Aktuelle Situation der deutschen Nationalmannschaft

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  • Ein sehr unterhaltsames Spiel, bei dem mit etwas Glück auch mehr drin gewesen wäre. Man hat offenbar aus dem Spiel gegen Japan gelernt und es gestern auf vielen Ebenen besser gemacht.


    Allerdings muss man natürlich sagen, dass im Großteil des Spiels andere Dinge gefordert waren als gegen Japan - wir mussten uns aufs Verteidigen beschränken und hatten deutlich weniger Ballbesitz. Man konnte auf jeden Fall die beiden Pläne erkennen: Vorne pressen und Ballverluste erzwingen (hat gelegentlich geklappt, siehe Chance Kimmich) oder tief stehen und auf Konter lauern. Meiner Meinung nach ein Fortschritt gegenüber dem Japan-Spiel, in dem man sich nur auf Ballbesitz und Kombinationsspiel um den 16er versteift hat. Warum nicht gegen Japan nach dem 1:0 erstmal hinten stehen und über die schnellen Spieler kontern? Mit dem Ball hätte Japan nicht viel anzufangen gewusst gegen tiefe Deutsche.


    Beim Gegentor fand ich die Viererkette katastrophal: Kehrer rückt zu langsam und vorsichtig raus. Süle ist 20m entfernt, lässt eine viel zu große Lücke zu Kehrer und orientiert sich sogar hinter Morata, obwohl er Anfang der Szene noch vor ihm ist. Morata läuft in Süles Rücken los und hat einen Tempovorteil, kommt vor ihn und schiebt ein. Das war wirklich schlecht. Im besten Fall schiebt die ganze Kette mit: Rüdiger ist auf Süles Position und Süle befindet sich zwischen Rüdiger und Kehrer. Dann fängt er den Ball auf Morata ab und es passiert gar nichts. Schade.


    Jetzt hat man ja wirklich alles in der eigenen Hand fürs weiterkommen: Mit einem 7:0 gegen Costa Rica ist man sicher weiter (falls Japan gewinnt). Spielen Japan und Spanien unentschieden, reicht ein Sieg mit zwei Toren Vorsprung gegen Costa Rica. Gewinnt Spanien gegen Japan, reichen drei Punkte egal mit welcher Tordifferenz gegen Costa Rica. Der letzte Fall ist wohl der wahrscheinlichste.


    Also gegen Costa Rica gewinnen - das ist wohl leichter gesagt, als getan. Aber nach dem gestrigen Spiel bin ich positiv gestimmt. Ich hoffe, dass wir nicht die gleiche Achterbahnfahrt wie 2018 erleben.

  • Mit einem 7:0 ist man nicht sicher weiter.

    Schlagt Japan Spanien 3:2, wäre Deutschland raus. Ein 8:0 müsste es sein.


    Ist denke ich aber eh egal, schafft Deutschland beides nicht. 2:0 gewinnen und darauf bauen, dass Japan nicht gewinnt.



    Kurz zum Spiel:

    Ich fand Deutschland tatsächlich so gut, wie seit Jahren nicht mehr. Das beste Länderspiel seit ca. dem 7:1 gg Brasilien. Sehr intensives Spiel, der Gegner war auch gut.

    Mir haben alle gut gefallen, nur Gnabry fiel mM nach aber deutlich ab. Sowohl mit dem Ball, als auch gegen den Ball.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Besonders hat mir gefallen, dass die Mannschaft nach dem vermeidbaren Gegentreffer nicht wieder eingeknickt ist wie zuletzt nach Gegentoren in ab der 60. Minute.

    Sicher war trotzdem in einigen Bereichen noch Luft nach oben, aber der Auftritt hat zumindest dazu geführt, dass ich man den Jungs wünscht, dass sie sich am Donnerstag belohnen und dann hoffentlich endlich der Knoten platzt und sie mal über 90 Minuten rauslassen, was in ihnen steckt.
    Die Problempositionen bleiben die AVs + Süles mangelnde Konstanz.
    Da mach er gestern über weite Strecken mal ein wirklich gutes Spiel und reißt dann mit diesem Blackout alles wieder ein.
    Kehrer hab ich bis zum Gegentor eigentlich gar nicht so schlecht gesehen.

