Aktuelle Situation der deutschen Nationalmannschaft

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  • Ganz tatenlos war Jogi Löw bei dem Spiel aus meiner Sicht nicht. In der 1. Halbzeit spielte er bzw. wollte er im 4:3:3 spielen. In der 2.Halbzeit begann er im 3:4:3 - Süle raus, Tah rein und Robin Koch auf die 6. Nach dem 5:0 (72 min.) wurde dann wieder auf 4er Kette umgestellt. Die Tore der Spanier in der 2. Halbzeit fielen alle aus dem Spiel heraus (1. Halbzeit wie schon erwähnt 2 Standards). Mich hätte deshalb interessiert, warum man das gemacht hat.

    Kroos hat es im Interview nach dem Spiel angesprochen. Der Matchplan war, tief zu stehen und umzuschalten. Man wollte offensichtlich mit den schnellen 3 Angreifern in der Hälfte der Spanier kontern. Das ist doch einer meiner Hauptvorwürfe an Löw: mit dem Mittelfeld Gündogan, Kroos und Goretzka und den dreien davor funktioniert diese Spielweise nicht. In der 2. Halbzeit wollten sie höher stehen und vorn drauf gehen (hat Kroos so bestätigt). Hier zeigte sich aber, dass ein Taktgeber fehlte und das Anlaufverhalten relativ unkoordiniert und eben auch unmotiviert war. Die Spanier kombinierten sich da locker raus. Meine Vermtung: als Löw sah, dass dieser Versuch noch weniger Erfolg brachte als in Halbzeit 1 und er merkte das die Spanier eben nach dem 5. Tor nicht aufhörten, sondern weiter machten, ging er auf die vermeintlich defensivere Strategie zurück.

    Boateng´s Stärke im Vergleich zu den übrigen deutschen Verteidigern ist die Spielereröffnung. Wird er in einem passenden System eingesetzt (Ballbesitzspiel) spielt er überragende Diagonalbälle. Da ist ein Süle noch ein gutes Stück weg. Er erhält bei Bayern nur deshalb keinen Vertrag mehr, weil ihm nicht mehr zugetraut wird, eine hohe Anzahl von Spielen über die volle Distanz abzuliefern. Meiner ganz persönlichen Meinung nach steht ein Nachfolger auch bereits fest, sonst wäre die Entscheidung nicht schon so früh gefallen.

    Hummels sehe ich ähnlich stark in der Spieleröffnung. Auch ihm kommt eher ein auf Ballbesitz angelegtes Spiel entgegen. Beide IV haben ihre Stärken beim "alten" System und Schwächen, wenn sie hinterher laufen müssen. Gut möglich, dass Löw deshalb beide für verzichtbar erklärt hat, weil er einen Systemwechsel wollte und m.M.n. auch versucht hat. Allerdings müsste er dann auch das Mittelfeld für den Systemwechsel haben. Und da er an Kroos festhält, wird es dann schon schwierig.

    Ich bin ehrlich kein besonderer "Müller Freund", aber sein Impact auf das Bayernspiel (insbesondere defensiv) ist schon enorm. Deshalb würde ich ihn und auch Hummels zurückholen und auf das bewährte 4-2-3-1 setzen, wieder auf Ballbesitz bzw. hohes Pressing gehen. Er kann doch auf den Bayernblock Neuer, Kimmich, Goretzka, Müller, Sané und Gnabry setzen. Vorne Werner dazu, der auch in der Lage ist gut anzulaufen. Dann bliebe nur noch die Abwehr. Hier wie gesagt Hummels zurückgeholt. Der könnte Süle auch gut führen. Und für die AV könnte man dann ruhig auf eher defensivere Spieler zurückgreifen bzw. die Bayernvariante mit einem eher offensiveren AV und einem eher defensiveren AV.

