Ich lehne mich da jetzt mal ziemlich weit aus dem Fenster und behaupte, dass Kinder, die von Anfang an mit Funino im Wettbewerb spielen, keine Probleme mehr damit haben werden. Alles Gewöhnungssache. Im Training spielen wir seit längerer Zeit kein 7vs7 mehr, war quasi meine erste Amtshandlung, dies abzuschaffen als ich dazu kam. Anfangs kam sehr oft die Frage: "wann machen wir ein Abschlussspiel?" Weil sie es nicht anders kannten. Selbst Spiele mit wenigen Parteien, bis zum 5vs5, wurden nicht als "richtiges Fußballspiel" akzeptiert. Dies legte sich allerdings relativ schnell. Das selbe mit der Rotation. Anfangs herrschte danach Chaos auf dem Platz, je öfters wir das aber durchgezogen haben, desto besser geht es. Viele Eltern hatten damit größere Probleme als die Kids. Die Kids hatten / haben auch so Spaß am Fußball, die Außenstehenden sahen in erster Linie nur die Gefährdung des Erfolgs. Der Wettkampf fällt weder durch die FairPlay--Liga weg, noch durch Funino oder Rotation. Ihm wird nur ein anderer Wert gegeben. Was du daraus machst, ist wieder ein ganz anderes Thema.
Wenn ich alle 18 Kinder bei 7:7 vollständig paritätisch einsetze, heißt das, dass auch die Besseren nur jedes 2.5te Spiel zum Einsatz kommen. Das ist für eine durchschnittliche Weiterentwicklung zu wenig und wird diesen Kindern nicht gerecht. Hinzu kommt, dass zumindest bei mir die Besseren viel länger dabei sind wie die noch nicht so weit Entwickelten.
Und für die weniger entwickelten ist das gerecht? Ich kann verstehen, dass du deine Talente weiter entwickeln möchtest. Den 6 schwächeren gibst du allerdings so von vornherein keine Chance. Dadurch werden sie auch nicht besser. Es ist auch ganz egal, wie lange einer dabei ist. Du hast JETZT 18 Spieler im Team, du bist für alle gleich verantwortlich.
Spiele mit kleinerer Teamstärke würden dein Problem lösen können. Beim Funino könntest du mindestens 2 Teams melden und entwicklungsgerecht einteilen. Somit könnten auch die schwächeren in wichtigen Spielen und Turnieren, gibt es so etwas in der E-Jugend schon(?), mitspielen. Stattdessen hält man an einer Struktur fest, die vielleicht beim ersten Hinschauen noch Sinn macht, spätestens auf den zweiten Blick allerdings in vielerlei Hinsicht Schwächen offenbart.