    Aber natürlich hat er an der Entstehung des Gegentreffers genauso großen Anteil wie Süle und im Anschluss ist er dann tatsächlich eingebrochen.

    Vielleicht wäre Klostermann gegen Costa Rica tatsächlich eine Alternative, da gelernter RV und offensiv stärker. Fragt sich nur, ob die Kraft reicht.

    Vorne haben mich Gnabry und Müller enttäuscht.
    Ich würde mir wünschen, dass bei Sane die Fitness bis Donnerstag einen Startelfeinsatz zulässt.

    Gestern war es vollkommen OK, dass er zunächst draußen war, weil ich glaube, dass er mit dem Kurzeinsatz genau die richtige Energie in die Partie gebracht hat.
    Bei einem Einsatz von Beginn an hätten ihm die starken Spanier vermutlich früh den Zahn gezogen und die Gefahr, dass er in sein altes Phlegma gefallen wäre, war groß.
    Gegen Costa Rica sieht das meiner Meinung nach anders aus, da wäre es wichtig von Anfang an mir dieser Energie in der Offensive loszulegen...

  • Mit einem 7:0 ist man nicht sicher weiter.

    Schlagt Japan Spanien 3:2, wäre Deutschland raus. Ein 8:0 müsste es sein.


    Ist denke ich aber eh egal, schafft Deutschland beides nicht. 2:0 gewinnen und darauf bauen, dass Japan nicht gewinnt.

    Richtig, habe auch nochmal beim Kicker Tabellenrechner nachgerechnet. Aber wenn Japan 8:0 gegen Spanien gewinnt, reicht Deutschland auch ein zittriges 1:0 gegen Costa Rica. Darauf würde ich aber nicht setzen. =)

  • Sicher war trotzdem in einigen Bereichen noch Luft nach oben…

    Sehe ich ehrlich gesagt nicht so.

    Ich habe die N11 die letzten Jahren ja stark kritisiert, beim Spiel gestern sehe ich da so viel kritikwürdiges dagegen nicht.

    Man darf nicht vergessen, dass der Gegner ein richtig gutes Spanien war.

    Da sahen unsere Spiele zu Zeiten des Jahrhundertkaders 2008-2016 auch nicht besser aus.

    Dass man keine Chancen zulässt, dagegen alles fehlerfrei macht etc. das ist halt unrealistisch.


    Wir haben gestern gegen den Ball unfassbar gut agiert. Weite Phasen Pressing im Mann-gg-Mann über das ganze Spielfeld. Da reicht ein verlorener Zweikampf (besonders in der Abwehr) und der Gegner hat Überzahl und kommt zu einer guten Torchance.

    Und 100% Zweikampfquote defensiv kann man wohl nicht erwarten.

    Und Rüdiger zB hatte die sogar, Gündogan hatte die zumindest gegen Busquets plus Vielfaches gutes Stören, das diesen zu Fehlpässen gebracht hat.

    Müller war auch endlich mal 100% intensiv gegen den Ball, hat seit 2012 bei der EM mM nach nicht mehr so gut gegen den Ball gearbeitet für Deutschland.

    Kimmich hat wirklich den 6er gespielt und turnte nicht überall rum.

    Goretzka war im Zweikampf stark und physisch.

    Kehrer auch physisch und mM nach gut, er hatte echt eine schwere Aufgabe und dazu Gnabry vor sich, der hat defensiv am wenigsten mitgemacht/geholfen.

    Raum mit unfassbar weiten Wegen, gerade gegen den Ball. Würde gerne mal wissen, wie viele intensiv gelaufene Meter er hatte, aber solche Statistik gibt es nicht, nur die Anzahl.

    Und unsere IV musste wegen des Pressings viel Mann-gg-Mann verteidigen, dazu sehr hoch. Raum hat dann oft hochgeschoben, Rüdiger nach links, Süle 1gg1 im Zentrum. . Dafür war das bockstark.

    Musiala auch gut, gerade mit Ball, aber auch intensiv gegen den Ball.