  • Also ich habe die WM 2018 sportlich nicht so schlecht wahrgenommen, wie sie vielerseits gemacht wird. Es mag sein, dass die Bewertung sehr schlecht ausfällt, wenn man Ergebnisse und die Art vom Fußball zusammenschmeißt. Für sich betrachtet (Tore und Ergebnisse außer Acht gelassen) war das schon ziemlich guter Fußball bei der WM 2018, man hat sich die meisten Abschlüsse aller Teams erspielt und hatte das Spiel abgesehen von den Kontern absolut im Griff. Die 4 Gegentore fielen in 3 Kontern und nach einem Standard. Natürlich muss man dazu sagen, dass die beiden eigenen Tore durch einen Freistoß und eine angeschossene Flanke fielen. Dennoch war Deutschland abgesehen von den Toren stark. Ich weiß, dass viele diese Einschätzung nicht teilen, aber vielleicht sollte man sich objektiv nochmal die Spiele oder die Highlights anschauen. Fair ist es nämlich nicht, aufgrund von schlechter Chancenverwertung "besseren Fußball" zu fordern.

    Ganz meiner Meinung.

    Es mangelte 2018 nur an Nuancen in folgenden Punkten:

    Chancenverwertung, Tempo im letzten Drittel bzw. Tempo im defensiven Umschalten, Absicherung gegen Konter, mannschaftliche Geschlossenheit und die berühmte „Mentalität“.


    Umso weniger habe ich verstanden warum Löw nach seiner ausgiebigen WM-Analyse die grundsätzliche Spielausrichtung den Gegner zu dominieren und früh zu pressen einkassiert, und eine komplett neue passive Spielidee ausgegraben hat.

    Für die Arbeit an den Nuancen hätte er Spieler gehabt, und er hat sie immer noch. Die Anpassung des Bewährten mit kleinen Verbesserungen hätte deutlich besser funktioniert als dieser Radikale Umbruch von fast allem.

    Außerdem würde ein dominanterer aktiver Spielansatz auch besser zu dem passen was die Spieler in ihren Teams praktizieren (v.a. Bayern, Dortmund, Real, ManCity).

    Ich finde hier hat sich Löw zu sehr vom Erfolg der Belgier mit ihrem wuchtigen Umschaltspiel, die allerdings auch die Spieler dafür hatten und haben), irre Leuten lassen. Und vielleicht auch von der Tatsache, dass Bayern mit Kovac damals einen Trainer frisch verpflichtete, der ähnliches vorhatte.

  • Umso weniger habe ich verstanden warum Löw nach seiner ausgiebigen WM-Analyse die grundsätzliche Spielausrichtung den Gegner zu dominieren und früh zu pressen einkassiert, und eine komplett neue passive Spielidee ausgegraben hat.

    Zumal wir am Dienstag gesehen haben, dass Löw vor 2 Jahren keine schlechte Idee mit seiner Ausrichtung hatte - die Spanier haben im Prinzip das gespielt, was wir damals spielen wollten. Nur konsequenter, als wir es damals gemacht haben. Fairerweise muss man sagen, dass wir am Dienstag wohl jede Spielweise des Gegners zugelassen hätten und sie vermutlich erfolgreich ausgesehen hätte.


    Ich kann allerdings seine Grundidee nachvollziehen. Mit den Tempospielern Gnabry, Werner und Sané, den schnellen Umschaltspielern Goretzka und Gündogan und den wunderbaren langen Pässen von Kimmich/Koch wäre für mich auch logisch, dass man tiefer steht und den Raum zum Kontern mit dieser Geschwindigkeit nutzt. Nur muss man eben auch einen Gegner haben, der das nicht durchschaut und der es zulässt. Leider ist es aber zu ausrechenbar und offensichtlich, sodass die Gegner entsprechend darauf reagieren können. Hätte Löw die Mannschaft mal 1-2 Wochen am Stück, könnte er eventuell Alternativen einstudieren, das Wissen und die Fähigkeiten haben er uns sein Trainerteam allemal.

  • Hätte Löw die Mannschaft mal 1-2 Wochen am Stück, könnte er eventuell Alternativen einstudieren, das Wissen und die Fähigkeiten haben er uns sein Trainerteam allemal.

