U9 - Spielsysteme

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  • Ich würde mittlerweile nicht mehr so oft die Kinder ihre Position wechseln lassen. Also Wechsel wöchentlich oder monatlich.


    Beim 3-3 gefällt mir ja nicht, dass es gleich vier Flügelpositionen gibt. Dafür gibt es nur zwei Reihen. Ich würde aber die Auffassung teilen, dass in der E das 3-3 schon anspruchsvoller ist. Ich würde die Wahl der Spielordnung also auch vom Leistungsniveau der Kids abhängig machen.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Hat das wirklich funktioniert?

    Ja, dauert aber bis es rundläuft. Wir haben die Kinder rangeführt.

    Anfangs haben wir die Wechselzeit eher lange (10 minuten) gelassen, später verkürzt.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Follkao

    Die Kinder fragen immer, wo sie spielen sollen. Bin ich in der Verteidung oder im Sturm oder Mittelfeld?!

    Das ist mit Sicherheit auch noch von den vorherigen Jahren so drin, da hier entweder 2:3:1 oder 3:2:1 gespielt wurde.

    Wie meinst Du das genau, dass das Thema "System" auf dem Kleinfeld überbewertet wird?

    Wenn die Kinder eine einigermaßen grobe Formation einhalten tun sich die Kinder schon leichter, als wenn eine riesige Spielertraube sich mit Ball bewegt. :D

    Zunächst ist ein System deutlich mehr als die Anordnung der Spieler auf dem Feld.

    Ein System können Kinder auf dem Kleinfeld nicht ausfüllen.

    Ja, eine Grundformation ist auch auf dem Kleinfeld in Ordnung. Mehr aber auch nicht. Ob Du 3:3 oder 2:3:1 spielst, ist vollkommen egal.

    Wichtig ist, dass sich aus dieser Grundformation ALLE an Angriff und Verteidigung beteiligen.

    Letzten Endes wollen wir kreative Spieler ausbilden. Dafür ist es notwendig, dass die vorhandenen Positionen auch flexibel besetzt werden können.

    Heißt z.B.: Dein Rechtsverteidiger sieht einen Raum, in den er startet. Ein anderer Spieler übernimmt daraufhin die RV-Position. Idealerweise mit Kommando "Geh. Ich bleibe." Aber das noch nicht in der U9.

    Ein 3:3 ist da für die meisten Kinder leichter überschaubar.

  • Ich spiele mit meinen Jungs ein 2-4, wobei ich im Grunde eine Raute spiele und es nur nicht als 2-3-1 benenne um den "Stürmer" auf diese Art und Weise zur aktiven Teilnahme an Aufbau und Verteidigung zu bewegen.

    Meine Jungs haben im 2-3-1 die Stürmerrolle oft allzu passiv ausgelegt, also habe ich sie schlicht gestrichen.

  • Ich spiele mit meinen Jungs ein 2-4, wobei ich im Grunde eine Raute spiele und es nur nicht als 2-3-1 benenne um den "Stürmer" auf diese Art und Weise zur aktiven Teilnahme an Aufbau und Verteidigung zu bewegen.

    Meine Jungs haben im 2-3-1 die Stürmerrolle oft allzu passiv ausgelegt, also habe ich sie schlicht gestrichen

    Im Bereich bis D. also im Kleinfeldbereich erschließt es sich mir nicht, wie jemand eine -Rolle- interpretiert.

    Ja, eine Grundformation ist auch auf dem Kleinfeld in Ordnung.

    genau das ist vollkommen ausreichend und treffend.


    mittlerweile sehe ich es so:

    im Kleinfeldbereich, also im Grundlagenbereich, steht neben der Vermittlung der Basistechniken für mich das Ausbildungsziel im Bezug aufs Wettspiel im Vordergrund Raum erkennen- Raum nutzen. (egal wie- mit und ohne ball, defensiv und offensiv, nutzen zum Dribbling, passen, oder ohne Ball um Räume zuzulaufen(in der älteren E etc. etc. ).

    Ich lasse da ja kaum ein 7gg7 im Training spielen.

    Also wird alles individuell entschieden. Aus falschen Entscheidungen ergeben sich dann Lernansätze.


    Es kommen Spieler in der C an, die mir genau erklären können, was eine Raute ist, oder fragen ob wir nicht besser ein 4-2-3-1 spielen sollten . die können auch die (vermeintlichen)-aufgaben- des LV genau beschreiben. gar kein Problem. diese Spieler flanken dann stets aus dem Halbfeld, wobei sie noch 20 meter freie Wiese vor sich haben.

