Vom Ausland lernen

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  • Auf den ersten Blick macht das Konzept einen schlüssigen und soliden Eindruck.

    Wenn das schnell und flächendeckend umgesetzt wird steckt da definitiv Potential drin.

    Wie ist denn grundsätzlich die Akzeptanz für neue Spielformen in Österreich.

    In Deutschland haben wir ja das Problem, dass der Verband nur anregt und die Vorschläge an der Basis zu großen Teilen ignoriert werden und selbst wenn manche Dinge gefordert werden (Funinio in der F-Jugend mindestens 1x Pro Monat), sind viele Trainer noch stolz darauf, dass sie es aufgrund ihrer guten Beziehungen zu den Nachbarvereinen in eine 7gg7 umwandeln konnten. Beim Spiel zoffen sich dann besagte Trainer wieder wegen jeder Schiedsrichterentscheidung und brüllen ihre Kinder zum Derbysieg.


    Interessant finde ich Deinen Ansatz, dass der Leistungsbereich als Vorreiter und gutes Beispiel vorangehen sollte damit speziell die Leistungsorientierten Eltern und Spieler von den Veränderungen überzeugt werden.

    Einerseits gebe ich Dir vollkommen recht und ich bin überzeugt davon, dass es den Spielern der Leistungsteams auch nicht Schaden würde länger in kleineren Teams auf kleineren Feldern zu spielen. Auf der anderen Seite sind genau diese Spieler im Gegensatz zu Ihren Altersgenossen im Breitensport eher in der Lage auf größeren Feldern zu spielen.

    Mein Ansatz ist hier wieder grundsätzlich weg von Tabellen und Ligen im Leistungssport zu gehen.

    Mannschaften sollten sich mit gleichstarken Mannschaften zu Turnieren oder Leistungsvergleichen treffen.

    So kann man kurzfristig auf Weiterentwicklung oder Stagnation reagieren, indem man stärkere oder schwächere Gegner auswählt. Es wäre auch möglich für jedes Turnier die Spielfeldgrößen und Mannschaftsstärken zu variieren, da ja jedes Wochenende eine eigene Meisterschaft darstellt und die Spielformen nicht über ein Jahr miteinander vergleichbar sein müssen.

    Ich fürchte aber auch dafür fehlt es an Begeisterungsfähigkeit und Mehrheiten die das umsetzen wollen.

    Sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport.

  • Das Mindset unterscheidet sich nicht allzu groß von jenem in Deutschland, allerdings hat unser Verband Funino im U7/U8-Bereich bereits verpflichtend eingeführt und es hat sich etabliert.

    Große Hürden sind natürlich die Infrastruktur und das Personal. In Deutschland haben Regionalligisten wesentlich bessere Voraussetzungen als ein Großteil unserer Bundesligavereine.

    Die Erfolgsorientierung ist, wie bereits beschrieben, ebenfalls sehr stark ausgeprägt.


    Kann sein, dass ich mich unverständlich ausgedrückt habe, es geht mir in erster Linie darum, dass sich auch Vereine des Leistungssports darauf besinnen, wissenschaftlich zu handeln und Spieler zu Profis entwickeln und nicht nur Spiele gewinnen zu wollen (siehe Videos).


    Wie könnte das aussehen?

    Gewisse Vorgaben bei Leistungsvergleichen (z.B. Über-/Unterzahl [in gewissen Räumen]), um Spielsituationen zu provozieren (z.B. 1gg1 am Flügel um mehr Dribblings und Strafraumsituationen zu kreieren), wenn man merkt, dass man ein Sturm- und Flügelspielerproblem hat.


    Das ist das Niveau der ÖFB-Jugendligen:


    U15:

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    (Ab Min. 20)


    U18::

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    (Ab Min. 16)


    Mich wundert es nicht, dass bei dieser erfolgsorientierten Herangehensweise das technisch-taktische Niveau niedriger als die physischen Voraussetzungen sind und wir in unseren Akademien kaum Spieler auf Profi-Niveau für das letzte Drittel ausbilden.


    Offensive ÖFB-Teamspieler, die nicht in einer Akademie waren oder aus der Akadamie aussortiert worden sind und den Umweg über den ambitionierten Breitensport genommen haben:


    Arnautovic (über den FAC - damals Regionalliga - nach Enschede), Kara, Kalajdzic, Onisiwo, Grüll


    Das sind in meinen Augen einfach zu viele, sodass sich dringend etwas ändern müsste, auch im Leistungssport.