    Na ja, eine Woche hatte er die Jungs ja beisammen.
    Klar waren da auch Spiele dazwischen, aber die längeren Länderspielpausen dienen doch genau der Möglichkeit, dass der Trainer mit der Mannschaft arbeiten kann.
    Dafür bedarf es aber eines klaren Planes von dem das Trainerteam und das Gros der Mannschaft überzeugt sind, sowie in jeder Linie der Formation 1-2 Spieler, die Umsetzung während des Spiels "moderieren" und bei Bedarf auch Kontakt zum Trainer haben um zu korrigieren. (Beides war weder am Samstag noch in den restlichen Spielen im Oktober und November zu erkennen.)
    Von Jogi Löw höre ich aber vor, währen und nach jeder Länderspielphase, dass dies und das ausprobiert wurde. (passt irgendwie zum aktuellen irgendwie).

  • Ha unabhängig von meinem Beitrag, schreibt Scholl das aller gleiche wie ich. Boa das ehrt mich. Wie gesagt sehe ich das Problem ist die Jugendarbeit und die Trainerausbildung. Das Ergebnis ist jetzt das was wir gerade sehen.

    Einmal editiert, zuletzt von beobachter_1000 () aus folgendem Grund: https://sportbild.bild.de/fussball/nationalmannschaft/nationalmannschaft/mehmet-scholl-jogi-loew-rueckendeckung-fuer-bundestrainer-74022992.sport.html

  • Zumal wir am Dienstag gesehen haben, dass Löw vor 2 Jahren keine schlechte Idee mit seiner Ausrichtung hatte - die Spanier haben im Prinzip das gespielt, was wir damals spielen wollten. Nur konsequenter, als wir es damals gemacht haben. Fairerweise muss man sagen, dass wir am Dienstag wohl jede Spielweise des Gegners zugelassen hätten und sie vermutlich erfolgreich ausgesehen hätte.


    Ich kann allerdings seine Grundidee nachvollziehen. Mit den Tempospielern Gnabry, Werner und Sané, den schnellen Umschaltspielern Goretzka und Gündogan und den wunderbaren langen Pässen von Kimmich/Koch wäre für mich auch logisch, dass man tiefer steht und den Raum zum Kontern mit dieser Geschwindigkeit nutzt. Nur muss man eben auch einen Gegner haben, der das nicht durchschaut und der es zulässt. Leider ist es aber zu ausrechenbar und offensichtlich, sodass die Gegner entsprechend darauf reagieren können. Hätte Löw die Mannschaft mal 1-2 Wochen am Stück, könnte er eventuell Alternativen einstudieren, das Wissen und die Fähigkeiten haben er uns sein Trainerteam allemal.

