Ich will den RAE nicht verleugnen, finde aber, dass er in der Diskussion zur Talentförderung etwas überbewertet wird.
In dem Alter wo es doch eigentlich richtig mit (Spitzen-)Talentförderung losgehen sollte (Ende U13/ Anfang U14), machen doch genetische Voraussetzungen einen größeren Effekt aus als 6-11 Monate Vorsprung beim Geburtsdatum.
Das Problem ist meiner Ansicht nach vielmehr die Sichtweise der Sichter und damit die Tatsache, dass Körperlichkeit bei uns immer noch zu groß geschrieben wird bzw. dass viele Vereine eben doch schon viel zu früh mit der Selektion beginnen (nämlich bei 9/10 jährigen). Da wirken sich 6-9 Monate, die jemand Älter ist nämlich viel deutlicher aus.
Hier noch ein kleines aktuelles Beispiel RAE aus meinem direkten Umfeld:
Mein Sohn (11 J. /I. Quartal) ist in seinem Team aktuell der drittälteste und gleichzeitig der drittkleinste.
Die beiden Jungs, die kleiner sind als er, sind die beiden, die "noch" älter sind als er.
Die Geburtsdaten der Mannschaft verteilen sich (zufällig) gleichmäßig über alle vier Quartale und der größte und körperlich stärkste ist am 20.12. geboren.
In der U12 des NLZ, in das er voraussichtlich zur neuen Saison wechselt wäre er eher bei den größeren dabei. Von den Jungs aus dem Team, die ich bisher kenne sind die größten aber auch wieder eher aus Q3/Q4.
Im Durchschnitt ist am RAE sicher sehr viel wahres, im Einzellfall sieht es aber wieder ganz anders aus.
Ich bin mir aber sehr sicher, dass die Mannschaft meines Sohnes im nächsten Jahr in der NLZ-Runde den anderen Teams körperlich immer unterlegen sein wird...