeichensetzung

  • Aber wie soll ich als Kindertrainer meine Geltungsdrang befriedigen wenn mir der einzelne Spieler wichtiger ist als das Team?


    Womit soll ich mich sonst brüsten Sonntags?!?!?! 8|

  • Hier mal das Votingergebnis des Amateurfußball-Kongress 2023 zu dem Thema Spielbetrieb.


    Artikel: Amateurfussball-Kongress beschliesst Handlungsempfehlungen

    Votingergebnis: Spielbetrieb [pdf]

    Votingergebnis: Frauen- und Mädchenfußball [pdf]

    Votingergebnis: Vereine und Schiedsrichter*innen


    Artikel: Westfälische Delegierte wollen beim AFK die Zukunft mitgestalten



    Ich finde es interessant, dass dort (also beim Amateurfußballkongress) viele Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung wie im Kinderfußball gehen. Immer mehr Flexibilisierung. Ich möchte es hier gar nicht bewerten, da ich im Seniorenfußball aktuell auch einfach nicht ausreichend Überblick habe. Dieses ist bestimmt auch der falsche Thread, um den Seniorenbereich inhaltlich zu diskutieren. Wer mag, kann die Links aber sehr gerne aufgreifen und einen neuen Thread machen oder in einem anderen Thread die Inhalte weiterführen.


    Viel Kritik geht ja hier in den letzten Posts genau in diese Richtung: Zu unkonkret, zu vielfältig, ggf. auch zu flexibel (Stichwort Norweger-Modell), kein richtiger Fußball, Ligensystem sollte gesetzt sein usw.. Umso erstaunter bin ich, dass solche Themen auch im Seniorenbereich genannt und diskutiert werden.


    Zu den Ergebnissen: Im Artikel steht etwas von 276 Delegierten insgesamt. Ob die auch jeweils immer an der Abstimmung teilgenommen haben, ist mir nicht ganz klar.


  • Facebook Seite des NLZ Stuttgarter Kickers - zum Thema Flexibilisierung:

    - U12 spielt 6+1 und 8+1 gegen einen Gegner

    - U13 spielt in Drittel

    - U8 spielt 5x 15 min.