    Sorry, Löw hatte einen Plan aber das konnte man mit dieser Qualität an Spielern kaum durchsetzten. Das ist doch seit Jahren so, dass die Jugendarbeit immer schlechter wird seitens des DFB, da es diesen nur um das Geld erwirtschaften geht. Damit haben auch die Spieler recht die das Anprangern. Das geht mittlerweile runter bis zur Jugendarbeit. Was seit Jahren gesucht ist und wird, sind Individualisten die kaum das Stellungsspiel beherrschen. Was die DFB Elite sucht sind einfach Zirkusspieler, die Tricks zaubern aber kaum ein taktisches Stellungsspiel beherrschen. Das mahne ich seit Jahren an, dass da was extrem schief läuft. Das geht runter bis zu den Stützpunkten und dessen Trainern, die einfach schlecht ausgebildet sind. Die meisten Trainer dort haben einfach zuwenig Plan. Was die da lehren, da muss ich oft nur noch den Kopf schütteln und vorallem wie die mit Kindern umgehen. Richtig gute Trainer gibt es selten. Aber es gibt sie und diese werden jedoch nicht so gefördert. Man müsste da wie mit Spieler eine Trainersichtung machen und diese dann in die Spielerausbildung bringen. Unabhängig von Schein. Dieser ist eh nur was zum .... Sorry . Nochmal auf Jogi zurück zu kommen. Ich wette mit allem was ich habe, dass mit einem anderen Trainer das Ergebnis kaum anders wird. Und ich fürchte das wir ohne Müller, Boateng usw. die Vorrunde einer EM kaum überstehen. Aber dafür kann Jogi nichts, sondern diesen schwachsinnigen Konstrukt der Spielerausbildung und des DFB/BfV. Ich denke wir werden da noch lange knappern müssen. Ausserdem kannst du auch taktisch kaum was reißen. Ob 4,4,3 oder 3,4,4 oder 5,3,2 - die Mannschaft hätte trotzdem haushoch verloren. Hört auf endlich mit diesen taktischen Sc*** wenn es die Spieler nicht umsetzen können. Pressingspiel sowie alles andere sind einfach nicht da. Das gehört aber zur Grundausbildung eines Spielers. Als Jungendspieler wirst du zur Zeit angeschissen wenn du hoch anläufst. So meine Erfahrungen. Schade um die Spieler und den Medienrummel die nun das ausbafden müssen was der DFB angerichtet hat. :(

  • Was die DFB Elite sucht sind einfach Zirkusspieler, die Tricks zaubern aber kaum ein taktisches Stellungsspiel beherrschen.

    Merkwürdig, ich lese immer das in der Nachwuchsausbildung der Stützpunkte, Leistungszentren etc. in der Vergangenheit zuviel auf taktisches Verhalten gesetzt worden ist und viel zuwenig auf individuelle Stärken und das uns deshalb die 1vs.1 Dribbler ausgegangen sind. Was stimmt denn jetzt ?


    Ausserdem kannst du auch taktisch kaum was reißen. Ob 4,4,3 oder 3,4,4 oder 5,3,2 - die Mannschaft hätte trotzdem haushoch verloren. Hört auf endlich mit diesen taktischen Sc*** wenn es die Spieler nicht umsetzen können. Pressingspiel sowie alles andere sind einfach nicht da. Das gehört aber zur Grundausbildung eines Spielers.

    Die Spieler, die sich nach Jahren in der Jugendförderung beim DFB und bei den Buli-Nachwuchsmannschaften letztlich durchsetzen und im Profibereich ankommen haben taktisch nichts drauf ? Es fehlen absolute Grundlagen um 4-4-3 oder 3-4-4 zu spielen oder zu pressen und da kann eben kein Trainer was dran machen ? Ist das Dein Ernst ?


    Sorry, liest sich für mich eher wie eine Generalabrechnung von jemanden dessen Spieler beim örtlichen Stützpunkt schlecht weggekommen sind.

  • Nein bestimmt nicht.

    Merkwürdig, ich lese immer das in der Nachwuchsausbildung der Stützpunkte, Leistungszentren etc. in der Vergangenheit zuviel auf taktisches Verhalten gesetzt worden ist und viel zuwenig auf individuelle Stärken und das uns deshalb die 1vs.1 Dribbler ausgegangen sind. Was stimmt denn jetzt ?


    Die Spieler, die sich nach Jahren in der Jugendförderung beim DFB und bei den Buli-Nachwuchsmannschaften letztlich durchsetzen und im Profibereich ankommen haben taktisch nichts drauf ? Es fehlen absolute Grundlagen um 4-4-3 oder 3-4-4 zu spielen oder zu pressen und da kann eben kein Trainer was dran machen ? Ist das Dein Ernst ?


    Sorry, liest sich für mich eher wie eine Generalabrechnung von jemanden dessen Spieler beim örtlichen Stützpunkt schlecht weggekommen sind.

