Schiedsrichter schützen und unterstützen.

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  • nGio :

    "Obwohl schon im 15. Jh. durch Handelskontakte im Nahen Osten bekannt, wurde der B. sehr viel später eingeführt. Die wichtigsten Gründe hierfür waren der Widerstand der Berufsschreiber, die um ihre Arbeit fürchteten, Vorbehalte der religiösen Gelehrten und polit. Bedenken der Herrschenden vor einem schwer kontrollierbaren Medium."

    Quelle: bpb.de


    "Wäre die Geschichte der Schiedsrichter über die Zukunft, wäre der Fall geklärt. Schon oft bangten die Menschen um ihren Broterwerb, meist aßen sie danach besser. Anfang des 19. Jahrhunderts zerstörten die Maschinenstürmer Webstühle, am Ende brachte die Industrialisierung mehr Arbeit. Auch die Verbreitung der Computer führte in den 80er-Jahren nicht zum erwarteten Kahlschlag in den Büros."

    Quelle: sueddeutsche.de

    Und jetzt ist es halt das Smartphone ;)

    Angenommen es gäbe einen unendlichen realen Raum, in dem Pädophile, Prostitution, sonstige pornographische Inhalte, Drogen-, Gewalt-, Alkoholverherrlichung, Horrorfilmszenarien, Minderung des Selbstwertgefühls, Mobbing etc. allgegenwärtig sind, würdet ihr eure Kinder unbeaufsichtigt hineinschicken oder selbst hineingehen?

    wie viele Menschen lesen die BILD-Zeitung, gehen auf das Oktoberfest oder schauen sich die Trash-Sendungen im Fernsehen an? - oftmals mit ihren Kindern.


    Das Medium ist nicht "böse" und mit jedem Medium muss der Umgang gelernt werden.

  • Alles richtig. Aber das Problem in dem Fall ist ja, dass sich das Geschehen um dieses kleine Medium schon dermaßen verselbständigt hat, dass die meisten Eltern es verlernt haben dafür zu sorgen, dass ihre Kinder den Umgang mit diesem Medium lernen können.

    Ich erlebe im Umfeld meiner Kinder regelmäßig Situation die eindeutig darauf hinweisen, dass der Umgang mit dem Handy bzw. gelegentliche Situationen, in denen das Gerät nicht genutzt werden kann (Bildschirmzeit zu Ende, keine WLAN ...) eindeutig eine Abhängigkeit / Sucht in Zusammenhang mit dem Smartphone erzeugt. Ich glaube / hoffe, dass ich das bei meinen Kindern aktuell ganz gut im Griff habe, es fällt aber deutlich schwerer Verbote auszusprechen, wenn die deutliche Mehrzahl der gleichaltrigen Kinder und Jugendlichen anscheinend pausenlos und auch ohne inhaltliche Beschränkung an dem Teil hängen darf.
    Mein bald 14-jähriger Sohn ist absolut angewidert davon, dass seine Altersgenossen teilweise Alkohol trinken oder (E-)Zigaretten konsumieren. Beim Smartphone beugt er sich zwar allen familiären Regeln, fühlt sich aber teilweise schlecht behandelt, weil die Anderen dort keine Einschränkungen von zu Hause haben.

    Was ich damit ausdrücken will ist, dass es bei Alkohol und Nikotin sinnvolle Altersgrenzen gibt, die gesetzlich vorgeschrieben sind und dementsprechend von den meisten Kindern und Eltern akzeptiert werden. Bei Smartphone und Co existieren maximal Empfehlungen und jeder denkt, wenn mein Kind da etwas früher ran darf als die anderen, dann verschaffe ich ihm damit Vorteile.

    Dadurch entsteht eine Spirale, die dazu führt, dass das Einstiegsalter immer jünger wird und die Kids mit Inhalten und Herausforderungen (Abhängigkeit) konfrontiert werden, die sie definitiv noch nicht alleine bewältigen können.

  • Wir kommen vom Thema ab: aber es gibt ein Mindesalter für WhatsApp, Facebook, Iinstagram, TicToc und Co in den Nutzungsbedingungen. Die dürfte ein 14-jähriger noch nicht alle erfüllen. ICh weiß, es hällt sich keiner dran und auch die Anbieter überprüfen das Alter nicht. Aber theoretisch gibt es Einschränkungen.

  • nero : zurück zum Thema - Schiedsrichter und TikTok: Qualle

    Ich kannte ihn nicht, aber meine Tochter hat gesehen, dass ich ein Video von ihm ansehe und sagte sofort "das ist Qualle - ein Schiedsrichter"

    Einmal editiert, zuletzt von let1612 () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Für das zweite Thema das angefangen wurde habe ich heute ein passendes Video gesehen.


