SG/ JSG/ JFV

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  • Moin moin an alle,

    wie bereits unter einem anderen Thread angesprochen, mal ein Thema zu Spielgemeinschaften etc. im Jugendbereich.


    Ich glaube alle merken es, wenn man genauer hinguckt, dass es immer weniger Jugendspieler gibt, Vereine immer weniger Mannschaften melden können usw.

    Viele reagieren darauf, dass mit anderen Vereinen Spielgemeinschaften gegründet werden. Wo es um Startplätze in höheren Ligen geht auch mal gerne in JFVs.


    Meiner Meinung nach hat man damit in der Masse keine Lösung des Problems erschaffen, sondern eher ein Teil des Problems erweitert.


    Wie sieht ihr das?

  • Bei "uns" in der Region gehen die Jugendspielerzahlen wieder hoch.

    Die Symptome sind klar, also bleibt den Vereinen gar keine andere Möglichkeit, als sich im Jugendbereich zusammenzuschließen. Das ist meiner Auffassung nach kein Teil des Problems, sondern eine pragmatische, kurzfristige Lösung der Situation. Andernfalls würden die Vereine gar keine Mannschaften bilden und die Spieler, die eigentlich gern wollen, irgendwie aufhören müssen oder sehr weit fahren müssen, um am Fußballgeschehen teilzunehmen.

  • Danke für die Eröffnung dieser Diskussion.

    Leider sieht man die JSGs immer öfter, teilweise dann mit dem Ergebnis, dass es 4 E-Jugenden gibt. Im wfv sind JSGs offiziell erst ab der E-Jugend erlaubt und siehe da, fast alle haben sowohl Bambini als auch F-Jugendmannschaften, die sich dann in den "Gemeinschaften" verteilen. Meiner Meinung nach könnten viele zumindest in der E-Jugend noch eigene Mannschaften stellen-->das Zugehörigkeitsgefühl würde sich verstärken und vielleicht auch weniger zum Aussteigen bewegen.

    Ein generelles Problem sehe ich aber darin, dass viele Vereine denken, sie müssen alle Sportarten anbieten. Wenn ein Verein/Ort stark im Handball/Volleyball/Tischtennis verwurzelt ist gehen traditionell viele Kinder dann automatisch zu diesen Sportarten, warum muss dann partout auch noch alles andere angeboten werden?

  • In meiner Kindheit auf dem Dorf sah die Jugendarbeit so aus:

    Die Vereine in der Umgebung hatte meist zwei Nachwuchsmannschaften:

    C-Jugend (manchmal auch D-Jugend je nach aktuellem Demografiestatus)

    A-Jugend

    Da alle Vereine im Umkreis ähnlich strukturiert waren fanden trotzdem immer Spiele auf Augenhöhe statt. Gewonnen hat den aber meist das Team, das mehr ältere bzw. weniger jüngere Spieler einsetzen konnte.

    Ich hatte das Glück, dass als ich im E-Jugendalter war (jünger ist man bei uns damals einfach noch nicht in den Verein gekommen) tatsächlich 12 Kinder für die Jahrgangsstufe da waren und wir so mit 3-4 noch jüngeren eine eigene Truppe bis inkl. C-Jugend durchziehen konnten. Ich hatte als einziger Altjahrgang im Team das Problem, dass ich immer wenn ich aus der Altersklasse herausgewachsen bin einen Jahrgang überspringen musste.

    d.h. als U12-Spieler habe ich C-Jugend gespielt um dann als U13-Spieler wieder zurück in die D-Jugend zu gehen und als U14 Spieler spielte ich B-Jugend und bin dann als U15 wieder zurück in die C. Ab B-Jugend gab es dann Spielgemeinschaften.

    Für mich hat das mit dem höherspielen ganz gut gepasst, weil ich oben mithalten konnte und fußballverrückt genug war die negativen Begleiterscheinungen des hochrutschens auszuhalten. Ich bin mir aber sicher, dass der Verein über die Jahre mehr Spieler verloren hat, weil sie in der Jugend in der falschen Altersklasse eingesetzt wurden als durch mangelnde Identifikation wegen Spielgemeinschaften.

