Grösster Entwicklungssprung, wann?

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  • Wie gesagt, ich spreche mit meinen Zahlen von durchgehend gutem bis sehr gutem Training.


    Das ist leider in den wenigsten Fällen der Fall.

    Aber wenn es mal der Fall ist, dann bringst du diese Quote wirklich durch.


    Wer sich entwickeln will, muss genau schauen wie er trainiert wird.

    Schon 1-2 Jahre durchschnittliches Training können deine Entwicklung extrem hemmen.

  • 6. Liga bei 9 Stufen ist doch zu schaffen

    Bundesliga, 2. Liga, 3. Liga, Regionalliga

    5. Stufe: Oberliga

    6. Stufe: Landesliga

    Bezirksliga, Kreisliga, Kreisklasse, A-Klasse, B-Klasse

    -> bei uns gibt es 11 Stufen.

    Aber wenn es mal der Fall ist, dann bringst du diese Quote wirklich durch.

    Hast du mir da mal ein Beispiel?

  • Meine Erfahrung sagt, wenn du 10 Kids hast, dann kannst du im Schnitt 7-8 Kids mit gutem Training und wenn sie gesund bleiben und motiviert bleiben zu richtig guten Fußballern ausbilden, welche als Erwachsene mindestens 5. oder 6.Liga spielen können und somit mit Fußball auch schon ihr Studium finanzieren können ;-).

    Die Aussage ist (außerhalb von Bundesliga-NLZ, und selbst da werden Unterhaching oder Ingolstadt keine vergleichbaren Quoten haben) wirklich abenteuerlich. Also vielleicht müssen wir uns darauf einigen, wie alt und wie talentiert die Spieler sind, aber prinzipiell wirst Du auch mit dem allerbesten Training aus einer Kreisliga U15 keine 8 Spieler in die Verbandsliga bringen. Wir haben von der U15 bis zur U19 in jeder Altersstufe die zweithöchste mögliche Spielklassen (unter Bundesliga) und bringen jedes Jahr vielleicht 1-2 Spieler in die erste Mannschaft Verbandsliga. Aber vielleicht ist unser Training auch so schlecht.

    Wie gesagt, ich spreche mit meinen Zahlen von durchgehend gutem bis sehr gutem Training.


    Das ist leider in den wenigsten Fällen der Fall.

    Aber wenn es mal der Fall ist, dann bringst du diese Quote wirklich durch.

    Übrigens auch sehr trainerzentrierte Sichtweise. Am Ende sind es ja immernoch die Spieler, die auf dem Platz stehen und die Anweisungen des Trainers umsetzen müssen. Und diese Variabilität einfach durch "gutes Training" auszugleichen (was ja auch erstmal zu definieren wäre) ist doch ziemlich unwahrscheinlich mMn.

  • Mit 2 x Training und ab und zu am Wochenende nach Plan spielen und wenig Interesse an Fussball ist die Lernkurve sehr begrenzt.
    Am besten entwickeln sich die Jungs die tgl. 3-4 Std ohne Anleitung mit Kumpels kicken oder noch eine andere Sportart machen. Wenn dann auch noch ein wenig Talent und Wille hinzukommt, dann kann das richtig solider Kicker werden. Dann klopft man sich als Trainer auf die Schulter.

  • Fantomas

    Ich bin absolut deiner Meinung. mit dem täglichen Kicken. Nur so kommen die Jungs zu ihrer Ausbildungszeit und hier dürfen sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Über Talent (ich würde eher Lernfähigkeit gepaart mit koordinativen Fähigkeiten sagen), lässt sich trefflich streiten. Der Wille hat schon sehr viel mehr Bedeutung als die meisten Kinder- und Jugendtrainer glauben.


    Unser Job als Kinder- u. Jugentrainer ist es, den Spielern die Techniken beizubringen, und sie in den koordinativen Fähigkeit zu schulen. Das Wichtigste ist für mich, dass es uns gelingt, bei ihnen die lebenslange Lust am Fußball zu entfachen.

    Nur wenn sie Spaß am Fußball haben, werden sie auch jeden Tag üben bzw. mit den Anderen auf dem Bolzplatz zocken.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Ich bin bei den Kollegen, die vor allem die intrinsische Motivation in den Vordergrund stellen. Ein Junge, in dem das Feuer brennt, wird meiner Meinung nach immer ein guter Kicker werden. Das Training mit den Kumpels auf dem Bolzplatz nimmt bei diesen Jungs einen mindestens dreimal so großen Raum ein, als Du ihm geben kannst. Selbst wenn Du dreimal die Woche trainierst. Wir können Samen setzen und einen Rahmen geben in dem die Jungs sich ausprobieren können. Aber Instinkt und Technik kannst Du nicht ausreichend in 3 bis 5 Stunden die Woche schulen, damit es für den höchsten Level reicht.