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    Smartphones gefährden ihre Kinder

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • HUhu,


    finde es ja schön, dass sich auch Gedanken über Social Media und Co gemacht wird, aber das geht für mich zu weit vom Thema weg, denn in meinen Augen ist Social Media nicht der Grund für Übergriffe, Beleidigungen und Zurechtweisungen von Schiris, einfach einer unfairen Schiedsrichter Behandlung.

    Um jetzt aber mal die Kurve zu bekommen wie von nero auch angedeutet, könnte es jedoch vielleicht natürlich mit ein Mittel und Werkzeug sein a la Qualle auf Missstände und Ungerechtigkeiten aller Art aufmerksam zu machen und um die Message zu verbreiten, dass es so nicht weiter gehen kann. Denn dafür ist Social Media nämlich auch gedacht und gemacht, es steckt ja im Wort "Social" schon drin. Lasst uns sozial sein und Dinge mitteilen, aufmerksam machen.

    Ich finde hier geht sicher noch viel mehr und finde es schade, dass die Beteiligung hier nur von einigen wenigen intensiv ist, da sich wahrscheinlich viele beim Lesen hier selber ertappen oder es vielleicht auch für normal betrachten durch Einreden auf Schiri und Co. Spielverläufe beeinflussen zu können usw. Das ist aber jetzt kein pauschal Vorwurf an jeden hier der hier nicht schreibt, aber es wird sicher eine breite Masse treffen. Ich sehe es auch sicher an diesem Wochenende wieder. Eigentlich sehe ich so gut wie gar kein Spiel mit Schiri ohne das dieser angeblubbert wird.

    Ich führe morgen mal Strichliste denke ich bei den Spielen wo ich unterwegs bin, bin selber mal gespannt. Bin im FVN unterwegs.

    LG

  • derZUliebeTrainer Eine Frage: Setzt du dich aktiv mit Verhaltenspsychologie auseinander oder führst du nur ethnographische Alltagsforschungen zum Thema Verhalten am Fußballplatz durch?


    Mein persönlicher Forschungsschwerpunkt ist Medienpädagogik, woraus sich mein Interesse für den Zusammenhang mit dem Smartphone ableitet.

    Ich würde dir gerne vollendete Studien zeigen, die beweisen, dass die digitale Welt unsere Empathie negativ beeinflusst, allerdings stehen wir vor dem Problem, dass zwar Korrelationen auftreten, diese allerdings noch lange keine Kausalitäten begründen (Henne-Ei-Problem). In 15 Jahren werden wir einen anderen Wissensstand haben und dann argumentieren können.


    Zur Verknüpfung mit dem Thema: Angenommen du beobachtest ein Spiel, bei dem du weißt, dass die Teilnehmenden unter Suchtmitteleinfluss (Drogen-, Alkohol-, Nikotinkonsum) stehen. Würde es dich wundern, wenn der Umgangston und das Verhalten rauer werden? Das Suchtverhalten kann nämlich jetzt schon nachgewiesen werden. Deswegen auch mein Fokus auf dieses Phänomen.


    Dass sich dazu noch die Erziehungsform verändert hat und sonstige gesellschaftliche Veränderungen ergeben haben, sind natürlich zusätzliche Einflussfaktoren.

    Ja, das Vorbildverhalten der Profis spielt sicherlich auch eine Rolle, aber auch dies lässt sich mit der Digitalisierung in Verbindung bringen. Früher gab es nicht 20 Kameras, die jede Situation aufnahmen und die Bildqualität war wesentlich schlechter, sodass diese Eindrücke wesentlich weniger wahrgenommen werden konnten.


    let1612 Deine Ausführungen sind für mich zu wenig greifbar, da ich eher den Vergleich mit dem Tabakkonsum untersuche. Eine Unterhaltung über die Auswirkungen des Buchdrucks und über den Vergleich mit der Bildzeitung können wir gerne privat führen. Das weicht nämlich wirklich zu weit vom Thema ab. Im Video, das von Christof1984 geteilt worden ist, wird ähnlich argumentiert, wie ich es getan habe und vielleicht reicht dir auch das aus, um meinen Standpunkt nachzuvollziehen. Interessant, dass Alicia Joe ihr abschließendes Beispiel, wie ich, wohl von Silke Müller abgekupfert hat.


    let1612 Mir ist Qualle schon lange bekannt und auch, dass er sich für die Schiedsrichterrekrutierung und den Schutz für Schiedsrichter einsetzt. Allerdings sind bei weitem nicht alle Schiedsrichter(-verbände) gut auf ihn zu sprechen, wenn du die Reaktionen auf seine Arbeit durchliest. Vor allem Profilierung wird ihm vorgeworfen.