    Schöner wäre es, wenn Sie erkennen würden, das der 6er auf links stellt, weil der weg situativ kürzer ist, und sie dafür den PAssweg(Raum) mitte absichern. Das fehlt aber leider.


    Im 5 gg.5 oder 7gg.7 im Training mit Provregeln, Zonenspiel etc. etc. sind diese Spiele mit -freien- Entscheidungen unter hohem Raum, Zeit -Gegnerdruck aber total überfordert. Dafür kennen Sie aber alle Systeme und Aufgaben in den Systemen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Vielleicht habe ich das alles ein wenig zu geschwollen ausgedrückt. Sie standen vorne rum, haben auf den Ball gewartet und das Tore schießen als ihre einzige Aufgabe betrachtet. Dem wollte ich entgegen wirken indem ich sie einfach nicht mehr Stürmer genannt habe- und es funktioniert.

  • Was anderes versuche ich ja auch nicht zu erreichen. :)


    Und spätestens nach den ersten paar Zweikämpfen schaut die Grundformation sowieso wieder anders aus. ;)

    Gleich geht's heim. Wir spielen heute auswärts gegen einen für uns unbekannten Gegner. Wir geben wie bisher wieder ein 3-3 vor und alle sollen aktiv mit nach vorne und nach hinten helfen.

    In der Halbzeit wird dann die Zugehörigkeit zur jeweiligen Reihe getauscht. Somit spielt jeder Mal weiter vorne und jeder etwas weiter hinten. Und der TW wird auch i.d.R. in der Halbzeit getauscht.

  • So, eigentlich haben wir ein 3:3 gespielt, was sich jedoch teilweise in ein 1:5 aufgelöst hat.

    Dementsprechend war das Endergebnis ein 0:9. =O||


    Zugegeben war der Gegner auch besser, aber so groß war der Unterschied auch nicht, da wir den Gegner mehrmals eingeladen haben. Bis auf zwei Mal hat unser TW auch immer nur den Ball auf die Außen gerollt, damit wir hinten raus spielen konnten oder es zumindestens versucht haben. So sind dann aber auch zwei oder drei Gegentore entstanden. ?(

    Ich versuche echt mich mit dem Coaching (rechts, vor, zurück, geh drauf, etc.) zurück zuhalten. Aber dann ist man echt hilflos, wenn die Kinder teilweise dem Ball nachlaufen und man nicht zu aktiv von draußen einwirken will.


    Wie handhabt ihr das?

    Einfach laufen lassen oder dann doch mehr eingreifen wie man wollte?

  • Ich liebe die Diskussionen - siehe auch

    Spielsysteme 7:7


    Ich vermisse allerdings mein Lieblingssystem 1-2-3 - dieses spielen meine Kinder gegen "relativ" gleichstarke Mannschaften. Wenn ich gegen extrem bessere spiele, lasse ich 2-3-1 spielen. Was dann am Ende raus kommt, ist dann nochmals eine andere Geschichte - ich habe sowohl im positiven als auch im negativen Sinne ein paar "freie Atome".


    Ich fordere nicht nur diese 6, sondern auch den 7. (Tor)Spieler, auf immer mitzuspielen - und das machen ein paar schon ganz gut (sowohl nach vorne als auch nach hinten).

  • Moin Mapfi,


    mein Tipp: Versuch mal das Spiel und das Ergebnis für die Beurteilung des Spiels zu trennen.

    Das Ergebnis sagt (nach meinem Verständnis) im KiFu nicht viel aus.

    Bei Ausbildungsorientierter Sichtweise sollte die Art und Weise wie gespielt wurde eher zur Beurteilung des Spiels dienen.


    Hast Du Aufgaben mitgegeben, wurden die Umgesetzt? Beispielsweise könnte eine Aufgabe gewesen sein, wir eröffnen das Spiel indem der Torspieler den Ball flach auf außen rollt. Wurde das gemacht?

    • Haben sich die Mitspieler angeboten oder frei gelaufen?
    • Hat der Torspieler die Aufgabe stumpf umgesetzt oder war auch mal die Erkenntnis "Oh, außen ist zu, muss ich doch weit abschlagen"?

    Ich versuche während des Spiels nur an die Positionen der Grundformation zu erinnern und lobe gute Ideen, mutige Entscheidungen.

