Training mit hohem Niveau oder viel Spielzeit??

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  • Super allgemeine Aussage die auf einem Beispiel ohne Kontext beruht.

    Zum einen - als ich selbst in NLZs tätig war habe ich selten bis nie gegen Amateurvereine gespielt - bzw. nicht leistungsorientierte Ausbildungsvereine in den höchsten Spielklassen. Wenn das vorkam, war es eigentlich nur und ausschließlich auf Turnieren (meist im Sommer) nach der Saison - ohne sportlichen Anreiz bzw. eher um zu überbrücken und Spielzeit zu verteilen.


    Wenn ich gegnerische Trainer bewerten würde, kann ich dir sagen das maximal 10% mir ein positives Wort abringen würden - daher schweige ich meist eher zur Arbeit anderer Trainer - diese ist für mich auch irrelevant in der Bewertung.


    Die Aussage das Förderkader bis einschließlich U13/U14 nicht sinnvoll sind kann ich absolut nicht nachvollziehen - für mich sind auch Top Talente (und ich rede hier nicht von Top Talenten eines einzelnen Vereins, sondern von nationalen oder mal mindestens regionalen Top Talenten bei denen so ein Sprung sinnvoll ist - es gibt kaum bis keine Spieler, bzw. so einen verschwindend geringen Teil auf den dies zutrifft, dass ein Forum wo du überwiegend auf Amateurtrainer im Breitensport triffst, der falsche Ort ist das zu thematisieren und die "gesamte" Ausrichtung darauf zu projizieren.


    Ich kann deine Erfahrung und deinen Werdegang nicht beurteilen, ich weiß auch nicht was wann und wen du trainiert hast - gleichzeitig kann und will ich deine Arbeit nicht beurteilen, aber für mich hört sich vieles nach sehr "oberflächlichen" Aussagen an - versteh mich bitte nicht falsch - kein Vorwurf, keine persönliche Kritik - ich habe in den bald 20 Jahren Fußball (von denen ich 10 Jahre hauptamtlich im Leistungssport gearbeitet habe) andere Erfahrungen gesammelt als du und mein "Handwerk" in den untersten Ligen mit den dort üblichen Problemen gelernt und mich relativ schnell "relativ" hoch gearbeitet und das Glück sehr gute Mentoren/Trainerkollegen um mich herum zu haben die mich enorm gefördert haben. Gerade in den ersten Jahren waren hier noch keine Profitrainer oder Coaches mit A-Lizenz/Fußballlehrer involviert.


    Meine Erfahrung sowohl als Trainer im NLZ, als auch als Trainer im Amateurbereich ist, das sehr oft - überaus gute Trainer im Breitensport unterwegs sind. Das sind die die als Papatrainer angefangen haben und dabei geblieben sind - und mit Herz und Leidenschaft dabei sind - die bringen pädagogisches Feingefühl mit und bereiten den Jungs spaß´. Meine Erfahrung mit nahezu allen NLZs in und um Oberbayern herum - gerade in den Jahrgängen bis U15 ist dass hier oft Sportstudenten Anfang 20 am Werk sind - die sich für den kommenden Klopp/Guardiola usw. halten, arrogant und hochnäsig auftreten, kaum bis kein Gespür für Kinder und ihre Bedürfnisse haben und wenig Ahnung von Fußballlehre und Psychologie.


    Ich selbst habe den ganzen Lizenzwahn beim BFV und beim DFB durchgespielt bis zum Ende - ich habe das aber schon vor 15 Jahren lediglich für den Zuschuss für die Vereine, als Möglichkeit zum Netzwerken und die "Grundlage" für entsprechende Jobs als Trainer gemacht.


    Ich habe jede Lizenz ohne Verkürzung durchgezogen, das sind jeweils 3 Wochen für C-Breitensport, C-Leistungssport, Elite-Jugend Lizenz und A-Lizenz - also genau 3 Monate Ausbildung - dann bin ich für die Fußballwelt höchst qualifiziert und kann mir mächtig was drauf einbilden. Das was ich gelernt habe, wusste ich bis auf wenige Dinge im Bereich Medienmanagement/Psychologie (kam auch alles erst bei der A-Lizenz) aus dem Selbststudium. Lässt mich am Ende mit einem Stück Papier dastehen das nichts über meine Qualität als Trainer aussagt.