  • Wenn du von Österreich redest, meinst aber nur einen einzelnen Landesverband, oder? Zumind. hier in OÖ hätte ich davon überhaupt noch nix mitbekommen, obwohl ich viele Änderungen natürlich sehr begrüßen würde.

  • Der Plan ist es ab nächster Saison diese Veränderungen österreichweit umzusetzen. Am Montag war eine Sitzung in unserem Landesverband, auf dem die Schritte bekanntgegeben worden sind. Die verschiedenen Formate wurden getestet und wissenschaftlich begleitet. Es war auch ein Terminplan angeben, wie die PR ablaufen soll. Starten soll die Veröffentlichung nach Milletichs „Angelobung“. Ob die Teamchef-Debatte den Start nach hinten verschiebt, wird sich zeigen.


    Die Frage wird sein, wie stark der Widerstand aus den Landesverbänden sein wird. Wie geschrieben, glaube ich nicht daran, dass der U13/14-Bereich so umgesetzt werden wird. Der Rest könnte so kommen.

  • Wenn du von Österreich redest, meinst aber nur einen einzelnen Landesverband, oder? Zumind. hier in OÖ hätte ich davon überhaupt noch nix mitbekommen, obwohl ich viele Änderungen natürlich sehr begrüßen würde.

    Ich hab auch noch nichts davon gehört, würd mich über vieles davon freuen, hab aber so meine Zweifel

  • "Der deutsche Fußball muss sich fragen, wieso bei dieser Fülle an Fußballern die Produktion von Topspielern seit einigen Jahren zu gering ausfällt. Es fehlen ja auch die Außenspieler, rechts wie links."

    "Ohne gute Jugendtrainer gibt es keine guten Spieler. Frankreich ist in der Ausbildung von Talenten - ich glaube, das ist korrekt - weltweit führend."

    Seite 29


    "Die heutigen Außenverteidiger sind keine Verteidiger mehr, sondern Mittelfeld- oder Offensivspieler."

    Seite 30

    Interview mit Willy Sagnol im DFB Journal

  • Ich hoff ja, dass sie es auch tatsächlich so durchziehen...

  • Die Einteilung in Österreich ab dem Sommer 2022 gefällt mir - wobei ich erst ab der U15 zum 11 gegen 11 wechseln würde.

    "Das neue Konzept ist ab Sommer 2022 in ganz Österreich gültig. Es sieht eine Verkleinerung der Spielfelder und Teams vor. Wir starten in der U6 im 2 gegen 2 auf 4 Minitore (Feldgröße: 16 x 15 Meter) und werden langsam größer. In der U7 und U8 wird 3 gegen 3 (Feldgröße: 25 x 20 Meter bzw. 29 x 22 Meter) gespielt, in der U9 und U10 im 5 gegen 5 auf 2 Jugendtore (Feldgröße: 40 x 25 Meter), in der U11 und U12 im 7 gegen 7 (Feldgröße: 55 x 40 Meter). In der U13 wechseln wir ins 9 gegen 9, ab der U14 ins 11 gegen 11. Es wird zukünftig bis zur U12 keine Ergebniswertung und keine Tabellen mehr geben."

    Quelle: kickplan.de

  • 11 gegen 11 erst ab U15 hätte mir auch besser gefallen.

    Auch auf die Ergebniswertung und Tabellen hätten gerne bis inkl. U14 verzichtet werden können.

    Grundsätzlich aber -bis auf die zwei Kritikpunkte- ein schlüssiges Konzept.

    Wenn es verpflichtend eingeführt und umgesetzt wird sehr positiv.

  • Die Abstufung in Österreich finde ich überwiegend gut gelungen.


    Im Sommer wird aus meiner U6 (3gg3) die U7, da behalte ich die Spielform bei. Wenn daraus dann die F- und später die E-Jugend wird, weiß ich noch nicht, ob ich der Vorschrift in Österreich (5gg5, 2 Jugendtore) direkt folge oder erst 5gg5, 4 Tore, in der U9 und ab U10/U11 auf Jugendtore wechsle.


    Wie würdet ihr das machen?

  • C - U15/U14

    D - U13/U12


    D Jugend jüngerer Jahrgang spielt 7vs7, der ältere spielt ein Jahr lang 9vs9. Danach geht es direkt auf das 11vs11.

    Sorry, aber das geht mir deutlich zu schnell.

    U9 - F Jugend und U10 - E Jugend spielen das 5vs5. Die U11 - E Jugend spielt 7vs7.

    Als Folge daraus werden die wohl die Einteilungen neu vornehmen und sich internationaler orientieren.