    Das Gefühl bei solchen Spielständen kenne ich aber auch noch, da habe ich mehr eingegriffen als ich wollte :(

    Wer im KiFu nur auf Ergebnis spielen läßt, liebt das Spiel nicht. Und seine Spieler werden es auch nicht lieben können.


    KiFu bedeutet nicht Wissen weiter zu geben, sondern ein Feuer zu entfachen.

  • Du hast schon die richtigen Punkte erwähnt.

    Ich habe vorher nochmals kurz drei Punkte angesprochen:

    • Die beiden äußeren Spieler der hinteren Kette sollen sich seitlich anbieten, wenn der TW den Ball hat.
      Haben die auch i.d.R. gemacht und der TW sollte flach den Ball zu diesen beiden Spieler hinrollen. Nur wenn beide zugestellt sind, dann auf die zweite Reihe abschlagen.
      --> das hat im Großen und Ganzen ganz gut geklappt! Der TW hat nur drei Mal im ganzen Spiel abgeschlagen. Den Rest hat er immer flach rausgerollt. Da sind zwar auch ein oder zwei Gegentore draus entstanden, aber wir wollen ja Fussball spielen und nicht bolzen! :thumbup:
    • Miteinander spielen, d.h. Kopf hoch und aktiv entscheiden, ob Dribbling oder Pass sinnvoller ist.
      --> hat auch einige Mal ganz gut geklappt und vor allem in der zweiten Halbzeit sah das Spiel schon besser aus, da sich die Jungs teilweise hinten rausgespielt haben. :thumbup:
    • Alle verteidigen und alle greifen an
      --> im Prinzip hat das ja auch funktioniert, auch wenn die Rückwärtsbewegung manchmal zu langsam war. Aber einige, wenn diese hinten drin spielen, rennen halt nach vorne und vergessen ihre Position und dadurch waren wir im Prinzip hinten zu offen. :/

    Also eigentlich haben die Kinder schon das meiste umgesetzt. Problem ist halt nur, wie Trainero geschrieben hat, dass man so nicht mit den reinen ergebnisorientierten Mannschaften mithalten kann. Ich sehe das halt problematisch, wenn die Kinder immer wieder zu Null verlieren oder gar keine Chance haben. Wohl wissend, dass es für die Ausbildung so besser ist (alle spielen gleich lang / jeder spielt jede Position).

    Aber für die Motivation der Kinder und den Spaß ist das nicht immer förderlich. Da brauchen die Kids schon ein dickes Fell...

  • Zitat von Mapfi

    Da brauchen die Kids schon ein dickes Fell...

    Das sollte nicht sein und da solltest du vielleicht auch nochmal hinterfragen, was "Ausbildungsorientierung" heißt.


    Zu einer guten Ausbildung gehören, so meine ich, auch Erfolgserlebnisse. Und das sind für Kinder nach meiner Erfahrung in erster Linie Tore. Ob das Spiel gewonnen wurde, ist auch nicht ganz unwichtig, aber da kann es schon drüber hinweghelfen, wenn ein Kind ein Tor erzielt hat ?. Turniererfolge oder Staffelsieg sind noch weniger wichtig. Das ist dann vielleicht für die Überflieger von größerem Interesse, aber normalerweise eher nicht.


    Das heißt: Spiel verloren, womöglich zweistellig, ohne eigenes Tor, womöglich sogar ohne Chance auf ein Tor und nur hintendrin ist total kontraproduktiv für die Ausbildung. Natürlich kann das durch die falsche Staffeleinteilung verschuldet sein, aber dann muss man als Trainer ja trotzdem damit umgehen. Das kann dann für mich schon bedeuten, dass man von Idealvorstellungen abrückt. Ideal ist, gleiche Spielzeit für alle. Aber wenn man sonst hoffnungslos untergeht, würde ich meinen Mini-Messis mehr Spielzeit geben. Das hilft dann ja nichts.


    Ich würde da sagen, "Ausbildungsorientierung" beschreibt erstmal eine Haltung, die weg vom eigenen Ego, den Ergebnissen und "Erfolgen", dafür aber hin zu den Kindern und dass sie möglichst nachhaltig Spaß am Fußballsport entwickeln können, gerichtet ist. Aber "Ausbildingsorientierung" meint keine Regeln, an die man sich sklavisch und um jeden Preis halten müsste, um sich dann auf diesem Wege womöglich über die anderen, vermeintlich weniger "ausbildungsorientiert" arbeitenden Trainer moralisch erheben zu können.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • so chancenlos, dass wir nicht einmal Torchancen gehabt hätten, waren wir bei beiden Spielen nicht.