    Also soll man jetzt alles so schlucken wie es jetzt ist. Draus resultierend hat das keinerlei der Diskussion beigetragen . Sorry - es ist meine Einschätzung der Lage aktuell. Das sich da die Trainer wieder angepisst fühlen, das tut mir ehrlich leid aber eine selbstreflektion sollte doch möglich sein. Ich bin selber Trainer ;) und habe eben auch viele Dinge falsch gemacht und sehe da auch mich in der Kritik. Aber wenn du glaubst das es eine Gereralabrechnung ist - dann muss ich das akzeptieren. Ich beobachte seit Jahren die Sachen und auch in den Bereichen wurde eben Kritik laut unabhängig von meiner. Sie sind nahezu Deckungsgleich. Aber wie schon gesagt - der DFB erbittet sich keinerlei Kritik sowie NLZ und den Stützpunkten - bishin zu den Vereinen. Das ist eben so und wir werden in 10 Jahren oder lass es 30 Jahren sein, erleben das diese Punkte überwiegend eintreten werden.

  • Also soll man jetzt alles so schlucken wie es jetzt ist.

    Nö, aber man sollte da ansetzen wo es Sinn macht. Einfach zu sagen, seit Jahren kommen nur Spieler die nichts können aus der Nachwuchsförderung, also das ist deutlich etwas was nun so gar nichts zu einer lösungsorientierten Diskussion beiträgt. Sicher kann man über Schwerpunkte in der Ausbildung immer streiten, aber im Endeffekt dürfte jeder Spieler, der es in den Profibereich schafft, seine Qualitäten haben. Sonst würde er in dem umkämpften Markt kaum einen Club finden der sein horrendes Gehalt bezahlt.


    Beim Anstoß gegen Spanien standen auf deutscher Seite 9 Profis mit CL-Erfahrung auf dem Platz. Also durchaus jede Menge internationaler Erfahrung. Was aber nicht auf dem Platz stand, war eine Mannschaft mit eingespielten Abläufen. Auch keine Mannschaft auf deren Qualitäten der eigene Matchplan ausgerichtet war. Vielleicht auch eine Mannschaft die in dieser Zusammensetzung einfach nicht gut zusammen passt. Mit einem Trainer der -zumindest nach außen- einen relativ ausgebrannten und lethargischen Eindruck gemacht hat und der womöglich selbst am zweifeln ist wie er die Mannschaft am besten auf den Platz kriegt und diesen traurigen Eindruck auch vermittelt, so spielen sie dann auch.


    Da sollte man ansetzen.

  • beobachter_1000 : hast du mir evtl. einen Link zu dem was Scholl geschrieben hat? Ich bin mir nämlich nicht sicher was du ansprichst. Ich kenne von Scholl nur Aussagen, die die taktischen Zwänge bemängeln und mehr Individualisten fordern. Und wenn ich jetzt nur ein Beispiel nehme: Gnabry - mit dem hat Bayern die Champions League gewonnen (er war im Halbfinale "Man of the match"). Für Bayern reicht es taktisch, für die Nationalmannschaft nicht?!? Und falls du jetzt sagst, der ist in London (das stimmt für ein paar Jahre) ausgebildet, nehmen wir Goretzka.

    Was ist denn das "schwachsinnigen Konstrukt der Spielerausbildung und des DFB/BfV"?

    Und wenn du das ("Als Jungendspieler wirst du zur Zeit angeschissen wenn du hoch anläufst.") alleine machst, würde ich auch darauf hinweisen, dass es wahrscheinlich nicht erfolgsversprechend ist, wenn sich deine Mitspieler zurückziehen bzw. nicht mitmachen.

  • beobachter_1000 : hast du mir evtl. einen Link zu dem was Scholl geschrieben hat? Ich bin mir nämlich nicht sicher was du ansprichst. Ich kenne von Scholl nur Aussagen, die die taktischen Zwänge bemängeln und mehr Individualisten fordern. Und wenn ich jetzt nur ein Beispiel nehme: Gnabry - mit dem hat Bayern die Champions League gewonnen (er war im Halbfinale "Man of the match"). Für Bayern reicht es taktisch, für die Nationalmannschaft nicht?!? Und falls du jetzt sagst, der ist in London (das stimmt für ein paar Jahre) ausgebildet, nehmen wir Goretzka.