    Nur Gnabry war mir zu wenig intensiv gegen den Ball und in Ballbesitz dazu nicht gut.

    Und Neuer war nicht so gut, wie man das kennt. Mit einigen Fehlpässen, wenn er gepresst wurde, so dass ich erstmal Sorge hatte, wenn er angespielt wird. Dazu hat er nur zwei Bälle zum Halten bekommen, ein mehr war drin, der andere war schlecht gehalten, ging aber glücklich gegen die Latte.


    Also für mich war das gestern schon richtig gut. Gegen einen richtig guten Gegner.

    Wie gesagt, das deutlich beste Länderspiel seit dem 7:1, und selbst da lag es ja ab dem 1:0 auch daran, dass der Gegner (vor allem David Luiz) vogelwild agiert hat.

    Gestern war der Gegner selbst 90 min richtig gut.

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  • Ich stimme Dir zu, dass das insgesamt definitiv eine gute Leistung gegen einen sehr starken Gegner war. Gegen den Ball gibt es nicht viel zu kritisieren.

    Wenn man den Vergleich zum 0:6 vor zwei Jahren sieht, hat man es tatsächlich geschafft, dass Spanien bis auf das Tor nur noch 2-3 torgefährliche Aktionen herausspielen konnte.

    Wo ich noch "Luft nach oben" oben sehe ist mit Ball.
    Bei der Beurteilung von Gnabry stimme ich dir zu, das war offensiv und defensiv nicht besonders gut, was ich sehr Schade finde, da er in den letzten Bundesligaspielen vor der WM den Eindruck erweckt hat er hätte sein Tief genau zum richtigen Zeitpunkt überwunden.
    Müller hat einen wichtigen Beitrag bei der Arbeit gegen den Ball geleistet, war aber bei eigenem Ballbesitz quasi unsichtbar. Weder als Anspielstation, noch mit Dribblings (was ohnehin nicht seine Stärke ist, noch hals Phantom im 16er (was er sonst ja gerne mal macht) konnte er in Erscheinung treten.
    Letztendlich hat sich offensiv zu viel auf Geniestreiche von Musiala konzentriert, aber mit sich alleine Doppelpass spielen kann er halt auch nicht. Das wurde dann besser, als er mit Sané einen passenden Partner bekam.

    Unpassend fand ich, dass Hofmann erneut in der Schlussphase reinkam. Seine Einwechslung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Japan-Spiel am Ende in die falsch Richtung lief. Hier hätte ich mir eher wieder Götze oder vielleicht sogar Brandt -von dem ich eigentlich kein großer Fan bin, aber er war einer der wenigen Dortmunder mit konstanten Leistungen in den letzten Wochen - gewünscht.

    Luft nach oben trotz guter Leistung auch in der IV. Süle war stark verbessert, und 90 Minuten Fehlerfrei gegen Spanien ist fast unmöglich, aber die Art und Weise wie er seinen Einsatz gegen Morata erst verpennt und dann hinterherstolpert, sollte ihm nicht passieren.

  • Ich gebe dir recht, dass unsere Offensivszenen eigentlich alle von Musiala kreiert wurden oder aber - und das vergisst du - aus hohen Ballgewinnen.


    Gegen das wohl balldominanteste Team der Welt habe ich es aber auch nicht anders erwartet und denke der „Matchplan“ war es auch, Torszenen aus dem hohen Pressing zu bekommen.

    Dass man gegen Spanien (und deren Pressing) selbst balldominant auftritt und sich Chancen aus eigenem langem Ballbesitz „erspielt“, das war mM nach nicht zu erwarten.

    Glaube auch nicht, dass Deutschland das zB 2008 bei der EM geschafft hat, mit dem Überteam und balldominantem Team, das wir ab da hatten.


    Lange Rede kurzer Sinn, gegen Spanien muss man anders erwarten, eine andere Spielweise an den Tag legen, als gegen andere Gegner. Spanien ist da sehr speziell.


    Dass das am Ende anders wurde, das lag mM nicht primär an Sane. Deutschland musste offensiver agieren und alle Akteure wurden müder. Auch die Spanier. Die haben dann nämlich auch vermehrt Fehler gemacht.