    Was ich damit sagen will ist, eine Lizenz ist absolut kein Nachweis für Qualität - 3 Monate Ausbildung im Handwerk - und du bist nach wie vor der Stift - im Fußball bist du am Ende der "realistischen" Fahnenstange angekommen.


    Ich habe mit einigen Fußballlehrern, A-Lizenz Coaches zusammengearbeitet und die Quote der Idioten die keine Ahnung haben wie man ausbildet ist erschreckend hoch. Themen wie Pädagogik und wie man wirklich lehrt - ist da komplett Fehlanzeige. Auf der anderen Seite kenne ich unheimlich viele gute Leute, die verstanden haben wie man wirklich ausbildet.


    Mit einem NLZ Kader ordentlichen Fußball zu spielen ist wesentlich leichter, als dem kleinen Dicken Paule eine Zidane Drehung beizubringen.


    Also ja, ich denke wenn es um das Thema Ausbildung geht, sind die Kinder und Jugendtrainer bis einschließlich U15 in der Breite engagierte und besser aufgestellt, als es die Trainer im NLZ sind (und ich schließe hier mein früherer ich definitiv mit ein).


    Leistungsdruck ja - aber man muss ihn steuern können - und das kann man mit Anfang 20 ohne Erziehungserfahrung in der Regel auch nicht ;) - Das Zauberwort hier war schon vor 10 Jahren für mich - Bedarfsorientiert ausbilden, nicht Altersorientiert - ich habe damals eine Reihe von Artikeln für Uwe geschrieben und meine Eindrücke haben sich seither eher bestärkt. Der im Video gezeigte Jahrgang war damals hochgradig diskutiert auch hier im Trainertalk - weil mein Ansatz als komplett falsch angesehen wurde, die Ergebnisse und wo die Jungs heute spielen (die fast komplett zur U15 in NLZs gewechselt sind) sagen zumindest das nicht nicht alles falsch gemacht habe in den 6 Jahren. (Ausbildung im Kinderfußball – ist altersgerecht heute noch zeitgemäß?)


    Mega Wall of Text - aber meine Lanze für den Amateursport!


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich denke, die meisten können den Aussagen von Zodiak absolut zustimmen. Ohne jetzt hier eine weitere Diskussion anzetteln zu wollen, kann ich mir nicht vorstellen, dass der/die oben genannte Chantale wirklich als NLZ-Trainer tätig ist.

    Bin ich sehr wohl, aber wenn du es nicht glauben willst,dann lass es.

    Bin aber auch glaub ich in einem Forum für Breitensport gelandet...

  • Ich denke, die meisten können den Aussagen von Zodiak absolut zustimmen. Ohne jetzt hier eine weitere Diskussion anzetteln zu wollen, kann ich mir nicht vorstellen, dass der/die oben genannte Chantale wirklich als NLZ-Trainer tätig ist.

    Bin ich sehr wohl, aber wenn du es nicht glauben willst,dann lass es.

    Bin aber auch glaub ich in einem Forum für Breitensport gelandet...

    Wenn dir das erst jetzt auffällt, ist das sehr bedenklich.

    Du findest hier mitunter auch sehr viele Leute die im Leistungssport bis hin in den Profibereich gearbeitet haben - ich könnte dir ohne weiteres 10 User in diesem Forum nennen, da im Top Nachwuchsbereich tätig sind/waren.


    Für mich ist das Problem an deinen Aussagen oftmals das sie sich für mich als "absolut" und "richtig" und nicht diskutabel lesen lassen und gleichzeitig wenig Substanz bzw. Begründung bieten. ES gibt eben nicht nur schwarz und weiß, sondern Grauzonen dazwischen.


    Es ist schwierig diese Diskussionen in der "Anonymität" des Internets zu führen da man weder den Mensch noch den Hintergrund kennt.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich habe selber beobachten dürfen, dass Sportstudenten oder ambitionierte Jungtrainer, die oft viel Freizeit mitbringen, manchmal ein geringeres Feingefühl im Umgang mit Eltern und/oder Spielern zeigen. Es erschein mir als würden sie sich stark auf Fachbücher und Laptops verlassen und glauben, nach nur drei bis vier Jahren und mit einer entsprechenden B-Lizenz bereits alles zu wissen.