    Darum bin ich grundsätzlich Spielgemeinschaften gegenüber eher positiv eingestellt. Vor allem dann, wenn sie dazu dienen Spielermangel in einer Altersklasse zu kompensieren. Genauso sinnvoll können SG´s aus Leistungsgründen sein, indem man die besseren Spieler mehrerer Vereine zusammenfasst um sie besser zu fördern und auch höherklassig spielen zu lassen.

    Voraussetzung dafür ist natürlich, dass jeder Teilverein einen Trainer / Betreuer in die SG einbringt, der sich um die Spieler kümmert und als Brücke zum Heimatverein fungiert. Ich erlebe aktuell bei meinem Jugendverein, dass die Spieler nur noch von den Eltern zur SG gefahren werden, der größte Verein der SG mach die komplette Arbeit, stellt die Trainer etc und spielt natürlich auf bei den Herren am höchsten. Da muss man sich dann als Stammverein nicht wundern, wenn die Kids den Bezug verlieren und am Ende bei dem Club landen, der sich auch die komplette Jugend über um sie gekümmert hat.

  • "Insgesamt nimmt in Bayern der Trend zu Spielgemeinschaften vor allem bei den A- und B-Junioren rasant zu. Nach Zahlen des Bayerischen Fußballverbands (BFV) spielten in der Saison 2015/16 knapp 36 Prozent der Mannschaften in einer SG, drei Jahre später waren es bereits fast 45 Prozent."

    sueddeutsche.de


    "Der DFB verliert zunehmend aktive Mitglieder. Laut der aktuellen DFB-Mitgliederstatistik ging die Gesamt-Anzahl der gemeldeten Mannschaft von 141.000 in der Saison 2016/17 auf 127.500 in der Saison 2020/21 zurück. Die Anzahl aktiver Spieler ging im gleichen Zeitraum von 2,25 Mio auf 1,8 Mio zurück. Die Anzahl jugendlicher Spieler (bis 14 Jahre) sackte von 906.000 auf 735.000 ab."

    sportschau.de


    Aufgrund dieser Zahlen werden die SG/JSG/JFV/JFG nicht weniger werden, sondern eher mehr. Dies wird auch zu weniger Mannschaften im Herrenbereich führen. Und auch hier gilt, wer früher anfängt, wird mit einer höheren Wahrscheinlichkeit nicht im Herrenbereich ankommen.

  • Ich bin bei Spielgemeinschaften etwas gespalten.


    Bei uns sind zwei relativ große Vereine als JSG unterwegs, damit die ersten Jugendmannschaften oben mithalten können.


    Die richtig heißen Kicker wollen immer in die jeweilige JSG A1/B1/C1.

    Allerdings wollen die nächstbesten Jungs mit weniger Ehrgeiz häufig nicht in einer JSG spielen. Der Aufwand scheint denen zu groß, Training in zwei Orten usw.

    Sie gehen dann z.B. in die C2/C3, die dann nicht mehr gemischt sind.

    Dadurch spielen in den ersten Mannschaften häufig gar nicht die 11 besten Jungs.


    Ob das optimal ist, weiß ich nicht.

    Eventuell fördert man dann ja auch nur die, die unbedingt wollen.

    Vielleicht würden sich einige Spieler aber besser entwickeln, wenn es keine JSG gäbe.

  • -Nils- : ich sehe da eine Parallele zu dem Thread Nachwuchsfußball: Die Ware Kind und der Aussage:

    Ihr vernichtendes Fazit: Je früher ein Spieler in ein NLZ aufgenommen wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er jemals Fußballprofi wird.

    Ich sehe keine Innovationen und Verbesserungen bei dem Verhalten von SG/JSG/JFG/JFV gegenüber dem Verhalten der beteiligten Vereine als jeder noch genügend Kinder hatte. Im Gegensatz dazu sehe ich oftmals ein "den großen Nacheifern" wollen. Deshalb gehen diese Gemeinschaften aus meiner Sicht langfristig auch nicht gut und die Vereine müssen sich langfristig auch bei den Herren zusammenschließen oder "der Stärkere" wird gewinnen - aber es werden stets weniger Vereine (und das hat nicht unbedingt demografische Gründe).