  • derZUliebeTrainer Eine Frage: Setzt du dich aktiv mit Verhaltenspsychologie auseinander oder führst du nur ethnographische Alltagsforschungen zum Thema Verhalten am Fußballplatz durch?


    ....

    Huhu,

    uff, mit dem Fachjargon mit dem du mich hier konfrontierst kann ich wenig anfangen muss ich ehrlich zugeben. Da oute ich mich jetzt mal als nicht so schlau wie anscheinend du es bist ein ;)

    Ich habe nur 2 gesunde Augen und Ohren, bin Familienvater, bin weitestgehend im realen Leben unterwegs und beobachte, höre und sehe, dass es auf den Fußballplätzen an den Wochenenden her geht wie aller unterste Schublade. Dafür brauche ich keine Forschungen anstellen, studiert haben (hab ich aber, tut hier aber gar nix zur Sache) oder mit sonstigen Fachausdrücken um mich werfen um das zu sehen, zu begreifen, das hier gewaltig was krumm ist.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das im Zeitalter vor Handy und Co. auf den Fußballplätzen auch schon drunter und drüber ging. Ne, ich weiß es sogar, weil ich selber vor Handy und Co. im Jugendbereich aktiv Fußball gespielt habe und es dort auch schon Brülltrainer, Schirianfeindungen, Zuschauerpalaber usw. gegeben hat. Dafür braucht es keine Studien.

    Lasst uns für alles Studien machen, kausalitäre Zusammenhänge erforschen, wieso, weshalb, warum, Statistiken erstellen usw. Es wird uns nicht helfen dagegen einfach mal aktiv was zu unternehmen. Aktiv werden, praktisch, nicht nur theoretisch.

    Zum Thema Qualle: Klar, sobald mal jemand die "neuen Medien" dafür nutzt um auf Missstände aufmerksam zu machen ist er sofort der Profilierungssucht verfallen. Was ein Schwachsinn. Es ist genau richtig was er macht, er spricht die Zielgruppe an um die es nämlich in Zukunft auf den Plätzen und natürlich jetzt auch schon geht. Schutz unserer Jugend auf und neben dem Platz, Schutz junger und auch erwachsener Schiedsrichter, respektvoller Umgang und Akzeptanz. Das er dafür die "nicht mehr neuen Medien" nutzt ist genau richtig und korrekt so, denn genau darüber erreichen wir nun mal heutzutage die breite Masse und das wird sich auch nicht mehr umkehren lassen.

    LG

  • nGio : ich glaube dir jetzt und gehe davon aus, dass das Smartphone schlecht ist.

    - gibt es einen Unterschied der Smartphone Nutzung zwischen den Sportarten? Falls ja, wäre das unterschiedliche Verhalten den Schiedsrichtern gegenüber zu erklären. Falls nein, wohl eher nicht.

    - schaffen wir es, dass Smartphone zu verbieten? ich glaube nicht daran. Dann muss ich die Nutzung doch in die richtigen Bahnen lenken.


    Was heißt das für den Fußball und die Schiedsrichter konkret?


    Gesellschaftlich geht es wahrscheinlich in Richtung:

    - Gesetze, Verbote

    - Zugangsbeschränkungen

    - (Plattform)Anbieter werden in die Pflicht genommen

    - Aufklärung

    usw.

    Falls ich das falsch sehe, bitte ich auch hier um Aufklärung.

  • derZUliebeTrainer Keine Sorge, ich kann von hochgebildet bis zu asozial alle Rollen spielen. Das sorgt zumindest dafür, dass ein U14-Training bei mir nie langweilig wird und ich finde irritierte Kinderaugen herrlich. Nachdem ich die letzte Woche nicht trainieren konnte, bin ich aktuell auf Entzug ;)


    Meine Frage auf Stammtischniveau hast du allerdings noch unkommentiert gelassen.


    Im Ausgangspost hast du erwähnt, dass es deiner Meinung nach immer schlimmer wird und ich habe dir daher einen Grund, den ich für mitverantwortlich halte, genannt. Ja, ohne Smartphone gab es auch schon Menschen, die sich nicht unter Kontrolle hatten. Allerdings schildern hier verschiedene Leute, dass sie die Situation seit der Corona-Pandemie für schlimmer halten. Die hat für weniger direkte soziale Interaktion in allen Gesellschaftsschichten gesorgt, was meiner Meinung nach das Empathievermögen beeinflusst. Das Smartphone sorgt ebenfalls weniger direkte soziale Interaktion mit für mich ähnlichen Folgen.