    Für mich sind auch viele "Papatrainer" tolle Trainer. Viele von ihnen bringen nicht nur enormes Herzblut mit, sondern können aufgrund ihrer oft langen Spielerkarriere auf ein großes Repertoire an Erfahrungen zurückgreifen. Sie haben selbst viel erlebt und können den Jungs aus erster Hand erzählen, was zählt. Es muss nicht immer Fussball sein, auch aus anderen Sportarten.


    Für Vereine sind natürlich diese jungen, engagierten Männer natürlich Gold wert, da sie bereit sind, viel Zeit zu investieren für wenig Geld. Ihr Training ist oft sehr gut durchdacht und strukturiert – daran gibt es nichts auszusetzen. Allerdings fehlt es ihnen manchmal am pädagogischen Geschick, dem lockeren Umgang, dem Spaß im Training oder der Umarmung zwischendurch, die zeigt, dass auch mal weniger gut sein darf und nicht alles klappen muss auf Anhieb. Theroie und Praxis.

    Sie scheinen oft fertige Spieler zu erwarten, die ihre theoretischen Vorgaben umsetzen, anstatt die individuelle Entwicklung zu begleiten.
    Etwas weniger kompliziert, etwas mehr einfachen Fussball, etwas mehr Straßenfussball auf den Trainingsplatz.


    Dazu kommt, dass viele diese arroganten Jungtrainer selbst nie höher als in der Kreisklasse oder Landesliga gespielt haben. Wenn sie dann den Jungspielern, die vielleicht Ambitionen für höhere Ligen haben, etwas erzählen wollen, wirkt das manchmal weniger glaubhaft.


    Auf der anderen Seite kenne ich auch junge Trainer, die sehr viel Herz haben und ausgezeichnet mit jungen Spielern umgehen können. Sie finden die richtigen Worte, treten dabei aber weniger arrogant oder gar hochmütig auf. Letztendlich geht für mich im Jugendfußball nicht nur um taktisches Wissen, sondern auch um die Fähigkeit, junge Menschen zu motivieren, zu fördern und eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.

  • Da geb ich dir durchaus recht die Pädagogische Komponente fehlt oft, aber Vater Trainer im Leistungsfussball?

  • Viele Trainer sind Väter ;)

    Die wenigsten Trainer trainieren aber ihre Söhne im Leistungssport selbst - aber viele haben sie dort hingebracht.


    Kann ein aktuelles Beispiel nennen - beide Krattenmacher Brüder (Maurice spielt 2. Bundesliga (letzte Saison von Bayern an Ulm und jetzt Hertha BSC verliehen und sein jüngerer Bruder Wesley mit 16 im Profikader bei Unterhaching) wurden bis zu ihrem Wechsel zu Bayern bzw. Unterhaching von ihrem Vater im Heimatverein trainiert.


    Er hat übrigens keine Lizenz, selber kein Fußballer zumindest kein guter und aus dieser Mannschaft sind weitere Spieler im höchsten Amateurbereich gelandet - mittlerweile scoutet er nur noch.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

    2 Mal editiert, zuletzt von Zodiak ()

  • Vater Trainer im Leistungsfussball

    Pal Dardai und Diego Simeone fallen mir da sofort ein. Und im Jugendbereich hat Mehmet Scholl, sofern ich mich Recht erinnere, auch seinen Sohn trainiert. Noch früher Hermann Badstuber und Roland Kroos.

  • 69

    Vater Trainer im Leistungsfussball

    Pal Dardai und Diego Simeone fallen mir da sofort ein. Und im Jugendbereich hat Mehmet Scholl, sofern ich mich Recht erinnere, auch seinen Sohn trainiert. Noch früher Hermann Badstuber und Roland Kroos.

    Hermann Hummels ... ;)

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Bin aber auch glaub ich in einem Forum für Breitensport gelandet...