  • Ich bin bei den Kollegen, die vor allem die intrinsische Motivation in den Vordergrund stellen. Ein Junge, in dem das Feuer brennt, wird meiner Meinung nach immer ein guter Kicker werden. Das Training mit den Kumpels auf dem Bolzplatz nimmt bei diesen Jungs einen mindestens dreimal so großen Raum ein, als Du ihm geben kannst. Selbst wenn Du dreimal die Woche trainierst. Wir können Samen setzen und einen Rahmen geben in dem die Jungs sich ausprobieren können. Aber Instinkt und Technik kannst Du nicht ausreichend in 3 bis 5 Stunden die Woche schulen, damit es für den höchsten Level reicht.

    Ganz genau. Und ich bin da auch bei Dirk Coerverfan und daher störe ich mich an Trainern die sich einfach deutlich zu wichtig nehmen. Dabei rede ich von genau dieser Altersgruppe bei der es darum geht das Feuer für diesen Sport zu entfachen. Also irgendwo Bambini bis E-Jugend. Trainer die hier eher durch ihr „PlayStation-Verhalten“ bzw. Training aus dem Erwachsenenbereich glänzen werden sich meist seltener durch eine sonderlich geringe Drop-out Quote auszeichnen. Sie mögen anfangs ganz tolle „Erfolge“ feiern, da sie auf die falschen Dinge Wert legen, aber langfristig dürfte sich das in Grenzen halten. Zumindest habe ich das in meinem begrenzten Kosmos bislang so wahrgenommen.

  • Ich bin bei den Kollegen, die vor allem die intrinsische Motivation in den Vordergrund stellen. Ein Junge, in dem das Feuer brennt, wird meiner Meinung nach immer ein guter Kicker werden. Das Training mit den Kumpels auf dem Bolzplatz nimmt bei diesen Jungs einen mindestens dreimal so großen Raum ein, als Du ihm geben kannst. Selbst wenn Du dreimal die Woche trainierst. Wir können Samen setzen und einen Rahmen geben in dem die Jungs sich ausprobieren können. Aber Instinkt und Technik kannst Du nicht ausreichend in 3 bis 5 Stunden die Woche schulen, damit es für den höchsten Level reicht.

    Ganz genau. Und ich bin da auch bei Dirk Coerverfan und daher störe ich mich an Trainern die sich einfach deutlich zu wichtig nehmen. Dabei rede ich von genau dieser Altersgruppe bei der es darum geht das Feuer für diesen Sport zu entfachen. Also irgendwo Bambini bis E-Jugend. Trainer die hier eher durch ihr „PlayStation-Verhalten“ bzw. Training aus dem Erwachsenenbereich glänzen werden sich meist seltener durch eine sonderlich geringe Drop-out Quote auszeichnen. Sie mögen anfangs ganz tolle „Erfolge“ feiern, da sie auf die falschen Dinge Wert legen, aber langfristig dürfte sich das in Grenzen halten. Zumindest habe ich das in meinem begrenzten Kosmos bislang so wahrgenommen.

    Stimme dir soweit zu. Aber diese Trainer bewegen sich aber auch in den unteren Spielklassen und feiern die Erfolge wie sie kommen oder auch nicht und bei ihnen bleiben auch die Kids/Eltern die genauso ticken wie der Trainer. Alles gut soweit. Die Erfolge des Vereins sind dann entsprechend nur bis E bis max. D Jugend. Dann ist der Ofen aus. Weil der Verein auch so tickt wie die Trainer.

  • Dann ist der Ofen aus. Weil der Verein auch so tickt wie die Trainer.

    ja, solche Vereine - wer kennt sie nicht.

    Das "lustige" ist, dass das jedes Jahr neu passiert und keiner die Probleme mal zu analysieren scheint um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Diese Vereine scheinen das als Naturgesetz zu akzeptieren.


    Und ja, natürlich hört auch eine nicht geringe Anzahl der Spieler auf, weil Fußball doch nicht das richtige für sie ist, weil sich der aktionsradius der Kinder erhöht, weil andere Dinge wie Mädchen o.ä. interessanter werden. Nicht jeder bleibt dabei - egal wie gut das Training war - nur weil sie als Bambini vom Papa angemeldet wurden. Wäre es anders, gäbe es ja nur schwimmen, turnen und Fußball. ;)



    Und so werden aus drei Staffeln in der C-Jugend Kreisklasse noch zwei in der B und eine in der A...