    Viele schließen sich zusammen, um ihren Spielern eine Spielmöglichkeit zu bieten. Ich behaupte, dass ohne Zusammenschluss die Spieler mehr gespielt hätten. Wie komme ich darauf. Um Mannschaften am Leben zu erhalten muss man enger zusammen rücken und dann helfen Spieler auch in anderen Mannschaften aus und spielen z.B. 2x anstatt nur 1x am Wochenende. Die Ersatzbänke sind auch kleiner und somit mehr Spielpraxis für die Jungs. Die Jungs, die Fußball spielen wollen, würden sich dem besten Verein (langfristig Handelnd, gute Infrastruktur usw.) automatisch anschließen. Diejenigen, die aufhören würden, machen das meistens 2 Jahre später - deshalb wächst auch die Anzahl der Vereine in einer Spielgemeinschaft oftmals stark (C-Jugend 2 Vereine; A-Jugend 4 Vereine).

  • also ich führe mal aus, wieso ich JSGs oder SGs oder JFVs eher negativ gegenüber stehe
    Ich komme fußballerisch aus eine mittelgroßen Stadt aus dem Norden Deutschlands.

    An für sich gibt es relativ viele Fußballvereine. Wir haben einen lokalen sehr großen Verein (spielt im bezahlten Fußballbereich).

    Und sonst haben wir durchweg Vereine, die in allen Spielklassen des Landes vertreten sind, jugendfußballerisch sieht es genau so aus.


    Seit einigen jahren beschweren sich die Vereine aber über immer geringere Jugendfußballer, auch im Hinblick darauf, dass kaum noch Spieler in der eigenen Herrenmannschaft spielen, oder wenig Vereinstreue ausleben.


    Um die Nichtbesetzung von Jugendmannschaften zu verhindern, gab es immer wieder mal SGs in bestimmten Altersklassen. Dies wurde in den letzten JAhren jedoch immer extremer. So gibt es seit ca. 5 Jahren dauerhafte SGs, die teilweise quer durch das gesamte Stadtgebiet verlaufen.


    Was mich halt stört, dass Vereinsverantwortliche aus den kleineren vEreinen hier auf Krampf versuchen die Nummer 2 hinter dem Großverein zu sein. Dafür wird sich dann zusammen getan, um "leistungsorientierten" Fußball anzubieten.

    Bei zwischen 15-20 Vereinen haben wir mittlerweile 3 SGs, 2 JSGs und 1 JFV, wobei dadurch ca 12 Vereine gebunden sind. Ich finde die Etwicklung traurig un sehe es nicht zwingend als lösung an.

    Es wirkt hier in der Region tatsächlich eher danach, als wenn auf Krampf eine "bessere" Jugendarbeit gezeigt werden will, obwohl

    1. der Großteil der dort tätigen trainer keine entsprechenden Qualifikationen haben, mMn auch als Trainer eher ungeeignet sind

    2. sie wirklich nur mäßigen erfolg haben, und das auch nur, weil wenn überhaupt technisch bessere spieler die vereine als vermeintliches "Sprungbrett" zu dem Großverein sehen (realität sieht anders aus)

    3. die Vereine, die da mit gehen, häufig Landesliga oder Verbandsliga spielen und denken, sie bekommen anders keine Talente


    Um es verständlich zu fassen:

    Bei mir in der region vereinigen die SGs, JSGs etc vermehrt die negativen Punkte. Es ist keine kurzfristige Lösung, es ist nur gedacht auf Krampf eine Konkurrenz sein zu wollen, ohne selber ein entsprechendes Konzept zu haben.

    Die Teams spielen in der Regel nicht wirklich höher als die normalen Vereine und können auch nicht mehr bieten als diese. TRotzdem wird versucht mit dem Argument "leistungsorientiert" das zu rechtfertigen. Ich finde das aber quatsch, wenn man sieht, dass eine JSG zB aus teilweise 4 Vereinen besteht.