    Zu deiner Frage, was man aktiv auf dem Feld unternehmen kann:


    Was ich als Trainer dagegen unternehme: Spieler, die sich mehr dem Schiedsrichter widmen als am Spiel beteiligen, wechsle ich aus und lege ihnen eine Funktion als Schiedsrichterbeobachter nahe. Bei Wiederholungsfall oder Diskussionsversuchen gibt es interne Sperren - Klassischer Behaviorismus - sorry, aber das musste an dieser Stelle sein ;)

    Eltern, die sich während des Spiels nicht daran halten, konfrontiere ich direkt lautstark damit, dass sie den Mund halten sollen und man noch nie ein Spiel damit gewonnen hat, indem man über Schiedsrichterentscheidungen diskutiert und sie meine Spieler ablenken. Je nach Fall kann es durchaus scharf sein. Außerdem macht es Spaß und es stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, wenn der Spielverlauf gegen einen ist und man trotzdem erfolgreich ist.

    Bei unsicheren Schiedsrichtern helfe ich ihnen aktiv, indem ich ihnen bei Einwurfentscheidungen gegen meine Mannschaft zeige, dass der Gegner den Ball hat. Ähnlich läuft es bei Foulspielen ab, insbesondere wenn sie die Pfeife im Mund haben und dann mit dem Pfiff zögern.

    Meine Spieler und die Eltern sind davon nur begrenzt begeistert, aber ich sage dann, dass sie sonst einen anderen Trainer brauchen und spätestens dann hat sich jede Diskussion erledigt.

    Mein Vorteil ist, dass ich weniger Verbindung zu einer Mannschaft aufbaue, weil sich jedes Jahr meine halbe Mannschaft ändert.


    Was der Verband dagegen unternimmt: Infokampagnen und Flyer - tut mir leid, aber beide sind im Akutfall völlig nutzlos. Einführung von Ordnern im Nachwuchsbereich. Die kennen die Streithähne in der eigenen Elternschaft und setzen sich meist nur bei Auswärtsfans ein. Führt natürlich zu einem friedlicheren Zusammenleben...


    Was Schiedsrichter dagegen tun sollten: Mehrmalige Beleidigungen, etc. von Spieler, Trainer- oder Elternseite direkt Spielabbruch - Keine Diskussion oder ähnliches. Boykott von Vereinen und Trainern, die wiederholt auffallen. Ohne direkte Konsequenzen wird sich nichts ändern. Erst, nachdem man gemerkt hat, dass es ohne Schiedsrichter keineswegs besser ist, kommt die Erleuchtung. Wie lange sie anhält, ist fraglich.


    Was Eltern tun können: Ich lasse meine auffälligen Eltern durch Gespräche mit befreundeten Familien ablenken. Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit sich Trainer und Verein gut auszusuchen. Konfrontationen am Spielfeldrand können zusätzliche Probleme verursachen.


    Was die Wissenschaft tun kann: Forschung über Veränderungen im Gehirn und was diese verursacht ;)



    let1612 Uneingeschränkte Nutzung halte ich für schlecht und bei allem, was ich über die Hirnentwicklung weiß, halte ich ein Verbot bis zum Ende der Pubertät außerhalb von Bildungsinstitutionen für durchaus diskuskurswürdig. Egal, ob das den Fußball oder sonstige Bereiche betrifft. Dass es Veränderungen in der Gesellschaft unabhängig von der Fußballwelt gibt, die bisher nicht in diesem Ausmaß vorhanden waren, ist so (z.B. Frage nach Geschlechtsidentität, Zunahme von Schönheitsoperationen aufgrund von Minderwertigkeitskomplexen, etc.).


    Zum Fußball: Dass die sozialen Medien auch für ehrgeizige Eltern und Spieler eine zusätzliche Plattform bieten, auf der man sich verstärkt profilieren kann, ist so. Der Fußball bringt alle Gesellschaftsschichten, Lebensweisen und dementsprechend auch direkte Vorbilder (z.B. Trainerfunktion) daraus zusammen und hier treten natürlich die meisten Extremfälle auf - Meine fußballspezifischen Lösungsvorschläge siehe oben.

  • Deine Maßnahmen kann ich gut verstehen. So dachte ich bis vor kurzem auch noch. Wir haben allerdings in Deutschland eine Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (Rechtssprechung) - und das gibt es auch im Sport.