    Dennoch könnten sich die Vereine ja anders positionieren und selber profitieren, wenn sich FC Nachbarverein zerlegt. Denn es wird immer Spieler geben, die trotzdem weiter machen wollen

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich bin bei den Kollegen, die vor allem die intrinsische Motivation in den Vordergrund stellen. Ein Junge, in dem das Feuer brennt, wird meiner Meinung nach immer ein guter Kicker werden. Das Training mit den Kumpels auf dem Bolzplatz nimmt bei diesen Jungs einen mindestens dreimal so großen Raum ein, als Du ihm geben kannst. Selbst wenn Du dreimal die Woche trainierst. Wir können Samen setzen und einen Rahmen geben in dem die Jungs sich ausprobieren können. Aber Instinkt und Technik kannst Du nicht ausreichend in 3 bis 5 Stunden die Woche schulen, damit es für den höchsten Level reicht.

    Ganz genau. Und ich bin da auch bei Dirk Coerverfan und daher störe ich mich an Trainern die sich einfach deutlich zu wichtig nehmen. Dabei rede ich von genau dieser Altersgruppe bei der es darum geht das Feuer für diesen Sport zu entfachen. Also irgendwo Bambini bis E-Jugend. Trainer die hier eher durch ihr „PlayStation-Verhalten“ bzw. Training aus dem Erwachsenenbereich glänzen werden sich meist seltener durch eine sonderlich geringe Drop-out Quote auszeichnen. Sie mögen anfangs ganz tolle „Erfolge“ feiern, da sie auf die falschen Dinge Wert legen, aber langfristig dürfte sich das in Grenzen halten. Zumindest habe ich das in meinem begrenzten Kosmos bislang so wahrgenommen.

    Fachidiot

    Vielen Dank für deinen Post. Genau dieser Ansatz sollte für jeden Kinder-, und Jugendtrainer gelten.

    Hier geht es um die Haltung des Trainers.

    Die Fragen dazu müssen lauten:

    Wer steht im Mittelpunkt des Kinder u. Jugendfußballs?

    Um wen geht es beim Kinder- u. Jugendfußball?

    Um was geht es beim Kinder- u. Jugendfußball?

    Warum bin ich Kinder u. Jugendtrainer?

    Welches sind die 3 bis 5 wichtigsten Aufgaben die ich als Kinder- u. Jugendfußballtrainer zu erfüllen habe?

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Genau das ist leider häufig das Problem. Dieses hinterfragen. Meist sind es doch Väter die im Bereich Bambini bis D-Jugend als Trainer in den Vereinen aktiv sind. Das gilt bei mir der Region auch für diejenigen die ab der C-Jugend dann in Leistungsbereich unterwegs sind (Landes-/Verbandsstaffel).


    Die Väter wollen halt für ihre Jungs den grösstmöglichen Erfolg….komme was wolle.


    Leider läuft es aber, insbesondere bei den Dorfvereinen, doch eher so: Man ist froh überhaupt jemanden zu haben, der sich ehrenamtlich engagiert! Und genau dann nimmt dieses Problem zu. Weil man es sich nicht erlauben kann, auf die paar freiwilligen zu verzichten.

  • Mein eigener Sohn hat den größten Sprung erst ab 12 gemacht.

    Ein Entwicklungssprung ist hier aber der direkte Vergleich zu seinen Mitspielern. Von einem ordentlichen Mitspieler ist er zum Leistungsträger des Teams geworden. Alles absoluter Breitensport ;)


    Er selbst kickt aber sehr viel auch alleine. Z.B. auf unserem Hof hunderte mal Bälle gegen Wände spielen/passen/schießen. Dadurch hat er unzählige Ballkontakte in verschiedenen Variationen, die andere Spieler in der Mannschaft nicht haben. Und irgendwann zahlt sich das aus.

  • Constantin

    Hier mal einer der faszinierendsten Podcast über das Innenleben an NLZ:

    #273 Die Nachwuchslüge - Wie deutsche Profifussballclubs ihre Talente vernichten - mit Dr. Philipp Kaß ~ Technik vor Taktik Podcast
    In dieser Episode spreche ich mit Dr. Philipp Kaß über sein eBook „Die Nachwuchslüge – Wie die deutschen Profifussballclubs ihre Talente vernichten“.…
    www.podcast.de

    Dort nimmt Dr. Kaß, der eine 4 jährigen Professur in der Sportwissenhaft inne hatte, diesen Begriff "goldenes Lernalter" ab 38:10 in den Mund.