    Die Jugendspieler können kein Vereinsleben mehr kennenlernen und das fehlt am Ende im Herrenbereich. zumal wir hier das Symptom haben, dass vermehrt für 20 € mehr im Monat bereits von Kreisligist zu Kreisligist gewechselt wird.

  • Im Gegensatz dazu sehe ich oftmals ein "den großen Nacheifern" wollen. Deshalb gehen diese Gemeinschaften aus meiner Sicht langfristig auch nicht gut und die Vereine müssen sich langfristig auch bei den Herren zusammenschließen

    das sehe ich auch so. Wenn sich da teilweise 4-5 Vereine zusammentun, hat das nichts mehr damit zutun Spieleranzahl zu kompensieren. Da geht es nur noch darum auf Zwang sich größer machen zu wollen als man ist. Sichtbar wird das da, wo eine SG sich auflöst und plötzlich eine neue entsteht, wo sich nur 1 verein geändert hat und man weiß, dass der neue wirklich genug Jungs hatte und eine Spielklasse höher spielen könnte als die vorherige SG...
    für mich ist das nicht nachhaltig und schadet dem Jugendfußball enorm

  • Dann rede ich von ganz anderen "SG"s. Ich meine die Mannschaften aus mehreren Vereinen, die temporär für das eine Jahr eine Spielgemeinschaft gründen, damit überhaupt eine Mannschaft zusammenkommt. Das ist wohl eher auf dem Land als in der Stadt anzutreffen.

  • Dann rede ich von ganz anderen "SG"s. Ich meine die Mannschaften aus mehreren Vereinen, die temporär für das eine Jahr eine Spielgemeinschaft gründen, damit überhaupt eine Mannschaft zusammenkommt. Das ist wohl eher auf dem Land als in der Stadt anzutreffen.

    Wird wohl so sein und so hatte ich die früher auch kennengelernt, nur ist die Entwicklung hier momentan eine andere und DIE sehe ich mit einem mulmigen Magen und kann nichts positives dabei sehen

  • In unserem Landkreis ist es eher so, dass eine sogenannte Leistungsmannschaft oder "Perspektivmannschaft" gebildet wird. Es gibt zwei Vereine, die sich auch die Fahne geschrieben haben, nach höherem zu greifen. Da wird dann ab der U11 im gesamten Landkreis an den besten Spielern jeder kleinen Dorfmannschaft gebaggert. Idealerweise (zufälligerweise) findet bei diesen Vereinen auch das Kreisauswahl- und/oder Stützpunkt Training statt. So hat man die besten Spieler und deren Eltern direkt vor Ort und das abwerben kann beginnen.


    Aufgrund dieser Tatsache ist es also meist so, dass kleinere Vereine am Ende gezwungenermaßen SG's gründen müssen, um überhaupt noch eine Mannschaft melden zu können. Besagte oben erwähnte Vereine stellen dann oft sogar 2 oder 3 Teams in einer Altersklasse! Absoluter Irrsinn.

    In diesem Jahr wurde allerdings auch eine SG gebildet, um genau diesen erwähnten Vereinen Paroli bieten zu können. Dies wurde hier ja auch schon angesprochen und als nicht so gut empfunden.

  • Libra also machst du auch eher negative erfahrungen?
    Ich finde es halt quatsch, wenn sich solche "leistungs"-vereine immer gesamte teams zusammenstellen aus den besten spielern der umgebung und das jedes jahr auf neue in jeder altersklasse...
    ich dachte immer ein guter verein kann sich seine spieler entsprechend er leistungsklassen slber ausbilden (und ja, sicher muss man da mal nachjustieren mit gewissen besseren spielern) aber sich jedes jahr wie bei Fifa Ultimate team ein neues team zusammenstellen ist doch quatsch