    Kurz vor dem 1:1 dachte ich zB, dass Deutschland tot sei. Da hatten die Spanier nämlich eine lange Ballpassage - von hinten nach vorne und zurück- wo ich schon dachte, dass Deutschland nicht mehr in die Zweikämpfe kommt, man einfach fertig ist.



    Genauso wie du jetzt vieles an Sanes Einwechslung festmachst (dabei wurden 3 plus 1 ausgewechselt, ua kam auch ein MS, der Spielstand war anders und das Spiel alt, die Spieler müde), gilt das auch für Hoffmanns Einwechselung gg Japan.

    Da war das zentrale Mittelfeld und die fehlende Kompaktheit dessen, neben der veränderten Spielweise Japans viel entscheidender, als der Wechsel von einem schwachen Müller zu einem meinetwegen ebenso schwachen Hoffmann.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Deine Meinung zur fehlenden Kompaktheit im zentralen Mittelfeld gegen Japan teile ich und habe diese auch weiter oben direkt nach dem Spiel ziemlich deutlich geäußert.

    Aufs Japan-Spiel bin ich nur noch einmal bezüglich Hofmann zurückgekommen, weil er zum zweiten Mal nach einer Einwechslung nicht überzeugen konnte.

    Sané und Füllkrug haben offensiv mehr bewirkt und Musiala besser unterstützt als Müller oder Gnabry (der aber ja in der 70. noch gar nicht ausgewechselt wurde).

    Gündogan hat bis zu seiner Auswechslung ein gutes Spiel gemacht (besser als Gnabry), trotzdem war es OK ihn runter zu nehmen, weil einfach eine andere Wucht für das Spiel nötig war.

  • Verdient ausgeschieden. Denke es ist jetzt wirklich an der Zeit sich neu auszurichten. Schlotterbeck wird international seine Erfahrungen in der CL machen und stärker werdeb. Somit ist die Innenverteidigung mit ihm und Rüdiger für mich gesetzt. RV und Sturm sind die Problempositionen für die Zukunft, für mich ist auch ein Stürmer zu wenig. Musiala war der tragische Held, eigentlich immer bester Deutscher, aber unglücklich im Abschluss. Auch für Neuer sollte ein Schlussstrich gezogen werden, spannend wird dann die Leaderfrage in der Mannschaft. Kimmich wird dazu von verschiedenen Medien gemacht- ist es aber nicht. Ein zentraler Spieler der Zukunft wird Goretzka, sonst wird vieles offen sein. Ich bin gespannt auf die nächste Zeit.

  • Verdient ausgeschieden. Denke es ist jetzt wirklich an der Zeit sich neu auszurichten. Schlotterbeck wird international seine Erfahrungen in der CL machen und stärker werdeb. Somit ist die Innenverteidigung mit ihm und Rüdiger für mich gesetzt. RV und Sturm sind die Problempositionen für die Zukunft, für mich ist auch ein Stürmer zu wenig. Musiala war der tragische Held, eigentlich immer bester Deutscher, aber unglücklich im Abschluss. Auch für Neuer sollte ein Schlussstrich gezogen werden, spannend wird dann die Leaderfrage in der Mannschaft. Kimmich wird dazu von verschiedenen Medien gemacht- ist es aber nicht. Ein zentraler Spieler der Zukunft wird Goretzka, sonst wird vieles offen sein. Ich bin gespannt auf die nächste Zeit.

    Ich habe seit 8 Jahren kein Länderspiel mehr gesehen, wo die Spieler 90 minuten alles raushauen und nicht nur "nett hin und herspielen und balldominant sein wollen". Also abgeshen vom Spiel gegen Spanien letzte Woche.

    Das hat auch Schweinsteiger moniert, dass dieses "Feuer" fehlte.


    Dass das dann keinen Erfolg bringt, das haben wir jetzt über Jahre gesehen.


    Ich wünsche mir jetzt mal einen Trainer aus einem andereren"Stammbaum". Tuchel, Klopp oder auch Sammer zB.

    Damit andere - für mich elementare Dinge - wieder in den Vordergrund geraten. Nämlich das intensive SPiel, Laufen, Zweikämpfe annehmen, Defensiv kein Harakiri.