    Das kann man aus meiner Sicht allerdings nicht dem Forum hier vorwerfen - noch dazu gibt es mehr Breitensportvereine als Leistungsvereine und dadurch auch mehr Breitensporttrainer als Trainer im Leistungssport (auch wenn da heute fast mehr Trainer als Spieler tätig sind ;) ).

    Ich finde den Austausch zwischen den Trainern sehr wichtig - und da bin ich nicht alleine auf Präsenzveranstaltungen bei Trainerfortbildungen. Und dort ist es auch gut, dass verschiedene Trainer zusammen kommen und jeder aus seiner "Bubble" berichten kann, aber auch aus der "Bubble" raus kommt. Man bekommt ein Verständnis füreinander und "befruchtet" sich gegenseitig.

    Die guten Angebote (hier oder kickplan Community) sind Privatinitiativen (Danke an Uwe ). Ich könnte jetzt auch den Thread wechseln und sagen "Was würdet ihr euch vom Verband wünschen?" - genau das wäre aus meiner Sicht ein Punkt. Web2.0 ist beim Verband nicht angekommen. Dort wird immer noch bespielt, aber nicht diskutiert (alles geht nur in eine Richtung twitter, youtube usw. - ein Dialog wird nicht konsequent gesucht).

    Andererseits wird es für Honorartrainer oder Angestellte auch schwieriger sich zu äußern (z.B. Verschwiegenheit im Arbeitsvertrag). Ich nehme da nur Rene Maric, der früher sehr viel gepostet hat (twitter), das heute allerdings nicht mehr kann oder will.

    Content gebe es aus meiner Sicht genug. Z.B. aus Trainerfortbildungen - da wird heute mit Posterfüllung bei der Verlängerung gearbeitet. Warum nicht die besten Videos und Diskussionen veröffentlichen?

    Und noch zur "Bubble": warum dürfen Bundesliga-Profis bei der Trainerausbildung Abkürzungen nehmen oder es gibt einen eigenen Kurs für sie? warum gibt es keine Abkürzung für Pädagogen? (manche Verbände bieten für Sportlehrer eigene Kurse an - allerdings ohne Abkürzung)

  • Wobei ich das einen sehr interessanten Ansatz finde, wenn man Pädagogen die Möglichkeit geben würde zu verkürzten.

    Frage ist nur wie macht man es mit den Fussballerischen Inhalten?

  • Es geht zwar gerade mit Vollgas off-Topic, aber wo wir gerade mitten drin sind ...:


    Bei den Ex-Profis fragt doch auch keiner nach, wie sie die pädagogischen Inhalte nachholen können. Die bekommen einfach eine radikale Abkürzung. Das kann im Profifußball funktionieren, weil man ein großes Team hat und innerhalb des Teams kann man sich immer gegenseitig kompensieren, wenn man entsprechend teamfähig ist.

    In meinen Augen müssen es auch gar nicht zwingend Pädagogen sein, die die Kinder Trainieren.

    Mir fällt da z.B auch der Familienvater mit Führungsposition im Job ein, sofern er es zeitlich hinbekommt... und wenn er es hinbekommt, dann sicher nur als Trainer des eigenen Kindes, weil die wenige Freizeit dann zumindest mit einem Teil der Familie verbracht werden soll.

    Man muss auch nicht Profi gewesen sein, um eine Eignung als Trainer zu haben.

    Ich bin überzeugt, jeder überdurchschnittliche Bezirks- oder Landesliga-Spieler bringt ausreichend fußballerisches Rüstzeug mit um jede form von Trainerposten in jeder Liga zu übernehmen.

    Alle anderen Inhalte zur Entwicklung und Vermittlung von Trainingsformen, Taktik, Technik etc. muss man sich in den diversen Lehrgängen aneignen und außerdem seine Erfahrungen in der Praxis sammeln.

    Dass NLZ-Spieler am Ende meist bessere Fußballer werden, als die im Breitensport oder Leistungsorientieren Amateurverein liegt jetzt ja auch nicht in erster Linie daran, dass sie bessere Trainer haben, sondern an vielen unterschiedlichen Einflüssen:
    mehr Talent, mehr Training, besseres Training, bessere Mitspieler, bessere Gegenspieler, größerer Ehrgeiz / Motivation, z.T. bessere Trainer, gezielte Entwicklungsplanung im Verein, medizinische Betreuung, ... Glück, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort gute Leistungen gezeigt, hat als ein Scout zugesehen hat.