    Es lohnt sich wirklich, den ganzen Podcast zu hören. Mich hat er so angefixt, dass ich mir das Buch gekauft hat.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Constantin


    Dort nimmt Dr. Kaß, der eine 4 jährigen Professur in der Sportwissenhaft inne hatte, diesen Begriff "goldenes Lernalter" ab 38:10 in den Mund.

    ja, aber doch im Kontext dass man es nicht messen kann. In sofern bleibt das GL doch eine Vermutung

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich habe mir das angehört und habe den Eindruck, dass er fast das gleiche Argument vorträgt wie ich...

  • hallo,


    Danke für die vielen Antworten.


    Habe heute mal wieder bei meinem kleinen 7 jährigen Sohn zugeschaut. Er haut den Ball beim "Kick" meistens weg, hauptsache bei einem anderen, obwohl er es nicht schlecht macht wenn er mal ins Dribbling geht was selten vorkommt. Auf meine Frage wieso er nicht selber versucht seine Gegner auszutricksen kommt nur die Antwort "weiss ich nicht"


    Wir streben einen Vereinswechsel an in unseren Verein wo wir wohnen da dort seine Kumpels kicken mit denen er täglich draussen ist. Könnte das schon helfen bzw. Die Schüchternheit nehmen?

  • Genau so sehe ich das auch. Wir haben seit einem Jahr neben dem Sportplatz ein Soccerfeld. Dort treffen sich jeden Tag bis zu 20 Kinder um zu kicken. Das geht von 6 Jahre bis 12 Jahre. Da lernen die Kinder ungemein viel, auch auf der Sozialen Ebene.

    In der Sommerpause geben wir den Kindern immer zwei Sachen mit auf den Weg.

    1.) Spielt so oft es geht Fußball, frei nach Kaiser Franz "Gehts raus und spielt Fußball!"

    2.) Schuhe binden lernen! ;)

  • Das Thema spricht mir aus der Seele – und viele hier haben es schon gut zusammengefasst:


    Ein strukturierter Vereinswechsel kann helfen – gerade wenn dein Sohn dann mit seinen Kumpels aus der Nachbarschaft in einem Team spielt. Das reduziert nicht nur die Schüchternheit, sondern stärkt auch die Lust am Spiel. Und genau das ist in dem Alter entscheidend: Freude, Mut und ein Umfeld, in dem er sich wohlfühlt.


    Ich beobachte bei meinen Jungs immer wieder: Die größten Entwicklungssprünge passieren nicht nach dem „perfekten“ Training – sondern dann, wenn ein Kind plötzlich Bock hat, mit dem Ball selbst was auszuprobieren. Auf dem Bolzplatz, im Garten, mit Freunden.


    Und wenn es dann im Verein auch noch Trainer gibt, die diesen Freiraum zulassen – sprich: weniger „Anweisung von außen“, mehr spielerische Eigenverantwortung – dann wächst das Selbstvertrauen automatisch.


    Was ich Eltern gerne mitgebe: Dribbeln ist kein „Muss“, sondern entwickelt sich mit wachsendem Zutrauen. Solange dein Sohn den Ball kontrolliert und schon gute Entscheidungen trifft (auch wenn sie manchmal „wegkloppen“ heißen), ist das völlig okay. Das Spielerische kommt oft plötzlich – wie ein Knoten, der platzt.


    Und wer weiß: Vielleicht wird er in der neuen Umgebung plötzlich der, der andere ausdribbelt ;)

  • Ich trainiere meinen ältesten Sohn und seine Truppe nun seit ca 6 Jahren. Wir haben im ersten Jahr G Jugend den Kids schon einige Finten beigebracht und diese in fast jedem Training in 1vs1, 2vs1 und 2vs2 Spielformen geübt. Auch enge Ballführung mit beiden Füßen wurde regelmäßig an Hütchen in vereinfachter Form und später in Wettkampfspielen geübt.

    Mittlerweile sind die Buben und Mädels richtig geil darauf zu dribbeln und erfinden auch mal neue Tricks.


    Zusätzlich hab ich immer, wenn die Jungs mich gefragt haben, ob wir im Garten zocken "ja" gesagt. Dadurch haben sich viele Techniken auch enorm verbessert.