    Das war defensiv ja vor alle ein gesamtaktisches Problem - nicht nur bei der WM - nicht primär ein individuellesin der Kette hinten.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Verdient ausgeschieden.

    Absolut. Wer zwar mit drei ordentlichen Spielen, aber in dieser Gruppe mit zu wenig Punkten/Toren ausscheidet, hat es nicht anders verdient. Wenn man in der Gruppenphase in ein letztes Spiel geht und potenziell mit sieben Toren Vorsprung gewinnen muss, hat man auf jeden Fall vorher schon genug einiges falsch gemacht.


    Nichtsdestotrotz war beim heutigen Spiel auch drin, dass man mit 7 Toren Vorsprung gewinnt. Das soll über nichts hinwegtrösten oder das Ausscheiden schmücken, aber 33:7 Schüsse, davon 11 aufs Tor, dreimal Pfosten, die riesen Paraden von Navas (dreimal in allerhöchster Gefahr)... Es wären aus diesen vielen Chancen nur drei Tore mehr und die beiden dämlichen Gegentore weniger gewesen, nicht unrealistisch. Die Spanier waren in ihrem Spiel gegen Costa Rica mit ihren "lächerlichen" 17:0 Schüssen und daraus entstandenen sieben Toren einfach viel effektiver. Wir haben mit fast doppelt so vielen Schüssen nur etwas mehr als halb so viele Tore gemacht.

  • Verdient ausgeschieden.

    Absolut. Wer zwar mit drei ordentlichen Spielen, aber in dieser Gruppe mit zu wenig Punkten/Toren ausscheidet, hat es nicht anders verdient. Wenn man in der Gruppenphase in ein letztes Spiel geht und potenziell mit sieben Toren Vorsprung gewinnen muss, hat man auf jeden Fall vorher schon genug einiges falsch gemacht.


    Nichtsdestotrotz war beim heutigen Spiel auch drin, dass man mit 7 Toren Vorsprung gewinnt. Das soll über nichts hinwegtrösten oder das Ausscheiden schmücken, aber 33:7 Schüsse, davon 11 aufs Tor, dreimal Pfosten, die riesen Paraden von Navas (dreimal in allerhöchster Gefahr)... Es wären aus diesen vielen Chancen nur drei Tore mehr und die beiden dämlichen Gegentore weniger gewesen, nicht unrealistisch. Die Spanier waren in ihrem Spiel gegen Costa Rica mit ihren "lächerlichen" 17:0 Schüssen und daraus entstandenen sieben Toren einfach viel effektiver. Wir haben mit fast doppelt so vielen Schüssen nur etwas mehr als halb so viele Tore gemacht.

    Ich sehe da keine drei ordentlichen Spiele.

    Ein gutes gegen Spanien und zwei bescheidene gegen Japan und CR.


    Costa Rica war so schlecht, da hätte man wirklich auf 8 Tore gehen können. Dafür hätte man aber von Beginn an voll aufs Tempo drücken müssen, so dass die irgendwann mausetot sind. Selbst due 5 Wechsel ausnutzen und rennen, figten abliefern.

    Man hat aber nach der Führung das Tempo gedrosselt und dabei sogar phasenweise die Spielkontrolle abgeben,der bescheidene Gegner kam zu Chancen und Toren.

    genau, wie Japan zu je zwei Toren, aber noch mehr Chancen. Sorry, aber das ist dann nicht ordentlich.

    (Costa RIca hatte gg Spanien (die in Halbzeit 2 sogar eher runter gefahren haben) und Japan in beiden Spielen zusammen einen! Torschuß, keine Torszenen. ABgesehen von dem einen Tor.)


    Sotty, aber genau so eine Analyse, wie deine, die hilft null weiter, etwas sinnvoll zu verändern, verbessern.

    Flick war ein weiter so von Löw, jetzt soll es wieder so weiter gehen?

    Indem man sich das SPiel heute schönredet,es verklärt?

    2 dämliche Gegentore weniger... das war einfach schlecht von Deutschland, nicht unglücklich.