    Was ist denn das "schwachsinnigen Konstrukt der Spielerausbildung und des DFB/BfV"?

    Und wenn du das ("Als Jungendspieler wirst du zur Zeit angeschissen wenn du hoch anläufst.") alleine machst, würde ich auch darauf hinweisen, dass es wahrscheinlich nicht erfolgsversprechend ist, wenn sich deine Mitspieler zurückziehen bzw. nicht mitmachen.

    Hi ja steht in der aktuellen SportBild webseite. Ich habe den Link mal weiter oben gepostet wurde aber wegen werbung evtl. nicht angezeigt.

  • let1612 zum einen ist es schwierig hier die Gesamtsituation jetzt zu schreiben. Gerade eben komme ich von einer aktuellen Diskussionsrunde über die Nationalmannschaft. Bzgl. ChampionsLeague sage ich mal - Gnabry ist ein Teil von einer Mannschaft, er wäre soicherlich kaum so stark wenn er nicht die gewissen Mitspieler hat. Er ist, ohne Zweifel ein talentierter Spieler aber ein Führungsspieler ist er nicht. Er kann eben oder ich traue ihm nicht zu das er mental ein Spiel drehen kann..... und vorallem schau dir nur den Bayernkader an wieviele Franzosen die haben. Es ist schwierig das alles mit schreiben zu beschreiben da vieles auch im Kontext missverstanden wird. Vielleicht sollte man eine Spielsituation verwenden. Also zum einen, wie Leroy Sane das 1:1 angegangen ist und danach den Ballverlust hatte zeigt deutlich wo es hackte. Ballverloren und nicht nachgesetzt.... dieses unding erlebe ich oder sehe ich seit Jahren in den Spielerausbildungen das die Trainer sowas nicht lehren. Echt schwierig das zu schreiben weil man hier natürlich wieder verallgemeinert (Das ist mit allem so). Wie soll ich das erklären... die Spanier z.B. beim Pressingverhalten. Da wurde mit einer gesamten Kompacktheit richtig gut gepresst. Deutschland hat vereinzelt so alibigepresst. Aber die Spieler können auch nix dafür, weil es kaum so umgesetzt wird und min. 80% der Trainer kaum ein verständnis für ein kompaktes Pressing haben. Auch scheiße erklärt.... Es ist ein Gesamtkonstrukt das ich hier ansich kaum erklären kann auf eine kurze Zeit. Es es ein Konstrukt aus Geld, Macht , Begehrlichkeit , Eitelkeiten und Beziehungen die sich komplett durch ziehen und es kaum um das Zentrale konzetriert. Eine Topförderung für Spieler und das Kostenneutral oder unabhängig vom Geldbeutel, Kosten usw. Es geht mir darum zu zeigen das wir ansich ein strukturelles Problem haben in der Spielerförderung. Es wird verheizt, es geht um Beziehungen, es geht um Vereine, es geht um den DfB und deren Dachverbände die insich den Blick auf das wichtige verloren haben. Die ausbildung der Spieler. Man man ist das scheiße zu erklären... wenn ich das selbst lesekapiere ich es selber komplett nicht. Nun es sind meine Erfahrungen in diesen Sport und aus meiner langjährigen Erfahrung habe ich soviel scheitern sehen und es geht um Macht. Das Resultat war nun das 6:0 gegen Spanien... Ein Land das die hälfte Einwohner hat. Deutschland hat 80 Millionen Einwohner und das wir in Europa zur Zeit kaum noch zur Weltspitze gehören, da läuft grundlegend was falsch. Wir können uns gerade maöl mit der Schweiz messen.... Mit Frankreich, Spanien und Italien wirds schwierig.