    Trotz all dieser Vorteile werden die wenigsten NLZ-Spieler am Ende Profis und schon gar nicht mit 16 oder 17, wie du nicht müde wirst zu erwähnen. Die wenigen, die es so früh schaffen, sind die absoluten Ausnahmespieler (Musiala, Wirtz, Haverz, Jamal, demnächst evtl. Lennart Karl). Es gibt aber immer noch genügend Spieler, die dann am Ende gestandene Profis werden, nachdem sie ganz regulär bis inkl. U19 oder U18 das NLZ durchlaufen, sich dann noch mal in der U23 beweisen und nach 1-2 Leihstationen in Liga 3, 2 oder im etwas weniger anspruchsvollen Ausland (Österreich, Schweiz, Niederlande) am Ende in der Bundesliga ankommen.

    Diese Spieler hatten zwangsläufig in ihrer Ausbildung diverse NLZ-Trainer mit entsprechender Ausbildung und von denen haben sie auch ganz sicher etwas mitgenommen. Aber welchen Einfluss welcher der oben genannten Faktoren auf die Entwicklung der Spieler tatsächlich hatte ist sowas von absolut individuell und unterschiedlich, dass man dies mit deiner schwarz-weiß-Malerei definitiv nicht beschreiben oder rechtfertigen kann.

  • Abkürzungen kann man für sinnvoll erachten oder kritisch sehen. Allerdings rechtfertigt der eine Abkürzungsweg sicher nicht den für andere. Der Weg ist ja bis zur A-Lizenz ohnehin relativ kurz.

    Eher sollte man mal über den Zugang zu höheren Lizenzen nachdenken. Ob da nicht auch nach Kontakten und Bekanntheit entschieden wird (davon gehe ich aus) und ob es für einen älteren, erfahrenen Trainer wirklich noch nötig ist, dass er selbst spielen können muss.

  • Abkürzungen kann man für sinnvoll erachten oder kritisch sehen. Allerdings rechtfertigt der eine Abkürzungsweg sicher nicht den für andere. Der Weg ist ja bis zur A-Lizenz ohnehin relativ kurz.

    Eher sollte man mal über den Zugang zu höheren Lizenzen nachdenken. Ob da nicht auch nach Kontakten und Bekanntheit entschieden wird (davon gehe ich aus) und ob es für einen älteren, erfahrenen Trainer wirklich noch nötig ist, dass er selbst spielen können muss.

    Eigenkönnen hat für mich je höher die Lizenz wird immer weniger mit einer Kernkompetenz zu tun. Ja kann helfen bringt aber am Ende des Tages nichts abgesehen von mehr "Resepkt" den man anders auch bekommt.


    Außerdem wird dein Eigenkönnen bei jeder Lizenz besser bewertet.

    Bei der C-Breitensport hatte ich 6-7 Punkte bei der A-Lizenz 12 und bei der Elite Jugend 10.


    Am Ende schauen die ob du als Gesamtpaket gepasst hast und für eine höhere Linzenz in Frage kommst.

    So zumindest mein Eindruck bei allen Maßnahmen und bei dem Aufstieg durch die Pyramide.


    Ich bin kein sehr guter Fußballer - kann aber alles vormachen, definitiv nicht perfekt und das reicht - viel wichtiger für mich ist zu verstehen wie die Bewgungen aussehen müssen und das zu analysieren und zu coachen.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Abkürzungen kann man für sinnvoll erachten oder kritisch sehen. Allerdings rechtfertigt der eine Abkürzungsweg sicher nicht den für andere. Der Weg ist ja bis zur A-Lizenz ohnehin relativ kurz.

    Eher sollte man mal über den Zugang zu höheren Lizenzen nachdenken. Ob da nicht auch nach Kontakten und Bekanntheit entschieden wird (davon gehe ich aus) und ob es für einen älteren, erfahrenen Trainer wirklich noch nötig ist, dass er selbst spielen können muss.