    Und offensiv macht man nicht jeden rein. Hätte man 90 min voll abgeliefert, dann hätte das vlt zu 8 Toren gereicht. Auch inklusive der Pfostenschüsse.



    edit: Und hätte man irgendwann zur 60. minute 4:0 oder so geführt, dann hätte Spanien vlt auch selbst anders agiert.

    Selbst wenn man am Ende das 8:0 nicht schafft, man hätte den Plan verfolgen müssen, es zumindest den Spaniern für möglich zu suggerieren.

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  • Sotty, aber genau so eine Analyse, wie deine, die hilft null weiter, etwas sinnvoll zu verändern, verbessern.

    Flick war ein weiter so von Löw, jetzt soll es wieder so weiter gehen?

    Indem man sich das SPiel heute schönredet,es verklärt?

    Das war doch keine Analyse, sondern eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse und Torchancen unserer Gruppenphase, explizit vom heutigen Spiel. Und ich wollte damit auch niemandem helfen, irgendwas zu verbessern. Ganz im Gegenteil habe ich sogar geschrieben, dass man mit so einer Gesamtleistung verdient wegen Doofheit ausscheidet und ich habe explizit gesagt, dass ich nichts beschönigen will. Allerdings musst auch du ehrlich sein: in allen drei Spielen hätte man mit einer minimal besseren Chancenverwertung realistisch gewinnen und problemlos weiterkommen können und das macht die Leistung nun mal "ordentlich". "Ordentlich" ist übrigens für mich ein Adjektiv, das von positiv genau fast so weit entfernt ist wie von negativ - es ist ziemlich neutral. Da gibt es zig andere deutlich positivere Adjektive, die man völlig zu Recht fehl am Platze sehen kann.


    Warum kein negatives Adjektiv? Ich würde mich weigern, die Auftritte grundsätzlich als "schlecht" zu bewerten. Klar ist man frustriert nach dem Ausscheiden, aber objektiv gesehen sind wir mal wieder wie 2018 als Mannschaft mit den meisten Torchancen pro Spiel der ganzen WM ausgeschieden. Dass es erneut diese Konteranfälligkeit und schlechte Chancenverwertung gibt, sind Punkte, um die man eine Analyse bauen kann und auch muss, denn das begleitet uns jetzt seit Jahren.


    Am Ende - kann man so nüchtern sagen - hat ein Tor gegen Japan gefehlt, um weiterzukommen, so einfach ist Fußball nun mal. Und bei den 26:12 Schüssen gegen Japan, drei davon im Torraum und zwei an den Pfosten, der japanische Torwart hat auch wie Navas heute dreimal in aller aller höchster Not gerettet, ist das überhaupt nicht unrealistisch... Dann würden wir nämlich beim Kicker folgende Zusammenfassung der Gruppenphase lesen: "Unglückliches Unentschieden gegen gute Japaner, starker Punkt gegen Spanien und dann ein klarer Pflichtsieg gegen Costa Rica. Gruppensieg und Weiterkommen verdient geschafft, für die KO-Runde müssen wir uns noch ein bisschen steigern, wenn es im Turnier weit gehen soll.". Und davon sind wir halt auf dem Rasen nur Zentimeter entfernt gewesen.


    Und nein, das ist immer noch keine Analyse. Man kann das übrigens auch so bewerten und dennoch Dinge ansprechen und verändern, die falsch laufen. Nur dass alles schlecht ist und alles verändert werden muss, stimmt definitiv nicht und das suggerierst du.

  • Sorry, aber wer gegen ein maximal durchschnittliches Japan 4-6 dicke Chancen zulässt, gegen ein wirklich maues CostaRica ebenso einige Torchancen zulässt, der war nicht ordentlich, der war eher schlecht. Das Spiel gegen Spanien war mM nach sogar richtig gut, die anderen beiden Auftritte aber schwach. Hätten wir solche Leistung gg Spanien gezeigt (oder Fra/Bra/etc.), dann hätte es wieder 6 mal hintten geklingelt.


    Das ist einfach viel zu viel und das gegen Gegner, die nicht Brasilien oder Frankreich sind.