  • Zitat

    Meine Meinung: Deutschland ist Fussballerisch Stand heute in Europa unteres Mittemass. Unabhängig vom Alter sollen die besten in der Nationalmannschaft spielen, uebrigends Kross und Reuss haben auch schon die 3 im Alter stehen. Spieler die im Verein auf der Bank sitzen, sollten in der Nationalmannschaft keine Spielpraxis sammeln. Loew hat etwas probiert und das ist gescheitert, wenn man dazu steht ist es auch kein Beinbruch. Wenn ich dann hoere wir muessen das Spiel analysieren und wir haben ja noch 4-5 Monate Zeit?? 6:0 ohne Leidenschaft und und und verloren,,, da gibt es nicht viel zu analysieren,,,, mit dieser Mannschaft wird sich auch in r-5 Monaten nichts aendern,,, so wird Deutschland nicht mal gegen Ungarn an der Euro Punkten,,, DFB ist ein Wasserkopf ohne Plan und Konzept,, Neue Strukturen Verantwortlich von oben angefangen bis nach unten sind Notwendig..... I'm übrigen war Deutschland immer Erfolgreich wenn richtige Leader im Team spielten, dass will Loew nicht mehr,, ok dann seit damit zufrieden wie es heute ist,,,,,, unteres Mittelmass,, bravo😠

    Hier ein Zitat aus einem Facebook Post - nicht von mir aber ähnliche Aussagen. Quelle: https://www.facebook.com/weilfussballgeilist/?__cft__[0]=AZXJN71r17stNsW37ac1bDldclZrnINSoB2Yhwo6qOMrz-4p0eW3qJVjU9kZf7ZH_dFPL5H3tbO6uvDwRAYQVeoeE0XoWLwNmeWQV7TVpjSQ_TZe2H_5PiO9NavhKLpIp4kJx7TjhYXxAiVfOIp22YHn0ac5kQ9jiD1AbdpHzWHNmYC__LJKeOflY-VgnmW--I4&__tn__=-UC%2CP-R


    Genau um das gehts. DfB ---------> Dachverbände -----> Stützpunktekoordinatoren ---> Stützpunkte ------> Vereine ---> Trainer ;)

  • beobachter_1000


    Ich will dir nicht zu nahe treten, aber schlaf dich mal aus und schreib morgen in Ruhe nochmal strukturiert, was du meinst.


    In so einem Blocktext von Thema zu Thema zu springen wirkt echt verwirrt und klingt nach Verschwörungstheorien.


    Ich hoffe aber, dass es nur die Form des Textes ist und deine Kernaussage uns weiterbringt!!

  • beobachter_1000


    das was Scholl in Bezug auf die Ausbildung anspricht trägt sicher viel Wahrheit in sich, er hat aber ganz sicher nicht das damit gemeint, was Du in deinen Beiträgen daraus konstruierst.

    Er bemängelt den überzogenen Focus auf die taktische Ausbildung, Du siehst Dich in seiner Kritik darin bestätigt, dass es zu viele Individualisten gibt, die taktisch keine Ahnung haben... das verstehe ich nicht.
    Außerdem hat Mehmet Scholl grundsätzlich das Problem, dass er mit dem Ziel zu polarisieren zu sehr in
    "Schwarz-Weiß-Denken" verfällt und eine Seite der Medaille überbewertet.
    Nicht umsonst ist das Thema Balance für ein gutes Fußballspiel (und -team) so elementar.

    Balance aus:
    - Technik / Individualität - Taktik / System

    - jung und unbekümmert - erfahren und abgeklärt

    - offensive - definsive

    - schnelles Umschalten + Gegenpressing - Ballbesitz + zurückziehen zum Erholen
    - ...


