Beiträge von coulibaly

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    guenter


    Aber macht die Fair Play Liga wirklich aus solchen Trainern welche, die sich richtig verhalten? Obwohl ich normalerweise Optimist bin, kann ich mir das irgendwie nicht vorstellen. Und ob das Kind Glück oder Pech mit einem Trainer hat (was für micht das Wichtigste ist: Ist er ein freundlicher Mensch, dem ich mein Kind anvertauen will, einer der eine angenehme, druckfreie Atmosphäre beim Training und Spiel schafft), hat doch sicher nichts damit zu tun, nach welchen Regeln im Kreis gespielt wird?


    soccerbook


    Ich kann das alles verstehen, und bin auch absolut nicht gegen eine Fair Play Liga. Der Hauptgrund meines Beitrags war, darzulegen, weshalb auch Trainer eventuell Vorbehalte haben, die eigentlich in jeder Hinsicht dem entsprechen, wie man sich einen Kindertrainer vorstellt (okay: zumindest nach meiner laienhaften Meinung). Und nicht nur die, die alles neue per sse ablhenen, weil sie schon seit 40 Jahren wissen, wie man es richtig macht und daran nichts ändern wollen. Ich kann ihn verstehen: Eine Schiri ist nun mal per se neutral, und da (auch wegen möglicher Konsequenzen) ist die Hemmschwelle auch bei Idioten sicher deutlich höher, als wenn es gegen den Trainer der gegnerischen Mannschaft geht. Und solche Leute sehen eben auch achtjährige Kinder als Gegner, da wird auch eine Fair Play Liga nichts dran ändern.

    Hallo,


    ich will auch mal als Vater etwas dazu schreiben: Ich finde. man macht es sich zu einfach, wenn man jeden, der Vorbehalte gegen die Fair Play Liga hat, als Ignoranten o.ä. bezeichnet.


    Kurz zu meinem Hintergrund: Ich bin Vater eines 8-jährigen Jungen, der seit zweieinhalb Jahren im Verein Fußball spielt. Auf dieses Forum bin ich damals gestoßen, als ich gegoogelt habe, ob es eigentlich normal ist, daß sechsjährige Kinder mit einem Futsal in der Halle spielen (fand ich damals merkwürdig, ziemlich schnell wurde mir aber klar, daß es absolut sinnvoll ist). Das Forum hier hat mit sehr geholfen, den heutigen Ansatz im Kinderfußball zu verstehen, denn der unterscheidet sich (Gott sei Dank) doch sehr von dem, was ich früher als Kind (z.B. im Training) gemacht habe. Mein Sohn spielt in einem Kreis ohne Fair Play Liga und seit der F-Jugend auch mit Tabelle. Er hat einen Trainer, der dem, was viele hier als ideal bezeichnen würden, ziemlich nahe kommt. Der Spielbetrieb ist im Großen und Ganzen viel entspannter, als ich das vorher befürchtet hatte: Es gibt zwar den einen oder anderen brüllenden und unangenehmen Trainer, aber das ist eher die Aushamme. Und da die meisten Vereine (auch unserer) eine Fanzone haben, die weit genug weg vom Spielfeldrand ist, habe ich auch bzgl. Eltern wenig bis nichts Negatives zu berichten. Was ich festgestellt habe: Die Kinder interessieren sich nicht für Tabellen, sie wissen teilweise nicht mal, ob das Spiel jetzt ein "Punkt"spiel oder ein Freundschaftsspiel war. Es gibt aber eine Ausnahme: Bei Freundschaftsturnieren (wo es ja "offiziell um nichts geht") wollen sie dann plötzlich doch wiissen, ob sie z.B. das letzte Spiel gewinnen müssen, um zweiter zu werden o.ä.. Und die unangenehmsten Erfahrungen mit Trainern, die z.B. ihre Mannschaft extrem anheizen und zu unfairer Spielweise auffordern ("haut mal richtig dazwischen und lasst die nicht spielen") oder cholerischen Eltern hatte ich auch auf solchen Turnieren (vielleicht weil das den halben Tag dauert und nicht nur 40 Minuten?). Was ich damit sagen will: Auch wenn es mit völlig egal ist, ob es eine "Ligabetrieb" mit Tabellen gibt oder nicht, muß ich konstatieren, daß zumindest im Verein meines Sohnes der hier viel beschriebene Druck durch Tabellen nicht existiert und die Kinder aus meiner Sicht keinen Schaden dadurch haben. Die Probleme gab es in anderen Situationen (s.o.)


    Das war jetzt alles mehr oder weniger off topic. Zum Thema Fair Play Liga hatte ich mal mit dem Trainer meines Sohnes gesprochen, der, wie gesagt, ein sehr guter Trainer ist, und sich auch beim Spiel sehr angenehm verhält. Eher ein introvertierter Typ. Sein Argument gegen eine Fairplay Liga ist: Es funktioniert doch sehr gut (z.B. mit den richtigen Schiris, die bei uns eingesetzt werden), und er glaubt, daß mit einem Schiri Konfliktsituationen einfacher zu lösen sind, als wenn er das zusammen mit dem Choleriker X vom Verein Y entscheiden müßte. Ich kann das in gewisser Weise nachvollziehen, und das Argument, daß er sich da aus der Veantwortung stehlen würde und deshalb im Kinderfußball nichts zu suchen hat, geht mit irgendwie zu weit.