    Anfänger im Alter von U13/U12 spielen das gleiche, wie Kinder die seit 6 Jahren im Verein Fußball spielen.

    Da besteht meiner Meinung nach Handlungsbedarf.

    So etwas wie eine Meldeliga.

    U11 - Fortgeschrittene spielen 7vs7, U11 - Anfänger spielen 5vs5

    Ähnlich dann die U10 und U9

    Fortgeschrittene spielen 5vs5, Anfänger spielen 3vs3



    Tabelle brauch ich nicht. Aber einen Ablauf wie bei einem DFB Sichtungsturnier würde ich mir wünschen.

    Sieger spielt gegen Sieger, Verlierer spielt gegen Verlierer....

  • Die Einteilung in Österreich ab dem Sommer 2022 gefällt mir - wobei ich erst ab der U15 zum 11 gegen 11 wechseln würde.

    "Das neue Konzept ist ab Sommer 2022 in ganz Österreich gültig. Es sieht eine Verkleinerung der Spielfelder und Teams vor. Wir starten in der U6 im 2 gegen 2 auf 4 Minitore (Feldgröße: 16 x 15 Meter) und werden langsam größer. In der U7 und U8 wird 3 gegen 3 (Feldgröße: 25 x 20 Meter bzw. 29 x 22 Meter) gespielt, in der U9 und U10 im 5 gegen 5 auf 2 Jugendtore (Feldgröße: 40 x 25 Meter), in der U11 und U12 im 7 gegen 7 (Feldgröße: 55 x 40 Meter). In der U13 wechseln wir ins 9 gegen 9, ab der U14 ins 11 gegen 11. Es wird zukünftig bis zur U12 keine Ergebniswertung und keine Tabellen mehr geben."

    Quelle: kickplan.de

    Was mir bei der Einteilung nicht klar ist:
    gibt es in Österreich tatsächlich immer Jahrgangsmannschaften? Das wäre in weiten Teilen Deutschlands einfach undenkbar.

    Falls das nicht der Fall ist, wie setzen sich denn in Österreich die Doppeljahrgänge zusammen?

    Nach dem was ich oben lese ja wie folgt:
    U7/U8

    U9/U10

    U11/U12

    U13

    U14 ???

    oder geht man davon aus, dass wenn ein Verein in der Lage ist eine U12 zu stellen, dann kann die im 7gg7 spielen, wenn nicht spielen die U12er halt mit den U13ern im 9er Feld?

  • 11 gegen 11 erst ab U15 hätte mir auch besser gefallen.

    In Vorarlberg gibt es beispielsweise keinen U15-Jahrgang - Abstufung U13-U18 geht folgendermaßen:


    U18: Im ganzen Bundesland nur noch 13 Mannschaften, da der Großteil der Vereine - seit dieser Saison auch unser Verein - die Spieler nach der U16 in die Erwachsenenmannschaften hochzieht.


    U16: 11 vs 11

    U14: ab nächster Saison Wahlmöglichkeit

    11 vs 11 oder 9 vs 9 (muss bereits bei der Meldung im Juni bekannt sein und kann nicht am Wochenende flexibel bestimmt werden)

    U13: 9 vs 9



    Ich kann euch bisher berichten, dass es viele anstrengende Diskussionen sowohl im Verband als auch im Verein gibt.


    Aktuell stehen uns bei 220 Kindern und Jugendlichen 10 Trainer für die kommende Saison zur Verfügung. Wenn wir die Reform sinnvoll umsetzen wollen, müssen wir allein im U10-U16 Bereich 20 Mannschaften melden.


    Wir werden wohl nicht drumherum kommen unsere Ressourcen möglichst effizient (und nicht unbedingt im Sinne der Reform) einzusetzen, damit wir jedem Kind ein Spiel am Wochenende ermöglichen können.

  • Das kann jeder Verein selbst entscheiden. Grundsätzlich darf man von unten 2 Jahrgänge raufspielen - dh. es sind auch 3fach Jahrgänge möglich. Zusätzlich ist ab kommender Saison die Regelung, dass bei der U13 bis zur U18 3 ältere Spieler (max. 1 Jahrgang darüber) nominiert werden dürfen.

    Wir haben in der aktuellen Saison z.B. eine U16, U14, U12, U10 und U8 im Meisterschaftsbetrieb (+Bambinis nur Training). Nächste Saison dann vermutlich U15, U14, U12, U11, U9 und U8. Ich betreue derzeit unsere U14 und bin seit der U10 immer um einen Jahrgang nachgerückt, mit meinem Kader aus 2008ern und 2009ern (+2010ern von der 12er, falls notwendig). Jeder Spieler kann in beliebig vielen Teams mitspielen (mein Junior z.B. jedes Wochenende U14 und U16).