    Was Schiedsrichter dagegen tun sollten: Mehrmalige Beleidigungen, etc. von Spieler, Trainer- oder Elternseite direkt Spielabbruch - Keine Diskussion oder ähnliches.

    Diese Spielabbrüche werden vom Sportgericht meistens "einkassiert". Der Schiedsrichter muss nach den Paragraphen handeln. Und da reicht eine Beleidigung nicht. Er kann nämlich veranlassen, dass der Betroffene vom Sportplatz entfernt wird. Macht er das nicht selbstständig, kommt der Ordnungsdienst ins Spiel usw.

    Hier ein Merkblatt des Hessischen Fußball-Verbandes.


    Was der Verband dagegen unternimmt: Infokampagnen und Flyer

    Finde ich auch nicht zielführend - besonders von den Medien her ;). Wenn du allerdings als Verbandsmitarbeiter zu einem F-Jugend Spiel als Beobachter musst, muss ich mir auch an den Kopf langen und fragen was mit unserer Gesellschaft los ist - und das nicht wegen der Kinder/Jugendlichen, sondern den Erwachsenen.

  • Deine Maßnahmen kann ich gut verstehen. So dachte ich bis vor kurzem auch noch. Wir haben allerdings in Deutschland eine Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (Rechtssprechung) - und das gibt es auch im Sport.

    Was Schiedsrichter dagegen tun sollten: Mehrmalige Beleidigungen, etc. von Spieler, Trainer- oder Elternseite direkt Spielabbruch - Keine Diskussion oder ähnliches.

    Diese Spielabbrüche werden vom Sportgericht meistens "einkassiert". Der Schiedsrichter muss nach den Paragraphen handeln. Und da reicht eine Beleidigung nicht. Er kann nämlich veranlassen, dass der Betroffene vom Sportplatz entfernt wird. Macht er das nicht selbstständig, kommt der Ordnungsdienst ins Spiel usw.

    Hier ein Merkblatt des Hessischen Fußball-Verbandes.

    Hier geht es nicht um eine Spielwertung oder ähnliches, sondern um ein respektvolles Miteinander. Man ist als Schiedsrichter nicht der Mülleimer der Nation, der sich alles gefallen lassen muss. Wenn man mich dann als Schiedsrichter nicht mehr haben will, müssen halt die Richter, die meine Reaktion als nicht rechtens beurteilen, pfeifen. Es müsste halt jeder Schiedsrichter mitmachen und spätestens, wenn der Amateur- und Nachwuchsspielbetrieb mal still steht, wird man sich um das Problem ernsthaft kümmern. Solange es gutherzige Menschen gibt, die sich das gefallen lassen, geht es so weiter.

    Was der Verband dagegen unternimmt: Infokampagnen und Flyer

    Finde ich auch nicht zielführend - besonders von den Medien her ;). Wenn du allerdings als Verbandsmitarbeiter zu einem F-Jugend Spiel als Beobachter musst, muss ich mir auch an den Kopf langen und fragen was mit unserer Gesellschaft los ist - und das nicht wegen der Kinder/Jugendlichen, sondern den Erwachsenen.

    Meine Standardantwort, wenn mich meine Spieler fragen, warum ich keine Erwachsenen trainiere: "Bei euch besteht wenigstens noch Hoffnung auf Besserung."

  • Auch wenn ich mich hier sicher unbeliebt mache, sind nach meiner Erfahrung die Trainer das Hauptproblem (im Jugendfussball was das Verhalten gegenüber Schiris betrifft). Ich habe in den letzten Jahren gut 150 Spiele meiner beiden Jungs in der Regional- und Niedersachsenliga gesehen (also C-, B - und A-Jugend). Mir geht es hier nicht darum, dass mal ein Trainer verzweifelt sagt: "Och mensch Schiri, das war doch kein Abseits!", sondern um das permanente, lautstarke Rumgeschreie mit der jede (vermeintlichliche) Fehlentscheidung kommentiert wird, und sei es ein Einwurf an der Mittellinie. Das machen mindestens 25% der Trainer. Gestern erst wieder erlebt. Dagegen sind die Spieler fast auschließlich sehr diszipliniert (eigentlich erstaunlich!). Und klar gibt es manchmal auch bescheuerte Eltern. Aber das ist nicht ansatzweise so problematisch wie das Verhalten von manchen Trainern. Und die Korrelation ist auch ziemlich hoch, will sagen, da, wo der Trainer den Schiri belöffelt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuschauer das auch tun, deutlich höher. Meine Beobachtung in den letzten sieben Jahren, vielleicht nicht allgemeingültig.