    Wir hätten locker bei beiden Spielen 2-3 Tore jeweils schießen können. Entweder standen wir uns selbst im Weg oder der TW hat gut gehalten.


    Aber du gibst mir schon den einen oder anderen Denkanstoß.

    Wie du sagst, wenn die Kids wenigstens ein paar Tore schießen würden, wäre die Niederlage nicht schlimm.

    Lieber 5:7 verlieren als ein 1:0 ermauern.

  • Also eigentlich haben die Kinder schon das meiste umgesetzt. Problem ist halt nur, wie Trainero geschrieben hat, dass man so nicht mit den reinen ergebnisorientierten Mannschaften mithalten kann. Ich sehe das halt problematisch, wenn die Kinder immer wieder zu Null verlieren oder gar keine Chance haben. Wohl wissend, dass es für die Ausbildung so besser ist (alle spielen gleich lang / jeder spielt jede Position).

    Aber für die Motivation der Kinder und den Spaß ist das nicht immer förderlich. Da brauchen die Kids schon ein dickes Fell...

    Natürlich ist sowas für die Motivation nicht förderlich.

    manchmal kommt mir in dieser Diskussion Ausbildung-ergebnis aber zu kurz, das man durch Trainingsinhalte sehr viel erreichen kann.

    und das in -relativ- kurzer Zeit. Auch bei einer U9 wird sich relativ schnell bemerkbar machen, wenn Kinder in sehr spielnahem Training

    enscheidungsschnell handeln lernen. Gerade die flache Spieleröffnung ist relativ schnell zu lernen und beherrschen, wenn das Training

    entsprechend aufgebaut ist. Ausbildungstechnisch hat der hohe -Wettkampfdruck- bei der Spieleröffnung sogar meiner Erfahrung nach zur Folge, das man technisch stark ausgebildete Defensive erhält, die man auch jederzeit auf jeder Position einsetzen kann.

    Und auch dann gibt es immer noch -hoch und lang- Probleme. Ja, sch… egal. Die wird es auch noch in der U17 geben.... nur hat man dann einen zentralen, der die ball/mitnahme halbhoch hoch beherrscht.

    Also: wenn Du unter hohem, alters und leistungsgerecht -deinem Team angemessenen Druck(entscheidungsdruck) trainierst, wirst du nicht ewig hohe klatschen kriegen. Das ist mal sicher.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ja, wir versuchen viel in kleinen Gruppen zu trainieren. Also Funino mit der einen oder anderen Provokationsregel, 1:1 oder 2:1 Situationen mit Kontermöglichkeit, etc.. Dazwischen dann auch mal einzelne Übungen für die anderen Gruppen bzgl. Technik, Torschuss, etc.

    Aber im Großen und Ganzen versuchen wir weitestgehend Spielformen (inkl. Wettbewerbsdruck) einzubauen.


    Meine Fragen sind auch zum Großteil darin begründet, dass das meine erste Trainerstelle ist und vorher zwei Trainer die U9 hatten (jetzt U11), welche ergebnisorientierter waren. Da habe ich, so denke ich es zumindestens, eher einen anderen Ansatz als die beiden.

  • Gerade den letzten Abschnitt finde ich bemerkenswert.

    Denn ich erlebe öfter diese beiden Extreme, die Trainer die sich über das Ergebnis profilieren, aber eben auch solche, die das auf der moralischen Ebene über die Spielweise tun.

    Beides hat das eigene Ego im Fokus, nicht die Kinder, um die es ja gehen sollte.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Gerade den letzten Abschnitt finde ich bemerkenswert.

    Denn ich erlebe öfter diese beiden Extreme, die Trainer die sich über das Ergebnis profilieren, aber eben auch solche, die das auf der moralischen Ebene über die Spielweise tun.

    Beides hat das eigene Ego im Fokus, nicht die Kinder, um die es ja gehen sollte.

    Wobei der moralisch überhebliche ja -nebenbei- noch was für die Ausbildung der Kids tut.

    Im Prinzip sollte es generell um die intrinsische Motivation gehen, die wir bei Kids ja auch mögen (ich jedenfalls). Nämlich sich stetig

    eigenmotiviert zu verbessern. Mein Training/Coaching vor 4 Jahren war ja um Längen schlechter als heute. Und ist hoffentlich in einem Jahr wesentlich besser als Stand heute.

    Alles andere interessiert mich nicht. Das sehe ich also auch -egoistisch-. Aber nicht problematisch.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)