    Unser Nachbarverein hat dagegen z.B. U16, U13, U12, U10 und U8.

    Für den Herbst wird immer regional ausgelost, im Frühjahr dann nach Leistungen/Tabellen.

    Ausnahmen gibt's im Leistungsbereich - in Oberösterreich gibt's z.B. 3 Leistungsligen für U14, U16 und U18. Dafür kann man sich selbst melden und diese Teams haben halt dann immer fix diese Jahrgangsgruppen. Im Profibereich gibt's die ÖFB Nachwuchsligen für U18, U16 und U15.

  • Es wird zukünftig bis zur U12 keine Ergebniswertung und keine Tabellen mehr geben.

    Wie funktioniert das, wenn man auf die Ergebniswertung verzichtet? Werden dann alle Mannschaften in einem Landesverband nach Zufallsprinzip in eine Staffel zusammengelost? Hat man dann keine Auf- und Absteiger? Ist es dann nicht so, dass Teams mit Kreisklassenniveau dann nach dem Zufallsprinzip gegen Teams aus NLZ spielen? Wenn das so wäre, fände ich das nicht gut. Profitieren von Spielen tut man doch m.E. am meisten, wenn man einen Gegner hat, der vom Niveau her ähnlich ist. Ich habe doch nichts davon, einen Gegner 16 zu 2 zusammenzuschießen und der Gegner hat auch nichts davon, überrannt zu werden.

    Also irgendwie muss doch gewährleistet werden, dass die Teams gegen gleichwertige Gegner spielen. Wie soll das ohne Wertung gehen?

  • Anschlussfrage und sorry, falls ich was überlesen haben sollte und meine Frage evtl. schon teilweise geklärt ist.


    Wie funktioniert das denn, wenn man 2 geg 2 oder 4:4 spielt? Wechselt man dann alle 5 Minuten, damit dann so alle vom Team mal gespielt haben oder schickt man dann mehrere Teams an den Start. Dann wäre ja jedes Wochenendspiel so eine Art Miniturnier.

  • Ich halte den gemächlichen Übergang und die Tabelle/Wertung ab der E-Jugend auch für in Ordnung, wie er ist. Wir haben eine Qualifikation, nach der dann in der Rückrunde gespielt wird. Im Groben spielen dann gleichstarke Teams gegeneinander.

    Es liegt meines Erachtens vorallem im Vorbild des Trainers, ob das Ergebnis und die Wertung eine Rolle für das Team spielt oder nicht. Die Kinder können zählen und wissen den Spielstand ohnehin. Ob das nachher in der Tabelle abzulesen ist oder ob man das lässt, liegt am Trainer. Wir dürfen nicht vergessen, dass Fußball keine Sportart ist, die sich das Kind aus dem Blauen heraus aussucht, sondern konkrete Vorbilder hat und es im Fernsehen sehr präsent ist. Und ich denke, dass ist ein großer Faktor. Die Kinder wollen dem nacheifern, dazu gehören große Tore und letzten Endes auch Ergebnisse und Tabellen. Zumindest ab dem 10. Lebensjahr sollte man das den Kindern nicht vorenthalten, weil man befürchtet, dass schwächere Teams.... ja was? Das Kinder aufhören? Das Kinder Niederlagen verkraften müssen, die ihnen bildlich vor Augen geführt werden? Fußball wird nicht von Schneeflocken gespielt.

  • Wie funktioniert das denn, wenn man 2 geg 2 oder 4:4 spielt? Wechselt man dann alle 5 Minuten, damit dann so alle vom Team mal gespielt haben oder schickt man dann mehrere Teams an den Start. Dann wäre ja jedes Wochenendspiel so eine Art Miniturnier.

    Genau so sieht es aus. Bambini und F-Jugend veranstalten Spieltage, an denen zu einem Verein zig andere Mannschaften kommen, dann wird - meist im Vorfeld - ein Spielplan erstellt (der dann geändert werden muss, weil ein Team doch nicht kommt) und dann spielen die Kinder in vielen kurzen Spielen 3 gegen 3 oder 5 gegen 5 gegeneinander. Bei zahlenmäßig größeren Mannschaften hat man dann eben zwei Teams. Ich finde das hervorragend für Bambini und F-Jugendliche.