    Das ist dann auch nicht unglücklich. Unglücklich wäre es, wenn Japan nur die zwei Szenen gehabt hätte. Sie hatten aber deutlich mehr. Sogar schon vor dem Ausgleich. Am Ende ähnlich viele Torchancen wie wir.

    Und bei allem Respekt, aber CR war Jahre über deren Zenit hinaus, die waren wirklich mau. Neben Katar deutlich das schlechteste Team des Turniers, daran ändert auch der glückliche Sieg gg Japan nichts.



    Sorry, aber wenn man Spiele gg Japan und CR als ordentlich bezeichnet, wenn man nach dem Spiel sagen kann, dass man hätte auch gewinnen "können", dann ist das zu wenig.

    Wäre ja noch "schöner", wenn man nicht einmal das hätte aussagen können.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Alle, die 2018 und 2022 dabei waren, müssen sofort zurücktreten.


    Ich bin nicht sicher, ob man mit den nominell schwächeren Spielern, sei es Ginter, Günter, Götze beispielsweise, nicht doch eine bessere Mannschaft zusammen bekäme. Ter Stegen hätte noch richtig Feuer gehabt, sich zu beweisen. Das fehlt den Stars, die haben ja schon alles.

  • Wenn sich mindestens in den drei Spielen der WM-Vorrunde (meiner Meinung zieht sich das seit Jahren durch), aus der soliden Spielkontrolle und dem vielen Ballbesitz es nicht schafft ausreichend Tore zu schießen ist das kein Pech sondern eine grundlegende Schwäche. Hat gestern auch völlig zurecht der Kommentator der ARD so gesehen. 2018 kann man vielleicht von unglücklich reden, aber wenn vier Jahre später das gleiche passiert, ist da ein System erkennbar.

    Wir hier aus Ausbildungssicht und aus der Jugend sind da aus unserem Naturell vielleicht anders, aber im Leistungsfußball geht es einzig um Siege. Da hat uns (und auch Spanien) Japan gezeigt, wie man effektiv und als Mannschaft geschlossen ein Spiel angeht.

    Man muss sich nur mal die Mannschaft der Japaner anschauen, da spielen einige bei Abstiegskandidaten der Bundesliga oder sind Ergänzungsspieler. Die IV besteht aus einem Spieler der auf Schalke gegen den Abstieg spielt, der Andere hat letztes Jahr mit Schalke noch zweite Liga gespielt und war anschließend fast die ganze Halbserie verletzt.

    Bin da voll bei Schweinsteiger, das Feuer und auch die Siegermentalität ist nicht mehr da.

    Verstehe auch den Verzicht von Havertz und/oder Füllkrug nicht. Bayernblock schön und gut, aber auch Bayern hat gemerkt, dass diese Spieler einen ECM vorne drin brauchen, damit es erfolgreich wird.

  • Ich kann hier grad ehrlich beide Seiten der Argumente verstehen, finde aber, es ist nicht so leicht gesagt, dass es so oder so ist.

    Ja Japan hat eine brutale Effektivität bislang in diesem Turnier (zeigen auch andere Mannschaften). Klar funktioniert es scheinbar, wenn man 85min bunkert und nur über Konter kommen will. Siehe als Beispiel Union Berlin, aber will man diesen Fußball sehen?

    Und mit Spanien kann man uns auch nicht vergleichen, klar beide Teams wollen viel den Ball haben, aber die Ausbildung ist da dann doch sehr unterschiedlich, da die Spanier durch die La Masia bereits seit ihrer Kindheit so getrimmt und viele der Spanier aus den Bereich kommen. Da ist die Ausbildung in den deutschen NLZs doch sehr unterschiedlich, wie Spiele angegangen werden.


    Und da kommen wir wieder zu dem Thema, wieviel Einfluss ein Trainer in der Natio hat (Ich werde hier später den Post editieren, da ich den Namen des Buches raussuchen muss).

    In diesem Buch wird das Thema auch angegangen, wie Löw den WM-Title 2014 geholt hat und welchen Weg es dafür gebaucht hat.