    Mir kommt es im Moment so vor, dass zumindest in der Außenwirkung auch die Schwerpunkte der Jugendarbeit zu einseitig dargestellt werden. Aktuell spricht alles nur noch von Individualisten und Dribblern und das Thema Taktik wird verteufelt, vor 15-20 Jahren ging es genau darum, dass Deutschland taktisch zurückgeblieben sei (was übrigens vollkommen richtig war!).
    Nehmen wir nochmal die Spanier vom Dienstag als Benchmark:
    Das Stand ein Team auf dem Platz, das taktisch perfekt harmoniert hat. In der Offensive hatten sie sicher nicht die spektakulären Tempodribbler wie Sane, Gnabry oder Werner. Dafür haben alle 11 (+Reservespieler) in den technischen Basics ein absolut herausragendes Niveau mit dem sie im 1:1-Vergleich vermutlich 99% der Duelle gegen ihre deutschen Pendants gewonnen hätten.
    Spanien hatte also die richtige Balance zwischen Individueller Klasse und taktischem Konzept
    (in der Formel 1 würde man sagen, die Abstimmung war perfekt)

    Bei Deutschland sind z.T. in Teilbereichen herausragende Spieler ohne Plan über den Platz geirrt, was dazu geführt hat, dass ihre Schwächen mehr zu Tage getreten sind als ihre Stärken.


    Wenn man über Probleme der nachkommenden Generation diskutieren möchte, dann fällt mir im Moment übrigens eher die Aussage von Otto Addo (Talente zu satt? BVB-Coach Addo eröffnet Wohlstands-Debatte)
    ein, als die Ausbildung komplett zu verteufeln.

  • Aktuell spricht alles nur noch von Individualisten und Dribblern und das Thema Taktik wird verteufelt, vor 15-20 Jahren ging es genau darum, dass Deutschland taktisch zurückgeblieben sei (was übrigens vollkommen richtig war!).

    Der Satz ist zielführend, wenn man über STP, Förderung etc. spricht.

    Zuerst einmal sollte man die STP und NLZ nicht in einen Topf werfen. Völlig unterschiedliche Herangehensweisen und Voraussetzungen, von daher auch völlig unterschiedliche Intentionen in der Ausbildung, bzw. Schwerpunktsetzung der Ausbildung. (fängt bei Trainingshäufigkeit, Spieler, etc. etc. an).

    Zum STP und der Förderung. Hier ist die Zielsetzung, vermeintlich begabte, Spieler individuell zu fördern.

    Seit Jahren wird das, meiner Beobachtung nach, auch völlig umgesetzt, nur falsch verstanden.

    Wer Individualität mit der Fähigkeit, sich im reinen 1gg1 kreativ durchzusetzen, gleichsetzt und auch nur das trainiert, fordert und fördert, hat gleich mehrere Probleme.

    sehr verkürzt zusammengefasst:

    Zum einen wird sich die Lösungsmöglichkeit im 1 gg. 1 durchaus verbessern, jedoch ist es ein Irrglaube, das dadurch ein Spieler

    -kreativer- wird.

    Zum anderen, und das bedingt sich gegenseitig, wird dem wirklich kreativen Spieler, der die Lösungsmöglichkeit auf engem Raum hat, weil er auch passwege etc. begreift und zu nutzen weiß, sich über Absicherung etc. etc. bewußt ist, diese Kreativität die er situativ anzuwenden weiß, fast ab erzogen. Wenn er nicht das Glück hat im Verein gut trainiert zu werden.


    Es werden m.e. also in der STP Ausbildung, Einzelpunkte, herausgegriffen und vollkommen falsch und zusammenhangslos trainiert. Situative Lösungen sind eben auch nur im Kontext zu trainieren, der diese überhaupt zulässt.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • super erklärt ! Danke absolut Konform mit der Meinung und gut geschrieben.

  • Trainer E

    Bin da vollkommen bei Dir.

    Das Problem in der Diskussion ist aber, dass die breite Masse nur das mitbekommt, was über das Stützpunkttraining kommuniziert wird, was wiederum zu der von mir angesprochenen polarisierenden und in Extreme schwankenden Wahrnehmung führt.

  • Guter Artikel, der eine beliebte Ausrede beinahrt auseinander nimmt.

    Die deutsche Mannschaft WAR nicht jung... Weder bei der WM18 noch am Dienstag.



    Die Kommentare sind auch spannend zu lesen, ähnliches Niveau wie hier.