Alles anzeigenSchlimmer?
Ich würde es eher andersrum behaupten, was ich teilweise im Pokal beobachten kann ist krass Amateur gegen Profiverein.
Spiel war recht schnell auf unserer Seite nach 10 Minuten 5:0, wir haben angefangen zu experimentieren während der Gegnerische Trainer nur seine Spieler anschrie, ob die letzten 18 Wochen für den Arsch sind?
Gewisser Leistungsdruck ist sogar förderlich.
Förderkader sind an sich eine gute Idee aber U15 ist zu spät,wenn man so überlegt die Top Talente gehen von U17 in den Profiberreich.
Oft spielt der U16/17 Jahrgang auch bereits U19 sprich es fehlen die goldenen Jahre.
Du bezeichnest die Vater Trainer als besser als Lizenz Trainer?
Super allgemeine Aussage die auf einem Beispiel ohne Kontext beruht.
Zum einen - als ich selbst in NLZs tätig war habe ich selten bis nie gegen Amateurvereine gespielt - bzw. nicht leistungsorientierte Ausbildungsvereine in den höchsten Spielklassen. Wenn das vorkam, war es eigentlich nur und ausschließlich auf Turnieren (meist im Sommer) nach der Saison - ohne sportlichen Anreiz bzw. eher um zu überbrücken und Spielzeit zu verteilen.
Wenn ich gegnerische Trainer bewerten würde, kann ich dir sagen das maximal 10% mir ein positives Wort abringen würden - daher schweige ich meist eher zur Arbeit anderer Trainer - diese ist für mich auch irrelevant in der Bewertung.
Die Aussage das Förderkader bis einschließlich U13/U14 nicht sinnvoll sind kann ich absolut nicht nachvollziehen - für mich sind auch Top Talente (und ich rede hier nicht von Top Talenten eines einzelnen Vereins, sondern von nationalen oder mal mindestens regionalen Top Talenten bei denen so ein Sprung sinnvoll ist - es gibt kaum bis keine Spieler, bzw. so einen verschwindend geringen Teil auf den dies zutrifft, dass ein Forum wo du überwiegend auf Amateurtrainer im Breitensport triffst, der falsche Ort ist das zu thematisieren und die "gesamte" Ausrichtung darauf zu projizieren.
Ich kann deine Erfahrung und deinen Werdegang nicht beurteilen, ich weiß auch nicht was wann und wen du trainiert hast - gleichzeitig kann und will ich deine Arbeit nicht beurteilen, aber für mich hört sich vieles nach sehr "oberflächlichen" Aussagen an - versteh mich bitte nicht falsch - kein Vorwurf, keine persönliche Kritik - ich habe in den bald 20 Jahren Fußball (von denen ich 10 Jahre hauptamtlich im Leistungssport gearbeitet habe) andere Erfahrungen gesammelt als du und mein "Handwerk" in den untersten Ligen mit den dort üblichen Problemen gelernt und mich relativ schnell "relativ" hoch gearbeitet und das Glück sehr gute Mentoren/Trainerkollegen um mich herum zu haben die mich enorm gefördert haben. Gerade in den ersten Jahren waren hier noch keine Profitrainer oder Coaches mit A-Lizenz/Fußballlehrer involviert.
Meine Erfahrung sowohl als Trainer im NLZ, als auch als Trainer im Amateurbereich ist, das sehr oft - überaus gute Trainer im Breitensport unterwegs sind. Das sind die die als Papatrainer angefangen haben und dabei geblieben sind - und mit Herz und Leidenschaft dabei sind - die bringen pädagogisches Feingefühl mit und bereiten den Jungs spaß´. Meine Erfahrung mit nahezu allen NLZs in und um Oberbayern herum - gerade in den Jahrgängen bis U15 ist dass hier oft Sportstudenten Anfang 20 am Werk sind - die sich für den kommenden Klopp/Guardiola usw. halten, arrogant und hochnäsig auftreten, kaum bis kein Gespür für Kinder und ihre Bedürfnisse haben und wenig Ahnung von Fußballlehre und Psychologie.
Ich selbst habe den ganzen Lizenzwahn beim BFV und beim DFB durchgespielt bis zum Ende - ich habe das aber schon vor 15 Jahren lediglich für den Zuschuss für die Vereine, als Möglichkeit zum Netzwerken und die "Grundlage" für entsprechende Jobs als Trainer gemacht.
Ich habe jede Lizenz ohne Verkürzung durchgezogen, das sind jeweils 3 Wochen für C-Breitensport, C-Leistungssport, Elite-Jugend Lizenz und A-Lizenz - also genau 3 Monate Ausbildung - dann bin ich für die Fußballwelt höchst qualifiziert und kann mir mächtig was drauf einbilden. Das was ich gelernt habe, wusste ich bis auf wenige Dinge im Bereich Medienmanagement/Psychologie (kam auch alles erst bei der A-Lizenz) aus dem Selbststudium. Lässt mich am Ende mit einem Stück Papier dastehen das nichts über meine Qualität als Trainer aussagt.
Was ich damit sagen will ist, eine Lizenz ist absolut kein Nachweis für Qualität - 3 Monate Ausbildung im Handwerk - und du bist nach wie vor der Stift - im Fußball bist du am Ende der "realistischen" Fahnenstange angekommen.
Ich habe mit einigen Fußballlehrern, A-Lizenz Coaches zusammengearbeitet und die Quote der Idioten die keine Ahnung haben wie man ausbildet ist erschreckend hoch. Themen wie Pädagogik und wie man wirklich lehrt - ist da komplett Fehlanzeige. Auf der anderen Seite kenne ich unheimlich viele gute Leute, die verstanden haben wie man wirklich ausbildet.
Mit einem NLZ Kader ordentlichen Fußball zu spielen ist wesentlich leichter, als dem kleinen Dicken Paule eine Zidane Drehung beizubringen.
Also ja, ich denke wenn es um das Thema Ausbildung geht, sind die Kinder und Jugendtrainer bis einschließlich U15 in der Breite engagierte und besser aufgestellt, als es die Trainer im NLZ sind (und ich schließe hier mein früherer ich definitiv mit ein).
Leistungsdruck ja - aber man muss ihn steuern können - und das kann man mit Anfang 20 ohne Erziehungserfahrung in der Regel auch nicht
- Das Zauberwort hier war schon vor 10 Jahren für mich - Bedarfsorientiert ausbilden, nicht Altersorientiert - ich habe damals eine Reihe von Artikeln für Uwe geschrieben und meine Eindrücke haben sich seither eher bestärkt. Der im Video gezeigte Jahrgang war damals hochgradig diskutiert auch hier im Trainertalk - weil mein Ansatz als komplett falsch angesehen wurde, die Ergebnisse und wo die Jungs heute spielen (die fast komplett zur U15 in NLZs gewechselt sind) sagen zumindest das nicht nicht alles falsch gemacht habe in den 6 Jahren. (Ausbildung im Kinderfußball – ist altersgerecht heute noch zeitgemäß?)
Mega Wall of Text - aber meine Lanze für den Amateursport!
Grüße
Zodiak