    Du bist als Natio-Trainer so doll auf die Vereinsarbeit (und deren taktischen Ausrichtungen) angewiesen oder auf herausragenden Einzelspieler-Qualität.

    Und wir haben aktuell in beiden Bereichen in DE Probleme. 2014 haben Spieler aus 2 Teams hauptsächlich gespielt: Bayern und Dortmund. und jetzt? wir haben da teilweise 3-4 verschieden Vereine hinter in der Elf auf dem Platz und hier fordern manche noch mehr verschieden Hintergrund-Teams auf dem Platz.

    Und auch die Qualität lässt zu wünschen übrig. Ja Musiala gibt Lichtblicke ist aber noch sehr weit am Anfang seiner Entwicklung. Füllkrug spielt eine überragende Hinrunde hat aber keinerlei internationale Erfahrung (die zB bei Schlotterbeck als fehlend kritisiert wird). Ja er hat getroffen, aber alles weiter ist ein hätte wenn und aber. Was wäre wenn er gestartet wäre und nicht geliefert hätte? Dann würde diese Diskussion genau das herantragen: fehlende internationale Erfahrung; wie kann man so einen, in so einem wichtigen turnier spielen lassen etc.

    Unsere Verteidigung braucht teilweise mehr Erfahrung, ein Schlotterbeck ist noch jung, auch David Raum.. Aber ein Rüdiger ist auch schon 29, ob der noch eine WM macht?

    Wir haben halt aktuell einfach kein guten Mittelstürmer der auch im Verein viel internationale Erfahrung hat, wie zB damals ein Klose.

  • Der Knackpunkt war trotz allem das Japan-Spiel.

    Und da war die Leistung bis zum Ausgleich definitiv in Ordnung (Besser als gegen Costa Rica), ohne überragend oder beeindruckend zu sein. Dass die Mannschaft ein gutes / solides Spiel, das man eigentlich gewinnen muss aus der Hand gibt, weil man entweder nicht die Kondition (kann ich mir nicht vorstellen) oder den Biss (will ich mir nicht vorstellen) oder die Fußballerische Reife, Intelligenz und Konzentration hat es einfach mal durchzuziehen zieht sich leider seit über 4 Jahren durch das Team egal wer Trainer ist und wer auf dem Platz steht.

    Chancenverwertung war gegen Japan sicher ein Thema (Gnabry, Hofmann, Musiala). Gegen Costa Rica war die Qualität der Chancen einfach nicht ausreichend um die nötigen acht Tore realistisch erscheinen zu lassen. Mit glücklichen Zufällen beim Abschluss hätte es vielleicht funktionieren können, aber dann brauchst Du eben auch eine Abwehr (inkl. zentrales Mittelfeld), bei der Du weißt hinten steht die Null. Man kann bei Schweinsteiger, Kroos und Khedira sicher auch negatives in der Vergangenheit finden, aber an deren Qualität auf dem Zenit kommen Gündogan, Kimmich und Goretzka einfach nicht heran.
    Ein Vergleich von Hummels, Boateng, Mertesacker, Badstuber, Höwedes, Friedrich zu Hochzeiten mit dem was aktuell und in näherer Zukunft zur Verfügung steht verbietet sich sowieso...

    Was macht Hoffnung für die Zukunft?
    Musiala(!), Wirz(!), Bella Kotchap (?), Moukoko (?) (keine AV und ein IV und MS mit ?)

    Die 2014er Weltmeister waren (bis auf Klose) mit 20 Jahren alle Stammspieler in Bundesligavereinen des oberen Tabellendrittels.

    Wenn wir heute über 20-jährige potentielle Nationalspieler sprechen, dann kämpfen diese bis auf die og Ausnahmen in Ihren Vereinen um Kurzeinsätze.

    Die meisten sind damit beschäftigt sich als solide Bundesligaspieler zu etablieren und gegen die oft stärkeren Konkurrenzen aus anderen Ländern zu behaupten. (Das soll keine Kritik an ausländischen Leistungsträgern in der BL sein. Wenn diese besser sind und den Verein weiterbringen, spielen sie zurecht).
    Von Ambitionen internationale Klasse oder gar Weltklasse zu werden sind die meisten definitiv weit entfernt.