    Das der Weg zur A-Lizenz kurz ist kann ich, zumindest für den FVR, nicht sagen.
    Ich hatte es in einem anderen Thema schon mal geschrieben und kopiere es einfach:



    Dann sind wir aber auch schon bei den Voraussetzungen um sich als Trainer weiterzubilden.

    Um die B-Lizenz zu machen muss ich eine Sporttest absolvieren. Den kann ich wegen eines Knieschadens nicht bestehen.

    Alternativ kann ich Punkte sammeln. Dafür muss ich aber mit meiner C-Lizenz aber mindestens eine Herrenmannschaft 3 Jahre in der Bezirksliga als Chef-Trainer (Co gibt nicht so viele Punkte) trainiert haben.

    Oder eine C-Jugend 8 Jahre in der Bezirksliga, auch als Cheftrainer.

    D Jugend und jünger wird gar nicht berücksichtigt.

    Oder ich war Spieler in der A-Klasse. Wenn ich das in den letzten 10 Jahren 8 Jahre lang war hab ich auch meine Punkte.

    Ich habe aber vor 10 Jahren mit Fussball spielen aufgehört, wie wahrscheinlich sehr viele Papa-Trainer, also fallen die Punkte auch weg.

    Ich kann auch 3x 3 Tage eine Fortbildung machen. Und habe dann 3 von 25 erforderlichen Punkten.


    Trainer B - Fußballverband RheinlandEINSATZBEREICH Alle Juniorenmannschaften außer Junioren-Regionalliga/Bundesliga Alle Frauenteams (außer Bundesliga) Alle Amateurmannschaften bis 5. Spielklasse…
    FV Rheinland - Fußballverband Rheinland



    Ich werde also bis auf weiteres bei meiner C-Lizenz bleiben obwohl ich gerne die B-Lizenz machen würde.

    Wenn ich dann in 12-14 Jahren hoffentlich die erforderlichen Punkte zusammen habe bin ich Mitte 50.

    Da mache ich dann auch keine B-Lizenz mehr.

  • Das hat sich glaube ich in den letzten Jahren so geändert ich bin von keiner Lizenz zu A-Lizenz (Mit B+ und A+ usw.) ohne Abkürzungen innerhalb von 5 Jahren. Hauptwartezeit war das ich zwischen jeder Lizenz 12 Monate mit der Lizenz arbeiten musste - und ein Jahr verloren weil die A-Lizenz frei war hätte es sonst innerhalb von 4 Jahren geschafft.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ändert aber nichts daran das alle immer wieder "Qualifikation" oder "Fortbildung" der Trainer rufen, der Weg dahin aber mit immer mehr Steinen verbaut wird.

    Ich werde im Sommer 2027 ganze sieben Jahre als "Chef"-Trainer hinter mir haben und habe dann auf dieser Skala 0 Punkte weil es unterhalb der C-Jugend keine Punkte gibt.

    Auch meine Zeit als Bezirksligaspieler ist egal weil: zu lange her.


    Zum Sporttest, der all diese erforderlichen Nachweise überflüssig macht (wer fit ist benötigt also keine Erfahrung oder wie?), gibt es keine Angaben. Auf telefonische Nachfrage heißt es "Der ist immer anders".

    So kann ich mich mit meinem Knieschaden auch nicht darauf vorbereiten oder wenigstens einschätzen ob ich den bestehen könnte.

  • Ich finde Qualifikation ist gut - aber wenn ich ehrlich bin das was ich auf dem "alten" Weg bis zur A-Lizenz gelernt habe ist nicht mit dem Aufzuwiegen was ich in über 15 Jahren Trainerarbeit gelernt habe.


    Den Weg nach oben machen sie bewusst schwerer - aber in meinen Augen wissen die Verbände zu wenig wie die Arbeit an der Basis funktioniert und was die echten Probleme sind, mit denen man im Alltag konfrontiert ist.


    Das fängt bei Material an, geht über Platzbelegung und endet bei unterschiedlichen Motiven wieso Fußball gespielt wird.


    Ich habe diese Lizenzen immer nur als "systembefriedigung" angesehen um irgendwann mal höchste Ligen zu trainieren, wenn das nicht dein Ziel ist musst du dir für Lizenzen keine Gedanken machen.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)