  • Libra also machst du auch eher negative erfahrungen?
    Ich finde es halt quatsch, wenn sich solche "leistungs"-vereine immer gesamte teams zusammenstellen aus den besten spielern der umgebung und das jedes jahr auf neue in jeder altersklasse...
    ich dachte immer ein guter verein kann sich seine spieler entsprechend er leistungsklassen slber ausbilden (und ja, sicher muss man da mal nachjustieren mit gewissen besseren spielern) aber sich jedes jahr wie bei Fifa Ultimate team ein neues team zusammenstellen ist doch quatsch

    Hier geht es ausschließlich darum, zum Sommer und zur neuen U14 Saison eine Mannschaft für die Bezirksebene zu stellen. Dafür werden mit einer Vorlaufzeit von bis zu zwei Jahren die Weichen gestellt und alles an Spielern zusammengezogen, was bei diesem "Projekt" helfen kann. Da sind einige Eltern so geil auf den Erfolg, dass sie ihre zwölfjährigen Kinder dort lieber auf die Bank setzen, als das sie bei ihrem Heimatverein Stammspieler sind.


    Wenn nun also aus solchen Gründen SG's gegründet werden müssen ist es traurig. Generell ist es aber nicht immer gleich schlecht sich zu vereinen, um einen Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.

  • Guten Morgen,


    bei uns, Bayern ländliche Region, ist die Situation leider komplett anders. Wir brauchen die SG/JFG zwingend.

    Die Frage ob es gut oder schlecht ist stellt sich für uns leider gar nicht...


    Zu meiner Zeit als Jugendfußballer, gab es oft die Situation das die B-Jugend nicht besetzt wurde und alle in der A-Jugend spielten.

    Könnte man auch heute noch machen und sich den Heldenstatus "gallisches Dorf" verleihen.

    Aber mache ich es damit wirklich besser?

    Keine der Mannschaften in unserem Landkreis verfolgt ein solches Modell. Somit würde unsere A-Jugend in der Gruppe gemeldet und mit Sicherheit im im hinteren Tabellendrittel landen.

    Wie hoch der Drop-out bei den jungen B-Jugend Spielern wäre mag ich mir gar nicht vorstellen.


    Auch das Argument das kleine Gruppen besser zusammenhalten zählt heute nicht mehr.

    Wir haben in der A-Jugend aktuell nur 15 Spieler. Es kommen aber immer wieder Spieler mit Abmeldungen die einen als Trainer sprachlos machen und zeigen das der Teamgedanke für manche Nebensache ist.


    Das sich sog. "Leistungsteams" in jeder Region finden ist für mich nicht überraschend, da es viele Eltern wollen.

    Für das NLZ hat es nicht gereicht, dann eben zum ambitionierten Verein im Jugendbereich.

  • Ich bin in einem der oben genannten Vereine tätig und muss teilweise nur mit den Kopf schütteln, wie sich andere über diese Vereine äußern.


    Bei uns sind ca. 50% eines jeden Leistungskaders selbst ausgebildete Spieler, je nach Jahrgang mal mehr und mal weniger. Die restlichen 50% setzen sich aus Spielern die sich selbst anbieten, Spieler die wir zu uns holen oder NLZ Rückkehrer zusammen. (Beginnt ab dem U13 Jahrgang)


    Grundsätzlich geht es bei uns allen Beteiligten nur um die Entwicklungsmöglichkeiten der Spieler und die ist durch die Selektion und Liga deutlich höher. Meistens sind die Trainer auch deutlich besser ausgebildet.


    Für mich wird das Thema häufig sehr einseitig beleuchtet, nämlich aus der Sicht der abgebenden Vereine, die natürlich gerne ihre besten Spieler gehalten hätten.


    Sorry, musste meine Meinung mal los werden, auch wenn es offtopic in diesem Thread ist.


    Bei uns im Fussballkreis gibt es kaum JSGs und die Ursache sehe ich häufig verbunden mit der örtlichen Nähe von mehreren Vereinen und einer geringen Zahl an möglichen Spielern. (Ort zum Beispiel zu klein für 3 Vereine)

  • Bei uns im Fussballkreis gibt es kaum JSGs und die Ursache sehe ich häufig verbunden mit der örtlichen Nähe von mehreren Vereinen und einer geringen Zahl an möglichen Spielern. (Ort zum Beispiel zu klein für 3 Vereine)

    Das ist ja dann noch nachvollziehbar.

    Grundsätzlich geht es bei uns allen Beteiligten nur um die Entwicklungsmöglichkeiten der Spieler und die ist durch die Selektion und Liga deutlich höher. Meistens sind die Trainer auch deutlich besser ausgebildet.

    Ist das wirklich so? Ich kenne bei mir im Kreis "normale" Vereine, die haben mehr Spieler in den bezahlten Bereich gebracht/zu Vereinen gebracht, die den bezahlten Bereich anbieten, als die JSGs oder JFVs.

    Und das meistens würde ich in ein "eventuell oftmals" ändern. zumindest bei mir sind die nicht zwingendbesser qualifiziert. Ich kenne viele dieser Trainer, die "nur" mit einem C-Schein rumlaufen und den haben bei uns im Verein auch alle (mit Ausnahme von E und F Jugend). Ganz vereinzelt gibt es auch B-Lizenz Trainer, die sind aber oft nach einem Jahr bei dem Großverein bei uns in der gegend. (mal außenvor, dass mMn ein B-Lizenz Trainer nicht zwingend ein guter/besserer Trainer ist)


    Ganz ab davon ist es meiner Meinung nach ist es auch als ganz "normaler" Verein möglich in de (unteren) Leistungsbereich in der Jugend zu kommen ohne irgendwelche JSGs oder JFVs

  • Ich will nicht alles pauschalisieren.


    Klar gibt es bei sogenannten Leistungsvereinen auch vereinzelt schlechte Trainer, aber dennoch kann man davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit dort höher ist auf gute Trainer zu treffen.


    Bei uns machen jedes Jahr 6-7 Spieler den Schritt in ein Nachwuchsleistungszentrum, somit werden wir auch häufig nur als Sprungbrett gesehen.


    Wir sind keine JSG oder JFV, nur sehe ich das Spieler anwerben/holen als Kreislauf des Fußballs an. Frech gesagt gibt es für mich 3 Arten von Vereinen, Dorfvereine, Sprungbrettvereine und NLZs. Die jeweiligen Dorfvereine verlieren Spieler an die Sprungbrettvereine und NLZs, häufig wechseln die verlorenen Spieler dann gut ausgebildet im Seniorenbereich zurück.


    Für mich persönlich ist das kein Grund, warum JSGs gebildet werden müssen, weil mehr als 1-2 Spieler verliert selten ein Dorfverein bei uns.


    In Ballungsgebieten kann das ganze natürlich ganz anders sein.

  • Für mich persönlich ist das kein Grund, warum JSGs gebildet werden müssen, weil mehr als 1-2 Spieler verliert selten ein Dorfverein bei uns.

    Du hast mit diesem Kreislauf und den Vereinsarten sicherlich recht.


    Allerdings geht es bei den "Dorfvereinen" nicht zwingend um die Qualität, sondern um die Quantität. Wenn da 1-2 Spieler einen Jahrgang verlassen, ist sogar der Spielbetrieb schon in Gefahr. Der Sprungbrettverein hat dann 2-3 Mannschaften in den Altersklassen und kann hin- und herschieben, im besten Fall kommen eben neue Spieler. Das NLZ hat sowieso freie Auswahl.


    Aber woher kommen die Spieler, die den Dorfverein auffüllen? Richtig, die gibt es nicht. Das können nur komplette Neuanfänger sein oder kommen aus dem Pool der umliegenden Dorfvereine, die dann selbst wieder Personalprobleme bekommen.


    Das Angebot in allen Ehren, dass Spieler im "Sprungbrettverein" tolle Entwicklungsmöglichkeiten haben und gute Trainer bekommen. Aber sobald dort mehr Spieler als notwendig für den Spielbetrieb "gehortet" werden, ist das Gift für die Vereine im Umfeld. Vielleicht muss man da auch einen Schritt weiterdenken: Wenn die Vereine irgendwann zumachen müssen oder mit D-Jugendlichen in der B-Jugend spielen müssen, wird auch die Quelle des größeren Vereins versiegen.